Rechtsprechung
LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- IWW
§ 23 Abs. 1 KSchG, § ... 85 SGB IX, Art. 5 Abs. 1 GG, § 242 BGB, § 64 Abs. 1, Abs. 2 c), b) ArbGG, §§ 66 Abs. 1, 11 Abs. 4, 64 Abs. 6 ArbGG, §§ 519 Abs. 2, 520 Abs. 3 ZPO, § 134 BGB, § 1 Abs. 1 KSchG, § 2 Abs. 2 SGB IX, § 2 Abs. 3 SGB IX, § 68 Abs. 2 SGB IX, § 68 Abs. 2 Satz 2 SGB IX, § 1 Abs. 2 Satz 1 Alt. 2 KSchG, § 1 Abs. 2 Satz 4 KSchG, § 138 Abs. 3 ZPO, §§ 133, 157 BGB, Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG, § 91 Abs. 1 ZPO, § 72 Abs. 2 Nr. 2 ArbGG
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Abmahnungsfreie ordentliche Kündigung bei Vorlage einer vorsätzlich wahrheitswidrigen eidesstattlichen Versicherung im gerichtlichen Verfahren gegen die Arbeitgeberin
- Arbeitsgerichtsbarkeit in Bayern
.
Verhaltensbedingte Kündigung, Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Kündigung; vorsätzlich falsche eidesstattliche Versicherung; einstweiige Verfügung; Abmahnung
- rechtsportal.de
Abmahnungsfreie ordentliche Kündigung bei Vorlage einer vorsätzlich wahrheitswidrigen eidesstattlichen Versicherung im gerichtlichen Verfahren gegen die Arbeitgeberin
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- ArbG München, 03.07.2012 - 31 Ca 13956/11
- LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
- BAG, 31.07.2014 - 2 AZR 434/13
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (7)
- LAG Berlin-Brandenburg, 05.03.2007 - 10 Sa 2109/06
Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung - Erfordernis einer Abmahnung …
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
Einer Abmahnung bedarf es nach diesem Fehlverhalten nicht (insoweit entgegen LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 05.03.2007 - 10 Sa 2109/06).Das Arbeitsgericht München habe nach all dem richtig entschieden, seine Entscheidung stehe im Einklang mit den Rechtssätzen, die das LAG Berlin-Brandenburg in seiner Entscheidung vom 05.03.2007 - 10 Sa 2109/06 angewandt habe.
a) Die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, die eine unwahre Sachverhaltsdarstellung enthält, im Prozess gegen den Arbeitgeber ist grundsätzlich geeignet, einen (verhaltensbedingten) Kündigungsgrund darzustellen (LAG B-Stadt, Urteil vom 123.04.2010 - 2 Sa 819/09, Juris; ähnlich LAG BerlinBrandenburg, Urteil vom 05.03.2007 - 10 Sa 2109/06, Juris).
Die Abmahnung ist hier weder zur Objektivierung der negativen Prognose noch unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit von Nöten (anderer Auffassung LAG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 05.03.2007 - 10 Sa 2109/06, Juris, insbes. Rn 44 und Rn. 47).
- BVerfG, 29.02.2012 - 1 BvR 2883/11
Schutz der Meinungsfreiheit und üble Nachrede (Abgrenzung von Tatsachenbehauptung …
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
Die Formulierungen stellen keine durch Elemente der Stellungnahme und des Dafürhaltens geprägte Werturteile dar, die dem Schutz unterfallen würden (vgl. nur BVerfG, Kammerbeschluss vom 29.02.2012 - 1 BvR 2883/11, NJW-RR 2012, 1002-1003, Juris). - BAG, 27.02.1985 - GS 1/84
Anspruch des Arbeitnehmers auf Weiterbeschäftigung während der Dauer des …
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
Der sogenannte allgemeine Weiterbeschäftigungsanspruch (vgl. grundlegend BAG GS, Beschluss vom 27.02.1985 - GS 1/84, BAGE 48, 122 - 129) steht der Klägerin nicht zur Seite, da sie im Kündigungsstreit unterlegen ist.
- BVerfG, 16.03.1999 - 1 BvR 734/98
Verletzung von GG Art 5 Abs 1 S 1 durch strafgerichtliche Verurteilung eines …
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
Vielmehr handle es sich um sog. meinungsbezogene Tatsachenbehauptungen, die nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts dem Schutzbereich des Art. 5 Abs. 1 GG unterfielen (BVerfG, Beschluss vom 16.03.1999 - 1 BvR 734/98), auch leichtfertig getätigte unwahre Tatsachenbehauptungen. - BAG, 12.01.2006 - 2 AZR 21/05
Verhaltensbedingte Kündigung
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
Dies entspricht der ständigen Rechtssprechung des Bundesarbeitsgerichts (vgl. nur Urteil vom 17.06.2003 - 2 AZR 62/02, ZTR 2004, 25 - 27; Urteil vom 12.01.2006 - 2 AZR 21/05, NZA 2006, 917 - 923). - LAG Köln, 12.04.2010 - 2 Sa 819/09
Außerordentliche Folgekündigung bei vorsätzlich unwahrer Sachverhaltsdarstellung …
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
a) Die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, die eine unwahre Sachverhaltsdarstellung enthält, im Prozess gegen den Arbeitgeber ist grundsätzlich geeignet, einen (verhaltensbedingten) Kündigungsgrund darzustellen (LAG B-Stadt, Urteil vom 123.04.2010 - 2 Sa 819/09, Juris; ähnlich LAG BerlinBrandenburg, Urteil vom 05.03.2007 - 10 Sa 2109/06, Juris). - BAG, 17.06.2003 - 2 AZR 62/02
Kündigung - verhaltensbedingt - Pflegekraft - Geschenkannahme
Auszug aus LAG München, 21.11.2012 - 8 Sa 627/12
Dies entspricht der ständigen Rechtssprechung des Bundesarbeitsgerichts (vgl. nur Urteil vom 17.06.2003 - 2 AZR 62/02, ZTR 2004, 25 - 27; Urteil vom 12.01.2006 - 2 AZR 21/05, NZA 2006, 917 - 923).
- BAG, 31.07.2014 - 2 AZR 434/13
Ordentliche Kündigung - Auflösungsantrag des Arbeitgebers
Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landesarbeitsgerichts München vom 21. November 2012 - 8 Sa 627/12 - aufgehoben. - ArbG Paderborn, 24.10.2014 - 3 Ca 1013/14
Fristlose Kündigung, falsche eidesstattliche Versicherung, Abmahnungserfordernis
In der Rechtsprechung der Arbeitsgerichte ist anerkannt, dass grobe Vertrauensverstöße eines Arbeitnehmers, insbesondere im Zusammenhang mit strafbaren Handlungen, grundsätzlich eine außerordentliche Kündigung nach § 626 BGB rechtfertigen können (vgl. BAG, Beschluss vom 10.02.1999, 2 ABR 31/98; LAG Berlin, Urteil vom 05.03.2007, 10 Sa 2109/06; LAG München, Urteil vom 21.11.2012, 8 Sa 627/12, zitiert nach juris).Mithin ist die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, die eine unwahre Sachverhaltsdarstellung enthält, im Prozess gegen die Arbeitgeber grundsätzlich geeignet, einen (verhaltensbedingten) Kündigungsgrund darzustellen (vgl. BAG, Urteil vom 20.11.1987, 2 AZR 266/87; LAG Berlin…, Urteil vom 05.03.2007 a. a. O., LAG München, Urteil vom 21.11.2012, a. a. O.).