Rechtsprechung
BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07 |
Volltextveröffentlichungen (15)
- IWW
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Bewertung eines erst im zweiten Rechtszug erhobenen Einwands einer hypothetischen Einwilligung als neues Verteidigungsmittel; Voraussetzungen einer hypothetischen Einwilligung und Verteilung der Darlegungslast und Beweislast; Umfang der Aufklärungspflicht über das ...
- info-krankenhausrecht.de
Arzthaftung Schadensersatz Schlaganfall Operation Lähmung Einwilligung
- Judicialis
- ra.de
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
BGB § 823; ZPO § 531 Abs. 2
Der Einwand der hypothetischen Einwilligung des Patienten muss in der Regel im ersten Rechtszug erhoben werden - streifler.de
Einwand hypothetischer Einwilligung im zweiten Rechtszug
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Umfang der Aufklärungspflicht über das Schlaganfallrisiko einer ärztlichen Behandlung unter Berücksichtigung eines ggf. bestehenden besonderen Risikos; Ermessensfehlerhaftigkeit der Auswahl eines Facharztes als Sachverständigen; Bewertung eines erst im zweiten Rechtszug ...
- datenbank.nwb.de
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Verfahrensrecht - Einwand der hypothetischen Einwilligung erst im 2. Rechtszug
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- ra-staudte.de (Kurzinformation)
BGB § 823, ZPO § 531 Abs. 2
Einwand der hypothetischen Einwilligung als neues Verteidigungsmittel; Arzthaftungsrecht, Prozessrecht
Verfahrensgang
- LG Aurich, 03.11.2006 - 4 O 1106/05
- OLG Oldenburg, 04.07.2007 - 5 U 106/06
- BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Papierfundstellen
- NJW 2009, 1209
- MDR 2009, 281
- VersR 2009, 257
Wird zitiert von ... (75) Neu Zitiert selbst (28)
- BGH, 07.02.1984 - VI ZR 174/82
Rückenmarksschädigung - § 823 Abs. 1 BGB, Beweislastverteilung bei der Frage der …
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Es muss aber eine allgemeine Vorstellung von der Schwere des Eingriffs und den spezifisch mit ihm verbundenen Risiken vermittelt werden, ohne diese zu beschönigen oder zu verschlimmern (vgl. Senatsurteile BGHZ 90, 103, 106, 108; 144, 1, 5).Kommt eine besonders schwere Belastung für seine Lebensführung in Betracht, so ist die Information über ein solches Risiko für die Einwilligung des Patienten auch dann von Bedeutung, wenn sich das Risiko sehr selten verwirklicht (vgl. Senatsurteile BGHZ 90, 103, 107; 144, 1, 5 f.; vom 2. November 1993 - VI ZR 245/92 - VersR 1994, 104, 105).
a) Zu Recht geht das Berufungsgericht davon aus, dass der Einwand der Behandlungsseite, die Patientin hätte sich dem Eingriff auch bei zutreffender Aufklärung über dessen Risiken unterzogen, grundsätzlich beachtlich ist (st. Rspr.; vgl. Senatsurteile BGHZ 90, 103, 111; vom 17. April 2007 - VI ZR 108/06 - VersR 2007, 999, 1000).
- BGH, 17.04.2007 - VI ZR 108/06
Arzthaftung: Anforderungen an die Risikoaufklärung vor dem ersten Einsatz eines …
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
a) Zu Recht geht das Berufungsgericht davon aus, dass der Einwand der Behandlungsseite, die Patientin hätte sich dem Eingriff auch bei zutreffender Aufklärung über dessen Risiken unterzogen, grundsätzlich beachtlich ist (st. Rspr.; vgl. Senatsurteile BGHZ 90, 103, 111; vom 17. April 2007 - VI ZR 108/06 - VersR 2007, 999, 1000).Unter diesen Umständen kommt es aus Rechtsgründen nicht darauf an, ob der Vortrag der Klägerin zur Darlegung eines Entscheidungskonflikts ausgereicht hätte, zumal dies grundsätzlich erst nach einer Anhörung der Klägerin beurteilt werden konnte (vgl. Senatsurteil vom 17. April 2007 - VI ZR 108/06 - aaO).
- BGH, 09.11.1993 - VI ZR 248/92
Aufklärungspflicht eines Zahnarztes
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Erst wenn sich die Behandlungsseite auf eine hypothetische Einwilligung berufen hat, muss der Patient darlegen, dass er sich bei ordnungsgemäßer Aufklärung in einem Entscheidungskonflikt darüber befunden hat, ob er den tatsächlich durchgeführten Eingriff vornehmen lassen sollte (vgl. Senatsurteile vom 9. November 1993 - VI ZR 248/92 - VersR 1994, 682, 684; vom 9. Juli 1996 - VI ZR 101/95 - VersR 1996, 1239, 1240; vom 10. Oktober 2006 - VI ZR 74/05 - VersR 2007, 66, 68;… Geiß/Greiner, aaO, C Rn. 138 f.;… Steffen/Pauge, Arzthaftungsrecht, 10. Aufl., Rn. 444).Zudem ist nicht entscheidend, wie sich ein "vernünftiger" Patient voraussichtlich verhalten hätte, vielmehr kommt es allein auf die persönliche Entscheidungssituation der Klägerin aus damaliger Sicht an (vgl. Senatsurteil vom 9. November 1993 - VI ZR 248/92 - VersR 1994, 682, 684 m.w.N.).
- OLG Düsseldorf, 30.06.1983 - 8 U 178/80
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Bei diagnostischen Eingriffen ohne therapeutischen Eigenwert - wie der DSA - sind deshalb grundsätzlich strengere Anforderungen an die Aufklärung des Patienten über damit verbundene Risiken zu stellen (vgl. Senatsurteil vom 15. Mai 1979 - VI ZR 70/77 - VersR 1979, 720, 721; OLG Düsseldorf VersR 1984, 643, 645 (Angiographie) mit Nichtannahmebeschluss des BGH vom 3. April 1984 - VI ZR 173/83 - OLG Stuttgart VersR 1988, 832, 833 (Angiographie); OLG Koblenz NJW-RR 2002, 816, 818 (Angiographie);… Geiß/Greiner, aaO;… Katzenmeier, Arzthaftungsrecht, 2002, S. 328;… Laufs/Uhlenbruck, Handbuch des Arztrechts, 3. Aufl., § 68 Rn. 12).Dies lässt einen Ermessensfehler des Tatrichters nicht erkennen, zumal auch ein den Auftrag für radiologische Untersuchungen erteilender Neurologe oder Neurochirurg Zweck, Ablauf und Risiken der radiologischen Diagnostik abwägen muss (vgl. OLG Düsseldorf VersR 1984, 643 mit Nichtannahmebeschluss des Senats vom 3. April 1984 - VI ZR 173/83).
- BGH, 15.02.2000 - VI ZR 48/99
Umfang der Aufklärung bei Schutzimpfung von Kindern
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Es muss aber eine allgemeine Vorstellung von der Schwere des Eingriffs und den spezifisch mit ihm verbundenen Risiken vermittelt werden, ohne diese zu beschönigen oder zu verschlimmern (vgl. Senatsurteile BGHZ 90, 103, 106, 108; 144, 1, 5).Kommt eine besonders schwere Belastung für seine Lebensführung in Betracht, so ist die Information über ein solches Risiko für die Einwilligung des Patienten auch dann von Bedeutung, wenn sich das Risiko sehr selten verwirklicht (vgl. Senatsurteile BGHZ 90, 103, 107; 144, 1, 5 f.; vom 2. November 1993 - VI ZR 245/92 - VersR 1994, 104, 105).
- BGH, 23.06.2008 - GSZ 1/08
Einrede der Verjährung bei unstreitigem Sachverhalt noch in der Berufungsinstanz …
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
In einem solchen Fall findet die Präklusionsvorschrift des § 531 Abs. 2 ZPO Anwendung, ohne dass es auf die vom Berufungsgericht vertretene und inzwischen durch eine Entscheidung des Großen Senats für Zivilsachen des Bundesgerichtshofs (vgl. Beschluss vom 23. Juni 2008 - GSZ 1/08 - NJW 2008, 3434) überholte Streitfrage ankommt, ob bei unstreitigem Sachverhalt der Einwand einer hypothetischen Einwilligung in den ärztlichen Eingriff erstmals in zweiter Instanz erhoben werden kann. - BGH, 08.06.2004 - VI ZR 199/03
Anforderungen an den Parteivortrag im Arzthaftungsverfahren
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Eine Partei muss schon im ersten Rechtszug die Angriffs- und Verteidigungsmittel vorbringen, deren Relevanz für den Rechtsstreit ihr bekannt ist oder bei Aufwendung der gebotenen Sorgfalt hätte bekannt sein müssen und zu deren Geltendmachung sie dort imstande ist (vgl. Senat, BGHZ 159, 245, 253;… Musielak/Ball, ZPO, 6. Aufl., § 531 Rn. 19; Rimmelspacher, NJW 2002, 1897, 1904; Gehrlein, MDR 2003, 421, 428; BT-Drs. 14/4722 S. 101 f.). - BGH, 16.03.1999 - VI ZR 34/98
Darlegungs- und Beweislast bei Diagnosefehlern eines Arztes
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Es liegt jedoch eine fehlerhafte Ermessensausübung vor, wenn das Gericht einen Sachverständigen aus einem falschen Sachgebiet ausgewählt hat (§ 404 Abs. 1 Satz 1 ZPO; vgl. Senatsurteil vom 16. März 1999 - VI ZR 34/98 - VersR 1999, 716; BGH, Urteil vom 25. Februar 1953 - II ZR 172/52 - NJW 1953, 659 f.; BAG, Urteil vom 20. Oktober 1970 - 2 AZR 497/69 - AP Nr. 4 zu ZPO § 286;… Zöller-Greger, ZPO, 26. Aufl., § 404 Rn. 1). - BGH, 17.12.1980 - IVb ZB 499/80
Schutz der gesetzlichen Härteklauseln bei der Entscheidung über den …
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Darin liegt aber keine Beschränkung der Revision auf eine bestimmte Rechtsfrage, was unzulässig wäre (vgl. BGH, BGHZ 101, 276, 278; 111, 158, 166; Urteil vom 7. Juli 1983 - III ZR 119/82 - VersR 1984, 38; Beschlüsse vom 17. Dezember 1980 - IVb ZB 499/80 - FamRZ 1981, 340; vom 4. Dezember 2007 - XI ZR 144/06 - NJW 2008, 1312, 1313). - OLG Naumburg, 13.03.2003 - 1 U 34/02
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Arzthaftung, Fehlerhafte Behandlung, …
Auszug aus BGH, 18.11.2008 - VI ZR 198/07
Hierfür können die fachärztlichen Weiterbildungsordnungen herangezogen werden (vgl. OLG Naumburg, Urteil vom 13. März 2003 - 1 U 34/02 - juris Rn. 45 = OLGR Naumburg 2003, 348 (nur Leitsatz); LSG Niedersachsen…, Urteil vom 23. April 1997 - L 5 Ka 89/95 - juris Rn. 25;… Stegers/Hansis/Alberts/Scheuch, Sachverständigenbeweis im Arzthaftungsrecht, 2. Aufl., Rn. 62). - BGH, 04.04.1995 - VI ZR 95/94
Umfang und Zeitpunkt der Risikoaufklärung vor diagnostischen Eingriffen
- OLG Koblenz, 29.11.2001 - 5 U 1382/00
Umfang der Aufklärungspflicht vor einem dreistufigen diagnostischen Eingriff; …
- BGH, 03.06.1987 - IVa ZR 292/85
Rechtzeitigkeit der Einlegung eines Rechtsmittels per Telex; Beendigung der …
- BGH, 07.07.1983 - III ZR 119/82
Wasserleitung II - Haftung im öffentlich-rechtlichen Benutzungsverhältnis
- BGH, 10.10.2006 - VI ZR 74/05
Wirksamkeit der Einwilligung der Sorgeberechtigten bei relativ indizierten …
- BGH, 25.02.1953 - II ZR 172/52
Auswahl des Sachverständigen durch das Gericht
- BGH, 02.11.1993 - VI ZR 245/92
Aufklärungspflicht des Arztes vor endonasalen Siebbeineingriffen
- BGH, 09.07.1996 - VI ZR 101/95
Pflicht des Arztes zur Belehrung über das Risiko einer Nachoperation
- LSG Niedersachsen, 23.04.1997 - L 5 Ka 89/95
Krankenversicherung; Arzt; Zulassung; Vertragsarzt; HNO-Arzt; Fachfremd; …
- BGH, 04.12.2007 - XI ZR 144/06
Zulässigkeit der erstmaligen Erhebung der Verjährungseinrede in der …
- BGH, 20.04.1990 - V ZR 282/88
Nachbarrechtlicher Ausgleichsanspruch für Bodenverseuchung durch herabfallendes …
- BGH, 22.04.1980 - VI ZR 37/79
Verletzung ärztlicher Aufklärungspflichten; Zahlung von Schmerzensgeld sowie …
- BGH, 04.11.1975 - VI ZR 226/73
Ärztliche Aufklärung - Konsultationen - Patient - Verjährungsfrist - …
- BAG, 20.10.1970 - 2 AZR 497/69
Sachverständiger - Auswahl im richterlichen Ermessen - Tatsachengericht - …
- OLG Oldenburg, 04.07.2007 - 5 U 106/06
Schmerzensgeld wegen eines Behandlungsfehlers im Rahmen einer zerebralen …
- BGH, 15.05.1979 - VI ZR 70/77
Ersatz von Vermögensschaden und Schmerzensgeld wegen eines …
- OLG Stuttgart, 25.08.1987 - 10 U 228/85
- OLG Hamm, 26.01.2000 - 3 U 100/99
Auswahl des Sachverständigen im Arzthaftungsprozeß
- BGH, 30.09.2014 - VI ZR 443/13
Arzthaftungsprozess: Erneute persönliche Anhörung des Patienten zur Frage des …
Bei seiner Würdigung hat es zudem nicht hinreichend beachtet, dass für die Plausibilität eines Entscheidungskonflikts nicht auf eine objektive Risikobewertung abgestellt werden darf, sondern dass es allein auf die persönliche Entscheidungssituation des Patienten aus damaliger Sicht ankommt (vgl. Senatsurteile vom 9. November 1993 - VI ZR 248/92, VersR 1994, 682, 684 und vom 18. November 2008 - VI ZR 198/07, VersR 2009, 257 Rn. 26). - BGH, 31.05.2016 - VI ZR 305/15
Berufung im Arzthaftungsprozess: Gehörsverletzung bei unzureichender …
Soweit diese mehrere Fachbereiche berührt, kommt es darauf an, welchem Fachbereich die konkrete Beweisfrage zuzuordnen ist (vgl. Senatsurteile vom 18. November 2008 VI ZR 198/07, Rn. 18 f.;… vom 15. April 2014 - VI ZR 382/12, VersR 2014, 879 Rn. 13, jeweils mwN). - BGH, 15.05.2018 - VI ZR 287/17
Vorliegen eines ärztlichen Behandlungsfehlers bei Absehen von einer gebotenen …
Er hätte darauf hingewiesen, dass bei der Auswahl des Sachverständigen nicht - wie das Berufungsgericht angenommen hat - auf die Sachkunde in dem medizinischen Fachgebiet abzustellen ist, dem die Beklagtenseite angehört, sondern in das der durchzuführende Eingriff bzw. die zu beurteilende medizinische Frage fällt (vgl. Senatsurteil vom 18. November 2008 - VI ZR 198/07, VersR 2009, 257 Rn. 18;… Senatsbeschluss vom 31. Mai 2016 - VI ZR 305/15, NJW 2016, 3785 Rn. 13).- VI ZR 198/07, aaO).
- OLG Oldenburg, 27.05.2009 - 5 U 43/08
Anforderungen an die ärztliche Aufklärung vor einer Koloskopie; Aushändigung …
Wird der Einwand der hypothetischen Einwilligung erst im zweiten Rechtszug erhoben, so handelt es sich grundsätzlich um ein neues Verteidigungsmittel im Sinne des § 531 Abs. 2 ZPO (BGH-Urteil vom 18.11.2008, VersR 2009, 257; Senat, Urteil vom 04.07.2007 - 5 U 106/06).Eine Partei muss schon im ersten Rechtszug die Angriffs- und Verteidigungsmittel vorbringen, deren Relevanz für den Rechtsstreit ihr bekannt ist oder bei Aufwendung der gebotenen Sorgfalt hätte bekannt sein müssen und zu deren Geltendmachung sie dort imstande war (BGH VersR 2009, 257).
Demgegenüber ist eine Zulassung ausgeschlossen, wenn in der ersten Instanz aufgrund gerichtlicher Anordnungen (z.B. Beweisbeschluss) in Betracht zu ziehen ist, dass eine Verurteilung auf eine unzureichende oder nicht erfolgte Aufklärung gestützt wird (BGH VersR 2009, 257).
Das Landgericht hat mit dem Beweisbeschluss vom 13.06.2007 deutlich gemacht, dass die Frage der Aufklärung über das Risiko des künstlichen Darmausgangs entscheidungserheblich sein könnte und dass der Beklagte daher nicht davon ausgehen konnte, dass das Landgericht seinem Vorbringen zu einer ordnungsgemäßen Aufklärung folgen würde (vgl. BGH VersR 2009, 257).
- OLG Naumburg, 24.06.2010 - 1 U 87/09
Hüftpfannenwechsel - Arzthaftung: Indikation für einen Hüftpfannenwechsel bei …
Der behandelnde Arzt muss dem Patienten eine allgemeine Vorstellung von der Schwere des Eingriffs und den spezifisch mit ihm verbundenen Risiken vermitteln, ohne diese zu beschönigen oder zu verschlimmern (vgl. BGH VersR 2009, 257 - 259 m.w.N. zitiert nach juris).Der Aufklärungsumfang wird hierbei einerseits durch das Gewicht der medizinischen Indikation bestimmt, das sich wiederum aus der Notwendigkeit des Eingriffs, seiner zeitlichen Dringlichkeit und den Heilungschancen ergibt, andererseits ist insbesondere die Schwere der Schadensfolgen für die Lebensführung des Patienten im Fall der Risikoverwirklichung mitbestimmend (vgl. BGH VersR 2009, 257 - 259 zitiert nach juris; OLG Frankfurt OLGR Frankfurt 2008, 969 f zitiert nach juris;… Geiß/ Greiner a.a.O., Kapitel C, Rn. 8 f.).
Der Einwand der Behandlungsseite, der Patient hätte sich dem Eingriff auch bei zutreffender Aufklärung über dessen Risiken unterzogen, ist grundsätzlich beachtlich (vgl. BGH VersR 2009, 257 - 259 zitiert nach juris;… Martis/ Winkhart, Arzthaftungsrecht, 3. Aufl., Rdn. A 1884 m.w.N.;… Geiß/ Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 6. Aufl., Kapitel C Rdn. 137 m.w.N.).
Hat sich die Behandlungsseite auf eine hypothetische Einwilligung berufen, muss der Patient darlegen, dass er sich bei ordnungsgemäßer Aufklärung in einen Entscheidungskonflikt darüber befunden hätte, ob er den tatsächlich durchgeführten Eingriff vornehmen lassen sollte (vgl. BGH VersR 2007, 66, 68; BGH VersR 2009, 257 - 259 zitiert nach juris; OLG Stuttgart VersR 1998, 1111 zitiert nach juris; Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, C 138;… Marties/Winkhart, Arzthaftungsrecht, 3. Aufl., Rdn. A.1900 ff).
b) Entgegen der Ansicht des Klägers haben die Beklagten den Einwand hypothetischer Einwilligung nicht erst im zweiten Rechtszug erhoben, so dass er als neues Verteidigungsmittel nach § 531 Abs. 2 ZPO zu behandeln wäre (vgl. BGH VersR 2009, 257 - 259 zitiert nach juris).
- OLG Karlsruhe, 29.01.2014 - 7 U 163/12
Dissektion der Arteria femoralis - Arzthaftung: Voraussetzung für eine …
a) Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. - zur Angiographie - etwa NJW 2009, 1209, 1210 m.w.N.;… ebenso Senat, Urt. v. 12. Dezember 2012, 7 U 176/11, BeckRS 2013, 02329) muss der Patient "im Großen und Ganzen" wissen, worin er einwilligt. - OLG Dresden, 24.09.2009 - 4 U 1744/08
Arzthaftung; Zahnarzt; Aufklärung; Distraktion; Kieferbruch
Dann und nur dann hat der Kläger Anlass, seinerseits zu erwidern, indem er einen Entscheidungskonflikt darlegt (BGH NJW 1994, 799; BGH NJW 2005, 1718; BGH NJW 2009, 1209).Dem Beklagtenvortrag muss daher zu entnehmen sein, dass er sich nicht nur auf die behauptete ordnungsgemäße Aufklärung, sondern auch - wenngleich nur hilfweise - auf eine fiktive Einwilligungssituation bezieht (BGH NJW 2009, 1209).
Denn eine Partei muss schon im ersten Rechtszug die Angriffs- und Verteidigungsmittel vorbringen, deren Relevanz für den Rechtsstreit ihr bekannt ist oder bei Aufwendung der gebotenen Sorgfalt hätte bekannt sein müssen und zu deren Geltendmachung sie dort im Stande ist (…Musielak/Ball, ZPO, 6. Aufl., § 531 Rdn. 19; BGH NJW 2009, 1209).
Die Klägerinbehauptet weiterhin, dass sie auf die geplante Distraktion verzichtet und sie niemals in die Operation eingewilligt hätte, wenn man sie über das Risiko eines Kieferbruchs aufgeklärt hätte (BGH NJW 2009, 1209).
- OLG Hamm, 09.11.2015 - 3 U 68/15
Aufklärungsgespräch zwischen Arzt und Patient ist entscheidend
Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. Urteil vom 18.11.2008, VI ZR 198/07) muss eine Partei schon im ersten Rechtszug die Angriffs- und Verteidigungsmittel vorbringen, deren Relevanz für den Rechtsstreit ihr bekannt ist oder bei Aufwendung der gebotenen Sorgfalt hätte bekannt sein müssen und zu deren Geltendmachung sie dort imstande ist. - OLG Stuttgart, 27.01.2021 - 4 U 87/18
Schadensersatzklage nach Verkehrsunfall: Notwendigkeit eines weiteren Gutachtens; …
Diese Entscheidungen (Auswahl und Auftrag) liegen im pflichtgemäßen Ermessen des Gerichts (…BGH NJW 2011, 852 [854 Rn. 29]; BGH NJW 2009, 1209 [1210 Rn. 18]; BGHZ 28, 302 [305, 306]; BGH MDR 1961, 397).Es liegt jedoch eine fehlerhafte Ermessensausübung vor, wenn das Gericht einen Sachverständigen aus einem falschen Sachgebiet ausgewählt hat (BGH NJW 2009, 1209 [1210 Rn. 18];… BGH NJW-RR 2008, 1380 [1381 Rn. 16]).
- OLG Naumburg, 09.12.2010 - 1 U 53/10
Neurolyse - Arzthaftung: Voraussetzungen einer Haftung bei Diagnoseirrtum; …
Der behandelnde Arzt ist verpflichtet, dem Patienten eine allgemeine Vorstellung von der Schwere des Eingriffs und den spezifisch mit ihm verbundenen Risiken zu vermitteln, ohne diese zu beschönigen oder zu verschlimmern (vgl. BGH VersR 2009, 257 - 259 m.w.N. zitiert nach juris).Der Aufklärungsumfang wird hierbei einerseits durch das Gewicht der medizinischen Indikation bestimmt, das sich wiederum aus der Notwendigkeit des Eingriffs, seiner zeitlichen Dringlichkeit und den Heilungschancen ergibt, andererseits ist insbesondere die Schwere der möglichen Schadensfolgen für die Lebensführung des Patienten im Fall der Risikoverwirklichung mitbestimmend (vgl. BGH VersR 2009, 257 - 259 zitiert nach juris; OLG Frankfurt OLGR Frankfurt 2008, 969 f zitiert nach juris;… Geiß/Greiner a.a.O., Kapitel C, Rn. 8 f.).
Dabei müssen dem Patienten die möglichen Gefahren nicht medizinisch exakt im Detail und in allen denkbaren Erscheinungsformen dargestellt werden; es genügt vielmehr, wenn dem Patienten ein allgemeines Bild von der Schwere des Risikospektrums dargelegt, ihm mithin die "Stoßrichtung" der Gefahren verdeutlicht wird (vgl. BGH MDR 2009, 281, 282; BGHZ 144, 1 - 14 zitiert nach juris; OLG Brandenburg, Urteil vom 08. November 2007, 12 U 53/07 zitiert nach juris;… Martis/Winkhart, Arzthaftungsrecht, 3. Aufl., Rdn. A 834).
- OLG Frankfurt, 20.02.2018 - 8 U 78/16
Notwendige Risikoaufklärung über mögliche Komplikationen einer …
- OLG Frankfurt, 09.06.2017 - 8 U 209/14
Vorgehen bei widersprüchlichen Positionen zweier gerichtlicher Sachverständiger
- OLG Frankfurt, 12.04.2013 - 15 U 68/11
Leistungspflicht der privaten Krankenversicherung für nicht-schulmedizinische …
- KG, 13.03.2017 - 20 U 238/15
Arzt- und Krankenhaushaftung: Aufklärungspflichtverletzung bezüglich alternativer …
- OLG Frankfurt, 29.11.2016 - 8 U 143/13
Zum Nachweis eines Behandlungsfehlers (hier: Herzstammgefäßverletzung)
- OLG Karlsruhe, 17.02.2016 - 7 U 32/13
Arzthaftungsprozess: Ermessensfehler bei der Auswahl des Sachverständigen; Umfang …
- LG Karlsruhe, 06.05.2011 - 6 O 285/09
Arzthaftung: Nachweis der Aufklärung bei "Off-label-use" eines Medikaments
- OLG Frankfurt, 15.08.2017 - 8 U 102/15
Anforderungen an die Risikoaufklärung vor einer Speiseröhren-Operation im Jahr …
- OLG Frankfurt, 18.12.2014 - 15 U 20/14
Arzthaftung: Notwendigkeit der Aufklärung über alternative Strahlentherapie bei …
- OLG Oldenburg, 19.03.2014 - 5 U 1/12
Geltendmachung des Einwandes der hypothetischen Einwilligung im …
- OLG Karlsruhe, 12.12.2012 - 7 U 176/11
Arzthaftung: Aufklärungspflicht vor einer Angiographie und Nachweis …
- OLG Karlsruhe, 03.07.2013 - 7 U 143/12
Zahnarzthaftung: Aufklärungspflicht über dauerhaften Ausfall der …
- LG München II, 22.09.2020 - 1 O 4890/17
Einwilligung in Kreuzbandoperation bei 16jähriger Patientin
- OLG Düsseldorf, 17.12.2015 - 2 U 25/10
Ansprüche wegen Verletzung eines Patents für ein analytisches Testgerät …
- OLG Düsseldorf, 17.12.2015 - 2 U 34/10
Ansprüche wegen Verletzung eines Patents betreffend spezifische Bindungsassays
- OLG Naumburg, 06.06.2013 - 1 U 108/12
Zahnarzthaftung bei prothetischer Versorgung: Inhaltliche Anforderungen an die …
- OLG Karlsruhe, 09.04.2014 - 7 U 124/12
Arzthaftung: Reichweite und Grenzen der ärztlichen Risikoaufklärung im Falle …
- OLG Schleswig, 29.05.2009 - 4 U 38/08
laparoskopische Gallenblasenentfernung - Arzthaftung: Anforderungen der …
- OLG Celle, 30.11.2016 - 14 U 136/16
Beweisfrage muss in das Sachgebiet des Gutachters fallen!
- OLG Rostock, 24.11.2023 - 5 U 69/21
- OLG Dresden, 27.06.2023 - 4 U 694/21
Anforderungen an die Auswahl des Sachverständigen im Arzthaftungsprozess
- OLG Düsseldorf, 17.12.2015 - 2 U 33/10
Ansprüche wegen Verletzung eines Patents für ein analytisches Testgerät …
- OLG Karlsruhe, 22.11.2023 - 7 U 87/22
Arzthaftung; Behandlungsfehler; Sachverständiger; Neurochirurgie
- LG Aachen, 31.10.2023 - 11 O 271/19
- OLG Naumburg, 10.05.2010 - 1 U 97/09
Arzt- und Krankenhaushaftung: Behandlungsfehler im Zusammenhang mit einer …
- OLG Koblenz, 29.09.2015 - 5 U 617/15
Maßstab für die sachverständige Beurteilung der Behandlung durch eine Fachärztin …
- OLG Frankfurt, 19.09.2016 - 8 U 52/15
Arzthaftung: Aufklärungspflicht bei Cornea guttata vor Operation wegen grauen …
- OLG Frankfurt, 08.11.2013 - 25 U 79/12
Computergestützte Implantation einer Hüftgelenkstotalendoprothese - CASPAR
- OLG Frankfurt, 12.03.2009 - 15 U 18/08
Haftungslage bei "gespaltenem Krankenhausaufnahmevertrag"; Aufklärungspflicht …
- OLG Hamm, 03.09.2021 - 26 U 119/20
Ermessen bei der Auswahl des Sachverständigen
- OLG Dresden, 21.08.2020 - 4 U 1349/18
Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeldanspruch nach Bypass-Operation
- OLG Zweibrücken, 14.07.2020 - 5 U 138/19
Behandlungs- und Aufklärungsfehler im Zusammenhang mit einer Hüftprothesen-OP; …
- OLG Frankfurt, 24.04.2018 - 8 U 80/16
Arzthaftung: Aufklärung über Risiko einer Lungenhernie bei Operation wegen …
- OLG Hamm, 13.11.2013 - 3 U 152/12
Abweisung der Arzthaftungsklage, da Behandlungsfehler bei der Versorgung eines …
- OLG Karlsruhe, 15.02.2018 - 7 U 182/16
Arzthaftung: Verspätete Indikation für einen Kaiserschnitt bei Verdacht auf ein …
- OLG Frankfurt, 16.11.2010 - 8 U 88/10
Arzthaftung: Pflicht zur Aufklärung vor einer Hüftgelenkoperation über das Risiko …
- OLG München, 20.05.2010 - 1 U 3057/09
Arzthaftung: Rechtzeitigkeit der ärztlichen Aufklärung bei einer …
- OLG Frankfurt, 11.03.2010 - 15 U 39/09
Arzthaftung: Beweislast des Patienten im Zusammenhang mit der Verschlechterung …
- LG Karlsruhe, 29.05.2013 - 8 O 260/12
PIP-Brustimplantate - Landgericht Karlsruhe weist zwei Schadensersatzklagen ab: …
- OLG Koblenz, 30.01.2013 - 5 U 336/12
Ärztliche Befunderhebung, Aufklärung und Therapie nach …
- OLG Karlsruhe, 23.03.2011 - 7 U 79/10
Anwendung einer neuen, anderweitig erprobten Operationsmethode als …
- OLG Dresden, 27.04.2020 - 4 U 225/20
Krankenhaushaftung - gerichtliches Ermessen bei Auswahl medizinischer …
- OLG Frankfurt, 24.04.2018 - 8 U 80/18
Arzthaftung: Aufklärung über Risiko einer Lungenhernie bei Operation wegen …
- OLG Koblenz, 27.02.2014 - 5 U 1461/13
Aufklärungspflicht eines Orthopäden bei chiropraktischer Behandlung einer …
- OLG Koblenz, 24.03.2011 - 5 U 167/09
Anforderungen an die Behandlungsaufklärung vor einer Herzkatheteruntersuchung bei …
- OLG München, 03.11.2011 - 1 U 984/11
Arzthaftung: Umfang der Aufklärung über Behandlungsalternativen und Nachweis …
- OLG Hamm, 25.02.2009 - 3 U 51/08
Schadensersatz wegen mangelhafter Aufklärung und grob fehlerhafter Behandlung im …
- LG München II, 07.08.2023 - 1 O 1001/23
Keine Brustkrebsbehandlung allein mit Enzym-Präparaten
- OLG Dresden, 12.07.2022 - 4 U 836/21
Bei der Auswahl eines medizinischen Sachverständigen ist auf dessen Sachkunde in …
- OLG Koblenz, 11.03.2013 - 5 U 908/12
Pflichten des behandelnden Arztes bei Wechsel eines Brustimplantats
- OLG Koblenz, 03.06.2011 - 5 U 1372/10
Anforderungen an die Risikoaufklärung hinsichtlich der Verletzung von …
- OLG Koblenz, 29.07.2013 - 5 U 427/13
Umfang der ärztlichen Aufklärung; Aufklärung hinsichtlich der Möglichkeit einer …
- OLG München, 10.06.2010 - 1 U 2664/10
Befangenheit erstinstanzlicher Richter: Folgenlosigkeit in zweiter Instanz
- OLG Hamm, 03.11.2021 - 3 U 24/21
Abweisung der Arzthaftungsklage wegen angeblicher Behandlungsfehler bei einer …
- OLG Dresden, 15.05.2020 - 4 U 225/20
- OLG Düsseldorf, 15.03.2012 - 8 U 81/11
Anforderungen an die ärztliche Risikoaufklärung vor einem Heileingriff
- OLG Düsseldorf, 09.12.2010 - 8 U 96/09
Zahlung von Schmerzensgeld wegen einer durchgeführten Herzkatheteruntersuchung …
- OLG München, 15.07.2010 - 1 U 2068/10
Arzthaftung: Pflicht zur Aufklärung über die Risiken einer intraartikulären …
- LG Hamburg, 26.03.2020 - 323 O 199/16
Arzthaftung: Aufklärungsmangel im Zusammenhang mit einer periradikulären Therapie …
- OLG Dresden, 08.06.2023 - 4 U 2532/22
Zulässigkeit erstmaligen Bestreitens im erstinstanzlichen Urteil als unstreitig …
- LG München II, 01.03.2023 - 1 O 227/21
Unzureichende Aufklärung bei komplizierter Zahn-OP (Wurzelspitzenresektion)
- BGH, 04.12.2007 - XI ZR 144/06
- OLG Koblenz, 18.11.2014 - 5 U 907/14
Operation unter Einsatz eines neuen technischen Geräts - Aufklärungspflicht
- OLG Koblenz, 22.04.2010 - 2 U 796/07
- OLG Karlsruhe, 06.09.2023 - 7 U 2/22