Rechtsprechung
   FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19   

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FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19 (https://dejure.org/2020,83547)
FG Hamburg, Entscheidung vom 23.09.2020 - 3 K 136/19 (https://dejure.org/2020,83547)
FG Hamburg, Entscheidung vom 23. September 2020 - 3 K 136/19 (https://dejure.org/2020,83547)
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Volltextveröffentlichung

  • Justiz Hamburg

    § 4 BewG 1991, § 138 BGB, § 1378 BGB, § 5 Abs 2 ErbStG 1997, § 7 Abs 1 Nr 1 ErbStG 1997
    Ehevertrag und Schenkungsteuer

Kurzfassungen/Presse (2)

  • IWW (Kurzinformation)

    Erbschaftsteuergesetz | Verzicht auf Zugewinnausgleich, Versorgungsausgleich, nachehelichen Unterhalt und Ansprüche aus Hausratsteilung

  • datenbank.nwb.de (Leitsatz)

    Keine Schenkungsteuer für eine in einem Ehevertrag vereinbarte Ausgleichsleistung für einen Verzicht auf bürgerlich-rechtliche Scheidungsfolgen

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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (41)

  • BFH, 17.10.2007 - II R 53/05

    Teilverzicht auf nachehelichen Unterhalt gegen Geldzuwendung bei Beginn der Ehe

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Das vom Beklagten in Bezug genommene Urteil des BFH vom 17. Oktober 2007 (II R 53/05) habe einen Fall betroffen, in dem der Sachverhalt zeitlich vor der maßgeblichen zivilrechtlichen Rechtsprechung von Bundesverfassungsgericht (BVerfG, Urteil vom 6. Februar 2001, 1 BvR 12/92) und BGH (Urteil vom 11. Februar 2004, XII ZR 265/02) zur Inhalts- und Ausübungskontrolle von Eheverträgen verwirklicht worden sei.

    Der Kläger weist, belegt mit Zitaten (Fischer/Pahlke/Wachter, ErbStG, § 7 Rn. 495; Münch, DStR 2008, 26; Jülicher, jurisPR-SteuerR 23/2008, Anm. 5; Wälzholz FR 2007, 644; Meincke/Hannes/Holtz ErbStG, § 5 Rn. 47, § 7 Rn. 132; v. Oertzen/Loose ErbStG, § 7 Rn. 458), darauf hin, dass an dem Urteil des BFH vom 17. Oktober 2007 (II R 53/05) grundlegende und maßgebliche Kritik geäußert worden sei und die vorherrschende Meinung der Auffassung des BFH nicht folge.

    Der Erwerb eines zugewendeten Gegenstandes, auf den kein Rechtsanspruch besteht, ist unentgeltlich, wenn er nicht rechtlich abhängig ist von einer den Erwerb ausgleichenden Gegenleistung des Erwerbers (BFH, Urteile vom 27. November 2013, II R 25/12, BFH/NV 2014, 537; vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256).

    Als die Unentgeltlichkeit ausschließende Gegenleistungen des Erwerbers kommen alle Leistungen in Betracht, die mit der Zuwendung in einem rechtlichen, d.h. synallagmatischen, kausalen oder konditionalen Zusammenhang stehen (BFH, Urteile vom 27. November 2013, II R 25/12, BFH/NV 2014, 537; vom 30. März 1994, II R 105/93, BFH/NV 1995, 70; vom 11. April 2006, II R 13/04, BFH/NV 2006, 1665; vom 2. März 1994, II R 59/92, BStBl II 1994, 366; Gebel in Troll/Gebel/Jülicher/Gottschalk, ErbStG, Stand: Mai 2020, § 7 Rn. 146; vgl. auch BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256).

    b) Der BFH hat in seinem Urteil vom 17. Oktober 2007 II R 53/05 (BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256) über einen Sachverhalt entschieden, bei dem die dortige Klägerin mit ihrem späteren Ehemann einen notariell beurkundeten Ehevertrag abschloss, in dem sie Gütertrennung vereinbarten, für den Scheidungsfall den Versorgungsausgleich ausschlossen und Regelungen zur Unterhaltspflicht für die Zeit nach einer Scheidung trafen.

    Der erkennende Senat schließt sich der zitierten Rechtsauffassung des BFH in seinem Urteil vom 17. Oktober 2007 (II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256) an.

    Dies ergibt sich aus der Entscheidung des BFH vom 17. Oktober 2007 (II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256), der sich der erkennende Senat auch insoweit anschließt, unter Berücksichtigung von § 7 Abs. 3 ErbStG und § 4 BewG.

    Dies gilt nicht nur, wenn der Erwerb nach seinem Eintreten selbst der Schenkung- oder Erbschaftsteuer unterliegen würde, sondern auch dann, wenn auf die Chance verzichtet wird, Vermögenswerte zu erlangen, die wie die Ausgleichsforderung bei Beendigung des Güterstands der Zugewinngemeinschaft nicht zum Erwerb i.S. der §§ 3 und 7 ErbStG gehören (§ 5 Abs. 2 ErbStG; BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256, m.w.N.).

    Es ist deshalb nicht möglich, die Höhe der etwaigen Ausgleichsansprüche von F zu ermitteln und auf diese Weise dem Verzicht auf die noch nicht bestehenden Ansprüche einen bestimmten Wert beizumessen (vgl. BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; FG München, Urteil vom 2. Mai 2018, 4 K 3181/16, EFG 2020, 796).

    Die Anordnung der Nichtberücksichtigung hat nicht nur den aufschiebend bedingten Erwerb einer Schenkerleistung, sondern auch die Nichtberücksichtigung einer erst aufschiebend bedingt zu erwerbenden Gegenleistung des Bedachten zur Folge (vgl. BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256, m.w.N.).

    Für eine Versicherung ist kennzeichnend, dass ein den Einzelnen betreffendes Risiko, durch den Eintritt eines ungewissen Ereignisses Verluste oder Schäden zu erleiden, auf einen größeren Kreis von Personen verteilt wird (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; 29. November 2006, II R 78/04, BFH/NV 2007, 513).

    aa) Der subjektive Tatbestand der Vorschrift erfordert, dass der Zuwendende mit dem Willen zur Unentgeltlichkeit oder Willen zur Freigebigkeit handelt (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 20. Dezember 2000, II R 42/99, BStBl II 2001, 454).

    Der Wille zur Freigebigkeit wird aufgrund der dem Zuwendenden und dem Zuwendungsempfänger bekannten Umstände nach den Maßstäben des allgemeinen Geschäftsverkehrs bestimmt (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Der Wille zur Freigebigkeit ist gegeben, wenn der Zuwendende in dem Bewusstsein handelt, zu der Vermögenshingabe weder rechtlich verpflichtet zu sein noch dafür eine mit seiner Leistung in einem synallagmatischen, konditionalen oder kausalen Zusammenhang stehende - seine Zuwendung ausgleichende - Gegenleistung zu erhalten, und er auch nicht annimmt, dass seine Leistung in einem rechtlichen Zusammenhang mit einem Gemeinschaftszweck steht (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Für die zutreffende - irrtumsausschließende - Vorstellung des Zuwendenden von dem Begriff der (Un-)Entgeltlichkeit genügt es, wenn er dessen rechtlich-sozialen Bedeutungsgehalt "nach Laienart" zutreffend erfasst ("Parallelwertung in der Laiensphäre"); eine exakte juristische Subsumtion ist nicht erforderlich (BFH, Urteile vom 3. Juli 2019, II R 6/16, BFHE 265, 421, BStBl II 2020, 61; vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Ein Irrtum des Zuwendenden kann danach nur dann beachtlich sein, wenn er aufgrund eines realen Bezugs nach den objektivierenden Maßstäben des Verkehrsüblichen im Zeitpunkt der Zuwendung beurteilt als vertretbar erscheint (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 20. Dezember 2000, II R 42/99, BStBl II 2001, 454).

    Die vom Kläger aufgeworfene Rechtsfrage, ob die in einem Ehevertrag vereinbarte Ausgleichsleistung für einen Verzicht auf die bürgerlich-rechtlichen Scheidungsfolgen der Schenkungsteuer unterliegen kann, ist in der höchstrichterlichen Finanzrechtsprechung geklärt (s.o., insbesondere BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256).

    Denn in dem Fall des FG München war - anders als in dem Fall des BFH-Urteils vom 17. Oktober 2007 und in dem hier entschiedenen Fall - keine Ausgleichszahlung ("Sofortabfindung") für einen ehevertraglichen vereinbarten Verzicht geleistet worden, so dass das FG München die Grundsätze der BFH-Rechtsprechung (namentlich des Urteils vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256) nicht unmittelbar angewendet, sondern auf seinen - abweichenden - Fall übertragen hat.

  • BFH, 24.08.2005 - II R 28/02

    Vorzeitiger Zugewinnausgleich

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Damit handelt es sich bei dem Anspruch von F auf Übertragung des Grundstücks im Ursprung weiterhin um eine freiwillig begründete Leistungspflicht aufgrund des notariellen Ehevertrages (vgl. BFH, Urteile vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Das Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht folgt dieser zivilrechtlichen Qualifizierung nicht, sondern stellt auf die objektive Unentgeltlichkeit ab (vgl. auch BFH, Urteile vom 22. August 2007, II R 33/06, BFHE 218, 403, BStBl II 2008, 28; vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BFHE 217, 260, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    § 5 Abs. 2 ErbStG ist nach allgemeiner Meinung deklaratorischer Natur und schränkt den Anwendungsbereich von § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG nicht ein (BFH, Urteile vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63; vom 10. März 1993, II R 87/91, BStBl II 1993, 510).

    Denn nur bei Beendigung des gesetzlichen Güterstandes entsteht der Zugewinnausgleichsanspruch kraft Gesetzes und damit ohne gewillkürten, den Tatbestand des § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG ausfüllenden Zuwendungsakt der Ehegatten (BFH, Urteil vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Der Wille zur Freigebigkeit wird aufgrund der dem Zuwendenden und dem Zuwendungsempfänger bekannten Umstände nach den Maßstäben des allgemeinen Geschäftsverkehrs bestimmt (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Der Wille zur Freigebigkeit ist gegeben, wenn der Zuwendende in dem Bewusstsein handelt, zu der Vermögenshingabe weder rechtlich verpflichtet zu sein noch dafür eine mit seiner Leistung in einem synallagmatischen, konditionalen oder kausalen Zusammenhang stehende - seine Zuwendung ausgleichende - Gegenleistung zu erhalten, und er auch nicht annimmt, dass seine Leistung in einem rechtlichen Zusammenhang mit einem Gemeinschaftszweck steht (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Für die zutreffende - irrtumsausschließende - Vorstellung des Zuwendenden von dem Begriff der (Un-)Entgeltlichkeit genügt es, wenn er dessen rechtlich-sozialen Bedeutungsgehalt "nach Laienart" zutreffend erfasst ("Parallelwertung in der Laiensphäre"); eine exakte juristische Subsumtion ist nicht erforderlich (BFH, Urteile vom 3. Juli 2019, II R 6/16, BFHE 265, 421, BStBl II 2020, 61; vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

  • BFH, 02.03.1994 - II R 59/92

    Schenkungsteuerpflicht unbenannter Zuwendungen an Ehegatten (§ 7 ErbStG )

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Als die Unentgeltlichkeit ausschließende Gegenleistungen des Erwerbers kommen alle Leistungen in Betracht, die mit der Zuwendung in einem rechtlichen, d.h. synallagmatischen, kausalen oder konditionalen Zusammenhang stehen (BFH, Urteile vom 27. November 2013, II R 25/12, BFH/NV 2014, 537; vom 30. März 1994, II R 105/93, BFH/NV 1995, 70; vom 11. April 2006, II R 13/04, BFH/NV 2006, 1665; vom 2. März 1994, II R 59/92, BStBl II 1994, 366; Gebel in Troll/Gebel/Jülicher/Gottschalk, ErbStG, Stand: Mai 2020, § 7 Rn. 146; vgl. auch BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256).

    Mit dem zitierten Urteil hat der BFH seine Rechtsprechung unter ausdrücklicher Bezugnahme auf sein von ihm selbst als grundlegende Entscheidung bezeichnetes Urteil vom 2. März 1994 (II R 59/92, BFHE 173, 432, BStBl II 1994, 366; siehe auch die BFH-Urteile vom selben Tag, II R 125/89, BFH/NV 1995, 341; II R 47/92, BFH/NV 1994, 907; II R 6/92, juris; und die im Anschluss ergangenen BFH-Urteile vom 30. März 1994, II R 105/93, BFH/NV 1995, 70; II R 84/92, juris; vom 31. August 1994, II R 106/[9]3, juris; und vom 20. September 1994, BFH/NV 199[5], 485), mit der er die Steuerfreiheit von ehebedingten unbenannten Zuwendungen aufgab (vgl. BFH, Urteil vom 11. Juli 2019, II R 38/16, BFHE 265, 437, BStBl II 2020, 314), fortgeschrieben.

    Nur ergänzend sei angemerkt, dass der BFH in seiner Grundsatzentscheidung vom 2. März 1994 (II R 59/92, BFHE 173, 432, BStBl II 1994, 366) im Hinblick auf divergierende Entscheidungen zur Unentgeltlichkeit betonte, sein Urteil erfolge auf der Grundlage des Zivilrechts.

    Ein auf eine Bereicherung gerichteter Wille ist nicht erforderlich (BFH, Urteile vom 2. März 1994, II R 59/92, BStBl. II 1994, 366; vom 10. September 1986, II R 81/84, BStBl II 1987, 80; vom 5. März 1980, II R 148/76, BStBl II 1980, 402, 403; Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom 18. März 2015, 3 K 174/14, EFG 2016, 1096; Gebel in Troll/Gebel/Jülicher/Gottschalk, ErbStG, Stand: Mai 2020, § 7 Rn. 274).

  • BGH, 11.02.2004 - XII ZR 265/02

    Zur Inhaltskontrolle von Eheverträgen

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Das vom Beklagten in Bezug genommene Urteil des BFH vom 17. Oktober 2007 (II R 53/05) habe einen Fall betroffen, in dem der Sachverhalt zeitlich vor der maßgeblichen zivilrechtlichen Rechtsprechung von Bundesverfassungsgericht (BVerfG, Urteil vom 6. Februar 2001, 1 BvR 12/92) und BGH (Urteil vom 11. Februar 2004, XII ZR 265/02) zur Inhalts- und Ausübungskontrolle von Eheverträgen verwirklicht worden sei.

    Der Kläger kann sich nicht mit Erfolg darauf berufen, er sei aufgrund der Rechtsprechung des BVerfG zur Inhaltskontrolle von Eheverträgen (BVerfG, Urteil vom 6. Februar 2001, 1 BvR 12/92, BVerfGE 103, 89 = NJW 2001, 957; BVerfG, Beschluss vom 29. März 2001, 1 BvR 1766/92, NJW 2001, 241) und der nachfolgenden Rechtsprechung des BGH, insbesondere dem Urteil vom 11. Februar 2004 (XII ZR 265/02, BGHZ 158, 81 = NJW 2004, 930), gesetzlich verpflichtet gewesen, an F eine Kompensation (in Gestalt der Grundstücksübertragung) zu leisten.

    Die Belastungen des einen Ehegatten werden dabei umso schwerer wiegen und die Belange des anderen Ehegatten umso genauerer Prüfung bedürfen, je unmittelbarer die vertragliche Abbedingung gesetzlicher Regelungen in den Kernbereich des Scheidungsfolgenrechts eingreift (BGH, Beschlüsse vom 27. Mai 2020, XII ZB 447/19, juris; vom 17. Januar 2018, XII ZB 20/17, NJW 2018, 1015 m.w.N. zur jüngeren Rechtsprechung; grundlegend Urteil vom 11. Februar 2004, XII ZR 265/02, BGHZ 158, 81 = NJW 2004, 930).

    Das Verdikt der Sittenwidrigkeit wird dabei regelmäßig nur in Betracht kommen, wenn durch den Vertrag Regelungen aus dem Kernbereich des gesetzlichen Scheidungsfolgenrechts ganz oder jedenfalls zu erheblichen Teilen abbedungen werden, ohne dass dieser Nachteil für den anderen Ehegatten durch anderweitige Vorteile gemildert oder durch die besonderen Verhältnisse der Ehegatten, den von ihnen angestrebten oder gelebten Ehetyp oder durch sonstige gewichtige Belange des begünstigten Ehegatten gerechtfertigt wird (BGH, Beschlüsse vom 27. Mai 2020, XII ZB 447/19, juris; vom 29. Januar 2014, XII ZB 303/13, NJW 2014, 1101; Urteil vom 11. Februar 2004, XII ZR 265/02, BGHZ 158, 81, NJW 2004, 930).

  • FG München, 02.05.2018 - 4 K 3181/16

    Einordnung einer Zahlung aufgrund einer vor der Ehe abgeschlossenen

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Da es allerdings eine strikte Maßgeblichkeit des Zivilrechts für die Anwendung steuerrechtlicher Normen nicht gibt - was auch der Kläger nicht behauptet -, ist eine eigenständige steuerrechtliche Beurteilung für den erkennenden Senat noch kein Grund, von der Rechtsprechung des BFH abzuweichen (ebenso FG München, Urteil vom 2. Mai 2018, 4 K 3181/16, EFG 2020, 796; Geck in Kapp/Ebeling, Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz, Stand: Mai 2019, § 5 Rdnr. 94, Stand: August 2019, § 7 Rdnr. 159, 160; Schuck in Viskorf/Schuck/Wälzholz, Erbschafteuer- und Schenkungsteuergesetz, Bewertungsgesetz - Kommentar, § 7 Rn 14; wohl auch Weinmann in Moench/Weinmann, Erbschaft- und Schenkungsteuergesetz, Stand: Februar 2019, § 7 Rdnr. 138).

    Es ist deshalb nicht möglich, die Höhe der etwaigen Ausgleichsansprüche von F zu ermitteln und auf diese Weise dem Verzicht auf die noch nicht bestehenden Ansprüche einen bestimmten Wert beizumessen (vgl. BFH, Urteil vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; FG München, Urteil vom 2. Mai 2018, 4 K 3181/16, EFG 2020, 796).

    In dem Umstand der Revisionszulassung gegen das Urteil des FG München vom 2. Mai 2018 (4 K 3181/16, EFG 2020, 796) durch den BFH (Beschluss vom 8.11.2019, II B 57/18, Az. des Revisionsverfahren II R 40/19), kann nicht geschlossen werden, dass der BFH Entscheidungen in Fällen wie dem hier vorliegenden nunmehr grundsätzliche Bedeutung beimisst.

  • BFH, 28.06.2007 - II R 12/06

    Übertragung von Wirtschaftsgütern zur Abgeltung eines rechtsgeschäftlich

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Damit handelt es sich bei dem Anspruch von F auf Übertragung des Grundstücks im Ursprung weiterhin um eine freiwillig begründete Leistungspflicht aufgrund des notariellen Ehevertrages (vgl. BFH, Urteile vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Das Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht folgt dieser zivilrechtlichen Qualifizierung nicht, sondern stellt auf die objektive Unentgeltlichkeit ab (vgl. auch BFH, Urteile vom 22. August 2007, II R 33/06, BFHE 218, 403, BStBl II 2008, 28; vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BFHE 217, 260, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    § 5 Abs. 2 ErbStG ist nach allgemeiner Meinung deklaratorischer Natur und schränkt den Anwendungsbereich von § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG nicht ein (BFH, Urteile vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63; vom 10. März 1993, II R 87/91, BStBl II 1993, 510).

  • BFH, 22.08.2007 - II R 33/06

    Voraussetzungen einer freigebigen Zuwendung i.S. des § 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG bei

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Das Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht folgt dieser zivilrechtlichen Qualifizierung nicht, sondern stellt auf die objektive Unentgeltlichkeit ab (vgl. auch BFH, Urteile vom 22. August 2007, II R 33/06, BFHE 218, 403, BStBl II 2008, 28; vom 28. Juni 2007, II R 12/06, BFHE 217, 260, BStBl II 2007, 785; vom 24. August 2005, II R 28/02, BFH/NV 2006, 63).

    Außerdem aktualisiert sich der Unterhaltsanspruch zeitabschnittsweise entsprechend der Bedürftigkeit des Unterhaltsberechtigten und der Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten fortlaufend neu (BFH, Urteil vom 22. August 2007, II R 33/06, BFHE 218, 403, BStBl II 2008, 28).

  • BFH, 20.12.2000 - II R 42/99

    Kapitalerhöhung gegen Einlage unter gemeinem Wert, Zulassung Dritter

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    aa) Der subjektive Tatbestand der Vorschrift erfordert, dass der Zuwendende mit dem Willen zur Unentgeltlichkeit oder Willen zur Freigebigkeit handelt (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 20. Dezember 2000, II R 42/99, BStBl II 2001, 454).

    Ein Irrtum des Zuwendenden kann danach nur dann beachtlich sein, wenn er aufgrund eines realen Bezugs nach den objektivierenden Maßstäben des Verkehrsüblichen im Zeitpunkt der Zuwendung beurteilt als vertretbar erscheint (BFH, Urteile vom 17. Oktober 2007, II R 53/05, BFHE 218, 409, BStBl II 2008, 256; vom 20. Dezember 2000, II R 42/99, BStBl II 2001, 454).

  • BVerfG, 17.02.2010 - 1 BvR 2664/09

    Zweitwohnungssteuer und Residenzpflicht eines Beamten - Keine Verletzung von Art

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Es handelt sich bei der Schenkungsteuer auf Zuwendungen im Zusammenhang mit Eheverträgen gleichwohl nicht um eine in dem Sinne wirtschaftlich einschneidende Maßnahme, als dass sie unabhängig vom Einzelfall einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidung über den Abschluss eines Ehevertrags erwarten lässt, mit dem der Zuwendungsempfänger auf nacheheliche Ansprüche verzichtet (vgl. zur "einschneidenden Belastung" BVerfG, Nichtannahmebeschlüsse vom 17. Februar 2010, 1 BvR 529/09, HFR 2010, 648; vom 17. Februar 2010, 1 BvR 2664/09 Rn. 59, juris).

    Er verbietet als Diskriminierungsverbot, die Ehe gegenüber anderen Lebensgemeinschaften schlechter zu stellen (BVerfG, Beschlüsse vom 17. Februar 2010, 1 BvR 2664/09, NVwZ-RR 2010, 457; vom 11. Oktober 2005, 1 BvR 1232/00, 2627/03, BVerfGE 114, 316, m.w.N.).

  • BFH, 23.06.1971 - II R 59/67

    Scheidung der Ehe - Gewährung nachehelichen Unterhalts - Rentenstammrecht -

    Auszug aus FG Hamburg, 23.09.2020 - 3 K 136/19
    Der Kläger weist auf die Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 23. Juni 1971 (II R 59/67) hin, nach der die Vorschrift des § 3 Abs. 3 ErbStG a.F., nunmehr § 7 Abs. 3 ErbStG, keine Auswirkung auf das Erfordernis einer unentgeltlichen oder freigebigen Zuwendung habe, sondern nur für das Ausmaß der Bereicherung gelte; insoweit seien auch Gegenleistungen zu berücksichtigen, die keinen Geldwert hätten.

    Die zu § 3 Abs. 3 ErbStG a.F. ergangene Rechtsprechung, nach der für die Frage der Freigebigkeit einer Zuwendung auch Gegenleistungen zu berücksichtigen sind, die keinen Geldwert haben (BFH, Urteil vom 23. Juni 1971, II R 59/67, BFHE 103, 240, BStBl II 1972, 73), ist nach der zitierten aktuelleren Rechtsprechung des BFH nicht im Sinne des Klägers für § 7 Abs. 3 ErbStG n.F. anwendbar.

  • BFH, 30.03.1994 - II R 105/93

    Vorliegen einer unbenannten ehebedingten Zuwendung - Gewährung eines

  • BFH, 27.11.2013 - II R 25/12

    Schenkungsteuerpflicht von Zuwendungen innerhalb einer eheähnlichen Gemeinschaft

  • BGH, 27.05.2020 - XII ZB 447/19

    Inhaltskontrolle von Scheidungsfolgenvereinbarungen; Zulässigkeit des Antrags auf

  • BVerfG, 06.02.2001 - 1 BvR 12/92

    Unterhaltsverzichtsvertrag

  • BFH, 24.10.2001 - II R 10/00

    Steuerpflicht - Leistungsbezug aus einer befreienden Lebensversicherung

  • BFH, 30.03.1994 - II R 84/92

    Übertragung eines Grundstücks an den Ehepartner im Rahmen des ehelichen

  • BVerfG, 03.12.1991 - 1 BvR 1477/90

    Verfassungsmäßigkeit der Residenzpflicht eines Notars

  • FG Niedersachsen, 18.03.2015 - 3 K 174/14

    Steuerliche Einordnung der Zahlung von Gehältern an Spieler und Trainer durch ein

  • BFH, 01.09.2021 - II R 40/19

    Abfindungszahlung im Scheidungsfall

  • BFH, 03.07.2019 - II R 6/16

    Zuwendung einer Schweizer Stiftung als Unterstützungsleistung unterliegt nicht

  • BFH, 05.03.1980 - II R 148/76

    Feststellungslast - Beweislast - Beweiswürdigung - Glaubhaftigkeit -

  • BVerfG, 11.10.2005 - 1 BvR 1232/00

    Zweitwohnungsteuer II

  • FG Münster, 29.03.2012 - 3 K 3819/10

    Steuerpflichtiges zinsloses Darlehen zur Erreichung einer eheähnlichen

  • BFH, 07.04.1992 - VIII R 59/89

    Rentenzahlungen als Abfindung für Erbverzicht sind wiederkehrende Bezüge (§ 22

  • BFH, 02.03.1994 - II R 125/89

    Gewährung eines Vermögensgebrauchs als Gegenstand einer freigebigen Zuwendung

  • BFH, 25.01.2001 - II R 22/98

    Verzicht auf künftigen Pflichtteilsanspruch

  • BFH, 10.03.1993 - II R 87/91

    Zur Berechnung der steuerfreien Ausgleichsforderung beim fiktiven

  • BVerfG, 17.02.2010 - 1 BvR 529/09

    Zweitwohnungsteuer in "Kinderzimmerfällen"; Anknüpfung an das Melderecht

  • BFH, 02.03.1994 - II R 47/92

    Sonstiges; Schenkungsteuerpflicht von unbenannten Zuwendungen

  • BFH, 05.02.2003 - II R 84/00

    Ermessen: Erlass von Schenkungssteuer

  • BFH, 11.07.2019 - II R 38/16

    Erbschaftsteuer: Nachversteuerung des Familienheims bei Eigentumsaufgabe

  • BFH, 10.09.1986 - II R 81/84

    Freigebige Zuwendung bei auffälligem Mißverhältnis von Leistung und Gegenleistung

  • BFH, 29.11.2006 - II R 78/04

    Versicherungsverhältnis

  • BFH, 02.03.1994 - II R 6/92
  • BGH, 29.01.2014 - XII ZB 303/13

    Wirksamkeitsprüfung für einen Ehevertrag: Vollständiger Ausschluss des

  • BFH, 27.08.2014 - II R 43/12

    Freigebige Zuwendung an Neugesellschafter bei Kapitalerhöhung einer GmbH;

  • BFH, 11.04.2006 - II R 13/04

    Zinsloses Darlehen: Abgrenzung Entgeltlichkeit - Unentgeltlichkeit

  • BVerfG, 29.03.2001 - 1 BvR 1766/92

    Zur Inhaltskontrolle eines Ehevertrages durch die Gerichte

  • BFH, 30.08.2017 - II R 46/15

    Spielerüberlassung als freigebige Zuwendung an Fußballverein

  • BFH, 23.06.2015 - II R 52/13

    Zuwendender bei Vollzug eines formunwirksamen Schenkungsversprechens eines

  • BGH, 17.01.2018 - XII ZB 20/17

    Sittenwidrigkeit eines Ehevertrags mit einem von der Ausweisung bedrohten

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