Rechtsprechung
KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- openjur.de
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Auswirkung von widersprüchlichen Regelungen in einem schriftlich abgeschlosssenen Mietvertrag auf die Einhaltung der Schriftform ; Häufigkeit der Wesentlichkeit einer nachträglichen, zeitlich nicht beschränkten Änderung der schriftlich vereinbarten Miethöhe und die ...
- grundeigentum-verlag.de(Abodienst, Leitsatz frei)
Vereinbarte Mieterhöhungen im Geschäftsraummietvertrag und Schriftform
- Judicialis
BGB § 126; ; BGB § 550 n. F.; ; BGB § 550 Satz 1 n. F.; ; BGB § 556 a. F.; ; BGB § 566 a. F.; ; ZPO § 526 Abs. 1
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Zur Wahrung des Schriftformerfordernisses für mietvertragliche Änderungen bei nachträglichen Erhöhungen des Mietzinses
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Schriftform bei widersprüchlichem Mietvertrag
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Berlin, 16.01.2003 - 34 O 476/02
- KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Papierfundstellen
- MDR 2005, 982
- NZM 2005, 447
- NZM 2005, 457
- ZMR 2005, 618
Wird zitiert von ... (11) Neu Zitiert selbst (11)
- LG Berlin, 16.01.2003 - 34 O 476/02
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Auf die Berufung der Klägerin wird das am 16. Januar 2003 verkündete Urteil der Zivilkammer 34 des Landgerichts Berlin - 34 0 476/02 - abgeändert:. - BGH, 26.11.1964 - VII ZR 111/63
Wirksamkeit mündlicher Abreden trotz vereinbarter Schriftform, Schriftformklausel
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Der BGH (BGH NJW 1965, 293; BGHZ 71, 162 [164]; NJW 1975, 1657) hat mehrfach entschieden, dass die einfache Schriftformklausel mündlich oder konkludent aufgehoben werden kann, wenn die Parteien das Vereinbarte gewollt haben und zwar auch dann, wenn sie dabei nicht an das Schriftformerfordernis gedacht haben. - BGH, 12.05.1992 - VI ZR 118/91
Klageerweiterung in der Berufungsinstanz durch Übergang von Feststellungs- auf …
- OLG Karlsruhe, 22.03.2001 - 9 U 174/00
Mietrecht - langfristiger Vertrag - wesentliche Änderungen - Mietvertrag auf …
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Ebenso wie das Landgericht Berlin in der angefochtenen Entscheidung (NZM 2003, 284) gehen das OLG Karlsruhe (OLGR 2001, 233 und OLGR 2003, 201, 207), das OLG Rostock (OLGR 2002, 34, 35) und das Landgericht Gießen (ZMR 2002, 272) davon aus, dass jede nachträgliche, zeitlich nicht beschränkte Änderung der Höhe der Miete wesentlich ist. - BGH, 14.07.2004 - XII ZR 68/02
Anforderungen an die Schriftform eines langfristigen Mietvertrages
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
§ 550 BGB soll in erster Linie dem in die bestehenden Mietverhältnisse eintretenden Grundstückserwerber die Möglichkeit verschaffen, sich über den Umfang der auf ihn übergehenden Bindungen zu unterrichten (…Staudinger/Emmerich a.a.O. Rdnr. 3; BGH, NJW 2004, 2962). - BGH, 22.12.1999 - XII ZR 339/97
Verpflichtung zur Zahlung des Mietzinses bei Nichtbezug durch den Mieter und …
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Die von den Beklagten zitierte Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH, NZM 2000, 184, 185) steht diesem Ergebnis ebenso wenig entgegen wie dessen Entscheidung vom 28. November 1992 (BGH, ZMR 1963, 82). - LG Gießen, 12.09.2001 - 1 S 182/01
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Ebenso wie das Landgericht Berlin in der angefochtenen Entscheidung (NZM 2003, 284) gehen das OLG Karlsruhe (OLGR 2001, 233 und OLGR 2003, 201, 207), das OLG Rostock (OLGR 2002, 34, 35) und das Landgericht Gießen (ZMR 2002, 272) davon aus, dass jede nachträgliche, zeitlich nicht beschränkte Änderung der Höhe der Miete wesentlich ist. - BGH, 06.02.2003 - III ZR 287/02
Anspruch des Maklers auf Provision bei enger wirtschaftlicher Verflechtung mit …
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Ebenso wie das Landgericht Berlin in der angefochtenen Entscheidung (NZM 2003, 284) gehen das OLG Karlsruhe (OLGR 2001, 233 und OLGR 2003, 201, 207), das OLG Rostock (OLGR 2002, 34, 35) und das Landgericht Gießen (ZMR 2002, 272) davon aus, dass jede nachträgliche, zeitlich nicht beschränkte Änderung der Höhe der Miete wesentlich ist. - BGH, 22.02.1994 - LwZR 4/93
Unterzeichnung der Verlängerungsvereinbarung zu einem Landpachtvertrag durch den …
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Der Formmangel eines Änderungsvertrages zu einem Miet- oder Pachtvertrag führt dazu, dass der zunächst unter Beachtung der Form geschlossene ursprüngliche Vertrag nunmehr gleichfalls der Schriftform entbehrt und als für unbestimmte Zeit geschlossen gilt (BGH, MDR 1994, 579). - BGH, 02.03.1978 - III ZR 99/76
Bindung des Rechtsnachfolgers an Schiedsklausel
Auszug aus KG, 28.02.2005 - 12 U 74/03
Der BGH (BGH NJW 1965, 293; BGHZ 71, 162 [164]; NJW 1975, 1657) hat mehrfach entschieden, dass die einfache Schriftformklausel mündlich oder konkludent aufgehoben werden kann, wenn die Parteien das Vereinbarte gewollt haben und zwar auch dann, wenn sie dabei nicht an das Schriftformerfordernis gedacht haben. - OLG Karlsruhe, 10.12.2002 - 17 U 97/02
Gewerberaummietvertrag: Fristlose Kündigung wegen fortlaufend unpünktlicher …
- OLG Köln, 18.09.2015 - 1 U 28/15
Anforderungen an die Schriftform eines Mietvertrages
Abreden, die für den Inhalt des Vertrags, auf den die Parteien sich geeinigt haben, von nur nebensächlicher Bedeutung sind, unterliegen nicht diesen (strengen) Anforderungen (BGH NJW 1999, 3257 (3258); BGH NJW 2000, 1105 (1106); BGH NJW 2008, 365 (366); KG NZM 2005, 457 (458); Staudinger-Emmerich, BGB, Neubearbeitung 2011, § 550, Rdnr.28;… X/Eckert/Ball, Handbuch des gewerblichen Miet-, Pacht- und Leasingrechts 9. Aufl. 2004, Rdnr.95 ff.;… Palandt-Weidenkaff, BGB 74. Aufl. 2015, § 550 Rdnr.10;… a.A., wonach es bei einem Mietvertrag keine unwesentlichen Änderungen gibt: Schmidt-Futterer-Lammel, Mietrecht, Mietrecht, 12. Aufl. 2015, § 550, Rdnr.41; OLG Karlsruhe NZM 2003, 513 (517); OLG Rostock OLG-Report 2002, 34 (35)). - OLG Düsseldorf, 19.03.2013 - 24 U 103/12
Rechtsfolgen der Vereinbarung von Mieterhöhungen im Rahmen eines langfristigen …
Die Frage der Wesentlichkeit beurteilt sich nach der wirtschaftlichen Bedeutung der Änderung im Einzelfall und danach, ob sie im Verhältnis zum ganzen Mietgegenstand und zur ganzen Vertragsdauer nach vernünftiger Beurteilung der Parteien und des Erwerbers eine Rolle spielen (KG Berlin v. 28.02.2005, 12 U 74/03 Rn. 33 mwN).OLG Brandenburg v. 17.10.2012, 3 U 75/11 Rn. 63 und KG Berlin v. 28.02.2005, 12 U 74/03 Rn. 33ff), wird unterschiedlich beantwortet, bedarf im vorliegenden Fall aber keiner Entscheidung.
In diesem Sinne haben auch das OLG Jena (…v. 13.03.2008, 1 U 130/07, Rn. 103f) und das KG Berlin (v. 28.02.2005, 12 U 74/03 Rn. 33ff) ausdrücklich festgestellt, dass sich die von ihnen zu beurteilenden Änderungen im Rahmen der vertraglichen Vereinbarung hielten; nach deren Ausführungen reichte es aus, dass der Erwerber durch die vertragliche Regelung auf mögliche Mietanpassungen sowie den Rahmen, indem sich diese bewegten, hingewiesen werde (…OLG Jena aaO, Rn. 105;… KG Berlin aaO, Rn. 36).
- OLG Jena, 13.03.2008 - 1 U 130/07
Schriftformerfordernis beim Zeitmietvertrag
Da sich die vereinbarte Mieterhöhung in dem in § 6 des Vertrags geregelten Rahmen hält, handelt es sich sowohl nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung als auch nach vernünftiger Betrachtung um eine unwesentliche Vertragsänderung, die § 550 BGB nicht unterfällt (KG Berlin, Urteil vom 28.02.2005, 12 U 74/03, NZM 2005, 457, Zitiert nach Juris - unter Aufhebung des vom Klägervertreter mit Schriftsatz vom 20.02.2008 zitierten Urteils des Landgerichts Berlin vom 16.01.2003, 34 O 476/02).
- OLG Brandenburg, 07.07.2020 - 3 U 82/19
Anpassung der Mietnebenkostenvorauszahlungen bedarf der Schriftform
Dabei gilt § 550 BGB auch für nachträgliche Änderungen eines in schriftlicher Form abgeschlossenen Mietvertrages (KG NZM 2005, 457 m.w.N.). - KG, 28.10.2013 - 8 U 181/12
Verschiebung der Mietfälligkeit um längstens 28 Tage: Schriftform!
Anders als in der vom Landgericht zitierten Entscheidung des Kammergerichts (Urteil vom 28. Februar 2005 - 12 U 74/03 -) habe sich für die Klägerin als Erwerberin aus dem Mietvertrag keinerlei Hinweis auf die getroffene Änderungsabrede ergeben.Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus der Entscheidung des Kammergerichts vom 28. Februar 2005 - 12 U 74/03 -.
- OLG Hamm, 26.10.2005 - 30 U 121/05
Gesetzliche Schriftform für langfristige Zeitmietverträge
Derartige nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wie auch nach vernünftiger Beurteilung unwesentlichen Vertragsänderungen unterfallen aber nicht dem Schriftformerfordernis des § 550 BGB (vgl. KG NZM 2005, 457). - OLG Stuttgart, 22.09.2014 - 5 U 70/14
Mietvertrag über eine Zahnarztpraxis: Schriftformerfordernis bei einer …
Demgegenüber vertreten andere Oberlandesgerichte die Auffassung, dass eine wesentliche Änderung der Mietzinshöhe erst bei Erreichen der Wesentlichkeitsgrenze von 10 % anzunehmen sei (…OLG Jena, Urteil v. 13.03.2008, 1 U 130/07, Rz. 100;… OLG Naumburg, Urteil v. 25.09.2007, 9 U 89/07, Rz. 53;… OLG Hamm, Urteil v. 26.10.2005, 30 U 121/05, Rz. 63; offengelassen: OLG Brandenburg, Urteil v. 17.10.2005, 3 U 75/11, Rz. 63 sowie KG Berlin, Urteil v. 28.02.2005, 12 U 74/03, Rz. 33 ff.). - OLG Brandenburg, 05.10.2005 - 3 U 24/05 In der Entscheidung des KG, Urt.v. 28.02.2005 - 12 U 74/03, NZM 2005, 457 = ZMR 2005, 618, geht es um Vereinbarungen über die Anhebung des Mietzinses, die allerdings - anders als hier - schon nach dem Ursprungsmietvertrag vorgesehen waren.
- LG Berlin, 13.08.2012 - 12 O 82/12
Voraussetzungen eines Anspruchs auf Räumung von Gewerberäumen nach Beendigung des …
(vgl. OLG Jena NZM 2008, 572 ff. m.w.N.) Nach der Rechtsprechung des Kammergerichts (in NZM 2005, 457ff.) ist in diesem Zusammenhang nicht auf eine sog. Wesentlichkeitsgrenze abzustellen, da es zur Beachtung des Schutzzwecks der in § 550 BGB getroffenen gesetzlichen Regelung genüge, dass ein späterer Grundstückserwerber durch entsprechende Regelungen des Hauptvertrages auf etwaige Änderung des Mietzinses und den Rahmen, im dem sich die etwaigen Miethöhenvereinbarungen bewegen, hingewiesen werde. - LG Münster, 29.06.2010 - 25 O 173/09
Zur Formbedürftigkeit des Mietvertrags
Eine solche Vertragsänderung, die von ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wie auch nach dem vernünftigen Willen der Parteien keine Rolle spielen kann, ist unwesentlich und unterfällt nicht dem Schriftformerfordernis des § 550 BGB (vgl. KG, NZM 2005, 457). - LG Lüneburg, 25.03.2008 - 9 O 229/07