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   LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15   

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https://dejure.org/2017,52830
LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15 (https://dejure.org/2017,52830)
LSG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 22.11.2017 - L 1 R 484/15 (https://dejure.org/2017,52830)
LSG Sachsen-Anhalt, Entscheidung vom 22. November 2017 - L 1 R 484/15 (https://dejure.org/2017,52830)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Sozialgerichtsbarkeit.de

    Rentenversicherung

  • openjur.de
  • Rechtsprechungsdatenbank Sachsen-Anhalt

    § 51 Abs 2 SGB 1, § 25 Abs 1 SGB 4, § 255 Abs 1 S 1 SGB 5, § 255 Abs 1 S 2 SGB 5, § 255 Abs 2 S 1 SGB 5
    Krankenversicherung der Rentner - Beitragsnachforderung - Befugnis des Rentenversicherungsträgers zur isolierten Entscheidung über den Beitragstatbestand vor Einbehaltung rückständiger Krankenversicherungsbeiträge aus der Rente - Verwirkung kommt bei behördlichem ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (16)

  • BSG, 31.03.2017 - B 12 R 6/14 R

    Krankenversicherung der Rentner - Beitragsnachforderung - Befugnis des

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Sodann zahlt er in einem zweiten Schritt den einbehaltenen Betrag - als eine Art Inkasso-Stelle für die Krankenkassen - an die Deutsche Rentenversicherung Bund (vgl. BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R; Mecke in Becker/Kingreen, SGB V, 5. Auflage 2017, § 255 Rn. 2).

    Dies gilt auch für den Fall der Einbehaltung rückständiger Beiträge aus der weiterhin zu zahlenden Rente nach § 255 Abs. 2 Satz 1 SGB V, solange eine förmliche Entscheidung der Krankenkasse nicht vorliegt (BSG, Urteil vom 18. Dezember 2001 - B 12 RA 2/01 R; Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).

    Die Vorschrift stellt eine hinreichende Rechtsgrundlage dar, die dem Vorbehalt des Gesetzes nach Artikel 20 Abs. 3 Grundgesetz genügt (BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).

    Für die Beitragsansprüche nach § 255 Abs. 1 Satz 1 SGB V und nach § 60 Abs. 1 SGB XI gilt die vierjährige Verjährungsfrist des § 25 Abs. 1 Satz 1 Viertes Buch Sozialgesetzbuch (Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung (SGB IV); vgl. BSG, Urteil vom 15. Juni 2000 - B 12 RJ 6/99 R; Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R - juris).

    Das Rechtsinstitut der Verwirkung ist als Ausprägung des Grundsatzes von Treu und Glauben nach § 242 Bürgerliches Gesetzbuch auch im Sozialversicherungsrecht anerkannt (vgl. BSG, Urteil vom 20. Mai 1958 - 2 RU 285/56; Urteil vom 29. Juni 1972 - 2 RU 62/70; Urteil vom 29. Januar 1997 - 5 RJ 52/94; Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).

    Solche, die Verwirkung auslösenden "besonderen" Umstände liegen vor, wenn der Verpflichtete infolge eines bestimmten Verhaltens des Berechtigten (Verwirkungsverhalten) darauf vertrauen durfte, dass dieser das Recht nicht mehr geltend machen werde (Vertrauensgrundlage) und er tatsächlich darauf vertraut hat, dass das Recht nicht mehr ausgeübt wird (Vertrauenstatbestand) sowie sich infolgedessen in seinen Vorkehrungen und Maßnahmen so eingerichtet hat (Vertrauensverhalten), dass ihm durch die verspätete Durchsetzung des Rechts ein unzumutbarer Nachteil entstehen würde (Bundesverfassungsgericht (BVerfG), Urteil vom 26. Januar 1972 - 2 BvR 255/67 - BVerfGE 32, 305; BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R; Urteil vom 30. November 1978 - 12 RK 6/76 - BSGE 47, 194, 196).

    Der Rechtsprechung des BSG folgend gelten für die Annahme eines Verwirkungsverhaltens grundsätzlich strenge Anforderungen (u.a. BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).

    Es muss daher ein konkretes Verhalten der Beklagten vorliegen, welches bei dem Kläger die berechtigte Erwartung erweckt, dass eine Forderung nicht besteht oder nicht (mehr) geltend gemacht wird (BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).

    Das bloße (rechtswidrige) Unterlassen der Einbehaltung von Versicherungsbeiträgen durch die Beklagte erfüllt die Anforderungen an ein Vertrauen begründendes Verwirkungsverhalten nicht (vgl. BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).

  • LSG Sachsen-Anhalt, 09.08.2012 - L 1 R 300/11

    Rentenversicherung - Feststellung einer Rentenüberzahlung und Rückforderung von

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Auf der Rechtsfolgenseite ist die Ermessensausübung nicht vorgesehen (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 12. April 2012 - L 1 R 21/10; vom 9. August 2012 - L 1 R 300/11; vom 12. September 2013 - L 1 R 337/11 und vom 24. April 2014 - L 1 R 247/12 - alle juris).
  • LSG Sachsen-Anhalt, 12.09.2013 - L 1 R 337/11

    Rückforderung von Beitragszuschüssen zur Kranken- und Pflegeversicherung -

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Auf der Rechtsfolgenseite ist die Ermessensausübung nicht vorgesehen (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 12. April 2012 - L 1 R 21/10; vom 9. August 2012 - L 1 R 300/11; vom 12. September 2013 - L 1 R 337/11 und vom 24. April 2014 - L 1 R 247/12 - alle juris).
  • LSG Berlin-Brandenburg, 13.04.2017 - L 8 R 1083/14

    Witwenrente - Einkommensanrechnung - Nachholung einer Anhörung - Zurechnung

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Die nach § 24 Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (Sozialverwaltungsverfahren und Sozialdatenschutz - SGB X) vorgesehene Anhörung ist jedoch mit dem Widerspruchsverfahren nachgeholt worden, da dem Kläger die Möglichkeit gegeben worden ist, sich sachgerecht zu äußern (vgl. Schütze in von Wulffen, SGB X, 8. Auflage 2014, § 41, Rn. 15; Bundessozialgericht (BSG), Urteil vom 12. Dezember 2001 - B 6 KA 3/01 R; Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg, Urteil vom 13. April 2017 - L 8 R 1083/14).
  • LSG Sachsen-Anhalt, 12.04.2012 - L 1 R 21/10

    Sozialversicherungsrecht: Nacherhebung von Versicherungsbeiträgen durch den

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Auf der Rechtsfolgenseite ist die Ermessensausübung nicht vorgesehen (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 12. April 2012 - L 1 R 21/10; vom 9. August 2012 - L 1 R 300/11; vom 12. September 2013 - L 1 R 337/11 und vom 24. April 2014 - L 1 R 247/12 - alle juris).
  • LSG Berlin-Brandenburg, 07.09.2011 - L 16 R 121/11

    Rückwirkende Einbehaltung von Pflichtbeiträgen zur gesetzlichen Kranken- und

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Auf die Frage, ob die Beklagte hinsichtlich der nachträglichen Erhebung der Beiträge ein Verschulden trifft, kommt es nicht an (LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 7. September 2011 - L 16 R 121/11; Peters in Engelmann/Schlegel, SGB V, § 255, Rn. 40).
  • BSG, 30.11.1978 - 12 RK 6/76

    Verwirkung eines Rechts - Besondere Umstände - Verwirkungsverhalten -

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Solche, die Verwirkung auslösenden "besonderen" Umstände liegen vor, wenn der Verpflichtete infolge eines bestimmten Verhaltens des Berechtigten (Verwirkungsverhalten) darauf vertrauen durfte, dass dieser das Recht nicht mehr geltend machen werde (Vertrauensgrundlage) und er tatsächlich darauf vertraut hat, dass das Recht nicht mehr ausgeübt wird (Vertrauenstatbestand) sowie sich infolgedessen in seinen Vorkehrungen und Maßnahmen so eingerichtet hat (Vertrauensverhalten), dass ihm durch die verspätete Durchsetzung des Rechts ein unzumutbarer Nachteil entstehen würde (Bundesverfassungsgericht (BVerfG), Urteil vom 26. Januar 1972 - 2 BvR 255/67 - BVerfGE 32, 305; BSG, Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R; Urteil vom 30. November 1978 - 12 RK 6/76 - BSGE 47, 194, 196).
  • BSG, 29.11.2006 - B 12 RJ 4/05 R

    Pflegeversicherungsbeitrag - Rentner - alleinige Beitragstragung ab 1. 4. 2004

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Der Rentenversicherungsträger ist bei einer Einbehaltung der Krankenversicherungsbeiträge aus der Rente gleichzeitig für die Entscheidung über Beitragspflicht, Beitragshöhe und Beitragstragung sachlich zuständig, sofern nicht aufgrund von Sonderregelungen diese Aufgabe einem anderen Versicherungsträger übertragen ist (vgl. BSG, Urteil vom 29. November 2006 - B 12 RJ 4/05 R - BSGE 97, 292; Urteil vom 18. Juli 2007 - B 12 R 21/06 R - BSGE 99, 19).
  • BSG, 18.07.2007 - B 12 R 21/06 R

    Krankenversicherung der Rentner - Zusatzbeitrag ab 1.7.2005 ist verfassungsgemäß

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Der Rentenversicherungsträger ist bei einer Einbehaltung der Krankenversicherungsbeiträge aus der Rente gleichzeitig für die Entscheidung über Beitragspflicht, Beitragshöhe und Beitragstragung sachlich zuständig, sofern nicht aufgrund von Sonderregelungen diese Aufgabe einem anderen Versicherungsträger übertragen ist (vgl. BSG, Urteil vom 29. November 2006 - B 12 RJ 4/05 R - BSGE 97, 292; Urteil vom 18. Juli 2007 - B 12 R 21/06 R - BSGE 99, 19).
  • BSG, 20.05.1958 - 2 RU 285/56

    Entschädigung für die Folgen eines Unfalls aus der gesetzlichen

    Auszug aus LSG Sachsen-Anhalt, 22.11.2017 - L 1 R 484/15
    Das Rechtsinstitut der Verwirkung ist als Ausprägung des Grundsatzes von Treu und Glauben nach § 242 Bürgerliches Gesetzbuch auch im Sozialversicherungsrecht anerkannt (vgl. BSG, Urteil vom 20. Mai 1958 - 2 RU 285/56; Urteil vom 29. Juni 1972 - 2 RU 62/70; Urteil vom 29. Januar 1997 - 5 RJ 52/94; Urteil vom 31. März 2017 - B 12 R 6/14 R).
  • BSG, 29.06.1972 - 2 RU 62/70

    Anfechtung eines Verwaltungsakt - Recht auf Anfechtung - Verwirkung - Zeitablauf

  • BSG, 29.01.1997 - 5 RJ 52/94

    Verjährung des Anspruchs auf Erstattung zu Recht entrichteter Beiträge zur

  • BVerfG, 26.01.1972 - 2 BvR 255/67

    Verwirkung der Befugnis zur Anrufung der Gerichte

  • BSG, 15.06.2000 - B 12 RJ 6/99 R

    Verjährung von nicht einbehaltenen und nicht abgeführten Beiträgen aus Rente

  • BSG, 12.12.2001 - B 6 KA 3/01 R

    Gemeinschaftspraxis - Gesamtschuldner - Bekanntgabe - Bestimmtheit - Ermessen -

  • BSG, 18.12.2001 - B 12 RA 2/01 R

    Krankenversicherung - Versicherungspflichtiger - Beitragssatz aus der Rente -

  • LSG Hessen, 12.01.2021 - L 5 R 282/20

    Unzulässigkeit der Beschwerde gegen die Ablehnung einer Anordnung der

    Auf die Frage, ob den Versicherten oder den Rentenversicherungsträger hinsichtlich der nachträglichen Erhebung der Beiträge ein Verschulden trifft, kommt es nicht an (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 22. November 2017, L 1 R 484/15, juris Rdnr. 30, m.w.N.).
  • LSG Sachsen-Anhalt, 06.06.2019 - L 4 AS 272/17

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - vorläufige Entscheidung wegen unklarem

    Das im bürgerlichen Recht als Ausprägung des Grundsatzes von Treu und Glauben (vgl. § 242 BGB) entwickelte Rechtsinstitut ist ebenso im Sozialrecht anerkannt (vgl. ausführlich BSG - 13. November 2012 - Rn. 37 m.w.N.; LSG Sachsen-Anhalt - 22. November 2017 - L 1 R 484/15 Rn. 32 - juris).
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 28.06.2019 - L 11 KR 523/16

    Beitragsplicht von Versorgungsbezügen in der gesetzlichen Krankenversicherung

    Solche, die Verwirkung auslösenden "besonderen" Umstände liegen vor, wenn der Verpflichtete infolge eines bestimmten Verhaltens des Berechtigten (Verwirkungsverhalten) darauf vertrauen durfte, dass dieser das Recht nicht mehr geltend machen werde (Vertrauensgrundlage) und er tatsächlich darauf vertraut hat, dass das Recht nicht mehr ausgeübt wird (Vertrauenstatbestand) sowie sich infolgedessen in seinen Vorkehrungen und Maßnahmen so eingerichtet hat, dass ihm durch die verspätete Durchsetzung des Rechts ein zumutbarer Nachteil entstehen würde (Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 26.01.1972 - 2 BvR 255/67; BSG, Urteil vom 31.03.2017 - B 12 R 6/14 R - LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 22.11.2017 - L 1 R 484/15 -).
  • LSG Baden-Württemberg, 21.10.2021 - L 13 R 3389/20
    Auf die Frage, ob den Versicherten oder den Rentenversicherungsträger hinsichtlich der nachträglichen Erhebung der Beiträge ein Verschulden trifft, kommt es gleichfalls nicht an (vgl. LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 22. November 2017 - L 1 R 484/15 -, in juris, dort Rn. 30).
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