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   LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20   

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LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20 (https://dejure.org/2022,18025)
LSG Baden-Württemberg, Entscheidung vom 17.02.2022 - L 7 SO 143/20 (https://dejure.org/2022,18025)
LSG Baden-Württemberg, Entscheidung vom 17. Februar 2022 - L 7 SO 143/20 (https://dejure.org/2022,18025)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (16)

  • BSG, 15.04.2008 - B 14/7b AS 6/07 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Vermögensberücksichtigung -

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Auch ein aus Schmerzensgeldzahlungen gebildetes Vermögen bleibt nach § 90 Abs. 3 SGB XII aus diesem Gesichtspunkt grundsätzlich einsatzfrei (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9; BVerwG, Urteil vom 18. Mai 1995 - 5 C 22/93 - BVerwGE 98, 256; ähnlich Bundesgerichtshof [BGH], Urteil vom 26. November 2014 - XII ZB 542/13 - FamRZ 2015, 488 zu Ansparungen aus sozialen Ausgleichsleistungen nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz).

    Der Gesetzgeber des SGB II und des SGB XII hat diesen Regelungszusammenhang und -widerspruch aus § 72 Abs. 2 BSHG und § 88 Abs. 3 Satz 1 BSHG in § 83 Abs. 2 SGB XII und § 11 Abs. 3 Nr. 2 SGB II - Privilegierung des Schmerzensgeldes gemäß § 253 Abs. 2 BGB als Einkommen - und § 90 SGB XII bzw. § 12 SGB II - keine ausdrückliche Privilegierung von Vermögen, das aus einer (angesparten) Schmerzensgeldzahlung herrührt - auch über den 1. Januar 2005 hinaus fortgesetzt, ohne dass aber zu erkennen ist, dass der Gesetzgeber damit unter Geltung des SGB II und des SGB XII eine Abkehr von der tradierten Zuordnung derartiger Vermögen vornehmen wollte (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9, juris Rdnr. 17).

    Die Privilegierung gilt indes nur, wenn das fragliche Vermögen tatsächlich aus einer Schmerzensgeldzahlung gemäß § 253 Abs. 2 BGB herrührt (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9, juris Rdnr. 18) und sich in seiner (gegebenenfalls noch) vorhandenen Höhe eindeutig auf diese zurückführen lässt (BSG, Urteil vom 22. August 2012 - B 14 AS 103/11 R - SozR 4-4200 § 11 Nr. 56, juris Rdnr. 20).

    Es liegt innerhalb der Dispositionsfreiheit des Geschädigten, wie er mit den aus einem Schadensereignis resultierenden Beträgen zum Ausgleich des immateriellen Schadens umgeht (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9, juris Rdnr. 19).

  • BSG, 11.12.2007 - B 8/9b SO 20/06 R

    Sozialhilfe - Einkommens- und Vermögenseinsatz - Blindengeld als privilegiertes

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Der Begriff der Härte ist zunächst im Zusammenhang mit den Vorschriften über das Schonvermögen nach § 90 Abs. 2 SGB XII zu sehen, d.h. das Ziel der Härtevorschrift muss in Einklang mit den Bestimmungen über das Schonvermögen stehen, nämlich dem Sozialhilfeempfänger einen gewissen Spielraum in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit zu erhalten (BSG, Urteil vom 11. Dezember 2007 - B 8/9b SO 20/06 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 1, juris Rdnr. 15; BSG, Urteil vom 30. April 2020 - B 8 SO 12/18 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 10, juris Rdnr. 16).

    Während die Vorschriften über das Schonvermögen typische Lebenssachverhalte regeln, bei denen es unbillig erscheint, die Sozialhilfe vom Einsatz bestimmter Vermögensgegenstände abhängig zu machen, regelt § 90 Abs. 3 SGB XII atypische Fallgestaltungen, die mit den Regelbeispielen des § 90 Abs. 2 SGB XII vergleichbar sind und zu einem den Leitvorstellungen des § 90 Abs. 2 SGB XII entsprechenden Ergebnis führen (BSG Urteil vom 11. Dezember 2007 - B 8/9b SO 20/06 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 1, juris Rdnr. 15; Bundesverwaltungsgericht [BVerwG], Urteil vom 26. Januar 1966 - V C 88.64 - BVerwGE 23, 149, 158f.).

    Eine Härte liegt vor, wenn aufgrund besonderer Umstände des Einzelfalls, wie z.B. der Art, Schwere und Dauer der Hilfe, des Alters, des Familienstands oder der sonstigen Belastungen des Vermögensinhabers und seiner Angehörigen eine typische Vermögenslage deshalb zur besonderen wird, weil die soziale Stellung des Hilfesuchenden insbesondere wegen seiner Behinderung, Krankheit oder Pflegebedürftigkeit nachhaltig beeinträchtigt ist (BSG Urteil vom 11. Dezember 2007 - B 8/9b SO 20/06 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 1, juris Rdnr 15; BVerwG, Urteil vom 14. Mai 1969 - V C 167.67 - BVerwGE 32, 89, 93).

    In der Rechtsprechung sind hiervon allerdings Ausnahmen für diejenigen Konstellationen anerkannt, in denen der gesetzgeberische Grund für die Nichtberücksichtigung einer laufenden Zahlung als Einkommen auch im Rahmen der Vermögensanrechnung durchgreift, weil das Vermögen den gleichen Zwecken zu dienen bestimmt ist wie die laufende Zahlung selbst (vgl. BSG, Urteil vom 11. Dezember 2007 - B 8/9b SO 20/06 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 1 zum Blindengeld; BVerwG, Urteil vom 4. September 1997 - 5 C 8/97 - BVerwGE 105, 199 zum Erziehungsgeld; BVerwG, Urteil vom 28. März 1974 - V C 29.73 - BVerwGE 45, 135 zur Grundrentennachzahlung).

  • BVerwG, 18.05.1995 - 5 C 22.93

    Schmerzensgeld im Sozialhilferecht

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Auch ein aus Schmerzensgeldzahlungen gebildetes Vermögen bleibt nach § 90 Abs. 3 SGB XII aus diesem Gesichtspunkt grundsätzlich einsatzfrei (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9; BVerwG, Urteil vom 18. Mai 1995 - 5 C 22/93 - BVerwGE 98, 256; ähnlich Bundesgerichtshof [BGH], Urteil vom 26. November 2014 - XII ZB 542/13 - FamRZ 2015, 488 zu Ansparungen aus sozialen Ausgleichsleistungen nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz).

    Folglich war nach der Rechtsprechung des BVerwG im Rahmen des § 88 Abs. 3 Satz 1 BSHG (bzw. jetzt § 90 Abs. 3 Satz SGB XII) auch anerkannt, dass die Verwertung eines aus einer Schmerzensgeldzahlung stammenden Vermögens eine "Härte" bedeute (vgl. BVerwGE 98, 256 sowie mit Nachweisen Geiger in LPK-SGB XII, 12. Auflage 2020, § 90 Rdnr. 95).

  • BSG, 22.08.2012 - B 14 AS 103/11 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung - Zinseinkünfte

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Die Privilegierung gilt indes nur, wenn das fragliche Vermögen tatsächlich aus einer Schmerzensgeldzahlung gemäß § 253 Abs. 2 BGB herrührt (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9, juris Rdnr. 18) und sich in seiner (gegebenenfalls noch) vorhandenen Höhe eindeutig auf diese zurückführen lässt (BSG, Urteil vom 22. August 2012 - B 14 AS 103/11 R - SozR 4-4200 § 11 Nr. 56, juris Rdnr. 20).

    Da die Erzielung von Zinsen auf der persönlichen Entscheidung des Berechtigten über die Verwendung des Schmerzensgeldes beruht, scheidet eine Ausdehnung der sozialhilferechtlichen Privilegierung von Zinsen aus angelegtem Schmerzensgeld schon aus Gründen der Gleichbehandlung aus (BSG, Urteil vom 22. August 2012 - B 14 AS 103/11 R - SozR 4-4200 § 11 Nr. 56, juris Rdnr. 22).

  • BSG, 17.10.1996 - 7 RAr 2/96

    Zumutbare Verwertung einer Lebensversicherung bei der Bedürftigkeitsprüfung

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Im Recht der Arbeitslosenhilfe galt dasselbe (vgl. BSG, Urteil vom 17. Oktober 1990 - 11 RAr 133/88 - DBlR Nr. 3785a zu § 137 AFG; BSGE 68, 148 = SozR 3-4100 § 138 Nr. 5 sowie BSG SozR 3-4100 § 137 Nr. 7 Rdnr. 22).
  • BSG, 17.10.1990 - 11 RAr 133/88
    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Im Recht der Arbeitslosenhilfe galt dasselbe (vgl. BSG, Urteil vom 17. Oktober 1990 - 11 RAr 133/88 - DBlR Nr. 3785a zu § 137 AFG; BSGE 68, 148 = SozR 3-4100 § 138 Nr. 5 sowie BSG SozR 3-4100 § 137 Nr. 7 Rdnr. 22).
  • BSG, 20.02.1991 - 11 RAr 109/89

    Bedürftigkeit iS der Arbeitslosenhilfe bei Kapitalentschädigung wegen einer

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Im Recht der Arbeitslosenhilfe galt dasselbe (vgl. BSG, Urteil vom 17. Oktober 1990 - 11 RAr 133/88 - DBlR Nr. 3785a zu § 137 AFG; BSGE 68, 148 = SozR 3-4100 § 138 Nr. 5 sowie BSG SozR 3-4100 § 137 Nr. 7 Rdnr. 22).
  • BGH, 26.11.2014 - XII ZB 542/13

    Vergütung des Berufsbetreuers: Einsatzpflicht von sozialen Ausgleichsleistungen

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Auch ein aus Schmerzensgeldzahlungen gebildetes Vermögen bleibt nach § 90 Abs. 3 SGB XII aus diesem Gesichtspunkt grundsätzlich einsatzfrei (BSG, Urteil vom 15. April 2008 - B 14/7b AS 6/07 R - SozR 4-4200 § 12 Nr. 9; BVerwG, Urteil vom 18. Mai 1995 - 5 C 22/93 - BVerwGE 98, 256; ähnlich Bundesgerichtshof [BGH], Urteil vom 26. November 2014 - XII ZB 542/13 - FamRZ 2015, 488 zu Ansparungen aus sozialen Ausgleichsleistungen nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz).
  • BVerwG, 28.03.1974 - V C 29.73

    Gewährung von Erholungsfürsorge für einen Kriegsbeschädigten

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    In der Rechtsprechung sind hiervon allerdings Ausnahmen für diejenigen Konstellationen anerkannt, in denen der gesetzgeberische Grund für die Nichtberücksichtigung einer laufenden Zahlung als Einkommen auch im Rahmen der Vermögensanrechnung durchgreift, weil das Vermögen den gleichen Zwecken zu dienen bestimmt ist wie die laufende Zahlung selbst (vgl. BSG, Urteil vom 11. Dezember 2007 - B 8/9b SO 20/06 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 1 zum Blindengeld; BVerwG, Urteil vom 4. September 1997 - 5 C 8/97 - BVerwGE 105, 199 zum Erziehungsgeld; BVerwG, Urteil vom 28. März 1974 - V C 29.73 - BVerwGE 45, 135 zur Grundrentennachzahlung).
  • BVerwG, 26.01.1966 - V C 88.64

    Rechtsmittel

    Auszug aus LSG Baden-Württemberg, 17.02.2022 - L 7 SO 143/20
    Während die Vorschriften über das Schonvermögen typische Lebenssachverhalte regeln, bei denen es unbillig erscheint, die Sozialhilfe vom Einsatz bestimmter Vermögensgegenstände abhängig zu machen, regelt § 90 Abs. 3 SGB XII atypische Fallgestaltungen, die mit den Regelbeispielen des § 90 Abs. 2 SGB XII vergleichbar sind und zu einem den Leitvorstellungen des § 90 Abs. 2 SGB XII entsprechenden Ergebnis führen (BSG Urteil vom 11. Dezember 2007 - B 8/9b SO 20/06 R - SozR 4-3500 § 90 Nr. 1, juris Rdnr. 15; Bundesverwaltungsgericht [BVerwG], Urteil vom 26. Januar 1966 - V C 88.64 - BVerwGE 23, 149, 158f.).
  • BSG, 31.10.2007 - B 14/11b AS 59/06 R

    Arbeitslosengeld II - befristeter Zuschlag nach Arbeitslosengeldbezug -

  • BVerwG, 04.09.1997 - 5 C 8.97

    Sozialhilfe - Einsatz angesparten Erziehungsgeldes als Härte - Vermögen -

  • BSG, 22.08.2012 - B 14 AS 164/11 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung -

  • LG Meiningen, 05.08.2014 - 4 T 65/14

    Missbrauch von zwei gleichzeitig bestehenden gleichrangigen Vorsorgevollmachten

  • BVerwG, 14.05.1969 - V C 167.67

    Annahme einer besonderen Härte hinsichtlich der Gewährung von Blindenhilfe -

  • BSG, 30.04.2020 - B 8 SO 12/18 R

    Besonderer Vermögensschutz bei Opfern von Gewalttaten

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