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   LG Aachen, 29.10.2020 - 60 Qs 47/20   

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LG Aachen, 29.10.2020 - 60 Qs 47/20 (https://dejure.org/2020,47760)
LG Aachen, Entscheidung vom 29.10.2020 - 60 Qs 47/20 (https://dejure.org/2020,47760)
LG Aachen, Entscheidung vom 29. Oktober 2020 - 60 Qs 47/20 (https://dejure.org/2020,47760)
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (19)

  • OLG Braunschweig, 15.07.2015 - 1 Ws 103/15

    Zubilligung einer Vergütung gegenüber einem wegen der Abwesenheit des

    Auszug aus LG Aachen, 29.10.2020 - 60 Qs 47/20
    Dem für einen Verhandlungstag als sog. "Terminsvertreter" beigeordneten Pflichtverteidiger stehen sämtliche im Einzelfall verwirklichten Gebührentatbestände des Teils 4 Abschnitt 1 VV zu (Anschluss an OLG Köln, Beschl. v. 26.03.2010 - 2 Ws 129/10; entgegen OLG Braunschweig, Beschl. v. 15.07.2015 - 1 Ws 103/15; OLG Celle, Beschl. v. 19.09.2018 - 3 Ws 221/18).

    Unter Verweis auf eine Entscheidung des OLG Braunschweig vom 15.07.2015 (Az.: 1 Ws 103/15) hat die zuständige Rechtspflegerin darauf hingewiesen, dass aufgrund der Bestellung als Terminsvertreter für den Termin am 13.07.2020 nur die Terminsgebühr nebst Auslagen zu erstatten sei.

    Mit Schreiben vom 19.08.2020 hat sich der Bezirksrevisor bei dem Landgericht Aachen unter Verweis auf die Entscheidung des OLG Braunschweig vom 15.07.2015 (Az.: 1 Ws 103/15), des OLG Celle vom 10.10.2006 (Az.: 2 Ws 258/06) und des Amtsgerichts Aachen vom 23.02.2018 (Az.: 334 Ls 163/17) der Rechtsauffassung der Rechtspflegerin angeschlossen.

    Teilweise wird - wie vorliegend vom Amtsgericht - die Ansicht vertreten, dass dem "Terminsvertreter" lediglich die Terminsgebühr zusteht (vgl. OLG Braunschweig, AGS 2016, 78 f.; KG, StraFo 2008, 349 f.; KG, NStZ-RR 2011, 295 f.; OLG Bremen, Beschl. v. 14.12.2009, Ws 119/09, BeckRS 2011, 03437; OLG Celle, StraFo 2006, 471f.; OLG Celle, NStZ-RR 2009, 158; OLG Celle, StraFo 2018, 534; OLG Hamm, RVGreport 2007, 108; OLG Celle, Beschl. v. 28.11.2006 - 3 Ws 569/06, juris; OLG Koblenz, JurBüro 2005, 199 f.; 2013, 84 f.).

    Die Begründung der seitens des Amtsgerichts und des Bezirksrevisors - jeweils unter Verweis auf die Entscheidungen des OLG Celle vom 10.10.2016 (Az.: 2 Ws 258/06) und OLG Braunschweig vom 15.07.2015 (Az.: 1 Ws 103/15, AGS 2016, 78 f.) - vertretenen Ansicht, dass dem "Terminsvertreter" lediglich die Terminsgebühr zustehe, greift nach Ansicht der Kammer nicht durch und vermag jedenfalls im Ergebnis nicht zu überzeugen.

    Soweit die Ansicht, die dem Terminsvertreter nur die Terminsgebühr zugestehen möchte (vgl. OLG Celle, Beschl. v. 10.10.2006, 2 Ws 258/06, OLG Braunschweig, Beschl. v. 15.07.2015, 1 Ws 103/15, AGS 2016, 78 f.) an der zuvor dargestellten Ansicht Kritik mit der Begründung übt, dass der weitere Verteidiger für das gesamte weitere Verfahren bestellt bleiben müsse, überzeugt dies nicht, weil dem Beschuldigten für einzelne Verfahrensabschnitte - so auch für einzelne Hauptverhandlungstage - sehr wohl einzelne Verteidiger nacheinander bzw. tageweise nebeneinander beigeordnet werden können, ohne dass diese alle jeweils bis zum Schluss im Verfahren beteiligt sein müssten.

    Auch das weitere Argument, der bestellte Verteidiger könne sich bei vorübergehender Verhinderung mit Genehmigung des erkennenden Gerichts durch einen anderen Rechtsanwalt vertreten lassen (so OLG Braunschweig, Beschl. v. 15.07.2015, 1 Ws 103/15, AGS 2016, 78 f.), trifft nicht zu.

  • OLG Köln, 26.03.2010 - 2 Ws 129/10

    Terminsvertreter, Abrechnung

    Auszug aus LG Aachen, 29.10.2020 - 60 Qs 47/20
    Dem für einen Verhandlungstag als sog. "Terminsvertreter" beigeordneten Pflichtverteidiger stehen sämtliche im Einzelfall verwirklichten Gebührentatbestände des Teils 4 Abschnitt 1 VV zu (Anschluss an OLG Köln, Beschl. v. 26.03.2010 - 2 Ws 129/10; entgegen OLG Braunschweig, Beschl. v. 15.07.2015 - 1 Ws 103/15; OLG Celle, Beschl. v. 19.09.2018 - 3 Ws 221/18).

    Demgegenüber wird die Auffassung vertreten, dass dem Terminsvertreter sämtliche im Einzelfall verwirklichten Gebührentatbestände des Teils 4 Abschnitt 1 VV zustehen (vgl. OLG Bamberg, NStZ-RR 2011, 223; OLG Düsseldorf, StRR 2009, 157; OLG Hamm, RVGreport 2006, 230; OLG Jena, JurBüro 2011, 478; OLG Karlsruhe, NJW 2008, 2935; OLG Köln, Beschl. vom 26.03.2010, 2 Ws 129/10, BeckRS 2010, 16664; OLG München, NStZ-RR 2009, 32; OLG München, AGS 2014, 174 f.; OLG Schleswig, SchlHA 2010, 269).

    b) Die Kammer hält die zuletzt genannte Auffassung - die auch der Rechtsprechung des Oberlandesgericht Köln entspricht (vgl. OLG Köln, Beschl. v. 26.03.2010, 2 Ws 129/10, BeckRS 2010, 16664) - für zutreffend.

    Durch die Beiordnung als Verteidiger für einen Terminstag anstelle des verhinderten Pflichtverteidigers wird vielmehr ein eigenständiges, öffentlich-rechtliches Beiordnungsverhältnis begründet, auf Grund dessen der bestellte Verteidiger während der Dauer der Bestellung die Verteidigung des Angeklagten umfassend und eigenverantwortlich wahrzunehmen hat (zutreffend OLG Köln, Beschl. v. 26.03.2010, 2 Ws 129/10, juris Rn. 7).

    Aus der Eigenständigkeit der jeweiligen Beiordnungsverhältnisse folgt zugleich, dass die anwaltlichen Tätigkeiten der jeweiligen Pflichtverteidiger auch hinsichtlich ihrer Vergütung gesondert zu bewerten sind (vgl. OLG Köln, Beschl. v. 26.03.2010, 2 Ws 129/10, juris Rn. 8; Hartung/Schons/Enders/ Hartung , RVG, 3. Auflage 2017, Anlage 1 zu § 2 Abs., 2 RVG, Nr. 4100 Rn. 16; Riedel/Sußbauer/ Kremer , RVG, 10. Auflage 2015, Anlage 1 zu § 2 Abs., 2 RVG, Nr. 4100 Rn. 11 f.).

    Die Vergütung beurteilt sich vielmehr nach den für den Verteidiger geltenden Bestimmungen in Teil 4 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 VV RVG und bemisst sich im Einzelfall nach den durch die anwaltliche Tätigkeit konkret verwirklichten Gebührentatbeständen (vgl. hierzu zutreffend OLG Köln, Beschl. v. 26.03.2010, 2 Ws 129/10, BeckRS 2010, 16664; Hartung/Schons/Enders/ Hartung , RVG, 3. Auflage 2017, Anlage 1 zu § 2 Abs. 2 RVG, Nr. 4100 Rn. 16; Riedel/Sußbauer/ Kremer , RVG, 10. Auflage 2015, Anlage 1 zu § 2 Abs. 2 RVG, Nr. 4100 Rn. 11 f.).

  • OLG Köln, 05.06.2012 - 27 WF 21/12

    Zuständigkeit für die Entscheidung über eine Erinnerung gegen die Festsetzung der

    Auszug aus LG Aachen, 29.10.2020 - 60 Qs 47/20
    Die Sache war deshalb unter Aufhebung des Vorlagebeschlusses an das Amtsgericht zurückzuverweisen (vgl. hierzu sowie zum Folgenden OLG Köln, FamRZ 2013, 1421 f.; OLG Köln, Beschl. v. 05.06.2012, BeckRS 2012, 22636; OLG Karlsruhe, BeckRS 2009, 25904; OLG Düsseldorf, NJOZ 2005, 61 f.; Hartmann , Kostengesetze, 48. Auflage 2018, § 56 RVG Rn. 8).

    Zuständig für diese Entscheidung ist sodann stets der Richter (vgl. OLG Köln, FamRZ 2013, 1421 f.; OLG Köln, Beschl. v. 05.06.2012, BeckRS 2012, 22636; Mayer/Kroiß/ Kiesling , RVG, 7. Auflage 2018, § 56 Rn. 13, 17), also beim Amtsgericht der Amtsrichter (vgl. Gerold/Schmidt/ Müller-Raabe , RVG, 24. Auflage 2019, § 56 Rn. 10; Hartmann , Kostengesetze, 48. Auflage 2018, § 56 RVG Rn. 8; Mayer/Kroiß/ Kiesling , RVG, 7. Auflage 2018, § 56 Rn. 17 f.).

    Aus alledem folgt, dass der Nichtabhilfebeschluss des Amtsgerichts XXX vom 28.09.2020 betreffend die Pflichtverteidigervergütung aufzuheben war (vgl. OLG Köln, FamRZ 2013, 1421 f.; OLG Köln, Beschluss vom 05.06.2012, BeckRS 2012, 22636).

  • LG Magdeburg, 16.07.2021 - 21 Qs 53/21

    Bestellung eines Pflichtverteidigers mit zeitlicher Begrenzung

    Daher kommt auch angesichts der zeitlichen Begrenzung der Beiordnung eine gebührenrechtliche Einstufung der Tätigkeit als Einzeltätigkeit nach Nr. 4102 VV RVG nicht in Betracht (vgl. LG Aachen, Beschluss vom 20.10.2020, Az. 60 Qs 47/20 m.w.N. für den Terminsvertreter ).
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