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   BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B   

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BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B (https://dejure.org/2020,46297)
BSG, Entscheidung vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B (https://dejure.org/2020,46297)
BSG, Entscheidung vom 08. Dezember 2020 - B 4 AS 280/20 B (https://dejure.org/2020,46297)
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Volltextveröffentlichungen (8)

  • Wolters Kluwer

    Beendigung eines Rechtsstreites durch Berufungsrücknahmefiktion; Fehlendes subjektives Rechtsschutzinteresse

  • rewis.io

    Sozialgerichtliches Verfahren - Nichtzulassungsbeschwerde - Verfahrensfehler - Rücknahmestreit über Beendigung eines Berufungsverfahrens (hier: durch Berufungsrücknahmefiktion) - Entscheidung des Gerichts - Betreibensaufforderung - Nichtvorlage der Berufungsbegründung - ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    SGG § 156 Abs. 2 S. 1
    Beendigung eines Rechtsstreites durch Berufungsrücknahmefiktion

  • datenbank.nwb.de
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (23)Neu Zitiert selbst (21)

  • BSG, 04.04.2017 - B 4 AS 2/16 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Klagerücknahmefiktion - Untätigkeit des Klägers -

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    (1) Zum Zeitpunkt der Betreibensaufforderung müssen bestimmte, sachlich begründete Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses des Berufungsklägers bestehen (vgl BVerfG [Kammer] vom 19.5.1993 - 2 BvR 1972/92 - juris RdNr 14; BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 58/09 R - BSGE 106, 254 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 1, RdNr 46; BSG vom 4.4.2017 - B 4 AS 2/16 R - BSGE 123, 62 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 3, RdNr 27; BSG vom 28.11.2019 - B 7 AY 2/18 B - juris RdNr 8) .

    Bei der Klärung des Gegenstands der Berufung und der wesentlichen Einwendungen ist der Kläger nicht von Mitwirkungsobliegenheiten freigestellt (zur Klagerücknahmefiktion BSG vom 4.4.2017 - B 4 AS 2/16 R - BSGE 123, 62 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 3, RdNr 29) .

    Die Betreibensaufforderung muss aber konkret und klar sein (BSG vom 4.4.2017 - B 4 AS 2/16 R - BSGE 123, 62 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 3, RdNr 24).

    Eines Hinweises auf eine Kostenfolge bedurfte es nicht, da es sich nicht um ein nach § 197a Abs. 1 Satz 1 SGG kostenpflichtiges Verfahren handelt (BSG vom 4.4.2017 - B 4 AS 2/16 R - BSGE 123, 62 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 3, RdNr 25) .

    Auch die Formerfordernisse einer Betreibensaufforderung (hierzu BSG vom 4.4.2017 - B 4 AS 2/16 R - BSGE 123, 62 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 3, RdNr 23 ff) sind gewahrt.

  • BSG, 01.07.2010 - B 13 R 58/09 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsrücknahmefiktion - Klagerücknahmefiktion

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Der Gesetzgeber hat mit der ausdrücklichen Verankerung der Berufungsrücknahmefiktion in § 156 Abs. 2 SGG auf die Rechtsprechung des BSG reagiert, wonach die Klagerücknahmefiktion des § 102 Abs. 2 SGG nicht im Berufungsverfahren im Sinne einer Berufungsrücknahmefiktion angewendet werden darf (BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 58/09 R - BSGE 106, 254 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 1, RdNr 16 ff) .

    (1) Zum Zeitpunkt der Betreibensaufforderung müssen bestimmte, sachlich begründete Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses des Berufungsklägers bestehen (vgl BVerfG [Kammer] vom 19.5.1993 - 2 BvR 1972/92 - juris RdNr 14; BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 58/09 R - BSGE 106, 254 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 1, RdNr 46; BSG vom 4.4.2017 - B 4 AS 2/16 R - BSGE 123, 62 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 3, RdNr 27; BSG vom 28.11.2019 - B 7 AY 2/18 B - juris RdNr 8) .

    Ebenso hat das BSG bereits entschieden, dass eine fehlende Berufungsbegründung Anlass für eine Betreibensaufforderung sein kann (BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 58/09 R - BSGE 106, 254 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 1, RdNr 47) .

    Die Betreibensaufforderung setzt eine gesetzliche Frist in Gang und ist daher gemäß § 63 Abs. 1 Satz 1 SGG zuzustellen (BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 58/09 R - BSGE 106, 254 = SozR 4-1500 § 102 Nr. 1, RdNr 49) .

  • BVerwG, 07.07.2005 - 10 BN 1.05

    Voraussetzungen für eine fiktive Antragsrücknahme aus verfassungsrechtlichen

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses können sich etwa aus dem fallbezogenen Verhalten des Berufungsklägers oder der Verletzung prozessualer Mitwirkungspflichten ergeben (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 3; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 5; BVerwG vom 7.7.2005 - 10 BN 1/05 - juris RdNr 4) .

    Ob das weitere Verhalten des Berufungsklägers nach der Betreibensaufforderung als Betreiben zu qualifizieren ist, ist anhand der Umstände des Einzelfalles zu beurteilen (BVerwG vom 7.7.2005 - 10 BN 1/05 - juris RdNr 7) .

    Den Maßstab bildet insofern insbesondere die Betreibensaufforderung selbst (BVerwG vom 7.7.2005 - 10 BN 1/05 - juris RdNr 7) .

  • BVerwG, 05.07.2000 - 8 B 119.00

    Rücknahmefiktion; fiktive Klagerücknahme; Voraussetzungen der

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Die Rücknahmefiktion ist aber kein Hilfsmittel zur bequemen Erledigung lästiger Verfahren oder zur vorsorglichen Sanktionierung prozessleitender Verfügungen (zur Klagerücknahmefiktion BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 74/09 R - juris RdNr 51; BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 3 mwN; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 5).

    Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses können sich etwa aus dem fallbezogenen Verhalten des Berufungsklägers oder der Verletzung prozessualer Mitwirkungspflichten ergeben (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 3; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 5; BVerwG vom 7.7.2005 - 10 BN 1/05 - juris RdNr 4) .

    Dies entspricht auch der Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte zu § 92 Abs. 2 VwGO, nach der unter Umständen die Nichtvorlage einer Klagebegründung Anlass für eine Betreibensaufforderung sein kann (BVerwG vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 11 - juris RdNr 11; BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 4; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 6; BVerwG vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 16, juris RdNr 7) .

  • BVerwG, 12.04.2001 - 8 B 2.01

    Rücknahmefiktion; fiktive Klagerücknahme; Voraussetzungen für

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Die Rücknahmefiktion ist aber kein Hilfsmittel zur bequemen Erledigung lästiger Verfahren oder zur vorsorglichen Sanktionierung prozessleitender Verfügungen (zur Klagerücknahmefiktion BSG vom 1.7.2010 - B 13 R 74/09 R - juris RdNr 51; BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 3 mwN; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 5).

    Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses können sich etwa aus dem fallbezogenen Verhalten des Berufungsklägers oder der Verletzung prozessualer Mitwirkungspflichten ergeben (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 3; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 5; BVerwG vom 7.7.2005 - 10 BN 1/05 - juris RdNr 4) .

    Dies entspricht auch der Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte zu § 92 Abs. 2 VwGO, nach der unter Umständen die Nichtvorlage einer Klagebegründung Anlass für eine Betreibensaufforderung sein kann (BVerwG vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 11 - juris RdNr 11; BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 4; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 6; BVerwG vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 16, juris RdNr 7) .

  • BVerfG, 07.08.1984 - 2 BvR 187/84

    Asylverfahren - Verfassungsmäßigkeit

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Auch das BVerfG hat die Aufforderung, eine Klage bzw eine Berufung zu begründen, als einen zulässigen Inhalt einer Betreibensaufforderung erachtet (BVerfG [Dreierausschuss] vom 7.8.1984 - 2 BvR 187/84 - NVwZ 1985, 33 [34]; BVerfG [Dreierausschuss] vom 15.8.1984 - 2 BvR 357/84 - BayVBl 1984, 658 [659]) .

    Es stellt keine unzumutbare, aus Sachgründen nicht mehr zu rechtfertigende Erschwerung des Rechtsschutzes dar, wenn einem Berufungsführer angesonnen wird, die Gründe für die Einlegung seines Rechtsmittels darzutun, und das Verfahren als erledigt angesehen wird, wenn er innerhalb einer Frist von drei Monaten diesem Ansinnen nicht nachgekommen ist und auch nicht dargetan hat, warum er untätig geblieben ist (so ausdrücklich BVerfG [Dreierausschuss] vom 7.8.1984 - 2 BvR 187/84 - NVwZ 1985, 33 [34]) .

  • BSG, 19.10.2016 - B 14 AS 105/16 B

    Sozialgerichtliches Verfahren - Nichtzulassungsbeschwerde - Voraussetzungen für

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Es geht dabei also nicht (allein) um die Frage, ob (noch) ein objektives Rechtsschutzbedürfnis im Sinne einer belastenden Verwaltungs- oder Gerichtsentscheidung vorliegt (vgl BSG vom 19.10.2016 - B 14 AS 105/16 B - SozR 4-1500 § 156 Nr. 1 RdNr 9 f) .

    Auf die Gründe dieses fehlenden Interesses kommt es dabei nicht an; es kann beispielsweise auf den als gering erkannten Erfolgsaussichten beruhen (BSG vom 19.10.2016 - B 14 AS 105/16 B - SozR 4-1500 § 156 Nr. 1 RdNr 10) oder auf einer Abwägung von Aufwand und Nutzen.

  • BSG, 19.03.2020 - B 4 AS 4/20 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Rücknahmestreit über Beendigung eines

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Beantragt ein Kläger die Fortsetzung des Rechtsstreites, hat das Gericht hierüber zu entscheiden (zur Klagerücknahmefiktion BSG vom 19.3.2020 - B 4 AS 4/20 R - RdNr 18 mwN - zur Veröffentlichung in SozR vorgesehen) ; dies kann durch Urteil oder - bei Vorliegen der dortigen Voraussetzungen - gemäß § 153 Abs. 4 SGG durch Beschluss geschehen (Keller in Meyer-Ladewig/Keller/Leitherer/Schmidt, SGG, 13. Aufl 2020, § 156 RdNr 6) .

    Die Rücknahmefiktion beruht auf der Annahme, dass der Berufungskläger kein objektives Rechtsschutzbedürfnis und/oder kein (subjektives) Rechtsschutzinteresse (mehr) hat (BSG vom 19.3.2020 - B 4 AS 4/20 R - RdNr 20 mwN - zur Veröffentlichung in SozR vorgesehen; vgl zur Klagerücknahmefiktion BVerfG [Kammer] vom 27.10.1998 - 2 BvR 2662/95 - juris RdNr 18) .

  • BVerwG, 15.01.1991 - 9 C 96.89

    Asylrecht - Erledigung eines Asylrechtsstreits - Verfahrenserledigung kraft

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Dies entspricht auch der Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte zu § 92 Abs. 2 VwGO, nach der unter Umständen die Nichtvorlage einer Klagebegründung Anlass für eine Betreibensaufforderung sein kann (BVerwG vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 11 - juris RdNr 11; BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 4; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 6; BVerwG vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 16, juris RdNr 7) .

    Die fehlende Vorlage einer Berufungsbegründung kann insbesondere dann Anlass für eine Betreibensaufforderung sein, wenn die Berufungsbegründung trotz Ankündigung (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 11 - juris RdNr 11) oder trotz Fristsetzung nicht vorgelegt wird (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 16 - juris RdNr 7) .

  • BVerwG, 18.09.2002 - 1 B 103.02

    Fiktive Klagerücknahme; Voraussetzungen für Betreibensaufforderung; Fehlen

    Auszug aus BSG, 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B
    Dies entspricht auch der Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte zu § 92 Abs. 2 VwGO, nach der unter Umständen die Nichtvorlage einer Klagebegründung Anlass für eine Betreibensaufforderung sein kann (BVerwG vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 11 - juris RdNr 11; BVerwG vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 12 - juris RdNr 4; BVerwG vom 12.4.2001 - 8 B 2/01 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 13 - juris RdNr 6; BVerwG vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 16, juris RdNr 7) .

    Die fehlende Vorlage einer Berufungsbegründung kann insbesondere dann Anlass für eine Betreibensaufforderung sein, wenn die Berufungsbegründung trotz Ankündigung (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 11 - juris RdNr 11) oder trotz Fristsetzung nicht vorgelegt wird (zur Klagerücknahmefiktion BVerwG vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - Buchholz 310 § 92 VwGO Nr. 16 - juris RdNr 7) .

  • BVerwG, 25.11.2002 - 8 B 112.02
  • BVerwG, 06.07.2007 - 8 B 51.07

    Einordnung Divergenzrüge zugleich als Verfahrensrüge; Hinderung des Klägers durch

  • BSG, 01.07.2010 - B 13 R 74/09 R

    Zulässigkeit einer fiktiven Berufungsrücknahme bei Nichtbetreiben des

  • BVerfG, 19.05.1993 - 2 BvR 1972/92

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Feststellung der Voraussetzungen der

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 11.06.2020 - L 15 AS 281/18

    Höhere Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II; Fiktive

  • BVerfG, 15.08.1984 - 2 BvR 357/84

    Verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit der Erledigungsfiktion bei Nichtbetreiben

  • BVerfG, 27.11.2018 - 1 BvR 957/18

    Keine Verpflichtung aus Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG, die mündliche Verhandlung nach

  • BVerfG, 27.10.1998 - 2 BvR 2662/95

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde zweier minderjähriger Asylbewerberinnen

  • BVerwG, 01.10.1990 - 4 NB 17.90

    Zeitpunkt der Rücknahme eines Normenkontrollantrags

  • BSG, 15.12.1982 - GS 2/80

    Verpflichtungsklage; Leistungsklage; Ablehnungsbescheid;

  • BSG, 28.11.2019 - B 7 AY 2/18 B

    Eine lediglich pauschale und unsubstantiierte Aufforderung zur

  • LSG Bayern, 14.04.2021 - L 3 U 353/18

    Sozialgerichtsverfahren: Betreibensaufforderung nach Nichtvorlage der

    Zwar hat das SG im Tenor des Urteils die Klage abgewiesen, obwohl ein anhängiger Rechtsstreit, der abgewiesen werden könnte, im Zeitpunkt der Entscheidungsverkündung nicht mehr vorlag, weil die Rücknahmefiktion bei Vorliegen ihrer Voraussetzungen ipso iure eintritt (vgl. zuletzt BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 7).

    Dieses in ständiger Rechtsprechung des BVerwG zu der entsprechenden asylverfahrensrechtlichen Regelung entwickelte, ungeschriebene Tatbestandsmerkmal gilt auch für Vorschrift des § 102 Abs. 2 Satz 1 SGG (BSG, Beschluss vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 8 f.; BSG, Urteil vom 19.3.2020 - B 4 AS 4/20 R - juris Rn. 20).

    Auf die Gründe dieses fehlenden Interesses kommt es dabei nicht an; es kann etwa auf den als gering erkannten Erfolgsaussichten beruhen oder auf einer Abwägung von Aufwand und Nutzen (zum Vorstehenden BSG, Beschluss vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 8 zur Berufungsrücknahmefiktion nach § 156 Abs. 2 SGG).

    Dass die Vorlage einer Klagebegründung eine regelhafte Obliegenheit des Klägers ist, ergibt sich schon aus der Soll-Vorschrift des § 92 Abs. 1 SGG (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 13; Burkiczak, in Schlegel/Voelzke, jurisPK-SGG, § 102 Rn. 63, Stand 15.3.2021).

    Die fehlende Vorlage einer Klagebegründung kann hiernach insbesondere dann Anlass für eine Betreibensaufforderung sein, wenn auf Aufforderung ohne Fristsetzung eine beträchtliche Zeit verstrichen ist (BVerwG, Beschluss vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - NVwZ 2000, 1297, 1298; Burkiczak, NZS 2011, 326, 329) oder die Klagebegründung trotz Fristsetzung (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 13; BVerwG, Beschluss vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - juris Rn. 7) oder trotz Ankündigung (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 13; BVerwG, Urteil vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - juris Rn. 11) nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums vorgelegt wird.

    Solange eine Klagebegründung nicht in Vorlage gebracht wird und auch sonst klägerseits keine Äußerungen vorliegen, kann das angerufene Gericht aber nicht wissen, ob die Klageerhebung nur vorsorglich zur Fristwahrung erfolgt ist oder ob und welches Klagebegehren tatsächlich verfolgt wird (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 14 zur Berufungsrücknahmefiktion).

    Das Gericht ist dann zur Klärung dieser Frage durch Aufforderung zur Vorlage einer Berufungsbegründung berechtigt, bevor es eine Sachprüfung aufnimmt (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 14 zur Berufungsrücknahmefiktion).

    Die personellen Ressourcen der Justiz müssen so eingesetzt werden, dass möglichst viele Verfahren einerseits zeitsparend, andererseits in einem rechtsstaatlichen Anforderungen genügenden Rahmen behandelt und entschieden werden (BVerfG, Beschluss vom 27.11.2018 - 1 BvR 957/18 - juris Rn. 7; BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 14).

    Schweigen stellt nie Betreiben dar (zum Vorstehenden BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 21 mit Nachweisen zur Rspr. des BVerwG).

    Bei der Frist des § 102 Abs. 2 Satz 1 SGG handelt es sich um eine Ausschlussfrist, bei welcher eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand allenfalls in Fällen höherer Gewalt in Betracht kommt, also bei Naturereignissen und anderen unabwendbaren Ereignissen (vgl. BSG, Beschluss vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 22 zu § 156 Abs. 2 Satz 1 SGG; BVerwG, Beschluss vom 25.11.2002 - 8 B 112/02 - juris Rn. 2 f. zu § 92 Abs. 2 Satz 1 VwGO).

  • LSG Bayern, 14.04.2018 - L 3 U 353/18

    Nichtäußerung eines Verfahrensbevollmächtigten nach stattgehabter

    Zwar hat das SG im Tenor des Urteils die Klage abgewiesen, obwohl ein anhängiger Rechtsstreit, der abgewiesen werden könnte, im Zeitpunkt der Entscheidungsverkündung nicht mehr vorlag, weil die Rücknahmefiktion bei Vorliegen ihrer Voraussetzungen ipso iure eintritt (vgl. zuletzt BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 7).

    Dieses in ständiger Rechtsprechung des BVerwG zu der entsprechenden asylverfahrensrechtlichen Regelung entwickelte, ungeschriebene Tatbestandsmerkmal gilt auch für Vorschrift des § 102 Abs. 2 Satz 1 SGG (BSG, Beschluss vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 8 f.; BSG, Urteil vom 19.3.2020 - B 4 AS 4/20 R - juris Rn. 20).

    Auf die Gründe dieses fehlenden Interesses kommt es dabei nicht an; es kann etwa auf den als gering erkannten Erfolgsaussichten beruhen oder auf einer Abwägung von Aufwand und Nutzen (zum Vorstehenden BSG, Beschluss vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 8 zur Berufungsrücknahmefiktion nach § 156 Abs. 2 SGG).

    Dass die Vorlage einer UV Recht & Reha Aktuell (UVR) 12/2021 vom 28.12.2021 DOK 185.6 Klagebegründung eine regelhafte Obliegenheit des Klägers ist, ergibt sich schon aus der Soll-Vorschrift des § 92 Abs. 1 SGG (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 13; Burkiczak, in Schlegel/Voelzke, jurisPK-SGG, § 102 Rn. 63, Stand 15.3.2021).

    Die fehlende Vorlage einer Klagebegründung kann hiernach insbesondere dann Anlass für eine Betreibensaufforderung sein, wenn auf Aufforderung ohne Fristsetzung eine beträchtliche Zeit verstrichen ist (BVerwG, Beschluss vom 5.7.2000 - 8 B 119/00 - NVwZ 2000, 1297, 1298; Burkiczak, NZS 2011, 326, 329) oder die Klagebegründung trotz Fristsetzung (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 13; BVerwG, Beschluss vom 18.9.2002 - 1 B 103/02 - juris Rn. 7) oder trotz Ankündigung (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 13; BVerwG, Urteil vom 15.1.1991 - 9 C 96/89 - juris Rn. 11) nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums vorgelegt wird.

    Solange eine Klagebegründung nicht in Vorlage gebracht wird und auch sonst klägerseits keine Äußerungen vorliegen, kann das angerufene Gericht aber nicht wissen, ob die Klageerhebung nur vorsorglich zur Fristwahrung erfolgt ist oder ob und welches Klagebegehren tatsächlich verfolgt wird (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 14 zur Berufungsrücknahmefiktion).

    Das Gericht ist dann zur Klärung dieser Frage durch Aufforderung zur Vorlage einer Berufungsbegründung berechtigt, bevor es eine Sachprüfung aufnimmt (vgl. BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 14 zur Berufungsrücknahmefiktion).

    Die personellen Ressourcen der Justiz müssen so eingesetzt werden, dass möglichst viele Verfahren einerseits zeitsparend, andererseits in einem rechtsstaatlichen Anforderungen genügenden Rahmen behandelt und entschieden werden (BVerfG, Beschluss vom 27.11.2018 - 1 BvR 957/18 - juris Rn. 7; BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 14).

    Schweigen stellt nie Betreiben dar (zum Vorstehenden BSG, Urteil vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 21 mit Nachweisen zur Rspr. des BVerwG).

    Bei der Frist des § 102 Abs. 2 Satz 1 SGG handelt es sich um eine Ausschlussfrist, bei welcher eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand allenfalls in Fällen höherer Gewalt in Betracht kommt, also bei Naturereignissen und anderen unabwendbaren Ereignissen (vgl. BSG, Beschluss vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris Rn. 22 zu § 156 Abs. 2 Satz 1 SGG; BVerwG, Beschluss vom 25.11.2002 - 8 B 112/02 - juris Rn. 2 f. zu § 92 Abs. 2 Satz 1 VwGO).

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 09.09.2021 - L 7 AS 1282/20

    Beendigung des sozialgerichtlichen Klageverfahrens durch die

    Weitere Ausführungen muss die Betreibensaufforderung nicht enthalten (vgl. zur Fiktion der Berufungsrücknahme zuletzt BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B).

    Schweigen stellt nie Betreiben dar (vgl. BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B).

    Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses können sich etwa aus dem fallbezogenen Verhalten des Klägers oder der Verletzung prozessualer Mitwirkungspflichten ergeben (vgl. zur BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B, juris; explizit zur Klagerücknahmefiktion etwa BVerwG Urteile vom 05.07.2000 - 8 B 119/00 und vom 07.07.2005 - 10 BN 1/05, juris).

    Die Nichtvorlage einer (Klage-) Begründung kann Anlass für eine Betreibensaufforderung sein, insbesondere dann, wenn - wie vorliegend beides - die Begründung trotz Ankündigung oder trotz Fristsetzung nicht vorgelegt wird (vgl. auch BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B; vgl. auch BSG Urteil vom 01.07.2010 - B 13 R 58/09 R).

    Die höchstrichterliche sozialgerichtliche Rechtsprechung zur Vorschrift des§ 102 Abs. 2 SGG steht insoweit in Einklang mit der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung zu § 92 Abs. 2 VwGO, der § 102 Abs. 2 SGG nachgebildet ist (vgl. BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B), nach der unter Umständen die Nichtvorlage einer Klagebegründung Anlass für eine Betreibensaufforderung sein kann (BVerwG Urteile vom 15.01.1991 - 9 C 96/89; vom 05.07.2000 - 8 B 119/00; vom 18.09.2002 - 1 B 103/02; zusammenfassend: BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B).

    Insoweit gilt nichts Anderes als im Zusammenhang mit § 156 SGG hinsichtlich der in einem erstinstanzlichen Urteil zu sehenden Zäsur (vgl. BSG Beschluss vom 08.12.2020 -B 4 AS 280/20 B).

    Es stellt zusammenfassend keine unzumutbare, aus Sachgründen nicht mehr zu rechtfertigende Erschwerung des Rechtsschutzes dar, wenn einem Kläger angesonnen wird, die Gründe für die Einlegung seines Rechtsmittels darzutun, und das Verfahren als erledigt angesehen wird, wenn er innerhalb einer Frist von drei Monaten diesem Ansinnen nicht nachgekommen ist und auch nicht dargetan hat, warum er untätig geblieben ist (vgl. zur BVerfG Beschluss vom 07.08.1984 - 2 BvR 187/84; für die Berufungsrücknahmefiktion ebenso: BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B, juris).

    Eine solche kommt bei Ausschlussfristen wie denjenigen nach § 102 Abs. 2 Satz 1 SGG und § 156 Abs. 2 Satz 1 (vgl. dazu BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B, juris) allenfalls in Fällen höherer Gewalt in Betracht, also bei Naturereignissen und anderen unabwendbaren Ereignissen.

    Die Rechtsfolgen des § 102 Abs. 2 SGG treten wie diejenigen des § 156 Abs. 2 SGG kraft Gesetzes ("ipso iure", vgl. BSG Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B, juris-Rn. 8) ein, sodass es einer Rücknahmeerklärung der früheren Prozessbevollmächtigten nicht bedurfte.

  • BSG, 07.12.2023 - B 4 AS 44/23 C
    Im Übrigen ist auch sonst nach der Rechtsprechung des BSG das LSG nicht darauf beschränkt, die Berufung zurückzuweisen, sondern kann durch Beschluss nach § 153 Abs. 4 Satz 1 SGG auch darüber entscheiden, ob sich das Verfahren durch Berufungsrücknahme oder Vergleichsschluss erledigt hat (BSG vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris RdNr 7; BSG vom 10.5.2022 - B 1 KR 9/21 BH - juris RdNr 13; implizit auch BSG vom 15.10.2020 - B 13 R 83/20 B - juris RdNr 10 ff) , und über Urteilsergänzungsanträge (BSG vom 23.6.2016 - B 3 KR 4/16 B - juris RdNr 10 mwN) , obwohl der Tenor auch in diesen Fällen nicht auf die Zurückweisung der Berufung gerichtet ist.
  • LSG Baden-Württemberg, 16.11.2023 - L 10 R 2512/23

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsrücknahmefiktion - Wirksamkeit -

    Der Beschluss ist deklaratorischer Natur, da die Rücknahmefiktion bei Vorliegen der Voraussetzungen ipso iure eintritt (zu allem s. nur Bundessozialgericht - BSG - 08.12.2020, B 4 AS 280/20 B, in juris, Rn. 7 m.w.N.).

    Bei einem Antrag auf Fortführung des Berufungsverfahrens hat das Rechtsmittelgericht das Berufungsverfahren in der Sache fortzuführen, wenn die Voraussetzungen der Berufungsrücknahmefiktion nicht vorliegen, oder - wie vorliegend - durch Urteil (bzw. ggf. durch Beschluss nach § 153 Abs. 4 SGG) festzustellen, dass die Berufung als zurückgenommen gilt, das Berufungsverfahren also beendet ist (vgl. dazu nur BSG 08.12.2020, B 4 AS 280/20 B, a.a.O.; 19.03.2020, B 4 AS 4/20 R, in juris, Rn. 18 m.w.N.).

    Der Senat lässt vorliegend offen, ob der vom Kläger unter dem 10.08.2023 - mehr als ein Jahr nach Zustellung des Beschlusses vom 30.06.2022 am 02.07.2022 - gestellte Antrag wegen Verwirkung bereits unzulässig ist (in diesem Sinne LSG Niedersachsen-Bremen 11.06.2020, L 15 AS 281/18, in juris, Rn. 20 f.; krit. dazu Burkiczak in jurisPK-SGG, 2. Aufl. 2022, § 156 Rn. 107 f. m.w.N., Stand 10.07.2023 und § 102 Rn. 116.2, Stand 06.10.2023; wie hier offenlassend auch BSG 08.12.2020, B 4 AS 280/20 B, a.a.O. Rn. 7).

    Die Berufungsrücknahmefiktion des § 156 Abs. 2 Satz 1 SGG, die der Verfahrensbeschleunigung dienen und damit zur Entlastung der Landessozialgerichte beitragen soll (BSG 08.12.2020, B 4 AS 280/20 B, a.a.O. Rn. 9 unter Hinweis auf BT-Drs. 17/6764, S. 27), setzt zunächst voraus, dass die Dreimonatsfrist durch eine gerichtliche Betreibensaufforderung in Gang gesetzt worden ist.

  • LSG Berlin-Brandenburg, 20.10.2022 - L 16 KR 156/20

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsrücknahmefiktion -

    Die Regelung des § 153 Abs. 4 SGG ist entsprechend anwendbar, da die Feststellung der Berufungsrücknahme einer Zurückweisung der Berufung gleichkommt (vgl Bundessozialgericht , Beschluss vom 8. Dezember 2020 - B 4 AS 280/20 B - juris - Rn 7; Bundesverwaltungsgericht , Beschluss vom 12. November 1993 - 2 B 151.93 - juris - Rn 2; Burkiczak, in: Schlegel/Voelzke, SGG, 1 Auflage 2017, § 153 SGG, Rn 66; Meyer-Ladewig/Keller/Leitherer, SGG, 13. Aufl 2020, § 153 Rn 14 mwN).

    Die Nichtvorlage einer Berufungsbegründung kann daher Anlass für und die Aufforderung zur Vorlage einer solchen Gegenstand einer Betreibensaufforderung sein (vgl BSG, Beschluss vom 8. Dezember 2020 - B 4 AS 280/20 B - Rn 13), zumal wenn sie - wie hier - trotz Ankündigung und mehrfachen Fristsetzungen nicht vorgelegt wird.

    Bei der Frist des § 156 Abs. 2 Satz 1 SGG handelt es sich um eine Ausschlussfrist; eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand kommt deswegen allenfalls in Fällen höherer Gewalt in Betracht, also bei Naturereignissen und anderen unabwendbaren Ereignissen (vgl BSG, Beschluss vom 8. Dezember 2020 - B 4 AS 280/20 B - Rn 22 mwN aus der Rspr).

  • BSG, 13.12.2023 - B 4 AS 188/22 BH

    Antag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe und Beiordnung eines Rechtsanwalts

    Danach kann das LSG durch Beschluss nach § 153 Abs. 4 Satz 1 SGG nicht nur die Berufung zurückweisen, sondern auch darüber entscheiden, ob sich das Verfahren erledigt hat ( BSG vom 8.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris RdNr 7; BSG vom 10.5.2022 - B 1 KR 9/21 BH - juris RdNr 13; implizit auch BSG vom 15.10.2020 - B 13 R 83/20 B - juris RdNr 10 ff) , und über Urteilsergänzungsanträge ( BSG vom 23.6.2016 - B 3 KR 4/16 B - juris RdNr 10 mwN) .
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 16.04.2021 - L 2 AS 913/20

    Anspruch auf Prozesskostenhilfe im sozialgerichtlichen Verfahren Anforderungen an

    Anhaltspunkte für einen Wegfall des Rechtsschutzinteresses können sich etwa aus dem fallbezogenen Verhalten des Klägers oder der Verletzung prozessualer Mitwirkungspflichten ergeben (BSG, Beschluss vom 08.12.2020, B 4 AS 280/20 B, juris Rn. 12 m.w.N.).

    Die fehlende Vorlage einer Klagebegründung kann insbesondere dann Anlass für eine Betreibensaufforderung sein, wenn diese trotz Fristsetzung nicht vorgelegt wird (vgl. Nachweise bei BSG, Beschluss vom 08.12.2020, aaO, Rn. 13).

    Die personellen Ressourcen der Justiz müssen so eingesetzt werden, dass möglichst viele Verfahren einerseits zeitsparend, andererseits in einem rechtsstaatlichen Anforderungen genügenden Rahmen behandelt und entschieden werden (so BSG, Beschluss vom 08.12.2020, a.a.O., Rn. 14 m.w.N.).

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 04.05.2023 - L 7 AS 476/23
    Die Rücknahmefiktion ist aber kein Hilfsmittel zur bequemen Erledigung lästiger Verfahren oder zur vorsorglichen Sanktionierung prozessleitender Verfügungen (vgl. BSG, Beschluss vom 08.12.2020 -B 4 AS 280/20 B - juris, Rn. 8).

    Die Betreibensaufforderung setzt eine gesetzliche Frist in Gang und ist daher gemäß § 63 Abs. 1 Satz 1 SGG zuzustellen (vgl. BSG, Beschluss vom 08.12.2020 - B 4 AS 280/20 B - juris, Rn. 17 ff. m.w.N.; vgl. auch LSG NRW, Urteil vom 09.09.2021 - L 7 AS 1282/20 - juris, Rn. 29 f.).

  • LSG Niedersachsen-Bremen, 02.06.2021 - L 11 AS 1080/18

    Geltung einer Berufung als zurückgenommen; Nichtbetreiben eines Verfahrens;

    Auch ist im Schriftsatz des Prozessbevollmächtigten der Kläger vom 19. Mai 2021 (Eingang beim LSG weniger als 4 Stunden vor Ablauf der Dreimonatsfrist) weder eine Klarstellung, dass die Kläger das Verfahren fortsetzen wollen, noch die vom Senat ausdrücklich geforderte Konkretisierung des Antrags (Mitteilung, welche konkreten Leistungen für welche konkreten Zeiträume im vorliegenden Verfahren begehrt werden) oder eine Beantwortung der Fragen Nr. 1 - 4 aus der Verfügung vom 15. Juni 2020 erfolgt (vgl zu den Anforderungen an ein Betreiben iSd § 156 Abs. 2 SGG: BSG, Beschluss vom 8. Dezember 2020 - B 4 AS 280/20 B -, Rn 21).

    Unabhängig davon liegen die hierfür erforderlichen strengen Voraussetzungen (vgl hierzu: BSG, Beschluss vom 8. Dezember 2020 - B 4 AS 280/20 B - Rn 22) auch nicht vor.

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 15.06.2022 - L 12 SO 96/22

    Anspruch auf höhere Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 05.08.2022 - L 21 R 535/22

    Anforderungen an das Vorliegen einer Klagerücknahmefiktion im sozialgerichtlichen

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 18.11.2021 - L 7 AS 574/21

    Wirksamkeit eines Vergleichs zur Erledigung eines Rechtsstreits im

  • BSG, 31.08.2021 - B 4 AS 204/21 B

    Grundsatzrüge im Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren; Voraussetzungen für eine

  • LSG Sachsen-Anhalt, 31.08.2021 - L 2 AS 202/21

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsverfahren - Vergleichsabschluss - Streit

  • LSG Sachsen-Anhalt, 31.08.2021 - L 2 AS 205/21

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsverfahren - Vergleichsabschluss - Streit

  • LSG Berlin-Brandenburg, 16.11.2021 - L 3 U 49/20

    Betreibensaufforderung - Klagerücknahmefiktion - Zurückverweisung

  • LSG Berlin-Brandenburg, 24.06.2021 - L 14 AL 36/21

    Sozialgerichtliches Verfahren - fiktive Klagerücknahme - Rechtswidrigkeit der

  • LSG Sachsen-Anhalt, 31.08.2021 - L 2 AS 201/21

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsverfahren - Vergleichsabschluss - Streit

  • LSG Hamburg, 09.12.2022 - L 4 SO 69/22

    Voraussetzungen einer Fiktion der Berufungsrücknahme

  • LSG Berlin-Brandenburg, 12.03.2021 - L 14 AL 112/20

    Fiktive Klagerücknahme - Betreibensaufforderung

  • LSG Mecklenburg-Vorpommern, 15.12.2022 - L 6 KR 6/21

    Auferlegung von Verschuldenskosten bei Fortführung des Berufungsverfahrens trotz

  • LSG Sachsen-Anhalt, 31.08.2021 - L 2 AS 203/21

    Sozialgerichtliches Verfahren - Berufungsverfahren - Vergleichsabschluss - Streit

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