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   LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17   

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LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17 (https://dejure.org/2019,12331)
LSG Niedersachsen-Bremen, Entscheidung vom 26.02.2019 - L 11 AS 235/17 (https://dejure.org/2019,12331)
LSG Niedersachsen-Bremen, Entscheidung vom 26. Februar 2019 - L 11 AS 235/17 (https://dejure.org/2019,12331)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    SGB II i.d.F. v. 13.05.2011 § 34 Abs. 1
    Kostenersatzanspruch für Leistungen nach dem SGB II wegen sozialwidrigen Verhaltens

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (9)

  • BSG, 02.11.2012 - B 4 AS 39/12 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch bei sozialwidrigem Verhalten-

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Der vorliegende Sachverhalt ist allerdings nicht unter den "eng auszulegenden Ausnahmetatbestand" (vgl. BSG, Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1, Rn 17) des § 34 Abs. 1 SGB II zu subsumieren, der eine über das normale Sanktionssystem des SGB II und SGB III hinausgehende Ersatzpflicht normiert und der dementsprechend im Vergleich zum "durchschnittlichen Sanktionsfall" eine besondere Schwere aufweisen muss.

    Soweit die Vorschrift ein "sozialwidriges Verhalten" als objektives Tatbestandsmerkmal erfordert (vgl. die Neufassung der Vorschrift mit Wirkung zum 1. April 2011 mit der amtlichen Überschrift: "Ersatzansprüche bei sozialwidrigem Verhalten" sowie die Rechtsprechung des BSG zur Vorgängerregelung unter Heranziehung der Entstehungsgeschichte der Vorschrift: BSG, Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1, Rn 16ff. und Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 2, Rn 18 ff.), ist das Verhalten des Klägers als sozialwidrig zu werten.

    Anders als das SG meint, schließt die Sanktion einen Ersatzanspruch nicht von vornherein aus (vgl. BSG, Urteil vom 08. Februar 2017 - B 14 AS 3/16 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 3, Rn 18), vielmehr zeigen die entsprechenden Sanktionstatbestände des § 31 SGB II sogar die Wertungsmaßstäbe auf, die bei der Einordnung eines Verhaltens als sozialwidrig einzubeziehen sind, weil sie in "enge(m) Zusammenhang mit dem Merkmal des vom Leistungsberechtigten geforderten Einsatzes seiner Erwerbsfähigkeit" stehen (vgl. BSG, Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1, Rn 20).

    Schließlich handelt es sich bei dem Schadensersatzanspruch nach § 34 SGB II nach allgemeiner Meinung und nach ständiger Rechtsprechung u.a. des BSG um einen eng auszulegenden bzw. deliktähnlichen Ausnahmetatbestand (vgl. BSG, Urteil vom 2. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1; ebenso z.B.: LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 12. Dezember 2018 - L 13 AS 162/17 - LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11. Oktober 2018 - L 7 AS 1331/17 - LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 4. März 2014 - L 29 AS 814/11 -.

    § 34 SGB II normiert eine Ausnahme von dem Grundsatz, dass existenzsichernde und bedarfsabhängige Leistungen, auf die ein Rechtsanspruch besteht, regelmäßig unabhängig von der Ursache der entstandenen Notlage und einem vorwerfbaren Verhalten in der Vergangenheit zu leisten sind (BSG, Urteil vom 2. November 2012, a.a.O.; BSG, Urteil vom 8. Februar 2017 - B 14 AS 3/16 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 3).

    Dieser Grundsatz darf nicht durch eine weitreichende und nicht nur auf begründete und eng zu fassende Ausnahmefälle begrenzte Ersatzpflicht der Leistungsberechtigten konterkariert werden (BSG, Urteil vom 2. November 2012, a.a.O.; LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 -, Rn. 32).

  • BSG, 16.04.2013 - B 14 AS 55/12 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruchs nach § 34 SGB 2 aF - Befugnis

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Soweit die Vorschrift ein "sozialwidriges Verhalten" als objektives Tatbestandsmerkmal erfordert (vgl. die Neufassung der Vorschrift mit Wirkung zum 1. April 2011 mit der amtlichen Überschrift: "Ersatzansprüche bei sozialwidrigem Verhalten" sowie die Rechtsprechung des BSG zur Vorgängerregelung unter Heranziehung der Entstehungsgeschichte der Vorschrift: BSG, Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1, Rn 16ff. und Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 2, Rn 18 ff.), ist das Verhalten des Klägers als sozialwidrig zu werten.

    Als sozialwidrig im Sinne des § 34 SGB II stellt sich ein Handeln dar, das (1) in seiner Handlungstendenz auf die Einschränkung bzw. den Wegfall der Erwerbsfähigkeit oder der Erwerbsmöglichkeit oder (2) die Herbeiführung von Hilfebedürftigkeit bzw. der Leistungserbringung gerichtet war bzw. in "innerem" Zusammenhang stand oder (3) einen spezifischen Bezug zu anderen nach den Wertungen des SGB II zu missbilligenden Verhaltensweisen aufwies (BSG, Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 2, Rn 20).

    Nach Überzeugung des Senats führt das Verhalten des Klägers darüber hinaus aber nicht auch noch zu einem Schadensersatzanspruch des Beklagten nach § 34 SGB II, also zu der zusätzlichen Verpflichtung des Klägers, die ihm gewährten und zum Teil bereits sanktionsbedingt geminderten SGB II-Leistungen vollständig an den Beklagten zurückzuzahlen, nach dem Wortlaut der Norm sogar ohne zeitliche und betragsmäßige Begrenzung (vgl. hierzu etwa: BSG, Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 2, Rn 21; Schwitzky in: Münder (Hrsg.), LPK-SGB 11, 6.

  • BVerwG, 10.04.2003 - 5 C 4.02

    - Kostenersatz, Heranziehung zum - wegen schuldhaft sozialwidrigen Verhaltens für

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Dabei ist die Bewertung eines Handelns als schuldhaft sozialwidrig (im Sinne des SGB II) unabhängig davon, ob das Handeln strafbar ist (so schon für § 92 a Abs. 1 Bundessozialhilfegesetz - BSHG: BVerwG, Urteil vom 10. April 2003 - 5 C 4/02 -, BVerwGE 118, 108-113, Rn 15).

    In diesem Sinne handelte der Kläger auch grob fahrlässig, weil er die verkehrserforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt und nicht dasjenige beachtet hat, was im gegebenen Fall jedem einleuchten musste (BVerwG, Urteil vom 10. April 2003 - 5 C 4/02 -, BVerwGE 118, 108-113, Rn 17).

  • BSG, 08.02.2017 - B 14 AS 3/16 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzansprüche bei sozialwidrigem Verhalten

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Anders als das SG meint, schließt die Sanktion einen Ersatzanspruch nicht von vornherein aus (vgl. BSG, Urteil vom 08. Februar 2017 - B 14 AS 3/16 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 3, Rn 18), vielmehr zeigen die entsprechenden Sanktionstatbestände des § 31 SGB II sogar die Wertungsmaßstäbe auf, die bei der Einordnung eines Verhaltens als sozialwidrig einzubeziehen sind, weil sie in "enge(m) Zusammenhang mit dem Merkmal des vom Leistungsberechtigten geforderten Einsatzes seiner Erwerbsfähigkeit" stehen (vgl. BSG, Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1, Rn 20).

    § 34 SGB II normiert eine Ausnahme von dem Grundsatz, dass existenzsichernde und bedarfsabhängige Leistungen, auf die ein Rechtsanspruch besteht, regelmäßig unabhängig von der Ursache der entstandenen Notlage und einem vorwerfbaren Verhalten in der Vergangenheit zu leisten sind (BSG, Urteil vom 2. November 2012, a.a.O.; BSG, Urteil vom 8. Februar 2017 - B 14 AS 3/16 R -, SozR 4-4200 § 34 Nr. 3).

  • LSG Baden-Württemberg, 05.06.2018 - L 7 AS 178/16

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzansprüche bei sozialwidrigem Verhalten

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Schließlich handelt es sich bei dem Schadensersatzanspruch nach § 34 SGB II nach allgemeiner Meinung und nach ständiger Rechtsprechung u.a. des BSG um einen eng auszulegenden bzw. deliktähnlichen Ausnahmetatbestand (vgl. BSG, Urteil vom 2. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1; ebenso z.B.: LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 12. Dezember 2018 - L 13 AS 162/17 - LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11. Oktober 2018 - L 7 AS 1331/17 - LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 4. März 2014 - L 29 AS 814/11 -.

    Dieser Grundsatz darf nicht durch eine weitreichende und nicht nur auf begründete und eng zu fassende Ausnahmefälle begrenzte Ersatzpflicht der Leistungsberechtigten konterkariert werden (BSG, Urteil vom 2. November 2012, a.a.O.; LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 -, Rn. 32).

  • BVerfG, 21.12.2004 - 1 BvR 2652/03

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen die Verurteilung wegen Führens eines

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    In der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung ist zu der Frage, ob jemand bei lediglich gelegentlichem Konsum von Cannabis noch geeignet zum Führen von Fahrzeugen im Sinne von Nr. 9.2.2 der Anlage 4 zur Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) ist, weil er Konsum und Führen des Fahrzeugs trennt, anerkannt, dass ein Wert von mindestens 1, 0 ng/ml gegen dieses Trennungsvermögen spricht; bei einem Wert von 2, 0 ng/ml wird bereits von einem erhöhten Unfallrisiko ausgegangen (zuletzt bestätigt durch: BVerwG, aao; Rn 38 f., 41 m.w.N. zur verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung; vgl. auch die "Cannabis-Entscheidung" des Bundesverfassungsgericht zur verfassungsgemäßen Auslegung des § 24a Abs. 2 Straßenverkehrsgesetz unter Bestätigung des in der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung maßgeblichen Grenzwertes von 1, 0 ng/ml: BVerfG, Stattgebender Kammerbeschluss vom 21. Dezember 2004 - 1 BvR 2652/03 -, Rn 30).
  • LSG Berlin-Brandenburg, 04.03.2014 - L 29 AS 814/11

    Ersatzanspruch wegen sozialwidrigen Verhaltens - Umschulung

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Schließlich handelt es sich bei dem Schadensersatzanspruch nach § 34 SGB II nach allgemeiner Meinung und nach ständiger Rechtsprechung u.a. des BSG um einen eng auszulegenden bzw. deliktähnlichen Ausnahmetatbestand (vgl. BSG, Urteil vom 2. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1; ebenso z.B.: LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 12. Dezember 2018 - L 13 AS 162/17 - LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11. Oktober 2018 - L 7 AS 1331/17 - LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 4. März 2014 - L 29 AS 814/11 -.
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 11.10.2018 - L 7 AS 1331/17

    Arbeitslosengeld II nach Ausbildungsabbruch

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Schließlich handelt es sich bei dem Schadensersatzanspruch nach § 34 SGB II nach allgemeiner Meinung und nach ständiger Rechtsprechung u.a. des BSG um einen eng auszulegenden bzw. deliktähnlichen Ausnahmetatbestand (vgl. BSG, Urteil vom 2. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1; ebenso z.B.: LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 12. Dezember 2018 - L 13 AS 162/17 - LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11. Oktober 2018 - L 7 AS 1331/17 - LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 4. März 2014 - L 29 AS 814/11 -.
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 12.12.2018 - L 13 AS 162/17

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch bei sozialwidrigem Verhalten -

    Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 26.02.2019 - L 11 AS 235/17
    Schließlich handelt es sich bei dem Schadensersatzanspruch nach § 34 SGB II nach allgemeiner Meinung und nach ständiger Rechtsprechung u.a. des BSG um einen eng auszulegenden bzw. deliktähnlichen Ausnahmetatbestand (vgl. BSG, Urteil vom 2. November 2012 - B 4 AS 39/12 R -, BSGE 112, 135-141, SozR 4-4200 § 34 Nr. 1; ebenso z.B.: LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 12. Dezember 2018 - L 13 AS 162/17 - LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11. Oktober 2018 - L 7 AS 1331/17 - LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 05. Juni 2018 - L 7 AS 178/16 - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 4. März 2014 - L 29 AS 814/11 -.
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