Rechtsprechung
LG Münster, 20.07.2018 - 08 O 289/16 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- openjur.de
- NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
- verkehrslexikon.de
Notwendigkeit einer unfallbedingten Primärverletzung für die Annahme eines Zurechnungszusammenhangs
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Beweislast für das Entstehen einer unfallbedingten Primärverletzung i.R.e. Schadensersatzanspruchs wegen eines Verkehrsunfalls
- RA Kotz
Verkehrsunfall - Nachweis unfallbedingte Primärverletzung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (4)
- OLG Hamm, 02.07.2001 - 13 U 224/00
Verkehrsunfall - HWS-Verletzung - Beweiskraft ärztlicher Bescheinigung - …
Auszug aus LG Münster, 20.07.2018 - 8 O 289/16
Dabei muss die geltend gemachte Beeinträchtigung selbst einen Krankheitswert aufweisen, also eine Gesundheitsbeschädigung i.S. des § 823 Abs. 1 BGB darstellen (s. etwa OLG Hamm, Urteil vom 02. Juli 2001 - 13 U 224/00 -, Rn. 68 f, zitiert nach juris).Danach sind einem Unfall psychisch vermittelte gesundheitliche Beeinträchtigungen dann nicht mehr zurechenbar, wenn bereits der Unfall selbst als Bagatelle einzustufen ist, weil er nach seinem Ablauf und seinen Auswirkungen keinen verständlichen Anlass für psychische Reaktionen bietet, die über das Maß dessen hinausgehen, was im Alltagsleben als typische und häufig auch aus anderen Gründen als einem besonderen Schadensfall entstehende Beeinträchtigungen des Körpers oder des seelischen Wohlbefindens hinzunehmen ist (OLG Hamm, Urteil vom 02. Juli 2001 - 13 U 224/00 -, Rn. 71, zitiert nach juris).
- OLG Saarbrücken, 08.06.2010 - 4 U 468/09
Schmerzensgeldanspruch nach Verkehrsunfall: Anforderungen an die tatrichterliche …
Auszug aus LG Münster, 20.07.2018 - 8 O 289/16
Reicht nämlich das medizinisch-technische Erfahrungswissen nicht aus, um den sicheren, durch objektivierbare Befunde gestützten Nachweis für leichtgradige Verletzungsfolgen zu führen, begegnet es auch im Anwendungsbereich des § 286 ZPO keinen durchgreifenden Bedenken, wenn das Gericht die volle Überzeugung von der Wahrheit der zu beweisenden Tatsache insbesondere aus der Glaubhaftigkeit und Plausibilität des Klägervortrags herleitet (OLG Saarbrücken, Urteil vom 8.6. 2010 - 4 U 468/09, NJW-RR 2011, 178; 179; OLG Stuttgart, Urteil vom 5.10.2004 - 1 U 59/04). - OLG Stuttgart, 05.10.2004 - 1 U 59/04
Schadenersatz bei Verkehrsunfall: Tatrichterliche Überzeugungsbildung von der …
Auszug aus LG Münster, 20.07.2018 - 8 O 289/16
Reicht nämlich das medizinisch-technische Erfahrungswissen nicht aus, um den sicheren, durch objektivierbare Befunde gestützten Nachweis für leichtgradige Verletzungsfolgen zu führen, begegnet es auch im Anwendungsbereich des § 286 ZPO keinen durchgreifenden Bedenken, wenn das Gericht die volle Überzeugung von der Wahrheit der zu beweisenden Tatsache insbesondere aus der Glaubhaftigkeit und Plausibilität des Klägervortrags herleitet (OLG Saarbrücken, Urteil vom 8.6. 2010 - 4 U 468/09, NJW-RR 2011, 178; 179; OLG Stuttgart, Urteil vom 5.10.2004 - 1 U 59/04). - BGH, 08.07.2008 - VI ZR 274/07
Feststellung der Ursächlichkeit eines Kfz-Unfalls mit geringfügiger …
Auszug aus LG Münster, 20.07.2018 - 8 O 289/16
Die nach § 286 ZPO erforderliche Überzeugung des Richters erfordert keine absolute oder unumstößliche Gewissheit und auch keine "an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit", sondern nur einen für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewissheit, der Zweifeln Schweigen gebietet (s. etwa BGH NJW 2008, 2845, 2845).