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   LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23   

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LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23 (https://dejure.org/2023,12230)
LG München I, Entscheidung vom 01.06.2023 - 12 O 1228/23 (https://dejure.org/2023,12230)
LG München I, Entscheidung vom 01. Juni 2023 - 12 O 1228/23 (https://dejure.org/2023,12230)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • BAYERN | RECHT

    VVG § 203 Abs. 5; VAG § 155 Abs. 3, Abs. 4; ZPO § 138 Abs. 2, Abs. 4, § 256; BGB § 195 Abs. 3, § 199 Abs. 1, § 280, § 812
    Darlegungs- und Beweislast im Streit um die Rechtsmäßigkeit von Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung

  • rewis.io
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (24)

  • BGH, 16.12.2020 - IV ZR 294/19

    Begründung einer Prämienanpassung in der privaten Krankenversicherung

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    a) Die Mitteilung der maßgeblichen Gründe für die Neufestsetzung der Prämie nach § 203 Abs. 5 VVG erfordert nach höchstrichterlicher Rechtsprechung die Angabe der Rechnungsgrundlage, deren nicht nur vorübergehende Veränderung die Neufestsetzung nach § 203 Abs. 2 S. 1 VVG veranlasst hat (BGH, Urteil vom 16.12.2020, Az: IV ZR 314/19, Quelle: juris, Rn. 21 ff., BGH, Urteil vom 16.12.2020, Az: IV ZR 294/19 Rn. 26 ff.).

    Weitere Faktoren, welche die Prämienhöhe beeinflusst haben, wie zum Beispiel der Rechnungszins, müssen nicht angegeben werden (BGH, NJW 2021, 378, Rn. 26, beck-online) und auch nicht in welcher Höhe.

    Denn jede spätere formell und materiell rechtmäßige Beitragsanpassung stellt eine vollständige Neufestsetzung der Prämie in den betreffenden Tarifen für den neu kalkulierten Zeitraum dar, so dass frühere Prämienanpassungen ab diesem Zeitpunkt keine Bedeutung mehr haben (BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19; BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 314/19).

    Denn jede spätere formell und materiell rechtmäßige Beitragsanpassung stellt eine vollständige Neufestsetzung der Prämie in den betreffenden Tarifen für den neu kalkulierten Zeitraum dar, so dass frühere Prämienanpassungen ab diesem Zeitpunkt keine Bedeutung mehr haben (BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19; BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 314/19).

  • BGH, 16.12.2020 - IV ZR 314/19

    Begründung einer Prämienanpassung in der privaten Krankenversicherung

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    a) Die Mitteilung der maßgeblichen Gründe für die Neufestsetzung der Prämie nach § 203 Abs. 5 VVG erfordert nach höchstrichterlicher Rechtsprechung die Angabe der Rechnungsgrundlage, deren nicht nur vorübergehende Veränderung die Neufestsetzung nach § 203 Abs. 2 S. 1 VVG veranlasst hat (BGH, Urteil vom 16.12.2020, Az: IV ZR 314/19, Quelle: juris, Rn. 21 ff., BGH, Urteil vom 16.12.2020, Az: IV ZR 294/19 Rn. 26 ff.).

    Eine allgemeine Beschreibung des Verfahrens zur Prämienüberprüfung reicht nicht aus (BGH, AZ: IV ZR 314/19 a.a.O., Rn. 35; BGH Az: 294/19, Rn. 38).

    Denn jede spätere formell und materiell rechtmäßige Beitragsanpassung stellt eine vollständige Neufestsetzung der Prämie in den betreffenden Tarifen für den neu kalkulierten Zeitraum dar, so dass frühere Prämienanpassungen ab diesem Zeitpunkt keine Bedeutung mehr haben (BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19; BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 314/19).

    Denn jede spätere formell und materiell rechtmäßige Beitragsanpassung stellt eine vollständige Neufestsetzung der Prämie in den betreffenden Tarifen für den neu kalkulierten Zeitraum dar, so dass frühere Prämienanpassungen ab diesem Zeitpunkt keine Bedeutung mehr haben (BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19; BGH, Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 314/19).

  • BGH, 16.06.2004 - IV ZR 117/02

    Zu den Voraussetzungen und den Berechnungsmaßstäben für eine Prämienanpassung

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    a) Vielfach wird aus den Urteilen des BGH vom 16.06.2004 - IV ZR 117/02 und vom 09.12.2015 - IV ZR 272/15 geschlossen, dass die Darlegungs- und Beweislast bezüglich dieser Anspruchsgrundlagen in Prämienanpassungsverfahren beim Versicherer läge.

    aa) Darlegungs- und beweispflichtig für eine negative Feststellungsklage ist zwar nach allgemeiner Meinung derjenige, der sich des streitigen Anspruchs berühmt, hier also die Beklagte (BGH, Urteil vom 02.03.1993 - VI ZR 74/92; ständige Rechtsprechung; für Beitragsanpassungen z.B.: BGH 16.06.2004 - IV ZR 117/02, juris, Rn. 15).

  • BGH, 22.06.2022 - IV ZR 193/20

    Prämienerhöhung in der Privaten Krankenversicherung: Verjährung eines Anspruchs

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    a) Die Verjährungsfrist für bereicherungsrechtliche Ansprüche auf Rückforderung von Beiträgen beträgt gemäß § 195 BGB 3 Jahre und beginnt gemäß § 199 Abs. 1 BGB mit dem Schluss des Jahres zu laufen, in welchem dem Versicherungsnehmer die Mitteilung über die Beitragserhöhung zugegangen ist und er mithin von ihrem Inhalt Kenntnis hat (BGH, Urteil vom 22.06.2030 - IV ZR 193/20 und Urteil vom 17.11.2021, AZ: IV ZR 113/20, VerR 2022, 97, beck-online, ab Rn 43; OLG Köln, Urteil vom 22.9.2020 - 9 U 237/19; OLG Köln, Urteil vom 07.04.2017 - 20 U 128/16; BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17, Rn. 72; OLG München, Urteil vom 13.10.2022 - 25 U 9233/21, m.w.N.).

    Der BGH hat zwar im Urteil vom 22.06.2020 - IV ZR 193/20 (juris, Rn. 51) ausgeführt, dass der Versicherungsnehmer für eine Klage auf Rückzahlung geleisteter Beiträge keine weiteren Ausführungen zur materiellen Rechtswidrigkeit machen müsse.

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 190/20

    Schadensersatzansprüche gegen die Daimler AG im Zusammenhang mit dem sogenannten

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    Denn gemäß § 138 ZPO kann eine Partei, der die erforderlichen Kenntnisse fehlen, bestimmte Erklärungen auch mit Nichtwissen abgeben (Zöller, 33. Aufl., § 138 ZPO Rn. 2; BGH - VII ZR 190/20, juris, Rn. 22).

    Danach ist die Grenze der zulässigen Erklärung mit Nichtwissen mit der Folge, dass der Gegenseite die nach der Rechtsprechung auf Grundlage des § 138 Abs. 2 ZPO entwickelte sog. "sekundäre Darlegungslast" auferlegt werden darf, erreicht, wenn die Klagepartei Behauptungen aufstellt, die sich lediglich auf Vermutungen stützen, aus der Luft gegriffen sind und sich somit als Rechtsmissbrauch darstellen (BGH, Urteil vom 16.09.2021 - VII ZR 190/20 m.w.N., juis).

  • BGH, 17.09.1998 - III ZR 174/97

    Anforderungen an die Darlegung der Erteilung einer Vollmacht; Abschluß eines

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    (BGH, Urteil vom 17.09.1998 - III ZR 174 - 97, NJW-RR 1999, 361, m.w.N.).
  • LG Arnsberg, 16.05.2019 - 1 O 127/18

    Mitteilungspflicht einer privaten Krankenversicherung bei Prämienanpassung

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    Die Benennung konkreter Anhaltspunkte für eine materielle Rechtmäßigkeit ist der Klagepartei jedoch auch ohne Kenntnis der Berechnungsunterlagen möglich und zumutbar (LG Arnsberg, Urteil vom 16. Mai 2019 - 1 O 127/18, juris, Rn. 75 ff; LG Rottweil, Urteil vom 03.03.2023 - 3O281/22, BeckRS 2023, 3099, Rn. 41 ff mit Beispielen).
  • BGH, 09.03.1994 - VIII ZR 165/93

    Darlegungs- und Beweislast bei Geltendmachung von Ansprüchen aus einem Wechsel

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    Denn ein Zwischenfeststellungsantrag hat keinen eigenständigen Einfluss auf die Verteilung der Darlegungs- und Beweislast (BGH, Urteil vom 09.03.1994 - VIII ZR 165/93).
  • LG Frankfurt/Main, 11.11.2022 - 15 O 344/22

    Anforderungen an den Vortrag unzureichender Unterlagen

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    Auf die Ausführungen unter Ziffer II. 1. wird Bezug genommen (siehe auch LG Frankfurt (Oder), Urteil vom 11.11.2022 - 15 O 344/22).
  • BGH, 02.03.1993 - VI ZR 74/92

    Beweislast bei negativer Feststellungsklage

    Auszug aus LG München I, 01.06.2023 - 12 O 1228/23
    aa) Darlegungs- und beweispflichtig für eine negative Feststellungsklage ist zwar nach allgemeiner Meinung derjenige, der sich des streitigen Anspruchs berühmt, hier also die Beklagte (BGH, Urteil vom 02.03.1993 - VI ZR 74/92; ständige Rechtsprechung; für Beitragsanpassungen z.B.: BGH 16.06.2004 - IV ZR 117/02, juris, Rn. 15).
  • LG Koblenz, 27.10.2022 - 16 O 208/22

    Unzulässige Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung (PKV)

  • BGH, 04.04.2014 - V ZR 275/12

    Begrenzung der Schadensersatzpflicht des Grundstücksverkäufers bei

  • LG Rottweil, 03.03.2023 - 3 O 281/22

    Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung

  • OLG Brandenburg, 10.05.2019 - 11 U 119/17

    Prämienerstattung in der privaten Krankenversicherung; Wirksamkeit der

  • BGH, 20.10.2021 - IV ZR 148/20

    Private Krankenversicherung: Bereicherungsanspruch des Versicherungsnehmers bei

  • BGH, 17.11.2021 - IV ZR 113/20

    Verjährung von Rückforderungsansprüchen nach einer Prämienanpassung in der

  • OLG Köln, 07.04.2017 - 20 U 128/16

    Rechtmäßigkeit der Anpassung der Versicherungsbeiträge in der privaten

  • OLG Köln, 18.05.2022 - 20 U 91/21

    Rückforderung von Versicherungsbeiträgen; Einrede der Verjährung; Zumutbarkeit

  • BGH, 04.08.2022 - III ZR 230/20

    Dieselabgasskandal: sekundäre Darlegungslast eines Fahrzeugherstellers bei

  • VG Berlin, 02.02.2021 - 5 L 14.21

    Visa zur gemeinsamen Einreise

  • OLG Köln, 22.09.2020 - 9 U 237/19

    Unzulässige Beitragserhöhung der DKV

  • BGH, 19.12.2018 - IV ZR 255/17

    Zu Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung

  • OLG Köln, 04.05.2021 - 9 U 306/19

    Wirksamkeit von Beitragsanpassungen einer privaten Krankenversicherung; Formelle

  • BGH, 09.12.2015 - IV ZR 272/15

    Klage auf Prämienanpassung gegen die private Krankenversicherung: Wahrung der

  • LG Wuppertal, 11.10.2023 - 3 O 299/19

    Keine Prüfung des Verfahrens zur AF-Ermittlung

    Für solche grundsätzlichen Erwägungen gab der vom BGH entschiedene Rechtsstreit gar keinen Anlass (vgl. LG München I, Urteil vom 01.06.2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 62, juris; LG Wuppertal, Urteil vom 04.07.2023 - 4 O 276/22 -, Rn. 41, juris).

    Ein solcher Vorbehalt bewirkt, dass die Darlegungs- und Beweislast auch dann beim Bereicherungsschuldner verbleibt, wenn der Bereicherungsgläubiger auf Rückzahlung klagt oder die Feststellung der Unwirksamkeit mit einer Feststellungsklage gemäß § 256 Abs. 1 ZPO begehrt (OLG Brandenburg, Beschluss vom 10.05.2019 - 11 U 119/17 -, Rn. 7, juris; LG München I, Urteil vom 01.06.2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 51, juris).

    Sofern ein Feststellungsbegehren lediglich als - zulässige - Zwischenfeststellungsklage und damit als Vorfrage der Leistungsklage erhoben wird, folgt die Darlegungs- und Beweislast ohnehin derjenigen der Leistungsklage, liegt mithin ebenfalls beim Bereicherungsgläubiger und Versicherungsnehmer (LG München I, Urteil vom 01.06.2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 66, juris.

    Dann aber entspricht es gerade der Regel, dass der jeweilige Anspruchsteller die seinen Anspruch begründenden Umstände darlegen und beweisen muss (OLG Brandenburg, Beschluss vom 10.05.2019 - 11 U 119/17 -, Rn. 6, juris; LG München I, Urteil vom 01.06.2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 51, juris; LG Wuppertal, Urteil vom 04.07.2023 - 4 O 276/22 -, Rn. 41 ff., juris).

    Soweit ein Versicherungsnehmer Rückzahlung von Beiträgen begehrt oder die Feststellung begehrt, dass eine Erhöhung unwirksam war und er keine - erhöhten - Prämien schuldete, hat somit ungeachtet der vorgenannten Entscheidungen er die Voraussetzungen dafür grundsätzlich darzulegen und zu beweisen (so auch: OLG Köln, Beschluss vom 18.05.2022 - 20 U 91/21 -, Rn. 31, juris; OLG Nürnberg, Hinweisbeschluss vom 07.03.2023 - 8 U 3056/22 -, BeckRS 2023, 3605, Rn 29 a.E.; OLG Düsseldorf - 4 U 117/18 -, Beschluss vom 25.02.2020, soweit ersichtlich, nicht veröffentlicht; OLG Brandenburg, Beschluss vom 10.05.2019 - 11 U 119/17 -, Rn. 7, juris; LG München I, Urteil vom 01.06.2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 5 ff., juris; LG Wuppertal, Urteil vom 04.07.2023 - 4 O 276/22 -, Rn. 41 ff., juris).

  • LG Stralsund, 25.08.2023 - 6 O 84/22

    Unbegründetheit einer Feststellungsklage hinsichtlich der Wirksamkeit von

    Ein Zwischenfeststellungsantrag auf Feststellung, dass bezeichnete Beitragsanpassungen rechtswidrig sind, hat keinen eigenständigen Einfluss auf die Verteilung der Darlegungs- und Beweislast (LG München I, Urteil vom 1. Juni 2023 - 12 O 1228/23 -, juris).

    Im Falle der Rechtswidrigkeit einer Beitragsanpassung ist - da der Versicherer nur die Wirksamkeit der letzten Beitragsanpassung nachweisen muss (Anschluss an: LG München I, Urteil vom 1. Juni 2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 67, juris) - daher darauf abzustellen, ob vorwiegend sich das Feststellungsbegehr auf die Feststellung der Rechtswidrigkeit der künftigen oder vergangenen Beitragsanpassungen richtet.

    Weiter zurückliegende Tarifanpassungen sind dann insoweit irrelevant (LG München I, Urteil vom 1. Juni 2023 - 12 O 1228/23 -, Rn. 68, juris).

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