Rechtsprechung
EGMR, 08.01.2007 - 18397/03 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
- Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
WITT v. GERMANY
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 2008, 2322
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (9)
- EGMR, 28.01.2003 - 34763/02
BURG et AUTRES contre la FRANCE
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Der Gerichtshof erinnert daran, dass es für die nationalen übergeordneten Gerichte bei der Zurückweisung einer Beschwerde genügt, dass sie auf Rechtsvorschriften verweisen, die eine solche Zurückweisung erlauben, wenn die Beschwerde keine Fragen von grundsätzlicher Bedeutung aufwirft ( Burg u.a. ./. Frankreich (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 34763/02, ECHR 2003-I, Teuschler ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 47636/99, 4. Oktober 2001 und Vogl ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 65863/01, 5. Dezember 2002). - EGMR, 22.03.2001 - 34044/96
Schießbefehl
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Der Gerichtshof weist darauf hin, dass die in Artikel 7 verankerten Garantien so auszulegen und anzuwenden sind, dass sie einen wirksamen Schutz vor willkürlicher Verfolgung, Verurteilung und Bestrafung bieten (siehe Streletz, Kessler und Krenz ./. Deutschland [GK], Individualbeschwerden Nr. 34044/96, 35532/97 and 44801/98, Rdnr. 50, ECHR 2001-II). - EGMR, 05.12.2002 - 65863/01
VOGL contre l'ALLEMAGNE
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Der Gerichtshof erinnert daran, dass es für die nationalen übergeordneten Gerichte bei der Zurückweisung einer Beschwerde genügt, dass sie auf Rechtsvorschriften verweisen, die eine solche Zurückweisung erlauben, wenn die Beschwerde keine Fragen von grundsätzlicher Bedeutung aufwirft ( Burg u.a. ./. Frankreich (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 34763/02, ECHR 2003-I, Teuschler ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 47636/99, 4. Oktober 2001 und Vogl ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 65863/01, 5. Dezember 2002).
- BVerfG, 24.10.2001 - 1 BvR 1190/90
Sitzblockaden III
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
(3) Am 24. Oktober 2001 (1 BvR 1190/90, 1 BvR 2173/93 und 1 BvR 433/96) betonte das Bundesverfassungsgericht, der Begriff der Verwerflichkeit sei Ausdruck des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit. - EGMR, 04.10.2001 - 47636/99
TEUSCHLER contre l'ALLEMAGNE
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Der Gerichtshof erinnert daran, dass es für die nationalen übergeordneten Gerichte bei der Zurückweisung einer Beschwerde genügt, dass sie auf Rechtsvorschriften verweisen, die eine solche Zurückweisung erlauben, wenn die Beschwerde keine Fragen von grundsätzlicher Bedeutung aufwirft ( Burg u.a. ./. Frankreich (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 34763/02, ECHR 2003-I, Teuschler ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 47636/99, 4. Oktober 2001 und Vogl ./. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 65863/01, 5. Dezember 2002). - BVerfG, 11.11.1986 - 1 BvR 713/83
Sitzblockaden I
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Darüber hinaus wies es auf seine Rechtsprechung hin (1 BvR 713/83, 11. November 1986), nach der es verfassungsrechtlichen Anforderungen entspreche, bei der Beantwortung der Frage, ob die Beziehung zwischen dem Mittel der Nötigung und dem angestrebten Zweck verwerflich sei, alle wesentlichen Umstände und Zusammenhänge zu berücksichtigen und die auf dem Spiel stehenden Rechte und Interesse gegeneinander abzuwägen seien. - EKMR, 14.10.1996 - 24408/94
OKÇUOGLU v. TURKEY
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Eine Straftat ist gesetzlich klar definiert, wenn der Einzelne dem Wortlaut der entsprechenden Bestimmung, gegebenenfalls mit Hilfe ihrer Auslegung durch die Gerichte, entnehmen kann, durch welche Handlungen oder Unterlassungen er sich strafbar macht (siehe Baskaya und Okçuoglu ./. Türkei [GK], Individualbeschwerden Nr. 23536/94 und 24408/94, Rdnr. 36, ECHR 1999-IV). - EGMR, 22.11.1995 - 20166/92
S.W. c. ROYAUME-UNI
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Artikel 7 kann nicht dahingehend verstanden werden, dass er die allmähliche Präzisierung der Strafbarkeitsregelung durch die von Fall zu Fall erfolgende gerichtliche Auslegung verbietet, vorausgesetzt, das Ergebnis dieser Entwicklung steht mit dem Kern der Straftat im Einklang und war vernünftigerweise vorherzusehen (siehe S.W. ./. Vereinigtes Königreich und C.R. ./. Vereinigtes Königreich, Urteile vom 22. November 1995, Serie A Band 335-B., S. 41-42, Rdnr. 34-36 bzw. Serie A Band 335-C, S. 68-69, Rdnr. 32-34). - EGMR, 08.07.1999 - 23536/94
Strafrechtliche Verfolgung auf Grund der Veröffentlichung eines Buches mit …
Auszug aus EGMR, 08.01.2007 - 18397/03
Eine Straftat ist gesetzlich klar definiert, wenn der Einzelne dem Wortlaut der entsprechenden Bestimmung, gegebenenfalls mit Hilfe ihrer Auslegung durch die Gerichte, entnehmen kann, durch welche Handlungen oder Unterlassungen er sich strafbar macht (siehe Baskaya und Okçuoglu ./. Türkei [GK], Individualbeschwerden Nr. 23536/94 und 24408/94, Rdnr. 36, ECHR 1999-IV).
- BVerfG, 09.02.2022 - 2 BvL 1/20
Straftatbestand Verbotene Kraftfahrzeugrennen (§ 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB) mit dem …
Art. 7 EMRK sichert die Zugänglichkeit und Voraussehbarkeit der Strafbarkeit für den Normadressaten und enthält ein Analogieverbot (vgl. EGMR, Baskaya u. Okuoglu v. Turkey, Urteil vom 8. Juli 1999, Nr. 23536/94 und 24408/94, § 36; Witt v. Germany, Urteil vom 8. Januar 2007, Nr. 18397/03, § 1; Kononov v. Latvia, Urteil vom 17. Mai 2010, Nr. 36376/04, § 185).Danach muss der Einzelne dem Wortlaut der entsprechenden Bestimmung - gegebenenfalls mit Hilfe ihrer Auslegung durch die Gerichte - entnehmen können, durch welche Handlungen oder Unterlassungen er sich strafbar macht (vgl. EGMR, Witt v. Germany, Urteil vom 8. Januar 2007, Nr. 18397/03, § 1; J. v. Germany, Urteil vom 12. Juli 2007, Nr. 74613/01, § 100).
Auslegungsunsicherheiten sind im Wege der Präzisierung der Straftatbestände durch die Gerichte zu beseitigen (vgl. EGMR, Witt v. Germany, Urteil vom 8. Januar 2007, Nr. 18397/03, § 1; Kafkaris v. Cyprus, Urteil vom 12. Februar 2008, Nr. 21906/04, § 141).
Zudem ist eine schrittweise Klärung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit durch richterliche Auslegung zulässig, vorausgesetzt, die Entwicklung ist im Ergebnis mit dem Wesen des Straftatbestands vereinbar und ausreichend vorhersehbar (vgl. EGMR, Witt v. Germany, Urteil vom 8. Januar 2007, Nr. 18397/03, § 1; S.W. v. The United Kingdom, Urteil vom 22. November 1995, Nr. 20166/92, § 36; Streletz, Kessler und Krenz v. Germany, Urteil vom 22. März 2001, Nr. 34044/96, 35532/97, 44801/98; §§ 50, 82; Kononov v. Latvia, Urteil vom 17. Mai 2010, Nr. 36376/04, § 185).