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   OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16   

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OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16 (https://dejure.org/2021,46662)
OLG Braunschweig, Entscheidung vom 18.11.2021 - 3 Kap 1/16 (https://dejure.org/2021,46662)
OLG Braunschweig, Entscheidung vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16 (https://dejure.org/2021,46662)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    A.F. ; § 13 Abs. 1 WpHG; a.F. ; § 15 Abs. 1 WpHG; a.F. ; § 15 Abs. 3 WpHG; a.F. ; § 37 Abs. 2 WpHG; a.F. ; § 37b Abs. 1 WpHG; § 31 BGB; § 166 BGB; § 826 BGB; § 826 Abs. 1 BGB
    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW mit einem Motor der Baureihe EA 189; Voraussetzung für Verkauf und Zulassung von Fahrzeugen auf dem US-amerikanischen Markt; Begriff der Insiderinformation; Nemo-tenetur-Grundsatz; Ad-hoc-Publizitätspflicht

  • gesellschaftsrechtskanzlei.com

    BGB § 826, Kapitalanleger-Musterverfahren, Kursrelevanz § 15 Abs. 3 WpHG a.F., Nemo-tenetur-Grundsatz, rechtmäßiges Alternativverhalten, Wissenzurechnung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Hinweisbeschluss im Kapitalanleger-Musterverfahren D... I... GmbH gegen V... AG und P... Automobil Holding SE

  • rechtsportal.de

    Hinweisbeschluss im Kapitalanleger-Musterverfahren D... I... GmbH gegen V... AG und P... Automobil Holding SE

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • niedersachsen.de (Pressemitteilung)

    Hinweisbeschluss im Kapitalanleger-Musterverfahren gegen VW und Porsche vor dem Oberlandesgericht Braunschweig

  • zbb-online.com (Leitsatz)

    Haftung bei Vorliegen einer zur Ad-hoc-Mitteilung verpflichtenden Insiderinformation ohne Befreiungsmöglichkeit

  • die-aktiengesellschaft.de (Leitsatz)

    Haftung wegen Verletzung der Pflicht zur Ad-hoc-Publizität im Dieselskandal

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Hinweisbeschluss im Kapitalanleger-Musterverfahren gegen VW und Porsche vor dem Oberlandesgericht Braunschweig - Haftung wegen unterlassener Ad-hoc-Mitteilung schon ab 2008

Papierfundstellen

  • BB 2021, 2817
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (26)

  • BGH, 23.04.2013 - II ZB 7/09

    Vorlage des Bundesgerichtshofs an den Gerichtshof der Europäischen Union im

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    aa) Konkret i.S.d. § 13 Abs. 1 Satz 1 WpHG a.F. ist eine Information, wenn sie spezifisch genug ist, um einen Schluss auf die mögliche Auswirkung des bereits existierenden Umstands oder des bereits eingetretenen Ereignisses auf die Kurse von Finanzinstrumenten zuzulassen (BGH, Beschluss vom 23. April 2013 - II ZB 7/09 -["Geltl"], NJW 2013, 2114 [2116 Rn. 19]).

    Die Prüfung soll nach dem zur Auslegung heranzuziehenden ersten Erwägungsgrund der Richtlinie 2003/124/EG der Kommission vom 22. Dezember 2003 zur Durchführung der Richtlinie 2003/6 betreffend die Begriffsbestimmung und die Veröffentlichung von Insiderinformation und die Begriffsbestimmung der Marktmanipulation (vgl. EuGH, Urteil vom 28. Juni 2012 - C-19/11 - ["Geltl"], NJW 2012, 2787 [2789 f. Rn. 55]) anhand der ex ante vorliegenden Informationen erfolgen und soll die möglichen Auswirkungen der Information in Betracht ziehen, insbesondere unter Berücksichtigung der Gesamttätigkeit des Emittenten, der Verlässlichkeit der Informationsquelle und sonstiger Marktvariablen, die das entsprechende Finanzinstrument beeinflussen (BGH, Beschluss vom 23. April 2013 - II ZB 7/09 - ["Geltl"], NJW 2013, 2114 [2117 Rn. 22]).

    Ein verständiger Anleger wird bei Vorliegen einer präzisen Information über einen eingetretenen Umstand, der auf ein zukünftiges Ereignis hinweist, zwar den Grad der Wahrscheinlichkeit des Eintritts dieses Ereignis in Betracht ziehen (vgl. BGH, Beschluss vom 23. April 2013 - II ZB 7/09 - ["Geltl"], NJW 2013, 2114 [2117 Rn. 25]; EuGH Urteil vom 28. Juni 2012 - C-19/11 - ["Geltl"], NJW 2012, 2787 [2789 f. Rn. 55]).

    In diesem Sinne dürfte auch der Bundesgerichtshof in seiner dritten "Geltl"-Entscheidung zu verstehen sein; dort weist er zwar zunächst darauf hin, dass eine Feststellung, ob die Befreiung von der Pflicht zur unverzüglichen Veröffentlichung einer Insiderinformation nach § 15 Abs. 3 WpHG a.F. eine bewusste Entscheidung über den Aufschub der Veröffentlichung voraussetzte, nicht getroffen werden müsse, wenn der Emittent sich auf ein rechtmäßiges Alternativverhalten berufen könne (BGH, Beschluss vom 23. April 2013 - II ZB 7/09 - ["Geltl"], NJW 2013, S. 2114 [2118 Rn. 33]).

    Im Falle eines Anspruchs aus § 37b WpHG a.F. ist es zwar - auch unter Berücksichtigung des Schutzzwecks der Norm - nicht grundsätzlich ausgeschlossen, diesen Einwand im Hinblick auf die Selbstbefreiungsoption des § 15 Abs. 3 WpHG a.F. zu erheben (BGH, Beschluss vom 23. April 2013 - II ZB 7/09 - ["Geltl"], NJW 2013, 2114 [2118 Rn. 34]).

    Dies setzt die Kontrolle des Zugangs zu den Informationen voraus (§ 7 WpAV a.F.), und dass diejenigen Personen, die Zugang zu den Insiderinformationen haben, deren Veröffentlichung aufgeschoben wurde, tatsächlich über die Rechtsfolgen von Verstößen aufgeklärt und über ihre Pflichten belehrt sind (BGH, Beschluss vom 23. April 2013 - II ZB 7/09 - ["Geltl"], NJW 2013, 2114 [2119 Rn. 35]).

  • BGH, 02.02.1996 - V ZR 239/94

    Wissenszurechnung bei arbeitsteiliger Organisationsform

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    a) Der Bundesgerichtshof hat die Grundsätze der Wissenszurechnung und Wissenszusammenrechnung für den rechtsgeschäftlichen Verkehr mit juristischen Personen in entsprechender Anwendung von § 166 BGB entwickelt (vgl. etwa BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 13; vom 24. Januar 1992 - V ZR 262/90 -, BGHZ 117, 104-109, Rn. 11 f.; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20-22; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 15 ff., jeweils juris).

    Die Frage der Wissenszurechnung lässt sich nicht mit logisch-begrifflicher Stringenz, sondern nur in wertender Beurteilung entscheiden (BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 14; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20; vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917, Rn. 17, jeweils juris).

    Von den hierbei vom BGH herangezogenen Wertungskriterien scheidet das sog. Gleichstellungsargument als Ausprägung des Verkehrsschutzgedankens (vgl. BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327 = NJW 1990, 975, Rn. 14, 16; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30 = NJW 1996, 1339, Rn. 21, vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917-1919, Rn 17; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 16, jeweils juris) für den Bereich der Ad-hoc -Mitteilungspflicht von vornherein aus, da diese ohnehin nur Emittenten trifft (ebenso Sajnovitz, WM 2016, 765, 768).

    Soweit ohne Anführung des Gleichstellungsarguments für eine Wissenszurechnung auf den Verkehrsschutz oder Vertrauensschutz abgestellt und dies mit der Wissensaufspaltung in arbeitsteiligen Organisationen begründet wird (vgl. etwa BGH, Urteile vom 1. Juni 1989 - III ZR 261/87 -, WM 1989, 1364 = NJW 1989, 2879, Rn. 21-27,vom 24. Januar 1992 - V ZR 262/90 -, BGHZ 117, 104, Rn. 11 f.; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30 = NJW 1996, 1339, Rn. 22; vom 12. Oktober 2006 - VII ZR 272/05 -, Rn. 15; vom 20. Oktober 2011 - III ZR 252/10 -, VersR 2012, 587, Rn. 21; jeweils juris), wird man für eine entsprechende Anwendung dieses Gedankens auf den Bereich der Ad-hoc -Mitteilungspflicht verlangen müssen, dass die Haftungsnormen der §§ 37b und 37c WpHG a.F. eine entsprechende Verkehrs- oder Vertrauenserwartung rechtfertigen (vgl. Sajnovitz, WM 2016, 765, 768; Schubert, in MüKo-BGB, 9. Aufl. 2021, § 166, Rn. 64, 69 f.).

  • BGH, 08.12.1989 - V ZR 246/87

    Arglistiges Verschweigen eines Mangels eines verkauften Grundstücks durch eine

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    a) Der Bundesgerichtshof hat die Grundsätze der Wissenszurechnung und Wissenszusammenrechnung für den rechtsgeschäftlichen Verkehr mit juristischen Personen in entsprechender Anwendung von § 166 BGB entwickelt (vgl. etwa BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 13; vom 24. Januar 1992 - V ZR 262/90 -, BGHZ 117, 104-109, Rn. 11 f.; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20-22; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 15 ff., jeweils juris).

    Die Frage der Wissenszurechnung lässt sich nicht mit logisch-begrifflicher Stringenz, sondern nur in wertender Beurteilung entscheiden (BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 14; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20; vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917, Rn. 17, jeweils juris).

    Von den hierbei vom BGH herangezogenen Wertungskriterien scheidet das sog. Gleichstellungsargument als Ausprägung des Verkehrsschutzgedankens (vgl. BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327 = NJW 1990, 975, Rn. 14, 16; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30 = NJW 1996, 1339, Rn. 21, vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917-1919, Rn 17; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 16, jeweils juris) für den Bereich der Ad-hoc -Mitteilungspflicht von vornherein aus, da diese ohnehin nur Emittenten trifft (ebenso Sajnovitz, WM 2016, 765, 768).

  • OLG Stuttgart, 22.04.2009 - 20 Kap 1/08

    Aktionärsklage auf Schadenersatz wegen verspäteter Ad-hoc-Mitteilung über einen

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    Abzustellen ist dabei auf die Perspektive eines mit den Marktgegebenheiten vertrauten, börsenkundigen Anlegers (BGH, Urteil vom 13. Dezember 2011 - XI ZR 51/10 - ["IKB"], NJW 2012, 1800 [1804 Rn. 41]; OLG München, Musterentscheid vom 15. Dezember 2014 - KAP 3/10 - ["HRE"], juris, Rn. 453), der zum Zeitpunkt seines Handelns alle am Markt verfügbaren Informationen kennt (OLG Stuttgart, Musterentscheid vom 22. April 2009 - 20 Kap 1/08 - ["Geltl"], NZG 2009, 624 [628]; vgl. auch BaFin, Emittentenleitfaden, 4. Auflage 2013, Ziffer III.2.1.4, S. 35).

    Eine Befreiung nach dieser Vorschrift setzt immer eine bewusste Entscheidung des Emittenten voraus (so auch OLG Frankfurt, Beschluss vom 12. Februar 2009 - 2 Ss-OWi 514/08 -, NZG 2009, S. 391 [392]; Pfüller , in: Fuchs, WpHG, 2. Auflage 2016, § 15, Rn. 416-420 m.w.N.; a.A. OLG Stuttgart, Beschluss vom 22. April 2009 - 20 Kap 1/08 - ["Geltl"], NZG 2009, S. 624 [635]).

    Werden im Markt schon konkrete Informationen "gehandelt", kann ein weiteres Schweigen des Emittenten dazu allerdings in die Irre führen (OLG Stuttgart, Beschluss vom 22. April 2009 - 20 Kap 1/08 - ["Geltl"], NZG 2009, S. 624 [631] m.w.N.).

  • BGH, 15.04.1997 - XI ZR 105/96

    Sorgfaltspflichten der Bank bei Hereinnahme eines disparischen Schecks

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    Die Frage der Wissenszurechnung lässt sich nicht mit logisch-begrifflicher Stringenz, sondern nur in wertender Beurteilung entscheiden (BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 14; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20; vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917, Rn. 17, jeweils juris).

    Von den hierbei vom BGH herangezogenen Wertungskriterien scheidet das sog. Gleichstellungsargument als Ausprägung des Verkehrsschutzgedankens (vgl. BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327 = NJW 1990, 975, Rn. 14, 16; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30 = NJW 1996, 1339, Rn. 21, vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917-1919, Rn 17; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 16, jeweils juris) für den Bereich der Ad-hoc -Mitteilungspflicht von vornherein aus, da diese ohnehin nur Emittenten trifft (ebenso Sajnovitz, WM 2016, 765, 768).

  • BVerfG, 13.01.1981 - 1 BvR 116/77

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Aussagepflicht des Gemeinschuldners im

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    Das Grundrecht gebietet daher - auch nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, das zusätzlich die Menschenwürde heranzieht - keinen lückenlosen Schutz gegen Selbstbezichtigungen ohne Rücksicht darauf, ob dadurch schutzwürdige Belange Dritter beeinträchtigt werden (BVerfG, Beschluss vom 13. Januar 1981 - 1 BvR 116/77 - ["Gemeinschuldnerentscheidung"], BVerfGE 56, 37-54, juris, Rn. 26).

    Vom Bundesverfassungsgericht wurde aber in solchen Fällen keine Einschränkung der Pflichtenlage des sich selbst Belastenden anerkannt, sondern auf die Lösung des Konflikts über ein Verwendungsverbot im Ordnungswidrigkeiten- bzw. Strafverfahren verwiesen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 13. Januar 1981 - 1 BvR 116/77 - ["Gemeinschuldnerentscheidung"], BVerfGE 56, 37-54, juris, Rn. 27 f.; vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 26. Februar 1997 - 1 BvR 2172/96 -, BVerfGE 95, 220-243, juris, Rn. 73; ebenso zu § 15 WpHG a.F: Versteegen , in: KK-WpHG, 1. Auflage 2007, § 15, Rn. 113; Klöhn , in: KK-WpHG, 2. Auflage 2014, § 15, Rn. 160; Altenhain , ebenda, § 39, Rn. 30; Sajnovits , in: WM 2016, S. 765 [772 f.]; weitere Nachweise bei Pfüller , in: Fuchs, WpHG, 2. Auflage 2016, § 15, Rn. 291-293).

  • BGH, 10.12.2010 - V ZR 203/09

    Vorliegen einer zugesicherten Eigenschaft bei Abschluss des Kaufvertrags und der

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    a) Der Bundesgerichtshof hat die Grundsätze der Wissenszurechnung und Wissenszusammenrechnung für den rechtsgeschäftlichen Verkehr mit juristischen Personen in entsprechender Anwendung von § 166 BGB entwickelt (vgl. etwa BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 13; vom 24. Januar 1992 - V ZR 262/90 -, BGHZ 117, 104-109, Rn. 11 f.; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20-22; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 15 ff., jeweils juris).

    Von den hierbei vom BGH herangezogenen Wertungskriterien scheidet das sog. Gleichstellungsargument als Ausprägung des Verkehrsschutzgedankens (vgl. BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327 = NJW 1990, 975, Rn. 14, 16; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30 = NJW 1996, 1339, Rn. 21, vom 15. April 1997 - XI ZR 105/96 -, BGHZ 135, 202 = NJW 1997, 1917-1919, Rn 17; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 16, jeweils juris) für den Bereich der Ad-hoc -Mitteilungspflicht von vornherein aus, da diese ohnehin nur Emittenten trifft (ebenso Sajnovitz, WM 2016, 765, 768).

  • BGH, 14.03.2013 - III ZR 296/11

    Haftung bei Kapitalanlageberatung: Repräsentantenhaftung einer

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    Eine darüber hinausgehende Zurechnung des Verhaltens anderer leitender Angehöriger des Unternehmens kommt dann in Betracht, wenn ihnen durch allgemeine Betriebsregelung und Handhabung bedeutsame, wesensmäßige Funktionen der juristischen Person zur selbständigen, eigenverantwortlichen Erfüllung zugewiesen sind, dass sie also die juristische Person auf diese Weise repräsentieren (st. Rspr., vgl. etwa BGH, Urteil vom 14. März 2013 - III ZR 296/11 -, BGHZ 196, 340-355, Rn. 12, juris).

    Dabei haftet die Gesellschaft nur für solche schädigenden Handlungen ihres Repräsentanten, die er "in Ausführung der ihm zustehenden Verrichtungen" ausgeführt hat, die also in einem inneren Zusammenhang mit dem ihm zugewiesenen Funktionsbereich stehen (BGH, Urteil vom 14. März 2013 - III ZR 296/11 -, BGHZ 196, 340-355, Rn. 16 f.).

  • BGH, 08.07.1980 - VI ZR 158/78

    Entlastung eines Verlags von der Haftung für durch ein Buch bewirkte

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    b) Auch die vom Bundesgerichtshof für einzelne Fallkonstellationen, insbesondere für persönlichkeitsverletzende Presseberichterstattung, entwickelten Grundsätze der "Fiktionshaftung für mangelhafte Organisation" (vgl. etwa BGH, Urteil vom 8. Juli 1980 - VI ZR 158/78 -, NJW 1980, 2810, Rn. 63, juris) können nicht zur Herleitung einer Haftung der Musterbeklagten zu 1) für Fehlverhalten der Bereichsleiter Aggregateentwicklung herangezogen werden.

    Hintergrund der Fiktionshaftung - wie auch der Repräsentantenhaftung nach § 31 BGB - ist der Gedanke, dass es der juristischen Person nicht freisteht, selbst darüber zu entscheiden, für wen sie ohne Entlastungsmöglichkeit haften will (BGH, Urteil vom 8. Juli 1980 - VI ZR 158/78 -, NJW 1980, 2810, Rn. 63, juris; für die Repräsentantenhaftung nach § 31 BGB vgl. BGH, Urteil vom 5. März 1998 - III ZR 183/96 -, Rn. 18, juris); die juristische Person soll haftungsrechtlich nicht besser gestellt werden als eine natürliche Person (RGZ 157, 228, 235; Offenloch, in: BeckOGK BGB, Stand 1.7.2021, § 31, Rn. 125).

  • BGH, 24.01.1992 - V ZR 262/90

    Begriff des "Wissenvertreters" und Zurechnung seines Wissens analog § 166 BGB zu

    Auszug aus OLG Braunschweig, 18.11.2021 - 3 Kap 1/16
    a) Der Bundesgerichtshof hat die Grundsätze der Wissenszurechnung und Wissenszusammenrechnung für den rechtsgeschäftlichen Verkehr mit juristischen Personen in entsprechender Anwendung von § 166 BGB entwickelt (vgl. etwa BGH, Urteile vom 8. Dezember 1989 - V ZR 246/87 -, BGHZ 109, 327-333 = NJW 1990, 975, Rn. 13; vom 24. Januar 1992 - V ZR 262/90 -, BGHZ 117, 104-109, Rn. 11 f.; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30-39 = NJW 1996, 1339, Rn. 20-22; vom 10. Dezember 2010 - V ZR 203/09 -, Rn. 15 ff., jeweils juris).

    Soweit ohne Anführung des Gleichstellungsarguments für eine Wissenszurechnung auf den Verkehrsschutz oder Vertrauensschutz abgestellt und dies mit der Wissensaufspaltung in arbeitsteiligen Organisationen begründet wird (vgl. etwa BGH, Urteile vom 1. Juni 1989 - III ZR 261/87 -, WM 1989, 1364 = NJW 1989, 2879, Rn. 21-27,vom 24. Januar 1992 - V ZR 262/90 -, BGHZ 117, 104, Rn. 11 f.; vom 2. Februar 1996 - V ZR 239/94 -, BGHZ 132, 30 = NJW 1996, 1339, Rn. 22; vom 12. Oktober 2006 - VII ZR 272/05 -, Rn. 15; vom 20. Oktober 2011 - III ZR 252/10 -, VersR 2012, 587, Rn. 21; jeweils juris), wird man für eine entsprechende Anwendung dieses Gedankens auf den Bereich der Ad-hoc -Mitteilungspflicht verlangen müssen, dass die Haftungsnormen der §§ 37b und 37c WpHG a.F. eine entsprechende Verkehrs- oder Vertrauenserwartung rechtfertigen (vgl. Sajnovitz, WM 2016, 765, 768; Schubert, in MüKo-BGB, 9. Aufl. 2021, § 166, Rn. 64, 69 f.).

  • BGH, 28.06.2016 - VI ZR 536/15

    Sittenwidrige Schädigung bei der Beteiligung an einer Fondsgesellschaft:

  • EuGH, 28.06.2012 - C-19/11

    Ein Zwischenschritt, der einer Entscheidung eines börsennotierten Unternehmens

  • BGH, 13.12.2011 - XI ZR 51/10

    Zur Haftung für unterbliebene Adhoc-Mitteilungen aus § 37b WpHG

  • BGH, 08.03.2021 - VI ZR 505/19

    Dieselskandal: Audi muss sich VW-Wissen nicht zurechnen lassen

  • BGH, 01.06.1989 - III ZR 261/87

    Zurechnung von Kenntnissen des Filialleiters einer Bank; Rechtsfolgen arglistiger

  • OLG Braunschweig, 12.01.2016 - 7 U 59/14

    Haftung der Porsche-AG für unrichtige Informationen hinsichtlich der Absicht der

  • BGH, 20.10.2011 - III ZR 252/10

    Beginn der Verjährungsfrist für deliktsrechtliche Ansprüche: Grob fahrlässige

  • BGH, 04.06.2013 - VI ZR 288/12

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung: Erforderlichkeit des Nachweises der

  • BGH, 08.05.2012 - XI ZR 262/10

    Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Beweislastumkehr bei

  • BGH, 05.03.1998 - III ZR 183/96

    Haftung für die weisungswidrige Vermittlung von Kapitalanlagen durch einen

  • BVerfG, 26.02.1997 - 1 BvR 2172/96

    Aufzeichnungspflicht

  • BGH, 12.10.2006 - VII ZR 272/05

    Zurechnung des Verschuldens von Mitarbeitern des Subunternehmers bei der Prüfung

  • BGH, 17.12.2020 - II ZB 31/14

    BGH entscheidet über Rechtsbeschwerden im Kapitalanleger-Musterverfahren Hypo

  • RG, 09.03.1938 - VI 212/37

    1. Ist eine Auskunft als solche ein Rechtsgeschäft? 2. Kann der Geschäftsherr,

  • BGH, 10.07.2018 - II ZB 24/14

    Verfolgung von Schadensersatzansprüchen gegen ein ehemaliges Mitglied des

  • OLG Frankfurt, 12.02.2009 - 2 Ss OWi 514/08

    Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz: Beginn der Veröffentlichungspflicht

  • OLG Celle, 30.09.2022 - 13 Kap 1/16

    Beabsichtigte VW-Übernahme: Anleger bekommen nach Porsche-Rückzieher keine

    bb) Dabei ist grundsätzlich der Vorstand als Vertreter des Emittenten gemäß § 76 Abs. 1 AktG für die Erfüllung der kapitalmarktrechtlichen Ad-hoc-Publizitätspflichten verantwortlich (OLG Braunschweig, Beschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 67; Assmann in: Assmann/Schneider, § 15 Rn. 49) und hat sich dazu die erforderliche eigene Kenntnis von Insiderinformationen über interne Organisationsabläufe zu verschaffen (Pfüller, a.a.O., § 15 Rn. 125, 333; Buck-Heeb, AG 2015, 801, 806).

    § 37b Abs. 2 WpHG wird zwar verbreitet dahin verstanden, dass sich der Emittent aufgrund der Beweislastumkehr auch dahingehend entlasten müsse, dass der Vorstand bzw. diejenigen Personen in seinem Unternehmen, deren Kenntnis ihm zuzurechnen wäre, keine Kenntnis von der Insidertatsache gehabt hätten (OLG Braunschweig, Beschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 83, 90; Möllers/Leisch in: KK-WpHG, 2. Aufl., §§ 37b, c, Rn. 173 [beachte aber Rn. 150, wonach den Emittenten betreffend die Unverzüglichkeit nur eine sekundäre Darlegungslast treffe]; Hellgardt in: Assmann/Schneider/Mülbert, 7. Aufl., § 97 WpHG, Rn. 112; Nietsch, ZIP 2018, 1421, 1427; a.A.: Thomale AG 2019, 189, 194).

    Dies ist - soweit von dem Emittenten bestritten - von dem Gläubiger mit hinreichenden Anhaltspunkten (vgl. dazu OLG Braunschweig, Beschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 93 f.) darzulegen.

    (1) Soweit die Musterklägerin behauptet, der damalige Vorstandsvorsitzende Dr. W. habe von der "konkreten Beherrschungsabsicht" aufgrund von eingeholten "Analysen und Studien" zu den Plänen der Musterbeklagten zu 1 sowie aus Gesprächen mit Prof. Dr. P. gewusst, ist dies ohne die erforderliche Substanz, worauf der Senat mit Beschluss vom 26. Oktober 2017 hingewiesen hat (vgl. zu Substantiierungsanforderungen auch OLG Braunschweig, Beschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 93 f.).

    Dabei kann offen bleiben, ob im Rahmen der Haftung nach §§ 37b, c WpHG überhaupt Wissen zugerechnet wird, das außerhalb des Kreises der Vorstandsmitglieder vorhanden ist (grundsätzlich ablehnend: OLG Braunschweig, Beschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 67 ff., 76 ff. m.w.N.; Koch AG 2019, 273, 278 ff.).

    Effektiver Rechtsschutz setzt vielmehr auch voraus, dass das Musterverfahren noch handhabbar bleibt und in möglichst angemessener Zeit abgeschlossen werden kann (OLG Braunschweig, Beschluss vom 23. September 2020 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 41 m.w.N.).

    Das Gericht hat vielmehr innerhalb des durch die Feststellungsziele vorgegebenen Prüfungsrahmens auch weitere sich aus dem Parteivortrag ergebende Umstände zu berücksichtigen (OLG Braunschweig, Beschluss vom 23. September 2020, a.a.O., Rn. 21 a.E.).

  • LG Hannover, 12.10.2022 - 23 O 63/21

    Keine formelle Rechtswidrigkeit von Beschlüssen der Hauptversammlung einer AG bei

    Entsprechendes gelte in Bezug auf einen Hinweisbeschluss des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 18. November 2021 (3 Kap 1/16), mit dem bereits für das Jahr 2008 eine Verpflichtung zur ad hoc-Meldung wegen der in für den U-S.-Markt bestimmten Diesel-PKW für das Modelljahr 2009 enthaltene Manipulationssoftware angenommen werde, was auf ein Organisationsverschulden hindeute (Blatt 546 R, GA IV).

    Danach steht die von den Klägern beanstandete fehlende Sachaufklärung der Entstehung des Anspruchs auf Schadensersatz ebenso wenig entgegen wie ein noch in der Entwicklung befindliches (erhebliches) Schadensausmaß, etwa mit Blick auf neuere Entscheidungen des Bundesgerichtshofs zur Abtretbarkeit von Schadensersatzansprüchen durch Dieselfahrzeugerwerber mit Wohnsitz in der Schweiz an Inkassodienstleister (Urteil vom 13. Juni 2022 - Via ZR 418/21) und des Oberlandesgerichts Braunschweig zu einer möglicherweise bereits im Jahr 2008 bestehenden Verpflichtung der Beklagten zur ad hoc-Meldung wegen der in für den U-S.-Markt bestimmten Diesel-PKW für das Modelljahr 2009 enthaltenen Manipulationssoftware (Hinweisbeschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 89 ff.).

    Letztlich lässt sich ein Organisationsverschulden nicht aus einem vom Oberlandesgericht Braunschweig in einem Kapitalanleger-Musterklageverfahren am 18. November 2021 erteilten Hinweis ableiten, wonach unter Berücksichtigung des - ergänzungsbedürftigen - Musterklägervorbringens das Unterlassen der im Jahr 2008 gebotenen Kapitalmarktinformation, den Tatbestand des § 826 BGB verwirklicht haben könne, während der objektive Tatbestand des § 37b Abs. 1 WpHG a.F. vorliege und sich die Darlegung der Musterbeklagten dazu, dass die Unterlassung der Veröffentlichung nicht auf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit beruhe, auf Mitglieder des Konzernvorstandes beschränken könne (Hinweisbeschluss vom 18. November 2021 - 3 Kap 1/16, juris Rn. 23, 89 ff.).

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