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   LG Ravensburg, 12.04.2018 - 1 S 151/17   

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LG Ravensburg, 12.04.2018 - 1 S 151/17 (https://dejure.org/2018,16414)
LG Ravensburg, Entscheidung vom 12.04.2018 - 1 S 151/17 (https://dejure.org/2018,16414)
LG Ravensburg, Entscheidung vom 12. April 2018 - 1 S 151/17 (https://dejure.org/2018,16414)
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Wird zitiert von ... (5)

  • OLG Bremen, 26.09.2018 - 1 U 14/18

    Zum Ersatz vorgerichtlicher Sachverständigenkosten in Unterscheidung zwischen

    Eine allein und ohne einen derartigen Zuschlag lediglich auf einen solchen Mittelwert dieser Art verengte Heranziehung der BVSK-Honorarbefragung zur Beurteilung der Plausibilität eines geltend gemachten Sachverständigen-Grundhonorars wird dagegen nur sehr vereinzelt vertreten (siehe LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 33) und kann wegen der zu Lasten des Geschädigten zu weitgehenden Begrenzung der Ersatzfähigkeit ihm entstandener Sachverständigenkosten auch nicht überzeugen, da so mittelbar der Geschädigte zu einer Marktanalyse angehalten würde.

    An dieser Honorarbefragung haben 993 Sachverständige aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen, so dass hier eine genügend breite Abdeckung des Sachverständigenmarktes vorliegt (vgl. auch KG Berlin, Urteil vom 30.04.2015 - 22 U 31/14, juris Rn. 47, NZV 2015, 507; LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 31), ohne dass eine verfälschende oder in anderer Weise die Aussagekraft dieser Daten beeinträchtigende Auswahl ersichtlich oder von den Parteien des vorliegenden Verfahrens vorgetragen worden wäre.

    Den Geschädigten auf die Ersatzfähigkeit nur innerhalb einer noch geringeren Bandbreite der auf dem Markt berechneten Grundhonorare zu beschränken (so insbesondere LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 33), würde ihm im Ergebnis die Obliegenheit der Vornahme einer Marktanalyse auferlegen, was nicht damit vereinbar wäre, dass der Geschädigte nach der vorzitierten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs gerade nicht zu einer Erforschung des ihm zugänglichen Marktes verpflichtet sein soll.

    (a) Diese Möglichkeit der Orientierung an den Beträgen des Kostenersatzes für die betreffenden Nebenkosten nach dem JVEG ist in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ausdrücklich anerkannt worden und entspricht auch der Entscheidungspraxis zahlreicher Amts- und Landgerichte (so BGH, Urteil vom 26.04.2016 - VI ZR 50/15, juris Rn. 18, NJW 2016, 3092; Urteil vom 24.10.2017 - VI ZR 61/17, juris Rn. 37, NJW 2018, 693; zu dieser vom BGH angenommenen Möglichkeit der Orientierung am JVEG auch BVerfG, Beschluss vom 04.07.2017 - 2 BvR 2157/15, juris Rn. 33, FA 2017, 269; ebenso LG Bochum, Urteil vom 10.01.2016 - 11 S 253/05, juris Rn. 31 ff.; LG Bremen, Urteil vom 02.09.2016 - 3 S 289/15, juris Rn. 27; Urteil vom 30.06.2017 - 8 S 187/16; LG Freiburg, Urteil vom 24.11.2016 - 3 S 145/16, juris Rn. 24; LG Hamburg, Urteil vom 13.01.2017 - 323 S 23/16, juris Rn. 11; LG Heidelberg, Urteil vom 14.12.2016 - 1 S 15/16, juris Rn. 29; LG Köln, Urteil vom 28.02.2018 - 9 S 100/16, juris Rn. 27; LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 36 ff.; AG Aschaffenburg, Urteil vom 07.06.2016 - 123 C 481/16, juris Rn. 6; AG Erfurt, Urteil vom 15.05.2018 - 4 C 2162/17; AG Münster, Urteil vom 15.05.2018 - 6 C 197/18, juris Rn. 10).

    Nebenkosten bei der Honorarbefragung vorgegeben wurden, d.h. es beruhen diese Angaben gerade nicht auf der Abfrage des üblicherweise geltend gemachten Kostenersatzes, so dass sie auch nicht ohne weiteres als tatsächlicher Markstandard angesehen werden können (vgl. auch LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 35; auf die tatsächliche Abrechnungspraxis auch in Bezug auf Nebenkosten abstellend siehe auch BGH, Urteil vom 26.04.2016 - VI ZR 50/15, juris Rn. 15, NJW 2016, 3092).

    knüpfungspunkt der Berechnung in der Sachverständigenrechnung - 1500 Anschläge umfasst und daher eine Abrechnung mit EUR 1, 80 pro Seite als aus Sicht des Geschädigten plausibel anzusehen ist (so auch LG Aachen, Urteil vom 01.02.2016 - 5 S 112/15, juris Rn. 22; LG Bremen, Urteil vom 02.09.2016 - 3 S 289/15, juris Rn. 32; Urteil vom 30.06.2017 - 8 S 187/16; LG Freiburg, Urteil vom 24.11.2016 - 3 S 145/16, juris Rn. 28; LG Köln, Urteil vom 28.02.2018 - 9 S 100/16, juris Rn. 34; LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 43; AG Dresden, Urteil vom 03.04.2017 - 115 C 341/16, juris Rn. 37).

    Die Plausibilität der Schreibgebühr ist aus der maßgeblichen Laienperspektive des Geschädigten zu beurteilen, von dem nicht die rechtliche Beurteilung erwartet werden kann, ob sich eine Schreibgebühr auf ein von der mit dem Grundhonorar abgegoltenen Gutachterleistung verschiedenes Teilprodukt der Leistung des Sachverständigen beziehen kann, und es gibt zudem die normative Wertung des § 12 Abs. 1 Nr. 3 JVEG die gesonderte Ersatzfähigkeit der Schreibgebühr im Rahmen der Nebenkosten vor (so auch LG Bremen, Urteil vom 02.09.2016 - 3 S 289/15, juris Rn. 33; Urteil vom 30.06.2017 - 8 S 187/16; siehe auch LG Aachen, Urteil vom 27.11.2015 - 6 S 106/15, juris Rn. 30; LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 43).

    Zwar sieht das JVEG eine solche Nebenkostenpauschale nicht vor; aus der maßgeblichen Sicht des Geschädigten konnte die Geltendmachung eines solchen Pauschalbetrags für Nebenkosten aber dennoch als plausibel angesehen werden, weil das Gesetz auch in sonstigen insoweit sachlich vergleichbaren Zusammenhängen einen entsprechenden pauschalen Auslagenersatz vorsieht, z.B. in Nr. 7002 VV RVG sowie Nr. 32005 KV GNotKG (siehe so auch LG Aachen, Urteil vom 01.02.2016 - 5 S 112/15, juris Rn. 22; LG Baden-Baden, Urteil vom 06.07.2012 - 1 S 56/11, juris Rn. 30, Schaden-Praxis 2013, 86; LG Bochum, Urteil vom 10.01.2016 - 11 S 253/05, juris Rn. 45; Urteil vom 31.05.2016 - 9 S 18/16, juris Rn. 47; LG Bremen, Urteil vom 02.09.2016 - 3 S 289/15, juris Rn. 35; LG Freiburg, Urteil vom 24.11.2016 - 3 S 145/16, juris Rn. 29; Urteil vom 24.11.2016 - 3 S 148/16, juris Rn. 26; LG Köln, Urteil vom 28.02.2018 - 9 S 100/16, juris Rn. 30; LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 42; AG Bremen, Urteil vom 17.02.2017 - 7 C 324/16; AG Dresden, Urteil vom 03.04.2017 - 115 C 341/16, juris Rn. 33; AG Freiberg, Urteil vom 24.04.2018 - 5 C 39/18; AG Köln, Urteil vom 16.02.2018 - 263 C 173/17, juris Rn. 14; AG Münster, Urteil vom 15.05.2018 - 6 C 197/18, juris Rn. 15; AG Osterode, Urteil vom 27.06.2016 - 2 C 374/15, juris Rn. 8, Schaden-Praxis 2017, 603; ablehnend gegenüber einer solchen Pauschale dagegen AG Bremen, Urteil vom 25.01.2018 - 9 C 199/17, juris Rn. 27).

    (2) Die ganz überwiegende Auffassung in der Rechtsprechung nimmt dagegen an, dass Fahrtkosten in Höhe von EUR 0, 70 - wie vorliegend geltend gemacht - ersatzfähig sind (siehe BGH, Urteil vom 26.04.2016 - VI ZR 50/15, juris Rn. 26, NJW 2016, 3096; OLG München, Urteil vom 26.02.2016 - 10 U 579/15, juris Rn. 43, OLG Report Süd 13/2016 Anm. 11; LG Aachen, Urteil vom 01.02.2016 - 5 S 112/15, juris Rn. 22; LG Bochum, Urteil vom 31.05.2016 - 9 S 18/16, juris Rn. 41; LG Freiburg, Urteil vom 24.11.2016 - 3 S 145/16, juris Rn. 27; Urteil vom 24.11.2016 - 3 S 148/16, juris Rn. 25; LG Hamburg, Urteil vom 13.01.2017 - 323 S 23/16, juris Rn. 12; LG Köln, Urteil vom 28.02.2018 - 9 S 100/16, juris Rn. 28; LG Ravensburg, Urteil vom 12.04.2018 - 1 S 151/17, juris Rn. 37; AG Aschaffenburg, Urteil vom 13.03.2017 - 130 C 437/16, juris Rn. 20; AG Bremen, Urteil vom 17.02.2017 - 7 C 324/16; Urteil vom 31.05.2017 - 23 C 342/16; AG Dresden, Urteil vom 03.04.2017 - 115 C 341/16, juris Rn. 35; AG Freiberg, Urteil vom 24.04.2018 - 5 C 39/18; AG Köln, Urteil vom 16.02.2018 - 263 C 173/17, juris Rn. 14).

  • AG Leutkirch, 26.01.2022 - 2 C 263/20
    aa) Hinsichtlich des Grundhonorars orientiert sich das Ge~icht in Anlehnung an die Rechtsprechung des Landgerichts Ravensburg in dessen Grundsatzurteil vom 29.03.2018 (Az. 1 S 151/17) an· der BVSK Honorarbefragung 2018 als geeigneter Schätzgrund Iage.

    Der Rechtsprechung des Landgerichts Ravensburg folgend (Urteil vom· 29.03.2018, Az. 1 S 151/17) orientiert sich das Gericht bei seiner Schätzung deshalb insoweit an den nach dem JVEG erstattungsfähigen Sätzen.

  • AG Tettnang, 25.08.2022 - 8 C 164/22
    Zur Bestimmung der nach § 249 BGB erforderlichen Sachverständigenkosten folgt das Gericht der Rechtsprechung der Berufungskammer des Landgerichts Ravensburg (z.B. Urteil vom 29.03.2018, Az.: 1 S 151/17; Beschluss vom 18.06.2018, Az.: 1 S 64/18), die im Rahmen der Schadensschätzung nach § 287 ZPO die BVSK-Honorarbefragung als geeignete Schätzungsgrundlage heranzieht.

    Dies ist eine bessere Schätzgrundlage als die Heranziehung des HB-V-Korridors, der nur die Abrechnungspraxis von 50-60 % der befragten Sachverständigen erfasst, vgl. LG Ravensburg, Urteil vom 12. April 2018 - 1 S 151/17 -, juris.

  • AG Wangen, 28.04.2022 - 4 C 60/22
    schluss an das Urteil des Landgerichts Ravensburg in der Sache 1 S 151/17 und die bestätigenden Urteile vom 18.11.2020 (1 S 57/20) und vom 19.11.2020 (1 S 59/20) nach der BVSK-Honorarbefragung 2020.
  • AG Wangen, 15.12.2022 - 4 C 179/22
    Das Amtsgericht berechnet im Anschluss an das Urteil des Landgerichts Ravensburg in der Sache Az. 1 S 151/17 (Urteil vom 12.04.2018, juris) und die bestätigenden Urteile vom 18.11.2020 (1 S 57/20, n.v.) und vom 19.11.2020 (1 S 59/20) nach der BVSK-Honorarbefragung 2020.
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