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   BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21   

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https://dejure.org/2022,5644
BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21 (https://dejure.org/2022,5644)
BGH, Entscheidung vom 08.02.2022 - VI ZR 3/21 (https://dejure.org/2022,5644)
BGH, Entscheidung vom 08. Februar 2022 - VI ZR 3/21 (https://dejure.org/2022,5644)
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Volltextveröffentlichungen (10)

  • IWW

    § 844 Abs. 3 BGB, §§ ... 104, 105 SGB VII, § 844 Abs. 3 Satz 1 BGB, Art. 229 § 43 Nr. 1 EGBGB, § 104 Abs. 1 Satz 1 SGB VII, § 8 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 SGB VII, § 105 Abs. 1 Satz 1 SGB VII, §§ 7, 8 Abs. 1 Satz 1, § 2 Abs. 2 Satz 1 SGB VII, § 108 Abs. 1 SGB VII, § 2 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 Satz 1 SGB VII, §§ 844, 845 BGB, § 104 Abs. 1 Satz 1, § 823 Abs. 1 BGB, § 844 Abs. 1, 2, § 845 BGB, §§ 104 ff. SGB VII, § 846 BGB, § 831 Abs. 1 Satz 2 BGB, § 1374 Abs. 2 BGB, § 844 BGB, §§ 1359, 1664 Abs. 1 BGB, § 104 SGB VII, § 105 SGB VII, § 2 Abs. 2 Satz 1, § 104 Abs. 2, § 106 Abs. 3, 4 SGB VII, § 249 BGB, §§ 63 ff. SGB VII, § 105 Abs. 1 SGB VII, § 823 Abs. 1, § 253 Abs. 2 BGB, § 563 Abs. 3 ZPO

  • Wolters Kluwer

    Zahlungsanspruch einer Schwiegermutter auf Hinterbliebenengeld wegen eines tödlichen Arbeitsunfalls ihrer Schwiegertochter; Anwendung der Haftungsbeschränkung auf das Hinterbliebenengeld

  • rewis.io
  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 844 Abs. 3; SGB VII § 104 Abs. 1; SGB VII § 105 Abs. 1
    Kein Anspruch der Hinterbliebenen auf Hinterbliebenengeld nach tödlichem Arbeitsunfall

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zahlungsanspruch einer Schwiegermutter auf Hinterbliebenengeld wegen eines tödlichen Arbeitsunfalls ihrer Schwiegertochter; Anwendung der Haftungsbeschränkung auf das Hinterbliebenengeld

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

Kurzfassungen/Presse (5)

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Hinterbliebenengeld nach einem Arbeitsunfall - und der Haftungsausschluss zugunsten des Arbeitgebers

  • famrz.de (Kurzinformation)

    Haftungsausschluss bei Ansprüchen auf Hinterbliebenengeld

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Traktorunglück als tödlicher Arbeitsunfall - Ist die Berufsgenossenschaft zuständig, haben "Nahestehende" keinen Anspruch auf Hinterbliebenengeld

  • bld.de (Leitsatz/Kurzinformation)

    Umfang des Haftungsausschlusses gemäß §§ 104 Abs. 1 und 105 Abs. 1 SGB VII

  • haufe.de (Kurzinformation)

    Haftungsprivilegierung des SGB VII sperrt auch ein Hinterbliebenengeld

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BGHZ 233, 1
  • NJW 2022, 1526
  • MDR 2022, 563
  • FamRZ 2022, 912
  • VersR 2022, 586
 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (30)

  • BGH, 06.02.2007 - VI ZR 55/06

    Ersatzfähigkeit von Schockschäden naher Angehöriger bei einem Arbeitsunfall

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    (2) Die weiteren in § 844 Abs. 1 und 2, § 845 BGB normierten, den Ersatz von Vermögensschäden (Beerdigungskosten, Unterhaltsausfall, entgangene Dienste) betreffenden Ansprüche Dritter unterfallen nach allgemeiner Ansicht dem Haftungsprivileg der §§ 104 ff. SGB VII (vgl. Senatsurteile vom 6. Februar 2007 - VI ZR 55/06, VersR 2007, 803 Rn. 8; vom 5. Juli 1988 - VI ZR 299/87, NZV 1988, 217, juris Rn. 8 ff.; vom 13. Januar 1976 - VI ZR 58/74, NJW 1976, 673, juris Rn. 7 ff.; BAGE 103, 92, juris Rn. 16; BAG, NZA 1989, 795, juris Rn. 16; Ricke in: Kasseler Kommentar Sozialversicherungsrecht, 116. EL, § 104 SGB VII Rn. 5a; Stelljes in: BeckOK Sozialrecht, Stand: 01.12.2021, SGB VII § 104 Rn. 30; Bredemeyer, ZEV 2017, 690, 693).

    (2) Soweit der Senat in seiner Entscheidung vom 6. Februar 2007 (VI ZR 55/06, VersR 2007, 803 Rn. 12) zu Schockschäden von Angehörigen oder Hinterbliebenen ausgeführt hat, dem Friedensargument sei der Boden entzogen, wenn ein Schockschaden auf einem tödlichen Arbeitsunfall eines Versicherten beruhe und dessen Betriebsangehörigkeit damit ende, ist für Sinn und Zweck der Haftungsbeschränkungen ergänzend auf die wesentlichen Prinzipien des sozialen Schutzes und der Haftungsersetzung durch Versicherungsschutz hinzuweisen, die auch in Fällen der Tötung durch einen Arbeitsunfall ihre Berechtigung behalten und gegenüber und gegebenenfalls zugunsten der Hinterbliebenen ihre Wirksamkeit entfalten.

    Dies ist erst dann nicht mehr der Fall, wenn das System der Unfallversicherung nicht etwa nur eine bestimmte Schadensart ausklammert, sondern für eine Rechtsgutsverletzung überhaupt keine Leistungen vorsieht, wie dies bei der Verletzung des Körpers oder der Gesundheit nicht versicherter Dritter der Fall ist (vgl. Senatsurteil vom 6. Februar 2007 - VI ZR 55/06, VersR 2007, 803 Rn. 15).

    Anders als den Dritten in diesen Fällen können Angehörigen und Hinterbliebenen wegen der Tötung des Versicherten grundsätzlich durchaus unfallversicherungsrechtliche Ansprüche nach §§ 63 ff. SGB VII (Sterbegeld, Überführungskosten, Hinterbliebenenrenten, Beihilfe) zustehen (vgl. Senatsurteil vom 6. Februar 2007 - VI ZR 55/06, VersR 2007, 803 Rn. 16 mwN; Witschen, JZ 2018, 490, 495 f.; Hollo in: juris-PK-SGB VII, 2. Aufl., § 104 Rn. 12).

    c) Die Erwägungen, die den Senat in der Entscheidung vom 6. Februar 2007 (VI ZR 55/06, VersR 2007, 803) dazu bewogen haben, den Anspruch auf Schmerzensgeld wegen eines sogenannten Schockschadens nicht gemäß § 105 Abs. 1 SGB VII als ausgeschlossen zu erachten, sind nicht auf den Streitfall zu übertragen.

  • BAG, 28.11.2019 - 8 AZR 35/19

    Ersatz eines Personenschadens - Haftungsprivileg des § 104 Abs. 1 Satz 1 SGB VII

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Mit dieser Ablösung geht nach § 105 SGB VII eine entsprechende Haftungsfreistellung aller Betriebsangehörigen bei Betriebsunfällen einher (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 10; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 18).

    Diese werden zudem von Amts wegen im sozialrechtlichen Verfahren festgestellt (BAGE 168, 186-203, Rn. 25 f.; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 17 ff.).

    Selbst wenn der Haftungsausschluss, der nicht für Vorsatz und für Sachschäden gilt, nicht schlechthin den Frieden im Betrieb garantieren kann, so ist er doch geeignet, Anlässe zu Konflikten einzuschränken (BAGE 168, 186, Rn. 25 f.; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 17 ff.; BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 10).

    Eine Deckungsgleichheit der Leistungen ist verfassungsrechtlich nicht geboten (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 12; vgl. BVerfGE 34, 118; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 25 mwN; Hollo, in: juris-PK-SGB VII, 2. Aufl., § 104 Rn. 9.1).

  • OLG Koblenz, 21.12.2020 - 12 U 711/20

    Keine Sperrwirkung der §§ 104, 105 SGB VII für Ansprüche auf Hinterbliebenengeld

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Nach Auffassung des Berufungsgerichts, dessen Urteil in VersR 2021, 320 veröffentlicht ist, steht der Klägerin ein Anspruch auf Zahlung von Hinterbliebenengeld nach § 844 Abs. 3 BGB zu.

    In der Literatur wird die Anwendbarkeit der unfallversicherungsrechtlichen Haftungsbeschränkung auf das Hinterbliebenengeld weit überwiegend bejaht (vgl. Baur, Das Hinterbliebenengeld, S. 102 f.; Böhme/Biela/Tomson, Kraftverkehrs-Haftpflicht-Schäden, 26. Aufl., Kap. 4 Rn. 227; Doukoff in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., § 844 BGB Rn. 175; Hollo in: juris-PK-SGB VII, 2. Aufl., § 104 Rn. 10.2 f.; Jahnke in: Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke, Straßenverkehrsrecht, 27. Aufl., 7. Teil, § 844 BGB Rn. 103 f.; König in: Hentschel/König/Dauer, Straßenverkehrsrecht, 46. Aufl., § 10 StVG Rn. 19; Kranig in: Hauck/Noftz, SGB, 05/19, § 104 SGB VII Rn. 16; Küppersbusch/Höher, Ersatzansprüche bei Personenschaden, 13. Aufl., Rn. 308; Luckey in: Prütting/Wegen/Weinreich, BGB, 16. Aufl., § 844 Rn. 26; Pardey in: Geigel, Der Haftpflichtprozess, 28. Aufl., Kap. 7 Rn. 21; ders. in: Haus/Krumm/Quarch, Gesamtes Verkehrsrecht, 3. Aufl., § 10 Rn. 13; Piontek in: Filthaut/Piontek/Kayser, HPflG, 10. Aufl., § 1 Rn. 197, § 5 Rn. 59; Quaisser in: Berz/Burmann, Handbuch des Straßenverkehrsrechts, 44. EL, Kap. 6 S Rn. 19; Ricke in: Kasseler Kommentar Sozialversicherungsrecht, 116. EL, § 104 SGB VII Rn. 5a; Rolfs in: Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, 22. Aufl., SGB VII § 104 Rn. 15; Spindler in: BeckOK BGB, Stand: 01.11.2021, § 844 Rn. 2; Sprau in: Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 844 Rn. 21 i.V.m. Rn. 1b; von Koppenfels-Spies in: Knickrehm/Kreikebohm/Waltermann, SGB VII, 7. Aufl., § 104 Rn. 3, § 105 Rn. 4a; Wagner in: MünchKommBGB, 8. Aufl., § 844 Rn. 7, 99; Witschen in: BeckOGK BGB, Stand: 01.12.2021, § 618 Rn. 160, 176; Bredemeyer, ZEV 2017, 690, 693; Burmann, r+s 2021, 115, 116; Burmann/Jahnke, NZV 2017, 401, 408; Figgener/Quaisser, NJW-Spezial 2021, 139; Halm/Fritz, DAR 2021, 422, 429 f.; Jayme, IPRax 2018, 230; Lang/Bucka, DAR 2020, 445, 451; Rolfs, SGb 2018, 523, 529; Scheu, jurisPR-VersR 9/2020 Anm. 4; Steenbuck, r+s 2017, 449, 451; Wagner, NJW 2017, 2641, 2642 f.; grundlegend Witschen, JZ 2018, 490).

    Aber auch eine die Anwendbarkeit der Haftungsbeschränkung ablehnende Auffassung wird nicht nur vereinzelt vertreten (vgl. Griese in: Küttner, Personalbuch, 28. Aufl., Arbeitgeberhaftung Rn. 11; Huber in: NK-BGB, 4. Aufl., § 844 Rn. 149; ders. in: Huber/Kadner Graziano/Luckey, Hinterbliebenengeld, 1. Aufl., Teil 1, § 1 Rn. 181 ff.; ders. in: FS-Schwintowski, 920, 944; Slizyk in: Handbuch Schmerzensgeld, 18. Aufl., Rn. 342; Teichmann in: Jauernig, BGB, 18. Aufl., § 844 Rn. 10; Walter in: BeckOGK StVG, Stand: 01.09.2021, § 10 Rn. 17; Wellner in: Geigel, Der Haftpflichtprozess, 28. Aufl., Kap. 31 Rn. 12; Zwickel in: Greger/Zwickel, Haftungsrecht des Straßenverkehrs, 6. Aufl., 7. Teil, § 31 Rn. 201; Fischer, FD-SozVR 2020, 431255; Huber, NZV 2021, 363, 364 ff.).

    bb) Ebenso legt die Systematik der §§ 844, 845 BGB eine Anwendung der Haftungsbeschränkung auf das Hinterbliebenengeld nahe (vgl. Luckey in: Prütting/Wegen/Weinreich, BGB, 16. Aufl., § 844 Rn. 26; Burmann, r+s 2021, 115, 116; Burmann/Jahnke, NZV 2017, 401, 408; Figgener/Quaisser, NJW-Spezial 2021, 139; Witschen, JZ 2018, 490, 491).

    Eine isolierte Herausnahme des bewusst in Absatz 3 des § 844 BGB und nicht in einer neu geschaffenen Vorschrift geregelten Hinterbliebenengeldes aus der Haftungsprivilegierung für Arbeitsunfälle würde zu Wertungswidersprüchen führen (vgl. Burmann, r+s 2021, 115, 116; krit. zur Systematik: Müller, VersR 2017, 321, 322; Schwab, DAR 2018, 284, 285).

  • BGH, 08.03.2012 - III ZR 191/11

    Haftungsprivileg bei Schulunfall: Begriff des Personenschadens, der vorsätzlichen

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Mit dieser Ablösung geht nach § 105 SGB VII eine entsprechende Haftungsfreistellung aller Betriebsangehörigen bei Betriebsunfällen einher (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 10; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 18).

    Selbst wenn der Haftungsausschluss, der nicht für Vorsatz und für Sachschäden gilt, nicht schlechthin den Frieden im Betrieb garantieren kann, so ist er doch geeignet, Anlässe zu Konflikten einzuschränken (BAGE 168, 186, Rn. 25 f.; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 17 ff.; BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 10).

    Eine Deckungsgleichheit der Leistungen ist verfassungsrechtlich nicht geboten (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 12; vgl. BVerfGE 34, 118; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 25 mwN; Hollo, in: juris-PK-SGB VII, 2. Aufl., § 104 Rn. 9.1).

  • BAG, 22.10.2019 - 9 AZR 532/18

    Urlaubsabgeltung - Ausschlussklausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    (1) Die tragenden Prinzipien des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung sind das soziale Schutzprinzip und das Prinzip der Haftungsersetzung durch Versicherungsschutz (vgl. nur Gitter, Die Neuregelung der Haftungsfreistellung des Unternehmers und anderer im Betrieb tätiger Personen in der gesetzlichen Unfallversicherung, FS Wiese, 1998, 131 f.; BVerfGE 34, 118, juris Rn. 40 ff., 46; BAGE 168, 186 Rn. 25 f.).

    Diese werden zudem von Amts wegen im sozialrechtlichen Verfahren festgestellt (BAGE 168, 186-203, Rn. 25 f.; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 17 ff.).

    Selbst wenn der Haftungsausschluss, der nicht für Vorsatz und für Sachschäden gilt, nicht schlechthin den Frieden im Betrieb garantieren kann, so ist er doch geeignet, Anlässe zu Konflikten einzuschränken (BAGE 168, 186, Rn. 25 f.; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 17 ff.; BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 10).

  • BVerfG, 07.11.1972 - 1 BvL 4/71

    Verfassungsmäßigkeit des Schmerzensgeldausschlusses durch § 636 RVO

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    (1) Die tragenden Prinzipien des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung sind das soziale Schutzprinzip und das Prinzip der Haftungsersetzung durch Versicherungsschutz (vgl. nur Gitter, Die Neuregelung der Haftungsfreistellung des Unternehmers und anderer im Betrieb tätiger Personen in der gesetzlichen Unfallversicherung, FS Wiese, 1998, 131 f.; BVerfGE 34, 118, juris Rn. 40 ff., 46; BAGE 168, 186 Rn. 25 f.).

    Eine Deckungsgleichheit der Leistungen ist verfassungsrechtlich nicht geboten (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2012 - III ZR 191/11, VersR 2012, 724 Rn. 12; vgl. BVerfGE 34, 118; BAG, NZA 2020, 745 Rn. 25 mwN; Hollo, in: juris-PK-SGB VII, 2. Aufl., § 104 Rn. 9.1).

    Die Regelung des § 104 Abs. 1 Satz 1 SGB VII ist verfassungsgemäß (vgl. BVerfGK 15, 156, juris Rn. 11 unter Bezugnahme auf: BVerfGE 34, 118, 129 ff.; BVerfG, NJW 1995, 1607, juris Rn. 4; vgl. auch BAGE 110, 195, juris Rn. 20; im Ergebnis auch Plagemann, SGb 2016, 245 ff.: "Prinzip noch legitim"; vgl. auch zur Rechtslage in Österreich OGH, Entsch.

  • BGH, 21.05.2019 - VI ZR 299/17

    Haftung einer Klinik bei Behandlungsfehlern - Seelisches Leid Angehöriger kann

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Er beansprucht dagegen keine Geltung, wenn der Dritte einen Schaden erleidet, der in der Verletzung eines eigenen Rechtsguts des § 823 Abs. 1 BGB besteht und für den der Schädiger im Rahmen des Zurechnungszusammenhanges zu haften hat (vgl. Senatsurteile vom 14. Juni 2005 - VI ZR 179/04, NJW 2005, 2614, juris Rn. 36; vom 21. November 2000 - VI ZR 231/99, NJW 2001, 971, juris Rn. 11, 16; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317, juris Rn. 9; vom 17. Dezember 1985 - VI ZR 152/84, NJW 1986, 984, juris Rn. 16 f.; Doukoff in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., § 844 BGB Rn. 5; Eichelberger in: BeckOGK BGB, Stand: 01.12.2021, § 844 Rn. 211; Sprau in: Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 844 Rn. 1; zu sog. Schockschäden vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 7; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317, juris Rn. 9; vom 11. Mai 1971 - VI ZR 78/70, BGHZ 56, 163, 168 f., juris Rn. 16).

    Während der Schockschadensersatz als Anspruch auf Schmerzensgeld auf der Verletzung eines eigenen Rechtsguts beruht (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, NJW 2015, 2246 Rn. 19; vom 11. Mai 1971 - VI ZR 78/70, BGHZ 56, 163, 168 f., juris Rn. 16), setzt der Anspruch auf Hinterbliebenengeld nach § 844 Abs. 3 BGB keine eigene Gesundheitsbeeinträchtigung des Hinterbliebenen im Sinne der § 823 Abs. 1, § 253 Abs. 2 BGB voraus.

  • BGH, 11.05.1971 - VI ZR 78/70

    Ersatzfähigkeit von Schockschäden; Berücksichtigung eines fremden Mitverschuldens

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Er beansprucht dagegen keine Geltung, wenn der Dritte einen Schaden erleidet, der in der Verletzung eines eigenen Rechtsguts des § 823 Abs. 1 BGB besteht und für den der Schädiger im Rahmen des Zurechnungszusammenhanges zu haften hat (vgl. Senatsurteile vom 14. Juni 2005 - VI ZR 179/04, NJW 2005, 2614, juris Rn. 36; vom 21. November 2000 - VI ZR 231/99, NJW 2001, 971, juris Rn. 11, 16; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317, juris Rn. 9; vom 17. Dezember 1985 - VI ZR 152/84, NJW 1986, 984, juris Rn. 16 f.; Doukoff in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., § 844 BGB Rn. 5; Eichelberger in: BeckOGK BGB, Stand: 01.12.2021, § 844 Rn. 211; Sprau in: Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 844 Rn. 1; zu sog. Schockschäden vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 7; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317, juris Rn. 9; vom 11. Mai 1971 - VI ZR 78/70, BGHZ 56, 163, 168 f., juris Rn. 16).

    Während der Schockschadensersatz als Anspruch auf Schmerzensgeld auf der Verletzung eines eigenen Rechtsguts beruht (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, NJW 2015, 2246 Rn. 19; vom 11. Mai 1971 - VI ZR 78/70, BGHZ 56, 163, 168 f., juris Rn. 16), setzt der Anspruch auf Hinterbliebenengeld nach § 844 Abs. 3 BGB keine eigene Gesundheitsbeeinträchtigung des Hinterbliebenen im Sinne der § 823 Abs. 1, § 253 Abs. 2 BGB voraus.

  • LG Mainz, 02.09.2020 - 5 O 249/19

    Anspruch auf Schmerzensgeld & Hinterbliebenengeld der Eltern

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Entscheidungen der Instanzgerichte sind noch selten (vgl. LG Mainz, Urteil vom 2. September 2020 - 5 O 249/19, juris).

    Daneben manifestieren der akzessorische Charakter des Hinterbliebenengeldes sowie die ausdrückliche Einbeziehung der Hinterbliebenen in §§ 104, 105 SGB VII den Wunsch des Gesetzgebers, im Falle tödlicher Betriebsunfälle auch diesen die Befassung mit dem - im Streitfall auch von den Beklagten vorgebrachten - Mitverschulden des Verstorbenen zu ersparen (vgl. LG Mainz, Urteil vom 2. September 2020 - 5 O 249/19, juris Rn. 23; LG Koblenz, Urteil vom 14. April 2020 - 12 O 137/19, juris Rn. 25).

  • BAG, 22.04.2004 - 8 AZR 159/03

    Haftungsausschluss bei Streit unter Arbeitskollegen

    Auszug aus BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21
    Die Regelung des § 104 Abs. 1 Satz 1 SGB VII ist verfassungsgemäß (vgl. BVerfGK 15, 156, juris Rn. 11 unter Bezugnahme auf: BVerfGE 34, 118, 129 ff.; BVerfG, NJW 1995, 1607, juris Rn. 4; vgl. auch BAGE 110, 195, juris Rn. 20; im Ergebnis auch Plagemann, SGb 2016, 245 ff.: "Prinzip noch legitim"; vgl. auch zur Rechtslage in Österreich OGH, Entsch.
  • BGH, 10.02.2015 - VI ZR 8/14

    Schadensersatz bei Verkehrsunfall mit Personenschaden: Haftung für psychische

  • BVerfG, 27.02.2009 - 1 BvR 3505/08

    Zur Verfassungsmäßigkeit des § 104 Abs 1 S 1 SGB 7 - Zu den Anforderungen der

  • LG Koblenz, 24.04.2020 - 12 O 137/19

    Anspruch auf Zahlung von Hinterbliebenengeld gem. § 844 Abs. 3 BGB

  • LG Tübingen, 17.05.2019 - 3 O 108/18

    Tödlicher Verkehrsunfall: Bemessung des Hinterbliebenengeldes für den Ehegatten,

  • BVerfG, 08.02.1995 - 1 BvR 753/94

    Verfassungsmäßigkeit des Asschlusses von schmerzensgeld durch die gesetzliche

  • BGH, 07.11.2006 - VI ZR 211/05

    Haftungsprivilegierung bei Arbeitsunfällen unter Arbeitnehmern aus einem anderen

  • BGH, 21.11.2000 - VI ZR 231/99

    Schadensersatz bei Tötung des Schuldners eines Leibgedings

  • BAG, 24.05.1989 - 8 AZR 240/87

    Haftung des Arbeitgebers: Arbeitsunfall - Beerdigungskosten

  • BGH, 19.05.2009 - VI ZR 56/08

    Ersatz eines materiellen und immateriellen Schadens infolge eines Unfalls in

  • BGH, 05.07.1988 - VI ZR 299/87

    Betriebsangehörigkeit eines als Subunternehmer tätigen LKW-Fahrers; Umfang des

  • BGH, 22.04.2008 - VI ZR 202/07

    Bindungswirkung von Entscheidungen der Sozialgerichte bei

  • BAG, 10.10.2002 - 8 AZR 103/02

    Haftungsausschluß bei Arbeitsunfall

  • BGH, 04.04.1989 - VI ZR 97/88

    Ersatzpflicht für psychische Beeinträchtigungen naher Angehöriger

  • BGH, 13.01.1976 - VI ZR 58/74

    Begriff der Teilnahme am allgemeinen Verkehr

  • BGH, 14.06.2005 - VI ZR 179/04

    Verurteilung des Krankenhausträgers, der einem Notfallpatienten 1985

  • BGH, 27.01.2015 - VI ZR 548/12

    Schadensersatz nach Tod durch Verkehrsunfall: Voraussetzungen eines

  • BGH, 13.06.1961 - VI ZR 224/60

    Rechtsmittel

  • RG, 14.04.1930 - VI 415/29

    Kann auf dem Gebiet der unerlaubten Handlung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB. die

  • BGH, 17.12.1985 - VI ZR 152/84

    Umfang des Schadensersatzanspruchs einer Witwe wegen Verletzung des

  • BGH, 30.04.2013 - VI ZR 155/12

    Haftungsprivileg beim Arbeitsunfall: Verfahrenaussetzung wegen unterlassener

  • BGH, 06.12.2022 - VI ZR 73/21

    Bemessung der Höhe der Hinterbliebenenentschädigung

    Die Bestimmungen in § 844 Abs. 3 BGB und § 10 Abs. 3 StVG gewähren einen Anspruch auf Ersatz eines Nichtvermögensschadens (vgl. Senatsurteil vom 8. Februar 2022 - VI ZR 3/21, BGHZ 233, 1 Rn. 33; Katzenmeier, JZ 2017, 869, 870, 872; MünchKommBGB/Wagner, 8. Aufl., § 844 Rn. 105; ders., NJW 2017, 2641, 2642).

    (1) Das Berufungsgericht ist allerdings zutreffend davon ausgegangen, dass es sich bei dem Hinterbliebenengeld einerseits und dem Schockschadensersatz andererseits um unterschiedliche Rechtsinstitute handelt (vgl. Senatsurteil vom 8. Februar 2022 - VI ZR 3/21, BGHZ 233, 1 Rn. 20, 33).

    Dass in beiden Fällen dem Erstverletzten nahestehende Personen eine finanzielle Entschädigung für eigene immaterielle Beeinträchtigungen erhalten, ändert nichts an ihrer unterschiedlichen dogmatischen Herleitung (vgl. Senatsurteil vom 8. Februar 2022 - VI ZR 3/21, BGHZ 233, 1 Rn. 33 mwN).

  • OLG Celle, 24.08.2022 - 14 U 22/22

    Schmerzens- bzw. Hinterbliebenengeld aus einem Verkehrsunfall; Voraussetzungen

    Während der Schockschadensersatz als Anspruch auf Schmerzensgeld auf der Verletzung eines eigenen Rechtsguts beruht, knüpft das Hinterbliebenengeld auf der Ebene der Haftungsbegründung an die Verletzung eines fremden Rechtsguts, des in § 823 Abs. 1 BGB explizit genannten Lebens, an und sucht erst auf der Ebene der Haftungsausfüllung den eigenen Gefühlsschaden der Hinterbliebenen zu entschädigen (BGH, Urteil vom 8. Februar 2022 - VI ZR 3/21, Rn. 33, juris).
  • OLG Köln, 05.05.2022 - 18 U 168/21

    Anspruch auf Hinterbliebenengeld nach einem tödlichen Verkehrsunfall;

    Frei von Rechtsfehlern ist auch, dass das Landgericht die wirtschaftliche Abhängigkeit der Klägerin von ihrem Vater bei der Bemessung des Hinterbliebenengeldes unberücksichtigt gelassen hat, denn dieser Gesichtspunkt ist für die Höhe des auf Entschädigung des eigenen Gefühlsschadens des Hinterbliebenen gerichteten Anspruchs auf Hinterbliebenengeld, bei dem es sich um einen immateriellen Ersatzanspruch eigener Art handelt (BGH, Urteil vom 8. Februar 2022 - VI ZR 3/21 -, Rn. 33 m.w.N.), irrelevant (Jaeger, VersR 2017, 1041, 1054; Spindler, in: BeckOK-BGB, 61. Edition [Stand: 1. Februar 2022], § 844 Rn. 46; Wagner, NJW 2017, 2641, 2644 f.; a.A. Steenbuck, r+s 2017, 449, 452); ihm kommt allenfalls bei der Bemessung eines etwaigen materiellen Schadensersatzanspruchs Bedeutung zu (Spindler a.a.O.).

    Damit ist kein Gleichlauf der Ansprüche verbunden, denn beiden Rechtsinstituten kann eine eigenständige Bedeutung zukommen, soweit die Voraussetzungen nur einer der beiden Anspruchsgrundlagen erfüllt sind (vgl. BT-Drucks. 18/11397 S. 12; ferner BGH, Urteil vom 8. Februar 2022 - VI ZR 3/21 -, Rn. 25).

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