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   BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92   

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BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92 (https://dejure.org/1994,2196)
BSG, Entscheidung vom 04.05.1994 - 1 RS 2/92 (https://dejure.org/1994,2196)
BSG, Entscheidung vom 04. Mai 1994 - 1 RS 2/92 (https://dejure.org/1994,2196)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BSGE 74, 139
  • MDR 1994, 812
 
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Wird zitiert von ... (11)Neu Zitiert selbst (21)

  • BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88

    Schadensersatzanspruch - Krankenversicherungsbeiträge - Überzahlung - Rechtsweg -

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Indessen kommt eine Weiterverweisung schon deshalb nicht in Betracht, weil der geltend gemachte Schadensersatzanspruch in der behaupteten Verletzung öffentlich-rechtlicher Pflichten in Angelegenheiten der SozVers wurzelt, mithin ein dritter Rechtsweg jedenfalls ausscheidet (vgl zur Rechtswegfrage bei Schadensersatzansprüchen sozialrechtlicher Prägung BSGE 66, 176, 180 f [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88] = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1; BGHZ 103, 255, 256 f) [BGH 23.02.1988 - VI ZR 212/87].

    Ob Schadensersatzansprüche wegen der Verletzung von Auskunftspflichten durch "in Dienst genommene" Arbeitgeber durch Verwaltungsakt zu verfolgen sind (streitig, vgl dazu BSGE 66, 176, 181 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88] = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1), kann der Senat offenlassen.

    Deshalb ist auch hier nicht auf die Frage einzugehen, inwieweit sich Schadensersatzpflichten ergeben, wenn innerhalb von Versicherungsverhältnissen Pflichten verletzt werden (vgl dazu BSGE 45, 119, 125; 66, 176, 187 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]; 70, 186, 188, 193 [BSG 19.03.1992 - 7 RAr 26/91]; ferner Urteil des 12. Senats vom 18. November 1993 - BSG aaO).

    Vielmehr muß die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen, wie der BGH und im Anschluß hieran das BSG in ständiger Rechtsprechung entschieden haben (BGHZ 46, 17, 23; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]; BSGE 66, 176, 182 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]/83; vgl ferner BGHZ 116, 7, 12 f = ZIP 1991, 1597 mwN).

    Damit dient § 98 Abs. 1 S 1 SGB X der rechtmäßigen Aufgabenerfüllung und nicht dem Vermögensschutz (so auch zur Frage der Mitwirkungslast der Beteiligten nach § 60 SGB I als Schutzgesetz BSGE 66, 176, 183 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]; BVerwG, DÖV 1993, 344, 345).

    Zwar kann die Sanktion als Ordnungswidrigkeit ein wertvoller Hinweis sein (vgl RGZ 138, 165), besagt jedoch für sich allein in dieser Hinsicht nichts Entscheidendes (BGHZ 84, 312, 317 [BGH 29.06.1982 - VI ZR 33/81]; BSGE 66, 176, 183) [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88].

  • BVerwG, 10.09.1992 - 5 C 71.88

    Ersatzansprüche - Sozialhilfeempfänger

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Daraus kann nur der Schluß gezogen werden, daß vereinzelt geregelte Schadensersatzpflichten Dritter bei Verletzung der Auskunftspflicht (zB nach § 145 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) des Arbeitgebers oder sonstiger Personen, nach § 47a Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) der Eltern und des Ehegatten) nicht verallgemeinerungsfähig sind (vgl auch BVerwG, DÖV 1993, 344, 345).

    Damit dient § 98 Abs. 1 S 1 SGB X der rechtmäßigen Aufgabenerfüllung und nicht dem Vermögensschutz (so auch zur Frage der Mitwirkungslast der Beteiligten nach § 60 SGB I als Schutzgesetz BSGE 66, 176, 183 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]; BVerwG, DÖV 1993, 344, 345).

    Scheidet mithin eine direkte Anwendung des § 823 Abs. 2 BGB aus den genannten Gründen aus, was vorliegend vom Senat zu prüfen war (§ 17 Abs. 2 GVG), kann offen bleiben, ob im Bereich des öffentlichen Rechts überhaupt nur oder jedenfalls daneben eine entsprechende Anwendung des § 823 Abs. 2 BGB in Betracht kommt (vgl einerseits BSG, Urteil vom 18. November 1993, aaO; andererseits BVerwG, DÖV 1993, 344, 345).

  • BGH, 29.06.1982 - VI ZR 33/81

    Nichtentrichtung von Arbeitgeberanteilen

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Zwar kann die Sanktion als Ordnungswidrigkeit ein wertvoller Hinweis sein (vgl RGZ 138, 165), besagt jedoch für sich allein in dieser Hinsicht nichts Entscheidendes (BGHZ 84, 312, 317 [BGH 29.06.1982 - VI ZR 33/81]; BSGE 66, 176, 183) [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88].

    Deshalb sieht der BGH in der Nichtabführung von Arbeitnehmeranteilen zur SozVers durch den Arbeitgeber zwar mit Recht einen Verstoß gegen ein Schutzgesetz, weil darin eine Verletzung einer treuhänderisch zu verwaltenden Rechtsposition liegt (BGHZ 58, 199, 201) [BGH 29.02.1972 - VI ZR 199/70], verneint dies indessen für die Nichteinzahlung von Arbeitgeberanteilen, weil es sich hier um die Nichterfüllung einer eigenen Verbindlichkeit handelt (BGHZ 84, 312 [BGH 29.06.1982 - VI ZR 33/81]; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]).

  • BGH, 18.05.1976 - VI ZR 241/73

    Schutzgesetz - Sozialversicherungsträger

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Vielmehr muß die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen, wie der BGH und im Anschluß hieran das BSG in ständiger Rechtsprechung entschieden haben (BGHZ 46, 17, 23; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]; BSGE 66, 176, 182 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]/83; vgl ferner BGHZ 116, 7, 12 f = ZIP 1991, 1597 mwN).

    Deshalb sieht der BGH in der Nichtabführung von Arbeitnehmeranteilen zur SozVers durch den Arbeitgeber zwar mit Recht einen Verstoß gegen ein Schutzgesetz, weil darin eine Verletzung einer treuhänderisch zu verwaltenden Rechtsposition liegt (BGHZ 58, 199, 201) [BGH 29.02.1972 - VI ZR 199/70], verneint dies indessen für die Nichteinzahlung von Arbeitgeberanteilen, weil es sich hier um die Nichterfüllung einer eigenen Verbindlichkeit handelt (BGHZ 84, 312 [BGH 29.06.1982 - VI ZR 33/81]; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]).

  • BSG, 18.11.1993 - 12 RK 26/92

    Krankenversicherungsbeiträge - Zahlstelle - Schadensersatz

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Schon im Hinblick hierauf und auf den Eingriffscharakter des regelmäßig durch Verwaltungsakt (vgl BSG SozR 4100 § 144 Nr. 1) geltend zu machenden Auskunftsverlangens ist eine klare gesetzliche Grundlage für die Inanspruchnahme auf Schadensersatz zu fordern (so auch BSG, Urteil vom 18. November 1993 - 12 RK 26/92 = SozR 3-2200 § 393a Nr. 3).

    Scheidet mithin eine direkte Anwendung des § 823 Abs. 2 BGB aus den genannten Gründen aus, was vorliegend vom Senat zu prüfen war (§ 17 Abs. 2 GVG), kann offen bleiben, ob im Bereich des öffentlichen Rechts überhaupt nur oder jedenfalls daneben eine entsprechende Anwendung des § 823 Abs. 2 BGB in Betracht kommt (vgl einerseits BSG, Urteil vom 18. November 1993, aaO; andererseits BVerwG, DÖV 1993, 344, 345).

  • BGH, 09.07.1956 - III ZR 320/54

    Landesrechtliche Zuständigkeitsregelung

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Die sinngemäße Anwendung des vertraglichen Schuldrechts als Ausdruck allgemeiner Rechtsgedanken auch auf öffentlich-rechtliche Verhältnisse ist (nur) in solchen Fällen anerkannt, in denen "ein besonders enges Verhältnis" des einzelnen zur Verwaltung besteht und mangels gesetzlicher Regelung ein Bedürfnis zu einer angemessenen Verteilung der Verantwortung innerhalb des öffentlichen Rechts vorliegt (ständige Rechtsprechung seit BGHZ 21, 214, 218; 59, 303, 305).

    Ob neben der "besonders engen Beziehung" zusätzlich zu fordern ist, daß das "Handeln des Staates Ausfluß einer fürsorgerischen Tätigkeit in Bezug auf den einzelnen ist" (vgl BGHZ 21, 214, 220; dazu kritisch Bender, Staatshaftungsrecht, 2. Aufl, 1974, Rz 189; Ossenbühl, Staatshaftungsrecht, 4. Aufl, 1991, S 296 f; Papier, Die Forderungsverletzung im Öffentlichen Recht, 1970, S 52 ff; Koenig, DÖV 1994, 286, 289), bedarf vorliegend keiner Entscheidung.

  • BSG, 16.08.1989 - 7 RAr 82/88

    Auskunftspflicht nach § 144 Abs. 3 AFG

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Schon im Hinblick hierauf und auf den Eingriffscharakter des regelmäßig durch Verwaltungsakt (vgl BSG SozR 4100 § 144 Nr. 1) geltend zu machenden Auskunftsverlangens ist eine klare gesetzliche Grundlage für die Inanspruchnahme auf Schadensersatz zu fordern (so auch BSG, Urteil vom 18. November 1993 - 12 RK 26/92 = SozR 3-2200 § 393a Nr. 3).

    Dort hat das BSG ua aus dem Umstand, daß die Nichterfüllung der Auskunftspflicht nach § 144 Abs. 3 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) eine Ordnungswidrigkeit darstellt (§ 230 Abs. 1 Nr. 5 AFG) und zum Schadensersatz führen kann (§ 145 Nr. 2 AFG), das Gesetz dagegen für § 99 SGB X vergleichbare Sanktionen nicht geschaffen hat, auf die verdrängende Wirkung des § 144 Abs. 3 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) gegenüber § 99 SGB X geschlossen (BSG SozR 4100 § 144 Nr. 1 S 3).

  • BGH, 21.10.1991 - II ZR 204/90

    § 264 a StGB als Schutzgesetz

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Vielmehr muß die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen, wie der BGH und im Anschluß hieran das BSG in ständiger Rechtsprechung entschieden haben (BGHZ 46, 17, 23; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]; BSGE 66, 176, 182 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]/83; vgl ferner BGHZ 116, 7, 12 f = ZIP 1991, 1597 mwN).
  • BGH, 08.06.1976 - VI ZR 50/75

    Anspruch auf Schadensersatz wegen einer unerlaubten Handlung; Vorliegen einer zum

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Ihrer Einführung im Wege des Richterrechts steht im Lichte des haftpflichtrechtlichen Gesamtsystems entgegen, daß damit im Ergebnis die Entscheidung des Gesetzgebers gegen eine allgemeine Haftung für Vermögensschäden unterlaufen würde (BGH NJW 1976, 1740, 1741) [BGH 08.06.1976 - VI ZR 50/75].
  • BGH, 29.04.1966 - V ZR 147/63

    Wasserlaufverunreinigung

    Auszug aus BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92
    Vielmehr muß die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen, wie der BGH und im Anschluß hieran das BSG in ständiger Rechtsprechung entschieden haben (BGHZ 46, 17, 23; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]; BSGE 66, 176, 182 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]/83; vgl ferner BGHZ 116, 7, 12 f = ZIP 1991, 1597 mwN).
  • OLG Düsseldorf, 07.02.1992 - 22 U 195/91
  • BGH, 19.11.1964 - VII ZR 8/63

    Haftung des von einem Schiedsgericht beauftragten Sachverständigen

  • BGH, 29.02.1972 - VI ZR 199/70

    § 533 RVO als Schutzgesetz für Ersatzkassen

  • RG, 26.10.1932 - IX 249/32

    Sind die sämtlichen Vorschriften der §§ 1487 bis 1494 RVO. Schutzgesetze im Sinne

  • BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 11/89

    Arbeitsbescheinigung - Falsches Ausfüllen einer Arbeitsbescheinigung

  • BSG, 19.03.1992 - 7 RAr 26/91

    Rechtsweg und Klageart wegen Zahlungsansprüchen des Sozialhilfeträgers gegen das

  • BSG, 11.01.1989 - 7 RAr 88/87

    Inhalt der Arbeitsbescheinigung nach § 133 AFG , Schadensersatz nach § 145 AFG

  • BGH, 23.02.1988 - VI ZR 212/87

    Rechtsweg für Klage der Bundesanstalt für Arbeit gegen den Empfänger von

  • BGH, 04.10.1972 - VIII ZR 117/71

    Haftung für Lieferung verunreinigten Wassers

  • BSG, 10.11.1977 - 3 RK 44/75

    Verletzung von Auskunftspflichten - Sozialgerichtsbarkeit - Krankenkassenmitglied

  • BSG, 30.03.1993 - 3 RK 1/93

    Rechtwegverweisung - Nichtärztlicher Psychotherapeut - Erstattungsfähigkeit

  • BSG, 27.01.2000 - B 12 KR 10/99 R

    Sozialrechtlicher Herstellungsanspruch des Arbeitgebers im Lohnabzugsverfahren

    Die Grundsätze der positiven Forderungsverletzung gelten als Ausdruck allgemeiner Rechtsgedanken sinngemäß auch für öffentlich-rechtliche Sonderbeziehungen, sofern diese privatrechtlichen Schuldverhältnissen vergleichbare Leistungs- und Obhutsbeziehungen zum Gegenstand haben (BGHZ 59, 303, 305; Palandt/Heinrichs, aaO, § 276 RdNr 130), "ein besonders enges Verhältnis" des einzelnen zur Verwaltung besteht und mangels gesetzlicher Regelung ein Bedürfnis nach einer angemessenen Verteilung der Verantwortung innerhalb des öffentlichen Rechts vorliegt (vgl BSGE 74, 139, 146 = SozR 3-1300 § 98 Nr. 1, BGHZ 21, 214, 218, BGH NJW 1963, 1828).

    Eine solche, die positive Forderungsverletzung eröffnende vertragsähnliche Sonderbeziehung besteht im Verhältnis zwischen Einzugsstelle und Arbeitgeber nicht, soweit es um den Einzug von Gesamtsozialversicherungsbeiträgen geht (offengelassen vom 1. Senat des BSG in BSGE 74, 139, 146 = SozR 3-1300 § 98 Nr. 1).

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 30.11.2000 - L 16 KR 3/98

    Krankenversicherung

    Mit Schreiben vom 10.06.1996 forderte die Klägerin von der Beklagten die Erstattung des überzahlten Krankengeldes in Höhe von DM 21.760,00. Der Schadensersatzanspruch ergebe sich aus § 98 Sozialgesetzbuch Zehntes Buch - Verwaltungsverfahren (SGB X) sowie aus § 823 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) in Verbindung mit § 98 SGB X. Das Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) vom 04.05.1994 - 1 RS 2/92 - BSGE 74, 139 ff. - SozR 3-1300 § 98 Nr. 1 stehe dem nicht entgegen.

    Deshalb hat die Rechtsprechung (so das LSG Schleswig-Holstein, 1. Senat, in seinem Urteil vom 25.02.1992 - L 1 S 32/90 - und nachgehend das BSG in seinem Urteil vom 04.05.1994 - 1 RS 2/92 - BSGE 74, 139 ff. = SozR 3-1300 § 98 Nr. 1) es bereits in der ersten Hälfte der 90er Jahre für zutreffend erachtet, die Untätigkeit des Gesetzgebers als sog. beredtes Schweigen zu deuten.

    Denn die Belange des Leistungsträgers ist durch die Erstattungsansprüche gegenüber dem Leistungsempfänger wegen zu Unrecht erbrachter Leistungen nach den §§ 44 ff. SGB X ausreichend abgesichert (BSG, Urteil vom 04.05.1994, a.a.O).

    Auch aus dem Umstand, dass der Arbeitgeber seine Auskunft richtig, vollständig und rechtzeitig erteilen muss, begründet neben dieser Hauptpflicht nicht eine Nebenpflicht, deren Verletzung zum Schadensersatz verpflichtet (so ausdrücklich das BSG in seinem Urteil vom 04.05.1994, a.a.O.; anderer Ansicht: Kummer, Die Auskunftspflicht des Arbeitgebers gegenüber den Trägern der Sozialversicherung, DAngVers. 1992, 193 ff. sowie OLG Düsseldorf vom 07.02.1992 - 22 U 195/91 - NJW 1992, 150 ff.).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 27.08.2009 - L 9 KR 80/06

    Schadensersatz; Schutzgesetz; Meldepflichten des Arbeitgebers

    Vielmehr muss die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest sinnvoll und im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen (st. Rspr., vgl. nur Bundessozialgericht, Urteil vom 4. Mai 1994, 1 RS 2/92, BSGE 74, S. 139, zitiert nach juris, dort Rdnr. 30; Bundesgerichtshof, Urteil vom 18. Mai 1976, VI ZR 241/73, NJW 1976, S. 2129, zitiert nach juris, dort Rdnr. 13).
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 12.11.2012 - L 19 AS 1450/10

    Grundsicherung für Arbeitsuchende

    Vielmehr muss die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest sinnvoll und im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen (BSG Urteil vom 4.05.1994 - 1 RS 2/92 = juris Rn 30; BGH Urteil vom 18.05.1976 - VI ZR 241/73 = juris Rn 13).
  • BSG, 02.04.2014 - B 6 KA 57/13 B
    Danach besteht ein Rechtsschutzbedürfnis für eine reine Leistungsklage ausnahmsweise für den Fall, dass unter Berücksichtigung der bisherigen Rechtsprechung Zweifel bestehen, ob die Geltendmachung durch Verwaltungsakt der rechtlichen Nachprüfung standhalten wird (BSG SozR 1300 § 50 Nr. 17 S 38 ff; BSGE 66, 176, 181 = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1 S 7 f; BSGE 66, 188, 190 = SozR 3-4100 § 145 Nr. 1 S 2 f; BSGE 69, 114, 116 f = SozR 3-4100 § 145 Nr. 2 S 8; BSGE 74, 139, 141 = SozR 3-1300 § 98 Nr. 1 S 2 f; BSG SozR 3-7610 § 823 Nr. 5 S 8; s hierzu auch Keller in Meyer-Ladewig/Keller/Leitherer, SGG, 10. Aufl 2012, Vor § 51 RdNr 17).
  • LSG Baden-Württemberg, 23.09.2022 - L 4 KR 1047/20
    Diese Grundsätze der positiven Forderungsverletzung gelten als Ausdruck allgemeiner Rechtsgedanken sinngemäß auch für öffentlich-rechtliche Sonderbeziehungen, sofern diese privatrechtlichen Schuldverhältnissen vergleichbare Leistungs- und Obhutsbeziehungen zum Gegenstand haben, ein besonders enges Verhältnis des einzelnen zur Verwaltung besteht und mangels gesetzlicher Regelung ein Bedürfnis nach einer angemessenen Verteilung der Verantwortung innerhalb des öffentlichen Rechts vorliegt (vgl. BSG, Urteil vom 27. Januar 2000 - B 12 KR 10/99 R - juris, Rn. 19; Urteil vom 4. Mai 1994 - 1 RS 2/92 - juris, Rn. 27 m.w.N.; vgl. Senatsurteil vom 27. Januar 2012 - L 4 R 1296/11 - juris, Rn. 24).
  • LSG Berlin-Brandenburg, 25.03.2010 - L 15 SO 32/09

    Zinsen für Überziehungskredit; verspätete Leistungserbringung

    Vielmehr muss die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen (stellvertretend BSG SozR 3-1300 § 98 Nr. 1).
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 22.04.2008 - L 7 B 196/07

    Grundsicherung für Arbeitssuchende

    Denn die Frage, unter welchen Voraussetzungen das vertragliche Schuldrecht als Ausdruck eines allgemeinen Rechtsgedankens auch auf öffentlich-rechtliche Verhältnisse angewendet werden kann, ist höchstrichterlich geklärt (BSGE 73, 217 ff. Rn. 18; 74, 139 ff. Rn. 27 m.w.N.) Auch die sinngemäße Anwendbarkeit des § 201 SGG auf ein die Behörde verpflichtendes Anerkenntnis, aus dem gemäß § 199 Abs. 1 Nr. 3 SGG vollstreckt werden kann, ist entgegen der Ansicht des Klägers nicht zweifelhaft und nicht (mehr) umstritten (vgl. Meyer-Ladewig, a.a.O. § 201 Rn. 2 m.w.N.).
  • LSG Niedersachsen, 02.08.2000 - L 4 KR 164/99

    Erstattung von Arbeitgeberanteilen zur Renten- und Arbeitslosenversicherung

    Die Grundsätze der positiven Forderungsverletzung gelten als Ausdruck allgemeiner Rechtsgedanken sinngemäß auch für öffentlich-rechtliche Sonderbeziehungen, sofern diese privatrechtlichen Schuldverhältnissen vergleichbare Leistungs- und Obhutsbeziehungen zum Gegenstand haben (Palandt/Heinrichs, aaO, § 276 RnNr 130), "ein besonders enges Verhältnis" des Einzelnen zur Verwaltung besteht und mangels gesetzlicher Regelung ein Bedürfnis nach einer angemessenen Verteilung der Verantwortung innerhalb des öffentlichen Rechts vorliegt (BSGE 74, 139, 146 = SozR 3-1300 § 98 Nr. 1).
  • SG Aachen, 26.05.2008 - S 14 AS 165/07

    Grundsicherung für Arbeitssuchende

    Die Teilnahme an der Trainingsmaßnahme erfolgte schließlich nicht aufgrund eines öffentlich-rechtlichen Vertrages, dessen Pflichten verletzt sein könnten (vgl. zur Anwendung der nunmehr in § 280 BGB kodifizierten "positiven Forderungsverletzung" im Sozialrecht BSGE 73, 217 ff.; 74, 139 ff.).
  • SG Aachen, 21.05.2007 - S 14 (23) AS 9/06
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