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   LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15   

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LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15 (https://dejure.org/2016,53248)
LG Potsdam, Entscheidung vom 05.07.2016 - 1 O 256/15 (https://dejure.org/2016,53248)
LG Potsdam, Entscheidung vom 05. Juli 2016 - 1 O 256/15 (https://dejure.org/2016,53248)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (49)

  • OLG Brandenburg, 20.01.2016 - 4 U 79/15

    Darlehensvertrag: Verwirkung eines Widerrufsrechts bei Unwirksamkeit der

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Da zwischen den Parteien außer Zweifel steht, dass die Beklagte bei wechselseitiger Saldierung der im Rückabwicklungsschuldverhältnis bestehenden Ansprüche keine Zahlung schuldet, besteht auch Möglichkeit, die aufgeworfene Frage im Wege der an sich vorrangigen Leistungsklage zu klären (s. im Ergebnis auch KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13; OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 203/15, v. 22.1.2016, 1 O 197/15 und v. 1.3.2016, 1 0 303/15).

    Der Verbraucher weiß danach nicht, von welchen etwaigen weiteren Voraussetzungen der Fristbeginn abhängt (s. nur BGH, Urt. v. 1.3.2012, III ZR 83/11, mzN; s. zur hier verwendeten Belehrung insb. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15).

    Denn jedenfalls führt das ersatzlose Weglassen der Zwischenüberschrift "Widerrufsrecht" zum Fortfall der Schutzwirkung (LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; vgl. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Stuttgart, Urt. v. 29.9.2015, 6 U 32/15; KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Daran fehlt es aber (vgl. in diesem Zusammenhang etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14).

    Die Ausübung des Widerrufsrechts ist auch nicht rechtsmissbräuchlich (§ 242 BGB s. eingehend zur Frage des Rechtsmissbrauchs OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 und v. 1.6.2016, 4 U 125/5).

    Eine Unterscheidung zwischen Zins- und Tilgungsleistungen ist dabei nicht geboten (s. insoweit insb. OLG Nürnberg, Urt. v. 11.11.2015, 14 U2439/14; OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 (beide ohne Begründung); BGH, Beschl. v. 12.1.2016, XI ZR 366/15, unter Verweis auf Urt. v. 10.3.2009, XI ZR 33/08; s. auch LG Potsdam, Urt. v. 15.7.2015, 8 0 273/14).

    Dieser Zinssatz ist daher auch für die Bemessung des geschuldeten Nutzungswertersatzes heranzuziehen (so i. Erg. auch OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14 und v. 24.11.2015, 6 U 140/14; OLG Nürnberg, Urt. v. 11.11.2015, 14 U 2439/14, OLG Brandenburg, Urt. v. 21.1.2016, 4 U 79/15 anders OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15).

    cc) Von dem Nutzungswertersatzanspruch ist die hierauf entfallende Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag nicht in Abzug zu bringen (s. OLG Brandenburg, Urt. v. 21.1.2016, 4 U 79/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15).

    Daran ließ sich erkennen, dass die Streubreite Abweichungen vom durchschnittlichen Zinssatz von bis zu +/-1 Prozentpunkt erfasste (s. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15).

  • OLG Frankfurt, 27.04.2016 - 23 U 50/15

    Berechnung der Rückgewähransprüche nach Darlehenswiderruf

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Denn jedenfalls führt das ersatzlose Weglassen der Zwischenüberschrift "Widerrufsrecht" zum Fortfall der Schutzwirkung (LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; vgl. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Stuttgart, Urt. v. 29.9.2015, 6 U 32/15; KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Daran fehlt es aber (vgl. in diesem Zusammenhang etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14).

    Das Gericht folgt auch nicht der jüngst mehrfach in der obergerichtlichen Rechtsprechung vertretenen Auffassung, dass das Widerrufsrecht deshalb missbräuchlich ausgeübt werde, weil es nicht mit der Zielsetzung begründet worden sei, dem Verbraucher aus erst nachträglich eingetretenen Gründen, nämlich wegen des gesunkenen Zinsniveaus, die Loslösung vom Vertrag zu ermöglichen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 21.1.2016, 6 U 296/14 OLG Hamburg, Urt. v. 16.3.2016, 13 U 86/15 anders etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Düsseldorf, Urt. v. 13.5.2016, 17 U 182/15).

    Die geschuldete Leistung muss nämlich vollständig angeboten werden, es muss also über die empfangene Leistung hinaus auch die Herausgabe gezogener Nutzungen bzw. Wertersatz angeboten werden (OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15), und die Leistung darf nicht von Voraussetzungen abhängig gemacht werden, die herbeizuführen der Gläubiger nicht verpflichtet ist.

    Dieser Zinssatz ist daher auch für die Bemessung des geschuldeten Nutzungswertersatzes heranzuziehen (so i. Erg. auch OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14 und v. 24.11.2015, 6 U 140/14; OLG Nürnberg, Urt. v. 11.11.2015, 14 U 2439/14, OLG Brandenburg, Urt. v. 21.1.2016, 4 U 79/15 anders OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15).

    cc) Von dem Nutzungswertersatzanspruch ist die hierauf entfallende Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag nicht in Abzug zu bringen (s. OLG Brandenburg, Urt. v. 21.1.2016, 4 U 79/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15).

    Die §§ 346ff BGB sehen in der hier einschlägigen Fassung für die Frage der Herausgabe und Bewertung von Nutzungen keine Zäsur im Zeitpunkt des Widerrufs vor (s. OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15).

  • BGH, 10.03.2009 - XI ZR 33/08

    Widerruf eines Verbraucherdarlehens wegen ungenügender Widerrufsbelehrung

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Diese musste so deutlich sein, dass sie dem Verbraucher nicht nur die Kenntnis seines Rechts verschaffte, sondern in auch tatsächlich in die Lage versetzte, dieses Recht auszuüben (BGH, Urt. v. 10.3.2009, XI ZR 33/08 mN).

    Die Schutzwirkung des § 14 Abs. 1 BGB-InfoV greift allerdings nur ein, wenn das für die Belehrung verwendete Formular dem Muster in der jeweils maßgeblichen Fassung sowohl inhaltlich als auch in der äußeren Gestaltung vollständig entspricht (BGH, Urt. v 18.3.2014, II ZR 109/13, v. 10.3.2009, XI ZR 33/08, v. 9.12.2009, VIII ZR 219/08, v. 19.7.2012, III ZR 252/11, jeweils mN).

    Eine Unterscheidung zwischen Zins- und Tilgungsleistungen ist dabei nicht geboten (s. insoweit insb. OLG Nürnberg, Urt. v. 11.11.2015, 14 U2439/14; OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 (beide ohne Begründung); BGH, Beschl. v. 12.1.2016, XI ZR 366/15, unter Verweis auf Urt. v. 10.3.2009, XI ZR 33/08; s. auch LG Potsdam, Urt. v. 15.7.2015, 8 0 273/14).

    Dem entspräche es, dass der Darlehensgeber beim einfachen Darlehen (anders beim verbundenen Geschäft, s. insoweit BGH, Urt. v. 12.11.2001, XI ZR 47/01; v. 24.4.2007, XI ZR 17/06; v. 10.3.2009, XI ZR 33/08 s. zu dieser Differenzierung auch LG Bonn, Urt. v. 19.5.2015, 3 O 206/14; Schnauder, NJW 2015, S. 2689, 2690; s. auch Ditges/Dendorfer-Ditges, BKR 2015, S. 36 lf) auch im Rahmen der Rückabwicklung die Tilgungsleistungen des Darlehensnehmers behalten kann, sie also nicht erstatten und insoweit auch keine Nutzungsentschädigung leisten muss.

    Dem Ergebnis lässt sich auch nicht entgegenhalten, dass der Bundesgerichtshof in seinen Entscheidungen vom 24.4.2007 (XI ZR 17/16) und vom 10.3.2009 (XI ZR 33/08) die durch die Bank gezogenen Nutzungen mit dem "üblichen Verzugszins" in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz angesetzt hat; es besteht auch keine Veranlassung, den gesetzlichen Zinssatz von 4 % gemäß § 246 BGB für die Schätzung des Nutzungswertersatzes heranzuziehen.

  • KG, 22.12.2014 - 24 U 169/13

    Verbraucherdarlehensvertrag: Voraussetzungen und Rechtsfolgen eines erst im

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Da zwischen den Parteien außer Zweifel steht, dass die Beklagte bei wechselseitiger Saldierung der im Rückabwicklungsschuldverhältnis bestehenden Ansprüche keine Zahlung schuldet, besteht auch Möglichkeit, die aufgeworfene Frage im Wege der an sich vorrangigen Leistungsklage zu klären (s. im Ergebnis auch KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13; OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 203/15, v. 22.1.2016, 1 O 197/15 und v. 1.3.2016, 1 0 303/15).

    Im vorliegenden Fall kann dahinstehen, ob die zahlreichen Abweichungen in Details wie Wortwahl, Schreibweise und Interpunktion für sich betrachtet oder in ihrer Gesamtheit noch als bloße redaktionelle Anpassungen angesehen werden können (s. etwa einerseits OLG Brandenburg, Urt. v. 17.10.2012, 4 U 194/11; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14; andererseits KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Denn jedenfalls führt das ersatzlose Weglassen der Zwischenüberschrift "Widerrufsrecht" zum Fortfall der Schutzwirkung (LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; vgl. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Stuttgart, Urt. v. 29.9.2015, 6 U 32/15; KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Im Ausgangspunkt genügt der Darlehensnehmer seiner Darlegungslast, wenn er durch die Bezugnahme auf die allgemein zugängliche und in ihrem Wahrheitsgehalt nicht angegriffene Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank für das Neugeschäft der Deutschen Banken bei Krediten an private Haushalte hinreichend dargelegt, dass im maßgeblichen Zeitpunkt des Vertragsschlusses Darlehen zu im wesentlichen vergleichbaren Bedingungen, insbesondere mit einer dem streitigen Darlehensvertrag vergleichbaren Laufzeit, von Deutschen Banken üblicherweise zu einem durchschnittlichen Effektivzinssatz vergeben worden sind, der niedriger ist als der vertraglich vereinbarte Zins (BGH, Urt. v. 18.3.2003, XI ZR 422/01 mN; Urt. v. 18.12.2007, XI ZR 324/06; OLG Düsseldorf, Urt. v. 17.1.2013,1-6 U 64/12; KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13; LG Potsdam, Urt. v. 15.4.2016, 1 O 329/15; vgl. auch OLG Brandenburg, Urt. v. 10.12.2014, 4 U 96/12).

    Indem jedoch der Saldo aus den beiderseitigen Forderungen zum Gegenstand des Rechtsstreits gemacht worden ist, sind diese jedenfalls stillschweigend aufgerechnet worden (s. nur KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

  • OLG Stuttgart, 06.10.2015 - 6 U 148/14

    Verbraucherkreditvertrag zur Grundstückskauffinanzierung im Altfall: Umfang der

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Auch wenn man sich dem Standpunkt des Bundesgerichtshofs, es fehle an einem schutzwürdigen Vertrauen schon allgemein bei demjenigen, der die gegebene Rechtslage etwa durch unzureichende Belehrung über das auszuübende Recht selbst herbeigeführt hat (vgl. BGH, Urt. v. 7.5.2014, IV ZR 76/11) nicht folgt und in Rechnung stellt, dass es für die Verwirkung nicht auf subjektive Kenntnis und Willensrichtung des Berechtigten, sondern darauf ankommt, dass der Verpflichtete bei objektiver Beurteilung aus dem Verhalten des Berechtigten schließen durfte, dass dieser sein Recht nicht mehr geltend machen wolle (BGH, Urt. v. 27.6.1957, II ZR 15/56; OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14), fehlt es hier am Umstandsmoment.

    Vor diesem Hintergrund kann auch die langjährige Bedienung eines Darlehens kein besonderer Umstand sein, der für sich genommen die Annahme einer Verwirkung rechtfertigen kami (s. etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 1.6.2016, 4 U 125/15 und OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14 jeweils für den Fall eines etwa 7 Vi lang bedienten Darlehens; anders für einen Fall der vollständigen Vertragsabwicklung lange vor dem Widerruf OLG Brandenburg, Urt. v. 27.4.2016, 4 U 81/15 OLG Bremen, Urt. v. 26.2.2016, 2 U 92/15).

    Auf die Beweggründe, die nach langer Zeit zur Ausübung des Rechts geführt haben mögen, kommt es nämlich nicht an (s. allgemein BGH, Urt. v. 19.2.1986, VIII ZR 113/85 v. 16.3.2016, VIII ZR 146/15 s. für die hier gegebene Fallkonstellation auch OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14).

    Der abweichenden Meinung, wonach der Rückgewähranspruch nur die Zinsen, nicht aber das das Darlehenskapital umfasse (s. insb. OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14; v. 24.11.2015, 6 U 140/14; Schnauder, NJW 2015, S. 2689ff), ist im Ergebnis nicht zu folgen.

    Dieser Zinssatz ist daher auch für die Bemessung des geschuldeten Nutzungswertersatzes heranzuziehen (so i. Erg. auch OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14 und v. 24.11.2015, 6 U 140/14; OLG Nürnberg, Urt. v. 11.11.2015, 14 U 2439/14, OLG Brandenburg, Urt. v. 21.1.2016, 4 U 79/15 anders OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15).

  • OLG Brandenburg, 01.06.2016 - 4 U 125/15

    Widerruf eines Darlehensvertrags: Schutzwirkung der Musterbelehrung bei Eingriff

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Denn jedenfalls führt das ersatzlose Weglassen der Zwischenüberschrift "Widerrufsrecht" zum Fortfall der Schutzwirkung (LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; vgl. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Stuttgart, Urt. v. 29.9.2015, 6 U 32/15; KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Daran fehlt es aber (vgl. in diesem Zusammenhang etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14).

    Auch wenn bereits etwa seit 2009 nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs die Annahme nahegelegen haben mag, Belehrungen der auch hier verfahrensgegenständlichen Art genügten den Anforderungen nicht (dazu näher OLG Brandenburg, Urt. v. 1.6.2016, 4 U 125/15), ändert dies im Ergebnis nichts, denn jedenfalls ist die Annahme nicht gerechtfertigt, diese Erkenntnis hätte sich bereits zu einem so frühen Zeitpunkt auch außerhalb der Fachwelt durchgesetzt.

    Vor diesem Hintergrund kann auch die langjährige Bedienung eines Darlehens kein besonderer Umstand sein, der für sich genommen die Annahme einer Verwirkung rechtfertigen kami (s. etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 1.6.2016, 4 U 125/15 und OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14 jeweils für den Fall eines etwa 7 Vi lang bedienten Darlehens; anders für einen Fall der vollständigen Vertragsabwicklung lange vor dem Widerruf OLG Brandenburg, Urt. v. 27.4.2016, 4 U 81/15 OLG Bremen, Urt. v. 26.2.2016, 2 U 92/15).

    Das Gericht folgt auch nicht der jüngst mehrfach in der obergerichtlichen Rechtsprechung vertretenen Auffassung, dass das Widerrufsrecht deshalb missbräuchlich ausgeübt werde, weil es nicht mit der Zielsetzung begründet worden sei, dem Verbraucher aus erst nachträglich eingetretenen Gründen, nämlich wegen des gesunkenen Zinsniveaus, die Loslösung vom Vertrag zu ermöglichen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 21.1.2016, 6 U 296/14 OLG Hamburg, Urt. v. 16.3.2016, 13 U 86/15 anders etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Düsseldorf, Urt. v. 13.5.2016, 17 U 182/15).

  • BGH, 12.01.2016 - XI ZR 366/15

    Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision: Beschwer bei Widerruf eines

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Eine Unterscheidung zwischen Zins- und Tilgungsleistungen ist dabei nicht geboten (s. insoweit insb. OLG Nürnberg, Urt. v. 11.11.2015, 14 U2439/14; OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 (beide ohne Begründung); BGH, Beschl. v. 12.1.2016, XI ZR 366/15, unter Verweis auf Urt. v. 10.3.2009, XI ZR 33/08; s. auch LG Potsdam, Urt. v. 15.7.2015, 8 0 273/14).

    Auch wenn die Vertragsleistung des Darlehensgebers nicht das Darlehenskapital, sondern dessen zeitlich begrenzte Bereitstellung ist, sind doch die wechselseitig in Erfüllung darlehensvertraglicher Ansprüche (§ 488 BGB) geleisteten Zahlungen "empfangene" Leistung im Sinne des § 346 BGB, die nach dem Wortlaut des Gesetzes der Rückabwicklung unterliegen (s. BGH, Beschl. v. 12.1.2016, XI ZR 366/15).

    bb) Wertersatz für Gebrauchsvorteile steht dem Darlehensgeber nur am jeweils tatsächlich noch überlassenen Teil der Darlehensvaluta zu (BGH, Beschl. v. 12.1.2016, XI ZR 366/15).

    Dabei schließt sich das Gericht im Ausgangspunkt der Sichtweise des Bundesgerichtshofs (Beschl. v. 12.1.2016, XI ZR 366/15) an, dass der Antrag auf Feststellung des Bestehens eines Rückgewährschuldverhältnisses mit dem Gesamtbetrag der auf den Darlehensvertrag erbrachten Leistungen, ohne Berücksichtigung einer von der Bank zu zahlenden Nutzungsentschädigung, zu bemessen ist.

  • LG Passau, 08.10.2015 - 1 O 197/15

    Keine unwirksame Vereinbarung von Bearbeitungsgebühren bei einer

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Da zwischen den Parteien außer Zweifel steht, dass die Beklagte bei wechselseitiger Saldierung der im Rückabwicklungsschuldverhältnis bestehenden Ansprüche keine Zahlung schuldet, besteht auch Möglichkeit, die aufgeworfene Frage im Wege der an sich vorrangigen Leistungsklage zu klären (s. im Ergebnis auch KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13; OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 203/15, v. 22.1.2016, 1 O 197/15 und v. 1.3.2016, 1 0 303/15).

    Der Verbraucher weiß danach nicht, von welchen etwaigen weiteren Voraussetzungen der Fristbeginn abhängt (s. nur BGH, Urt. v. 1.3.2012, III ZR 83/11, mzN; s. zur hier verwendeten Belehrung insb. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15).

    Denn jedenfalls führt das ersatzlose Weglassen der Zwischenüberschrift "Widerrufsrecht" zum Fortfall der Schutzwirkung (LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; vgl. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 OLG Stuttgart, Urt. v. 29.9.2015, 6 U 32/15; KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Daran fehlt es aber (vgl. in diesem Zusammenhang etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14).

  • LG Potsdam, 25.03.2015 - 8 O 255/14
    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Der Verbraucher weiß danach nicht, von welchen etwaigen weiteren Voraussetzungen der Fristbeginn abhängt (s. nur BGH, Urt. v. 1.3.2012, III ZR 83/11, mzN; s. zur hier verwendeten Belehrung insb. OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15).

    Im vorliegenden Fall kann dahinstehen, ob die zahlreichen Abweichungen in Details wie Wortwahl, Schreibweise und Interpunktion für sich betrachtet oder in ihrer Gesamtheit noch als bloße redaktionelle Anpassungen angesehen werden können (s. etwa einerseits OLG Brandenburg, Urt. v. 17.10.2012, 4 U 194/11; LG Potsdam, Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14; andererseits KG, Urt. v. 22.12.2014, 24 U 169/13).

    Daran fehlt es aber (vgl. in diesem Zusammenhang etwa OLG Brandenburg, Urt. v. 20.1.2016, 4 U 79/15 v. 1.6.2016, 4 U 125/15 OLG Frankfurt, Urt. v. 27.4.2016, 23 U 50/15 LG Potsdam, Urt. v. 22.1.2016, 1 O 197/15; Urt. v. 25.3.2015, 8 O 255/14; v. 15.7.2015, 8 O 273/14).

  • BGH, 07.05.2014 - IV ZR 76/11

    Unanwendbarkeit des § 5a Abs. 2 Satz 4 VVG a.F. auf Lebens- und

    Auszug aus LG Potsdam, 05.07.2016 - 1 O 256/15
    Die Verwirkung eines Rechts tritt ein, wenn es vom Berechtigten über längere Zeit nicht geltend gemacht worden ist (Zeitmoment) und der andere Teil sich nach dem gesamten Verhalten des Berechtigten darauf einstellen durfte und sich auch tatsächlich darauf eingerichtet hat, dass dieser das Recht auch in Zukunft nicht geltend machen werde (Umstandsmoment) (s. nur BGH, Urt. v. 7.5.2014, IV ZR 76/11, v. 23.1.2014, VII ZR 177/13, v. 20.7.2010, EnZR 23/09, v. 6.3.1986, III ZR 195/84).

    Zudem muss sich der Verpflichtete in seinen Maßnahmen so eingerichtet haben, dass ihm durch die verspätete Durchsetzung des Rechts ein unzumutbarer Nachteil entstünde (s. nur BGH, Urt. v. 7.5.2014, IV ZR 76/11, v. 23.1.2014, VII ZR 177/13, v. 20.7.2010, EnZR 23/09, v. 6.3.1986, III ZR 195/84).

    Auch wenn man sich dem Standpunkt des Bundesgerichtshofs, es fehle an einem schutzwürdigen Vertrauen schon allgemein bei demjenigen, der die gegebene Rechtslage etwa durch unzureichende Belehrung über das auszuübende Recht selbst herbeigeführt hat (vgl. BGH, Urt. v. 7.5.2014, IV ZR 76/11) nicht folgt und in Rechnung stellt, dass es für die Verwirkung nicht auf subjektive Kenntnis und Willensrichtung des Berechtigten, sondern darauf ankommt, dass der Verpflichtete bei objektiver Beurteilung aus dem Verhalten des Berechtigten schließen durfte, dass dieser sein Recht nicht mehr geltend machen wolle (BGH, Urt. v. 27.6.1957, II ZR 15/56; OLG Stuttgart, Urt. v. 6.10.2015, 6 U 148/14), fehlt es hier am Umstandsmoment.

  • BGH, 18.12.2007 - XI ZR 324/06

    Begriff des verbundenen Geschäfts; Sittenwidrigkeit eines zu Kapitalanlagezwecken

  • BGH, 18.03.2003 - XI ZR 422/01

    Voraussetzungen des Widerrufsrechts bei Gewährung eines Realkredits zu "üblichen

  • OLG Karlsruhe, 10.02.2016 - 17 U 77/15

    Anforderungen an den Nachweis des Verzugsschadens bei der Rückabwicklung eines

  • OLG Stuttgart, 24.11.2015 - 6 U 140/14

    Verbraucherkreditvertrag: Umfang der Rückabwicklung nach wirksamer

  • OLG Düsseldorf, 12.06.2015 - 22 U 17/15

    Anforderungen an die Belehrung über das Widerrufsrecht bei einem

  • BGH, 18.03.2014 - II ZR 109/13

    Kapitalanlagegeschäft in einer Haustürsituation: Folgen der Verwendung einer

  • BGH, 20.07.2010 - EnZR 23/09

    Stromnetznutzungsentgelt IV

  • BGH, 06.03.1986 - III ZR 195/84

    Auslegung einer Zinsänderungsklausel

  • BGH, 23.01.2014 - VII ZR 177/13

    Überzahltes Architektenhonorar: Verwirkung des Rückzahlungsanspruchs

  • BGH, 25.04.2006 - XI ZR 219/04

    Meinungsverschiedenheiten zwischen dem II. und XI. Zivilsenat des

  • OLG Düsseldorf, 13.05.2016 - 17 U 182/15

    Anforderungen an die Widerrufsbelehrung bei Abschlusses eines

  • BGH, 12.11.2002 - XI ZR 47/01

    Zur Abwicklung widerrufender Realkreditverträge

  • BGH, 29.07.2015 - IV ZR 448/14

    Bereicherungsrechtliche Rückabwicklung von Lebens- und

  • OLG Nürnberg, 11.11.2015 - 14 U 2439/14

    Widerrufsbelehrung, Prozentpunkt, InfoV, Höhe der Forderung,

  • LG Stuttgart, 09.04.2015 - 12 O 293/14
  • OLG Düsseldorf, 17.01.2013 - 6 U 64/12

    Rückabwicklung eines seitens des Darlehensnehmers widerrufenen Darlehensvertrages

  • OLG Düsseldorf, 21.01.2016 - 6 U 296/14

    Rechtsmissbräuchlichkeit des Widerrufs eines Verbraucherdarlehens nach

  • LG Bonn, 19.05.2015 - 3 O 206/14

    Erstattung vermeintlich zu viel erbrachter Zahlungen nach erklärtem Widerruf

  • OLG Brandenburg, 10.12.2014 - 4 U 96/12

    Vorzeitige Beendigung eines Bankdarlehens: Berechnung einer

  • OLG Brandenburg, 17.10.2012 - 4 U 194/11

    Widerrufsrecht bei Verbraucherverträgen: Anforderungen an eine Widerrufsbelehrung

  • BGH, 12.05.1998 - XI ZR 79/97

    Rückabwicklung von Termingeschäften mit nicht termingeschäftsfähigen Kunden von

  • OLG Hamburg, 16.03.2016 - 13 U 86/15

    Rechtsmissbräuchlichkeit des Widerrufs eines Verbraucherdarlehensvertrages

  • OLG Frankfurt, 13.05.2015 - 23 U 204/14

    Schutzwirkung von § 14 Abs. 1 BGB-InfoV trotz geringer Abweichung von

  • BGH, 24.04.2007 - XI ZR 17/06

    Anrechung von Steuervorteilen bei Rückabwicklung eines

  • BGH, 01.03.2012 - III ZR 83/11

    Widerruf des Verbrauchervertrages: Wirksamkeit einer Widerrufsbelehrung bei

  • OLG Brandenburg, 27.04.2016 - 4 U 81/15

    Widerruf eines Darlehensvertrags: Verwirkung bei Erklärung des Widerrufs acht

  • OLG Bremen, 26.02.2016 - 2 U 92/15

    Verwirkung des Widerrufsrechts für einen Darlehensvertrag; Darlehensvertrag;

  • OLG Düsseldorf, 09.01.2014 - 14 U 55/13

    Grundsätze zur Verwirkung des Rechts auf Widerruf eines

  • OLG Hamburg, 03.07.2015 - 13 U 26/15

    Verbraucherkreditvertrag: Sprachliche oder redaktionelle Änderungen der

  • BGH, 09.12.2009 - VIII ZR 219/08

    Zu Belehrungspflichten über das Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen

  • OLG Stuttgart, 29.09.2015 - 6 U 21/15

    Verbraucherkreditvertrag: Abweichung der Widerrufsbelehrung von der

  • BGH, 16.03.2016 - VIII ZR 146/15

    Widerruf von Fernabsatzverträgen von Gesetzes wegen ohne Rücksicht auf die

  • OLG Bamberg, 25.06.2012 - 4 U 262/11
  • BGH, 19.12.2000 - X ZR 150/98

    Temperaturwächter; Verwirkung der Ansprüche wegen Patentverletzung

  • BGH, 27.06.1957 - II ZR 15/56

    Rechtsnatur der Verwirkung

  • OLG Frankfurt, 07.07.2014 - 23 U 172/13

    Abweichung von Musterbelehrung § 14 I BGB-InfoV

  • BGH, 15.08.2012 - VIII ZR 378/11

    Zur Wirksamkeit einer Widerrufsbelehrung

  • BGH, 19.02.1986 - VIII ZR 113/85

    Anwendung des AbzG auf eine in einem Grundstückskaufvertrag übernommene

  • BGH, 19.07.2012 - III ZR 252/11

    Widerruf eines Teilzahlungsgeschäfts über Maklerleistungen: Bemessung des

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