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   BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88   

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BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88 (https://dejure.org/1989,1759)
BGH, Entscheidung vom 13.07.1989 - III ZR 77/88 (https://dejure.org/1989,1759)
BGH, Entscheidung vom 13. Juli 1989 - III ZR 77/88 (https://dejure.org/1989,1759)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Nichtigkeit eines Ratenkreditvertrages - Regelgrenze für absolute Überschreitungen - Vorliegen eines auffälligen Missverhältnisses zwischen Leistung und Gegenleistung als objektive Voraussetzung der Sittenwidrigkeit - Übersteigen des Marktzinses durch den Vertragszins ...

  • Wolters Kluwer

    Ratenkreditvertrag - Vertragszins - Mißverhältnis - Sittenwidrigkeit - Berechnungsmethode - Vertragsbedingungen - Verzug - Rückzahlung

Kurzfassungen/Presse

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz und Auszüge)

    BGB § 138 Abs. 1

Papierfundstellen

  • NJW-RR 1989, 1320
  • WM 1989, 1675
 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (16)

  • BGH, 24.03.1988 - III ZR 30/87

    Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrages

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Der erkennende Senat bejaht ein auffälliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung als objektive Voraussetzung der Sittenwidrigkeit (vgl. BGHZ 80, 153, 160; 98, 174, 176 [BGH 10.07.1986 - III ZR 133/85]; 104, 102, 104), [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87]wenn der Vertragszins relativ rund doppelt zu hoch ist wie der Marktzins.

    Da es sich hierbei nicht um eine starre Grenze handelt, ist eine Anwendung des § 138 Abs. 1 BGB auch dann noch zu billigen, wenn die relative Zinsdifferenz zwischen 90 % und 100 % liegt und die von der Bank festgelegten sonstigen Kreditbedingungen die Belastung des Kreditnehmers ins Untragbare steigern (Senatsurteil BGHZ 104, 102, 105 [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87] m.w.Nachw.).

    In der Rechtsprechung der Oberlandesgerichte wird zunehmend die Auffassung vertreten, bei Ratenkreditverträgen aus einer Hochzinsperiode könne, selbst wenn die relative Zinsdifferenz erheblich geringer sei als 100 %, auch ein absoluter Zinsunterschied von mehr als 12 % schon die objektiven Voraussetzungen des § 138 Abs. 1 BGB erfüllen (Nachweise in BGHZ 104, 102, 106) [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87].

    Der erkennende Senat hat in dem zitierten Urteil BGHZ 104, 102 [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87] ein objektives Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung in einem Fall bejaht, in dem der Vertragszins den Marktzins relativ nur um 83, 72 %, absolut aber um 13, 58 % überstieg und der Kredit zu wesentlichen Teilen der Ablösung zinsgünstigerer anderer Darlehen diente.

  • BGH, 05.03.1987 - III ZR 43/86

    Berechnung des effektiven Jahreszinses bei Ratenkrediten mit längerer Laufzeit

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Der Zinsberechnung des angefochtenen Urteils liegt die sog. Uniformmethode zugrunde (zu den Berechnungsmethoden vgl. Senatsurteil vom 5. März 1987 - III ZR 43/86 = WM 1987, 613, 614 m.w.Nachw.).

    Solchen Verzugsregelungen kann zwar erhöhtes Gewicht beigemessen werden, wenn der Verzugsfall nach dem früheren Zahlungsverhalten des Kreditnehmers oder nach den schon bei Vertragsschluß erkennbaren Umständen nahe lag und es damit schon in hohem Maße wahrscheinlich war, daß die Sonderbelastungen des Verzugs den Kreditnehmer tatsächlich treffen würden (vgl. Senatsurteile vom 8. Juli 1982 - III ZR 35/81 = NJW 1982, 2436 zu II 4 d und vom 5. März 1987 - III ZR 43/86 = WM 1987, 613, 615 zu II 2, 1etzter Absatz).

  • BGH, 28.04.1988 - III ZR 57/87

    Berechnung des Verzugsschadens bei vorzeitiger Kündigung eines Ratenkredits wegen

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Das gleiche gilt für die weitere Regelung, daß die Bank als pauschalierten Verzugsschaden Zinsen in Höhe des im Vertrag ausgewiesenen Bank-Effektivzinssatzes zuzüglich 2 % p.a. berechnen darf (Senatsurteil BGHZ 104, 337, 339 ff).

    Wenn sie als Schadensersatz nach § 286 eine höhere Verzinsung fordert - bis Dezember 1986 hat sie 26, 71 % berechnet, für die Zeit ab 16. Dezember 1986 zunächst 21, 6 % verlangt, diesen Zinssatz in der Revisionsbegründung aber auf 9, 8 % ermäßigt -, so kann die Klägerin sich im rechtlichen Ansatz zwar auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs stützen, nach der eine Bank der abstrakten Berechnung ihres Verzugsschadens die jeweils marktüblichen Bruttosollzinsen nach einem ihrer speziellen Geschäftsstruktur entsprechenden Durchschnittssatz zugrunde legen kann (BGHZ 62, 103 [BGH 01.02.1974 - IV ZR 2/72]; 104, 337).

  • BGH, 01.02.1974 - IV ZR 2/72

    Berechnung entgangenen Bankgewinns

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Wenn sie als Schadensersatz nach § 286 eine höhere Verzinsung fordert - bis Dezember 1986 hat sie 26, 71 % berechnet, für die Zeit ab 16. Dezember 1986 zunächst 21, 6 % verlangt, diesen Zinssatz in der Revisionsbegründung aber auf 9, 8 % ermäßigt -, so kann die Klägerin sich im rechtlichen Ansatz zwar auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs stützen, nach der eine Bank der abstrakten Berechnung ihres Verzugsschadens die jeweils marktüblichen Bruttosollzinsen nach einem ihrer speziellen Geschäftsstruktur entsprechenden Durchschnittssatz zugrunde legen kann (BGHZ 62, 103 [BGH 01.02.1974 - IV ZR 2/72]; 104, 337).
  • BGH, 08.07.1982 - III ZR 35/81

    Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrages wegen der Höhe des effektiven

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Solchen Verzugsregelungen kann zwar erhöhtes Gewicht beigemessen werden, wenn der Verzugsfall nach dem früheren Zahlungsverhalten des Kreditnehmers oder nach den schon bei Vertragsschluß erkennbaren Umständen nahe lag und es damit schon in hohem Maße wahrscheinlich war, daß die Sonderbelastungen des Verzugs den Kreditnehmer tatsächlich treffen würden (vgl. Senatsurteile vom 8. Juli 1982 - III ZR 35/81 = NJW 1982, 2436 zu II 4 d und vom 5. März 1987 - III ZR 43/86 = WM 1987, 613, 615 zu II 2, 1etzter Absatz).
  • BGH, 28.04.1988 - III ZR 120/87

    Schadensumfang bei Verzug mit Rückzahlung eines Konsumentenratenkredits

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Insoweit ergeben sich auch aufgrund des Senatsurteils vom 28. April 1988 - III ZR 120/87 = WM 1988, 1044 keine durchgreifenden Bedenken, da die Klägerin diese Kosten nicht neben den marktüblichen Bruttosollzinsen erhalten soll, sondern ihr Zinsanspruch sich auf den gesetzlichen Zinssatz von 4 % beschränkt.
  • BGH, 28.04.1988 - IX ZR 127/87

    Enteignung im Iran und Bürgschaft

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Dabei fiel die überhöhte Zinsforderung der Klägerin erheblich ins Gewicht (vgl. BGH Urteil vom 28. April 1988 - XI ZR 127/87 = BGHR ZPO § 92 Abs. 1 - Kostenverteilung 1).
  • BGH, 15.06.1989 - III ZR 9/88

    Vorhergehende Bestellung bei verbotener Überrumpelung; Rechtsfolgen der

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Deshalb muß es bei der Beschränkung auf den gesetzlichen Zinssatz von 4 % bleiben (vgl. Senatsurteil vom 15. Juni 1989 - III ZR 9/88 -, zur Veröffentlichung bestimmt, zu 3 b).
  • BGH, 12.03.1981 - III ZR 92/79

    Sittenwidriger Teilzahlungs- oder Ratenkreditvertrag

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    Der erkennende Senat bejaht ein auffälliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung als objektive Voraussetzung der Sittenwidrigkeit (vgl. BGHZ 80, 153, 160; 98, 174, 176 [BGH 10.07.1986 - III ZR 133/85]; 104, 102, 104), [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87]wenn der Vertragszins relativ rund doppelt zu hoch ist wie der Marktzins.
  • BGH, 21.02.1985 - IX ZR 129/84

    Formularmäßige Vereinbarung der Fälligstellung einer Unterrichtsvergütung bei

    Auszug aus BGH, 13.07.1989 - III ZR 77/88
    a) Selbst wenn man mit dem Berufungsgericht die Bestimmung in Nr. 3 a der Vertrags- und Zahlungsbedingungen - nach der Verzug eintritt, wenn die Darlehensnehmer eine Rate nicht zum Fälligkeitszeitpunkt zahlen - als Ausschluß des § 285 BGB wertet und darin eine unangemessene Benachteiligung des Kreditnehmers im Sinne des § 9 Abs. 1 AGBG sieht (vgl. BGH Urteil vom 21. Februar 1985 - IX ZR 129/84 = NJW 1985, 1705), so ist doch zu berücksichtigen, daß der Exkulpationsmöglichkeit des § 285 BGB bei Geldschulden wegen § 279 BGB nur sehr begrenzte Bedeutung zukommt.
  • BGH, 19.09.1985 - III ZR 213/83

    Formularbestimmungen über Kreditdatenübermittlung, Stundungszinsen, Vorfälligkeit

  • BGH, 10.07.1986 - III ZR 133/85

    Ratenkredit - §§ 138 Abs. 1, 812 BGB, § 197 BGB <Fassung bis 31.12.01>,

  • BGH, 02.10.1986 - III ZR 163/85

    Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrages; Einbeziehung aller Vermittlerkosten;

  • BGH, 24.09.1987 - III ZR 188/86

    Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrages

  • BGH, 24.03.1988 - III ZR 24/87

    Auffälliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung beim Ratenkredit;

  • BGH, 13.10.1988 - III ZR 139/87

    Sittenwidrigkeit von Ratenkreditverträgen - Einberechnung von im Interesse des

  • BGH, 13.03.1990 - XI ZR 252/89

    Auffälliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung beim

    Er hat lediglich entschieden, daß eine solche zusätzliche Regelgrenze jedenfalls nicht bereits bei 11, 5 Prozentpunkten anzusetzen wäre (BGH, Urteil vom 13. Juli 1989 - III ZR 77/88, WM 1989, 1675, 1676 zu II 2; BGH, Urteil vom 25. Januar 1990 - III ZR 100/89, Urteilsabdruck S. 5 f.), daß aber im Einzelfall ein absoluter Unterschied von 13, 58 Prozentpunkten bei einer relativen Zinsdifferenz von 83, 72% für eine Anwendung des § 138 Abs. 1 BGB genügen kann, wenn außerdem der Kredit zu wesentlichen Teilen der Ablösung zinsgünstiger anderer Darlehen dient (BGHZ 104, 102, 106) [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87].
  • BGH, 20.02.1990 - XI ZR 195/88

    Berücksichtigung der Nichtigkeit eines Vorkredits im Rahmen einer Umschuldung

    Der hier vorliegende Zinsunterschied von nur 69, 78% reicht auch unter Berücksichtigung der in mehreren Punkten gegen das AGB-Gesetz verstoßenden weiteren Darlehensbedingungen nicht aus, den Gesamtvertrag als sittenwidrig erscheinen zu lassen (vgl. BGH, Urteile vom 5. März 1987 - III ZR 43/86 = WM 1987, 613, 615; vom 24. März 1988 - III ZR 24/87 = WM 1988, 647, 649; vom 6. Oktober 1988 - III ZR 94/87 = WM 1989, 4, 5/6; Beschlüsse vom 26. Mai 1988 - III ZR 133/87 - S. 3 und vom 21. März 1989 - III ZR 114/88 - S. 3/4), zumal die zu beanstandenden AGB-Regelungen über die Verzugsfolgen kein erhöhtes Gewicht haben, da ein Verzugseintritt aufgrund der Angaben, die in der Selbstauskunft der Kläger über ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gemacht worden waren, nicht nahelag (vgl. BGH, Urteil vom 13. Juli 1989 - III ZR 77/88 = WM 1989, 1675, 1676/77; Beschluß vom 28. September 1989 - III ZR 10/89 = WM 1989, 1718, 1719).

    Er hat lediglich entschieden, daß eine solche zusätzliche Regelgrenze jedenfalls nicht bereits bei 11, 5 Prozentpunkten anzusetzen wäre (Urteil vom 13. Juli 1989 - III ZR 77/88 = WM 1989, 1675, 1677 zu II 2.), daß aber im Einzelfall ein absoluter Unterschied von 13, 58 Prozentpunkten - bei einer relativen Zinsdifferenz von nur 83, 72% - für eine Anwendung des § 138 Abs. 1 BGB genügen kann, wenn außerdem der Kredit zu wesentlichen Teilen der Ablösung zinsgünstiger anderer Darlehen diente (BGHZ 104, 102, 106) [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87] .

  • OLG Hamm, 23.02.2017 - 5 U 66/16

    Zulässigkeit der Zwangsvollsteckung aus einer Unterwerfungserklärung durch den

    Ob in der Privaturkunde bestätigte tatsächliche Vorgänge wirklich so geschehen sind oder nicht, ob insbesondere ein in der Urkunde niedergelegtes Rechtsgeschäft zustande gekommen ist und welchen Inhalt es hat, unterliegt der freien Würdigung des Gerichts (§ 286 Abs. 1 ZPO; vgl. BGH NJW 1986, 3086 f. - Rdnr. 12 zitiert nach Juris; BGH NJW-RR 1989, 1320 ff - Rdnr. 10 zitiert nach Juris und Zöller-Geimer, a.a.O., § 416, Rdnr. 9).
  • BGH, 25.01.1990 - III ZR 100/89

    Sittenwidrigkeit eines Ratenkreditvertrags

    Nicht abschließend entschieden hat der Senat, ob bei Ratenkreditverträgen aus einer Hochzinsphase generell neben dem relativen Zinsunterschied von rund 100 % auch ein bestimmter absoluter Zinsunterschied als Richtwert für den Zinsvergleich dienen kann und bei welchem Prozentsatz die Grenze liegen soll (Senatsurteile BGHZ 104, 102, 106 [BGH 24.03.1988 - III ZR 30/87] ; vom 13. Juli 1989 - III ZR 77/88 - WM 1989, 1675, 1676 und III ZR 78/88).

    Er hat jedoch in dem in der Sache III ZR 77/88 ergangenen Urteil klargestellt, daß eine etwa zusätzlich zu berücksichtigende Regelgrenze jedenfalls nicht schon bei 11, 5 % angesetzt werden könne.

  • KG, 10.01.1990 - 23 U 5932/88

    Entschädigungsverpflichtung bei unverschuldeter Säumnis des Bausparers auf Grund

    Allerdings ist es richtig, daß die Exkulpation nach § 285 BGB bei Geldschulden nur sehr begrenzte Bedeutung hat (BGH WM 1989, 1675/1676).
  • BGH, 28.09.1989 - III ZR 10/89

    Bewertung eines Kredites als sittenwidrig wegen Abweichung des Vertragszinses vom

    Soweit die Revision meint, das Berufungsgericht habe der teilweisen Unangemessenheit der Fälligkeits- und Verzugsregelung (Ziff. 5 und 6 der Darlehensbedingungen) nicht das ihr zukommende Gewicht beigemessen, ist ihr entgegenzuhalten, daß nach den wirtschaftlichen Verhältnissen der Beklagten im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses die Möglichkeit der vorzeitigen Fälligstellung und des Verzugseintrittes fern lag (vgl. Senatsurteil vom 13. Juli 1989 - III ZR 77/88 m.w.Nachw.).
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