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   FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14   

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FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14 (https://dejure.org/2021,60299)
FG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 08.07.2021 - 2 K 483/14 (https://dejure.org/2021,60299)
FG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 08. Juli 2021 - 2 K 483/14 (https://dejure.org/2021,60299)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Kurzfassungen/Presse

  • datenbank.nwb.de (Leitsatz)

    Haftung einer Bank nach § 13c UStG bei Globalzession zur Sicherung einer Kreditlinie auf einem Kontokorrentkonto: "Vereinnahmung" durch Gutschrift auf dem bei der Bank geführten debitorischen Kontokorrentkonto trotz weiterhin bestehender Verfügungsbefugnis des Zedenten ...

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (32)

  • BFH, 21.11.2013 - V R 21/12

    Bankenhaftung im Insolvenzfall

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Nach der Rechtsprechung des BFH, der sich der Senat anschließt, verstößt die Haftung nach § 13c UStG weder gegen höherrangiges Recht noch gegen allgemeine Rechtsgrundsätze; die Vorschrift entspricht dem Unionsrecht und ist auch im Falle der stillen Zession anzuwenden (vgl. BFH-Urteile vom 25. November 2015 V R 65/14, WM 2016, 1072, 1073; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89; vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74 unter II.1.).

    Der Vorauszahlungsbescheid (§ 18 Abs. 1 UStG i. V. mit § 168 Satz 1 AO) hat nach ständiger Rechtsprechung des BFH im Verhältnis zur Steuerberechnung für das Kalenderjahr (§ 16 Abs. 1 Satz 2 UStG) und zur Steuerfestsetzung für das Kalenderjahr (§ 18 Abs. 3 Satz 1 UStG i. V. mit § 168 Satz 1 AO) nur "vorläufigen Charakter" (BFH-Urteile vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74, Rn. 18 - 23; vom 7. Juli 2011 V R 42/09, BFHE 234, 519, BFH/NV 2011, 1980, unter II.3.a aa; jeweils m.w.N.).

    Der spätere Erlass eines Umsatzsteuerjahresbescheides, dem im Insolvenzfall die Eintragung in die Insolvenztabelle gleichsteht oder auch der Erlass eines Feststellungsbescheides führen zu einer Erledigung des jeweiligen Vorauszahlungsbescheides "auf andere Weise" (§ 124 Abs. 2 letzter Halbsatz AO) und treten für die Berechnung der Haftungsschuld an dessen Stelle (BFH-Urteile vom 23. Juli 2020 V R 44/19, BFHE 270, 54 vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74, jeweils m.w. N.).

    Da sich am Erfordernis einer für das Kalenderjahr vorzunehmenden Steuerberechnung durch die Insolvenzeröffnung nichts ändert (BFH-Urteil vom 24. November 2011 V R 13/11, BFHE 235, 137, BStBl. II 2012, 298, unter II.2.), hat das Finanzamt den sich für das Kalenderjahr ergebenden Steueranspruch nach den allgemeinen Grundsätzen der §§ 16 ff. UStG zu berechnen und ihn, soweit es sich um eine Insolvenzforderung (§ 38 InsO) handelt, gemäß §§ 174 ff. InsO zur Insolvenztabelle anzumelden (BFH-Urteil vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74 m.w.N).

    Mit dem Tabelleneintrag gehen die Ansprüche auf Vorauszahlung von Umsatzsteuer für die Voranmeldungszeiträume des Kalenderjahres auch dann materiell-rechtlich im Anspruch auf die für das Kalenderjahr zu entrichtende Steuer auf, wenn aufgrund der Insolvenzeröffnung nach § 251 Abs. 2 Satz 1 AO i. V. mit § 87 InsO kein Jahresbescheid mit Zahllast mehr ergehen kann (BFH-Urteil vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74, Rn. 18 - 23, m.w.N.; vom 13. Mai 2009 XI R 63/07, BFHE 225, 278, BStBl. II 2010, 11, unter II.2.a aa)).

    Der Eintrag in die Insolvenztabelle in Höhe von ? ist für die Berechnung der Haftungsschuld an deren Stelle getreten (vgl. BFH-Urteil vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BFH/NV 2014, 548, Rdn. 18).

  • BFH, 20.03.2013 - XI R 11/12

    Haftung des Abtretungsempfängers für Umsatzsteuer bei Abtretung von Forderungen

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Nach der Rechtsprechung des BFH, der sich der Senat anschließt, verstößt die Haftung nach § 13c UStG weder gegen höherrangiges Recht noch gegen allgemeine Rechtsgrundsätze; die Vorschrift entspricht dem Unionsrecht und ist auch im Falle der stillen Zession anzuwenden (vgl. BFH-Urteile vom 25. November 2015 V R 65/14, WM 2016, 1072, 1073; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89; vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74 unter II.1.).

    Der Haftungstatbestand umfasst alle Formen der Abtretung und damit auch die Abtretung bestimmter künftiger Forderungen aus bestehenden Geschäftsbeziehungen zugunsten eines Dritten im Zusammenhang mit Waren- oder Bankkrediten, insbesondere die Globalzession (BFH-Urteil vom 20.03.2013 - XI R 11/12, BFHE 241, 89, HFR 2013, 739).

    Denn § 13c UStG ist auch im Fall der stillen Zession anzuwenden (vgl. BFH-Urteil vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36; FG München, Beschluss vom 27. April 2010 14 V 921/10, juris ; Bunjes/Leonard, UStG, 11. Aufl., § 13c Rz 17).

    Diese Formulierung setzt aber nicht notwendig voraus, dass der Abtretungsempfänger selbst die Forderung einzieht (BFH-Urteil vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 37 - 40).

    Grundsätzlich liegt eine "Vereinnahmung" einer abgetretenen Forderung durch den Abtretungsempfänger i. S. von § 13c UStG -außer in dem ausdrücklich gesetzlich geregelten Fall einer (Weiter-)Abtretung der Forderung an einen Dritten, § 13c Abs. 1 Satz 3 UStG- unter den Voraussetzungen vor, wie sie allgemein im Rahmen der Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten (Ist-Besteuerung) gemäß § 13 Abs. 1 Nr. 1a Satz 4 UStG oder § 13 Abs. 1 Nr. 1b UStG gelten (BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36, m.w.N.; vgl. auch Leipold in Sölch/Ringleb, Umsatzsteuer, § 13c Rz 38).

    Danach liegt eine Vereinnahmung i. S. von § 13c UStG vor, soweit der Abtretungsempfänger eine Zahlung aus der abgetretenen Forderung erhalten hat (BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36, jeweils m.w.N.; FG Münster-Urteil vom 23. April 2020 5 K 2400/17 U, EFG 2020, 946-951, m. w. N.).

  • FG Münster, 23.04.2020 - 5 K 2400/17

    Inanspruchnahme für Umsatzsteuerschulden einer GmbH

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Die Haftung ist der Höhe nach begrenzt auf die im Zeitpunkt der Fälligkeit festgesetzte und nicht oder nicht vollständig entrichtete Steuer, § 13c Abs. 2 Satz 3 UStG (vgl. BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 3. Juni 2009 XI R 57/07, DStR 2009, 2144; FG Münster, Urteil vom 23. April 2020 - 5 K 2400/17 U -, Rn. 28, juris; FG München, Urteil vom 22. Juni 2010 - 14 K 1707/07 -, Rn. 11, juris).

    Danach liegt eine Vereinnahmung i. S. von § 13c UStG vor, soweit der Abtretungsempfänger eine Zahlung aus der abgetretenen Forderung erhalten hat (BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36, jeweils m.w.N.; FG Münster-Urteil vom 23. April 2020 5 K 2400/17 U, EFG 2020, 946-951, m. w. N.).

    Nach anderer Auffassung soll es für eine Vereinnahmung i. S. von § 13c Abs. 1 Satz 1 UStG schon ausreichend sein, wenn die Kreditlinie eines Kontokorrentkontos überschritten sei und das Kreditinstitut deshalb weiteren Verfügungen des Kontoinhabers jederzeit widersprechen könne, ohne dass dieser einen Rechtsanspruch auf die Möglichkeit der Überziehung habe (vgl. FG Münster, Urteil vom 23. April 2020 - 5 K 2400/17 U, EFG 2020, 946-951, Rn. 38; s. auch Jatzke, DStR 2018, 2116, und Lippross, Umsatzsteuer-Rundschau 2018, 901).

    Insbesondere steht dieser Auslegung der Wortlaut des § 13c UStG nicht entgegen, denn das Gesetz verlangt gerade keine endgültige Vereinnahmung der Beträge (vgl. auch FG Münster, Urteil vom 23. April 2020 - 5 K 2400/17 U, Rn. 39, juris).

    Auch würde der Sinn und Zweck der Haftungsregelung des § 13c UStG - die Vermeidung von Steuerausfällen - verfehlt, wenn man auf eine endgültige Vereinnahmung abstellen würde (FG Münster, Urteil vom 23. April 2020 - 5 K 2400/17 U, Rn. 41 - 42, juris; in diesem Sinne auch: Jatzke, DStR 2018, 2111, 2116).

  • BFH, 22.06.2021 - V R 16/20

    Haftung bei Forderungsabtretung

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Die Haftung ist der Höhe nach begrenzt auf die im Zeitpunkt der Fälligkeit festgesetzte und nicht oder nicht vollständig entrichtete Steuer, § 13c Abs. 2 Satz 3 UStG (vgl. BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 3. Juni 2009 XI R 57/07, DStR 2009, 2144; FG Münster, Urteil vom 23. April 2020 - 5 K 2400/17 U -, Rn. 28, juris; FG München, Urteil vom 22. Juni 2010 - 14 K 1707/07 -, Rn. 11, juris).

    Grundsätzlich liegt eine "Vereinnahmung" einer abgetretenen Forderung durch den Abtretungsempfänger i. S. von § 13c UStG -außer in dem ausdrücklich gesetzlich geregelten Fall einer (Weiter-)Abtretung der Forderung an einen Dritten, § 13c Abs. 1 Satz 3 UStG- unter den Voraussetzungen vor, wie sie allgemein im Rahmen der Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten (Ist-Besteuerung) gemäß § 13 Abs. 1 Nr. 1a Satz 4 UStG oder § 13 Abs. 1 Nr. 1b UStG gelten (BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36, m.w.N.; vgl. auch Leipold in Sölch/Ringleb, Umsatzsteuer, § 13c Rz 38).

    Danach liegt eine Vereinnahmung i. S. von § 13c UStG vor, soweit der Abtretungsempfänger eine Zahlung aus der abgetretenen Forderung erhalten hat (BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36, jeweils m.w.N.; FG Münster-Urteil vom 23. April 2020 5 K 2400/17 U, EFG 2020, 946-951, m. w. N.).

    Denn dann entscheide der Zessionar, wie mit den Zahlungseingängen auf dem debitorisch geführten Konto umgegangen werde, sodass der Zessionar als wirtschaftlich Verfügungsberechtigter anzusehen sei (BFH, Urteil vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn, Rn. 23 - 24).

  • FG Köln, 13.03.2019 - 9 K 2216/15

    Haftung des Abtretungsempfängers für die in der Forderung enthaltene

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Dafür ergeben sich schon keine Anhaltspunkte im Gesetz (vgl. auch: FG Köln, Urteil vom 13. März 2019 - 9 K 2216/15-, EFG 2020, 1026-1028, Rn. 30 m.w.N.).

    Allerdings verlangt das Gesetz keine betragsmäßige Deckungsgleichheit zwischen der Haftungsforderung und dem Umsatzsteueranteil in den abgetretenen Forderungen; § 13c UStG verweist vielmehr auf die aufgrund der Steuerberechnung gemäß § 16 Abs. 2 UStG entstehende Steuerschuld (FG Köln, Urteil vom 13. März 2019 - 9 K 2216/15-, EFG 2020, 1026-1028, Rn. 30 m.w.N.; vgl. auch Leipold in Sölch/Ringleb, UStG, § 13c Rz. 35).

    Die von der Klägerin für sich reklamierte Überprüfungsmöglichkeit folgt im Streitfall schon aus dem Umstand, dass ihr die aus der Globalzession im Haftungszeitraum zugeflossenen (Brutto-)Beträge ohne Weiteres ersichtlich sind und der darin enthaltene Umsatzsteueranteil vom Beklagten rechnerisch zutreffend ermittelt worden ist (ebenso: FG Köln, Urteil vom 13. März 2019 - 9 K 2216/15, EFG 2020, 1026-1028, Rn. 32).

  • FG München, 27.04.2010 - 14 V 921/10

    Haftung nach § 13c UStG

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Denn § 13c UStG ist auch im Fall der stillen Zession anzuwenden (vgl. BFH-Urteil vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89, BStBl. II 2016, 107, Rn. 33 - 36; FG München, Beschluss vom 27. April 2010 14 V 921/10, juris ; Bunjes/Leonard, UStG, 11. Aufl., § 13c Rz 17).

    Nach einem Beschluss des FG München vom 27. April 2010 (Az. 14 V 921/10, juris) soll es für die Vereinnahmung bereits ausreichen, wenn die Bank die Möglichkeit hatte, auf den eingezogenen Geldbetrag zuzugreifen.

    Im zu entscheidenden Fall war dem Kontoinhaber - anders als im Streitfall - keine Kreditlinie eingeräumt worden (vgl. FG München, Beschluss vom 27. April 2010 - 14 V 921/10 -, Rn. 20, juris).

  • BFH, 03.06.2009 - XI R 57/07

    Keine Haftung für Umsatzsteuer aus Globalzession vor dem 8. November 2003 -

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Die Haftung ist der Höhe nach begrenzt auf die im Zeitpunkt der Fälligkeit festgesetzte und nicht oder nicht vollständig entrichtete Steuer, § 13c Abs. 2 Satz 3 UStG (vgl. BFH-Urteile vom 22. Juni 2021 V R 16/20, BFHE nn; vom 3. Juni 2009 XI R 57/07, DStR 2009, 2144; FG Münster, Urteil vom 23. April 2020 - 5 K 2400/17 U -, Rn. 28, juris; FG München, Urteil vom 22. Juni 2010 - 14 K 1707/07 -, Rn. 11, juris).

    Gemäß § 27 Abs. 7 Satz 1 UStG ist der Haftungstatbestand des § 13c UStG auf alle Fälle anzuwenden, in denen Forderungen nach dem 7. November 2003 abgetreten, verpfändet oder gepfändet worden sind (vgl. BFH-Urteil vom 3. Juni 2009 XI R 57/07, BStBl. II 2010, 520).

    Der Abtretungsvertrag über eine zukünftige Forderung enthält alle Merkmale, aus denen der Übertragungstatbestand besteht (BFH-Urteil vom 3. Juni 2009 XI R 57/07, BFHE 226, 183, BStBl. II 2010, 520, Rn. 13 - 14, m.w. N.).

  • BFH, 23.07.2020 - V R 44/19

    Haftung bei Forderungsabtretung

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Für die Inanspruchnahme des Zessionars als Haftenden nach § 13c Abs. 2 Satz 1 UStG reicht es aus, dass sich die festgesetzte fällige Steuer zunächst aus einem Umsatzsteuervorauszahlungsbescheid ergibt, der nach der Insolvenzeröffnung aufgrund einer späteren Eintragung der nicht getilgten Jahressteuer in die Insolvenztabelle (§ 178 Abs. 3 InsO) erledigt und hierdurch modifiziert wird (BFH-Urteil vom 23. Juli 2020 V R 44/19, BFHE 270, 54, Rn. 20).

    Der spätere Erlass eines Umsatzsteuerjahresbescheides, dem im Insolvenzfall die Eintragung in die Insolvenztabelle gleichsteht oder auch der Erlass eines Feststellungsbescheides führen zu einer Erledigung des jeweiligen Vorauszahlungsbescheides "auf andere Weise" (§ 124 Abs. 2 letzter Halbsatz AO) und treten für die Berechnung der Haftungsschuld an dessen Stelle (BFH-Urteile vom 23. Juli 2020 V R 44/19, BFHE 270, 54 vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74, jeweils m.w. N.).

  • FG Köln, 29.10.2014 - 3 K 796/11

    Frage der Haftung als Abtretungsempfänger für nicht entrichtete Umsatzsteuer des

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Nach einem Urteil des FG Köln vom 29. Oktober 2014 (3 K 796/11, EFG 2015, 856-862) soll eine Vereinnahmung i. S. von § 13c UStG bei einer stillen Abtretung nicht vorliegen, solange der Unternehmer im Rahmen einer - auch nur geduldeten - Überziehung über die Gelder auf dem Girokonto verfügen könne.

    Der gegenteiligen Auffassung des FG Köln (Urteil vom 29. Oktober 2014 - 3 K 796/11, EFG 2015, 856-862), wonach die Vereinnahmung allein auf den bankvertragsrechtlichen Wirkungsmechanismen und die zugleich vorgenommene stille Abtretung der Gegenleistungsansprüche an die kontoführende Bank nicht ursächlich für die Vereinnahmung sei, ist nicht zuzustimmen.

  • BFH, 25.11.2015 - V R 65/14

    Bankenhaftung

    Auszug aus FG Sachsen-Anhalt, 08.07.2021 - 2 K 483/14
    Nach der Rechtsprechung des BFH, der sich der Senat anschließt, verstößt die Haftung nach § 13c UStG weder gegen höherrangiges Recht noch gegen allgemeine Rechtsgrundsätze; die Vorschrift entspricht dem Unionsrecht und ist auch im Falle der stillen Zession anzuwenden (vgl. BFH-Urteile vom 25. November 2015 V R 65/14, WM 2016, 1072, 1073; vom 20. März 2013 XI R 11/12, BFHE 241, 89; vom 21. November 2013 V R 21/12, BFHE 244, 70, BStBl. II 2016, 74 unter II.1.).

    Eine Vereinnahmung hat er indes für den Fall bejaht, dass der Zedent die ihm eingeräumte Verfügungsmacht tatsächlich nutze, um seine Verbindlichkeiten bei der kontoführenden Bank zu tilgen (BFH-Urteil vom 25. November 2015 V R 65/14, nv, BFH/NV 2016, 953).

  • BFH, 16.12.2015 - XI R 28/13

    Zur Haftung des Abtretungsempfängers für Umsatzsteuer beim sog. echten Factoring

  • BGH, 11.02.2020 - II ZR 427/18

    Masseschmälerung durch Einziehung einer Vorauszahlung auf ein debitorisches

  • BFH, 27.10.2014 - VII B 192/13

    Maßgeblicher Zeitpunkt für die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit eines

  • BGH, 29.11.1999 - II ZR 273/98

    Zahlungsverbot für den Geschäftsführer einer insolvenzreifen GmbH

  • BFH, 27.09.2017 - XI R 9/16

    Haftungsbescheid; Einwendungsausschluss des Geschäftsführers einer GmbH bei

  • BFH, 24.11.2011 - V R 13/11

    Steuerberechnung und Wirkung des Tabelleneintrags im Insolvenzverfahren -

  • BGH, 26.03.2007 - II ZR 310/05

    Anwendung der Eigenkapitalersatzregel auf eine Gesellschafterbürgschaft;

  • BFH, 11.07.2001 - VII R 28/99

    Rechtmäßigkeit eines vor Ablauf der Zahlungsverjährung des Steueranspruchs

  • BFH, 22.04.2008 - VII R 29/06

    Bananenimporteur muss Echtheit der bei der Einfuhr vorgelegten Einfuhrlizenzen

  • FG München, 26.07.2016 - 6 K 97/15

    Ausschüttung von Kapitalerträgen an die Gesellschafter

  • BFH, 07.07.2011 - V R 42/09

    Zeitpunkt der Zuordnungsentscheidung bei gemischt-genutzten Gegenständen

  • BFH, 17.12.2014 - II R 18/12

    Versicherungsteuerbefreiung für Sportinvaliditätsversicherung - Anforderungen an

  • BFH, 13.05.2009 - XI R 63/07

    Erlass von Umsatzsteuerbescheiden für Zeiträume vor Insolvenzeröffnung im

  • EuGH, 06.10.1982 - 283/81

    CILFIT / Ministero della Sanità

  • BFH, 05.12.2013 - XI B 17/13

    Darlegung von Zulassungsgründen bei kumulativer Urteilsbegründung

  • BGH, 27.10.2020 - II ZR 355/18

    Kompensation einer masseschmälernden Zahlung aus dem Vermögen einer

  • BGH, 23.06.2015 - II ZR 366/13

    Persönliche Haftung des Geschäftsführers einer insolvenzreifen GmbH: Einziehung

  • BGH, 03.06.2014 - II ZR 100/13

    Haftung des einzelvertretungsberechtigten Geschäftsführers-Kommanditisten wegen

  • BFH, 06.08.1996 - VII R 77/95

    Fortführung des Klageverfahrens ohne Antrag gem. § 68 FGO nach Teilrücknahme des

  • FG München, 22.06.2010 - 14 K 1707/07

    Gemeinschaftskonformität des § 13c UStG

  • EuGH, 11.05.2006 - C-384/04

    Federation of Technological Industries u.a. - Sechste Mehrwertsteuerrichtlinie -

  • BFH, 09.12.2010 - V R 22/10

    Masseverbindlichkeit bei Entgeltvereinnahmung durch Insolvenzverwalter -

  • BFH, 29.11.2022 - XI R 2/22

    Bankenhaftung nach § 13c UStG bei debitorischem Kontokorrentkonto

    Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts des Landes Sachsen-Anhalt vom 08.07.2021 - 2 K 483/14 aufgehoben.

    Die Klägerin beantragt, das Urteil des FG vom 08.07.2021 - 2 K 483/14 sowie den Haftungsbescheid vom 04.12.1013 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 01.04.2014 aufzuheben.

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