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   LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18 EK AS   

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LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18 EK AS (https://dejure.org/2019,86245)
LSG Niedersachsen-Bremen, Entscheidung vom 13.06.2019 - L 10 SF 35/18 EK AS (https://dejure.org/2019,86245)
LSG Niedersachsen-Bremen, Entscheidung vom 13. Juni 2019 - L 10 SF 35/18 EK AS (https://dejure.org/2019,86245)
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  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Dabei ist zu beachten, dass die Verfahrensführung des Ausgangsgerichts vom Entschädigungsgericht nicht auf ihre Richtigkeit, sondern nur auf ihre Vertretbarkeit zu überprüfen ist (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015, III ZR 141/14, veröffentlicht in juris, Rn. 26; Urteil vom 13. März 2014, III ZR 91/13, veröffentlicht in juris, Rn. 34; ähnlich BSG Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 2/13 R, veröffentlicht in juris, Rn. 43).

    Dabei billigt das BSG den Ausgangsgerichten eine Vorbereitungs- und Bedenkzeit von bis zu 12 Monaten je Instanz zu, die für sich genommen noch nicht zu einer unangemessenen Verfahrensdauer führt, so dass insoweit "inaktive Zeiten" unschädlich sind (dazu näher: BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 2/13 R, veröffentlicht in juris, Rn. 43 ff.).

    Mit zunehmender Dauer des Verfahrens verdichtet sich nämlich die aus dem Justizgewährleistungsanspruch resultierende Pflicht des Gerichts, sich nachhaltig um eine Beschleunigung des Verfahrens und dessen Beendigung zu bemühen (BSG, Urteil vom 3. September 2014, a.a.O., Rn. 44 unter Bezugnahme auf BVerfG Beschlüsse vom 1. Dezember 2012 - 1 BvR 404/10 Rn 11 unter Hinweis auf frühere Entscheidungen und vom 1. Oktober 2012 - 1 BvR 170/06 - Vz 1/12 dort Rn. 23), da die Rechtsschutzgarantie des Artikel 19 Abs. 4 Grundgesetz auch die Effektivität des Rechtsschutzes gewährleistet - wirksam ist nur zeitgerechter Rechtsschutz (vgl. BVerfG a.a.O. sowie in ständiger Rechtsprechung).

    Der zuerkannte Entschädigungsbetrag ist ab Eintritt der Rechtshängigkeit (Zustellung der Klage, vgl. § 94 Satz 2 SGG) - hier am 14. August 2018 - in entsprechender Anwendung der §§ 288, Abs. 1, 291 Satz 1 BGB mit 5 Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz zu verzinsen (vgl. BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 2/13 R, juris, RdNr. 54).

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - Zwölfmonatsregel -

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Die Angemessenheitsprüfung erfolgt in drei Schritten (vgl. BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 12/13 R, veröffentlich in juris, Rn. 29 ff.):.

    Etwaige Verzögerungen in einer Instanz können nämlich durch eine zügige Bearbeitung in einer anderen (vorangegangenen oder nachfolgenden) Instanz ganz oder teilweise kompensiert werden (vgl. BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 12/13 R; BGH, Urteil vom 10. April 2014, III ZR 335/13; BVerwG, Urteil vom 27. Februar 2014, a.a.O.; Ott, in: Steinbeiß-Winkelmann, Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren, 2013, § 198 GVG, Rn. 101 m.w.N.).

    Da eingereichte Schriftsätze, die einen gewissen Umfang haben und sich inhaltlich mit Fragen des Verfahrens befassen, nach der Rechtsprechung des BSG generell eine Überlegungs- und Bearbeitungszeit von einem Monat bei Gerichten bewirken (vgl. BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 12/13 R, juris, Rn. 57), welche der generell zur Verfügung stehenden Überlegungszeit hinzuzurechnen ist, ist erst die Zeit ab November 2013 bis einschließlich März 2014 als inaktive Zeit der Verfahrensführung durch das Sozialgericht zu werten.

    Dies und die richterliche Grundpflicht zur stringenten und beschleunigten Verfahrensgestaltung (BSG, Urteil vom 3. September 2014 - B 10 ÜG 12/13 R = SozR 4-1720 § 198 Nr. 4 Rn 24 unter Hinweis auf §§ 92 Abs. 2 S. 2, 104 S. 2,3 und 5, 106 Abs. 2 und 3 sowie 106a SGG) berücksichtigend, war das Berufungsgericht verpflichtet, das Verfahren bevorzugt zu fördern, um die bereits eingetretene Verletzung des Gebots, Rechtsschutz in angemessener Zeit zu gewähren, nicht noch zu vertiefen (vgl. BSG, Urteil vom 12. Februar 2015, a. a. O., Rn. 38).

  • BSG, 12.02.2015 - B 10 ÜG 11/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - keine Begrenzung der

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Dies und die richterliche Grundpflicht zur stringenten und beschleunigten Verfahrensgestaltung (BSG, Urteil vom 3. September 2014 - B 10 ÜG 12/13 R = SozR 4-1720 § 198 Nr. 4 Rn 24 unter Hinweis auf §§ 92 Abs. 2 S. 2, 104 S. 2,3 und 5, 106 Abs. 2 und 3 sowie 106a SGG) berücksichtigend, war das Berufungsgericht verpflichtet, das Verfahren bevorzugt zu fördern, um die bereits eingetretene Verletzung des Gebots, Rechtsschutz in angemessener Zeit zu gewähren, nicht noch zu vertiefen (vgl. BSG, Urteil vom 12. Februar 2015, a. a. O., Rn. 38).

    Der Senat geht daher mit dem BSG (Urteil vom 12. Februar 2015, a.a.O. Rn. 38) davon aus, dass unter diesen besonderen Umständen eine Verkürzung des der Berufungsinstanz zur Verfügung stehenden Vorbereitungs- und Bedenkzeitraums auf drei Monate geboten ist.

    Dies kann der Fall sein, wenn das Ausgangsverfahren für den Entschädigungskläger keine besondere Bedeutung hatte oder dieser durch sein Verhalten erheblich zur Verlängerung des Verfahrens beigetragen hat (vgl. BSG, Urteil vom 12. Februar 2015, B 10 ÜG 11/13 R, juris, Rn. 36).

  • BSG, 12.02.2015 - B 10 ÜG 7/14 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    - Ausgangspunkt und erster Schritt der Angemessenheitsprüfung bildet die Feststellung der in § 198 Abs. 6 Nr. 1 GVG definierten Gesamtdauer des Gerichtsverfahrens von der Einleitung des Verfahrens in erster Instanz bis zur Zustellung der endgültigen rechtskräftigen Entscheidung (vgl. BSG, Urteil vom 12. Februar 2015, B 10 ÜG 7/14 R, veröffentlicht in juris, Rn. 26).

    Vorliegend sprechen jedoch die besonderen Umstände des Einzelfalls dafür, die dem LSG im Berufungsverfahren einzuräumende Vorbereitungs- und Bedenkzeit auf drei Monate zu verkürzen (vgl. dazu: BSG, Urteil vom 12. Februar 2015, B 10 ÜG 7/14 R, juris, Rn. 38).

  • BVerwG, 27.02.2014 - 5 C 1.13

    Entschädigung; angemessene -; Entschädigungsbegehren; -anspruch; -antrag;

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Frage der unangemessenen Dauer mit Blick auf die Gesamtverfahrensdauer zu beurteilen ist (vgl. Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 27. Februar 2014, 5 C 1/13 D).

    Etwaige Verzögerungen in einer Instanz können nämlich durch eine zügige Bearbeitung in einer anderen (vorangegangenen oder nachfolgenden) Instanz ganz oder teilweise kompensiert werden (vgl. BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 12/13 R; BGH, Urteil vom 10. April 2014, III ZR 335/13; BVerwG, Urteil vom 27. Februar 2014, a.a.O.; Ott, in: Steinbeiß-Winkelmann, Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren, 2013, § 198 GVG, Rn. 101 m.w.N.).

  • BGH, 12.02.2015 - III ZR 141/14

    Entschädigungsanspruch wegen unangemessener Verfahrensdauer von Ausgangsverfahren

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Dabei ist zu beachten, dass die Verfahrensführung des Ausgangsgerichts vom Entschädigungsgericht nicht auf ihre Richtigkeit, sondern nur auf ihre Vertretbarkeit zu überprüfen ist (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015, III ZR 141/14, veröffentlicht in juris, Rn. 26; Urteil vom 13. März 2014, III ZR 91/13, veröffentlicht in juris, Rn. 34; ähnlich BSG Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 2/13 R, veröffentlicht in juris, Rn. 43).
  • BGH, 13.03.2014 - III ZR 91/13

    Entschädigungsanspruch wegen überlanger Verfahrensdauer: Begriff des

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Dabei ist zu beachten, dass die Verfahrensführung des Ausgangsgerichts vom Entschädigungsgericht nicht auf ihre Richtigkeit, sondern nur auf ihre Vertretbarkeit zu überprüfen ist (BGH, Urteil vom 12. Februar 2015, III ZR 141/14, veröffentlicht in juris, Rn. 26; Urteil vom 13. März 2014, III ZR 91/13, veröffentlicht in juris, Rn. 34; ähnlich BSG Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 2/13 R, veröffentlicht in juris, Rn. 43).
  • BVerfG, 14.12.2010 - 1 BvR 404/10

    Überlange Verfahrensdauer in sozialgerichtlicher Berufungsinstanz verletzt

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Mit zunehmender Dauer des Verfahrens verdichtet sich nämlich die aus dem Justizgewährleistungsanspruch resultierende Pflicht des Gerichts, sich nachhaltig um eine Beschleunigung des Verfahrens und dessen Beendigung zu bemühen (BSG, Urteil vom 3. September 2014, a.a.O., Rn. 44 unter Bezugnahme auf BVerfG Beschlüsse vom 1. Dezember 2012 - 1 BvR 404/10 Rn 11 unter Hinweis auf frühere Entscheidungen und vom 1. Oktober 2012 - 1 BvR 170/06 - Vz 1/12 dort Rn. 23), da die Rechtsschutzgarantie des Artikel 19 Abs. 4 Grundgesetz auch die Effektivität des Rechtsschutzes gewährleistet - wirksam ist nur zeitgerechter Rechtsschutz (vgl. BVerfG a.a.O. sowie in ständiger Rechtsprechung).
  • BVerfG, 01.10.2012 - 1 BvR 170/06

    Zurückweisung einer Verzögerungsbeschwerde - organisatorische und

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Mit zunehmender Dauer des Verfahrens verdichtet sich nämlich die aus dem Justizgewährleistungsanspruch resultierende Pflicht des Gerichts, sich nachhaltig um eine Beschleunigung des Verfahrens und dessen Beendigung zu bemühen (BSG, Urteil vom 3. September 2014, a.a.O., Rn. 44 unter Bezugnahme auf BVerfG Beschlüsse vom 1. Dezember 2012 - 1 BvR 404/10 Rn 11 unter Hinweis auf frühere Entscheidungen und vom 1. Oktober 2012 - 1 BvR 170/06 - Vz 1/12 dort Rn. 23), da die Rechtsschutzgarantie des Artikel 19 Abs. 4 Grundgesetz auch die Effektivität des Rechtsschutzes gewährleistet - wirksam ist nur zeitgerechter Rechtsschutz (vgl. BVerfG a.a.O. sowie in ständiger Rechtsprechung).
  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 9/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 13.06.2019 - L 10 SF 35/18
    Dabei kann es stets nur um atypische Einzelfälle gehen (vgl. BSG, Urteil vom 3. September 2014, B 10 ÜG 9/13 R, juris, RdNr. 51).
  • BGH, 10.04.2014 - III ZR 335/13

    Entschädigung für eine unangemessene Verfahrensdauer in einem

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