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   LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17 EK KR   

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https://dejure.org/2018,34035
LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17 EK KR (https://dejure.org/2018,34035)
LSG Nordrhein-Westfalen, Entscheidung vom 19.09.2018 - L 11 SF 362/17 EK KR (https://dejure.org/2018,34035)
LSG Nordrhein-Westfalen, Entscheidung vom 19. September 2018 - L 11 SF 362/17 EK KR (https://dejure.org/2018,34035)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Sozialgerichtsbarkeit.de

    Krankenversicherung

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    PKH für eine Klage wegen Staatshaftung; Kriterien für die Bewertung der Angemessenheit einer Verfahrensdauer; Keine festen Zeitvorgaben für Verfahrenslaufzeiten

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    GVG § 198 Abs. 1 S. 1-2
    PKH für eine Klage wegen Staatshaftung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (65)

  • BFH, 07.11.2013 - X K 13/12

    Unangemessene Dauer eines finanzgerichtlichen Klageverfahrens

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Die Vorschrift verbietet es nachgerade, die Angemessenheit der Verfahrensdauer mit Hilfe von Orientierungs- oder Richtwerten für die Laufzeit gerichtlicher Verfahren zu ermitteln, und zwar unabhängig davon, ob diese auf eigener Annahme, Erfahrungswerten oder auf statistisch basierten durchschnittlichen Verfahrenslaufzeiten beruhen (Senat, Beschluss vom 04.03.2016 - L 11 SF 554/15 EK SB - Urteil vom 27.08.2014 - L 11 SF 155/13 EK SO - so auch BGH, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 - Urteil vom 05.12.2013 - II ZR 73/13 - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 - BVerwG, Urteil vom 17.08.2017 - 5 A 2/17 D - Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 27/12 D - Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 23/12 D - OVG Sachsen, Urteil vom 12.06.2018 - 11 F 6/17.EK - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 20.12.2013 - L 37 SF 82/12 EK R - OLG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2013 - 23 SchH 2/13 EntV - LSG Thüringen, Urteil vom 18.06.2013 - L 3 SF 1149/12 EK - Urteil vom 18.06.2013 - L 3 SF 1759/12 EK - ausführlich Frehse, Die Kompensation der verlorenen Zeit - ÜGG, 1. Auflage, 2017, S. 804 ff.).

    Bereits aus nachvollziehbaren Gründen der öffentlichen Personalwirtschaft ist es gerichtsorganisatorisch mitunter unvermeidbar, Richtern oder Spruchkörpern einen relativ großen Bestand an Verfahren zuzuweisen (BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/14 R - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 -).

    Eine gleichzeitige inhaltlich tiefgehende Bearbeitung sämtlicher Verfahren, die bei einem Gericht anhängig oder einem Spruchkörper bzw. Richter zugewiesen sind, ist schon aus tatsächlichen Gründen nicht möglich und wird auch von Art. 19 Abs. 4 bzw. Art. 20 Abs. 3 GG bzw. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK nicht verlangt (vgl. BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 - Urteil vom 13.02.2014 - III ZR 311/13 - BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 -).

    Sie ist materielle Anspruchsvoraussetzung (BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 - BSG, Beschluss vom 27.06.2013 - B 10 ÜG 9/13 B - LSG Thüringen, Urteil vom 26.11.2013 - L 3 SF 1135/12 EK - LSG Bayern, Urteil vom 20.06.2013 - L 8 SF 134/12 EK -), kombiniert mit Elementen einer Prozesshandlung (BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 -).

  • LSG Sachsen, 12.07.2016 - L 11 SF 50/15

    Entschädigungsverfahren; Entschädigung für unangemessene Verfahrensdauer in

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Einen Finanzierungsvorbehalt gibt es nicht (LSG Sachsen, Beschluss vom 12.07.2016 - L 11 SF 50/15 EK -).

    (4) Anspruchsauslösend sind vom Haftungssubjekt zu vertretenes Systemversagen und/oder strukturelle Defizite (zutreffend LSG Hessen, Urteil vom 06.02.2013 - L 6 SF 6/12 EK U - hierzu auch LSG Sachsen, Beschluss vom 12.07.2016 - L 11 SF 50/15 EK - zu strukturellen Defiziten beim dortigen LSG; LSG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 22.07.2014 - L 12 SF 47/13 EK U WA - zu strukturellen Defiziten der Sozialgerichtsbarkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern; s. auch BSG, Urteil vom 07.09.2017 - B 10 ÜG 3/16 R -), nicht aber etwaige richterliche Pflichtwidrigkeiten (hierzu BT- Drucks. 17/3802, S. 19).

    Die in einer Instanz nicht ordnungsgemäß erhobene Verzögerungsrüge führt zur materiell-rechtlichen Präklusion des Entschädigungsanspruchs wegen unangemessener Verfahrensdauer für diese Instanz (hierzu LSG Sachsen, Beschluss vom 12.07.2016 - L 11 SF 50/15 EK -).

  • BGH, 12.02.2015 - III ZR 141/14

    Entschädigungsanspruch wegen unangemessener Verfahrensdauer von Ausgangsverfahren

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Allerdings verdichtet sich mit zunehmender Verfahrensdauer die gerichtliche Pflicht, sich nachhaltig um eine Förderung und Beendigung des Verfahrens zu bemühen (BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 -).

    Eine gleichzeitige inhaltlich tiefgehende Bearbeitung sämtlicher Verfahren, die bei einem Gericht anhängig oder einem Spruchkörper bzw. Richter zugewiesen sind, ist schon aus tatsächlichen Gründen nicht möglich und wird auch von Art. 19 Abs. 4 bzw. Art. 20 Abs. 3 GG bzw. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK nicht verlangt (vgl. BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 - Urteil vom 13.02.2014 - III ZR 311/13 - BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 -).

    Grundsätzlich muss jedem Gericht eine ausreichende Vorbereitungs- und Bearbeitungszeit zur Verfügung stehen (BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 -, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 - BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R - OLG Frankfurt, Urteil vom 14.01.2015 - 4 EK 3/14 -).

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Gerichte sind überdies wegen des Verfassungsgrundsatz der richterlichen Unabhängigkeit (Art. 97 Abs. 1 GG) berechtigt, unter Beachtung des Gebots effektiven Rechtsschutzes einzelne (ältere und jüngere) Verfahren aus Gründen eines sachlichen, rechtlichen, persönlichen oder organisatorischen Zusammenhangs zu bestimmten Gruppen zusammenzufassen oder die Entscheidung einer bestimmten Sach- oder Rechtsfrage als dringlicher anzusehen als die Entscheidung anderer Fragen, auch wenn eine solche zeitliche "Bevorzugung" einzelner Verfahren jeweils zu einer längeren Dauer anderer Verfahren führt (BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R -).

    Grundsätzlich muss jedem Gericht eine ausreichende Vorbereitungs- und Bearbeitungszeit zur Verfügung stehen (BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 -, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 - BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R - OLG Frankfurt, Urteil vom 14.01.2015 - 4 EK 3/14 -).

    Dem Ausgangsgericht ist allerdings grundsätzlich eine Vorbereitungs- und Bedenkzeit zuzugestehen, die sich auf bis zu einem Jahr je Instanz belaufen kann (BSG, Urteil vom 12.02.2015 - B 10 ÜG 7/14 R - Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R -).

  • BGH, 13.02.2014 - III ZR 311/13

    Entschädigung wegen überlanger Dauer einer Strafvollzugssache:

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Es reicht nicht jede Abweichung von einer optimalen Verfahrensführung aus (BGH, Urteil vom 13.02.2014 - III ZR 311/13 -).

    Eine gleichzeitige inhaltlich tiefgehende Bearbeitung sämtlicher Verfahren, die bei einem Gericht anhängig oder einem Spruchkörper bzw. Richter zugewiesen sind, ist schon aus tatsächlichen Gründen nicht möglich und wird auch von Art. 19 Abs. 4 bzw. Art. 20 Abs. 3 GG bzw. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK nicht verlangt (vgl. BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 - Urteil vom 13.02.2014 - III ZR 311/13 - BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 -).

    Letztere darf nur verneint werden, wenn bei voller Würdigung auch der Belange einer funktionstüchtigen Rechtspflege das richterliche Verhalten nicht mehr verständlich ist (Senatsurteile vom 4. November 2010 - III ZR 32/10, BGHZ 187, 286 Rn. 14; vom 5. Dezember 2013 aaO Rn. 45 f und vom 13. Februar 2014 - III ZR 311/13, juris Rn. 30).".

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 27.08.2014 - L 11 SF 155/13

    Entschädigung wegen unangemessener Dauer des Ausgangsverfahrens; Prüfung der

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Die Vorschrift verbietet es nachgerade, die Angemessenheit der Verfahrensdauer mit Hilfe von Orientierungs- oder Richtwerten für die Laufzeit gerichtlicher Verfahren zu ermitteln, und zwar unabhängig davon, ob diese auf eigener Annahme, Erfahrungswerten oder auf statistisch basierten durchschnittlichen Verfahrenslaufzeiten beruhen (Senat, Beschluss vom 04.03.2016 - L 11 SF 554/15 EK SB - Urteil vom 27.08.2014 - L 11 SF 155/13 EK SO - so auch BGH, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 - Urteil vom 05.12.2013 - II ZR 73/13 - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 - BVerwG, Urteil vom 17.08.2017 - 5 A 2/17 D - Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 27/12 D - Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 23/12 D - OVG Sachsen, Urteil vom 12.06.2018 - 11 F 6/17.EK - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 20.12.2013 - L 37 SF 82/12 EK R - OLG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2013 - 23 SchH 2/13 EntV - LSG Thüringen, Urteil vom 18.06.2013 - L 3 SF 1149/12 EK - Urteil vom 18.06.2013 - L 3 SF 1759/12 EK - ausführlich Frehse, Die Kompensation der verlorenen Zeit - ÜGG, 1. Auflage, 2017, S. 804 ff.).

    Diese qualifizierte Vertretbarkeitskontrolle ("nicht mehr verständlich") ist ein offenkundiges aliud zur gelegentlich vorausgesetzten, Sinn und Zweck des Entschädigungssystems der §§ 198 ff. GVG allerdings verkennenden schlichten Vertretbarkeitsprüfung (Senat, Urteil vom 27.08.2014 - L 11 SF 155/13 EK SO -).

    Sie ist damit endgültig unwirksam und wird auch dann nicht wirksam, wenn tatsächlich eine unangemessene Verfahrensdauer eintritt (vgl. auch Senat, Urteil vom 27.08.2014 - L 11 SF 155/13 EK SO - Beschluss vom 04.12.2013 - L 11 SF 398/13 EK AS -).

  • BGH, 13.03.2014 - III ZR 91/13

    Entschädigungsanspruch wegen überlanger Verfahrensdauer: Begriff des

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Die Vorschrift verbietet es nachgerade, die Angemessenheit der Verfahrensdauer mit Hilfe von Orientierungs- oder Richtwerten für die Laufzeit gerichtlicher Verfahren zu ermitteln, und zwar unabhängig davon, ob diese auf eigener Annahme, Erfahrungswerten oder auf statistisch basierten durchschnittlichen Verfahrenslaufzeiten beruhen (Senat, Beschluss vom 04.03.2016 - L 11 SF 554/15 EK SB - Urteil vom 27.08.2014 - L 11 SF 155/13 EK SO - so auch BGH, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 - Urteil vom 05.12.2013 - II ZR 73/13 - BFH, Urteil vom 07.11.2013 - X K 13/12 - BVerwG, Urteil vom 17.08.2017 - 5 A 2/17 D - Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 27/12 D - Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 23/12 D - OVG Sachsen, Urteil vom 12.06.2018 - 11 F 6/17.EK - LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 20.12.2013 - L 37 SF 82/12 EK R - OLG Karlsruhe, Urteil vom 19.12.2013 - 23 SchH 2/13 EntV - LSG Thüringen, Urteil vom 18.06.2013 - L 3 SF 1149/12 EK - Urteil vom 18.06.2013 - L 3 SF 1759/12 EK - ausführlich Frehse, Die Kompensation der verlorenen Zeit - ÜGG, 1. Auflage, 2017, S. 804 ff.).

    Grundsätzlich muss jedem Gericht eine ausreichende Vorbereitungs- und Bearbeitungszeit zur Verfügung stehen (BGH, Urteil vom 12.02.2015 - III ZR 141/14 -, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 - BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R - OLG Frankfurt, Urteil vom 14.01.2015 - 4 EK 3/14 -).

    Abgesehen davon, dass sich insoweit eine Kollisionslage mit Art. 97 Abs. 1 GG und § 26 Deutsches Richtergesetz (DRiG) ergeben kann (hierzu mit Blick auf die Untätigkeitsbeschwerde Bäcker, EuGRZ 2011, 222, 224 und Kroppenberg, ZZP 119 (2006), 177, 196 f.; zum weiten richterlichen Gestaltungsspielraum s. auch BGH, Urteil vom 13.03.2014 - III ZR 91/13 -), verkennen die eine schlichte Vertretbarkeitsprüfung präferierenden Entscheidungen (z.B. OLG Brandenburg, Beschluss vom 04.12.2013 - 11 EK 4/13 (PKH) - OLG Frankfurt, Urteil vom 10.07.2013 - 4 EntV 3/13 -, nachgehend BGH, Urteil vom 10.04.2014 - III ZR 335/13 -) Sinn- und Zweck der §§ 198 ff. GVG.

  • BSG, 21.02.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL

    Überlanges Gerichtsverfahren - Nichtzulassungsbeschwerde - unangemessene Dauer -

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    d) Die beabsichtigte Klage ist als allgemeine Leistungsklage nach § 54 Abs. 5 SGG statthaft (hierzu BSG, Urteil vom 07.09.2017 - B 10 ÜG 1/17 R - Urteil vom 12.02.2015 - B 10 ÜG 11/13 R - Urteil vom 21.02.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL -).

    Haftungsgrund ist die Verletzung des in Art. 19 Abs. 4 und Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 20 Abs. 3 Grundgesetz (GG) sowie Art. 6 Abs. 1 der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) verankerten Rechts eines Verfahrensbeteiligten auf Entscheidung eines gerichtlichen Verfahrens in angemessener Zeit (Bundesgerichtshof (BGH), Urteil vom 14.11.2013 - III ZR 376/12 - Bundesverwaltungsgericht (BVerwG), Urteil vom 11.07.2013 - 5 C 27/12 D - BSG, Urteil vom 21.02.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL -) infolge Versagens des Landes Nordrhein-Westfalen in seiner Funktion als Justizgewährungsgarant und Haftungsschuldner (vgl. BVerfG, Beschluss vom 29.11.2005 - 2 BvR 1737/05 -).

    Dies ergibt sich bereits aus dem Gesetzeswortlaut, nach dem sich die Angemessenheit der Verfahrensdauer "nach den Umständen des Einzelfalles, insbesondere nach der Schwierigkeit und Bedeutung des Verfahrens und nach dem Verhalten der Verfahrensbeteiligten und Dritter" richtet, folgt überdies aus der Gesetzesbegründung, der zufolge eine generelle Festlegung, wann ein Verfahren unverhältnismäßig lange dauert, nicht möglich ist (BT-Drucks. 17/3802, S. 18; insoweit abweichend BSG, Urteil vom 21.02.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL -, wonach statistischen Daten eine Indizwirkung zukommen soll; abgrenzend hierzu BSG, Beschluss vom 16.12.2013 - B 10 ÜG 13/13 B -).

  • BSG, 07.09.2017 - B 10 ÜG 3/16 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - gleichzeitig neben

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Hierfür spräche das Urteil des BSG vom 07.09.2017 - B 10 ÜG 3/16 R - (PKH-Verfahren als Annex).

    (4) Anspruchsauslösend sind vom Haftungssubjekt zu vertretenes Systemversagen und/oder strukturelle Defizite (zutreffend LSG Hessen, Urteil vom 06.02.2013 - L 6 SF 6/12 EK U - hierzu auch LSG Sachsen, Beschluss vom 12.07.2016 - L 11 SF 50/15 EK - zu strukturellen Defiziten beim dortigen LSG; LSG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 22.07.2014 - L 12 SF 47/13 EK U WA - zu strukturellen Defiziten der Sozialgerichtsbarkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern; s. auch BSG, Urteil vom 07.09.2017 - B 10 ÜG 3/16 R -), nicht aber etwaige richterliche Pflichtwidrigkeiten (hierzu BT- Drucks. 17/3802, S. 19).

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 9/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 19.09.2018 - L 11 SF 362/17
    Das BSG hat dies für den Bereich der Sozialgerichtsbarkeit dahin gehend konkretisiert, dass dem Ausgangsgericht bei Verfahren mit etwa durchschnittlicher Schwierigkeit und Bedeutung eine Vorbereitungs- und Bedenkzeit von bis zu zwölf Monaten (je Instanz) eingeräumt werden könne, so dass insoweit inaktive Zeiten unschädlich seien und nicht zu einer unangemessenen Verfahrensdauer beitragen, selbst wenn sie nicht durch konkrete Verfahrensförderungsschritte begründet und gerechtfertigt werden könnten (BSG, Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 9/13 R -).

    Davon ausgehend besteht kein Anhaltspunkt dafür, von der vom BSG (Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 9/13 R -) als regelmäßig akzeptierten Zeitspanne von zwölf Monaten je Instanz abzuweichen.

  • BVerwG, 11.07.2013 - 5 C 23.12

    Entschädigung; angemessene -; Entschädigungsanspruch; Entschädigungsanspruch bei

  • SG Münster, 04.03.2010 - S 17 (11) KR 1/06
  • VerfG Brandenburg, 13.04.2012 - VfGBbg 54/11

    Überlange Verfahrensdauer; Darlegung

  • LSG Bayern, 20.06.2013 - L 8 SF 134/12

    Entschädigung, unangemessene Dauer, Gerichtsverfahren, Verzögerungsrüge,

  • BVerfG, 12.12.1973 - 2 BvR 558/73

    Untersuchungshaft

  • BSG, 27.06.2013 - B 10 ÜG 9/13 B

    Überlanges Gerichtsverfahren - abgeschlossenes Verfahren - Art 23 S 1

  • LSG Hessen, 06.02.2013 - L 6 SF 6/12

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Rechtsweg zu den

  • OLG Frankfurt, 10.07.2013 - 4 EntV 3/13

    Entschädigung für überlange Verfahren: Entschädigungsklage während noch

  • EGMR, 07.06.2011 - 277/05

    S.T.S. c. PAYS-BAS

  • EGMR, 22.09.2011 - 28348/09

    Angemessenheit der Verfahrensdauer bei sehr komplexen Rechtstreit und einer

  • EGMR, 27.06.2000 - 30979/96

    FRYDLENDER c. FRANCE

  • EGMR, 04.02.2010 - 13791/06

    Rechtssache G. gegen DEUTSCHLAND

  • BVerfG, 24.08.2010 - 1 BvR 331/10

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen überlange Verfahrensdauer beim

  • VerfG Brandenburg, 17.12.2009 - VfGBbg 30/09

    Zügiges Verfahren; Erledigung; Ministerium; Präsidium

  • BGH, 04.11.2010 - III ZR 32/10

    Amtshaftung wegen überlanger Verfahrensdauer eines Zivilprozesses

  • EGMR, 21.07.2011 - 21965/09

    Rechtssache B. gegen DEUTSCHLAND

  • EGMR, 13.10.2011 - 37264/06

    Schadensersatz wegen Verletzung des Grundsatzes der Dauer des Verfahrens im Falle

  • BSG, 07.09.2017 - B 10 ÜG 1/16 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Ausschluss eines Richters - Mitwirkung am

  • BFH, 26.10.2016 - X K 2/15

    Entschädigungsklage: Verfahrensförderung - Verzögerungsrüge

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2016 - L 11 SF 85/16
  • BSG, 15.12.2015 - B 10 ÜG 1/15 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Wiedergutmachung auf andere Weise - gerichtliche

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 28.09.2015 - 13 D 27/14

    Ausschluss des Anspruchs auf Entschädigung wegen verspäteter Verzögerungsrüge;

  • OLG Frankfurt, 14.01.2015 - 4 EK 3/14

    Keine Berücksichtigung eines gleichzeitig durchgeführten PKH-Verfahrens bei

  • BSG, 12.02.2015 - B 10 ÜG 7/14 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 17.12.2014 - L 11 SF 832/14

    Prüfung der Gewährung von Prozesskostenhilfe für eine beabsichtigte

  • LSG Mecklenburg-Vorpommern, 22.07.2014 - L 12 SF 47/13

    Auch bei Abweisung der Klage immaterielle Entschädigung von rund 7.500 EUR wegen

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/14 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Erhebung der

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - Zwölfmonatsregel -

  • BGH, 17.07.2014 - III ZR 228/13

    Entschädigungsprozess wegen überlanger Verfahrensdauer: Prüfung der

  • BGH, 10.04.2014 - III ZR 335/13

    Entschädigung für eine unangemessene Verfahrensdauer in einem

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 04.12.2013 - L 11 SF 398/13
  • BGH, 23.01.2014 - III ZR 37/13

    Entschädigungsanspruch wegen überlanger Dauer eines Gerichtsverfahrens:

  • LSG Thüringen, 26.11.2013 - L 3 SF 1135/12

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • OLG Brandenburg, 04.12.2013 - 11 EK 4/13

    Prozesskostenhilfe; Entschädigung wegen unangemessen langer Verfahrensdauer:

  • LSG Thüringen, 18.06.2013 - L 3 SF 1759/12

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage vor Abschluss des gerügten

  • BVerfG, 03.09.2013 - 1 BvR 1419/13

    Zu den engen Grenzen zulässiger Beweisantizipation im PKH-Verfahren

  • LSG Thüringen, 18.06.2013 - L 3 SF 1149/12

    Anspruch des Verfahrensbeteiligten auf Entschädigung wegen unangemessener Dauer

  • BGH, 14.11.2013 - III ZR 376/12

    Unangemessene Verfahrensdauer - Entschädigungsanspruch wegen unangemessener Dauer

  • BVerfG, 29.11.2005 - 2 BvR 1737/05

    Freiheit der Person (keine Aufrechterhaltung eines außer Vollzug gesetzten

  • BVerfG, 13.03.1990 - 2 BvR 94/88

    Gleichheitssatz - Prozeßkostenhilfe - Erfolgsaussichten - Ungeklärte Rechtsfragen

  • BVerfG, 14.10.2004 - 2 BvR 1481/04

    EGMR-Entscheidungen

  • BVerfG, 22.08.2018 - 2 BvR 2647/17

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde wegen Verletzung des Anspruchs auf

  • OVG Sachsen, 12.06.2018 - 11 F 6/17
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 07.03.2018 - L 11 KR 571/17

    Leistungspflicht der Krankenkasse für ein Hilfsmittel

  • BVerwG, 17.08.2017 - 5 A 2.17

    Abschluss; Abwägung; Anerkenntnis; Ausgangsrechtsstreit; Ausgangsverfahren;

  • BSG, 07.09.2017 - B 10 ÜG 1/17 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Altfall -

  • BSG, 30.05.2017 - B 3 KR 1/17 BH

    Krankengeld; Nichtzulassungsbeschwerde; Grundsatzrüge; Weiterentwicklung des

  • KAG Münster, 26.06.2014 - 73/13

    Eingruppierung; Zustimmungsersetzung

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 04.03.2016 - L 11 SF 554/15
  • BSG, 12.02.2015 - B 10 ÜG 11/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - keine Begrenzung der

  • BFH, 03.07.2014 - X S 9/14

    Entschädigungsklage; Zulässiger Antrag auf Prozesskostenhilfe; Zeiträume der

  • BFH, 23.01.2014 - X S 40/13

    Prozesskostenhilfe (PKH) für ein beabsichtigtes Entschädigungsklageverfahren

  • LSG Berlin-Brandenburg, 20.12.2013 - L 37 SF 82/12

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • BSG, 16.12.2013 - B 10 ÜG 13/13 B

    Überlanges Gerichtsverfahren - indizielle Bedeutung der durchschnittlichen Dauer

  • OLG Karlsruhe, 19.12.2013 - 23 SchH 2/13

    Überlange Verfahrensdauer: Entschädigungsanspruch bei Verzögerung eines

  • LSG Berlin-Brandenburg, 28.01.2022 - L 37 SF 266/19

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Grundsätzlich stellen Zeiten, in denen das Ausgangsverfahren förmlich ruht, keine entschädigungsrelevanten Verzögerungen dar, unabhängig davon, ob der Ruhensantrag auf eine gerichtliche Anregung oder auf die Initiative der Beteiligten zurückgeht (Senatsurteil vom 06.12.2013 - L 37 SF 69/12 EK KA - juris Rn. 76; ebenso LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 15.05.2013 - L 2 SF 1534/12 EK - juris Rn. 59 sowie LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 19.09.2018 - L 11 SF 362/17 EK KR - juris Rn. 40).
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 08.10.2020 - L 10 SF 17/19
    Da der Kläger im erstinstanzlichen Verfahren keine Verzögerungsrüge erhoben hat, ist ein etwaiger Entschädigungsanspruch wegen überlanger Verfahrensdauer für diese Instanz präkludiert (vgl. Sächsisches LSG, Beschluss vom 12. Juli 2016, L 11 SF 50/15 EK, juris, Rn. 19; LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 19. September 2018, L 11 SF 362/17 EK KR).

    Daher ist in jeder Instanz eine Verzögerungsrüge zu erheben und die in einer Instanz nicht ordnungsgemäß erhobene Verzögerungsrüge führt zur materiell-rechtlichen Präklusion des Entschädigungsanspruchs wegen überlanger Verfahrensdauer für diese Instanz (vgl. Sächsisches LSG, Beschluss vom 12. Juli 2016, L 11 SF 50/15 EK, juris, Rn. 19; LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 19. September 2018, L 11 SF 362/17 EK KR).

  • LSG Berlin-Brandenburg, 28.01.2022 - L 37 SF 284/19

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Grundsätzlich stellen Zeiten, in denen das Ausgangsverfahren förmlich ruht, keine entschädigungsrelevanten Verzögerungen dar, unabhängig davon, ob der Ruhensantrag auf eine gerichtliche Anregung oder auf die Initiative der Beteiligten zurückgeht (Senatsurteil vom 06.12.2013 - L 37 SF 69/12 EK KA - juris Rn. 76; ebenso LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 15.05.2013 - L 2 SF 1534/12 EK - juris Rn. 59 sowie LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 19.09.2018 - L 11 SF 362/17 EK KR - juris Rn. 40).
  • LSG Hessen, 09.12.2020 - L 6 SF 18/19
    Soweit der Kläger sich zur Unterstützung seiner Auffassung auf Rechtsprechung des Landessozialgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen beruft, ist dies für den Senat jedenfalls anhand der veröffentlichten Rechtsprechung des Gerichts nicht nachvollziehbar: Vielmehr verweist das Landessozialgericht für das Land Nordrhein-Westfalen gerade in jüngeren Entscheidungen schlicht auf die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts zur Bearbeitungs- und Überlegensfrist, ohne sich auch nur in Details von dieser abzusetzen (vgl. LSG NRW, Urteil vom 19. September 2018 - L 11 SF 362/17 EK KR -, juris, Rn. 37; LSG NRW, Urteil vom 16. Mai 2018 - L 11 SF 2/17 EK KN -, juris, Rn. 46; LSG NRW, Beschluss vom 4. März 2016 - L 11 SF 554/15 EK SB -, juris, Rn. 53 ff.).
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