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OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18 |
Volltextveröffentlichungen (8)
- openjur.de
- BAYERN | RECHT
StGB § 55 Abs. 1, § 266a; StPO § 244 Abs. 2, § 249 Abs. 2, § 274, § 354 Abs. 1, § 358 Abs. 2 S. 1
Einzelstrafenfestsetzung durch Revisionsgericht nach fehlerhafter nachträglicher Gesamtstrafenbildung - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
- rewis.io
Einzelstrafenfestsetzung durch Revisionsgericht nach fehlerhafter nachträglicher Gesamtstrafenbildung
- ra.de
- rewis.io
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Vorenthalten; Veruntreuen; Arbeitsentgelt; Urteil; Berufungsurteil; Revision; Verfahrensrüge; Sachrüge; Strafausspruch; Einzelstrafe; Einbeziehung; Gesamtstrafe; Gesamtfreiheitsstrafe; Gesamtstrafenbildung; Strafaussetzung; Bewährung; nachträglich; Aufklärungspflicht; ...
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (9)
- BGH, 16.09.2014 - 3 StR 423/14
Rechtsfehlerhafte Gesamtstrafenbildung (Einbeziehung einer nicht vor der früheren …
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Maßgeblicher Zeitpunkt der Begehung der Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB ist derjenige der Tatbeendigung (st.Rspr., u.a. Anschluss an BGH, Beschl. v. 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg Beschl. v. 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29).Maßgeblicher Zeitpunkt, zu dem eine Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB begangen wurde, ist indes nicht etwa die Tatvollendung, sondern vielmehr ihre Beendigung (vgl. BGH, Beschluss vom 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg, Beschluss vom 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29;… Fischer StGB 65. Aufl. § 55 Rn. 7 m.w.N.).
- BGH, 27.09.1991 - 2 StR 315/91
Vorenthalten von Arbeitnehmeranteilen der Beiträge zur Sozialversicherung im …
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Bei Taten nach § 266a I und II StGB tritt Tatbeendigung erst mit Erlöschen der Beitragspflicht ein (u.a. Anschluss BGH Beschl. v. 26.07.2017 - 1 StR 180/17 = wistra 2018, 206, 28.10.2008 - 5 StR 166/08 = BGHSt 53, 24 und 27.09.1991 - 2 StR 315/91 = wistra 1992, 23).b) Da es sich beim Tatbestand des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt nach § 266a StGB um ein echtes Unterlassungsdelikt handelt, das die Nichtabführung der Beiträge unter Strafe stellt, ist Beendigung zu dem Zeitpunkt eingetreten, zu dem die Beitragspflicht erloschen ist, sei es durch Beitragsentrichtung oder Wegfall des Beitragsschuldners (BGH, Beschluss vom 26.07.2017 - 1 StR 180/17 = wistra 2018, 206, 28.10.2008 - 5 StR 166/08 = BGHSt 53, 24 und 27.09.1991 - 2 StR 315/91 = wistra 1992, 23).
- BGH, 08.12.2015 - 3 StR 430/15
Keine ausreichenden Feststellungen zur subjektiven Tatseite beim Betrug …
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Maßgeblicher Zeitpunkt der Begehung der Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB ist derjenige der Tatbeendigung (st.Rspr., u.a. Anschluss an BGH, Beschl. v. 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg Beschl. v. 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29).Maßgeblicher Zeitpunkt, zu dem eine Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB begangen wurde, ist indes nicht etwa die Tatvollendung, sondern vielmehr ihre Beendigung (vgl. BGH, Beschluss vom 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg, Beschluss vom 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29;… Fischer StGB 65. Aufl. § 55 Rn. 7 m.w.N.).
- OLG Bamberg, 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16
Tatvollendung und Tatbeendigung bei Eingehungsbetrug, Bildung einer Gesamtstrafe
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Maßgeblicher Zeitpunkt der Begehung der Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB ist derjenige der Tatbeendigung (st.Rspr., u.a. Anschluss an BGH, Beschl. v. 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg Beschl. v. 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29).Maßgeblicher Zeitpunkt, zu dem eine Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB begangen wurde, ist indes nicht etwa die Tatvollendung, sondern vielmehr ihre Beendigung (vgl. BGH, Beschluss vom 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg, Beschluss vom 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29;… Fischer StGB 65. Aufl. § 55 Rn. 7 m.w.N.).
- BGH, 28.10.2008 - 5 StR 166/08
Insolvenzverschleppung (kein Entfallen der Insolvenzantragspflicht des Schuldners …
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Bei Taten nach § 266a I und II StGB tritt Tatbeendigung erst mit Erlöschen der Beitragspflicht ein (u.a. Anschluss BGH Beschl. v. 26.07.2017 - 1 StR 180/17 = wistra 2018, 206, 28.10.2008 - 5 StR 166/08 = BGHSt 53, 24 und 27.09.1991 - 2 StR 315/91 = wistra 1992, 23).b) Da es sich beim Tatbestand des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt nach § 266a StGB um ein echtes Unterlassungsdelikt handelt, das die Nichtabführung der Beiträge unter Strafe stellt, ist Beendigung zu dem Zeitpunkt eingetreten, zu dem die Beitragspflicht erloschen ist, sei es durch Beitragsentrichtung oder Wegfall des Beitragsschuldners (BGH, Beschluss vom 26.07.2017 - 1 StR 180/17 = wistra 2018, 206, 28.10.2008 - 5 StR 166/08 = BGHSt 53, 24 und 27.09.1991 - 2 StR 315/91 = wistra 1992, 23).
- BGH, 07.12.1990 - 2 StR 513/90
Gesamtstrafenbildung bei Straftat zwischen rechtskräftigen Vorverurteilungen
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Hat das Tatgericht rechtsfehlerhaft die Einzelstrafen aus einem früheren Urteil zur Bildung einer Gesamtstrafe herangezogen, ist die neu festzusetzende Gesamtstrafe aufgrund des revisionsrechtlichen Verschlechterungsverbots (§ 358 II 1 StPO) in dem Rahmen zu halten, der sich aus der Differenz zwischen der aufgehobenen und der im früheren Verfahren gebildeten Gesamtstrafe ergibt; dies gilt auch, wenn die Einsatzstrafe höher ist als die neu festzusetzende Gesamtstrafe (Anschluss an BGH, Beschl. v. 20.09.2012 - 3 StR 220/12 = NStZ-RR 2013, 6 und 07.12.1990 - 2 StR 513/90 = NJW 1991, 1763 = NStZ 1991, 182 = StV 1993, 26 = MDR 1991, 359 = JR 1991, 513 = BGHR StPO § 358 Abs. 2 Nachteil 4).a) Da das Tatgericht rechtsfehlerhaft die Einzelstrafen aus einem früheren Urteil zur Bildung einer Gesamtstrafe herangezogen hat, führt das in § 358 II 1 StPO normierte revisionsrechtliche Verbot der Schlechterstellung dazu, dass die neu festzusetzende Gesamtstrafe in dem Rahmen zu halten ist, der sich aus der Differenz zwischen der aufgehobenen und der im früheren Verfahren gebildeten Gesamtstrafe ergibt (BGH, Beschluss vom 20.09.2012 - 3 StR 220/12 = NStZ-RR 2013, 6 und 07.12.1990 - 2 StR 513/90 = NJW 1991, 1763 = NStZ 1991, 182 = StV 1993, 26 = MDR 1991, 359 = JR 1991, 513 = BGHR StPO § 358 II Nachteil 4;… KK/Gericke StPO 7. Aufl. § 358 Rn. 29).
- BGH, 26.07.2017 - 1 StR 180/17
Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt (Beendigung)
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Bei Taten nach § 266a I und II StGB tritt Tatbeendigung erst mit Erlöschen der Beitragspflicht ein (u.a. Anschluss BGH Beschl. v. 26.07.2017 - 1 StR 180/17 = wistra 2018, 206, 28.10.2008 - 5 StR 166/08 = BGHSt 53, 24 und 27.09.1991 - 2 StR 315/91 = wistra 1992, 23).b) Da es sich beim Tatbestand des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt nach § 266a StGB um ein echtes Unterlassungsdelikt handelt, das die Nichtabführung der Beiträge unter Strafe stellt, ist Beendigung zu dem Zeitpunkt eingetreten, zu dem die Beitragspflicht erloschen ist, sei es durch Beitragsentrichtung oder Wegfall des Beitragsschuldners (BGH, Beschluss vom 26.07.2017 - 1 StR 180/17 = wistra 2018, 206, 28.10.2008 - 5 StR 166/08 = BGHSt 53, 24 und 27.09.1991 - 2 StR 315/91 = wistra 1992, 23).
- BGH, 20.09.2012 - 3 StR 220/12
Bildung der Gesamtstrafe (rechtsfehlerhafte Einbeziehung der Strafe aus einem …
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Hat das Tatgericht rechtsfehlerhaft die Einzelstrafen aus einem früheren Urteil zur Bildung einer Gesamtstrafe herangezogen, ist die neu festzusetzende Gesamtstrafe aufgrund des revisionsrechtlichen Verschlechterungsverbots (§ 358 II 1 StPO) in dem Rahmen zu halten, der sich aus der Differenz zwischen der aufgehobenen und der im früheren Verfahren gebildeten Gesamtstrafe ergibt; dies gilt auch, wenn die Einsatzstrafe höher ist als die neu festzusetzende Gesamtstrafe (Anschluss an BGH, Beschl. v. 20.09.2012 - 3 StR 220/12 = NStZ-RR 2013, 6 und 07.12.1990 - 2 StR 513/90 = NJW 1991, 1763 = NStZ 1991, 182 = StV 1993, 26 = MDR 1991, 359 = JR 1991, 513 = BGHR StPO § 358 Abs. 2 Nachteil 4).a) Da das Tatgericht rechtsfehlerhaft die Einzelstrafen aus einem früheren Urteil zur Bildung einer Gesamtstrafe herangezogen hat, führt das in § 358 II 1 StPO normierte revisionsrechtliche Verbot der Schlechterstellung dazu, dass die neu festzusetzende Gesamtstrafe in dem Rahmen zu halten ist, der sich aus der Differenz zwischen der aufgehobenen und der im früheren Verfahren gebildeten Gesamtstrafe ergibt (BGH, Beschluss vom 20.09.2012 - 3 StR 220/12 = NStZ-RR 2013, 6 und 07.12.1990 - 2 StR 513/90 = NJW 1991, 1763 = NStZ 1991, 182 = StV 1993, 26 = MDR 1991, 359 = JR 1991, 513 = BGHR StPO § 358 II Nachteil 4;… KK/Gericke StPO 7. Aufl. § 358 Rn. 29).
- BGH, 16.02.2016 - 4 StR 476/15
Frist zur Einbeziehung einer Straftat bei der nachträglichen Bildung der …
Auszug aus OLG Bamberg, 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18
Maßgeblicher Zeitpunkt der Begehung der Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB ist derjenige der Tatbeendigung (st.Rspr., u.a. Anschluss an BGH, Beschl. v. 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg Beschl. v. 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29).Maßgeblicher Zeitpunkt, zu dem eine Tat i.S.d. § 55 I 1 StGB begangen wurde, ist indes nicht etwa die Tatvollendung, sondern vielmehr ihre Beendigung (vgl. BGH, Beschluss vom 16.09.2014 - 3 StR 423/14, 16.02.2016 - 4 StR 476/15 und 08.12.2015 - 3 StR 430/15 [jeweils bei juris]; OLG Bamberg, Beschluss vom 17.03.2016 - 3 OLG 8 Ss 18/16 = ZWH 2016, 208 = wistra 2016, 332 = StV 2017, 117 = OLGSt StGB § 263 Nr. 29;… Fischer StGB 65. Aufl. § 55 Rn. 7 m.w.N.).
- LG Baden-Baden, 12.11.2018 - 6 Ns 305 Js 5919/16
Beginn der Verjährung bei Taten nach § 266a StGB
Die Auffassung des BGH wird geteilt vom OLG Jena (Urteil vom 20.05.2005 - 1 Ss 252/04 - NStZ-RR 2006, 170) und vom OLG Bamberg (Beschluss vom 25.06.2018 - 3 OLG 110 Ss 41/18 - juris).