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   BGH, 24.02.2022 - I ZR 2/21   

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https://dejure.org/2022,3252
BGH, 24.02.2022 - I ZR 2/21 (https://dejure.org/2022,3252)
BGH, Entscheidung vom 24.02.2022 - I ZR 2/21 (https://dejure.org/2022,3252)
BGH, Entscheidung vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21 (https://dejure.org/2022,3252)
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Volltextveröffentlichungen (11)

  • openjur.de
  • bundesgerichtshof.de PDF

    Tina Turner

  • rechtsprechung-im-internet.de

    Tina Turner

    § 22 Abs 1 KunstUrhG, § 23 Abs 1 Nr 1 KunstUrhG, § 23 Abs 1 Nr 4 KunstUrhG, § 23 Abs 2 KunstUrhG, § 823 Abs 1 BGB
    Unterlassungsanspruch einer prominenten Sängerin gegen die Plakatwerbung für eine sog. Tribute-Show: Darstellung einer Person durch eine andere Person als Bildnis der dargestellten Person; auf Bestellung angefertigtes Bildnis; von der Kunstfreiheit gedeckte Werbung für ...

  • IWW

    § 1004 Abs. 1 Satz 2, § ... 823 Abs. 2 BGB, §§ 22, 23 KUG, § 22 Satz 1 KUG, § 23 Abs. 1 Nr. 4 KUG, § 23 Abs. 2 KUG, § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG, § 12 Satz 1 Fall 2 BGB, § 823 Abs. 1 BGB, Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 1 GG, Art. 5 Abs. 3 GG, § 823 Abs. 1, 2 BGB, § 23 Abs. 1 KUG, Verordnung (EU) 2016/679, Richtlinie 95/46/EG, Art. 6 Abs. 1 Unterabsatz 1 Buchst. f DSGVO, Art. 4 Nr. 1 DSGVO, Art. 4 Nr. 2 DSGVO, Art. 6 Abs. 1 Unterabsatz 1 Buchst. a DSGVO, Art. 85 Abs. 1 DSGVO, Art. 85 Abs. 2 DSGVO, Art. 6 DSGVO, Art. 85 Abs. 3 DSGVO, Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 95/46/EG, Art. 85 Abs. 1, 2 DSGVO, Art. 267 Abs. 3 AEUV, § 23 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 2 KUG, Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG, § 23 Abs. 1 Nr. 1, § 12 Satz 2 BGB, § 12 Satz 1 Fall 2, Satz 2 BGB, § 12 BGB, § 97 Abs. 1 ZPO

  • JurPC

    Tina Turner

  • rewis.io

    Tina Turner

  • Betriebs-Berater

    Werbung für eine "Tribute-Show" - Tina Turner

  • rabüro.de

    Zum Unterlassungsanspruch einer prominenten Sängerin wegen Darstellung von ihr auf einem Plakat durch eine andere Person

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Unterlassungsanspruch einer weltberühmten Sängerin gegen die Verwendung ihres Bildnisses und ihres Namens; Eingriff in den vermögenswerten Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts; Zusammentreffen einer Bildnisverwendung mit einer Wortäußerung

  • wrp (Wettbewerb in Recht und Praxis)(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Zivilrecht/Persönlichkeitsrecht: Tina Turner

  • datenbank.nwb.de

    Tina Turner

Kurzfassungen/Presse (15)

  • bundesgerichtshof.de (Pressemitteilung)

    Die Werbung für eine "Tribute-Show" darf nicht den unzutreffenden Eindruck erwecken, dass das prominente Original die Show unterstützt oder sogar an ihr mitwirkt

  • MIR - Medien Internet und Recht (Kurzmitteilung)

    SIMPLY THE BEST - Die Werbung für eine "Tribute-Show" (hier Tina Turner) darf nicht den unzutreffenden Eindruck erwecken, das prominente Original unterstütze die Show oder wirke an ihr mit

  • damm-legal.de (Kurzinformation)

    Werbung für eine eigenmächtige "Tina-Turner-Tribute-Show" darf nicht Eindruck erwecken, Tina Turner unterstütze die Show

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Werbung für Tributeshow darf nicht den Eindruck erwecken dass Originalkünstler direkt oder indirekt beteiligt ist - Simply The Best - Die Tina Turner Story

  • urheberrecht.org (Kurzinformation)

    Tina Turner Tribute-Show

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Die Werbung mit dem Promi-Double

  • lto.de (Pressebericht, 24.02.2022)

    Werbung für "Tribute-Show": Niederlage für Tina Turner im Streit um Doppelgängerin

  • ip-rechtsberater.de (Kurzinformation)

    Werbung für Tribute-Show mit Doppelgängerin einer prominenten Sängerin von Kunstfreiheit gedeckt

  • haufe.de (Kurzinformation)

    Tina Turner verliert Kunsturheberrechtsstreit beim BGH

  • dr-bahr.com (Kurzinformation)

    Kein Anspruch von Tina Turner gegen "Tribute-Show"

  • fgvw.de (Kurzinformation)

    Produzentin der Musicalshow SIMPLY THE BEST darf auch ohne die Einwilligung von Tina Turner werben

  • verweyen.legal (Kurzinformation und Auszüge)

    Werbung für "Tribute-Show" darf nicht den falschen Eindruck erwecken, dass Prominenter die Show unterstützt

  • das-gruene-recht.de (Kurzinformation)

    Streit um Doppelgängerin: Tina Turner unterliegt

  • bundesgerichtshof.de (Pressemitteilung - vor Ergehen der Entscheidung)

    Verwendung des Namens einer weltberühmten Sängerin und des Bildnisses einer Doppelgängerin für die Bewerbung einer Show

  • lto.de (Pressebericht zum Verfahren - vor Ergehen der Entscheidung, 04.11.2021)

    BGH verhandelte zu Tina-Turner-Doppelgängerin: Kann das die Echte sein?

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2022, 1676
  • MDR 2022, 904
  • GRUR 2022, 665
  • K&R 2022, 446
  • afp 2022, 232
 
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Wird zitiert von ... (8)

  • OLG Köln, 28.10.2021 - 15 U 230/20

    Ungefragt zitiert - Die Wiedergabe von fachlichen Äußerungen in einer

    bb) Auch soweit es nach der Rechtsprechung im Rahmen eines "Gebrauchens" im Sinne von § 12 BGB als ausreichend erachtet wird, dass im Verkehr der falsche Eindruck entstehen kann, der Namensträger habe dem Benutzer auch ein (ggf. lizensiertes) Recht zur Verwendung seines Namens erteilt (vgl. etwa BGH v. 10.12.2015 - I ZR 177/14, MDR 2016, 1035; v. 02.12.2004 - I ZR 92/02, BGHZ 161, 216; v. 28.03.2002 - I ZR 235/99, GRUR 2002, 917; v. 06.06.1994 - I ZR 272/91, GRUR 1994, 732, 735 m.w.N.; siehe zum Problem zuletzt auch Senat v. 17.12.2020 - 15 U 37/20, GRUR-RS 2020, 35712 Rn. 46 [z.Zt. BGH - I ZR 2/21]), führt auch dies vorliegend nicht zu einer abweichenden Beurteilung: Denn diese Rechtsprechung bezieht sich wohl im Kern nur auf Fallgestaltungen, in denen ein Name direkt zur Bezeichnung von Einrichtungen, Erzeugnissen etc. (aus)genutzt wird, mit denen der Namensträger tatsächlich nichts zu tun hat (unklar insofern OLG Hamburg v. 26.02.2008 - 7 U 61/07, BeckRS 2008, 7234 Rn. 15), also ein "namensmäßiger" Gebrauch vorliegt (deutlich auch Palandt/ Ellenberger , BGB, 80. Aufl. 2021, § 12 Rn. 23, 25 m.w.N.).

    Die Fallgruppe ist aus Sicht des Senats aber nicht zwingend darauf zu beschränken und abschließend gemeint: Auch eine sonstige Informationsvermittlung mit "Meinungsbildungseignung" ist so denkbar, etwa im Fall redaktioneller Eigenwerbung der Presse (nur im konkreten Fall ein überwiegendes Interesse verneinenden BGH v. 11.03.2009 - I ZR 8/07, GRUR 2009, 1085 Rn. 20/22 f.; v. 31.05.2012 - I ZR 234/10, GRUR 2013, 196; allg. auch BGH v. 21.01.2021 - I ZR 120/19, NJW 2021, 1303 Rn. 40; v. 21.02.2021 - I ZR 207/19, GRUR-RS 2021, 548 Rn. 15/26 f., 51 ff.; zum Symbolcharakter eines Fotos und zur zulässigen Eigenwerbung der Presse zudem auch BGH v. 18.11.2010 - I ZR 119/08, GRUR 2011, 647) oder auch bei zutreffender Beschreibung der (auch) eigenen künstlerischen Leistungen etwa bei einer Tribute-Show mit dem Namen eines Stars (Senat v. 17.12.2020 - 15 U 37/20, GRUR-RS 2020, 35712 Rn. 37/48/54 [z.Zt. BGH - I ZR 2/21]).

  • BGH, 28.07.2022 - I ZR 171/21

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Bezugnahme auf Fachaussagen eines Arztes in

    Es stellt einen Namensgebrauch in diesem Sinne dar, wenn der Dritte sich den Namen des Berechtigten beilegt oder einen anderen mit dem fraglichen Namen bezeichnet (vgl. BGH, Urteil vom 28. September 2011 - I ZR 188/09, GRUR 2012, 534 [juris Rn. 8 und 11] = WRP 2012, 1271 - Landgut Borsig; Urteil vom 10. Dezember 2015 - I ZR 177/14, GRUR 2016, 749 [juris Rn. 15] = WRP 2016, 877 - Landgut A. Borsig; Urteil vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21, GRUR 2022, 665 [juris Rn. 78] = WRP 2022, 601 - Tina Turner).

    Hierfür genügt es, dass im Verkehr der falsche Eindruck entstehen kann, der Namensträger habe dem Benutzer ein Recht zur entsprechenden Verwendung des Namens erteilt (BGH, GRUR 2012, 534 [juris Rn. 12] - Landgut Borsig; GRUR 2016, 749 [juris Rn. 24] - Landgut A. Borsig; GRUR 2022, 665 [juris Rn. 79] - Tina Turner).

    Demgegenüber kann der Nichtberechtigte in der Regel nicht auf schützenswerte Belange verweisen, die zu seinen Gunsten zu berücksichtigen wären, so dass bereits der unbefugte Namensgebrauch die Interessenverletzung indiziert (vgl. BGH, GRUR 2012, 534 [juris Rn. 43 und 45] - Landgut Borsig; GRUR 2016, 749 [juris Rn. 32 f.] - Landgut A. Borsig; GRUR 2022, 665 [juris Rn. 80] - Tina Turner).

    Die Frage, ob der Name zur Werbung, also kommerziell, eingesetzt worden ist, beurteilt sich aus der Sicht des Durchschnittslesers (zum Recht am eigenen Bild vgl. BGH, Urteil vom 21. Januar 2021 - I ZR 207/19, GRUR 2021, 643 [juris Rn. 12 bis 14] = WRP 2021, 484 - Urlaubslotto; BGH, GRUR 2022, 665 [juris Rn. 13] - Tina Turner).

    bb) Die Rechtmäßigkeit eines Eingriffs ist anhand einer - revisionsrechtlich voll zu überprüfenden - umfassenden Güter- und Interessenabwägung unter Berücksichtigung der Rechtspositionen beider Seiten zu beurteilen (vgl. BGH, Urteil vom 1. Dezember 1999 - I ZR 49/97, BGHZ 143, 214 [juris Rn. 51 und 75] - Marlene Dietrich, mwN; Urteil vom 5. Juni 2008 - I ZR 96/07, GRUR 2008, 1124 [juris Rn. 12 und 15] = WRP 2008, 1524 - Zerknitterte Zigarettenschachtel; Urteil vom 5. Juni 2008 - I ZR 223/05, WRP 2008, 1567 [juris Rn. 13 f.]; BGH, GRUR 2021, 643 [juris Rn. 27 und 67] - Urlaubslotto; GRUR 2022, 665 [juris Rn. 49 und 85] - Tina Turner).

    Der Prüfung ist ein normativer Maßstab zugrunde zu legen, der den widerstreitenden Interessen ausreichend Rechnung trägt (zum Recht am eigenen Bild vgl. BGH, GRUR 2021, 643 [juris Rn. 27] - Urlaubslotto; GRUR 2022, 665 [juris Rn. 49] - Tina Turner, jeweils mwN).

    Fernliegende Deutungen sind auszuscheiden (vgl. BVerfGE 114, 339 [juris Rn. 31]; BVerfG, GRUR 2022, 341 [juris Rn. 17]; BGH, Urteil vom 27. April 2021 - VI ZR 166/19, GRUR 2021, 1096 [juris Rn. 11 mwN]; BGH, GRUR 2022, 665 [juris Rn. 51 und 85] - Tina Turner).

    cc) Rechtsfehlerfrei hat das Berufungsgericht angenommen, dass eine Interessenabwägung nach dem Maßstab des Art. 6 Abs. 1 Unterabsatz 1 Buchst. f DSGVO, in die mit Blick auf grundrechtlich geschützte Rechtspositionen nicht die Grundrechte des Grundgesetzes, sondern die Grundrechte der Charta der Grundrechte der Europäischen Union einzustellen wären, zu keinem anderen Ergebnis führt als die von ihm vorgenommene Interessenabwägung und daher die Frage der Anwendbarkeit dieser Vorschrift vor dem Hintergrund der Regelung des Art. 85 DSGVO offenbleiben kann (zu ähnlichen Fallkonstellationen vgl. bereits BGH, GRUR 2021, 643 [juris Rn. 40 bis 42] - Urlaubslotto; GRUR 2022, 665 [juris Rn. 33 bis 35] - Tina Turner).

  • LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21

    Fake-Preis - Verletzung von Persönlichkeits- und Bildnisrechten:

    Ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten im Sinne des § 23 Abs. 2 KUG wird verletzt, wenn der Abbildung ein - bei der Abwägung nach § 23 Abs. 1 KUG noch nicht berücksichtigter - eigenständiger Verletzungsgehalt innewohnt, beispielsweise durch die Art ihrer Gewinnung oder Darstellung (BGH, Urteil vom 24.02.2022 - I ZR 2/21, juris Rn. 50 m. w. N.).
  • OLG Dresden, 04.04.2023 - 4 U 1486/22

    Bild einer sorbischen Künstlerin auf T-Shirts: Recht am eigenen Bild gegen

    a) Die Rechtmäßigkeit der Nutzung von Bildnissen als personenbezogene Daten richtet sich nach datenschutzrechtlichen Regelungen, denen in ihrem sachlichen und räumlichen Geltungsbereich gegenüber kollidierenden nationalen Vorschriften wie den §§ 22, 23 KUG und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht Anwendungsvorrang zukommen, zumindest, soweit nicht die Mitgliedsstaaten von der Öffnungsklausel des Art. 85 Abs. 2 DSGVO Gebrauch gemacht haben - was im Streitfall mangels Verwendung des Bildnisses zu journalistischen Zwecke nicht zum Tragen kommt - oder eine Fortgeltung des KUG nach Art. 85 Art. 1 DSGVO ohne ausdrückliche gesetzgeberische Regelung angenommen wird (vgl. BGH, Urt. v. 24.02.2022, I ZR 2/21, Tina Turner -, Rn. 35, juris; zum Meinungsstand: Götting/Schertz/Seitz-Schertz Handbuch Persönlichkeitsrecht, 2. Aufl. 2018, § 12 Rn. 5 ff, von Strobl-Albeg in Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl. 2018, Kap. 7 Rz 119 ff, Kapitel 8, Rrn.

    Auf § 23 Abs. 1 Nr. 4 KUG kann sich dagegen nicht berufen, wer durch die Verwertung des Bildnisses eines anderen zu Werbezwecken allein sein Geschäftsinteresse befriedigen will (vgl. BGH, Urteil vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21 -, Rn. 48, -juris, - Tina Turner - m.w.N.).

  • LG Düsseldorf, 11.11.2022 - 38 O 144/22
    Gleichwohl stellen sie sich, was die Beschreibung der konkreten Verletzungshandlung und des durch sie bestimmten Verbotsumfangs angeht, als ebenso unschädliche wie verzichtbare Überbestimmung dar (vgl. BGH, Urteil vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21 - Tina Turner [unter B IV 2 a]; Urteil vom 25. November 2021 - I ZR 148/20 - Kopplungsangebot III [unter II 1]; Urteil vom 25. Juni 2020 - I ZR 96/19 - LTE-Geschwindigkeit [unter II 3 c bb (4)]; Urteil vom 12. Dezember 2019 - I ZR 173/16 - ÖKO-TEST I [unter B I 2]; Urteil vom 15. Dezember 2016 - I ZR 213/15 - Energieverbrauchskennzeichnung [unter II 1 c]; Urteil vom 30. Juli 2015 - I ZR 250/12 - Piadina-Rückruf [unter B I 3 b cc]; Urteil vom 25. Juni 2015 - I ZR 145/14 - Mobiler Buchhaltungsservice [unter II 2]; Urteil vom 10. Februar 2011 - I ZR 183/09 - Irische Butter [unter II 1 c]; Urteil vom 17. März 2011 - I ZR 81/09 - Original Kanchipur [unter II 1 a]), nämlich als - an sich überflüssige - Aufnahme von Begründungselementen in den Antrag bzw. Tenor (vgl. BGH, Urteil vom 4. Juli 2002 - I ZR 38/00 - Zugabenbündel [unter I 1 b (2)]).

    Mögliche Wege aus einem solchen Verbot zu finden, ist allein Sache des Verletzers, und gleichwohl aufgenommene Erläuterungen stellen sich als mit Blick auf den Bestimmtheitsgrundsatz grundsätzlich unschädliche Überbestimmung dar (vgl. BGH, Urteil vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21 - Tina Turner [unter B IV 2 a]; Urteil vom 11. Februar 2021 - I ZR 227/19 - Rechtsberatung durch Architektin [unter B I 2 b cc (1)]; Urteil vom 2. Februar 2012 - I ZR 81/10 - Tribenuronmethyl [unter II 2 b dd (1)]; Urteil vom 10. Februar 2011 - I ZR 183/09 - Irische Butter [unter II 1 c cc]).

  • LG Karlsruhe, 02.02.2023 - 22 O 24/22

    Drogen-Partys

    Zeigt sich aber, dass ein unvoreingenommenes und verständiges Publikum die Äußerung als mehrdeutig wahrnimmt oder verstehen erhebliche Teile des Publikums den Inhalt jeweils unterschiedlich, ist bei der weiteren Prüfung von einem mehrdeutigen Inhalt auszugehen (BVerfG, NJW 2006, 207 Rn. 31; BVerfG, NJW 2022, 769 Rn. 17; BGH, GRUR 2021, 1096 Rn. 11; BGH, NJW 2022, 1676 Rn. 51 m.w.N.).

    An einer geschlossenen, aus sich heraus aussagekräftigen Tatsachenbehauptung fehlt es hingegen von vornherein bei Äußerungen, die in einem Maße vieldeutig erscheinen, dass sie gar nicht als eigenständige Behauptung eines bestimmten Sachverhalts verstanden, sondern ohne Weiteres als in tatsächlicher Hinsicht unvollständig und ergänzungsbedürftig erkannt werden, insbesondere bei Slogans und schlagwortartigen Äußerungen (BVerfG, NJW 2010, 3501 Rn. 23; BGH, NJW 2008, 2110 Rn. 14; BGH, GRUR 2021, 875 Rn. 23; BGH, NJW 2022, 1676 Rn. 51 m.w.N.).

  • OLG Dresden, 14.02.2023 - 4 U 2331/22

    Seenotrettungsverein gewinnt gegen AfD-Kreisverband

    Auch wenn in dem Aufzählungspunkt hierzu keine näheren Details mitgeteilt werden, wie diese "Förderung mit Steuergeldern" im Einzelnen ausgestaltet sein soll, geht dessen Aussagehalt damit über einen bloßen Slogan oder eine schlagwortartige Äußerung, die wegen ihrer Substanzarmut nicht als eigenständige Behauptung eines bestimmten Sachverhalts angesehen werden könnte (vgl. BGH, Urteil vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21 -, Rn. 51, juris), deutlich hinaus.
  • OLG Dresden, 21.06.2022 - 4 W 338/22

    Unterlassen von Äußerungen Persönlichkeitsrechtsneutrale Tatsachenbehauptung

    Insgesamt handelt es sich bei dem Begriff der "Reichsbürgerei" in der Überschrift des Artikels aber ersichtlich um ein bloßes Schlagwort, das für sich genommen keine geschlossene, aus sich heraus aussagekräftige Tatsachenbehauptung enthält und damit - wie generell bei Slogans und schlagwortartigen Äußerungen (vgl. BGH, Urteil vom 24. Februar 2022 - I ZR 2/21 -, Rn. 51, juris)- bereits nicht als eigenständige Behauptung eines bestimmten Sachverhalts verstanden werden kann.
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