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   BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09   

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https://dejure.org/2011,1414
BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09 (https://dejure.org/2011,1414)
BGH, Entscheidung vom 28.07.2011 - VII ZR 207/09 (https://dejure.org/2011,1414)
BGH, Entscheidung vom 28. Juli 2011 - VII ZR 207/09 (https://dejure.org/2011,1414)
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Volltextveröffentlichungen (16)

  • rechtsprechung-im-internet.de

    § 307 Abs 1 S 1 BGB, § 768 BGB
    VOB-Vertrag: AGB-Klausel des Auftraggebers über die Befugnis des Auftragnehmers zur Ablösung eines Sicherheitseinbehalts nur gegen Stellung einer Bürgschaft mit Einredeverzicht

  • IWW
  • Deutsches Notarinstitut

    BGB §§ 768, 307 Abs. 1 S. 1; VOB/B (2002) § 17 Nr. 2, 3
    Klausel im VOB-Vertrag betreffend 5%-Einbehalt hinsichtlich Sicherung der vertragsgemäßen Abwicklung der Leistungen nach Abnahme

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Wirksamkeit einer die Sicherung von 5 % der Abrechnungssumme vereinbarenden sowie die Ausstellung von Bürgschaften unter Verzicht auf die Einrede gem. § 768 BGB anordnenden Klausel in einem VOB-Vertrag

  • zfir-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)

    BGB §§ 768, 307 Abs. 1 Satz 1; VOB/B § 17 Nr. 2, 3
    Unwirksamkeit einer VOB/B-Klausel über die Ablösung eines Sicherungseinbehalts durch Gewährleistungsbürgschaft mit umfassendem Einredeverzicht

  • grundeigentum-verlag.de(Abodienst, Leitsatz frei)

    Unwirksame Klausel über Sicherungsabrede; Sicherheitsleistung von 5 % der Auftragssumme; Verzicht auf Einrede; Anfechtbarkeit; Aufrechnung; Vorausklage; Gewährleistungsbürgschaft; Bauvertrag

  • rewis.io

    VOB-Vertrag: AGB-Klausel des Auftraggebers über die Befugnis des Auftragnehmers zur Ablösung eines Sicherheitseinbehalts nur gegen Stellung einer Bürgschaft mit Einredeverzicht

  • rewis.io

    VOB-Vertrag: AGB-Klausel des Auftraggebers über die Befugnis des Auftragnehmers zur Ablösung eines Sicherheitseinbehalts nur gegen Stellung einer Bürgschaft mit Einredeverzicht

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Wirksamkeit einer die Sicherung von 5 % der Abrechnungssumme vereinbarenden sowie die Ausstellung von Bürgschaften unter Verzicht auf die Einrede gem. § 768 BGB anordnenden Klausel in einem VOB -Vertrag

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Verzicht auf Einrede aus § 768 BGB: Sicherungsabrede unwirksam!

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Gewährleistungsbürgschaft im VOB-Vertrag

  • mek-law.de (Kurzinformation/Entscheidungsbesprechung)

    Bürge muss auf Einrede aus § 768 BGB verzichten: Sicherungsabrede unwirksam!

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Rechte der Auftragnehmer am Bau auf Zahlung des Werklohns gestärkt

Besprechungen u.ä. (2)

  • mek-law.de (Kurzinformation/Entscheidungsbesprechung)

    Bürge muss auf Einrede aus § 768 BGB verzichten: Sicherungsabrede unwirksam!

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)

    Bürge muss auf Einrede aus § 768 BGB verzichten: Sicherungsabrede unwirksam! (IBR 2011, 580)

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2011, 1526
  • ZIP 2011, 1904
  • MDR 2011, 1164
  • NZBau 2011, 610
  • WM 2011, 1697
  • BauR 2011, 1809
  • ZfBR 2011, 754
 
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Wird zitiert von ... (18)Neu Zitiert selbst (6)

  • BGH, 16.06.2009 - XI ZR 145/08

    Wirksamkeit einer Klausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines

    Auszug aus BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09
    Das Berufungsgericht hält die Sicherungsvereinbarung zwischen der Klägerin und der B. GmbH unter Hinweis auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 16. Juni 2009 (XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278) für unwirksam.

    Denn der formularmäßig vereinbarte Einredeverzicht des Bürgen ist unwirksam (BGH, Urteil vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 13 f.).

    Eine ergänzende Auslegung dahin, dass eine Bürgschaft ohne umfassenden Einredeverzicht zu stellen ist, kommt nicht in Betracht (BGH, Urteil vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 22 ff.).

    a) Die Sicherungsabrede zwischen der Klägerin und ihrer Auftragnehmerin unterscheidet sich strukturell nur unerheblich von derjenigen Klausel, die der Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 16. Juni 2009 (XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 2) zugrunde lag.

    Sie kann durch Abtrennung sprachlich und räumlich abgesetzter Teile nicht aufrecht erhalten werden, weil damit die untrennbare Einheit aufgelöst würde (vgl. BGH, Urteil vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 33 f.; Urteil vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374, Rn. 20; Urteil vom 22. November 2001 - VII ZR 208/00, BauR 2002, 463, 464 = NZBau 2002, 151 = ZfBR 2002, 249).

    Die Klägerin hat trotz der offen liegenden Problematik eine Konzeption gewählt, die die in § 768 BGB geregelte Akzessorietät der Bürgschaft in weiterem Umfang aufhebt als die Bürgschaft auf erstes Anfordern (vgl. BGH, Urteil vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 25).

  • BGH, 12.02.2009 - VII ZR 39/08

    Wirksamkeit einer Sicherungsvereinbarung im Übrigen bei Unwirksamkeit einer in

    Auszug aus BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09
    Das Muster, das den Verzicht enthält, gehört kraft Bezugnahme in der Sicherungsabrede unter Nr. 12.2 ZVB zum Inhalt der Sicherungsvereinbarung (vgl. BGH, Urteil vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374, Rn. 11).

    Der Streitfall sei vergleichbar mit demjenigen, der dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 12. Februar 2009 (VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374) zugrunde gelegen habe.

    Sie kann durch Abtrennung sprachlich und räumlich abgesetzter Teile nicht aufrecht erhalten werden, weil damit die untrennbare Einheit aufgelöst würde (vgl. BGH, Urteil vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 33 f.; Urteil vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374, Rn. 20; Urteil vom 22. November 2001 - VII ZR 208/00, BauR 2002, 463, 464 = NZBau 2002, 151 = ZfBR 2002, 249).

  • BGH, 04.07.2002 - VII ZR 502/99

    Formularmäßige Verpflichtung des Auftragnehmers in einem Bauvertrag zur Stellung

    Auszug aus BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09
    Nach der Rechtsprechung kommt eine ergänzende Vertragsauslegung nicht in Betracht, wenn die in einer Klausel enthaltene Regelung bei objektiver Betrachtung als vom Verwender bewusst abschließend gewählt anzusehen ist (BGH, Urteil vom 4. Juli 2002 - VII ZR 502/99, BGHZ 151, 229, 236).

    Dementsprechend hat der Bundesgerichtshof darauf hingewiesen, dass eine ergänzende Vertragsauslegung von Sicherungsabreden, die eine Absicherung durch eine Bürgschaft auf erstes Anfordern vorsehen, nicht in Betracht kommt, wenn der Auftraggeber diese Klauseln in Verträgen verwendet, die nach Bekanntwerden der Entscheidungen geschlossen werden, mit denen die Klauseln für unwirksam gehalten worden sind (BGH, Urteil vom 4. Juli 2002 - VII ZR 502/99, aaO; Urteil vom 9. Dezember 2004 - VII ZR 265/03, BauR 2005, 539, 541 f. = NZBau 2005, 219 = ZfBR 2005, 255).

  • BGH, 24.05.2007 - VII ZR 210/06

    Formularmäßige Vereinbarung der Ablösung des Sicherungseinbehalts durch

    Auszug aus BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09
    Denn diese Möglichkeiten führen nicht dazu, dass der Auftragnehmer den ihm nach der Abnahme gesetzlich zustehenden Werklohn ausgezahlt bekommt und damit Liquidität erlangt (vgl. BGH, Beschluss vom 24. Mai 2007 - VII ZR 210/06, BauR 2007, 1575, 1576 = NZBau 2007, 583 = ZfBR 2007, 671 für die Hinterlegung).
  • BGH, 09.12.2004 - VII ZR 265/03

    Formularmäßige Vereinbarung der Ablösung des Sicherheitseinbehalts in einem

    Auszug aus BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09
    Dementsprechend hat der Bundesgerichtshof darauf hingewiesen, dass eine ergänzende Vertragsauslegung von Sicherungsabreden, die eine Absicherung durch eine Bürgschaft auf erstes Anfordern vorsehen, nicht in Betracht kommt, wenn der Auftraggeber diese Klauseln in Verträgen verwendet, die nach Bekanntwerden der Entscheidungen geschlossen werden, mit denen die Klauseln für unwirksam gehalten worden sind (BGH, Urteil vom 4. Juli 2002 - VII ZR 502/99, aaO; Urteil vom 9. Dezember 2004 - VII ZR 265/03, BauR 2005, 539, 541 f. = NZBau 2005, 219 = ZfBR 2005, 255).
  • BGH, 22.11.2001 - VII ZR 208/00

    Gewährleistungsbürgschaft auf erstes Anfordern

    Auszug aus BGH, 28.07.2011 - VII ZR 207/09
    Sie kann durch Abtrennung sprachlich und räumlich abgesetzter Teile nicht aufrecht erhalten werden, weil damit die untrennbare Einheit aufgelöst würde (vgl. BGH, Urteil vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278, Rn. 33 f.; Urteil vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374, Rn. 20; Urteil vom 22. November 2001 - VII ZR 208/00, BauR 2002, 463, 464 = NZBau 2002, 151 = ZfBR 2002, 249).
  • BGH, 24.10.2017 - XI ZR 362/15

    Bürgschaft: Bereicherungseinrede des Bürgen gegen den Gläubiger bei unwirksamer

    Nach gefestigter Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs bildet eine Vereinbarung zur Sicherung von Gewährleistungsansprüchen mit der Ablösungsmöglichkeit durch eine Gewährleistungsbürgschaft - hier Nr. 23.4 ZVB - eine untrennbare Einheit (BGH, Urteile vom 8. März 2001 - IX ZR 236/00, BGHZ 147, 99, 106, vom 22. November 2001 - VII ZR 208/00, WM 2002, 133, 134, vom 9. Dezember 2004 - VII ZR 265/03, WM 2005, 268, 269 f., vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374 Rn. 20, vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278 Rn. 36 und vom 28. Juli 2011 - VII ZR 207/09, WM 2011, 1697 Rn. 14).

    bb) Auch eine ergänzende Auslegung der Sicherungsvereinbarung dahingehend, dass eine Bürgschaft ohne umfassenden Verzicht auf die Einrede der Aufrechenbarkeit zu stellen ist, um den Sicherungseinbehalt abzulösen, kommt nicht in Betracht (BGH, Urteile vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278 Rn. 37 ff. und vom 28. Juli 2011 - VII ZR 207/09, WM 2011, 1697 Rn. 14).

  • BGH, 24.10.2017 - XI ZR 600/16

    Bauvertrag: Wirksamkeit einer formularmäßig vereinbarten Sicherungsabrede über

    Nach gefestigter Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs bildet eine Vereinbarung zur Sicherung von Gewährleistungsansprüchen mit der Ablösungsmöglichkeit durch eine Gewährleistungsbürgschaft - hier Ziffer 12.2 ZVB - eine untrennbare Einheit (BGH, Urteile vom 8. März 2001 - IX ZR 236/00, BGHZ 147, 99, 106, vom 22. November 2001 - VII ZR 208/00, WM 2002, 133, 134, vom 9. Dezember 2004 - VII ZR 265/03, WM 2005, 268, 269 f., vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, BGHZ 179, 374 Rn. 20, vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278 Rn. 36 und vom 28. Juli 2011 - VII ZR 207/09, WM 2011, 1697 Rn. 14).

    bb) Auch eine ergänzende Auslegung der Sicherungsvereinbarung dahingehend, dass eine Bürgschaft ohne umfassenden Verzicht auf die Einrede der Aufrechenbarkeit zu stellen ist, um den Sicherungseinbehalt abzulösen, kommt mit dem Berufungsgericht nicht in Betracht (BGH, Urteile vom 16. Juni 2009 - XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278 Rn. 37 ff. und vom 28. Juli 2011 - VII ZR 207/09, WM 2011, 1697 Rn. 14).

  • BGH, 10.10.2013 - III ZR 325/12

    Teilbare Klauseln

    Der Fortfall der Möglichkeit zur Weiterabtretung ist nach alledem nicht von so einschneidender Bedeutung, dass von einer gänzlich neuen, von der bisherigen völlig abweichenden Vertragsgestaltung gesprochen werden muss (vgl. auch BGH, Urteile vom 12. Februar 2009 - VII ZR 39/08, NJW 2009, 1664 Rn. 17 ff; vom 16. Juni 2009 - XI ZR145/08, NJW 2009, 3422 Rn. 32 ff; vom 28. Juli 2011 - VII ZR 207/09, NJW-RR 2011, 1526 Rn. 14, 20).
  • BGH, 01.10.2014 - VII ZR 164/12

    Formularmäßiger Bauvertrag: Inhaltskontrolle für eine Gewährleistungsbürgschaft

    Dies ergibt sich aus der angeführten Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 28. Juli 2011 (VII ZR 207/09, BauR 2011, 1809 = NZBau 2011, 610) nicht.
  • OLG Düsseldorf, 13.06.2014 - 22 U 150/13

    AGB-widriger Einredeverzicht berührt Wirksamkeit der Bürgschaftsabrede nicht!

    Eine Verschränkung im Sinne eines wechselseitigen Bezugs des Einbehalts eines Teils der Werklohns mit einer Ablösungsmöglichkeit durch eine Bürgschaft bestehe bei einer Vertragserfüllungsbürgschaft im Gegensatz zu einer Gewährleistungsbürgschaft (vgl. BGH, NZBau 2011, 610) gerade nicht.

    Zudem habe das LG übersehen, dass der BGH diese Rechtsprechung längst im Rahmen seiner weiteren Urteile zu Gewährleistungsbürgschaften vom 16.06.2009 (XI ZR 145/08) und vom 28.07.2011 (VII ZR 207/09) erheblich eingeschränkt habe.

    Ebenso ohne Erfolg macht die Berufung der Beklagten geltend, das LG habe zudem übersehen, dass der BGH diese Rechtsprechung längst im Rahmen seiner weiteren Urteile zu Gewährleistungsbürgschaften vom 16.06.2009 (XI ZR 145/08, BauR 2009, 1742) und vom 28.07.2011 (VII ZR 207/09, BauR 2011, 1809) erheblich eingeschränkt habe.

    Die Beklagte verkennt dabei, dass der BGH wiederholt ausdrücklich zwischen Vertragserfüllungs- und Gewährleistungsbürgschaften - wie oben vom Senat bereits im Einzelnen ausgeführt - unterschieden hat und für Vertragserfüllungsbürgschaften sowohl im Urteil vom 16.06.2009 (a.a.O., Rn 35) als auch im Urteil vom 28.07.2011 (a.a.O., Rn 15/20) an seinen Feststellungen im Urteil vom 12.02.2009 (a.a.O.) ausdrücklich festgehalten hat.

  • OLG Dresden, 23.04.2014 - 12 U 97/14

    Ausschluss von § 770 Abs. 2 BGB: Sicherungsabrede für Mängelansprüche unwirksam!

    In derartigen Bürgschaftsmustern geregelte Beschränkungen der Bürgenrechte gehören kraft Bezugnahme in der Sicherungsabrede zum Inhalt der Sicherungsvereinbarung (vgl. nur: BGH, Urteil vom 28.07.2011, VII ZR 207/09, ZIP 2011, 1904 ff.).

    Es kommt daher selbst bei sprachlich und räumlich absetzbaren Teilen eine Trennung der einzelnen Regelungsbestandteile nicht in Betracht, weil damit diese untrennbare Einheit aufgelöst würde (so: BGH, Urt. v. 28.07.2011, VII ZR 207/09, ZIP 2011, 1904 ff.).

    Selbst wenn indessen - mit der vom Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg mit Urteil vom 15.10.2010 (a.a.O., Tz. 4) vertretenen Auffassung - davon auszugehen wäre, dass eine Sicherungsabrede, die auf die Stellung einer Bürgschaft unter Verzicht auf die Rechte aus § 770 Abs. 1 und 2 BGB gerichtet ist, noch als rechtlich unbedenklich zu beurteilen ist, so würde solches für die hier zu beurteilende Fallgestaltung deshalb nicht gelten, weil die von der Klägerin nach der formularmäßigen Sicherungsabrede begehrte Gewährleistungsbürgschaft neben dem Ausschluss der Einrede der Aufrechenbarkeit, § 770 Abs. 2 BGB (vgl. hierzu für Formularbürgschaften bereits: BGH, Urt. v. 16.01.2003, IX ZR 171/00, BGHZ 153, 293 ff.), und dem sich jedenfalls als teilweiser Verzicht auf die Geltendmachung der in der Person der Hauptschuldnerin bestehenden Rechte im Sinne von § 768 BGB (zum vollständigen Ausschluss: BGH, Versäumnisurt. v. 16.06.2009, XI ZR 145/08, BGHZ 181, 278 ff.; BGH, Urt. v. 28.07.2011, a.a.O., Tz. 17) darstellenden Ausschluss der Einrede der Anfechtbarkeit nach § 770 Abs. 1 BGB (vgl. hierzu etwa auch: BGH, Beschl. v. 21.09.2011, IV ZR 38/09, NJW 2012, 296 ff.) überdies eine unzulässige Beschränkung des Austauschrechts der Hauptschuldnerin vorsah.

    Die Argumentation der Klägerin nimmt Bezug auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, wonach eine ergänzende Vertragsauslegung von Sicherungsabreden, die eine Absicherung durch eine Bürgschaft auf erstes Anfordern vorsehen, nicht (mehr) in Betracht kommt, wenn der Auftraggeber diese Klauseln in Verträgen verwendet, die nach Bekanntwerden der Entscheidungen geschlossen werden, mit denen diese Klauseln für unwirksam gehalten worden sind (so: BGH, Urt. v. 28.07.2011, a.a.O., Tz. 22).

  • OLG Köln, 12.10.2016 - 11 U 3/16

    Wirksamkeit einer Gewährleistungsbürgschaft

    Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs hierzu ist - auch unter Berücksichtigung der in den Entscheidungen zuletzt vom 16.06.2009 - XI ZR 145/08 -, Tz. 30 ff, und vom 28.07.2011 - VII ZR 207/09 -, Tz. 14, 20 ff, entwickelten Rechtsgrundsätze zur Wirksamkeit einer Sicherungsabrede bei Unwirksamkeit einer formularmäßigen Gewährleistungsbürgschaft - als offen anzusehen, nachdem der Bundesgerichtshof bislang, soweit ersichtlich, die hier relevante Frage in den Urteilen vom 01.10.2014 - VII ZR 164/12 -, Tz. 16 und vom 22.01.2015 - VII ZR 120/14 -, Tz. 15 ausdrücklich offengelassen hat.

    Denn die Einräumung eines Sicherheitseinbehalts und die Möglichkeit zu dessen Ablösung durch eine Bürgschaft stellen eine geschlossene Konzeption mit untrennbarer Verknüpfung dar mit der Folge, dass selbst bei sprachlich und räumlich absetzbaren Teilen eine Trennung der einzelnen Regelungsbestandteile nicht in Betracht kommt (vgl. BGH - VII ZR 39/08 - a.a.O.; BGH - VII ZR 207/09 -, Tz. 20).

  • LG Krefeld, 03.07.2013 - 2 O 363/12

    Verzicht auf die Einrede der Aufrechenbarkeit i.R. eines Bürgschaftsvertrags;

    Die gegen eine Teilbarkeit der Klausel gerichteten, von der Beklagten angeführten Urteile des BGH (BGH NZBau, aaO und BGH NZBau 2011, 610) sprechen von einer Unteilbarkeit nur in Beziehung auf Gewährleistungsbürgschaften, was an der hier zu entscheidenden Konstellation vorbeigeht.
  • OLG Köln, 10.02.2016 - 11 U 136/15

    Formularmäßige Vereinbarung des Erfordernisses der Abnahme von Bauarbeiten durch

    Dass zwischen der Einräumung des Sicherheitseinbehalts und der Möglichkeit zu dessen Ablösung durch eine Bürgschaft ein unauflösbarer wechselseitiger Bezug besteht, ist höchstrichterlich entschieden (BGHZ 181, 278 = NJW 2009, 3422; NJW-RR 2011, 1526 Rdn. 20; NJW 2014, 3645 Rdn. 16-18; OLG Oldenburg a.a.O.).
  • OLG Koblenz, 05.05.2014 - 12 U 231/13

    Bürgschaft: Anspruch aus einer Vertragserfüllungsbürgschaft; Wirksamkeit der

    Soweit die Beklagte sich in diesem Zusammenhang auf scheinbar anders lautende Entscheidungen des Bundesgerichtshofs beruft (so u. a. BGH XI ZR 145/08, Urteil vom 16.06.2009, juris; BGH VII ZR 207/09, Urteil vom 28.07.2011, juris) verkennt sie, dass diesen Entscheidungen Sachverhalte zugrunde lagen, in denen von Sicherungsgeberinnenseite eine Gewährleistungsbürgschaft und keine Vertragserfüllungsbürgschaft gewährt worden war.
  • OLG Karlsruhe, 13.12.2011 - 8 U 149/10

    Formularmäßige Vereinbarung der Verpflichtung zur Stellung einer

  • OLG Hamm, 26.07.2012 - 24 U 41/12

    Entfallen des Sicherungszwecks einer Gewährleistungsbürgschaft;

  • BGH, 15.01.2013 - XI ZR 400/11

    Zulässigkeit der Beschränkung der Revisionszulassung auf die Frage der

  • OLG Stuttgart, 24.03.2020 - 10 U 448/19

    Anspruch auf Herausgabe einer Gewährleistungsbürgschaft

  • LG Köln, 08.12.2015 - 27 O 295/15
  • OLG Frankfurt, 16.07.2013 - 10 U 220/12

    Bauvertrag: Formularmäßige Vereinbarung einer Austauschbürgschaft auf erstes

  • LG Neuruppin, 03.07.2013 - 5 O 105/11

    Formularmäßiger Bauvertrag: Wirksamkeit einer Klausel über den Austausch der

  • LG Kiel, 05.04.2012 - 9 O 180/11

    Bauvertrag: Wirksamkeit einer Klausel über die Gewährleistungssicherheit

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