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   KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18 - 161 AR 273/18   

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KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18 - 161 AR 273/18 (https://dejure.org/2019,88373)
KG, Entscheidung vom 06.02.2019 - 5 Ws 225/18 - 161 AR 273/18 (https://dejure.org/2019,88373)
KG, Entscheidung vom 06. Februar 2019 - 5 Ws 225/18 - 161 AR 273/18 (https://dejure.org/2019,88373)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    § 4 Abs 1 Nr 2 StrEG, § 5 Abs 2 S 1 StrEG
    Anspruch auf Haftentschädigung bei grob fahrlässiger Verursachung der Strafverfolgungsmaßnahme durch Beschuldigten

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    StrEG § 4 Abs. 1 Nr. 2 ; StrEG § 5 Abs. 2 S. 1
    1. Ein Ausschluss der Entschädigung nach § 5 Abs. 2 Satz 1 StrEG ist vorrangig vor der Frage einer Entschädigung unter Billigkeitsgesichtspunkten nach § 4 Abs. 1 Nr. 2 StrEG zu prüfen. 2. § 5 Abs. 2 Satz 1 StrEG setzt voraus, dass der Beschuldigte die Maßnahme durch die Tat ...

  • rechtsportal.de

    Entschädigungsausschluss nach StrEG wegen eigenem schuldhaften, tatauslösenden Verhalten; Bewertung des schuldhaften Verhaltens nach Grundsätzen des Zivilrechts; Anordnung von Untersuchungshaft wegen Schaffung eines hinreichenden Tatverdachts; Berücksichtigung des ...

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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (13)

  • KG, 11.01.2012 - 2 Ws 351/11

    Maßstab für Anlass zu einer Strafverfolgungsmaßnahme gegeben hat; grob

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Er ist hierbei allerdings gemäß § 8 Abs. 3 Satz 2 StrEG i. V. mit § 464 Abs. 3 Satz 2 StPO an die tatsächlichen Feststellungen, auf denen die Hauptentscheidung beruht und welche diese tragen, gebunden, kann aber weitere, diesen nicht widersprechende Feststellungen im Freibeweisverfahren treffen und ergänzend den Verfahrensakten entnehmen (ständ. Rspr., z. B. OLG Bamberg, Beschluss vom 3. November 2011 - 1 Ws 560/11 -, juris Rdnr. 6 f.; KG, Beschlüsse vom 11. Januar 2012 - 2 Ws 351/11 -, juris Rdnr. 3, und 2. April 1998 - 4 Ws 64/98 -, juris Rdnr. 3; jeweils m. w. Nachw.).

    a) Bei der Prüfung der Verursachung sind nicht die Erkenntnismöglichkeiten zum Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung maßgeblich, sondern wie sich der Sachverhalt den Ermittlungsbehörden oder den Gerichten zum Zeitpunkt der Anordnung oder Aufrechterhaltung der Strafverfolgungsmaßnahme dargestellt hat (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 25. Juni 2013 - III-2 Ws 275/13 -, juris Rdnr. 9; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018 - 4 Ws 111 - 113/18 -, 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 3, 20. Juni 2011 - 4 Ws 48/11 -, juris Rdnr. 7, und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 4; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 10; Kunz in Münchner Kommentar, StPO 1. Aufl., § 5 StrEG Rdnr. 39; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 39; jeweils m. w. Nachw.).

    Bei der Beurteilung der Frage, ob der Beschuldigte Anlass zu der Strafverfolgungsmaßnahme gegeben hat, ist deshalb ein strenger Maßstab anzulegen (ständ. Rspr., z. B. BGH, Beschluss vom 24. September 2009 - 3 StR 350/09 -, juris Rdnr. 4; KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 4; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Erforderlich ist vielmehr, dass er die Maßnahme durch die Tat oder sein früheres oder nachfolgendes (Prozess-)Verhalten, das sicher festgestellt werden muss, ganz oder überwiegend verursacht hat (BGH, Beschlüsse vom 25. April 2017 - 3 StR 453/16 -, juris Rdnr. 4, und 24. September 2009, a. a. O., juris Rdnr. 4; OLG Bamberg, a. a. O., juris Rdnr. 7; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 5; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnrn. 33 f., 37; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnrn. 34, 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Das Verhalten des Beschuldigten ist nicht oder nicht mehr ursächlich, wenn die Maßnahme auch unabhängig von seinem Verhalten angeordnet oder aufrecht erhalten worden wäre oder wenn sie allein oder im Wesentlichen auf anderen Beweisen beruht (OLG Hamm, Beschluss vom 3. November 2016 - 5 Ws 318/16 -, juris Rdnr. 14; OLG Düsseldorf, a. a. O., juris Rdnr. 9; KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 4; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 37;jeweils m. w. Nachw.).

    Die Anordnung von Untersuchungshaft kann ein Beschuldigter nicht nur dadurch verursachen, dass er durch sein Verhalten maßgeblich zur Entstehung des dringenden Tatverdachts beiträgt, sondern auch dadurch, dass er in zurechenbarer Weise einen wesentlichen Ursachenbeitrag zur Begründung eines Haftgrundes, auch eines weiteren Haftgrundes, leistet (KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O.; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 33; jeweils m. w. Nachw.).

    Bei Zweifeln ist zu seinen Gunsten zu entscheiden (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 4, und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 5; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 38; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnrn. 36, 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Dabei steht eine Verletzung der dem Geschädigten obliegenden Schadensminderungspflicht einer Mitverursachung gleich (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 5, und 20. Juni 2011, a. a. O., juris Rdnr. 7; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 33; jeweils m. w. Nachw.).

    Der Beschuldigte hat die Strafverfolgungsmaßnahme dann zumindest grob fahrlässig verursacht, wenn er nach objektiven, abstrakten Maßstäben bei subjektiver Zurechenbarkeit in ungewöhnlichem Maße die Sorgfalt außer Acht lässt, die ein verständiger Mensch in gleicher Lage aufwenden würde, um sich vor Schaden durch Strafverfolgungsmaßnahmen zu schützen (ständ. Rspr., z. B. BGH, Beschluss vom 24. September 2009, a. a. O., juris Rdnr. 4; KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 5; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 9; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 61; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 48; jeweils m. w. Nachw.), indem er schon einfachste, naheliegende Überlegungen anzustellen versäumt oder dasjenige nicht bedenkt, was im gegebenen Fall jedem einleuchten müsste, und so die Maßnahme "geradezu herausfordert" (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., und 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 5; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 9; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 61; jeweils m. w. Nachw.).

    dd) Erkenntnisse, die Anlass zur früheren Aufhebung des Haftbefehls oder zur Anordnung einer Haftverschonung gegeben hätten (KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 16; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnrn. 42, 46, 51 ff.; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 67 ff., 77; jeweils m. w. Nachw.), sind nicht ersichtlich.

    Ebenso wenig liegen grobe Bearbeitungsfehler oder gravierende Versäumnisse der Ermittlungsbehörden oder Gerichte vor, die die Ursächlichkeit des Verhaltens des Beschwerdeführers für den Vollzug der Untersuchungshaft oder ihre Fortdauer haben unterbrechen oder ausschließen können (BGH, Beschluss vom 25. April 2017, a. a. O., juris Rdnr. 5; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 12. Februar 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 16, 20.

  • KG, 20.06.2011 - 4 Ws 48/11

    Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen: Anspruchsausschluss wegen grob

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    a) Bei der Prüfung der Verursachung sind nicht die Erkenntnismöglichkeiten zum Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung maßgeblich, sondern wie sich der Sachverhalt den Ermittlungsbehörden oder den Gerichten zum Zeitpunkt der Anordnung oder Aufrechterhaltung der Strafverfolgungsmaßnahme dargestellt hat (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 25. Juni 2013 - III-2 Ws 275/13 -, juris Rdnr. 9; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018 - 4 Ws 111 - 113/18 -, 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 3, 20. Juni 2011 - 4 Ws 48/11 -, juris Rdnr. 7, und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 4; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 10; Kunz in Münchner Kommentar, StPO 1. Aufl., § 5 StrEG Rdnr. 39; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 39; jeweils m. w. Nachw.).

    Ob eine schuldhafte Verursachung vorliegt, ist ausschließlich nach zivilrechtlichen Zurechnungsgrundsätzen (§§ 254, 276, 277, 278 BGB) zu beurteilen, da die Vorschrift auf dem Rechtsgedanken des § 254 BGB beruht (KG, Beschluss vom 12. Februar 2018, a. a. O.; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 7); daher ist eine solche Verursachung bereits bei der haftungsbegründenden Kausalität zu berücksichtigen (ständ. Rspr., z. B. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 21. November 2002 - 2 BvR 1609/02 -, juris Rdnr. 5 m. w. Nachw.; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., und 20. Juni 2011, a. a. O., juris Rdnr. 7; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 33; Meyer, a. a. O., Vorbem. §§ 5 - 6, Rdnr. 3; jeweils m. w. Nachw.).

    Dabei steht eine Verletzung der dem Geschädigten obliegenden Schadensminderungspflicht einer Mitverursachung gleich (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 5, und 20. Juni 2011, a. a. O., juris Rdnr. 7; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 33; jeweils m. w. Nachw.).

    Denn die Regelung des § 5 Abs. 2 Satz 1 StrEG bringt den für jedes Entschädigungsrecht geltenden Grundsatz zum Ausdruck, dass derjenige, der durch sein eigenes zurechenbares Verhalten eine (entschädigungspflichtige) Strafverfolgungsmaßnahme ausgelöst hat, nicht auch noch entschädigt werden darf (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., und 20. Juni 2011, a. a. O., juris Rdnr. 7; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 33; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 34; jeweils m. w. Nachw.).

    Juni 2011, a. a. O., juris Rdnr. 12; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnrn. 49 f., 52; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 76; jeweils m. w. Nachw.).

  • KG, 02.04.1998 - 4 Ws 64/98
    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Er ist hierbei allerdings gemäß § 8 Abs. 3 Satz 2 StrEG i. V. mit § 464 Abs. 3 Satz 2 StPO an die tatsächlichen Feststellungen, auf denen die Hauptentscheidung beruht und welche diese tragen, gebunden, kann aber weitere, diesen nicht widersprechende Feststellungen im Freibeweisverfahren treffen und ergänzend den Verfahrensakten entnehmen (ständ. Rspr., z. B. OLG Bamberg, Beschluss vom 3. November 2011 - 1 Ws 560/11 -, juris Rdnr. 6 f.; KG, Beschlüsse vom 11. Januar 2012 - 2 Ws 351/11 -, juris Rdnr. 3, und 2. April 1998 - 4 Ws 64/98 -, juris Rdnr. 3; jeweils m. w. Nachw.).

    a) Bei der Prüfung der Verursachung sind nicht die Erkenntnismöglichkeiten zum Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung maßgeblich, sondern wie sich der Sachverhalt den Ermittlungsbehörden oder den Gerichten zum Zeitpunkt der Anordnung oder Aufrechterhaltung der Strafverfolgungsmaßnahme dargestellt hat (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 25. Juni 2013 - III-2 Ws 275/13 -, juris Rdnr. 9; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018 - 4 Ws 111 - 113/18 -, 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 3, 20. Juni 2011 - 4 Ws 48/11 -, juris Rdnr. 7, und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 4; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 10; Kunz in Münchner Kommentar, StPO 1. Aufl., § 5 StrEG Rdnr. 39; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 39; jeweils m. w. Nachw.).

    Spätere Erkenntnisse der Strafverfolgungsbehörden sind allerdings dahingehend zu berücksichtigen, ob sie unter Umständen Anlass gaben, die Maßnahme zu beenden (KG, Beschluss vom 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 4; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 51 f.; jeweils m. w. Nachw.).

    Erforderlich ist vielmehr, dass er die Maßnahme durch die Tat oder sein früheres oder nachfolgendes (Prozess-)Verhalten, das sicher festgestellt werden muss, ganz oder überwiegend verursacht hat (BGH, Beschlüsse vom 25. April 2017 - 3 StR 453/16 -, juris Rdnr. 4, und 24. September 2009, a. a. O., juris Rdnr. 4; OLG Bamberg, a. a. O., juris Rdnr. 7; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 5; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnrn. 33 f., 37; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnrn. 34, 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Bei Zweifeln ist zu seinen Gunsten zu entscheiden (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 4, und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 5; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 38; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnrn. 36, 38; jeweils m. w. Nachw.).

  • BGH, 24.09.2009 - 3 StR 350/09

    Unbegründete Revision der Staatsanwaltschaft

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Bei der Beurteilung der Frage, ob der Beschuldigte Anlass zu der Strafverfolgungsmaßnahme gegeben hat, ist deshalb ein strenger Maßstab anzulegen (ständ. Rspr., z. B. BGH, Beschluss vom 24. September 2009 - 3 StR 350/09 -, juris Rdnr. 4; KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 4; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Erforderlich ist vielmehr, dass er die Maßnahme durch die Tat oder sein früheres oder nachfolgendes (Prozess-)Verhalten, das sicher festgestellt werden muss, ganz oder überwiegend verursacht hat (BGH, Beschlüsse vom 25. April 2017 - 3 StR 453/16 -, juris Rdnr. 4, und 24. September 2009, a. a. O., juris Rdnr. 4; OLG Bamberg, a. a. O., juris Rdnr. 7; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 5; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnrn. 33 f., 37; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnrn. 34, 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Der Beschuldigte hat die Strafverfolgungsmaßnahme dann zumindest grob fahrlässig verursacht, wenn er nach objektiven, abstrakten Maßstäben bei subjektiver Zurechenbarkeit in ungewöhnlichem Maße die Sorgfalt außer Acht lässt, die ein verständiger Mensch in gleicher Lage aufwenden würde, um sich vor Schaden durch Strafverfolgungsmaßnahmen zu schützen (ständ. Rspr., z. B. BGH, Beschluss vom 24. September 2009, a. a. O., juris Rdnr. 4; KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 5; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 9; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 61; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnr. 48; jeweils m. w. Nachw.), indem er schon einfachste, naheliegende Überlegungen anzustellen versäumt oder dasjenige nicht bedenkt, was im gegebenen Fall jedem einleuchten müsste, und so die Maßnahme "geradezu herausfordert" (KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., und 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 5; Schmitt, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 9; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 61; jeweils m. w. Nachw.).

  • BGH, 25.04.2017 - 3 StR 453/16

    Entschädigung wegen erlittener Untersuchungshaft trotz grob fahrlässigen

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Erforderlich ist vielmehr, dass er die Maßnahme durch die Tat oder sein früheres oder nachfolgendes (Prozess-)Verhalten, das sicher festgestellt werden muss, ganz oder überwiegend verursacht hat (BGH, Beschlüsse vom 25. April 2017 - 3 StR 453/16 -, juris Rdnr. 4, und 24. September 2009, a. a. O., juris Rdnr. 4; OLG Bamberg, a. a. O., juris Rdnr. 7; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., und 2. April 1998, a. a. O., juris Rdnr. 5; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnrn. 33 f., 37; Meyer, a. a. O., § 5 Rdnrn. 34, 38; jeweils m. w. Nachw.).

    Ebenso wenig liegen grobe Bearbeitungsfehler oder gravierende Versäumnisse der Ermittlungsbehörden oder Gerichte vor, die die Ursächlichkeit des Verhaltens des Beschwerdeführers für den Vollzug der Untersuchungshaft oder ihre Fortdauer haben unterbrechen oder ausschließen können (BGH, Beschluss vom 25. April 2017, a. a. O., juris Rdnr. 5; KG, Beschlüsse vom 28. August 2018, a. a. O., 12. Februar 2018, a. a. O., 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 16, 20.

  • OLG Hamm, 03.11.2016 - 5 Ws 318/16

    Entschädigung, StrEG, U-Haft, überschießende U-Haft

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Das Verhalten des Beschuldigten ist nicht oder nicht mehr ursächlich, wenn die Maßnahme auch unabhängig von seinem Verhalten angeordnet oder aufrecht erhalten worden wäre oder wenn sie allein oder im Wesentlichen auf anderen Beweisen beruht (OLG Hamm, Beschluss vom 3. November 2016 - 5 Ws 318/16 -, juris Rdnr. 14; OLG Düsseldorf, a. a. O., juris Rdnr. 9; KG, Beschluss vom 11. Januar 2012, a. a. O., juris Rdnr. 4; Kunz, a. a. O., § 5 StrEG Rdnr. 37;jeweils m. w. Nachw.).

    Insofern ist nicht von Bedeutung, dass er - nach den Feststellungen des Landgerichts in seinem Urteil vom 11. Juni 2018 - Asylbewerber (dazu OLG Hamm, Beschluss vom 3. November 2016, a. a. O., juris Rdnr. 14) ist.

  • OLG Hamm, 09.12.2014 - 2 Ws 272/14

    Entschädigung für überschießende Untersuchungshaft

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Eine Entscheidung darüber, ob es im Sinne des § 4 Abs. 1 Nr. 2 StrEG der Billigkeit (dazu z. B. BGH, Beschlüsse vom 12. Februar 2014 - 1 StR 36/14 -, juris Rdnr. 4, und 10. Januar 2007 - 5 StR 454/06 -, juris Rdnr. 6 f.; OLG Hamm, Beschluss vom 9. Dezember 2014 - III-2 Ws 272/14 -, juris Rdnr. 9 ff.; KG, Beschluss vom 12. Februar 2018 - 1 Ws 1/18 - Meyer, StrEG 10. Aufl., § 4 Rdnr. 13 ff.; jeweils m. w. Nachw.) entspricht, den Verurteilten für die Dauer der die festgesetzte Gesamtfreiheitsstrafe übersteigenden Strafverfolgungsmaßnahmen zu entschädigen oder - wie vom Landgericht ausgeführt - nicht, war jedoch nicht erforderlich.
  • BGH, 10.01.2007 - 5 StR 454/06

    Sofortige Beschwerde gegen die Kostenentscheidung (Teilaufhebung als Teilerfolg;

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Eine Entscheidung darüber, ob es im Sinne des § 4 Abs. 1 Nr. 2 StrEG der Billigkeit (dazu z. B. BGH, Beschlüsse vom 12. Februar 2014 - 1 StR 36/14 -, juris Rdnr. 4, und 10. Januar 2007 - 5 StR 454/06 -, juris Rdnr. 6 f.; OLG Hamm, Beschluss vom 9. Dezember 2014 - III-2 Ws 272/14 -, juris Rdnr. 9 ff.; KG, Beschluss vom 12. Februar 2018 - 1 Ws 1/18 - Meyer, StrEG 10. Aufl., § 4 Rdnr. 13 ff.; jeweils m. w. Nachw.) entspricht, den Verurteilten für die Dauer der die festgesetzte Gesamtfreiheitsstrafe übersteigenden Strafverfolgungsmaßnahmen zu entschädigen oder - wie vom Landgericht ausgeführt - nicht, war jedoch nicht erforderlich.
  • KG, 15.06.2012 - 4 Ws 57/12

    Ermessensreduzierung auf Null nach Wegfall einer geeigneten Anlasstat

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Der Senat hat, zumal es sich bei § 5 Abs. 2 Satz 1 StrEG nicht um eine Vorschrift handelt, die - wie etwa die §§ 3, 4 Abs. 1, 6 StrEG (zur letztgenannten Norm z. B. KG, Beschluss vom 15. Juni 2012 - 4 Ws 57/12 -, juris Rdnr. 6; Senat, Beschluss vom 24. Januar 2019 - 5 Ws 216/18 - jeweils m. w. Nachw.) - dem Gericht für seine Entscheidung ein Ermessen eröffnet, eine umfassende Prüfungskompetenz.
  • OLG Bamberg, 03.11.2011 - 1 Ws 560/11

    Strafverfolgungsentschädigung: Bindung des Beschwerdegerichts an die

    Auszug aus KG, 06.02.2019 - 5 Ws 225/18
    Er ist hierbei allerdings gemäß § 8 Abs. 3 Satz 2 StrEG i. V. mit § 464 Abs. 3 Satz 2 StPO an die tatsächlichen Feststellungen, auf denen die Hauptentscheidung beruht und welche diese tragen, gebunden, kann aber weitere, diesen nicht widersprechende Feststellungen im Freibeweisverfahren treffen und ergänzend den Verfahrensakten entnehmen (ständ. Rspr., z. B. OLG Bamberg, Beschluss vom 3. November 2011 - 1 Ws 560/11 -, juris Rdnr. 6 f.; KG, Beschlüsse vom 11. Januar 2012 - 2 Ws 351/11 -, juris Rdnr. 3, und 2. April 1998 - 4 Ws 64/98 -, juris Rdnr. 3; jeweils m. w. Nachw.).
  • BVerfG, 21.11.2002 - 2 BvR 1609/02

    Berücksichtigung von Mitverschulden im Entschädigungsverfahren gem § 5 Abs 2

  • OLG Düsseldorf, 25.06.2013 - 2 Ws 275/13

    Ursächlichkeit im Sinne des § 5 Abs. 2 StrEG

  • BGH, 12.02.2014 - 1 StR 36/14

    Anrechnung einer vorläufigen Unterbringung (Strafaussetzung zur Bewährung;

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