Rechtsprechung
BGH, 15.01.2021 - V ZR 210/19 |
Volltextveröffentlichungen (13)
- IWW
- Deutsches Notarinstitut
BGB §§ 125 S. 1, 311b Abs. 1, 667
Keine Formbedürftigkeit einer Treuhandabrede hinsichtlich einer Übereignungspflicht - rewis.io
Formbedürftigkeit des treuhänderischen Auftrags zur Beschaffung eines Grundstücks im eigenen Namen für Rechnung des Auftraggebers und der Weiterübertragung an den Auftraggeber; Formfreiheit der Treuhandabrede hinsichtlich der Übereignungspflicht
- WM Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht(Abodienst; oder: Einzelerwerb Volltext 12,79 €)
Zur Formfreiheit einer Treuhandabrede in Bezug auf die Pflicht des Beauftragten, ein erworbenes Grundstück an den Auftraggeber zu übertragen
- degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)
- zfir-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)
BGB § 311b Abs. 1 Satz 1, 2, § 667
Formbedürftigkeit einer Treuhandvereinbarung über den Erwerb und die Herausgabe eines Grundstücks - rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 311b Abs. 1 Sätze 1 und 2; BGB § 667
Forderung des Klägers auf Rückübertragung eines Grundstücks; Im eigenen Namen für Rechnung des Auftraggebers ein Grundstück zu beschaffen ist nicht auch im Hinblick auf die Verpflichtung des Beauftragten zur Weiterübertragung des Grundstücks auf den Auftraggeber ... - datenbank.nwb.de
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Keine Beurkundungspflicht bei Grundstücksherausgabe gem. § 667 BGB
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer (Kurzinformation)
Formfreiheit einer Treuhandabrede hinsichtlich einer Übereignungspflicht
Besprechungen u.ä.
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)
Keine Beurkundungspflicht bei Grundstücksherausgabe gem. § 667 BGB (IMR 2021, 332)
Verfahrensgang
Papierfundstellen
- MDR 2021, 609
- DNotZ 2022, 42
- WM 2021, 1956
Wird zitiert von ... (4)
- BGH, 08.11.2022 - II ZR 91/21
Unrichtige Gesellschafterliste; Anspruch eines Gesellschafters auf Unterlassung …
(bb) Das Berufungsgericht ist zutreffend davon ausgegangen, dass der Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB), der auch bei Einreichung einer geänderten Gesellschafterliste nach §§ 16, 40 GmbHG zu berücksichtigen ist (vgl. BGH…, Urteil vom 2. Juli 2019 - II ZR 406/17, BGHZ 222, 323 Rn. 42), die Durchsetzung eines Anspruchs verbietet, wenn der Gläubiger das Erlangte sofort wieder an den Schuldner herauszugeben hätte (dolo agit, qui petit, quod statim redditurus est; vgl. BGH…, Urteil vom 14. Januar 2010 - VII ZR 108/08, BGHZ 183, 366 Rn. 23 mwN; Urteil vom 15. Januar 2021 - V ZR 210/19, WM 2021, 1956 Rn. 31;… Urteil vom 12. Juli 2022 - II ZR 81/21, ZIP 2022, 1695 Rn. 17 mwN). - BGH, 25.06.2021 - V ZR 218/19
Auftrag zum Grundstückserwerb: Weiterübertragung ist formbedürftig!
Der treuhänderische Auftrag, im eigenen Namen für Rechnung des Auftraggebers ein Grundstück zu erwerben bzw. zu halten, ist im Hinblick auf die Verpflichtung des Beauftragten zur Weiterübertragung des Grundstücks auf den Auftraggeber formbedürftig, wenn der Beauftragte im Zeitpunkt der Treuhandabrede bereits Eigentümer des Grundstücks ist oder er ein diesbezügliches Anwartschaftsrecht erlangt hat (Abgrenzung von Senat, Urteil vom 15. Januar 2021 - V ZR 210/19, BWNotZ 2021, 144 Rn. 12 ff.).Das entspricht der ständigen, zuletzt mit Urteil vom 15. Januar 2021 (V ZR 210/19, BWNotZ 2021, 144 Rn. 12 ff. mwN) bestätigten Rechtsprechung des Senats.
Gemeint ist hiermit lediglich, dass der Schutzzweck des § 313 Satz 1 BGB aF bzw. § 311b Abs. 1 Satz 1 BGB es nicht erfordert, die Treuhandabrede (auch) wegen der Pflicht des Beauftragten zur Übereignung des Grundstücks an den Auftraggeber als beurkundungsbedürftig anzusehen, weil der Beauftragte das Grundstückseigentum von vornherein nur rechtlich, nicht aber wirtschaftlich erwerben soll (vgl. Senat, Urteil vom 15. Januar 2021 - V ZR 210/19, BWNotZ 2021, 144 Rn. 18).
Diese Vereinbarung der Parteien führte dann zur Formbedürftigkeit der Vereinbarung unter dem Gesichtspunkt der Übereignungspflicht, wenn sie die in § 667 BGB angeordnete Herausgabepflicht verschärft hätte (vgl. Senat, Urteil vom 15. Januar 2021 - V ZR 210/19, BWNotZ 2021, 144 Rn. 25).
Weil die Treuhandvereinbarung gesetzlich zur Folge hat, dass der Beauftragte verpflichtet ist, das durch die Ausführung des Auftrags Erlangte - Eigentum und ggf. Besitz an dem Grundstück - an den Auftraggeber herauszugeben, bedarf es einer diesbezüglichen vertraglichen Regelung gerade nicht (vgl. Senat, Urteil vom 15. Januar 2021 - V ZR 210/19, BWNotZ 2021, 144 Rn. 15).
- OLG Düsseldorf, 15.09.2022 - 12 U 7/22
Rückzahlung von Einfuhrumsatzsteuer nach Insolvenzanfechtung Mittelbare …
Der Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB) verbietet die Durchsetzung eines Anspruchs, wenn der Gläubiger das Erlangte wieder an den Schuldner herauszugeben hätte (dolo agit, qui petit, quod statim redditurus est) (…vgl. BGH, Urt. v. 12.07.2022 - II ZR 81/21, DB 2022, 1961, 1962 Rn. 17; v. 15.01.2021 - V ZR 210/19, WM 2021, 1956, 1959 Rn. 31;… v. 06.10.2016 - VII ZR 185/13, NJW 2017, 386, 387 Rn. 16;… v. 01.02.2007 - III ZR 289/06, NJW-RR 2007, 823, 824 Rn. 15). - BGH, 12.07.2022 - II ZR 81/21
Ausscheiden eines gekündigten Gesellschafters aus Gesellschaft und …
Der Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB) verbietet die Durchsetzung eines Anspruchs, wenn der Gläubiger das Erlangte wieder an den Schuldner herauszugeben hätte (dolo agit, qui petit, quod statim redditurus est; BGH…, Urteil vom 14. Januar 2010 - VII ZR 108/08, BGHZ 183, 366 Rn. 23 mwN;… Urteil vom 15. Juli 2010 - IX ZR 227/09, WM 2010, 1718 Rn. 13; Urteil vom 15. Januar 2021 - V ZR 210/19, WM 2021, 1956 Rn. 31).