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   LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16 WA   

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LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16 WA (https://dejure.org/2019,62347)
LSG Nordrhein-Westfalen, Entscheidung vom 27.11.2019 - L 8 R 1083/16 WA (https://dejure.org/2019,62347)
LSG Nordrhein-Westfalen, Entscheidung vom 27. November 2019 - L 8 R 1083/16 WA (https://dejure.org/2019,62347)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (28)

  • BSG, 28.06.2018 - B 5 RE 2/17 R

    Rentenversicherung - Befreiung von der Versicherungspflicht -

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Dabei reicht bei der Abänderung eines teilbaren Verwaltungsakt eine Identität des streitbefangenen Teils aus (BSG, Beschluss v. 22.3.2018, B 5 RE 12/17 B, juris, Rdnr. 25; BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 16).

    Dementsprechend hat die Klägerin auch beide Bescheide nebeneinander angefochten (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 16ff.; BSG, Beschluss v. 23.7.2019, B 5 RE 5/19 B, Rdnr. 12; BSG, Beschluss v. 22.3.2018, a.a.O.; Landessozialgericht [LSG] Berlin-Brandenburg, Urteil v. 10.4.2019, L 16 R 255/18, Rdnr. 17; Bayrisches LSG [BayLSG], Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 23 ff.; jeweils juris).

    Dabei ist das SG zunächst zu Recht davon ausgegangen, dass die gegen den Bescheid vom 28.1.2011 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 12.7.2011 erhobene kombinierte Anfechtungs- und Verpflichtungsklage der Klägerin (§ 54 Abs. 1 SGG; vgl. BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 15 juris) fristgerecht (§§ 87 Abs. 1 S. 1, 90, 64, 63 SGG) erhoben und auch im Übrigen für die Zeit vom 1.6.2010 bis zum 31.3.2014 zulässig ist.

    Diese Bescheide beziehen sich gerade nicht auf die Tätigkeit der Klägerin bei der Beigeladenen zu 1) und können ihr Rechtsschutzbedürfnis insofern nicht entfallen lassen (vgl. BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 27ff.).

    Maßstab der Auslegung ist insofern der verständige und Zusammenhänge berücksichtigende Beteiligte (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 28 m.w.N.).

    Diese Hinweise erlauben darüber hinaus auch keine Interpretation des Verfügungssatzes in den Bescheiden vom 10.4.2006 dahin, dass die Befreiung unabhängig von einer konkreten Beschäftigung bzw. einem bestimmten Anlass auf Dauer wirkt und nur im Fall der "Aufhebung" endet (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 32f. m.w.N.).

    Sie begründen damit auch kein Vertrauen der Klägerin in den Inhalt nachfolgender Befreiungsentscheidungen (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 34 m.w.N., BSG, Urteil v. 13.12.2018, B 5 RE 3/18 R; BSG, Urteil v. 13.12.2018, B 5 RE 1/18 R, jeweils juris).

    Eine Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung kommt nur in Betracht, wenn ein- und dieselbe Erwerbstätigkeit gleichzeitig zu zwei Versicherungsverhältnissen führt, d.h. zur Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung und zusätzlich zur Mitgliedschaft in einer berufsständischen Versorgungseinrichtung und einer berufsständischen Kammer (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 37; BSG, Urteil v. 15.12.2017, B 5 RE 7/16 R, Rdnr. 20; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 18).

    aa) Die Norm ermöglicht es nicht generell, jegliche - faktisch koexistierende - Doppelversicherung zu vermeiden, sondern erkennt Betroffenen ein Befreiungsrecht von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung allein dann zu, wenn beide Versicherungen rechtlich auf ein und demselben Lebenssachverhalt beruhen und in der Folge gerade deshalb ein mehrfacher Schutz gegen die Risiken von Erwerbsunfähigkeit, Alter und Tod besteht (BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 40).

    Sind die von den Versicherungszweigen jeweils geforderten Voraussetzungen einer Erwerbstätigkeit untereinander unvereinbar, kommt eine Anwendung von § 6 Abs. 1 S 1 Nr. 1 SGB VI nicht in Betracht (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 40, BSG, Urteile v. 3.4.2014, B 5 RE 13/14 R, B 5 RE 9/14 R und B 5 RE 3/14 R, jeweils juris).

    Unabhängiges Organ der Rechtspflege und damit Rechtsanwalt sei der Syndikus nur in seiner freiberuflichen Tätigkeit außerhalb seines Dienstverhältnisses (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 44f.; BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 27; BSG, Urteile v. 3.4.2014, a.a.O.; dazu BVerfG, Beschlüsse v. 19.7.2016, 1 BvR 2584/14 und v. 22.7.2016, 1 BvR 2534/14; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 32).

    Dies laufe auf einen nicht vor den Gerichten verfolgbaren Anspruch auf Gesetzgebung hinaus (vgl. insgesamt zu diesem Komplex: BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 48ff., ebenfalls BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 45ff.; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17 Rdnr. 36; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 57).

  • BSG, 03.04.2014 - B 5 RE 9/14 R

    Kein Befreiungsanspruch abhängig beschäftigter "Syndikusanwälte" von der

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Eine Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung kommt nur in Betracht, wenn ein- und dieselbe Erwerbstätigkeit gleichzeitig zu zwei Versicherungsverhältnissen führt, d.h. zur Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung und zusätzlich zur Mitgliedschaft in einer berufsständischen Versorgungseinrichtung und einer berufsständischen Kammer (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 37; BSG, Urteil v. 15.12.2017, B 5 RE 7/16 R, Rdnr. 20; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 18).

    Der für die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft als Handlungsform vorgeschriebene Verwaltungsakt bleibt nach den damit einschlägigen allgemeinen Vorschriften des jeweiligen Verwaltungsverfahrensgesetz (§§ 35 ff Verwaltungsverfahrensgesetz [VwVfG]) wirksam, solange und soweit er nicht zurückgenommen, widerrufen, anderweitig aufgehoben oder durch Zeitablauf oder auf andere Weise erledigt ist (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, juris).

    Sind die von den Versicherungszweigen jeweils geforderten Voraussetzungen einer Erwerbstätigkeit untereinander unvereinbar, kommt eine Anwendung von § 6 Abs. 1 S 1 Nr. 1 SGB VI nicht in Betracht (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 40, BSG, Urteile v. 3.4.2014, B 5 RE 13/14 R, B 5 RE 9/14 R und B 5 RE 3/14 R, jeweils juris).

    Für die dargestellten Inhalte sowie die vorgetragene Eigenständigkeit der Aufgabenbewältigung bedurfte die Klägerin bereits mangels Tätigkeit in einer konkreten fremden Angelegenheit der Erbringung von Rechtsdienstleistungen gegenüber einem Arbeitgeber keiner Rechtsanwaltszulassung (§§ 2 Abs. 1, 3 des Gesetzes über außergerichtliche Rechtsdienstleistungen - RDG; vgl. BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 21).

    Dies kann jedoch letztlich dahinstehen (dazu BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 23), da es bei der Klägerin jedenfalls an der äußeren Form der anwaltlichen Tätigkeit fehlt.

    Unabhängiges Organ der Rechtspflege und damit Rechtsanwalt sei der Syndikus nur in seiner freiberuflichen Tätigkeit außerhalb seines Dienstverhältnisses (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 44f.; BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 27; BSG, Urteile v. 3.4.2014, a.a.O.; dazu BVerfG, Beschlüsse v. 19.7.2016, 1 BvR 2584/14 und v. 22.7.2016, 1 BvR 2534/14; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 32).

    In Übereinstimmung dazu versteht der EuGH unter &8223;unabhängigen Rechtsanwälten"” Anwälte, &8223;die nicht durch einen Dienstvertrag an den Mandanten gebunden sind."” Auch er unterscheidet demnach zwischen der mit dem Beruf eines Rechtsanwalts nicht zu vereinbarenden juristischen Beratungstätigkeit für einen Dienstherrn und der anwaltlichen Tätigkeit für Dritte (vgl. dazu insgesamt: BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 28ff.; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 24f., jeweils m.w.N.; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 50, jeweils juris).

    Allein die Eingliederung in die vorgegebene Arbeitsorganisation ist mit dem Berufsbild bereits unvereinbar (BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 42 m.w.N.; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 29; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 51).

    Dadurch erfolgt keine Verklammerung der Beschäftigung und der Tätigkeit als Rechtsanwältin zu einer ungetrennt zu beurteilenden Einheit (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 34f zur Ablehnung der Vier-Kriterien-Theorie [rechtsberatend, rechtsvermittelnd, rechtsentscheidend, rechtsgestaltend] als Umgehungslösung).

    § 6 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 SGB VI ist ferner als abschließende Ausnahmeregelung einer weiten, erweiternden oder analogen Anwendung weder bedürftig noch fähig (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 39; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, a.a.O., Rdnr. 38; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, a.a.O., Rdnr. 56).

    Dies laufe auf einen nicht vor den Gerichten verfolgbaren Anspruch auf Gesetzgebung hinaus (vgl. insgesamt zu diesem Komplex: BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 48ff., ebenfalls BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 45ff.; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17 Rdnr. 36; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 57).

  • BSG, 15.12.2016 - B 5 RE 7/16 R

    Rentenversicherung - Befreiung von der Versicherungspflicht - angestellter

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Eine Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung kommt nur in Betracht, wenn ein- und dieselbe Erwerbstätigkeit gleichzeitig zu zwei Versicherungsverhältnissen führt, d.h. zur Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung und zusätzlich zur Mitgliedschaft in einer berufsständischen Versorgungseinrichtung und einer berufsständischen Kammer (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 37; BSG, Urteil v. 15.12.2017, B 5 RE 7/16 R, Rdnr. 20; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 18).

    Ob eine Tätigkeit auch ihrer äußeren Form nach als anwaltliche Tätigkeit zu bewerten ist, entscheidet sich nach der BRAO (BSG, Urteil v. 15.12.2017, B 5 RE 7/16 R, Rdnr. 21, 23).

    Darüber hinaus verbietet es die Ausübung einer Tätigkeit unter Verstoß gegen die Rechtsordnung, wie etwa die Beratung von Rechtssuchenden unter Umgehung der Gesetze (vgl. dazu insg.: BSG, Urteil v. 15.12.2017, B 5 RE 7/16 R, Rdnr. 24f., juris).

    Unabhängiges Organ der Rechtspflege und damit Rechtsanwalt sei der Syndikus nur in seiner freiberuflichen Tätigkeit außerhalb seines Dienstverhältnisses (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 44f.; BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 27; BSG, Urteile v. 3.4.2014, a.a.O.; dazu BVerfG, Beschlüsse v. 19.7.2016, 1 BvR 2584/14 und v. 22.7.2016, 1 BvR 2534/14; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 32).

    In Übereinstimmung dazu versteht der EuGH unter &8223;unabhängigen Rechtsanwälten"” Anwälte, &8223;die nicht durch einen Dienstvertrag an den Mandanten gebunden sind."” Auch er unterscheidet demnach zwischen der mit dem Beruf eines Rechtsanwalts nicht zu vereinbarenden juristischen Beratungstätigkeit für einen Dienstherrn und der anwaltlichen Tätigkeit für Dritte (vgl. dazu insgesamt: BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 28ff.; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 24f., jeweils m.w.N.; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 50, jeweils juris).

    Allein die Eingliederung in die vorgegebene Arbeitsorganisation ist mit dem Berufsbild bereits unvereinbar (BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 42 m.w.N.; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 29; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 51).

    (c) Vor dem Hintergrund der mangelnden äußeren Form ist der weitere Prüfungsschritt, ob der Rechtsanwalt entsprechend dem vermittelten Bild auch tatsächlich als unabhängiges Organ der Rechtspflege fungierte, was sich nach dem Inhalt des zwischen ihm und dem Unternehmer geschlossenen Vertrages entscheidet, entbehrlich (BSG, Urteil v. 15.12.2017, B 5 RE 7/16 R, Rdnr. 42).

  • LSG Bayern, 13.02.2019 - L 13 R 525/17

    Befreiung einer Syndikusanwältin von der Befreiung in der gesetzlichen

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Dementsprechend hat die Klägerin auch beide Bescheide nebeneinander angefochten (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 16ff.; BSG, Beschluss v. 23.7.2019, B 5 RE 5/19 B, Rdnr. 12; BSG, Beschluss v. 22.3.2018, a.a.O.; Landessozialgericht [LSG] Berlin-Brandenburg, Urteil v. 10.4.2019, L 16 R 255/18, Rdnr. 17; Bayrisches LSG [BayLSG], Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 23 ff.; jeweils juris).

    Der Bescheid vom 16.1.2017 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 24.10.2017 beruht auf § 231 Abs. 4b SGB VI, dessen Tatbestandsvoraussetzungen von denjenigen des vorliegend streitrelevanten § 6 Abs. 1 Satz 1 SGB VI deutlich abweichen (vgl. dazu auch BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 31).

    Eine weitergehende Befreiung aufgrund einer anderen Vorschrift kann die Klägerin insofern nicht mehr erreichen (BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, a.a.O., Rdnr. 22).

    Unabhängiges Organ der Rechtspflege und damit Rechtsanwalt sei der Syndikus nur in seiner freiberuflichen Tätigkeit außerhalb seines Dienstverhältnisses (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 44f.; BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 27; BSG, Urteile v. 3.4.2014, a.a.O.; dazu BVerfG, Beschlüsse v. 19.7.2016, 1 BvR 2584/14 und v. 22.7.2016, 1 BvR 2534/14; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 32).

    Dass die Beklagte die Vier-Kriterien-Theorie angewandt hat, ist auch nicht geeignet Vertrauensschutz für diejenigen Personen zu eröffnen, die noch keine Befreiung erlangt haben (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 13/14 R, Rdnr. 58; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, a.a.O., Rdnr. 32).

    § 6 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 SGB VI ist ferner als abschließende Ausnahmeregelung einer weiten, erweiternden oder analogen Anwendung weder bedürftig noch fähig (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 39; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, a.a.O., Rdnr. 38; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, a.a.O., Rdnr. 56).

    Dies laufe auf einen nicht vor den Gerichten verfolgbaren Anspruch auf Gesetzgebung hinaus (vgl. insgesamt zu diesem Komplex: BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 48ff., ebenfalls BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 45ff.; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17 Rdnr. 36; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 57).

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 21.11.2014 - L 14 R 417/12

    Erstmalige Befreiung eines Unternehmensjuristen von der Versicherungspflicht

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    In Übereinstimmung dazu versteht der EuGH unter &8223;unabhängigen Rechtsanwälten"” Anwälte, &8223;die nicht durch einen Dienstvertrag an den Mandanten gebunden sind."” Auch er unterscheidet demnach zwischen der mit dem Beruf eines Rechtsanwalts nicht zu vereinbarenden juristischen Beratungstätigkeit für einen Dienstherrn und der anwaltlichen Tätigkeit für Dritte (vgl. dazu insgesamt: BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 28ff.; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 24f., jeweils m.w.N.; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 50, jeweils juris).

    Allein die Eingliederung in die vorgegebene Arbeitsorganisation ist mit dem Berufsbild bereits unvereinbar (BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 42 m.w.N.; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 29; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 51).

    § 6 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 SGB VI ist ferner als abschließende Ausnahmeregelung einer weiten, erweiternden oder analogen Anwendung weder bedürftig noch fähig (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 39; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, a.a.O., Rdnr. 38; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, a.a.O., Rdnr. 56).

    Dies laufe auf einen nicht vor den Gerichten verfolgbaren Anspruch auf Gesetzgebung hinaus (vgl. insgesamt zu diesem Komplex: BSG, Urteil v. 28.6.2018, B 5 RE 2/17 R, Rdnr. 48ff., ebenfalls BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 9/14 R, Rdnr. 45ff.; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17 Rdnr. 36; LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, L 14 R 417/12, Rdnr. 57).

    Von Verfassungs wegen besteht kein Anspruch auf Gleichheit im Unrecht bzw. Fehlerwiederholung (vgl. BVerfG, Beschluss v. 28.6.1993, 1 BvR 390/89; BVerfG, Beschluss v. 14.11.1988, 1 BvR 1298/88, vgl. insg.: LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, a.a.O., Rdnr. 60).

  • BSG, 03.04.2014 - B 5 RE 13/14 R

    Rentenversicherung - keine Befreiung von der Versicherungspflicht - zugelassener

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Sind die von den Versicherungszweigen jeweils geforderten Voraussetzungen einer Erwerbstätigkeit untereinander unvereinbar, kommt eine Anwendung von § 6 Abs. 1 S 1 Nr. 1 SGB VI nicht in Betracht (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 40, BSG, Urteile v. 3.4.2014, B 5 RE 13/14 R, B 5 RE 9/14 R und B 5 RE 3/14 R, jeweils juris).

    Dass die Beklagte die Vier-Kriterien-Theorie angewandt hat, ist auch nicht geeignet Vertrauensschutz für diejenigen Personen zu eröffnen, die noch keine Befreiung erlangt haben (BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 13/14 R, Rdnr. 58; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, a.a.O., Rdnr. 32).

    Auch gebe es von Verfassungs wegen kein Wahlrecht zugunsten der jeweils günstigsten Versorgungsmöglichkeit (vgl. insgesamt die Nachweise bei BSG, Urteil v. 9.3.2005, B 12 RA 8/03 R, SozR 4-2600 § 6 Nr. 3 Rdnr 6; BSG, Urteil v. 3.4.2014, B 5 RE 13/14 R,).

  • BSG, 22.03.2018 - B 5 RE 5/16 R

    Befreiung von der Rentenversicherungspflicht - approbierter Apotheker - Tätigkeit

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Allerdings bezieht sich der in der Chronologie zunächst ergangene Bescheid auf den ehemaligen Status der Klägerin als Rechtsanwältin und der nachfolgende Bescheid auf ihren Status als Syndikusrechtsanwältin, welche entgegen der Ansicht der Klägerin auch nicht identisch sind (BSG, Beschluss v. 22.3.2018, a.a.O., Rn. 27 ff).

    Dementsprechend hat die Klägerin auch beide Bescheide nebeneinander angefochten (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 16ff.; BSG, Beschluss v. 23.7.2019, B 5 RE 5/19 B, Rdnr. 12; BSG, Beschluss v. 22.3.2018, a.a.O.; Landessozialgericht [LSG] Berlin-Brandenburg, Urteil v. 10.4.2019, L 16 R 255/18, Rdnr. 17; Bayrisches LSG [BayLSG], Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 23 ff.; jeweils juris).

    c) Die ursprünglich rechtmäßig erteilten Befreiungsbescheide haben mit dem Ende der Arbeitslosigkeit bzw. dem Ende der Bewilligung des Existenzgründerzuschusses am 31.10.2006 ebenso wie im Falle der Aufgabe einer Tätigkeit bei einem bezeichneten Arbeitgeber ihre Wirkung für die Klägerin verloren und sind mit diesem Zeitpunkt gemäß § 39 Abs. 2 SGB X unwirksam geworden, weil sie sich auf andere Weise erledigt haben (BSG, Urteil v. 22.3.2018, B 5 RE 5/16 R; vgl. dazu auch zu § 231 S. 1 SGB VI: BSG, Urteil v. 5.12.2017, B 12 KR 11/15 R, Rdnr. 20ff., jeweils juris).

  • BSG, 23.07.2019 - B 5 RE 5/19 B

    Rückwirkende Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Dementsprechend hat die Klägerin auch beide Bescheide nebeneinander angefochten (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 16ff.; BSG, Beschluss v. 23.7.2019, B 5 RE 5/19 B, Rdnr. 12; BSG, Beschluss v. 22.3.2018, a.a.O.; Landessozialgericht [LSG] Berlin-Brandenburg, Urteil v. 10.4.2019, L 16 R 255/18, Rdnr. 17; Bayrisches LSG [BayLSG], Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 23 ff.; jeweils juris).

    Die Frage, ob Mindestbeiträge zum Versorgungswerk als einkommensbezogene Pflichtbeiträge im Sinne des § 231 Abs. 4b Satz 4 SGB VI zu sehen sind, ist im Rahmen der beantragten Befreiung nach § 6 Abs. 1 Satz 1 SGB VI jedoch nicht streitrelevant (vgl. zu der Auslegung des Tatbestandsmerkmals "einkommensbezogene Pflichtbeiträge" im Sinne des § 231 Abs. 4b Satz 4 SGB VI: z.B. LSG Baden-Württemberg, Urteil v. 16.10.2018, L 13 R 4841/17; folgende Revisionen zu dieser Frage sind zudem beim 5. Senat des BSG anhängig: B 5 RE 5/19 R, B 5 RE 4/19 R und B 5 RE 3/19 R).

  • BVerfG, 19.07.2016 - 1 BvR 2584/14

    Kein fortbestehendes Rechtsschutzbedürfnis bei Verfassungsbeschwerden von

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Unabhängiges Organ der Rechtspflege und damit Rechtsanwalt sei der Syndikus nur in seiner freiberuflichen Tätigkeit außerhalb seines Dienstverhältnisses (BSG, Urteil v. 28.6.2018, a.a.O., Rdnr. 44f.; BSG, Urteil v. 15.12.2017, a.a.O., Rdnr. 27; BSG, Urteile v. 3.4.2014, a.a.O.; dazu BVerfG, Beschlüsse v. 19.7.2016, 1 BvR 2584/14 und v. 22.7.2016, 1 BvR 2534/14; BayLSG, Urteil v. 13.2.2019, L 13 R 525/17, Rdnr. 32).
  • BVerfG, 28.06.1993 - 1 BvR 390/89

    Verfassungsmäßigkeit der Steuerfreiheit von Nebentätigkeitsvergütungen Beamter

    Auszug aus LSG Nordrhein-Westfalen, 27.11.2019 - L 8 R 1083/16
    Von Verfassungs wegen besteht kein Anspruch auf Gleichheit im Unrecht bzw. Fehlerwiederholung (vgl. BVerfG, Beschluss v. 28.6.1993, 1 BvR 390/89; BVerfG, Beschluss v. 14.11.1988, 1 BvR 1298/88, vgl. insg.: LSG NRW, Urteil v. 21.11.2014, a.a.O., Rdnr. 60).
  • BSG, 13.12.2018 - B 5 RE 1/18 R

    Befreiung von der Rentenversicherungspflicht bei der Mitgliedschaft in einer

  • BVerwG, 23.03.2000 - 1 B 15.00

    Voraussetzungen für die Grundsatzrevision - Pflichtmitgliedschaft eines

  • BSG, 09.03.2005 - B 12 RA 8/03 R

    Freiwilliges Mitglied einer berufsständischen Kammer - kein Recht auf Befreiung

  • BVerfG, 20.05.1996 - 1 BvR 21/96

    Bestimmtheitsgrundsatz: Beschäftigungsverhältnis i.S. von § 7 Abs. 1 SGB IV

  • BSG, 05.12.2017 - B 12 KR 11/15 R

    Rentenversicherung - Befreiung von der Versicherungspflicht - angestellte

  • BSG, 03.04.2014 - B 5 RE 3/14 R

    Kein Befreiungsanspruch abhängig beschäftigter "Syndikusanwälte" von der

  • BVerfG, 22.07.2016 - 1 BvR 2534/14

    Kein fortbestehendes Rechtsschutzbedürfnis bei Verfassungsbeschwerden von

  • BSG, 03.05.2018 - B 5 RE 5/18 B

    Befreiung von der Rentenversicherungspflicht

  • BSG, 13.12.2018 - B 5 RE 3/18 R

    Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung bei

  • BVerfG, 26.06.2007 - 1 BvR 2204/00

    Rentenversicherungspflicht für selbstständige Lehrer verfassungsgemäß

  • BVerfG, 14.11.1988 - 1 BvR 1298/88
  • BSG - B 5 RE 4/19 R (Verfahren ohne Entscheidung erledigt)

    Rechtsanwältin M. W. ./. Deutsche Rentenversicherung Bund, 2 Beigeladene -

  • LSG Berlin-Brandenburg, 10.04.2019 - L 16 R 255/18

    Rentenversicherung - Syndikusrechtsanwalt - rückwirkende Befreiung von der

  • BSG, 23.09.2020 - B 5 RE 3/19 R

    Syndikusrechtsanwälte: Rentenversicherung muss Beiträge zurückzahlen

  • BSG, 26.10.2017 - B 8 SO 12/16 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Zulässigkeit einer Anschlussberufung -

  • BSG, 22.03.2018 - B 5 RE 12/17 B

    Begründung der Nichtzulassungsbeschwerde im sozialgerichtlichen Verfahren

  • BSG, 05.05.2010 - B 6 KA 6/09 R

    Sozialgerichtliches Verfahren - Zulässigkeit der Anschlussberufung - Vertragsarzt

  • LSG Baden-Württemberg, 16.10.2018 - L 13 R 4841/17

    Rentenversicherung - Syndikusrechtsanwalt - rückwirkende Befreiung von der

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