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   BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20   

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BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20 (https://dejure.org/2020,41497)
BayObLG, Entscheidung vom 03.12.2020 - 101 Sch 104/20 (https://dejure.org/2020,41497)
BayObLG, Entscheidung vom 03. Dezember 2020 - 101 Sch 104/20 (https://dejure.org/2020,41497)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • BAYERN | RECHT

    ZPO § 1025, § 1055, § 1059, § 1062 Abs. 1 - 3, § 1066; BRK Art. 4
    Beim Bayerischen Roten Kreuz eingerichtete Schiedsgerichte sind keine im Sinne der ZPO

  • rewis.io

    Verhältnis der Schiedsgerichtsbarkeit zur "Verbandsschiedsgerichtsgerichtsbarkeit"

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • SchiedsVZ 2021, 168
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (29)

  • BGH, 23.04.2013 - II ZR 74/12

    Lizenzentzug eines Berufsboxers

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    aa) Zwar ist es grundsätzlich möglich und zulässig, durch Vereinssatzung die auf das Mitgliedschaftsverhältnis bezogenen Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern oder zwischen einem Vereinsmitglied und dem Verein einem wirklichen Schiedsgericht zur Entscheidung zuzuweisen mit der Folge, dass deren verfahrensabschließende Schiedssprüche nur nach Maßgabe der §§ 1066, 1059 ZPO der Überprüfung und gegebenenfalls Aufhebung durch die staatlichen Gerichte unterliegen (vgl. BGH, Beschluss vom 9. Mai 2018, I ZB 53/17, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 23. April 2013, II ZR 74/12, BGHZ 197, 162 Rn. 17; Beschluss vom 27. Mai 2004, III ZB 53/03, BGHZ 159, 207 [211; juris Rn. 17]; Urt. v. 3. April 2000, II ZR 373/98, BGHZ 144, 146 [148; juris Rn. 8]; auch OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U [Kart] 8/17, juris Rn. 91).

    Um diesem Anspruch zu genügen, muss die Vereinssatzung einen paritätischen Einfluss der Streitbeteiligten auf die Besetzung der Entscheidungsinstanz gewährleisten, so dass das Vereinsgericht bei einer Streitigkeit zwischen dem Verein und einem Vereinsmitglied den Beteiligten als neutraler Dritter gegenübersteht (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 7. Juni 2016, KZR 6/15, BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 24, 30; BGHZ 197, 162 Rn. 17; BGHZ 159, 207 [211 f., juris Rn. 18]; Urt. v. 25. Oktober 1983, KZR 27/82, BGHZ 88, 314 - Vereins-Schiedsklausel, Abonnentenwerbung [juris Rn. 13]; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris Rn. 12 f.; OLG Braunschweig, Beschluss vom 12. Mai 2005, 8 Sc 1/04, SchiedsVZ 2005, 262 [juris Rn. 12]; Voit in Musielak/Voit, ZPO, 17. Aufl. 2020, § 1029 Rn. 19; Wolf/Eslami in BeckOK ZPO, 38. Edition Stand: 1. September 2020, § 1025 Rn. 8).

    Zudem ist erforderlich, dass sich der Wille, den Justizgewährungsanspruch durch den grundrechtlich gewährleisteten gesetzlichen Richter (Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG) zugunsten einer privaten Schiedsgerichtsbarkeit zurückzustellen, mit der erforderlichen Eindeutigkeit aus den Bestimmungen der Satzung ergibt (vgl. BGHZ 197, 162 Rn. 17 ["unter Ausschluss des ordentlichen Rechtswegs"]; OLG München, Beschluss vom 16. September 2016, 34 SchH 11/16, SchiedsVZ 2016, 346 Rn. 15; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 19. August 2002, 6 Sch 8/02, NJW-RR 2003, 142 [juris Rn. 6]; Münch in Münchener Kommentar zur ZPO, 5. Aufl. 2017, § 1066 Rn. 21 a. E. mit Vorbemerkung zu § 1025 Rn. 4 f.; Voit in Musielak/Voit, ZPO, § 1029 Rn. 19; Schütze in Wieczorek/Schütze, ZPO, 5. Aufl. 2020, § 1025 Rn. 66; Schlosser in Stein/Jonas, ZPO, 23. Aufl. 2014, vor § 1025 Rn. 11; Lachmann, Handbuch für die Schiedsgerichtspraxis, 3. Aufl. 2008, Rn. 27 f., 30 f.; zu Fällen der Unschädlichkeit eines "vereinbarten Rechtswegvorbehalts": BGH, Beschluss vom 1. März 2007, III ZB 7/06, NJW-RR 2007, 1511 Rn. 19; OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 2. Februar 2017, 26 Sch 6/16, SchiedsVZ 2017, 150 Rn. 25 jeweils zu Schiedsvereinbarungen).

    Die so bezeichneten Schiedsgerichte beim Bayerischen Roten Kreuz entsprechen daher Vereins- oder Verbandsgerichten (so auch VG München, Urt. v. 28. Oktober 2013, M 16 K 12.1065, juris Rn. 37 bis 39), also einem internen Gremium, dem in Ausübung der dem Bayerischen Roten Kreuz gemäß Art. 4 des BRK-Gesetzes zustehenden autonomen Befugnis zur inneren Selbstorganisation die Entscheidung über bestimmte streitbefangene Disziplinarmaßnahmen zugewiesen ist (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 Rn. 13 - zum Deutschen Skatgericht; BGHZ 197, 162 - zu einem deutschen Berufsboxsportverband; BGHZ 144, 146 - zu einem Tierzuchtverein; BGHZ 159, 207 - zu einem Hundezuchtverein; Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, NJW 1995, 583 - zur Reiterlichen Vereinigung; BAG, Beschluss vom 25. September 1996, 1 ABR 4/96, BAGE 84, 166 [juris Rn. 65 f.] - zu DGB- Schiedsstellen; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris - Ausrichter einer Segelregatta; anders zum Schiedsgericht des hessischen Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes: OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. November 2015, 26 Sch 4/15, juris).

    Die Satzung ist nach objektiven Gesichtspunkten aus sich heraus unter Berücksichtigung von Zusammenhang und erkennbarem Zweck auszulegen (BGHZ 197, 162 Rn. 24 m. w. N.).

    Es kommt deshalb auch nicht mehr darauf an, dass Satzungsklauseln, die den Rechtsweg zur staatlichen Gerichtsbarkeit für den von einer belastenden Vereinsmaßnahme Betroffenen ohne Gewähr einer echten Schiedsgerichtsbarkeit ausschließen, als unwirksam angesehen werden oder ihnen nur die Wirkung beigemessen wird, dass grundsätzlich der vereinsinterne Rechtsweg als Vorschaltverfahren erschöpft sein muss, bevor die staatliche Gerichtsbarkeit angerufen werden darf (BGHZ 197, 162 Rn. 23; BGH, Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, BGHZ 128, 93 [110; juris Rn. 30]; Urt. v. 6. März 1967, II ZR 231/64, BGHZ 47, 172 [174 f., juris Rn. 21]; KG, Beschluss vom 17. Juli 2020, 22 W 10/20, NZG 2020, 1113 Rn. 6 f.; vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 27. Juli 2006, 2 BvR 1416/06, juris Rn. 3 f.).

    aa) Es entspricht ständiger Rechtsprechung, dass Vereinsmaßnahmen grundsätzlich zur gerichtlichen Nachprüfung gebracht werden können und dabei die Feststellung der Unwirksamkeit einer Maßnahme Gegenstand des Antrags sein kann (vgl. BGHZ 197, 162 Rn. 20 m. w. N.).

    Die staatlichen Gerichte können zwar Maßnahmen oder Entscheidungen der Vereinsoder Verbandsorgane weder aufheben noch abändern, sondern lediglich im Verhältnis zwischen Organisation und Mitglied feststellen, ob eine Maßnahme oder Entscheidung der Organisation dem Mitglied gegenüber wirksam oder unwirksam ist (vgl. BGHZ 197, 162 Rn. 32; OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U (Kart) 8/17, juris Rn. 194; je m. w. N.).

  • BGH, 09.05.2018 - I ZB 53/17

    Anspruch eines Skatclub auf Feststellung des Gewinns der deutschen

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    aa) Zwar ist es grundsätzlich möglich und zulässig, durch Vereinssatzung die auf das Mitgliedschaftsverhältnis bezogenen Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern oder zwischen einem Vereinsmitglied und dem Verein einem wirklichen Schiedsgericht zur Entscheidung zuzuweisen mit der Folge, dass deren verfahrensabschließende Schiedssprüche nur nach Maßgabe der §§ 1066, 1059 ZPO der Überprüfung und gegebenenfalls Aufhebung durch die staatlichen Gerichte unterliegen (vgl. BGH, Beschluss vom 9. Mai 2018, I ZB 53/17, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 23. April 2013, II ZR 74/12, BGHZ 197, 162 Rn. 17; Beschluss vom 27. Mai 2004, III ZB 53/03, BGHZ 159, 207 [211; juris Rn. 17]; Urt. v. 3. April 2000, II ZR 373/98, BGHZ 144, 146 [148; juris Rn. 8]; auch OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U [Kart] 8/17, juris Rn. 91).

    Um diesem Anspruch zu genügen, muss die Vereinssatzung einen paritätischen Einfluss der Streitbeteiligten auf die Besetzung der Entscheidungsinstanz gewährleisten, so dass das Vereinsgericht bei einer Streitigkeit zwischen dem Verein und einem Vereinsmitglied den Beteiligten als neutraler Dritter gegenübersteht (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 7. Juni 2016, KZR 6/15, BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 24, 30; BGHZ 197, 162 Rn. 17; BGHZ 159, 207 [211 f., juris Rn. 18]; Urt. v. 25. Oktober 1983, KZR 27/82, BGHZ 88, 314 - Vereins-Schiedsklausel, Abonnentenwerbung [juris Rn. 13]; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris Rn. 12 f.; OLG Braunschweig, Beschluss vom 12. Mai 2005, 8 Sc 1/04, SchiedsVZ 2005, 262 [juris Rn. 12]; Voit in Musielak/Voit, ZPO, 17. Aufl. 2020, § 1029 Rn. 19; Wolf/Eslami in BeckOK ZPO, 38. Edition Stand: 1. September 2020, § 1025 Rn. 8).

    Für Verbandsgerichte, die in Streitigkeiten zwischen dem Verband und seinen Mitgliedern entscheiden, gilt nichts anderes (BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12 a. E.; BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 35).

    Die so bezeichneten Schiedsgerichte beim Bayerischen Roten Kreuz entsprechen daher Vereins- oder Verbandsgerichten (so auch VG München, Urt. v. 28. Oktober 2013, M 16 K 12.1065, juris Rn. 37 bis 39), also einem internen Gremium, dem in Ausübung der dem Bayerischen Roten Kreuz gemäß Art. 4 des BRK-Gesetzes zustehenden autonomen Befugnis zur inneren Selbstorganisation die Entscheidung über bestimmte streitbefangene Disziplinarmaßnahmen zugewiesen ist (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 Rn. 13 - zum Deutschen Skatgericht; BGHZ 197, 162 - zu einem deutschen Berufsboxsportverband; BGHZ 144, 146 - zu einem Tierzuchtverein; BGHZ 159, 207 - zu einem Hundezuchtverein; Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, NJW 1995, 583 - zur Reiterlichen Vereinigung; BAG, Beschluss vom 25. September 1996, 1 ABR 4/96, BAGE 84, 166 [juris Rn. 65 f.] - zu DGB- Schiedsstellen; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris - Ausrichter einer Segelregatta; anders zum Schiedsgericht des hessischen Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes: OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. November 2015, 26 Sch 4/15, juris).

  • BGH, 27.05.2004 - III ZB 53/03

    Voraussetzungen der Aufhebung eines Schiedsspruchs; Rechtsnatur der

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    aa) Zwar ist es grundsätzlich möglich und zulässig, durch Vereinssatzung die auf das Mitgliedschaftsverhältnis bezogenen Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern oder zwischen einem Vereinsmitglied und dem Verein einem wirklichen Schiedsgericht zur Entscheidung zuzuweisen mit der Folge, dass deren verfahrensabschließende Schiedssprüche nur nach Maßgabe der §§ 1066, 1059 ZPO der Überprüfung und gegebenenfalls Aufhebung durch die staatlichen Gerichte unterliegen (vgl. BGH, Beschluss vom 9. Mai 2018, I ZB 53/17, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 23. April 2013, II ZR 74/12, BGHZ 197, 162 Rn. 17; Beschluss vom 27. Mai 2004, III ZB 53/03, BGHZ 159, 207 [211; juris Rn. 17]; Urt. v. 3. April 2000, II ZR 373/98, BGHZ 144, 146 [148; juris Rn. 8]; auch OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U [Kart] 8/17, juris Rn. 91).

    Um diesem Anspruch zu genügen, muss die Vereinssatzung einen paritätischen Einfluss der Streitbeteiligten auf die Besetzung der Entscheidungsinstanz gewährleisten, so dass das Vereinsgericht bei einer Streitigkeit zwischen dem Verein und einem Vereinsmitglied den Beteiligten als neutraler Dritter gegenübersteht (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 7. Juni 2016, KZR 6/15, BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 24, 30; BGHZ 197, 162 Rn. 17; BGHZ 159, 207 [211 f., juris Rn. 18]; Urt. v. 25. Oktober 1983, KZR 27/82, BGHZ 88, 314 - Vereins-Schiedsklausel, Abonnentenwerbung [juris Rn. 13]; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris Rn. 12 f.; OLG Braunschweig, Beschluss vom 12. Mai 2005, 8 Sc 1/04, SchiedsVZ 2005, 262 [juris Rn. 12]; Voit in Musielak/Voit, ZPO, 17. Aufl. 2020, § 1029 Rn. 19; Wolf/Eslami in BeckOK ZPO, 38. Edition Stand: 1. September 2020, § 1025 Rn. 8).

    Die so bezeichneten Schiedsgerichte beim Bayerischen Roten Kreuz entsprechen daher Vereins- oder Verbandsgerichten (so auch VG München, Urt. v. 28. Oktober 2013, M 16 K 12.1065, juris Rn. 37 bis 39), also einem internen Gremium, dem in Ausübung der dem Bayerischen Roten Kreuz gemäß Art. 4 des BRK-Gesetzes zustehenden autonomen Befugnis zur inneren Selbstorganisation die Entscheidung über bestimmte streitbefangene Disziplinarmaßnahmen zugewiesen ist (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 Rn. 13 - zum Deutschen Skatgericht; BGHZ 197, 162 - zu einem deutschen Berufsboxsportverband; BGHZ 144, 146 - zu einem Tierzuchtverein; BGHZ 159, 207 - zu einem Hundezuchtverein; Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, NJW 1995, 583 - zur Reiterlichen Vereinigung; BAG, Beschluss vom 25. September 1996, 1 ABR 4/96, BAGE 84, 166 [juris Rn. 65 f.] - zu DGB- Schiedsstellen; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris - Ausrichter einer Segelregatta; anders zum Schiedsgericht des hessischen Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes: OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. November 2015, 26 Sch 4/15, juris).

  • BGH, 17.11.2015 - II ZB 8/14

    Streitwertfestsetzung: Klage auf Feststellung der Unwirksamkeit des Ausschlusses

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    Danach kommt es hier maßgeblich darauf an, in welchen Belangen der Kläger durch den Ausschluss aus der Rotkreuz-Gemeinschaft berührt ist und wie gewichtig diese Belange aufgrund ihrer Auswirkungen auf den Lebenszuschnitt des Klägers erscheinen (vgl. BGH, Beschluss vom 17. November 2015, II ZB 8/14, WM 2016, 96 Rn. 13 - zum Rechtsmittelstreitwert; Kurpat in Schneider/Herget, Streitwert-Kommentar, 14. Aufl. 2016, Ausschließung, Rn. 1481 - zum Gebührenstreitwert); auch die Bekleidung von Ämtern und Funktionen oder ein Ansehensverlust durch den Ausschluss können bedeutsam sein (vgl. Wöstmann in Münchener Kommentar zur ZPO, 6. Aufl. 2020, § 3 Rn. 134).

    In Anlehnung an § 23 Abs. 3 Satz 2 RVG ist daher mangels genügender Anhaltspunkte für ein höheres oder geringeres Interesse von dem sich aus dieser Vorschrift ergebenden Wert auszugehen, den der Gesetzgeber für eine durchschnittliche nichtvermögensrechtliche Streitigkeit in der bis zum 31. Juli 2013 geltenden Gesetzesfassung mit 4.000,00 EUR, ab diesem Zeitpunkt mit 5.000,00 EUR vorgegeben hat (vgl. BGH, WM 2016, 96 Rn. 13 m. w. N.).

  • BGH, 07.06.2016 - KZR 6/15

    Schadensersatzklage von Claudia Pechstein vor den deutschen Gerichten unzulässig

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    Um diesem Anspruch zu genügen, muss die Vereinssatzung einen paritätischen Einfluss der Streitbeteiligten auf die Besetzung der Entscheidungsinstanz gewährleisten, so dass das Vereinsgericht bei einer Streitigkeit zwischen dem Verein und einem Vereinsmitglied den Beteiligten als neutraler Dritter gegenübersteht (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 7. Juni 2016, KZR 6/15, BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 24, 30; BGHZ 197, 162 Rn. 17; BGHZ 159, 207 [211 f., juris Rn. 18]; Urt. v. 25. Oktober 1983, KZR 27/82, BGHZ 88, 314 - Vereins-Schiedsklausel, Abonnentenwerbung [juris Rn. 13]; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris Rn. 12 f.; OLG Braunschweig, Beschluss vom 12. Mai 2005, 8 Sc 1/04, SchiedsVZ 2005, 262 [juris Rn. 12]; Voit in Musielak/Voit, ZPO, 17. Aufl. 2020, § 1029 Rn. 19; Wolf/Eslami in BeckOK ZPO, 38. Edition Stand: 1. September 2020, § 1025 Rn. 8).

    Für Verbandsgerichte, die in Streitigkeiten zwischen dem Verband und seinen Mitgliedern entscheiden, gilt nichts anderes (BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12 a. E.; BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 35).

  • OLG München, 28.01.2015 - 34 SchH 16/14

    Rechtliche Einordnung eines als Schiedsgericht bezeichneten Gremiums

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    Um diesem Anspruch zu genügen, muss die Vereinssatzung einen paritätischen Einfluss der Streitbeteiligten auf die Besetzung der Entscheidungsinstanz gewährleisten, so dass das Vereinsgericht bei einer Streitigkeit zwischen dem Verein und einem Vereinsmitglied den Beteiligten als neutraler Dritter gegenübersteht (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 7. Juni 2016, KZR 6/15, BGHZ 210, 292 - Pechstein/International Skating Union Rn. 24, 30; BGHZ 197, 162 Rn. 17; BGHZ 159, 207 [211 f., juris Rn. 18]; Urt. v. 25. Oktober 1983, KZR 27/82, BGHZ 88, 314 - Vereins-Schiedsklausel, Abonnentenwerbung [juris Rn. 13]; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris Rn. 12 f.; OLG Braunschweig, Beschluss vom 12. Mai 2005, 8 Sc 1/04, SchiedsVZ 2005, 262 [juris Rn. 12]; Voit in Musielak/Voit, ZPO, 17. Aufl. 2020, § 1029 Rn. 19; Wolf/Eslami in BeckOK ZPO, 38. Edition Stand: 1. September 2020, § 1025 Rn. 8).

    Die so bezeichneten Schiedsgerichte beim Bayerischen Roten Kreuz entsprechen daher Vereins- oder Verbandsgerichten (so auch VG München, Urt. v. 28. Oktober 2013, M 16 K 12.1065, juris Rn. 37 bis 39), also einem internen Gremium, dem in Ausübung der dem Bayerischen Roten Kreuz gemäß Art. 4 des BRK-Gesetzes zustehenden autonomen Befugnis zur inneren Selbstorganisation die Entscheidung über bestimmte streitbefangene Disziplinarmaßnahmen zugewiesen ist (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 Rn. 13 - zum Deutschen Skatgericht; BGHZ 197, 162 - zu einem deutschen Berufsboxsportverband; BGHZ 144, 146 - zu einem Tierzuchtverein; BGHZ 159, 207 - zu einem Hundezuchtverein; Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, NJW 1995, 583 - zur Reiterlichen Vereinigung; BAG, Beschluss vom 25. September 1996, 1 ABR 4/96, BAGE 84, 166 [juris Rn. 65 f.] - zu DGB- Schiedsstellen; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris - Ausrichter einer Segelregatta; anders zum Schiedsgericht des hessischen Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes: OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. November 2015, 26 Sch 4/15, juris).

  • BGH, 03.04.2000 - II ZR 373/98

    Zur Unwirksamkeit einer Unterwerfung unter eine Schiedsgerichtsklausel

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    aa) Zwar ist es grundsätzlich möglich und zulässig, durch Vereinssatzung die auf das Mitgliedschaftsverhältnis bezogenen Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern oder zwischen einem Vereinsmitglied und dem Verein einem wirklichen Schiedsgericht zur Entscheidung zuzuweisen mit der Folge, dass deren verfahrensabschließende Schiedssprüche nur nach Maßgabe der §§ 1066, 1059 ZPO der Überprüfung und gegebenenfalls Aufhebung durch die staatlichen Gerichte unterliegen (vgl. BGH, Beschluss vom 9. Mai 2018, I ZB 53/17, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 23. April 2013, II ZR 74/12, BGHZ 197, 162 Rn. 17; Beschluss vom 27. Mai 2004, III ZB 53/03, BGHZ 159, 207 [211; juris Rn. 17]; Urt. v. 3. April 2000, II ZR 373/98, BGHZ 144, 146 [148; juris Rn. 8]; auch OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U [Kart] 8/17, juris Rn. 91).

    Die so bezeichneten Schiedsgerichte beim Bayerischen Roten Kreuz entsprechen daher Vereins- oder Verbandsgerichten (so auch VG München, Urt. v. 28. Oktober 2013, M 16 K 12.1065, juris Rn. 37 bis 39), also einem internen Gremium, dem in Ausübung der dem Bayerischen Roten Kreuz gemäß Art. 4 des BRK-Gesetzes zustehenden autonomen Befugnis zur inneren Selbstorganisation die Entscheidung über bestimmte streitbefangene Disziplinarmaßnahmen zugewiesen ist (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 Rn. 13 - zum Deutschen Skatgericht; BGHZ 197, 162 - zu einem deutschen Berufsboxsportverband; BGHZ 144, 146 - zu einem Tierzuchtverein; BGHZ 159, 207 - zu einem Hundezuchtverein; Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, NJW 1995, 583 - zur Reiterlichen Vereinigung; BAG, Beschluss vom 25. September 1996, 1 ABR 4/96, BAGE 84, 166 [juris Rn. 65 f.] - zu DGB- Schiedsstellen; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris - Ausrichter einer Segelregatta; anders zum Schiedsgericht des hessischen Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes: OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. November 2015, 26 Sch 4/15, juris).

  • BGH, 28.11.1994 - II ZR 11/94

    Unterwerfung von Nichtmitgliedern eines Sportverbandes unter die

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    Die so bezeichneten Schiedsgerichte beim Bayerischen Roten Kreuz entsprechen daher Vereins- oder Verbandsgerichten (so auch VG München, Urt. v. 28. Oktober 2013, M 16 K 12.1065, juris Rn. 37 bis 39), also einem internen Gremium, dem in Ausübung der dem Bayerischen Roten Kreuz gemäß Art. 4 des BRK-Gesetzes zustehenden autonomen Befugnis zur inneren Selbstorganisation die Entscheidung über bestimmte streitbefangene Disziplinarmaßnahmen zugewiesen ist (vgl. BGH, NJW-RR 2018, 1402 Rn. 13 - zum Deutschen Skatgericht; BGHZ 197, 162 - zu einem deutschen Berufsboxsportverband; BGHZ 144, 146 - zu einem Tierzuchtverein; BGHZ 159, 207 - zu einem Hundezuchtverein; Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, NJW 1995, 583 - zur Reiterlichen Vereinigung; BAG, Beschluss vom 25. September 1996, 1 ABR 4/96, BAGE 84, 166 [juris Rn. 65 f.] - zu DGB- Schiedsstellen; OLG München, Beschluss vom 28. Januar 2015, 34 SchH 16/14, juris - Ausrichter einer Segelregatta; anders zum Schiedsgericht des hessischen Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes: OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. November 2015, 26 Sch 4/15, juris).

    Es kommt deshalb auch nicht mehr darauf an, dass Satzungsklauseln, die den Rechtsweg zur staatlichen Gerichtsbarkeit für den von einer belastenden Vereinsmaßnahme Betroffenen ohne Gewähr einer echten Schiedsgerichtsbarkeit ausschließen, als unwirksam angesehen werden oder ihnen nur die Wirkung beigemessen wird, dass grundsätzlich der vereinsinterne Rechtsweg als Vorschaltverfahren erschöpft sein muss, bevor die staatliche Gerichtsbarkeit angerufen werden darf (BGHZ 197, 162 Rn. 23; BGH, Urt. v. 28. November 1994, II ZR 11/94, BGHZ 128, 93 [110; juris Rn. 30]; Urt. v. 6. März 1967, II ZR 231/64, BGHZ 47, 172 [174 f., juris Rn. 21]; KG, Beschluss vom 17. Juli 2020, 22 W 10/20, NZG 2020, 1113 Rn. 6 f.; vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 27. Juli 2006, 2 BvR 1416/06, juris Rn. 3 f.).

  • OLG Düsseldorf, 15.11.2017 - U (Kart) 8/17

    Gerichtliche Überprüfung eines Schiedsurteils des Welt-Bridge-Verbandes

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    aa) Zwar ist es grundsätzlich möglich und zulässig, durch Vereinssatzung die auf das Mitgliedschaftsverhältnis bezogenen Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern oder zwischen einem Vereinsmitglied und dem Verein einem wirklichen Schiedsgericht zur Entscheidung zuzuweisen mit der Folge, dass deren verfahrensabschließende Schiedssprüche nur nach Maßgabe der §§ 1066, 1059 ZPO der Überprüfung und gegebenenfalls Aufhebung durch die staatlichen Gerichte unterliegen (vgl. BGH, Beschluss vom 9. Mai 2018, I ZB 53/17, NJW-RR 2018, 1402 - Skatgericht Rn. 12; Urt. v. 23. April 2013, II ZR 74/12, BGHZ 197, 162 Rn. 17; Beschluss vom 27. Mai 2004, III ZB 53/03, BGHZ 159, 207 [211; juris Rn. 17]; Urt. v. 3. April 2000, II ZR 373/98, BGHZ 144, 146 [148; juris Rn. 8]; auch OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U [Kart] 8/17, juris Rn. 91).

    Die staatlichen Gerichte können zwar Maßnahmen oder Entscheidungen der Vereinsoder Verbandsorgane weder aufheben noch abändern, sondern lediglich im Verhältnis zwischen Organisation und Mitglied feststellen, ob eine Maßnahme oder Entscheidung der Organisation dem Mitglied gegenüber wirksam oder unwirksam ist (vgl. BGHZ 197, 162 Rn. 32; OLG Düsseldorf, Urt. v. 15. November 2017, VI-U (Kart) 8/17, juris Rn. 194; je m. w. N.).

  • BAG, 14.01.1994 - 5 AS 22/93

    Bindung an einen rechtskräftigen Verweisungsbeschluss - Bindungswirkung eines

    Auszug aus BayObLG, 03.12.2020 - 101 Sch 104/20
    Sp.; BayVGH, Beschluss vom 28. Februar 2017, 22 C 17.375, juris Rn. 10 ff.; BGH, Beschluss vom 18. Mai 2011, X ARZ 95/11, NJW-RR 2011, 1497 Rn. 11 - zur funktionellen Zuständigkeit; BAG, Beschluss vom 14. Januar 1994, 5 AS 22/93, NZA 1994, 478 [juris Rn. 13]; Beschluss vom 17. Juli 1992, 5 AS 4/92, BAGE 70, 374 [juris Rn. 23] - jeweils zur örtlichen Zuständigkeit; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 4. Juli 1994, 2 VAs 5/94, juris Rn. 7 f. - auch zur sachlichen Zuständigkeit; Mayer in Kissel/Mayer, GVG, 9. Aufl. 2018, §§ 17-17b Rn. 43; Gerhold in BeckOK GVG, 8. Ed. Stand 1. August 2020, § 17a Rn. 9; Lückemann in Zöller, ZPO, § 17a GVG Rn. 12; Hüßtege in Thomas/Putzo, ZPO, § 17a GVG Rn. 12; zum Umfang der Bindung einer Verweisung innerhalb der ordentlichen Gerichtsbarkeit: BGH, Beschluss vom 26. November 1997, XII ARZ 34/97, NJW-RR 1998, 1219 [juris Rn. 11]).
  • BAG, 01.07.1992 - 5 AS 4/92

    Rechtskraft des Verweisungsbeschlusses

  • BGH, 18.05.2011 - X ARZ 95/11

    Bindungswirkung einer Verweisung des Arbeitsgerichts an das Amtsgericht bei

  • OLG Karlsruhe, 04.07.1994 - 2 VAs 5/94
  • VGH Bayern, 28.02.2017 - 22 C 17.375

    Zum Gegenstand des Beschwerdeverfahrens gegen Rechtswegverweisungen

  • BGH, 26.11.1997 - XII ARZ 34/97

    Bindungswirkung eines Verweisungsbeschlusses

  • BGH, 11.08.2015 - X ARZ 174/15

    Gerichtsstandbestimmung: Bindungswirkung einer rechtsfehlerhaften

  • OLG München, 16.09.2016 - 34 SchH 11/16

    Abgrenzung des Parteischiedsgerichts einer politischen Partei von einem

  • BVerfG, 27.07.2006 - 2 BvR 1416/06

    Gerichtliche Nachprüfung parteigerichtlicher Entscheidungen erst nach

  • BGH, 01.03.2007 - III ZB 7/06

    Begriff der Schiedsvereinbarung

  • BAG, 25.09.1996 - 1 ABR 4/96

    Schiedsspruch der DGB-Schiedsstelle über Zuständigkeitsstreit

  • OLG Braunschweig, 12.05.2005 - 8 Sc 1/04

    Zuständigkeit für die Aufhebung von Schiedssprüchen; Streitigkeiten zwischen

  • VGH Bayern, 06.10.2016 - 21 C 15.2210

    Unzulässigkeit des Verwaltungsrechtswegs und Verweisung an das Zivilgericht

  • VG München, 28.10.2013 - M 16 K 12.1065

    Rettungsdienstgesetz; Bergwacht; Bereitschaftsleiter; echtes Schiedsgericht

  • OLG Frankfurt, 02.02.2017 - 26 Sch 6/16

    Vertragsbeirat kein Schiedsgericht im Sinne von §§ 1025 ff. ZPO

  • BGH, 25.10.1983 - KZR 27/82

    Schiedsklausel in Vereinssatzung

  • OLG Düsseldorf, 19.08.2002 - 6 Sch 8/02

    Zulässigkeit der Klage gegen Maßnahmen einer politischen Partei gegenüber einem

  • BGH, 06.03.1967 - II ZR 231/64

    Ausschluß aus einem Verein

  • KG, 20.07.2020 - 22 W 10/20

    Vereinsregister: Umfang des Prüfungsrechts des Registergerichts bei der Anmeldung

  • OLG Frankfurt, 25.11.2015 - 26 Sch 4/15

    Feststellung vollstreckbaren Inhalts des Schiedsspruchs nicht Voraussetzung für

  • VG München, 12.10.2021 - M 7 E 21.5106

    Wahlen zum BRK Kreisvorstand, München, Wahlanfechtung, Keine Eröffnung des

    Gemäß Art. 4 Abs. 1 BRK-Gesetz, wonach die Aufgaben im Einzelnen sowie die Mitgliedschaft, der Aufbau, die Organe und die Verbandswirtschaft durch Satzung geregelt werden, steht dem BRK eine autonome Befugnis zur inneren Selbstorganisation zu (vgl. auch BayVGH, B.v. 6.10.2016 - 21 C 15.2210 - juris Rn. 22; BayObLG, B.v. 3.12.2020 - 101 Sch 104/20 - juris Rn. 64).

    Insoweit kommt der Regelung in § 11 Abs. 6 der Wahlordnung für das Bayerische Rote Kreuz (sowie demzufolge auch der entsprechend ergangenen Rechtsbehelfsbelehrung) keine maßgebliche Bedeutung zu, wonach der Klageweg zum Verwaltungsgericht München eröffnet sei, wenn einer Wahlanfechtung nicht abgeholfen werde (vgl. in Bezug auf insoweit vergleichbare Regelungen zum Verwaltungsrechtsweg in § 11 Abs. 6 der Satzung des Bayerischen Roten Kreuzes sowie § 12 Abs. 2 der Schiedsordnung des Bayerischen Roten Kreuzes auch BayObLG, B.v. 3.12.2020 - 101 Sch 104/20 - juris LS 2 und Rn. 65 ff.; vorgehend VG München, B.v. 23.7.2020 - M 16 K 20.2514).

    Dem betroffenen Mitglied steht danach der Rechtsweg zu dem Zweck offen, die verbandsinterne Entscheidung - hier die Wahl - einer sachlichen Überprüfung durch die staatliche Gerichtsbarkeit in den durch die Verbandsautonomie gesetzten Grenzen zu unterwerfen (vgl. BayObLG, B.v. 3.12.2020 - 101 Sch 104/20 - juris Rn. 65 m.w.N.).

    Der Rechtsstreit ist daher gemäß § 17a Abs. 2 Satz 1 GVG i.V.m. § 173 Satz 1 VwGO nach Anhörung der Beteiligten an das zuständige Amtsgericht - vorliegend das Amtsgericht München (vgl. §§ 12, 17 ZPO, Art. 1 Satz 1 BRK-Gesetz; vgl. auch BayObLG, B.v. 3.12.2020 - 101 Sch 104/20 - juris Rn. 80) - zu verweisen.

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