Rechtsprechung
BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- Wolters Kluwer
Holzschnitzeltransport - Schiff - Löschhafen - Teilmengen - Konsekutiv-Raumfrachtvertrag - Rahmenvertrag - Kündigung - Fautfracht - Indemnityklausel
- unalex.eu
Art. 3 EVÜ
Stillschweigende Rechtswahl - Anhaltspunkte für eine stillschweigende Rechtswahl - VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
HGB § 556; HGB § 580
Voraussetzungen eines Fautfrachtanspruchs bei vereinbarter Indemnity-Klausel
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
HGB §§ 556 ff., § 580
Fautfrachtanspruch des Verfrachters bei Konsekutiv-Raumfrachtvertrag - Auslegung der Indemnity-Klausel - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW-RR 1992, 423
- MDR 1992, 859
- VersR 1992, 595
- WM 1992, 612
Wird zitiert von ... (8) Neu Zitiert selbst (7)
- RG, 22.05.1897 - I 451/96
Chartepartie. Indemnity- und Penalty-Clause
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
Daß er überwiegend in englischer Sprache abgefaßt ist, besagt für sich allein angesichts der weiten Verbreitung der englischen Sprache im Seefrachtgeschäft nichts über das anzuwendende Recht (st. Rspr. vgl. z.B. ROHG 7, 146, 153; RGZ 11, 100, 104; RGZ 19, 33, 34; RGZ 39, 65, 67).Mit Recht wird deswegen überwiegend gefordert, daß die Indemnity-Klausel im Sinne englischen Rechtsverständnisses auszulegen ist (vgl. RGZ 19, 33, 34 f.; RGZ 39, 65, 67 f.; OLG Lübeck HansGZ 1887, 44;… Schlegelberger/Liesecke aaO § 580 Rdn. 12;… Schaps/Abraham aaO § 580 Rdn. 10;… Prüßmann/Rabe aaO S 580 Anm. E 2 a;… Capelle aaO S. 570;… Pappenheim aaO S. 32 i.V.m. 124 f.; Lewis/Boyens, Seerecht Bd. I S. 62 Fn. 55 und Bd. II S. 164;… Puchta aaO S. 142; Schiedsspruch, Hansa 1954, 510 mit abl.
Nach anderer Ansicht (vgl. RGZ 39, 65, 69;… ferner: Prüßmann/Rabe aaO § 580 Anm. E 2 a;… Schaps/Abraham aaO § 580 Rdn. 10; Puchta aaO S. 144) ist dem jedoch nur insofern zuzustimmen, als die Parteien mit indemnity denselben Sinn wie mit penalty verbinden.
Denn die Parteien können im Einzelfall trotz Verwendung englischsprachiger Rechtsbegriffe, statt sich von angelsächsischem Rechtsverständnis leiten zu lassen, übereinstimmend etwas anderes mit den Begriffen des fremden Rechts verbinden (vgl. z.B. RGZ 39, 65, 69; OLG Hamburg HansGZ 1871, 382, 383), so daß sich die Gültigkeitszweifel nach englischem Rechtsverständnis nicht stellen.
- RG, 16.06.1883 - I 242/261/81
Maßgeblichkeit der englischen Sprache bei Konnossementsklauseln für in …
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
Daß er überwiegend in englischer Sprache abgefaßt ist, besagt für sich allein angesichts der weiten Verbreitung der englischen Sprache im Seefrachtgeschäft nichts über das anzuwendende Recht (st. Rspr. vgl. z.B. ROHG 7, 146, 153; RGZ 11, 100, 104; RGZ 19, 33, 34; RGZ 39, 65, 67).Damit ist indessen nicht entschieden, daß diese englischsprachige Klausel auch nach deutschem Rechtsverständnis zu interpretieren wäre (so aber z.T. das Hans. OLG Hamburg HansGZ 1881, 121, 127; HansGZ 1881, 137, 143; ferner RGZ 11, 100, 104 f.).
- RG, 26.05.1937 - I 190/36
Unter welchen Voraussetzungen ist in der Weigerung, Ladegut zu den …
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
Insbesondere können sich die Parteien auch in der Weise frachtrechtlich binden, daß eine bestimmte oder bestimmbare Ladungsmenge in einer Reihe von Reisen - sog. Konsekutiv-Charter (…Prüßmann/Rabe aaO § 556 Anm. B 2 a;… Schaps/Abraham aaO § 556 Rdn. 4 i.V.m. Vor § 556 Rdn. 12;… Capelle aaO S. 91 f.; schon Pappenheim, Seerecht, III. Bd. S. 55; zum Binnenschiffahrtsrecht vgl. RGZ 155, 180, 181 f.) - ohne Festlegung auf ein bestimmtes Schiff befördert wird.Hierin liegt eine konkludente Vertragslossagung der Beklagten (…vgl. dazu Prüßmann/Rabe aaO § 580 Anm. B 4;… Schaps/Abraham aaO § 580 Rdn. 2;… Pappenheim aaO S. 608 f.;… Capelle aaO S. 544; zum Binnenschiffahrtsrecht: RGZ 155, 180, 183 f.).
- BGH, 08.07.1991 - II ZR 164/90
Überprüfung von Klauseln eines weit verbreiteten Mustervertrages
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
Ist, wie zu unterstellen ist, ein Vertrag auch für das Jahr 1986 wirksam geschlossen worden, so handelt es sich um einen solchen Konsekutiv-Frachtvertrag; das kann der Senat feststellen, weil die Auslegung des Berufungsgerichts fehlerhaft ist und weitere Feststellungen tatsächlicher Art nicht mehr in Betracht kommen (st. Rspr. z.B. BGHZ 96, 141, 144 [BGH 23.10.1985 - VIII ZR 231/84]; SenUrt. v. 27. Mai 1991 - II ZR 164/90). - BGH, 04.12.1989 - II ZR 298/88
Rechtsfolgen der Säumigkeit des Befrachters; Kündigung des Frachtvertrages
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
Wie der Senat bereits ausgesprochen hat (BGHZ 109, 345, 348 [BGH 04.12.1989 - II ZR 298/88] m.w.N.), ist das Wort "deadfreight" grundsätzlich nicht gleichbedeutend mit dem Begriff "Fautfracht" im Sinne von §§ 580 ff. HGB, sondern hat eine schadensrechtliche Bedeutung. - BGH, 13.11.1953 - I ZR 140/52
Positive Vertragsverletzung beim Chartervertrag
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
a) Wegen ihres dispositiven Charakters können die §§ 580 ff. HGB von den Vertragsparteien abbedungen, die Rechtsfolgen einer Vertragslossagung können abweichend geregelt werden (allg. Meinung: BGHZ 11, 80, 81;… Capelle aaO S. 572 Fn. 39;… Schlegelberger/Liesecke aaO § 580 Rdn. 12;… Schaps/Abraham aaO § 580 Rdn. 10;… Prüßmann/Rabe aaO § 580 Anm. E; Puchta, Die GENCON-Charter, 1968 S. 143). - BGH, 23.10.1985 - VIII ZR 231/84
Wiederherstellungsanspruch des gewerblichen Vermieters
Auszug aus BGH, 02.12.1991 - II ZR 274/90
Ist, wie zu unterstellen ist, ein Vertrag auch für das Jahr 1986 wirksam geschlossen worden, so handelt es sich um einen solchen Konsekutiv-Frachtvertrag; das kann der Senat feststellen, weil die Auslegung des Berufungsgerichts fehlerhaft ist und weitere Feststellungen tatsächlicher Art nicht mehr in Betracht kommen (st. Rspr. z.B. BGHZ 96, 141, 144 [BGH 23.10.1985 - VIII ZR 231/84];… SenUrt. v. 27. Mai 1991 - II ZR 164/90).
- BGH, 17.01.2023 - II ZB 6/22
Beschränkung der Vertretungsmacht des Vorstandsmitglieds einer Aktiengesellschaft …
Da weitere Feststellungen nicht zu erwarten sind, kann der Senat die Auslegung nachholen und in der Sache selbst entscheiden (§ 74 Abs. 6 Satz 1 FamFG; vgl. BGH, Urteil vom 2. Mai 1974 - II ZR 153/72, WM 1974, 630, 631; Urteil vom 25. September 1975 - VII ZR 179/73, BGHZ 65, 107, 112; Urteil vom 23. Oktober 1985 - VIII ZR 231/84, BGHZ 96, 141, 144; Urteil vom 18. Mai 1998 - II ZR 19/97, WM 1998, 1535, 1536; Urteil vom 2. Dezember 1991 - II ZR 274/90, WM 1992, 612, 613;… Urteil vom 16. Dezember 2020 - VIII ZR 247/18, NJW-RR 2021, 342 Rn. 27). - OLG Nürnberg, 06.04.2021 - 3 U 2801/19
Was ist, wenn der Fußballspieler nicht will?
Dies gilt insbesondere dann, wenn der Vertrag auf Englisch abgeschlossen worden ist (vgl. BGH, Urteil vom 02.12.1991 - II ZR 274/90, NJW-RR 1992, 423, juris-Rn. 9). - BGH, 31.01.1994 - II ZR 83/93
Schweigen auf ein kaufmännisches Bestätigungsschreiben
Auf die Revision der Klägerin hat der erkennende Senat das Berufungsurteil aufgehoben und die Sache an das Berufungsgericht zurückverwiesen (Sen.Urt. v. 2. Dezember 1991 - II ZR 274/90 = LM § 556 HGB Nr. 4).
- BGH, 16.10.1995 - II ZR 120/94
Verweigerung der Vereinbarung eines Reisetermins durch den Befrachter
Ein derartiger Verzug liegt, wie der Senat schon zu § 585 HGB ausgesprochen hat (Urt. v. 2. Dezember 1991 - II ZR 274/90, TranspR 1992, 103, 105 = WM 1992, 612, 613), aber nicht vor, wenn die Vertragsparteien sich ohne nähere Festlegung der Einzelreisen auf die Beförderung einer bestimmten Ladungsmenge in einer Reihe von Reisen geeinigt haben (sog. Konsekutiv-Charter) und der Befrachter sich von dem Vertrag lossagt.In der Nichtlieferung von Ladung kann jedoch, wie der Senat gleichfalls im Urteil vom 2. Dezember 1991 (aaO.) ausgesprochen hat, beim Konsekutiv-Chartervertrag eine stillschweigende Vertragslossagung im Sinne von § 580 HGB gesehen werden, die einen Fautfrachtanspruch in Höhe der Hälfte der vereinbarten Fracht auslöst.
Da die Vorschriften über die Fautfracht nach allgemeiner Meinung abdingbar sind (vgl. Sen.Urt. v. 2. Dezember 1991 aaO.), werden sie wegen des Vorrangs der ADSp durch die abschließende Regelung in deren § 21 Satz 1 verdrängt, wonach bei einer vom Spediteur nicht zu vertretenden Entziehung des Auftrags die vereinbarte Vergütung abzüglich ersparter Aufwendungen, wahlweise eine angemessene Provision zu zahlen ist.
- BGH, 15.10.2001 - II ZR 22/01
Ansprüche des Spediteurs wegen eines stornierten See-Frachtvertrages
Es verbleibt somit bei der Anwendbarkeit der ADSp auch im Seefrachtgeschäft (…so für § 21 ADSp a.F. ausdrücklich Sen.Urt. v. 16. Oktober 1995 - II ZR 120/94, WM 1996, 124, 125 m.w.N.; s.a. Sen.Urt. v. 2. Dezember 1991 - II ZR 274/90, WM 1992, 612, 613). - BGH, 20.12.1993 - II ZR 217/92
Form einer Ruhegehaltszusage zu Gunsten des GmbH-Geschäftsführers
Dies hält im Ergebnis den Angriffen der Revision stand, wobei der Senat diese Vereinbarung selbständig auslegen kann (BGHZ 65, 107, 112 [BGH 25.09.1975 - VII ZR 179/73]; Sen. Urt. v. 2. Dezember 1991 - II ZR 274/90, WM 1992, 612, 613). - AG Berlin-Mitte, 17.08.2004 - 2 C 126/04 Aus dem Vortrag der Klägerin ergibt sich für die Wohnung des Beklagten auch nicht, dass die geplanten Maßnahmen bei Fortsetzung des Mietverhältnisses nicht möglich sind (…vgl. dazu LG Berlin in GE 1999, S. 1429; LG Augsburg in WM 1992 S. 614).
- LG Göttingen, 26.02.2010 - 2 S 16/08
Zahlungsanspruch eines Insolvenzverwalters auf die rückständige Einlage zur …