Rechtsprechung
LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- openjur.de
- NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
- medizinrechtsiegen.de
Fehler während Geburtsvorgang - Schadenersatz- und Schmerzensgeldanspruch
- iurado.de (Kurzinformation und Volltext)
Ist ein Behandlungsvertrag im Zusammenhang mit einer Entbindung ein Vertrag mit Schutzwirkungen zu Gunsten des Kindes?
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (34)
- BGH, 27.04.2004 - VI ZR 34/03
Begriff und Rechtsfolgen eines groben Behandlungsfehlers
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist ein Fehler aber gerade dann als grob zu bewerten, wenn ein Arzt bei seinem Vorgehen eindeutig gegen ärztliche Behandlungsregeln oder gegen gesicherte medizinische Standards verstoßen und damit einen Fehler begangen hat, der so nicht mehr verständlich erscheint und schlechterdings nicht auftreten darf (st. Rspr., BGH NJW 2001, 2794 = VersR 2001, 1115; BGHZ 138, 1(6) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 798 = VersR 1997, 315(316); BGH NJW 1999, 862 = VersR 1999, 231(232); BGH NJW 2001, 2792; BGHZ 158, 48(53) = BGH NJW 2004, 2011 = VersR 2004, 909(911); BGHZ 172, 1 = BGH NJW 2007, 2767 = VersR 2007, 995; BGH NJW 2009, 2820 = VersR 1267(1268) MedR 2010, 101 ; BGH NJW-RR 2010, 711 = VersR 2010, 72; BGH NJW 2011, 3442 = MDR 2011, 1285; BGH NJW 2012, 227(228) = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563(564) = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)).Eine Umkehr der Beweislast ist nämlich schon dann anzunehmen, wenn der grobe Behandlungsfehler überhaupt nur geeignet ist, den eingetretenen Schaden zu verursachen; nahe legen oder wahrscheinlich machen muss der Fehler oder das grobe Versäumnis den Schaden dagegen nicht (vgl. z Bsp.: BGH NJW 2005, 427(428); BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909 (911); BGHZ 85, 212(216f.) = NJW 1983, 333; BGH NJW 1997, 794 = VersR 1996, 1535(1537); BGH NJW 1997, 796 = VersR 1997, 362(363)).
Eine Verlagerung der Beweislast auf die Seite der handelnden Ärzte ist ausnahmsweise nur dann ausgeschlossen, wenn ein haftungsbegründender Ursachenzusammenhang zwischen der Pflichtverletzung und dem eingetretenen Primärschaden äußerst unwahrscheinlich ist (vgl. z Bsp.: BGH NJW-RR 2010, 833 = VersR 2010, 115 = MedR 2010, 494; BGH NJW 2005, 427(428) = VersR 2005, 228 ff; BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909(911); BGHZ 129, 6(12) = NJW 1995, 1611; BGHZ 138, 1(8) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 796; BGH NJW 1998, 1782 = VersR 1998, 585(586); BGH NJW 2000, 3423).
- BGH, 01.10.1996 - VI ZR 10/96
Umkehr der Beweislast hinsichtlich der Kausalität eines groben Behandlungsfehlers
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Eine Umkehr der Beweislast ist nämlich schon dann anzunehmen, wenn der grobe Behandlungsfehler überhaupt nur geeignet ist, den eingetretenen Schaden zu verursachen; nahe legen oder wahrscheinlich machen muss der Fehler oder das grobe Versäumnis den Schaden dagegen nicht (vgl. z Bsp.: BGH NJW 2005, 427(428); BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909 (911); BGHZ 85, 212(216f.) = NJW 1983, 333; BGH NJW 1997, 794 = VersR 1996, 1535(1537); BGH NJW 1997, 796 = VersR 1997, 362(363)).Eine Verlagerung der Beweislast auf die Seite der handelnden Ärzte ist ausnahmsweise nur dann ausgeschlossen, wenn ein haftungsbegründender Ursachenzusammenhang zwischen der Pflichtverletzung und dem eingetretenen Primärschaden äußerst unwahrscheinlich ist (vgl. z Bsp.: BGH NJW-RR 2010, 833 = VersR 2010, 115 = MedR 2010, 494; BGH NJW 2005, 427(428) = VersR 2005, 228 ff; BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909(911); BGHZ 129, 6(12) = NJW 1995, 1611; BGHZ 138, 1(8) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 796; BGH NJW 1998, 1782 = VersR 1998, 585(586); BGH NJW 2000, 3423).
- BGH, 16.11.2004 - VI ZR 328/03
Rechtsfolgen einer als grober Behandlungsfehler zu bewertenden Verletzung der …
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Eine Umkehr der Beweislast ist nämlich schon dann anzunehmen, wenn der grobe Behandlungsfehler überhaupt nur geeignet ist, den eingetretenen Schaden zu verursachen; nahe legen oder wahrscheinlich machen muss der Fehler oder das grobe Versäumnis den Schaden dagegen nicht (vgl. z Bsp.: BGH NJW 2005, 427(428); BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909 (911); BGHZ 85, 212(216f.) = NJW 1983, 333; BGH NJW 1997, 794 = VersR 1996, 1535(1537); BGH NJW 1997, 796 = VersR 1997, 362(363)).Eine Verlagerung der Beweislast auf die Seite der handelnden Ärzte ist ausnahmsweise nur dann ausgeschlossen, wenn ein haftungsbegründender Ursachenzusammenhang zwischen der Pflichtverletzung und dem eingetretenen Primärschaden äußerst unwahrscheinlich ist (vgl. z Bsp.: BGH NJW-RR 2010, 833 = VersR 2010, 115 = MedR 2010, 494; BGH NJW 2005, 427(428) = VersR 2005, 228 ff; BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909(911); BGHZ 129, 6(12) = NJW 1995, 1611; BGHZ 138, 1(8) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 796; BGH NJW 1998, 1782 = VersR 1998, 585(586); BGH NJW 2000, 3423).
- BGH, 21.12.2010 - VI ZR 284/09
Arzt- und Krankenhaushaftung: Ärztliche Sorgfaltspflichten bei …
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Gerade wenn man berücksichtigt, dass dem Kind in einer Notlage erhebliche Gefahren drohen und zudem oberstes Gebot und Richtschnur ärztlichen Handelns das Wohl des Patienten ist und sein muss (vgl. dazu: BGH NJW 2011, 1672), müssen auch solche Entwicklungen und der heute eigentlich übliche Standard in geburtshilflichen Kliniken bei der Bestimmung der relevanten E-E-Zeit berücksichtigt werden, hier kann nicht mehr auf eine E-E-Zeit von 20 Minuten abgestellt werden, die in einer Notlage für das Kind viel zu lang und bezogen auf die heutige Praxis in Krankenhäusern der Regel- oder gar Maximalversorgung mit geburtshilflichen Hauptabteilungen nicht mehr zeitgemäß ist (ebenso z. Bsp: LG Köln - Urteil vom 08.01.2020 - Az. 25 O 324/15 - für ein Krankenhaus der Maximalversorgung und dort das Jahr 2007).Verfügt jedoch ein Arzt über spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse bei einer konkreten Behandlung oder dem konkreten Vorgehen, die über den objektiven Maßstab hinausgehen, so muss er diese Kenntnisse und Fähigkeiten auch umfassend tatsächlich einsetzen, so dass dies dann den konkreten Sorgfaltsmaßstab für die Beurteilung seines Handelns in diesem konkreten Einzelfall bildet, weil das Wohl des Patienten oberste Richtschnur jeden ärztlichen Handelns bildet und damit auch spezielle oder besondere Kenntnisse und Fähigkeit beim Sorgfaltsmaßstab in solchen Fällen mitberücksichtigt werden (vgl. dazu z Bsp. BGHZ 188, 29(34) = BGH NJW 2011, 1672 = VersR 2011, 400; BGH NJW 1997, 3090; Greiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 7. Auflage, Kapt.
- BGH, 14.02.1995 - VI ZR 272/93
Verantwortlichkeit des Belegarztes für Fehler einer freiberuflich tätigen …
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Eine Verlagerung der Beweislast auf die Seite der handelnden Ärzte ist ausnahmsweise nur dann ausgeschlossen, wenn ein haftungsbegründender Ursachenzusammenhang zwischen der Pflichtverletzung und dem eingetretenen Primärschaden äußerst unwahrscheinlich ist (vgl. z Bsp.: BGH NJW-RR 2010, 833 = VersR 2010, 115 = MedR 2010, 494; BGH NJW 2005, 427(428) = VersR 2005, 228 ff; BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909(911); BGHZ 129, 6(12) = NJW 1995, 1611; BGHZ 138, 1(8) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 796; BGH NJW 1998, 1782 = VersR 1998, 585(586); BGH NJW 2000, 3423).Die diesbezüglichen Mängel in der Dokumentation und eine Verletzung der Dokumentationspflicht ist für sich genommen jedoch kein schadensersatzpflichtiger Behandlungsfehler und ein Dokumentationsmangel bildet für sich genommen keine eigenständige Grundlage, um einen Behandlungsfehler anzunehmen (vgl. dazu BGH VersR 1989, 80(81); BGH NJW 1993, 2375 = VersR 1993, 836; BGH NJW 1995, 1611).
- BGH, 25.10.2011 - VI ZR 139/10
Arzthaftung: Vorliegen eines groben Behandlungsfehlers
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist ein Fehler aber gerade dann als grob zu bewerten, wenn ein Arzt bei seinem Vorgehen eindeutig gegen ärztliche Behandlungsregeln oder gegen gesicherte medizinische Standards verstoßen und damit einen Fehler begangen hat, der so nicht mehr verständlich erscheint und schlechterdings nicht auftreten darf (st. Rspr., BGH NJW 2001, 2794 = VersR 2001, 1115; BGHZ 138, 1(6) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 798 = VersR 1997, 315(316); BGH NJW 1999, 862 = VersR 1999, 231(232); BGH NJW 2001, 2792; BGHZ 158, 48(53) = BGH NJW 2004, 2011 = VersR 2004, 909(911); BGHZ 172, 1 = BGH NJW 2007, 2767 = VersR 2007, 995; BGH NJW 2009, 2820 = VersR 1267(1268) MedR 2010, 101 ; BGH NJW-RR 2010, 711 = VersR 2010, 72; BGH NJW 2011, 3442 = MDR 2011, 1285; BGH NJW 2012, 227(228) = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563(564) = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)).Ausgehend davon hält die Kammer, die letztlich die Entscheidung über die Bewertung der Fehlerhaftigkeit selbst zu treffen hat, sich dabei aber stets auf die medizinische Bewertung der Fakten und des Behandlungsgeschehens durch den Sachverständigen stützen muss ( vgl. dazu z. Bsp. BGH NJW 2012, 227 = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563 = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)), die von dem Sachverständigen vorgenommene Bewertung in jeder Hinsicht für zutreffend, denn es erscheint der Kammer auch absolut unverständlich, wenn in einer ab 03.17 Uhr beginnenden Gefahren- und Notlagensituation für das Kind unter Berücksichtigung des von dem Sachverständigen noch angenommenen Beurteilungszeitraums und der Latenzzeit bis maximal 03.25 Uhr dann zu diesem spätesten Zeitpunkt immer noch nicht die Entscheidung zur Notsectio getroffen wurde, sondern weitere 24 Minuten abgewartet wird.
- BGH, 17.11.2015 - VI ZR 476/14
Arzthaftungsprozess: Abgrenzung zwischen ärztlichem Befunderhebungsfehler und …
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist ein Fehler aber gerade dann als grob zu bewerten, wenn ein Arzt bei seinem Vorgehen eindeutig gegen ärztliche Behandlungsregeln oder gegen gesicherte medizinische Standards verstoßen und damit einen Fehler begangen hat, der so nicht mehr verständlich erscheint und schlechterdings nicht auftreten darf (st. Rspr., BGH NJW 2001, 2794 = VersR 2001, 1115; BGHZ 138, 1(6) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 798 = VersR 1997, 315(316); BGH NJW 1999, 862 = VersR 1999, 231(232); BGH NJW 2001, 2792; BGHZ 158, 48(53) = BGH NJW 2004, 2011 = VersR 2004, 909(911); BGHZ 172, 1 = BGH NJW 2007, 2767 = VersR 2007, 995; BGH NJW 2009, 2820 = VersR 1267(1268) MedR 2010, 101 ; BGH NJW-RR 2010, 711 = VersR 2010, 72; BGH NJW 2011, 3442 = MDR 2011, 1285; BGH NJW 2012, 227(228) = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563(564) = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)).Ausgehend davon hält die Kammer, die letztlich die Entscheidung über die Bewertung der Fehlerhaftigkeit selbst zu treffen hat, sich dabei aber stets auf die medizinische Bewertung der Fakten und des Behandlungsgeschehens durch den Sachverständigen stützen muss ( vgl. dazu z. Bsp. BGH NJW 2012, 227 = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563 = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)), die von dem Sachverständigen vorgenommene Bewertung in jeder Hinsicht für zutreffend, denn es erscheint der Kammer auch absolut unverständlich, wenn in einer ab 03.17 Uhr beginnenden Gefahren- und Notlagensituation für das Kind unter Berücksichtigung des von dem Sachverständigen noch angenommenen Beurteilungszeitraums und der Latenzzeit bis maximal 03.25 Uhr dann zu diesem spätesten Zeitpunkt immer noch nicht die Entscheidung zur Notsectio getroffen wurde, sondern weitere 24 Minuten abgewartet wird.
- BGH, 26.06.2018 - VI ZR 285/17
Sicherstellung der Kenntnisnahme des Patienten von eingegangenen Arztbriefen mit …
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist ein Fehler aber gerade dann als grob zu bewerten, wenn ein Arzt bei seinem Vorgehen eindeutig gegen ärztliche Behandlungsregeln oder gegen gesicherte medizinische Standards verstoßen und damit einen Fehler begangen hat, der so nicht mehr verständlich erscheint und schlechterdings nicht auftreten darf (st. Rspr., BGH NJW 2001, 2794 = VersR 2001, 1115; BGHZ 138, 1(6) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 798 = VersR 1997, 315(316); BGH NJW 1999, 862 = VersR 1999, 231(232); BGH NJW 2001, 2792; BGHZ 158, 48(53) = BGH NJW 2004, 2011 = VersR 2004, 909(911); BGHZ 172, 1 = BGH NJW 2007, 2767 = VersR 2007, 995; BGH NJW 2009, 2820 = VersR 1267(1268) MedR 2010, 101 ; BGH NJW-RR 2010, 711 = VersR 2010, 72; BGH NJW 2011, 3442 = MDR 2011, 1285; BGH NJW 2012, 227(228) = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563(564) = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)).Ausgehend davon hält die Kammer, die letztlich die Entscheidung über die Bewertung der Fehlerhaftigkeit selbst zu treffen hat, sich dabei aber stets auf die medizinische Bewertung der Fakten und des Behandlungsgeschehens durch den Sachverständigen stützen muss ( vgl. dazu z. Bsp. BGH NJW 2012, 227 = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563 = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)), die von dem Sachverständigen vorgenommene Bewertung in jeder Hinsicht für zutreffend, denn es erscheint der Kammer auch absolut unverständlich, wenn in einer ab 03.17 Uhr beginnenden Gefahren- und Notlagensituation für das Kind unter Berücksichtigung des von dem Sachverständigen noch angenommenen Beurteilungszeitraums und der Latenzzeit bis maximal 03.25 Uhr dann zu diesem spätesten Zeitpunkt immer noch nicht die Entscheidung zur Notsectio getroffen wurde, sondern weitere 24 Minuten abgewartet wird.
- BGH, 13.01.1998 - VI ZR 242/96
Annahme eines groben Behandlungsfehlers bei der Befunderhebung
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist ein Fehler aber gerade dann als grob zu bewerten, wenn ein Arzt bei seinem Vorgehen eindeutig gegen ärztliche Behandlungsregeln oder gegen gesicherte medizinische Standards verstoßen und damit einen Fehler begangen hat, der so nicht mehr verständlich erscheint und schlechterdings nicht auftreten darf (st. Rspr., BGH NJW 2001, 2794 = VersR 2001, 1115; BGHZ 138, 1(6) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 798 = VersR 1997, 315(316); BGH NJW 1999, 862 = VersR 1999, 231(232); BGH NJW 2001, 2792; BGHZ 158, 48(53) = BGH NJW 2004, 2011 = VersR 2004, 909(911); BGHZ 172, 1 = BGH NJW 2007, 2767 = VersR 2007, 995; BGH NJW 2009, 2820 = VersR 1267(1268) MedR 2010, 101 ; BGH NJW-RR 2010, 711 = VersR 2010, 72; BGH NJW 2011, 3442 = MDR 2011, 1285; BGH NJW 2012, 227(228) = VersR 2012, 362; BGH NJW 2016, 563(564) = VersR 2016, 260; BGH NJW 2018, 3382(3384)).Eine Verlagerung der Beweislast auf die Seite der handelnden Ärzte ist ausnahmsweise nur dann ausgeschlossen, wenn ein haftungsbegründender Ursachenzusammenhang zwischen der Pflichtverletzung und dem eingetretenen Primärschaden äußerst unwahrscheinlich ist (vgl. z Bsp.: BGH NJW-RR 2010, 833 = VersR 2010, 115 = MedR 2010, 494; BGH NJW 2005, 427(428) = VersR 2005, 228 ff; BGHZ 159, 48(54) = BGH NJW 2004, 2011(2013) = VersR 2004, 909(911); BGHZ 129, 6(12) = NJW 1995, 1611; BGHZ 138, 1(8) = NJW 1998, 1780; BGH NJW 1997, 796; BGH NJW 1998, 1782 = VersR 1998, 585(586); BGH NJW 2000, 3423).
- OLG Hamm, 21.05.2003 - 3 U 122/02
Bemessung der Entschädigung und des Schmerzensgeldes bei schwersten Behinderungen …
Auszug aus LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Insoweit orientiert sich die Kammer aber daran, dass zum Beispiel von den Arzthaftungssenaten des OLG Hamm Schmerzensgelder in einer Größenordnung von 500.000,- oder gar 550.000,- Euro, wie es der grundsätzlichen Vorstellung der Klägerin entspricht, zur Zeit noch nur bei allerschwersten Beeinträchtigungen jeglicher Art, insbesondere sowohl bei erheblichsten motorischen und geistigen Einschränkungen zuerkannt werden, bei denen es im Prinzip zu einer vollständigen Zerstörung der gesamten Persönlichkeit gekommen ist, die dem Betroffenen jegliche Möglichkeit körperlicher und geistiger Entwicklung genommen und damit die gesamte Wurzel seiner Persönlichkeit zerstört hat (vgl. dazu z.B. OLG Hamm VersR 2004, 386 ff. und OLG Hamm NJW-RR 2002, 1604 = VersR 2002 1136). - LG Berlin, 06.11.2001 - 7 O 476/01
Kein Krankenhaustagegeld wegen Nichtinanspruchnahme von Leistungen bei Aufenthalt …
- OLG Hamm, 19.03.2018 - 3 U 63/15
400.000 Euro Schmerzensgeld für gehirngeschädigtes Kind - Gynäkologe haftet für …
- BGH, 07.12.2004 - VI ZR 212/03
Haftung des Betreibers eines Geburtshauses
- BGH, 28.06.1988 - VI ZR 217/87
grünes Fruchtwasser - § 823 Abs. 1 BGB, Arzthaftung, Beweislast für …
- BGH, 24.06.1997 - VI ZR 94/96
Beachtlichkeit der Weigerung eines Patienten zur Vornahme diagnostischer …
- BGH, 21.09.1982 - VI ZR 302/80
Voraussetzungen der Beweislastumkehr wegen grober Behandlungsfehler; Umkehr der …
- BGH, 16.06.2009 - VI ZR 157/08
Ausschluss eines Behandlungsfehlers durch mangelnde Mitwirkung des Patienten an …
- BGH, 19.11.1996 - VI ZR 350/95
Annahme eines groben Behandlungsfehlers
- BGH, 29.05.2001 - VI ZR 120/00
Annahme eines groben Behandlungsfehlers im Arzthaftungsprozeß
- BGH, 24.09.1996 - VI ZR 303/95
Aufklärung von Widersprüchen zwischen zwei Gutachten zur Aufklärung eines groben …
- BGH, 29.09.2009 - VI ZR 251/08
Voraussetzung für die Annahme eines groben Behandlungsfehlers mit der Folge der …
- BGH, 22.09.2009 - VI ZR 32/09
Anforderungen an die Begründung eines groben ärztlichen Behandlungsfehlers; …
- BGH, 27.01.1998 - VI ZR 339/96
Feststellung eines groben Behandlungsfehlers im Arzthaftungsprozeß
- BGH, 20.09.2011 - VI ZR 55/09
Arzthaftung: Missachtung elementarer medizinischer Grundregeln als grober …
- BGH, 27.06.2000 - VI ZR 201/99
Mitursächlichkeit eines ärztlichen Behandlungsfehlers
- BGH, 10.01.1984 - VI ZR 158/82
Erweiterung der Vertragshaftung des Arztes durch Vertragsschluß mit dritten …
- BGH, 27.03.2007 - VI ZR 55/05
Arzthaftung: Anforderungen an die Aufklärung vor Behandlung mit einem neuen, erst …
- BGH, 06.07.1999 - VI ZR 290/98
Beweiserleichterungen im Arzthaftungsprozeß
- BGH, 22.10.2019 - VI ZR 71/17
Schließen eines Verstoßes gegen die Pflicht zur Erhebung und Sicherung …
- BGH, 19.06.2001 - VI ZR 286/00
Begriff des groben Behandlungsfehlers
- BGH, 18.01.1983 - VI ZR 114/81
Nicht ermöglichte Abtreibung (wrongful life)
- BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Schlußfolgerungen aus nicht dokumentierter Kontrolluntersuchung auf …
- BGH, 03.11.1998 - VI ZR 253/97
Rechtsfolgen unterlassener Befunderhebung im Arzthaftungsprozeß
- BGH, 06.12.1988 - VI ZR 132/88
Arzthaftung bei Geburt aus Beckenendlage