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BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85 |
Lübecker Familienstiftung II
§§ 85, 87 BGB, Rechtsstellung der Destinatäre, (hier) kein Einfluß auf die Satzung;
§ 256 ZPO, kein Rechtsverhältnis bei bloßer Aussicht auf Vermögenszuwendungen
Volltextveröffentlichungen (5)
- IWW
§ 85 BGB
- Wolters Kluwer
Stiftung - Satzung - Klage gegen Änderung des Stiftungszwecks - Verfassung einer Stiftung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 85
Klagerecht der Destinatäre einer Stiftung - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- tertius-online.de (Leitsatz/Kurzinformation/Zusammenfassung)
In Nachschlagewerken
- Wikipedia(Wikipedia-Eintrag mit Bezug zur Entscheidung)+2Weitere Entscheidungen mit demselben BezugBGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Klagerecht der Destinatäre einer Stiftung
BVerwG, 10.05.1985 - 7 B 211.84Parcham’sche Stiftung
OVG Niedersachsen-Schleswig-Holstein, 18.09.1984 - 10 A 102/82Umfang der staatlichen Stiftungsaufsicht; Dauerhafte Gewähr des Stifterwillens;
Parcham’sche Stiftung
Papierfundstellen
- BGHZ 99, 344
- NJW 1987, 2364
- ZIP 1987, 1046
- MDR 1987, 740
Wird zitiert von ... (37) Neu Zitiert selbst (14)
- BGH, 26.04.1976 - III ZR 21/74
Beachtlichkeit des Stifters im Rahmen einer Satzungsänderung - Verfügung der …
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Über die zivilrechtliche Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Änderungen einer Stiftungssatzung, wie sie hier im Streit ist, haben die ordentlichen Gerichte zu befinden (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; BVerwGE 29, 314, 316; auch BVerwG NJW 1985, 2964).Oberstes Prinzip des Stiftungsrechts ist der Stifterwille (vgl. BVerfGE 46, 73, 85; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871, 872; auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146; ferner BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71];… BGB-RGRK/Steffen 12. Aufl. vor § 80 Rdn. 1, 3, 12 § 80 Rdn. 3 § 85 Rdn. 2).
Der in der Stiftungsurkunde niedergelegte Stifterwille ist auch bei einer Satzungsänderung zu respektieren und zu verwirklichen (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 872;… Ebersbach aaO S. 91 f.).
Die Stiftungsaufsicht ist dabei allerdings grundsätzlich auf eine Rechtskontrolle beschränkt; die Aufsichtsbehörde darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Stiftungsorgane setzen (vgl. BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; vgl. auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146 m. w. Nachw.).
Es kann nicht angenommen werden, daß insoweit eine bewußte und gewollte Abstimmung zum Zwecke der Vereinheitlichung vorliegt (vgl. Senatsurteile BGHZ 7, 299, 300f.; 34, 375, 377f. und vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 872; s. auch BVerwG NJW 1985, 2964).
Hiervon ist auch der erkennende Senat in dem bereits mehrfach erwähnten Urteil vom 26. April 1976 (III ZR 21/74 = WM 1976, 869 = LM Nr. 2 zu § 86 BGB) ausgegangen, dem eine (Wider-)Klage zugrunde lag, mit der sich ein nach dem ursprünglichen Stiftungsgeschäft als späterer Vorstand der Stiftung vorgesehener Begünstigter gegen eine Satzungsänderung wandte, die seine »Anwartschaft« auf das Vorstandsamt beeinträchtigte.
Soweit die Revision auf das Urteil des erkennenden Senats vom 26. April 1976 (III ZR 21/74 = WM 1976, 869 = LM Nr. 2 zu § 86 BGB) verweist, führt dies nicht zu einer anderen Beurteilung.
Insoweit liegt nicht eine bürgerliche Rechtsstreitigkeit (§ 13 GVG) vor, sondern eine öffentlich-rechtliche Streitigkeit (§ 40 Abs. 1 VwGO), wie das Berufungsgericht zutreffend angenommen hat (vgl. dazu auch Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871 m. w. Nachw.).
- BGH, 03.03.1977 - III ZR 10/74
Stiftungsaufsicht
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Oberstes Prinzip des Stiftungsrechts ist der Stifterwille (vgl. BVerfGE 46, 73, 85; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871, 872; auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146; ferner BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71];… BGB-RGRK/Steffen 12. Aufl. vor § 80 Rdn. 1, 3, 12 § 80 Rdn. 3 § 85 Rdn. 2).Die Stiftungsaufsicht ist dabei allerdings grundsätzlich auf eine Rechtskontrolle beschränkt; die Aufsichtsbehörde darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Stiftungsorgane setzen (vgl. BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; vgl. auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146 m. w. Nachw.).
Die Wahrnehmung der staatlichen Aufsicht über die Stiftungen obliegt den damit betrauten Beamten nicht nur im Interesse der Allgemeinheit und des Staates, sondern auch als Amtspflicht gegenüber der Stiftung selbst (vgl. Senatsurteil BGHZ 68, 142, 145/146).
dd) Das Berufungsgericht hat ohne Rechtsirrtum angenommen, daß im Streitfall den Klägern aufgrund der Stiftungssatzung, deren Auslegung im Revisionsverfahren frei nachprüfbar ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 68, 142, 146 und 70, 313, 321 m. w. Nachw.), der von ihnen geltend gemachte Anspruch auf Rückgängigmachung der Änderung des Stiftungszwecks nicht zusteht.
- BVerwG, 10.05.1985 - 7 B 211.84
Parcham’sche Stiftung
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Eine von den Klägern auf Einschreiten der Stiftungsaufsicht gerichtete verwaltungsgerichtliche Klage ist erfolglos geblieben (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).Über die zivilrechtliche Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Änderungen einer Stiftungssatzung, wie sie hier im Streit ist, haben die ordentlichen Gerichte zu befinden (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; BVerwGE 29, 314, 316; auch BVerwG NJW 1985, 2964).
Daß die staatliche Stiftungsaufsicht, jedenfalls in Schleswig-Holstein, auch bei Familienstiftungen nur dem öffentlichen Interesse und dem Interesse der Stiftung selbst dient, nicht aber auch den Interessen der durch die Stiftung Begünstigten, und daß die Stiftungsdestinatäre deshalb keinen Anspruch auf aufsichtsbehördliches Einschreiten haben, wenn sie sich durch Maßnahmen der Stiftungsorgane in ihren Rechten verletzt sehen, ist in dem von den Klägern gegen die Aufsichtsbehörde angestrengten Verwaltungsgerichtsverfahren rechtskräftig entschieden worden (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).
Es kann nicht angenommen werden, daß insoweit eine bewußte und gewollte Abstimmung zum Zwecke der Vereinheitlichung vorliegt (vgl. Senatsurteile BGHZ 7, 299, 300f.; 34, 375, 377f. und vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 872; s. auch BVerwG NJW 1985, 2964).
- BGH, 16.01.1957 - IV ZR 221/56
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Der Bundesgerichtshof hat entschieden, daß sich die Frage, ob den Destinatären ein klagbarer Anspruch auf die Stiftungsleistungen zusteht, nach dem in der Stiftungsurkunde bzw. der Stiftungssatzung niedergelegten Willen des Stifters entscheidet (Urteil vom 16. Januar 1957 - IV ZR 221/56 = LM Nr. 1 zu § 85 BGB = NJW 1957, 708).Die Stiftungsurkunde enthält aber keine bestimmten objektiven Merkmale, durch deren Erfüllung die Eigenschaft eines Destinatärs unmittelbar erworben wird, ohne daß den Stiftungsorganen noch die Möglichkeit einer Auswahl gelassen ist (vgl. insoweit BGH Urt. v. 16. Januar 1957 - IV ZR 221/56 - LM Nr. 1 zu § 85 BGB = NJW 1957, 708).
- BGH, 09.02.1978 - III ZR 59/76
Ehegattenstiftung durch Erbvertrag
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Grenzen sind der Gestaltungsfreiheit nur dort gezogen, wo aus Gründen des öffentlichen Interesses Mindestanforderungen an das Stiftungsgeschäft zu stellen sind und die Privatrechtsordnung einem Rechtsgeschäft die Anerkennung versagen muß, etwa weil es gegen ein gesetzliches Verbot oder gegen die guten Sitten verstößt (vgl. Senatsurteil BGHZ 70, 313, 324f.).dd) Das Berufungsgericht hat ohne Rechtsirrtum angenommen, daß im Streitfall den Klägern aufgrund der Stiftungssatzung, deren Auslegung im Revisionsverfahren frei nachprüfbar ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 68, 142, 146 und 70, 313, 321 m. w. Nachw.), der von ihnen geltend gemachte Anspruch auf Rückgängigmachung der Änderung des Stiftungszwecks nicht zusteht.
- BVerwG, 22.09.1972 - VII C 27.71
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Oberstes Prinzip des Stiftungsrechts ist der Stifterwille (vgl. BVerfGE 46, 73, 85; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871, 872; auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146; ferner BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71];… BGB-RGRK/Steffen 12. Aufl. vor § 80 Rdn. 1, 3, 12 § 80 Rdn. 3 § 85 Rdn. 2).Die Stiftungsaufsicht ist dabei allerdings grundsätzlich auf eine Rechtskontrolle beschränkt; die Aufsichtsbehörde darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Stiftungsorgane setzen (vgl. BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; vgl. auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146 m. w. Nachw.).
- OVG Niedersachsen-Schleswig-Holstein, 18.09.1984 - 10 A 102/82
Umfang der staatlichen Stiftungsaufsicht; Dauerhafte Gewähr des Stifterwillens; …
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Eine von den Klägern auf Einschreiten der Stiftungsaufsicht gerichtete verwaltungsgerichtliche Klage ist erfolglos geblieben (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).Daß die staatliche Stiftungsaufsicht, jedenfalls in Schleswig-Holstein, auch bei Familienstiftungen nur dem öffentlichen Interesse und dem Interesse der Stiftung selbst dient, nicht aber auch den Interessen der durch die Stiftung Begünstigten, und daß die Stiftungsdestinatäre deshalb keinen Anspruch auf aufsichtsbehördliches Einschreiten haben, wenn sie sich durch Maßnahmen der Stiftungsorgane in ihren Rechten verletzt sehen, ist in dem von den Klägern gegen die Aufsichtsbehörde angestrengten Verwaltungsgerichtsverfahren rechtskräftig entschieden worden (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).
- BGH, 08.07.1982 - III ZR 103/80
Einfluß der Koalitionsfreiheit auf Stiftungssatzung
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
In jenem Fall (vgl. auch Senatsurteil BGHZ 84, 352 [BGH 08.07.1982 - III ZR 103/80]) stand dem Beklagten, anders als hier den Klägern, nach dem in der Stiftungsurkunde zum Ausdruck gekommenen Willen des Stifters eine Rechtsposition (»Anwartschaft« auf das Vorstandsamt) zu. - RG, 26.05.1905 - VII 508/04
Familienstiftung; Doppelbesteuerung
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Die Destinatäre einer Familienstiftung mögen zwar infolge ihrer Angehörigeneigenschaft in einem besonders gearteten, engen Verhältnis zur Stiftung stehen (vgl. RGZ 61, 28, 36; RG JW 1909, 160). - BVerwG, 26.04.1968 - VII C 103.66
Widerruf mit Wirkung ex tunc einer Stiftungsgenehmigung nach § 80 BGB durch die …
Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
Über die zivilrechtliche Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Änderungen einer Stiftungssatzung, wie sie hier im Streit ist, haben die ordentlichen Gerichte zu befinden (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; BVerwGE 29, 314, 316; auch BVerwG NJW 1985, 2964). - BVerfG, 11.10.1977 - 2 BvR 209/76
Stiftungen
- BGH, 20.03.1961 - III ZR 9/60
Dienstunfall eines Beamten
- BGH, 16.10.1952 - III ZR 87/51
Grenzen der Nachprüfung von Landesrecht
- RG, 18.11.1920 - VI 357/20
Auslegung einer Urkunde über die Errichtung einer Familienstiftung nach dem …
- BGH, 15.12.2016 - I ZR 63/15
Zu den Ansprüchen eines bei der Stipendienvergabe nicht berücksichtigten …
aa) Nach § 85 BGB sind die Rechtsverhältnisse von Stiftungen nach den gesetzlichen Vorschriften des Bundes- und Landesrechts und nach der Stiftungsurkunde oder der Stiftungssatzung zu beurteilen (BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/95, BGHZ 99, 344, 350).Die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs über Stiftungen verleihen den Destinatären im Verhältnis zur Stiftung keine Rechtsposition im Sinne mitgliedschaftsähnlicher oder aufsichtsmäßiger Befugnisse, in deren Wahrnehmung sie auf die Verfolgung und Wahrung des Stiftungszwecks sowie die Verwaltung Einfluss nehmen könnten (BGHZ 99, 344, 350).
Vielmehr ist der Wille des Stifters maßgeblich, wenn es um die konkrete Ausprägung der Stiftungsverfassung geht, insbesondere hinsichtlich des Stiftungszwecks, der Befugnisse der Organe sowie der Stellung der Begünstigten (vgl. BGH, NJW 1957, 708; BGHZ 99, 344, 351; OLG Stuttgart, OLGR 2000, 177;… Stumpf in Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli, Stiftungsrecht, 2. Aufl., B § 85 BGB Rn. 23;… Hof in v. Campenhausen/Richter, Stiftungsrechts-Handbuch, 4. Aufl., § 7 Rn. 161;… MünchKomm.BGB/Weitemeyer, 7. Aufl., § 85 Rn. 38;… Staudinger/Hüttemann/Rawert aaO § 85 Rn. 7).
Die Rechtsstellung der Destinatäre ist daher danach zu beurteilen, ob und inwieweit der Stifter hierzu Anordnungen getroffen hat (BGHZ 99, 344, 351; vgl. BGH…, Urteil vom 8. September 2016 - III ZR 7/15, NZG 2016, 1187 Rn. 14).
Grenzen sind der Gestaltungsfreiheit nur dort gezogen, wo aus Gründen des öffentlichen Interesses Mindestanforderungen an das Stiftungsgeschäft zu stellen sind und die Privatrechtsordnung einem Rechtsgeschäft die Anerkennung versagen muss, etwa weil es gegen ein gesetzliches Verbot oder gegen die guten Sitten verstößt (BGHZ 99, 344, 352; vgl. BGH, Urteil vom 9. Februar 1978 - III ZR 59/76, BGHZ 70, 313, 324 ff.).
Die Frage, ob die dem Kreis der Destinatäre angehörenden Personen einen klagbaren Anspruch auf die Stiftungsleistungen haben, entscheidet sich ausschließlich nach dem in der Stiftungsurkunde oder der Stiftungssatzung niedergelegten Willen des Stifters, der erforderlichenfalls durch Auslegung der Satzung zu ermitteln ist (vgl. RG, Urteil vom 18. November 1920 - VI 357/20, RGZ 100, 230, 234; BGH, NJW 1957, 708; NJW 1987, 2364, 2366;… Stumpf in Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli aaO B § 85 BGB Rn. 25;… Blydt-Hansen aaO S. 107).
Maßgeblich ist, ob die Satzung für den Kreis der in Frage kommenden Destinatäre bestimmte objektive Merkmale aufstellt, durch deren Erfüllung die Eigenschaft eines Destinatärs unmittelbar erworben wird, ohne dass den Stiftungsorganen die Möglichkeit einer Auswahl gelassen ist, oder ob einem Stiftungsorgan oder einem Dritten die Befugnis eingeräumt wird, die Stiftungsdestinatäre, die in den Genuss des Stiftungsnutzens kommen sollen, aus einem in der Satzung näher umschriebenen Kreis von Personen auszuwählen (BGH, NJW 1957, 708; BGHZ 99, 344, 352; OLG Hamm, NJW-RR 1992, 451, 452).
Soweit keine klare Regelung besteht, erhalten Dritte mit der Satzung lediglich eine nicht rechtlich definierte Chance auf den Erhalt von Stiftungsleistungen und nicht bereits einen Rechtsanspruch (vgl. BGHZ 99, 344, 354;… Stumpf in Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli aaO B § 85 Rn. 23;… Blydt-Hansen aaO S. 107;… Muscheler, Stiftungsrecht, 2005, S. 240;… Hof in v. Campenhausen/Richter aaO Rn. 174;… vgl. auch Thymm, Das Kontrollproblem der Stiftung und die Rechtsstellung der Destinatäre, 2007, S. 322 ff.).
- BVerwG, 06.03.2019 - 6 B 135.18
Ausschluss der Öffentlichkeit; Beigeladener; Beschlussfassung; Beschwer; …
Des Weiteren ist die Entscheidungsfreiheit des Stiftungsvorstands wegen der heteronomen Determination durch den Stifterwillen beschränkt, der notfalls auch gegen die Absichten der Stiftungsorgane durch die staatliche Stiftungsaufsicht durchgesetzt wird (BVerwG, Urteile vom 22. September 1972 - 7 C 27.71 - BVerwGE 40, 347 und vom 12. Februar 1998 - 3 C 55.96 - BVerwGE 106, 177 ; Beschluss vom 29. November 1990 - 7 B 155.90 - NJW 1991, 713; BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 ).Der Vorstand vertritt die Stiftung im Rechtsverkehr und nur er verschafft - vorbehaltlich durch Gesetz oder Satzung normierter Ausnahmen - dem Stifterwillen Geltung (BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 ).
Da aber die im Verwaltungsprozess nach § 137 Abs. 1 VwGO - anders als im Zivilprozess gemäß § 545 Abs. 1 ZPO (vgl. BGH, Urteile vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 und vom 3. März 1977 - III ZR 10/74 - BGHZ 68, 142 ; stRspr) - nicht revisible Stiftungssatzung der Klägerin nach der den Senat in einem Revisionsverfahren bindenden Auslegung der Vorinstanz (§ 137 Abs. 1, § 173 Satz 1 VwGO i.V.m. § 560 ZPO) die Zulässigkeit der Stellvertretung stillschweigend voraussetzt, verbleibt im vorliegenden Fall kein Raum für die gesetzliche Auffangregelung.
Denn auch der nur im Wege der Auslegung zu ermittelnde Stifterwille hat im Stiftungsrecht maßgebende Bedeutung (vgl. BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 m.w.N.) und die Rechtsordnung hat zu gewährleisten, dass er sich so weit wie möglich durchsetzt.
Denn die Beschwerde führt selbst aus, dass Satzungsänderungen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs mit dem erklärten oder mutmaßlichen Willen des Stifters in Einklang stehen müssen und nach einem allgemeinen Grundsatz des Stiftungsrechts nur zulässig sind, wenn hierfür ein rechtfertigender Grund besteht, vor allem wenn sie wegen wesentlicher Veränderung der Verhältnisse angezeigt sind (BGH, Urteile vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 - JZ 1976, 715 und vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 ).
- BSG, 23.02.2021 - B 12 R 15/19 R
Sozialversicherungspflicht eines Mitglieds des Vorstandes einer rechtsfähigen …
Er ist die oberste Richtschnur für das Handeln des Vorstands (Primat des Stifterwillens; vgl §§ 4, 8 Abs. 1 StiftG NRW; vgl BVerfG Beschluss vom 11.10.1977 - 2 BvR 209/76 - BVerfGE 46, 73 = juris RdNr 25; BGH Urteil vom 22.1.1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 = juris RdNr 22 mwN) .
- BGH, 06.04.2022 - VIII ZR 262/20
Anforderungen an die Angabe einer ladungsfähigen Anschrift des Klägers in der …
Ebenso wie bei im Handelsregister eingetragenen juristischen Personen des Privatrechts als ladungsfähige Anschrift die im Handelsregister eingetragene Geschäftsanschrift (vgl. etwa § 8 Abs. 4 Nr. 1 GmbHG) genügt, sofern dort gemäß § 170 Abs. 2 ZPO Zustellungen an das Organ als gesetzlichen Vertreter der juristischen Person oder den rechtsgeschäftlich bestellten Vertreter im Sinne von § 171 ZPO bewirkt werden können (vgl. BGH…, Urteil vom 28. Juni 2018 - I ZR 257/16, NJW-RR 2019, 61 Rn. 18), genügt bei einer rechtsfähigen Stiftung - ebenfalls eine juristische Person des Privatrechts (vgl. BGH, Urteile vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85, BGHZ 99, 344, 349;… vom 15. April 2021 - III ZR 139/20, BGHZ 229, 299 Rn. 34 f.;… MünchKommBGB/Weitemeyer, 9. Aufl., § 80 Rn. 7;… Erman/Wiese, BGB, 16. Aufl., Vorbem. vor § 80 Rn. 1) - regelmäßig die Angabe der im Stiftungsverzeichnis des jeweiligen Landes eingetragenen Anschrift, wenn dort - wie hier an den Vorstand der Klägerin - in vorgenanntem Sinne Zustellungen erfolgen können. - BVerwG, 12.02.1998 - 3 C 55.96
"Republikaner" -Stiftung nicht zugelassen
Das Bedürfnis des Schutzes der Stiftung vor ihren Organen befriedigt üblicherweise die allgemeine Stiftungsaufsicht (vgl. BGH, Urteile vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - NJW 1985, 2364, und vom 3. Mai 1977 - III ZR 10/74 - NJW 1977, 1148 f., siehe ferner BVerwG, Urteil vom 22. September 1972 - BVerwG VII C 27.71 - BVerwGE 40, 347 ). - OLG Köln, 02.03.2018 - 1 U 50/17
Zeitliche Grenzen der Maßgeblichkeit des Stifterwillens für die Auslegung der …
Bei der Auslegung der Satzung einer Stiftung kommt dem im Stiftungsgeschäft zum Ausdruck gebrachten Stifterwillen maßgebende Bedeutung zu (Anschluss an BGHZ 99, 344).(1) Bei der Auslegung der Satzung kommt dem im Stiftungsgeschäft zum Ausdruck gebrachten Stifterwillen maßgebende Bedeutung zu (vgl. BGH…, Urteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74, WM 1976, 869, zitiert juris Rn. 63; vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85, BGHZ 99, 344, zitiert juris Rn. 22;… vom 14. Oktober 1993 - III ZR 157/91, NJW 1994, 184, zitiert juris Rn. 16;… BeckOK-BGB/Backert, Stand: 15. Juni 2017, § 85 Rn. 2;… MünchKomm-BGB/Weitemeier, 7. Aufl., § 85 Rn. 11;… Palandt/Ellenberger, BGB, 77. Aufl., § 85 Rn. 2; jeweils mwN).
Die Frage nach dem bei der Auslegung einer Stiftungssatzung hinsichtlich der Berücksichtigung des Stifterwillens anzulegenden Maßstab ist schließlich nicht rechtsgrundsätzlich, weil sie geklärt ist (vgl. BGH…, Urteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74, WM 1976, 869, zitiert juris Rn. 63; vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85, BGHZ 99, 344, zitiert juris Rn. 22;… vom 14. Oktober 1993 - III ZR 157/91, NJW 1994, 184, zitiert juris Rn. 16;… BeckOK-BGB/Backert, Stand: 15. Juni 2017, § 85 Rn. 2;… MünchKomm-BGB/Weitemeier, 7. Aufl., § 85 Rn. 11).
- BGH, 12.04.2011 - II ZR 197/09
Geschäftsmäßige Forderungseinziehung: Ermächtigung einer BGB-Gesellschaft zur …
Die Prozessführungsbefugnis (§ 51 ZPO) ist Zulässigkeitsvoraussetzung der Klage (BGH, Urteil vom 29. November 1961 - V ZR 181/60, BGHZ 36, 187, 191 f.; Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85, BGHZ 99, 344, 347; Urteil vom 19. März 1987 - II ZR 2/86, BGHZ 100, 217, 219; Urteil vom18. Oktober 1995 - I ZR 126/93, BGHZ 131, 90, 91) und in jeder Lage des Verfahrens - auch in der Revisionsinstanz - von Amts wegen zu prüfen (BGH, Urteil vom 14. Dezember 1959 - V ZR 197/58, BGHZ 31, 279, 281 ff.; Urteil vom 24. Februar 1994 - VII ZR 34/93, BGHZ 125, 196, 200; Urteil vom10. November 1999 - VIII ZR 78/98, ZIP 2000, 149;… Urteil vom 7. Juli 2008 - II ZR 26/07, ZIP 2008, 2094 Rn. 12 m.w.N.). - BFH, 25.04.2001 - II R 14/98
Zurechnung von Erträgen und Vermögen einer Auslandsstiftung nach § 15 AStG
Die im BGB enthaltenen Vorschriften über Stiftungen (§§ 80 bis 88) verleihen den Destinatären im Verhältnis zur Stiftung keine Rechtsposition im Sinne mitgliedschaftsähnlicher Befugnisse; die Destinatäre sind vielmehr lediglich Nutznießer des Stiftungsvermögens (Urteile des Bundesgerichtshofs --BGH-- vom 16. Januar 1957 IV ZR 221/56 (KG), Neue Juristische Wochenschrift --NJW-- 1957, 708, unter Hinweis auf die Protokolle 1, 596 ff.; vom 22. Januar 1987 III ZR 26/85, BGHZ 99, 344, NJW 1987, 2364).Es ist nicht geboten, sie hinsichtlich der Rechtsstellung der Destinatäre anders zu beurteilen (BGH in BGHZ 99, 344).
- VGH Baden-Württemberg, 31.03.2006 - 1 S 2115/05
Zur - fehlenden - Klagebefugnis eines Vorstandsmitglieds einer Stiftung auf …
Die Stiftungsaufsicht dient - neben der Abwehr von Gefahren für die Allgemeinheit, die vom Handeln der Stiftung ausgehen können - der Verwirklichung des Stiftungszwecks, der gerade wegen der mitglieder- und eignerlosen Organisationsstruktur der Stiftung besonderen Schutzes bedarf; sie soll dem in Stiftungsgeschäft und Stiftungssatzung zum Ausdruck gekommenen Stifterwillen nicht zuletzt gegen abweichendes Verhalten der Organe zur Durchsetzung verhelfen (siehe § 8 Abs. 1 StiftG; vgl. BVerwG, Urteil vom 12.02.1998 - 3 C 55.96 -, BVerwGE 106, 177 ; vom 22.09.1972 - VII C 27.71 -, BVerwGE 40, 347 ; BGH, Urteil vom 22.01.1987 - III ZR 26/85 -, BGHZ 99, 344 ; vom 03.03.1977 - III ZR 10/74 -, BGHZ 68, 142 ;… Andrick/Suerbaum, Stiftung und Aufsicht, 2001, § 4 Rn. 17 ff.). - OLG München, 07.06.2005 - Verg 4/05
Rechtswidrige Vergabe eines Dienstleistungsauftrags durch Stiftung des …
- OVG Schleswig-Holstein, 21.03.2019 - 3 LB 1/17
Stiftungsaufsicht: Genehmigungsfähigkeit einer Satzungsänderung
- BAG, 07.08.1990 - 1 AZR 372/89
Statutenänderung einer Stiftung
- OLG Frankfurt, 25.09.2018 - 5 U 130/18
Einstweilige Verfügung gegen verfassungsändernden Beschluss des Stiftungsrates
- VGH Baden-Württemberg, 21.06.2022 - 1 S 1865/20
Restitution bzw. Liquidation der Zeppelin-Stiftung; Klagebefugnis der …
- VGH Baden-Württemberg, 08.05.2009 - 1 S 2859/06
Statusfeststellung einer Stiftung; Zuordnung zur Kirche i.S.v. Art. 140 GG i.V.m. …
- BGH, 14.10.1993 - III ZR 157/91
Beschlußfähigkeit eines Stiftungskuratoriums
- OLG Hamm, 03.02.2022 - 27 U 15/21
Feststellungsanträge zur Unwirksamkeit von Wahlen sowie Beschlussfassungen und …
- OLG Frankfurt, 27.05.2010 - 20 W 175/10
Voraussetzungen für die gerichtliche Bestellung von Vorstandsmitgliedern nach §§ …
- BVerwG, 08.05.2019 - 6 B 23.19
Prüfung des Vorliegens eines Gehörverstoßes im Rahmen einer Anhörungsrüge
- OVG Nordrhein-Westfalen, 23.06.2004 - 8 A 3587/02
Teilzulassung eines Rechtsmittels; Entwicklung eines Handlungsprogramms für eine …
- LG Mainz, 23.05.2002 - 12 HKO 70/01
Familienstiftung in Rheinland-Pfalz: Zulässigkeit der Auflösung; Rechte der …
- OLG Düsseldorf, 19.03.2002 - 23 U 140/01
Zulässigkeit der Berufung bei Fehlen von Ausführungen zur materiellen …
- OVG Nordrhein-Westfalen, 08.12.1995 - 25 A 2431/94
Rechtswidrigkeit der Unterlassung eines begehrten Verwaltungsaktes; Genehmigung …
- BVerwG, 04.11.2019 - 6 B 57.19
Erteilung einer Genehmigung für eine Satzungsänderung einer Stiftung privaten …
- LG Aachen, 20.06.2017 - 10 O 470/16
Stiftung; Vorstandsbestellung durch Testament des Stifters
- OLG Hamm, 09.06.2010 - 8 U 133/09
Voraussetzungen der Einziehung eines Geschäftsanteils an einer GmbH
- VG Stuttgart, 14.07.2004 - 3 K 3418/03
Klage eines Vorstandsmitgliedes einer Stiftung gegen die Genehmigung einer …
- OLG Koblenz, 17.12.2001 - 12 U 1334/01
Veränderung des Eintritts der Rechtsgültigkeit einer Stiftungsauflösung durch …
- VGH Bayern, 19.01.2010 - 5 ZB 09.504
Stiftungsaufsicht; Organteil; abgewähltes Vorstandsmitglied; Anspruch auf …
- BGH, 15.12.1995 - V ZR 73/94
Eigentumsrechte an dem Kirchengrundstück als Gegenstand eines rechtlichen …
- BVerwG, 06.10.1988 - 7 B 202.87
Ausschluss weiblicher Familienmitglieder von den Stiftungsleistungen - Aufsicht …
- VG Aachen, 17.04.2012 - 8 K 86/11
Pflicht zur Überlassung einer Liste mit Namen und Anschriften der einer Stiftung …
- VG Köln, 10.11.2021 - 3 K 2200/18
- LG Paderborn, 18.12.2020 - 2 O 220/20
- OVG Sachsen, 01.07.2014 - 5 A 530/12
Stiftungsaufsicht, Klagebefugnis, Public-Private-Partnership
- OLG Schleswig, 09.07.2002 - 6 U Kart 72/01
Feststellungsklage: Zulässigkeit
- LG Duisburg, 24.09.2002 - 6 O 120/02
Anspruch auf Zuwendungen aus einem Stiftungsvermögen als vorrangiger Destinatär; …