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   KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17   

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https://dejure.org/2018,54299
KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17 (https://dejure.org/2018,54299)
KG, Entscheidung vom 07.12.2018 - 14 U 132/17 (https://dejure.org/2018,54299)
KG, Entscheidung vom 07. Dezember 2018 - 14 U 132/17 (https://dejure.org/2018,54299)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    § 1 InsO, §§ 1 ff InsO, § 129 Abs 1 InsO, § 133 Abs 1 S 1 InsO
    Rückgewährklage des Insolvenzverwalters nach Insolvenzanfechtung: Abgrenzung zwischen vorübergehender Zahlungsstockung und drohender Zahlungsunfähigkeit einer GmbH im Rahmen der Feststellung eines Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes

  • Wolters Kluwer
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    Insolvenzanfechtung wegen vorsätzlicher Gläubigerbenachteiligung

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Sind Zahlungen an den Bauunternehmer Bargeschäfte?

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Besprechungen u.ä.

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)

    Sind Zahlungen an Bauunternehmer Bargeschäfte? (IBR 2019, 491)

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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (39)

  • BGH, 18.07.2013 - IX ZR 143/12

    Insolvenzanfechtung: Feststellung der Zahlungsunfähigkeit aufgrund von Indizien

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    Hat der Schuldner seine Zahlungen eingestellt, begründet dies auch für die Insolvenzanfechtung gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO die gesetzliche Vermutung der Zahlungsunfähigkeit (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 11; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 7-8 m.w.N. jeweils nach juris).

    Zahlungseinstellung ist dabei dasjenige nach außen hervortretende Verhalten des Schuldners, in dem sich typischerweise ausdrückt, dass er nicht in der Lage ist, seine fälligen Zahlungspflichten zu erfüllen (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 9 m.w.N. jeweils nach juris).

    Es muss sich mindestens für die beteiligten Verkehrskreise der berechtigte Eindruck aufdrängen, dass der Schuldner außerstande ist, seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen zu genügen (BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urteil vom 29. März 2012 - IX ZR 40/10, WM 2012, 998-999, Rn. 10 jeweils nach juris).

    Die tatsächliche Nichtzahlung eines erheblichen Teils der fälligen Verbindlichkeiten reicht für eine Zahlungseinstellung aus (BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urteil vom 29. März 2012 - IX ZR 40/10, WM 2012, 998-999, Rn. 10; BGH, Urteil vom 24. Januar 2012 - IX ZR 119/10, ZIP 2012, 723-725, Rn. 13 jeweils nach juris; Rüntz/Laroche in Kayser/Thole, InsO, 9. Aufl. 2018, § 17 InsO, Rn. 35).Haben im fraglichen Zeitpunkt fällige Verbindlichkeiten bestanden, die bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht beglichen worden sind, ist regelmäßig von Zahlungseinstellung auszugehen (BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urteil vom 24. Januar 2012 - IX ZR 119/10, ZIP 2012, 723-725, Rn. 13 jeweils nach juris).

    Schon eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise kann Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Es obliegt vielmehr dem Tatrichter, ausgehend von den festgestellten Indizien eine Gesamtabwägung vorzunehmen, ob eine Zahlungseinstellung gegeben ist (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 12; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 10 m.w.N. nach juris).

    Unter Berücksichtigung obiger Maßstäbe ist nach einer Gesamtabwägung der hier vorliegenden Beweisanzeichen eine Zahlungseinstellung der Schuldnerin jedenfalls zum 21. Oktober 2011 anzunehmen, weil die Schuldnerin ihre Steuerverbindlichkeiten bereits ab Mitte 2010 nur noch schleppend, aufgrund von Vollstreckungsverfahren und auch nicht vollständig bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens beglichen hat (nachfolgend Ziffer (1.))und zudem auch Verbindlichkeiten gegenüber ihren Lieferanten nur noch schleppend und gleichfalls nicht vollständig ausgeglichen hat (nachfolgend Ziffer (2.)), weshalb gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO deren Zahlungsunfähigkeit jedenfalls ab dem 21. Oktober 2011 zu vermuten ist (vgl. BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 11; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 7-8 m.w.N. jeweils nach juris) [vgl. Hinweise im Termin vom 19. Oktober 2018].

    Der im Zeitraum von Mitte 2010 aufgelaufene und infolge der nicht erfolgten bzw. ständig verspäteten Begleichung der Steuerverbindlichkeiten aufgebaute durchgängige Forderungsrückstand, die ergriffenen Vollstreckungsmaßnahmen, die wiederholte Bitte um Verrechnung von Steuerguthaben mit Steuerverbindlichkeiten sowie die wiederholten Stundungsanträge der Schuldnerin machen deutlich, dass sich die Schuldnerin offensichtlich am finanziellen Abgrund bewegt hat (vgl. BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 19 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 13 m.w.N. jeweils nach juris zum ständigen Vor-Sich-Herschieben von Forderungsrückständen).

    Dabei widerlegen die sich immer wieder erneuernden Forderungsrückstände die Annahme, dass kein wesentlicher Teil der Verbindlichkeiten betroffen war und es sich um lediglich geringfügige Liquiditätslücken gehandelt hat (vgl. BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 13 m.w.N. nach juris).

    Im Übrigen kann schon eine - wie hier - dauerhaft schleppende Zahlungsweise Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Haben im fraglichen Zeitpunkt fällige Verbindlichkeiten bestanden, die bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht beglichen worden sind, ist regelmäßig von Zahlungseinstellung auszugehen (BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 9 m.w.N.; BGH, Urteil vom 24. Januar 2012 - IX ZR 119/10, ZIP 2012, 723-725, Rn. 13 jeweils nach juris).

    Wie ausgeführt, kann eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Auch eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise kann Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, ZIP 2015, 1234-1237, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12 m.w.N. jeweils nach juris).

  • BGH, 12.02.2015 - IX ZR 180/12

    Insolvenzanfechtung: Beweisanzeichen der Schuldnerkenntnis von seiner

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    In diesem Fall weiß der Schuldner, dass sein Vermögen nicht ausreicht, um sämtliche Gläubiger zu befriedigen (BGH, Urteil vom 04. Mai 2017 - IX ZR 285/16, ZIP 2017, 1232-1233, Rn. 7; BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06, ZIP 2007, 1511-1514, Rn. 19 jeweils nach juris).

    Diese Grundsätze gelten auch, wenn eine kongruente Leistung angefochten wird (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 22; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 25 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Hat der Schuldner seine Zahlungen eingestellt, begründet dies auch für die Insolvenzanfechtung gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO die gesetzliche Vermutung der Zahlungsunfähigkeit (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 11; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 7-8 m.w.N. jeweils nach juris).

    Zahlungseinstellung ist dabei dasjenige nach außen hervortretende Verhalten des Schuldners, in dem sich typischerweise ausdrückt, dass er nicht in der Lage ist, seine fälligen Zahlungspflichten zu erfüllen (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 9 m.w.N. jeweils nach juris).

    Die Zahlungseinstellung kann aus einem einzelnen, aber auch aus einer Gesamtschau mehrerer darauf hindeutender Beweisanzeichen gefolgert werden (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 12; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N. nach juris).

    Unter Berücksichtigung obiger Maßstäbe ist nach einer Gesamtabwägung der hier vorliegenden Beweisanzeichen eine Zahlungseinstellung der Schuldnerin jedenfalls zum 21. Oktober 2011 anzunehmen, weil die Schuldnerin ihre Steuerverbindlichkeiten bereits ab Mitte 2010 nur noch schleppend, aufgrund von Vollstreckungsverfahren und auch nicht vollständig bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens beglichen hat (nachfolgend Ziffer (1.))und zudem auch Verbindlichkeiten gegenüber ihren Lieferanten nur noch schleppend und gleichfalls nicht vollständig ausgeglichen hat (nachfolgend Ziffer (2.)), weshalb gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO deren Zahlungsunfähigkeit jedenfalls ab dem 21. Oktober 2011 zu vermuten ist (vgl. BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 11; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 7-8 m.w.N. jeweils nach juris) [vgl. Hinweise im Termin vom 19. Oktober 2018].

    Der im Zeitraum von Mitte 2010 aufgelaufene und infolge der nicht erfolgten bzw. ständig verspäteten Begleichung der Steuerverbindlichkeiten aufgebaute durchgängige Forderungsrückstand, die ergriffenen Vollstreckungsmaßnahmen, die wiederholte Bitte um Verrechnung von Steuerguthaben mit Steuerverbindlichkeiten sowie die wiederholten Stundungsanträge der Schuldnerin machen deutlich, dass sich die Schuldnerin offensichtlich am finanziellen Abgrund bewegt hat (vgl. BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 19 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 13 m.w.N. jeweils nach juris zum ständigen Vor-Sich-Herschieben von Forderungsrückständen).

    Auch vor der Gesetzesänderung genügte nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 28 - 29 m.w.N.; BGH, Urteil vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07, ZIP 2009, 189-190, Rn. 10 m.w.N. jeweils nach juris), der gefolgt wird, eine Kenntnis von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit des Schuldners.

    Es genügt daher, dass der Anfechtungsgegner die tatsächlichen Umstände kennt, aus denen bei zutreffender rechtlicher Bewertung die - drohende - Zahlungsunfähigkeit zweifelsfrei folgt (BGH, Urteil vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14, ZIP 2017, 1379-1383, Rn. 18; BGH, Urteil vom 18. Januar 2018 - IX ZR 144/16, NJW-RR 2018, 432-435, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 28-29 m.w.N. jeweils nach juris).

    Weiß der Anfechtungsgegner von der drohenden oder bereits eingetretenen Zahlungsunfähigkeit des Schuldners, muss er grundsätzlich auch davon ausgehen, dass Zahlungen an ihn selbst andere Gläubiger benachteiligen, wenn der Schuldner unternehmerisch tätig und deshalb damit zu rechnen war, dass auch andere Gläubiger existieren (BGH, Urteil vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14, ZIP 2017, 1379-1383, Rn. 30; BGH, Urteil vom 18. Januar 2018 - IX ZR 144/16, NJW-RR 2018, 432-435, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 28-29 m.w.N. jeweils nach juris).

    Eine entsprechende Kenntnis ist in der Regel anzunehmen, wenn die Verbindlichkeiten des Schuldners bei dem Anfechtungsgegner, über einen längeren Zeitraum hinweg ständig in beträchtlichem Umfang nicht ausgeglichen werden und diesem den Umständen nach bewusst ist, dass es noch weitere Gläubiger mit ungedeckten Ansprüchen gibt (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 28-29 m.w.N. nach juris).

  • BGH, 09.06.2016 - IX ZR 174/15

    Insolvenzanfechtung einer kongruenten Leistungen: Indizien für eine erkennbare

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    Schon eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise kann Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Im Übrigen kann schon eine - wie hier - dauerhaft schleppende Zahlungsweise Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Wie ausgeführt, kann eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Schiebt ein Schuldner - wie hier - infolge der ständigen verspäteten Begleichung seiner Verbindlichkeiten einen Forderungsrückstand vor sich her, trägt dies zu dem Gesamtbild eines Schuldners bei, dem es auf Dauer nicht gelingt, bestehende Liquiditätslücken zu schließen, sondern der nur noch darum bemüht ist, trotz fehlender Mittel den Anschein eines funktionstüchtigen Geschäftsbetriebs aufrecht zu erhalten (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23 nach juris).

    Schließlich ist auch bei einer durch die Androhung einer Liefersperre erwirkten Zahlung für den Empfänger die eingetretene Zahlungsunfähigkeit regelmäßig unübersehbar ist (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 26 nach juris).

    Auch eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise kann Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, ZIP 2015, 1234-1237, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12 m.w.N. jeweils nach juris).

    Darüber hinaus ist auch bei einer durch die Androhung einer Liefersperre erwirkten Zahlung für den Empfänger die eingetretene Zahlungsunfähigkeit regelmäßig unübersehbar (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 26; BGH, Urteil vom 08. Oktober 2009 - IX ZR 173/07, ZIP 2009, 2253-2255, Rn. 14 jeweils nach juris).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der gefolgt wird, ist bei einer durch die Androhung einer Liefersperre erwirkten Zahlung für den Empfänger die eingetretene Zahlungsunfähigkeit regelmäßig unübersehbar (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 26; BGH, Urteil vom 08. Oktober 2009 - IX ZR 173/07, ZIP 2009, 2253-2255, Rn. 14 jeweils nach juris).

  • BGH, 21.01.2016 - IX ZR 32/14

    Insolvenzanfechtung von Druckzahlungen an das Finanzamt

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    In diesem Fall weiß der Schuldner, dass sein Vermögen nicht ausreicht, um sämtliche Gläubiger zu befriedigen (BGH, Urteil vom 04. Mai 2017 - IX ZR 285/16, ZIP 2017, 1232-1233, Rn. 7; BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06, ZIP 2007, 1511-1514, Rn. 19 jeweils nach juris).

    Hat der Schuldner seine Zahlungen eingestellt, begründet dies auch für die Insolvenzanfechtung gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO die gesetzliche Vermutung der Zahlungsunfähigkeit (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 11; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 7-8 m.w.N. jeweils nach juris).

    Die Zahlungseinstellung kann aus einem einzelnen, aber auch aus einer Gesamtschau mehrerer darauf hindeutender Beweisanzeichen gefolgert werden (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 12; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N. nach juris).

    Es obliegt vielmehr dem Tatrichter, ausgehend von den festgestellten Indizien eine Gesamtabwägung vorzunehmen, ob eine Zahlungseinstellung gegeben ist (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 12; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 10 m.w.N. nach juris).

    Unter Berücksichtigung obiger Maßstäbe ist nach einer Gesamtabwägung der hier vorliegenden Beweisanzeichen eine Zahlungseinstellung der Schuldnerin jedenfalls zum 21. Oktober 2011 anzunehmen, weil die Schuldnerin ihre Steuerverbindlichkeiten bereits ab Mitte 2010 nur noch schleppend, aufgrund von Vollstreckungsverfahren und auch nicht vollständig bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens beglichen hat (nachfolgend Ziffer (1.))und zudem auch Verbindlichkeiten gegenüber ihren Lieferanten nur noch schleppend und gleichfalls nicht vollständig ausgeglichen hat (nachfolgend Ziffer (2.)), weshalb gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO deren Zahlungsunfähigkeit jedenfalls ab dem 21. Oktober 2011 zu vermuten ist (vgl. BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 11; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 18 m.w.N.; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 7-8 m.w.N. jeweils nach juris) [vgl. Hinweise im Termin vom 19. Oktober 2018].

    Indiz für eine Zahlungseinstellung ist eine schleppende und erzwungene Zahlung von Steuerverbindlichkeiten (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 15 m.w.N. nach juris).

    Bei dieser Sachlage ist von einer dem Schuldner bekannten Zahlungsunfähigkeit und damit einem Benachteiligungsvorsatz auszugehen (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 17 m.w.N. nach juris).

    Allein der Hinweis darauf, dass die Schuldnerin noch Zahlungen geleistet habe, genügt nicht, weil bereits - wie hier - eine schleppende und erzwungene Zahlung von Verbindlichkeiten, ein wiederholtes Bitten um Zahlungsaufschub und Einräumung von Ratenzahlungen sowie das Auflaufen von Forderungsrückständen darauf hindeuten, dass der Schuldner ersichtlich am Rand des finanzwirtschaftlichen Abgrunds operiert und bei dieser Sachlage von einer dem Schuldner bekannten Zahlungsunfähigkeit und damit einem Benachteiligungsvorsatz auszugehen ist (BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 15-17 m.w.N. nach juris).

  • BGH, 22.06.2017 - IX ZR 111/14

    Insolvenzanfechtung: Rückschluss von der erfolgreichen zwangsweisen Durchsetzung

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    Es genügt daher, dass der Anfechtungsgegner die tatsächlichen Umstände kennt, aus denen bei zutreffender rechtlicher Bewertung die - drohende - Zahlungsunfähigkeit zweifelsfrei folgt (BGH, Urteil vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14, ZIP 2017, 1379-1383, Rn. 18; BGH, Urteil vom 18. Januar 2018 - IX ZR 144/16, NJW-RR 2018, 432-435, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 28-29 m.w.N. jeweils nach juris).

    Weiß der Anfechtungsgegner von der drohenden oder bereits eingetretenen Zahlungsunfähigkeit des Schuldners, muss er grundsätzlich auch davon ausgehen, dass Zahlungen an ihn selbst andere Gläubiger benachteiligen, wenn der Schuldner unternehmerisch tätig und deshalb damit zu rechnen war, dass auch andere Gläubiger existieren (BGH, Urteil vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14, ZIP 2017, 1379-1383, Rn. 30; BGH, Urteil vom 18. Januar 2018 - IX ZR 144/16, NJW-RR 2018, 432-435, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 28-29 m.w.N. jeweils nach juris).

    Dass ein Schuldner eigenmächtig Zahlungsfristen in Anspruch nimmt, muss aus Sicht des Gläubigers nicht zwingend auf eine Zahlungseinstellung deuten (BGH, Urteil vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14, ZIP 2017, 1379-1383, Rn. 23 m.w.N. nach juris).

    § 133 Abs. 1 Satz 2 InsO verlangt die Überzeugung, dass der Gläubiger positive Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit oder der Zahlungseinstellung hatte; eine grob fahrlässige oder leichtfertige Unkenntnis genügt nicht (BGH, Urteil vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14, ZIP 2017, 1379-1383, Rn. 22 nach juris).

    Entgegen der Auffassung der Beklagten weicht der Senat mit seiner Entscheidung auch nicht von den zitierten Entscheidungen des Bundesgerichtshofs vom 14. Juli 2016 - IX ZR 188/15 und vom 22. Juni 2017 - IX ZR 111/14 ab.

  • BGH, 10.01.2013 - IX ZR 28/12

    Insolvenzanfechtung: Kenntnis des Zahlungsempfängers von der "drohenden

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    In diesem Fall weiß der Schuldner, dass sein Vermögen nicht ausreicht, um sämtliche Gläubiger zu befriedigen (BGH, Urteil vom 04. Mai 2017 - IX ZR 285/16, ZIP 2017, 1232-1233, Rn. 7; BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06, ZIP 2007, 1511-1514, Rn. 19 jeweils nach juris).

    Auch die nur drohende Zahlungsunfähigkeit stellt ein starkes Beweisanzeichen für den Benachteiligungsvorsatz des Schuldners dar, wenn sie ihm bei Vornahme der Rechtshandlung bekannt war (BGH, Urteil vom 22. Mai 2014 - IX ZR 95/13, ZIP 2014, 1289-1294, Rn. 15; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Droht die Zahlungsunfähigkeit, bedarf es konkreter Umstände, die nahe legen, dass die Krise noch abgewandt werden kann (BGH, Urteil vom 22. Mai 2014 - IX ZR 95/13, ZIP 2014, 1289-1294, Rn. 15; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 24 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Diese Grundsätze gelten auch, wenn eine kongruente Leistung angefochten wird (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 22; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 25 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Aber auch dann, wenn nicht festgestellt werden kann, dass der Schuldner einen einzelnen Gläubiger befriedigt, um ihn von der Vollstreckung oder von der Stellung eines Insolvenzantrags abzuhalten, handelt er mit Benachteiligungsvorsatz, wenn er nur weiß, dass er zur Zeit der Wirksamkeit der Rechtshandlung (§ 140 InsO) zahlungsunfähig war (BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 15 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

  • BGH, 07.05.2015 - IX ZR 95/14

    Insolvenzanfechtung der Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen: Indizwirkung

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    Schon eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise kann Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Im Übrigen kann schon eine - wie hier - dauerhaft schleppende Zahlungsweise Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Wie ausgeführt, kann eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, NJW 2015, 2113-2116, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12; BGH, Beschluss vom 24. April 2008 - II ZR 51/07, ZInsO 2008, 1019-1020, Rn. 6; BGH, Urteil vom 09. Januar 2003, IX ZR 175/02, ZInsO 2003, 180-181, Rn. 27 jeweils nach juris).

    Auch eine dauerhaft schleppende Zahlungsweise kann Indizwirkung für eine Zahlungseinstellung haben (BGH, Urteil vom 09. Juni 2016 - IX ZR 174/15, NJW-RR 2016, 939-942, Rn. 23; BGH, Urteil vom 07. Mai 2015 - IX ZR 95/14, ZIP 2015, 1234-1237, Rn. 19; BGH, Urteil vom 18. Juli 2013 - IX ZR 143/12, ZIP 2013, 2015-2018, Rn. 12 m.w.N. jeweils nach juris).

  • BGH, 24.01.2013 - IX ZR 11/12

    Insolvenzanfechtung: Vorsatzanfechtung gegenüber dem Leistungsmittler; Kenntnis

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    In diesem Fall weiß der Schuldner, dass sein Vermögen nicht ausreicht, um sämtliche Gläubiger zu befriedigen (BGH, Urteil vom 04. Mai 2017 - IX ZR 285/16, ZIP 2017, 1232-1233, Rn. 7; BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06, ZIP 2007, 1511-1514, Rn. 19 jeweils nach juris).

    Auch die nur drohende Zahlungsunfähigkeit stellt ein starkes Beweisanzeichen für den Benachteiligungsvorsatz des Schuldners dar, wenn sie ihm bei Vornahme der Rechtshandlung bekannt war (BGH, Urteil vom 22. Mai 2014 - IX ZR 95/13, ZIP 2014, 1289-1294, Rn. 15; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Droht die Zahlungsunfähigkeit, bedarf es konkreter Umstände, die nahe legen, dass die Krise noch abgewandt werden kann (BGH, Urteil vom 22. Mai 2014 - IX ZR 95/13, ZIP 2014, 1289-1294, Rn. 15; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 24 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Diese Grundsätze gelten auch, wenn eine kongruente Leistung angefochten wird (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 22; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 25 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

  • BGH, 10.01.2013 - IX ZR 13/12

    "Göttinger Gruppe"

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    In diesem Fall weiß der Schuldner, dass sein Vermögen nicht ausreicht, um sämtliche Gläubiger zu befriedigen (BGH, Urteil vom 04. Mai 2017 - IX ZR 285/16, ZIP 2017, 1232-1233, Rn. 7; BGH, Urteil vom 21. Januar 2016 - IX ZR 32/14, ZIP 2016, 481-484, Rn. 10; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - IX ZR 180/12, ZIP 2015, 585-589, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16; BGH, Urteil vom 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06, ZIP 2007, 1511-1514, Rn. 19 jeweils nach juris).

    Auch die nur drohende Zahlungsunfähigkeit stellt ein starkes Beweisanzeichen für den Benachteiligungsvorsatz des Schuldners dar, wenn sie ihm bei Vornahme der Rechtshandlung bekannt war (BGH, Urteil vom 22. Mai 2014 - IX ZR 95/13, ZIP 2014, 1289-1294, Rn. 15; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 23 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Droht die Zahlungsunfähigkeit, bedarf es konkreter Umstände, die nahe legen, dass die Krise noch abgewandt werden kann (BGH, Urteil vom 22. Mai 2014 - IX ZR 95/13, ZIP 2014, 1289-1294, Rn. 15; BGH, Urteil vom 24. Januar 2013 - IX ZR 11/12, ZIP 2013, 371-374, Rn. 24 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 14; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

    Aber auch dann, wenn nicht festgestellt werden kann, dass der Schuldner einen einzelnen Gläubiger befriedigt, um ihn von der Vollstreckung oder von der Stellung eines Insolvenzantrags abzuhalten, handelt er mit Benachteiligungsvorsatz, wenn er nur weiß, dass er zur Zeit der Wirksamkeit der Rechtshandlung (§ 140 InsO) zahlungsunfähig war (BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 13/12, ZIP 2013, 174-178, Rn. 15 m.w.N.; BGH, Urteil vom 10. Januar 2013 - IX ZR 28/12, NZI 2013, 253-257, Rn. 16 jeweils nach juris).

  • BGH, 07.03.2013 - IX ZR 7/12

    Insolvenzanfechtung: Anfechtungsrechtliche Behandlung von Gesellschafterdarlehen

    Auszug aus KG, 07.12.2018 - 14 U 132/17
    Soweit sich die Beklagte unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur anfechtungsrechtlichen Behandlung von Krediten (BGH, Urteil vom 07. März 2013 - IX ZR 7/12, ZIP 2013, 734-737 nach juris) und zur Haftung des Geschäftsführers der K... -GmbH einer insolventen GmbH & Co. KG bei Rückführung eines Darlehens an die Muttergesellschaft nach Eintritt der Insolvenzreife (BGH, Urteil vom 18. November 2014 - II ZR 231/13, ZIP 2015, 71-73 nach juris) darauf beruft, eine Gläubigerbenachteiligung könne - wie beim Bankkredit - bei einem "Lieferantenkredit" nur in Höhe der Differenz zwischen der Summe der Forderungen zu Beginn und am Ende des Anfechtungszeitraums (= Tabellenanmeldung) eintreten, vermag dem der Senat nicht zu folgen.

    Anfechtbar sind solche Kreditrückführungen daher nicht in ihrer Summe, sondern bis zu der eingeräumten Kreditobergrenze (BGH, Beschluss vom 16. Januar 2014 - IX ZR 116/13, ZIP 2014, 785-786, Rn. 2 nach juris unter Verweis auf BGH, Urteil vom 07. März 2013 - IX ZR 7/12, ZIP 2013, 734-737, Rn. 16).

    Mehr als die ausgeschöpften Mittel der Kreditlinie war im Schuldnervermögen nie vorhanden und für die Gläubigerbefriedigung einsetzbar (BGH, Urteil vom 07. März 2013 - IX ZR 7/12, ZIP 2013, 734-737, Rn. 16 nach juris).

    So können bspw. mehrere Gesellschafterdarlehen als Kontokorrentkredit zu behandeln sein, wenn die der Gesellschaft fortlaufend gewährten Kredite durch ihre gleichbleibenden Bedingungen, ihre kurze Dauer, den mit ihrer Ausreichung verfolgten Zweck und das zwischen den Vertragspartnern bestehende Gesellschaftsverhältnis nach der Art eines Kontokorrentkredits miteinander verbunden sind (BGH, Beschluss vom 16. Januar 2014 - IX ZR 116/13, ZIP 2014, 785-786, Rn. 3-4 nach juris unter Verweis auf BGH, Urteil vom 07. März 2013 - IX ZR 7/12, ZIP 2013, 734-737, Rn. 17).

    Maßgebend sei insofern der reale Zusammenhang zwischen den wechselseitigen Rechtshandlungen von Schuldnerin und Anfechtungsgegner, wie er sich in der Kreditpraxis insbesondere bei Kontokorrentkrediten finde (BGH, Urteil vom 07. März 2013 - IX ZR 7/12, ZIP 2013, 734-737, Rn. 18 und Rn. 22 nach juris).

  • BGH, 09.01.2003 - IX ZR 175/02

    Kenntnis der Finanzverwaltung von der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners

  • BGH, 28.04.2008 - II ZR 51/07

    Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren

  • BGH, 04.05.2017 - IX ZR 285/16

    Insolvenzanfechtung: Wissen des Anfechtungsgegners um drohende

  • BGH, 25.02.2016 - IX ZR 109/15

    Insolvenzanfechtung: Kenntnis des Gläubigers von dem Benachteiligungsvorsatz des

  • BGH, 18.11.2014 - II ZR 231/13

    Haftung des Geschäftsführers der Komplementär-GmbH einer insolventen GmbH & Co.

  • BGH, 13.04.2006 - IX ZR 158/05

    Fälligkeit der Anwaltsgebühren bei Beendigung einzelner Angelegenheiten im Rahmen

  • BGH, 08.10.2009 - IX ZR 173/07

    Zahlungsunfähigkeit des Schuldners

  • BGH, 24.01.2012 - II ZR 119/10

    Gläubigerantrag auf Insolvenzeröffnung über das Vermögen einer GmbH: Nachweis der

  • BGH, 10.07.2014 - IX ZR 192/13

    Insolvenzanfechtung: Bargeschäftsprivileg für Lohnzahlungen des insolventen

  • BGH, 29.03.2012 - IX ZR 40/10

    Insolvenzanfechtung: Anforderungen an die Feststellung der Zahlungseinstellung

  • BGH, 18.01.2018 - IX ZR 144/16

    Insolvenzanfechtung: Kenntnis des Gläubigers von der Zahlungseinstellung des

  • BGH, 22.05.2014 - IX ZR 95/13

    Insolvenzanfechtung von Zahlungen einer GmbH an ihre "Hausbank": Beurteilung der

  • BGH, 11.10.2012 - IX ZR 119/10
  • BGH, 07.02.2013 - IX ZR 146/12

    Insolvenzanfechtung: Befriedigung oder Besicherung nicht nachrangiger

  • BGH, 16.01.2014 - IX ZR 116/13

    Insolvenzanfechtung der Rückführung von Gesellschafterdarlehen:

  • BGH, 27.09.2018 - IX ZR 313/16

    Rückgewährklage nach Insolvenzanfechtung von Pachtzahlungen im Altfall:

  • BGH, 29.11.2007 - IX ZR 30/07

    Zur Anfechtbarkeit von Globalzessionen

  • BGH, 20.11.2008 - IX ZR 188/07

    Kenntnis vom Benachteiligungsvorsatz des Schuldners

  • BGH, 11.02.2010 - IX ZR 104/07

    Insolvenzanfechtung: Anfechtbarkeit des Erwerbs einer Aufrechnungslage

  • BGH, 24.09.2015 - IX ZR 55/15

    Insolvenzmasse: Verzinsung einer wegen unzulässiger Aufrechnung der Masse

  • BGH, 12.05.2016 - IX ZR 65/14

    Insolvenzanfechtung: Darlegungs- und Beweislast des Gläubigers für Zahlungen

  • BGH, 13.12.2012 - I ZR 150/11

    dlg.de - Zur Haftung des auf Löschung des Domainnamens in Anspruch genommenen

  • BGH, 06.07.2017 - IX ZR 178/16

    Insolvenzanfechtung: Schluss des Gläubigers auf eine drohende Zahlungsunfähigkeit

  • BGH, 24.05.2007 - IX ZR 97/06

    Widerlegung der Vermutung der Gläubigerbenachteiligungsabsicht

  • BGH, 14.07.2016 - IX ZR 188/15

    Insolvenzanfechtung: Kenntnis des Gläubigers von der Zahlungsunfähigkeit des

  • BGH, 25.02.2016 - IX ZR 12/14

    Insolvenzanfechtung: Tilgung der Verbindlichkeit einer verbundenen Gesellschaft

  • BGH, 22.10.2015 - IX ZR 248/14

    Insolvenzanfechtung der unentgeltlichen Zuwendung des Bezugsrecht aus einer

  • BGH, 10.09.2015 - IX ZR 215/13

    Rückgewährklage des Insolvenzverwalters gegen den uneigennützigen Treuhänder:

  • BGH, 17.12.2015 - IX ZR 287/14

    Insolvenzanfechtung: Deckungsanfechtung einer in kritischer Zeit geschlossenen

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