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   BGH, 21.05.2019 - VI ZR 299/17   

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https://dejure.org/2019,17678
BGH, 21.05.2019 - VI ZR 299/17 (https://dejure.org/2019,17678)
BGH, Entscheidung vom 21.05.2019 - VI ZR 299/17 (https://dejure.org/2019,17678)
BGH, Entscheidung vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17 (https://dejure.org/2019,17678)
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Volltextveröffentlichungen (15)

Kurzfassungen/Presse (12)

  • beck-blog (Kurzinformation)

    Schockschaden - Schadensersatz für seelisches Leid auch bei Arztfehler

  • lto.de (Kurzinformation)

    Haftung einer Klinik bei Behandlungsfehlern: Seelisches Leid Angehöriger kann Schadensersatzpflicht begründen

  • schluender.info (Kurzinformation)

    Der BGH zu Schockschäden

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Haftung einer Klinik bei Behandlungsfehlern - Seelisches Leid Angehöriger kann Schadensersatzpflicht begründen

  • aerztezeitung.de (Pressemeldung, 28.06.2019)

    Klinik muss für Schock der Ehefrau einstehen

  • aerztezeitung.de (Pressemeldung, 28.06.2019)

    Klinik haftet bei Arztfehler für seelisches Leid von Angehörigen

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Grundsatzentscheidung zum Schadensersatz wegen Schockschäden

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Schockschäden auch bei ärztlichem Behandlungsfehler möglich

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Haftung für Schockschäden infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Arzthaftungsrecht: Klinik haftet für Schockschäden von Angehörigen

  • roessler-recht.de (Kurzinformation)

    Schockschäden bei Behandlungsfehlern - eine unterschätzte Schadensposition

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Schmerzensgeldanspruch wegen Schockschadens auch nach Tod eines nahen Angehörigen durch ärztlichen Behandlungsfehler - Kein Erfordernis eines Unfallereignisses

Besprechungen u.ä.

  • Alpmann Schmidt | RÜ(Abo oder Einzelheftbestellung) (Fallmäßige Aufbereitung - für Studienzwecke)

    § 823 BGB
    Schockschaden infolge fehlerhafter ärztlicher Behandlung des Ehegatten

Sonstiges

  • wolterskluwer-online.de (Literaturhinweis: Entscheidungsbesprechung)

    Kurznachricht zu "Anwendung der Grundsätze zum Schockschaden auf fehlerhafte ärztliche Behandlung - Anmerkung zum Urteil des BGH vom 21.05.2019" von AR a.Z. Dr. Martin Klose, NJW 2019, 2387 - 2389

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BGHZ 222, 125
  • NJW 2019, 2387
  • MDR 2019, 935
  • FamRZ 2019, 1380
  • VersR 2019, 960
 
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Wird zitiert von ... (15)

  • BGH, 06.12.2022 - VI ZR 168/21

    Deliktische Haftung: Schockschaden als Gesundheitsverletzung

    Ist die psychische Beeinträchtigung pathologisch fassbar, hat sie also Krankheitswert, ist für die Bejahung einer Gesundheitsverletzung nicht erforderlich, dass die Störung über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgeht, denen Betroffene bei der Verletzung eines Rechtsgutes eines nahen Angehörigen in der Regel ausgesetzt sind (insoweit Aufgabe Senatsurteil vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7 mwN).

    aa) Nach ständiger Senatsrechtsprechung können psychische Störungen von Krankheitswert eine Gesundheitsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (vgl. Urteile vom 8. Dezember 2020 - VI ZR 19/20, BGHZ 228, 264 Rn. 8; vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 6; vom 20. Mai 2014 - VI ZR 381/13, BGHZ 201, 263 Rn. 8; vom 22. Mai 2007 - VI ZR 17/06, BGHZ 172, 263 Rn. 12; vom 16. Januar 2001 - VI ZR 381/99, NJW 2001, 1431, 1432, juris Rn. 13; vom 30. April 1996 - VI ZR 55/95, BGHZ 132, 341, 344, juris Rn. 15; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317 f., juris Rn. 9; vom 12. November 1985 - VI ZR 103/84, NJW 1986, 777, 778, juris Rn. 9).

    Psychische Beeinträchtigungen sollen in diesen Fällen nur dann als Gesundheitsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden, wenn sie pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren Verletzung eines nahen Angehörigen in der Regel ausgesetzt sind (vgl. nur Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, NJW 2015, 2246 Rn. 9; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 7; ferner Senatsurteil vom 17. April 2018 - VI ZR 237/17, BGHZ 218, 220 Rn. 10).

    Soweit der Senat zur Begründung seiner bisherigen Rechtsprechung die in den §§ 844, 845 BGB zum Ausdruck kommende Wertung herangezogen hat, wonach Beeinträchtigungen, die allein auf die Verletzung eines Rechtsguts bei einem Dritten zurückzuführen sind, mit Ausnahme der in diesen Vorschriften genannten Fälle ersatzlos bleiben (vgl. etwa Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 7; jeweils mwN), steht diese Wertung einer Gleichbehandlung von physischen und psychischen Beeinträchtigungen nicht entgegen.

    aa) Allerdings bedarf der Zurechnungszusammenhang gerade in Fällen psychischer Gesundheitsbeeinträchtigungen einer gesonderten Prüfung (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 11; vom 17. April 2018 - VI ZR 237/17, BGHZ 218, 220 Rn. 13; vom 20. Mai 2014 - VI ZR 381/13, BGHZ 201, 263 Rn. 9 f.; vom 22. Mai 2007 - VI ZR 17/06, BGHZ 172, 263 Rn. 13 ff.; Stöhr, NZV 2009, 161, 163).

    Insoweit ist eine wertende Betrachtung geboten (vgl. nur Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, aaO; vom 17. April 2018 - VI ZR 237/17, aaO; vom 20. Mai 2014 - VI ZR 381/13, BGHZ 201, 263 Rn. 10, mwN).

    Für den auch im Streitfall betroffenen Bereich der sogenannten "Schockschäden" ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung darüber hinaus anerkannt, dass es an dem für eine Schadensersatzpflicht erforderlichen Schutzzweckzusammenhang fehlt, wenn der Dritte, auf dessen Verletzung die psychischen Beeinträchtigungen des Betroffenen zurückgehen, diesem nicht persönlich nahesteht; auch insoweit verwirklicht sich allein ein - dem Schädiger nicht zurechenbares - allgemeines Lebensrisiko (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 12; vom 20. März 2012 - VI ZR 114/11, BGHZ 193, 34 Rn. 8, mwN).

  • LG Arnsberg, 13.09.2019 - 2 O 347/18

    Kein Schadensersatzanspruch: Freund verbrennt 520.000 Euro

    Hierfür muss die Norm den Schutz des Rechtsguts gerade gegen die vorliegende Schädigungsart bezwecken; die geltend gemachte Rechtsgutsverletzung muss also auch nach Art und Entstehungsweise unter den Schutzzweck der verletzten Norm fallen (BGH, Urteil vom 21.5.2019 - VI ZR 299/17).
  • BGH, 08.12.2020 - VI ZR 19/20

    Zurechenbarkeit einer psychischen Gesundheitsverletzung eines Polizeibeamten

    a) Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung können durch ein Geschehen ausgelöste psychische Störungen von Krankheitswert eine Gesundheitsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 6; vom 20. Mai 2014 - VI ZR 381/13, BGHZ 201, 263 Rn. 8; vom 22. Mai 2007 - VI ZR 17/06, BGHZ 172, 263 Rn. 12; vom 16. Januar 2001 - VI ZR 381/99, NJW 2001, 1431, 1432, juris Rn. 13; vom 30. April 1996 - VI ZR 55/95, BGHZ 132, 341, 344, juris Rn. 15; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317 f., juris Rn. 9; vom 12. November 1985 - VI ZR 103/84, NJW 1986, 777, 778, juris Rn. 9).

    Erhöhte Anforderungen an das Vorliegen einer Gesundheitsverletzung, wie sie in Fällen sogenannter Schockschäden infolge des Todes oder der schweren Verletzung Dritter, namentlich naher Angehöriger, gestellt werden (vgl. nur Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7 und vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, VersR 2015, 590 Rn. 9, 19, jeweils mwN), sind allerdings vorliegend nicht zu erfüllen.

    a) Der Zurechnungszusammenhang wird in Fällen psychischer Gesundheitsbeeinträchtigungen einer besonderen Prüfung unterzogen (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 11; vom 17. April 2018 - VI ZR 237/17, BGHZ 218, 220 Rn. 13).

    Insoweit ist eine wertende Betrachtung geboten (Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 11; vom 17. April 2018 - VI ZR 237/17, BGHZ 218, 220 Rn. 13 und vom 20. Mai 2014 - VI ZR 381/13, BGHZ 201, 263 Rn. 10 mwN).

    Für den bereits angesprochenen Bereich der sogenannten "Schockschäden" ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung darüber hinaus anerkannt, dass es an dem für eine Schadensersatzpflicht erforderlichen Schutzzweckzusammenhang fehlt, wenn der Dritte, auf dessen Tod oder schwere Verletzung die psychischen Beeinträchtigungen des Betroffenen zurückgehen, diesem nicht persönlich nahesteht; auch insoweit verwirklicht sich allein ein - dem Schädiger nicht zurechenbares - allgemeines Lebensrisiko (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 12; vom 20. März 2012 - VI ZR 114/11, BGHZ 193, 34 Rn. 8 mwN; zur Gegenmeinung vgl. etwa Huber, LMK 2012, 336116).

  • BGH, 08.02.2022 - VI ZR 3/21

    Zahlungsanspruch einer Schwiegermutter auf Hinterbliebenengeld wegen eines

    Er beansprucht dagegen keine Geltung, wenn der Dritte einen Schaden erleidet, der in der Verletzung eines eigenen Rechtsguts des § 823 Abs. 1 BGB besteht und für den der Schädiger im Rahmen des Zurechnungszusammenhanges zu haften hat (vgl. Senatsurteile vom 14. Juni 2005 - VI ZR 179/04, NJW 2005, 2614, juris Rn. 36; vom 21. November 2000 - VI ZR 231/99, NJW 2001, 971, juris Rn. 11, 16; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317, juris Rn. 9; vom 17. Dezember 1985 - VI ZR 152/84, NJW 1986, 984, juris Rn. 16 f.; Doukoff in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., § 844 BGB Rn. 5; Eichelberger in: BeckOGK BGB, Stand: 01.12.2021, § 844 Rn. 211; Sprau in: Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 844 Rn. 1; zu sog. Schockschäden vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 7; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, NJW 1989, 2317, juris Rn. 9; vom 11. Mai 1971 - VI ZR 78/70, BGHZ 56, 163, 168 f., juris Rn. 16).

    Während der Schockschadensersatz als Anspruch auf Schmerzensgeld auf der Verletzung eines eigenen Rechtsguts beruht (vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn. 7; vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, NJW 2015, 2246 Rn. 19; vom 11. Mai 1971 - VI ZR 78/70, BGHZ 56, 163, 168 f., juris Rn. 16), setzt der Anspruch auf Hinterbliebenengeld nach § 844 Abs. 3 BGB keine eigene Gesundheitsbeeinträchtigung des Hinterbliebenen im Sinne der § 823 Abs. 1, § 253 Abs. 2 BGB voraus.

  • OLG Celle, 24.08.2022 - 14 U 22/22

    Tödlicher Verkehrsunfall: Hinterbliebenengeld für den Vater eines getöteten

    Dieser Grundsatz erfährt im Bereich der sogenannten "Schockschäden" eine gewisse Einschränkung: Danach begründen seelische Erschütterungen wie Trauer oder seelischer Schmerz, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren Verletzung eines Angehörigen erfahrungsgemäß ausgesetzt sind, auch dann nicht ohne weiteres eine Gesundheitsverletzung, wenn sie von Störungen der physiologischen Abläufe begleitet werden und für die körperliche Befindlichkeit medizinisch relevant sind (BGH, Urteil vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, Rn. 7, juris mwN; BGH, Urteil vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, Rn. 7, juris).

    Psychische Beeinträchtigungen können in diesen Fällen nur als Gesundheitsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden, wenn sie pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren Verletzung eines nahen Angehörigen in der Regel ausgesetzt sind (BGH, Urteil vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, Rn. 7 mwN, juris; BGH, Urteil vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, Rn. 7, juris; vgl. BGH, Urteil vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, Rn. 9, juris).

    Das von der Rechtsprechung geforderte "außergewöhnliche" Ausmaß können z. B. ein mittelschweres depressives Syndrom und behandlungsbedürftige Angstzustände (BGH, Urteil vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, Rn. 9, juris) erfüllen.

  • OLG Hamm, 14.09.2021 - 27 U 84/20

    Ergebnis der Verhandlung über Schadensersatzansprüche im Zusammenhang mit einem

    aa) Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung ist die Mitteilung des Todes einer nahestehenden oder verwandten Person für sich gesehen nicht ausreichend, um einen ersatzfähigen "Schockschaden" anzunehmen, sondern zusätzlich erforderlich, dass sie gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge hat, die "pathologisch fassbar" sind und über das hinausgehen, dem Hinterbliebene bei der Benachrichtigung von dem Unfall eines nahen Angehörigen oder dem Miterleben eines solchen Unfalls erfahrungsgemäß ausgesetzt sind (vgl. u.a. BGH, Urteile vom 4. April 1989 - VI ZR 97/98, NJW 1989, 2317 = juris, Rn. 9 für den Verkehrsunfalltod des 22-jährigen Sohns der Klägerin, und vom 10. März 2012 - VI ZR 114/11, BGHZ 193, 34 = juris, Rn. 8, vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 = juris, Rn. 6, vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, NJW 2015, 2246 = juris, Rn. 9, und vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 = juris, Rn. 8, jew. m. w. N.).
  • OLG Celle, 12.05.2021 - 5 U 85/20
    Eine Schadensersatzpflicht für die psychische Auswirkung einer Verletzungshandlung setzt danach nicht voraus, dass hierfür eine organische Ursache besteht ( BGH, Urteil vom 21.05.2019, Az: VI ZR 299/17 , Rn. 7, zit. nach juris).

    Psychische Beeinträchtigungen können in diesen Fällen deshalb nur dann als Gesundheitsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden, wenn sie pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren Verletzung eines nahen Angehörigen in der Regel ausgesetzt sind ( BGH, Urteil vom 21.05.2019, Az: VI ZR 299/17 , juris Rn. 7 mit zahlreichen weiteren Nachweisen aus der Rechtsprechung).

    Insoweit ist anerkannt, dass auch im Bereich der Haftung für "Schockschäden" die Schadensersatzpflicht durch den Schutzzweck der verletzten Norm begrenzt wird ( BGH Urteil vom 21.05.2019, Az: VI ZR 299/17 , juris Rn. 11).

    Die ursprüngliche Einschränkung gerade auf ein plötzliches Unfallereignis hat eine Erweiterung erfahren auf Fälle, in denen infolge einer Pflichtverletzung ein Angehöriger durch ärztliche Fehlbehandlung schwer geschädigt wurde und sich die psychische Beeinträchtigung nicht durch einen momentanen "Impuls", sondern durch die Begleitung des Angehörigen entwickelt hat ( BGH, Urteil vom 21. Mai 2019 - VI ZR 299/17 -, juris m.w.N.; bereits früher OLG Frankfurt, Urteil vom 15.12.1998, Az: 8 U 137/98 , juris Rn. 47f.).

  • LG Bielefeld, 13.10.2021 - 5 O 170/17

    Bestattungsvertrag - Schmerzensgeld bei vertragswidrig durchgeführter

    Eine Schadensersatzpflicht besteht nur, wenn die Tatfolgen, für die Ersatz begehrt wird, aus dem Bereich der Gefahren stammen, zu deren Abwendung die verletzte Norm erlassen oder die verletzte vertragliche oder vorvertragliche Pflicht übernommen worden ist (BGH NJW 2019, 2387).
  • AG Essen, 07.10.2022 - 12 C 2/22

    Feststellung von Schmerzensgeldansprüchen als Insolvenzforderungen in der

    Nach der Rechtsprechung können psychische Beeinträchtigungen wie Trauer und Schmerz beim Tod oder bei schweren Verletzungen naher Angehöriger, mögen sie auch für die körperliche Befindlichkeit medizinisch relevant sein, nur dann als Gesundheitsbeschädigung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden, wenn sie pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Hinterbliebene bei der Benachrichtigung von dem Unfall eines nahen Angehörigen oder dem Miterleben eines solchen Unfalls erfahrungsgemäß ausgesetzt sind (NJW 1989, 2317; NJW 2015, 2246; NJW 2019, 2387; OLG Hamm, Urteil vom 14.09.2021, Az. 27 U 84/20, BeckRS 2021, 26185; OLG Düsseldorf, Urteil vom 20.08.2018, Az. I-22 U 224/17, BeckRS 2018, 43147).
  • LG Lüneburg, 28.07.2020 - 2 O 15/19
    Mit Urteil vom 21.05.2019 (Az. VI ZR 299/17) hat der BGH ausdrücklich klargestellt, dass eine grundsätzliche Einschränkung auf Unfallereignisse nicht bestehe und die Grundsätze des "Schockschadens" ausdrücklich auf den Bereich ärztlicher Behandlungsfehler angewendet.

    Psychische Beeinträchtigungen können in diesen Fällen deshalb nur dann als Gesundheitsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden, wenn sie pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren Verletzung eines nahen Angehörigen in der Regel ausgesetzt sind ( Urteil des BGH vom 21.05.2019, Az. VI ZR 299/17 , m.w.N.; zitiert aus juris).

  • OLG München, 31.03.2020 - 24 U 3186/18

    Erkrankung, Schadensersatzanspruch, Schadensersatz, Schmerzensgeld,

  • AG Essen, 08.06.2022 - 12 C 3/22
  • LG Flensburg, 08.10.2021 - 3 O 188/18

    Behandlungsfehler und Fahrlässigkeit bei seltener Behandlungssituation

  • OLG Düsseldorf, 26.09.2019 - 8 U 2/16

    Schadensersatz wegen behaupteter ärztlicher Fehlbehandlung Verzögerte

  • LG Mönchengladbach, 25.02.2022 - 6 O 347/12
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