Rechtsprechung
BGH, 08.07.1982 - 4 StR 370/82 |
Volltextveröffentlichung
- Wolters Kluwer
Ausnutzen der Arglosigkeit und Wehrlosigkeit eines Opfers für die Annahme des Mordmerkmals der Heimtücke - Zeitpunkt für das Vorliegen eines Tötungsvorsatzes und eines Mordmerkmals
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (3)
- BGH, 09.06.1964 - 1 StR 105/64
Begriff der Heimtücke - Bewusste Ausnutzung der Arglosigkeit und/oder …
Auszug aus BGH, 08.07.1982 - 4 StR 370/82
Die Jugendkammer ist zwar zutreffend davon ausgegangen, daß heimtückisch tötet, wer die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers aus Feindseligkeit bewußt zur Tat ausnutzt (BGHSt 19, 321, 322; 30, 105, 117/118).Ob dieses beim ersten Angriff des Täters wehrlos und arglos war, ist für das Merkmal der Heimtücke rechtlich dann ohne Belang, wenn der Täter zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit - sei es auch nur bedingtem - Tötungsvorsatz handelte (BGHSt 19, 321, 322; BGH, Urteil vom 1. Oktober 1980 - 2 StR 426/80;… Jähnke in LK, 10. Aufl.,§ 211 StGB Rdn. 54).
- BGH, 01.10.1980 - 2 StR 426/80
Totschlag in Tateinheit mit Freiheitsberaubung mit Todesfolge in Abgrenzung zu …
Auszug aus BGH, 08.07.1982 - 4 StR 370/82
Ob dieses beim ersten Angriff des Täters wehrlos und arglos war, ist für das Merkmal der Heimtücke rechtlich dann ohne Belang, wenn der Täter zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit - sei es auch nur bedingtem - Tötungsvorsatz handelte (BGHSt 19, 321, 322; BGH, Urteil vom 1. Oktober 1980 - 2 StR 426/80;… Jähnke in LK, 10. Aufl.,§ 211 StGB Rdn. 54). - BGH, 19.05.1981 - GSSt 1/81
Rache am Onkel - § 211 StGB, Heimtücke, Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, im Wege …
Auszug aus BGH, 08.07.1982 - 4 StR 370/82
Die Jugendkammer ist zwar zutreffend davon ausgegangen, daß heimtückisch tötet, wer die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers aus Feindseligkeit bewußt zur Tat ausnutzt (BGHSt 19, 321, 322; 30, 105, 117/118).
- BGH, 04.07.1984 - 3 StR 199/84
Zeitpunkt der Arglosigkeit
Das Opfer ist arglos, wenn es sich in der "unmittelbaren Tatsituation", d. h. bei Beginn des ersten mit Tötungsvorsatz geführten Angriffs (…vgl. BGH GA 1967, 244, 245; 1971, 113, 114; BGH NJW 1980, 792, 793; NStZ 1983, 34, 35; BGH, Urteile vom 28. August 1979 - 1 StR 282/79 - und vom 1. Oktober 1980 - 2 StR 426/80; BGH, Beschluß vom 8. Juli 1982 - 4 StR 370/82) keines Angriffs von seiten des Täters versieht (BGHSt 18, 87, 88; 19, 321, 322).Die Rechtsprechung hat den oben bezeichneten Grundsatz aber auch unabhängig von diesen Erwägungen anerkannt, und zwar insbesondere auch für den Fall, daß der Täter die Wehrlosigkeit des Opfers ohne Tötungsvorsatz selbst herbeigeführt hat, und sei es durch eine strafbare Handlung (vgl. BGHSt 19, 321, 322; BGH NJW 1966, 1823, 1824; BGH, Urteil vom 1. Oktober 1980 - 2 StR 426/80; Beschluß vom 8. Juli 1982 - 4 StR 370/82), z.B. durch eine Körperverletzung, durch die er es in einen solchen Erschöpfungszustand versetzt, daß es nicht einmal mehr einen Hilferuf hervorbringen kann (BGHSt 19, 321, 322).
- BGH, 24.02.1984 - 2 StR 741/83
Tötung eines arg- und wehrlosen Opfers - Voraussetzungen der Heimtücke
Entscheidend ist, ob B. bei Beginn des ersten mit Tötungsvorsatz geführten Angriffs arglos war (vgl. BGH, Beschluß vom 8. Juli 1982 - 4 StR 370/82; Urteil vom 27. Mai 1982 - 4 StR 128/82 - und BGHSt 27, 322 ff [BGH 21.12.1977 - 2 StR 452/77]).