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   BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76   

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BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76 (https://dejure.org/1977,292)
BGH, Entscheidung vom 21.06.1977 - VI ZR 58/76 (https://dejure.org/1977,292)
BGH, Entscheidung vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 (https://dejure.org/1977,292)
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Brandverursacher

Betriebsunterbrechung, § 823 Abs. 1 BGB, Gebrauchsentziehung;

eingerichteter und ausgeübter Gewerbebetrieb;

Gemeingebrauch

Volltextveröffentlichungen (5)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Eigentumsverletzung - Verursacher eines Brandes - Räumung des Grundstücks - Brand- und Explosionsgefhr

Papierfundstellen

  • NJW 1977, 2264
  • MDR 1978, 128
  • VersR 1977, 965
 
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Wird zitiert von ... (34)Neu Zitiert selbst (14)

  • BGH, 21.12.1970 - II ZR 133/68

    Verkehrssicherungspflicht des Unterhaltspflichten für ein Gewässer

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Denn gerade weil der von der Rechtsprechung geschaffene besondere Deliktsschutz nur einem dem Gewerbebetrieb eigenen zusätzlichen Schutzbedürfnis entgegenkommen will, handelt es sich insoweit um einen Auffangtatbestand (BGHZ 45, 296, 307 - Höllenfeuer - 599 769 79)9 der gegenüber anderen Rechtsgrundlagen zurücktreten muss (BGHZ 55, 153, 158; 59, 30, 34).

    Aber eine solche ist auch für die Bejahung der physischen Beeinträchtigung nicht unerlässlich (BGHZ 55, 153, 159; 67, 378, 382).

    Der Unterschied zu dem in BGHZ 55, 153 (insbes. S. 159) entschiedenen Fall (monatelanges Einsperren eines Binnenschiffs im Endteil eines Fleets) ist offensichtlich.

    Zunächst ist der Gemeingebrauch als solcher anerkanntermaßen kein im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB geschütztes "sonstiges Recht" (BGHZ 55, 153, 160, 162).

  • BGH, 08.06.1976 - VI ZR 50/75

    Anspruch auf Schadensersatz wegen einer unerlaubten Handlung; Vorliegen einer zum

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Das Berufungsurteil vermerkt zwar, dass die höchstrichterliche Rechtsprechung eine Betriebsbezogenheit des Eingriffs für unabdingbar hält (BGHZ 29, 65 und später) und vor allem unter diesem Gesichtspunkt einer systemwidrigen Ausuferung dieses besonderen Deliktsschutzes entgegenwirken will (vgl. zuletzt Senatsurteil, BGHZ 66, 388, 393).

    Denn nichts spricht dafür, dass diese Vorschriften oder auch § 309 StGB auch Verkehrsteilnehmern einen Individualschutz (vgl. dazu Senatsurteil, BGHZ 66, 388, 392) gewähren wollten, die durch die auf Lösch- und Sicherungsmaßnahmen beruhende Sperrung einer öffentlichen Straße vorübergehend in ihrer Bewegungsfreiheit behindert werden.

  • BGH, 09.12.1958 - VI ZR 199/57

    Eingriff in einen eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb durch

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Das Berufungsurteil vermerkt zwar, dass die höchstrichterliche Rechtsprechung eine Betriebsbezogenheit des Eingriffs für unabdingbar hält (BGHZ 29, 65 und später) und vor allem unter diesem Gesichtspunkt einer systemwidrigen Ausuferung dieses besonderen Deliktsschutzes entgegenwirken will (vgl. zuletzt Senatsurteil, BGHZ 66, 388, 393).

    Anderes lässt sich auch aus den dogmatischen Erwägungen in dem vorerwähnten Senatsurteil BGHZ 29, 65 , insbes.

  • BGH, 07.02.1974 - II ZR 125/72

    Klage auf Ersatz des Schadens an einem Schiff - Unzureichende Kennzeichnung eines

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Hier hat die Rechtsprechung dem Schuldigen zwar Zweitunfälle, die sich durch eine fortwirkende Gefahrensituation entwickelt haben, ursächlich zugerechnet (vgl. etwa Senatsurteil vom 11. Juli 1972 - VI ZR 79 u. 80/71 -, VersR 1972, 2105; BGH, Urteil vom 7. Februar 1974 - II ZR 125/72 -, VersR 1974, 543).
  • BGH, 20.12.1971 - III ZR 79/69

    Enteignender Charakter einer Gewerbebeeinträchtigung infolge U-Bahn-Baus;

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Ob es denkbar ist, dass durch die unerlaubte Handlung eines Privatmanns auch eine Beeinträchtigung des Gemeingebrauchs der Art eintritt, die jedenfalls wegen ihrer langen oder gar unabsehbaren Dauer gegebenenfalls unter den Gesichtspunkten der Enteignung oder Aufopferung zur Entschädigung verpflichtet (vgl. etwa den der Entscheidung BGHZ 57, 359 = Frankfurter U-Bahn - zugrundeliegenden Fall), weil der Gewerbebetrieb dadurch wesentlich beeinträchtigt wird, während er eine Beeinträchtigung von sogar einigen Wochen entschädigungslos hinnehmen musste (BGHZ, aaO., 368), und sodann eine unerlaubte Handlung durch Eingriff in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb angenommen werden musste, braucht aufgrund des vorliegenden Sachverhalts nicht entschieden zu werden.
  • BGH, 18.09.1975 - III ZR 139/73

    Pkw; Sicherstellung des Führerscheins; Finanzielle Mehraufwendungen;

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Es besteht zunächst kein Rechtssatz dahin, dass Aufwendungen schlechthin zu ersetzen sind, die durch das Schadensereignis nutzlos geworden sind (BGHZ 65, 170, 174,- vgl. auch 66, 277, 280).
  • BGH, 31.10.1974 - III ZR 85/73

    Umfang des Schadensersatzes wegen vorübergehender Entziehung der Fahrerlaubnis

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Wie der Senat schon in seinem Urteil vom 14. Februar 1967 (- VI ZR 140/65 -, WM 1967, 562 = BB 1967, 391 ) ausgesprochen hat, kann auch die mit keiner Beschädigung oder Zerstörung verbundene Entziehung einer Sache eine Verletzung des Eigentums i.S. des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (s. auch BGHZ 56, 73, 77; BGH, Urteil vom 28. Februar 197 (? war im Urteil nicht lesbar) - I ZR 112/74 -, VersR 1975, 658, 659); das gleiche kommt in Betracht bei einer Einwirkung auf die Sache, die deren Benutzung verhindert (BGHZ 63, 203, 206).
  • BGH, 28.02.1975 - I ZR 112/74

    Begriff des Fakturenwerts beim Vertrieb von Zeitschriften - Beschränkung der

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Wie der Senat schon in seinem Urteil vom 14. Februar 1967 (- VI ZR 140/65 -, WM 1967, 562 = BB 1967, 391 ) ausgesprochen hat, kann auch die mit keiner Beschädigung oder Zerstörung verbundene Entziehung einer Sache eine Verletzung des Eigentums i.S. des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (s. auch BGHZ 56, 73, 77; BGH, Urteil vom 28. Februar 197 (? war im Urteil nicht lesbar) - I ZR 112/74 -, VersR 1975, 658, 659); das gleiche kommt in Betracht bei einer Einwirkung auf die Sache, die deren Benutzung verhindert (BGHZ 63, 203, 206).
  • BGH, 31.03.1971 - VIII ZR 256/69

    Haftung des gesetzlichen Vertreters einer juristischen Person gegenüber Dritten

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Wie der Senat schon in seinem Urteil vom 14. Februar 1967 (- VI ZR 140/65 -, WM 1967, 562 = BB 1967, 391 ) ausgesprochen hat, kann auch die mit keiner Beschädigung oder Zerstörung verbundene Entziehung einer Sache eine Verletzung des Eigentums i.S. des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (s. auch BGHZ 56, 73, 77; BGH, Urteil vom 28. Februar 197 (? war im Urteil nicht lesbar) - I ZR 112/74 -, VersR 1975, 658, 659); das gleiche kommt in Betracht bei einer Einwirkung auf die Sache, die deren Benutzung verhindert (BGHZ 63, 203, 206).
  • BGH, 14.02.1967 - VI ZR 140/65

    Schadensersatzpflicht eines Kraftfahrzeughändlers wegen Verletzung von

    Auszug aus BGH, 21.06.1977 - VI ZR 58/76
    Wie der Senat schon in seinem Urteil vom 14. Februar 1967 (- VI ZR 140/65 -, WM 1967, 562 = BB 1967, 391 ) ausgesprochen hat, kann auch die mit keiner Beschädigung oder Zerstörung verbundene Entziehung einer Sache eine Verletzung des Eigentums i.S. des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (s. auch BGHZ 56, 73, 77; BGH, Urteil vom 28. Februar 197 (? war im Urteil nicht lesbar) - I ZR 112/74 -, VersR 1975, 658, 659); das gleiche kommt in Betracht bei einer Einwirkung auf die Sache, die deren Benutzung verhindert (BGHZ 63, 203, 206).
  • BGH, 08.12.1976 - VIII ZR 108/75

    Klagebefugnis des Inhabers eines gepfändeten Herausgabeanspruchs

  • BGH, 30.05.1972 - VI ZR 6/71

    Haftung für die Verhinderung der Auslieferung einer Zeitung durch Teilnehmer

  • RG, 27.02.1902 - V 403/01

    Kann der Eigentümer eines Grundstückes aus dem Umstande, daß auf dem

  • BGH, 21.06.1966 - VI ZR 261/64

    Verletzung des Rechts am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb durch

  • BGH, 09.12.2014 - VI ZR 155/14

    Haftung für Einnahmeausfälle einer Autobahnrastanlage infolge einer

    Soll er dazu dienen, eine bestimmte Nutzung der Sache zu ermöglichen, so stellt es nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats eine Rechtsgutsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB dar, wenn der Besitzer an eben dieser Nutzung durch einen rechtswidrigen Eingriff in relevanter Weise gehindert wird (Senatsurteil vom 4. November 1997 - VI ZR 348/96, aaO; vgl. ferner Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 966).

    bb) Insoweit entspricht es ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung, dass eine Eigentumsverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB nicht zwingend einen Eingriff in die Sachsubstanz voraussetzt, sondern auch durch eine nicht unerhebliche Beeinträchtigung der bestimmungsgemäßen Verwendung der betreffenden Sache erfolgen kann (Senatsurteile vom 11. Januar 2005 - VI ZR 34/04, VersR 2005, 515, 516; vom 18. November 2003 - VI ZR 385/02, VersR 2004, 255, 257; vom 31. März 1998 - VI ZR 109/97, BGHZ 138, 230, 235; vom 4. November 1997 - VI ZR 348/96, BGHZ 137, 89, 97; vom 7. Dezember 1993 - VI ZR 74/93, VersR 1994, 319, 320; vom 21. November 1989 - VI ZR 350/88, VersR 1990, 204, 205; vom 25. Oktober 1988 - VI ZR 344/87, BGHZ 105, 346, 350; vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 966; BGH, Urteile vom 15. November 1982 - II ZR 206/81, BGHZ 86, 152, 155 ["technische Brauchbarkeit"]; vom 7. Juni 1979 - II ZR 132/77, VersR 1979, 905, 906; vom 21. Dezember 1970 - II ZR 133/68, BGHZ 55, 153, 159 f.; ferner BGH, Urteil vom 31. Oktober 1974 - III ZR 85/73, BGHZ 63, 203, 206 f.).

    Voraussetzung ist freilich stets, dass die Beeinträchtigung der bestimmungsgemäßen Verwendung der Sache ihren Grund in einer unmittelbaren Einwirkung auf die Sache selbst hat, wobei diese Einwirkung tatsächlicher oder - wie im Falle eines Nutzungsverbots - rechtlicher Natur sein kann (vgl. zum "Einsperren" von Fahrzeugen: BGH, Urteil vom 21. Dezember 1970 - II ZR 133/68, aaO; ferner Senatsurteil vom 11. Januar 2005 - VI ZR 34/04, aaO; zur Blockade von Baumaschinen: Senatsurteil vom 4. November 1997 - VI ZR 348/96, aaO; zur Verbindung der Sache mit anderen Bauteilen oder schädlichen Stoffen: Senatsurteile vom 31. März 1998 - VI ZR 109/97, aaO und vom 7. Dezember 1993 - VI ZR 74/93, aaO; zur gefahrenbedingten Aufhebung der Begehbarkeit eines Grundstücks: Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, aaO; zum Nutzungsverbot: Senatsurteile vom 25. Oktober 1988 - VI ZR 344/87, aaO; vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, aaO).

    Ein solcher Anspruch kommt nur in Betracht, wenn die Beeinträchtigung unmittelbar in den Bereich des Gewerbebetriebs eingreift, also betriebsbezogen ist und nicht von diesem ohne weiteres ablösbare Rechte betrifft (z.B. Senatsurteile vom 11. Januar 2005 - VI ZR 34/04, VersR 2005, 515, 517; vom 18. November 2003 - VI ZR 385/02, VersR 2004, 255, 257; vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 967; vom 9. Dezember 1958 - VI ZR 199/57, BGHZ 29, 65, 70 f., 74).

  • BGH, 18.11.2003 - VI ZR 385/02

    Halteverbot dient nicht dem Schutz von Vermögensinteressen

    Derlei Beeinträchtigungen müssen vielmehr von jedem Benutzer öffentlicher Straßen als schicksalhaft ersatzlos hingenommen werden (Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - VersR 1977, 965, 967).

    Das aber ist bei einer vorübergehenden Behinderung der Straßenbenutzung der Fall (vgl. Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - aaO; vgl. auch BGHZ 55, 153, 160 f.; BGHZ 86, 152, 156 ff.; je m.w.N.).

  • BGH, 21.06.2016 - VI ZR 403/14

    Haftung wegen des Einsperrens von Schiffen: Pflicht des Berufungsgerichts zur

    a) Nach der gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kann die Verletzung des Eigentums an einer Sache nicht nur durch eine Beeinträchtigung der Sachsubstanz, sondern auch durch eine sonstige die Eigentümerbefugnisse treffende tatsächliche Einwirkung auf die Sache selbst erfolgen, die deren Benutzung objektiv verhindert (vgl. Senatsurteile vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 966; vom 4. November 1997 - VI ZR 348/96, BGHZ 137, 89, 97; vom 11. Januar 2005 - VI ZR 34/04, VersR 2005, 515, 516; BGH, Urteile vom 21. Dezember 1970 - II ZR 133/68, BGHZ 55, 153, 159; vom 31. Oktober 1974 - III ZR 85/73, BGHZ 63, 203, 206; vom 15. November 1982 - II ZR 206/81, BGHZ 86, 152, 154 f.).

    Eine Eigentumsverletzung hat der Senat auch in einem Fall angenommen, in dem ein (Betriebs-)Grundstück wegen akuter Brandgefährdung und eines polizeilichen Räumungsgebots über einen Zeitraum von zwei Stunden nicht genutzt werden konnte (Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 966 f.).

    d) Diese Grundsätze gelten entsprechend für die Beeinträchtigung des berechtigten Besitzes an einer Sache (vgl. Senatsurteile vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 966; vom 4. November 1997 - VI ZR 348/96, BGHZ 137, 89, 98; vom 11. Januar 2005 - VI ZR 34/04, VersR 2005, 515, 517; vom 9. Dezember 2014 - VI ZR 155/14, VersR 2015, 250 Rn. 17, jeweils mwN).

  • BGH, 09.03.1989 - I ZR 54/87

    Zulässigkeit eines Fotos von allgemein zugänglicher Stelle - Friesenhaus

    Diese kann nach der Rechtsprechung zwar nicht nur durch eine Substanzverletzung, sondern auch durch eine sonstige die tatsächliche Herrschaftsmacht des Eigentümers treffende Einwirkung auf die Sache erfolgen (vgl. BGHZ 55, 153, 159; BGH, Urt. v. 21.6.1977 - VI ZR 58/76, NJW 1977, 2264, 2265).
  • BAG, 25.08.2015 - 1 AZR 754/13

    Streik - Schadensersatzanspruch Drittbetroffener

    (3) Die von der Klägerin zu 1. herangezogene Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 21. Juni 1977 (- VI ZR 58/76 -) gebietet keine andere Beurteilung.

    Dagegen hat der Bundesgerichtshof keine Eigentumsverletzung in dem Umstand gesehen, dass auf dem Betriebsgrundstück befindliche, mit Material beladene Fahrzeuge auch noch nach Aufhebung der polizeilichen Räumungsanordnung wegen der Blockierung der Zufahrtstraße durch Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr für weitere drei Stunden am Ausfahren gehindert waren (BGH 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - zu II 2 der Gründe) .

    Daher fehlt es an einer Betriebsbezogenheit des Eingriffs, wenn auch jeder andere Rechtsträger einer entsprechenden Behinderung ausgesetzt sein kann, diese aber nach den das Haftungsrecht prägenden wertenden Zurechnungsgrundsätzen entschädigungslos hinnehmen müsste (BGH 18. November 2003 - VI ZR 385/02 - zu II 2 c der Gründe; 10. Dezember 2002 - VI ZR 171/02 - zu II 2 der Gründe; 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - zu II 2 a der Gründe) .

    BGH 9. Dezember 1958 - VI ZR 199/57 - BGHZ 29, 65; 8. Juni 1976 - VI ZR 50/75 - BGHZ 66, 388; vgl. zur Gleisnutzung BGH 11. Januar 2005 - VI ZR 34/04 -; zur Straßennutzung BGH 18. November 2003 - VI ZR 385/02 -; 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 -; zur Wasserstraßennutzung BGH 21. Dezember 1970 - II ZR 133/68 - BGHZ 55, 153; zuletzt Rheinschifffahrtsobergericht Köln 5. September 2014 - 3 U 32/14 -) .

  • BGH, 10.12.2002 - VI ZR 171/02

    Schadensersatz für die Verletzung eines Partners eines Eiskunstlaufpaares

    Der Schädiger verletzt daher keine Verhaltenspflichten, die ihm gerade im Hinblick auf das besondere Schutzbedürfnis eines Gewerbebetriebs obliegen (vgl. Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - NJW 1977, 2264, 2265).

    Die Haftung für Eingriffe in den Gewerbebetrieb dient als Auffangtatbestand (Senatsurteile vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - aaO; vom 23. Oktober 1979 - VI ZR 230/77 - NJW 1980, 881, 882; ferner BGHZ 69, 128, 138 f.; Münch-Komm-Mertens, aaO, Rdn. 484; Staudinger-Hager, aaO, Rdn. D 20 ff.; jew. m.w.N.), der lediglich den gesetzlichen Schutz ergänzen und bestehende Haftungslücken ausfüllen kann.

    Es ist auch nicht gerechtfertigt, in diesem Bereich ein Sonderrecht für Gewerbetreibende zu schaffen, während andere mittelbar Geschädigte ohne Schadensausgleich bleiben (Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - aaO; Münch-Komm-Mertens, aaO, Rdn. 491; Soergel-Zeuner, aaO, Rdn. 109).

  • BGH, 11.01.2005 - VI ZR 34/04

    Umfang der Haftung durch die Beschädigung einer Eisenbahnstrecke

    Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn das Fahrzeug unter Beibehaltung seiner Bewegungsmöglichkeit im übrigen nur wenige Stunden an einer konkret geplanten Fahrt gehindert und dadurch lediglich seine wirtschaftliche Nutzung vorübergehend eingeengt wird (Senatsurteile vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - VersR 1977, 965, 967; vom 18. November 2003 - VI ZR 385/02 - aaO; vgl. auch BGHZ 86, 152, 154 f.).

    Dieses Recht ist ähnlich dem Recht auf ungehinderten Zugang zur öffentlichen Infrastruktur im übrigen (vgl. Senatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - aaO; BGHZ 55, 153, 160; 86, 152, 156, 158; Ermann/Schiemann, aaO, Rdn. 44; RGRK/Steffen, BGB, 12. Aufl., § 823 Rdn. 32 a; Staudinger/Hager, aaO, Rdn. B 185 m.w.N. auch für die abweichende Meinung) kein absolutes Recht im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB.

    Deshalb bedarf es für eine sachgerechte Eingrenzung des Haftungstatbestandes des Erfordernisses eines unmittelbaren Eingriffs in dem Sinne, daß der Eingriff sich irgendwie gegen den Betrieb als solchen richtet, also betriebsbezogen ist und nicht vom Gewerbebetrieb ohne weiteres ablösbare Rechte oder Rechtsgüter betrifft (Senatsurteile BGHZ 29, 65, 70 f., 74; vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - aaO und vom 18. November 2003 - VI ZR 385/02 - aaO; vgl. auch BGHZ 55, 153, 161 f.; 86, 152, 156 ff.).

    Für solche Fallgestaltungen ist ein betriebsbezogener Eingriff in das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb verneint worden (vgl. zu den Stromkabelfällen: Senat BGHZ 29, 65, 74 f.; 66, 388, 393 f., Urteil vom 12. Juli 1977 - VI ZR 136/76 - VersR 1977, 1006, 1007; zur Straßenbenutzung vgl. Senatsurteile vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - und vom 18. November 2003 - VI ZR 385/02 - beide aaO; zum Fleetfall: BGHZ 55, 153, 161).

  • BGH, 04.11.1997 - VI ZR 348/96

    Zu den Voraussetzungen eines Schadensersatzanspruchs wegen Behinderung des

    Verhaltensweisen, wie sie das Berufungsgericht zugrunde legt, die dazu führen, daß die Maschinen auf dem Gelände vollständig blockiert werden und zwei volle Arbeitstage lang nicht eingesetzt werden können, sind geeignet, in den berechtigten Besitz an den Maschinen im Sinne einer deliktischen Rechtsgutverletzung einzugreifen; einer derartigen Blockade käme auch von ihrer zeitlichen Dauer her ein hinreichendes Gewicht zu, da es sich nicht nur um eine irrelevante kurzfristige Störung handeln würde (vgl. zu dieser Frage Senatsurteil v. 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - NJW 1977, 2264, 2265).
  • BGH, 13.03.1979 - VI ZR 117/77

    Schadensersatzansprüche des Schuldners bei Weiterbetreibung der

    Auch für den "Auffangtatbestand" des Eingriffs in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb als ein "sonstiges Recht" i.S. des § 823 Abs. 1 BGB (vgl. zuletztSenatsurteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76 - VersR 1977, 965, 967) ist bei der Durchsetzung des Offenbarungsverfahrens gem. § 807 ZPO gegenüber dem Inhaber eines Gewerbebetriebs mangels Betriebsbezogenheit kein Raum.
  • BGH, 27.09.2022 - VI ZR 336/21

    Sachbeschädigung bzw. Eigentumsverletzung durch die Blockade einer

    Eine Eigentumsverletzung ist auch in einem Fall angenommen worden, in dem ein (Betriebs-)Grundstück wegen akuter Brandgefährdung und eines polizeilichen Räumungsgebots über einen Zeitraum von zwei Stunden nicht genutzt werden konnte (vgl. Senat, Urteil vom 21. Juni 1977 - VI ZR 58/76, VersR 1977, 965, 966 f.), und in einem Fall, in dem die Ladung eines verunfallten LKW die Fahrbahn einer Autobahn blockiert (vgl. Senat, Urteil vom 6. November 2007 - VI ZR 220/06, NJW-RR 2008, 406 Rn. 8).
  • BGH, 15.11.1982 - II ZR 206/81

    Schadensersatzansprüche wegen Ausfalls einer Schiffahrtsstraße

  • BAG, 25.08.2015 - 1 AZR 875/13

    Streik - Schadensersatzanspruch Drittbetroffener

  • AG Bad Segeberg, 09.02.2012 - 17 C 96/11

    Eingriff in Gewerbebetrieb: Schadensersatzanspruch eines

  • BGH, 25.10.1988 - VI ZR 344/87

    Eigentumsverletzung durch Beimischung pharmokologischer Stoffe in Tierfutter;

  • BAG, 05.03.1985 - 1 AZR 468/83

    Sympathiestreik

  • BGH, 07.02.2012 - VI ZR 29/11

    Verletzung eines sonstigen Rechts bei Überfahren eines mit einer Dienstbarkeit

  • OLG Düsseldorf, 25.03.2010 - 2 U 142/08

    Umfang des Schadensersatzes wegen Zwangsvollstreckung aus einem später

  • OLG Frankfurt, 25.01.2024 - 26 U 39/22

    Bemessung der Nutzungsausfallentschädigung

  • BGH, 05.06.1990 - VI ZR 359/89

    Verletzung des Eigentums an einer im Straßenbankett verlegten Versorgungsleitung

  • AG Hamburg, 18.10.2019 - 33a C 206/18

    Haftung bei Blockade einer Verladeanlage durch die Havarie eines Binnenschiffs:

  • OLG Karlsruhe, 17.02.2014 - 1 U 2/13

    Nutzungsbeeinträchtigung ohne Substanzverletzung: Anspruch eines Betreibers einer

  • OLG Koblenz, 03.11.2005 - 2 U 1487/04

    Schadensersatz aus Vertrag und unerlaubter Handlung: Lieferung eines

  • ArbG Frankfurt/Main, 27.03.2012 - 10 Ca 3468/11

    Gewerkschaften vor Schadensersatz geschützt

  • BGH, 30.05.1978 - VI ZR 199/76

    Ersatzfähigkeit von Kosten der Fütterung eines durch Frendverschulden verletztes

  • OLG Köln, 08.11.1991 - 19 U 50/91

    Kosten eines vergeblichen Angebots

  • LG Hannover, 27.07.2006 - 19 S 18/06
  • OLG Köln, 31.05.1995 - 2 U 182/94

    Keine Haftung des Bürgers für falsche Rechtsauffassung

  • AG Bad Segeberg, 20.10.2011 - 17 C 39/11

    Nach dem Stand der Technik unvermeidbare Lärm- und Staubentwicklungen infolge von

  • LG Düsseldorf, 22.02.2000 - 6 O 161/99

    Schadensersatz einer Fluggesellschaft gegen einen Flughafenbetreiber wegen

  • BGH, 20.12.1977 - VI ZR 190/75

    Beginn der Verjährungsfrist bei Schadensersatzansprüchen aus unerlaubter Handlung

  • OLG Nürnberg, 17.05.2000 - 4 U 260/00

    Voraussetzungen der Erhöhung des Pachtzinses

  • BGH, 23.10.1979 - VI ZR 230/77

    Verbotsanspruch des Betriebsinhabers gegenüber einem ehemaligen Teilhaber

  • LG Düsseldorf, 10.01.2001 - 4a O 241/00

    Kokille zum Stranggießen

  • AG Bonn, 01.04.1992 - 11 C 36/92

    Blockade, Straßenbahn, Busersatzverkehr

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