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OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19 |
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- Justiz Hessen
§ 171 HGB, § 172 HGB, § 175 InsO, § 51 InsO, § 50 InsO
Kommanditistenhaftung: Rückforderungen von Ausschüttungen durch den Insolvenzverwalter - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Gießen, 09.05.2019 - 4 O 198/17
- OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
- BGH, 13.10.2020 - II ZR 40/20
- BGH, 09.03.2021 - II ZR 40/20
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (46)
- BGH, 20.02.2018 - II ZR 272/16
Substantiierte Darlegung einer Forderung gegen den Kommanditisten durch den …
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Insbesondere könne sich der Kläger nicht auf das Urteil des BGH vom 20.02.2018, Aktenzeichen II ZR 272/16 berufen, da in dem vorliegenden Verfahren lediglich die Vorlage interner Dokumente erfolgt sei, die nicht den gesetzlichen Anforderungen an eine Insolvenztabelle gem. §§ 174, 175, 178 InsO entsprechen würden.Dass der BGH mit Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 - an die vorzulegende Tabelle weitergehende inhaltliche Anforderungen gestellt haben könnte, die über den (notwendigen) Inhalt der amtlichen Tabelle hinausgehen, ist nicht erkennbar.
Für eine substantiierte Darlegung der vom Insolvenzverwalter eingeklagten Forderungen der Gesellschaftsgläubiger genügt es, dass der Insolvenzverwalter die Insolvenztabelle mit den festgestellten Forderungen vorlegt (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 - juris, Rz. 14 f).
Das Landgericht Ansbach hat mit Urteil vom 30. September 2016 erkannt, dass es im Rahmen der Darlegung durch den Insolvenzverwalter genügt, "wenn er die Tabelle i. S. d. § 175 InsO vorlegt" (LG Ansbach…, Urteil vom 30. September 2016 - 1 S 14/16 -, a. a. O., Rz. 25), was durch den BGH uneingeschränkt - und unter Fortführung älterer Entscheidungen - bestätigt worden ist (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 15: "Zur Darlegung der Forderung ist es ausreichend, wenn der Kläger die Insolvenztabelle vorlegt mit festgestellten Forderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können (BGH…, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, juris Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, juris Rz. 20, und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -,NJW 1990, 1109, 1111).").
Einer Darlegung, in welcher Reihenfolge der Insolvenzverwalter die Forderungen einklagt, bedarf es nicht (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 17), da die nach Insolvenzeröffnung vom Insolvenzverwalter einzuziehende Hafteinlage ohnehin nur noch zur gleichmäßigen (anteiligen) Befriedigung der berechtigten Gläubiger verwendet werden darf (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 17).
Da die Haftsumme des Kommanditisten insgesamt geltend gemacht wird, liegt auch keine Teilklage vor (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 18).
Für die substantiierte Darlegung einer Forderung aus §§ 171 Abs. 2, 172 Abs. 4 HGB genügt es grundsätzlich, eine Insolvenztabelle mit festgestellten Insolvenzforderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können, vorzulegen und hierauf zu verweisen (BGH, Urteil vom 20.02.2018, Az. II ZR 272/16, a. a. O., Leitsatz sowie Rz. 15; BGH…, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, a. a. O., Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, a. a. O., Rz. 20 …und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 - a. a. O.).
Nach der aktuellen Rechtsprechung des BGH ist ein etwaiges Bestreiten der ordnungsgemäßen Anmeldung der widerspruchslos festgestellten Forderungen ebenso unerheblich wie das Erheben materieller Einwände gegen ihre Berechtigung, da der Beklagte die Möglichkeit gehabt hätte, sich im Insolvenzverfahren im Hinblick auf die Feststellung zur Insolvenztabelle bzw. wegen der Erhebung eines Widerspruchs an den vertretungsberechtigten Gesellschafter der aufgelösten Gesellschaft bzw. an deren Insolvenzverwalter zu wenden (BGH, Urteil vom 20.02.2018 - II ZR 272/16, a. a. O., Rz. 28 m. w. N.).
Die Eintragung und Feststellung einer Forderung zur Insolvenztabelle gem. § 178 InsO entfaltet gem. § 201 InsO Rechtskraftwirkung gegenüber der Schuldnerin, weshalb der Kommanditist mit materiell-rechtlichen Einwendungen aufgrund der widerspruchslosen Feststellungen der Forderungen in der Insolvenztabelle nach § 129 Abs. 1, 161 Abs. 2 HGB abgeschnitten ist (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 21; OLG München…, Urteil vom 26. April 2018 - 23 U 1542/17 -, a. a. O.).
Ein rechtskräftiges Urteil gegenüber der Gesellschaft nimmt auch dem persönlich haftenden Gesellschafter die Einwendungen, die der Gesellschaft abgesprochen wurden (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16-, a. a. O., Rz. 23).
Widerspruchsberechtigt ist insoweit das vertretungsberechtigte Organ und damit nicht der Kommanditist (vgl. BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, Rz. 32 - 33, a. a. O., juris).
Ergänzend besteht ein Akteneinsichtsgesuch nach § 4 InsO i.V.m. § 299 Abs. 2 ZPO (BGH, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 20).
Das Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 - hat, wie die Vielzahl der Rechtsprechungsnachweise, die von den Parteien in das Verfahren eingeführt worden sind, veranschaulicht, nur einen Teil der im Streit stehenden Fragen beantwortet und darüber hinaus eine Reihe von neuen Fragestellungen aufgeworfen, die in der Rechtsprechung nicht einheitlich beantwortet werden, darunter insbesondere die Frage der Erforderlichkeit der Vorlage einer amtlichen (gerichtlichen) Tabelle (a.A. als hier beispielsweise: OLG Koblenz, Urteil vom 06. November 2018 - 3 U 265/18 -, juris Rz.11;… vgl. auch OLG Koblenz, Urt. v. 31.1.2019, 6 U 229/18, ZInsO 2019, 2279, wonach eine in Bezug genommene gerichtliche Tabelle mit schlagwortartiger Bezeichnung der Lebenssachverhalte ausreichend ist, um eine Klage eines Insolvenzverwalters gegen einen Kommanditisten nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB zu substanziieren; OLG Bamberg, Urteil vom 7.5.2019 - 5 U 99/18, ZInsO 2019, 1224), der Erforderlichkeit einer weitergehenden Spezifizierung des Schuldgrundes, der Relevanz der für den Ausfall festgestellten Forderungen bei der Beurteilung der Erforderlichkeit der Inanspruchnahme des Kommanditisten, die Relevanz von Zinsforderungen (im Rang des § 39 InsO) und die Relevanz von Massekosten (und Masseverbindlichkeiten) bei der Beurteilung der Erforderlichkeit der Inanspruchnahme des Kommanditisten.
- OLG Stuttgart, 31.07.2019 - 20 U 36/18
Kommanditistenhaftung: Rückforderung nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter …
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Dafür spricht auch, dass die Vorlage einer Insolvenztabelle durch hinreichend konkreten Vortrag ersetzt werden (OLG Stuttgart…, Urteil vom 02. August 2019 - 20 U 44/18 -, juris Rz. 41m. w. N.; OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz. 63).Eine für den Ausfall festgestellte Forderung kann deshalb im Grundsatz auch Gegenstand einer Leistungsklage nach §§ 171 Abs. 2, 172 Abs. 4 HGB sein (OLG München, Beschl. v. 23.7.2019, 23 U 4254/18, ZInsO 2019, 1913; OLG Stuttgart, Urt. v. 31.7.2019, 20 U 36/18, ZInsO 2019, 2281; OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz. 97).
Selbst wenn der Insolvenzverwalter Sondermassen zu bilden hat, handelt es sich bei diesen nicht um ein getrenntes Sondervermögen, sondern die Sonderbehandlung wirkt sich nur rechnerisch aus (OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz. 115).
Der Insolvenzverwalter hat die von den Kommanditisten eingezogenen Beträge so verwalten, dass sie denjenigen Gläubigern zugutekommen, denen die Kommanditisten haften (OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz.115 m. w. N.).
Vielmehr hat der Insolvenzverwalter lediglich sicherzustellen, dass die von den Kommanditisten gem. §§ 171, 172 HGB vereinnahmten Beträgen für die Gläubiger zur Verfügung stehen, denen die Kommanditisten haften (OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz. 116).
Zum Grund der Forderung, auf den sich die Feststellungswirkung erstreckt, gehört auch die Rechtszuständigkeit (OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz.93).
Im Übrigen bedarf es Im Falle einer etwaigen Änderung nach dem Prüftermin keiner Neuanmeldung, vielmehr ist die Rechtsnachfolge in der Form des § 727 ZPO nachzuweisen und eine Berichtigung der Tabellenfeststellung durch das Insolvenzgericht zu veranlassen (OLG Stuttgart, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz. 93 m. w. N.).
- BGH, 11.12.1989 - II ZR 78/89
Bewertung einer Entnahme; Herabsetzung des Kapitalanteils eines Kommanditisten; …
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Das Landgericht Ansbach hat mit Urteil vom 30. September 2016 erkannt, dass es im Rahmen der Darlegung durch den Insolvenzverwalter genügt, "wenn er die Tabelle i. S. d. § 175 InsO vorlegt" (LG Ansbach…, Urteil vom 30. September 2016 - 1 S 14/16 -, a. a. O., Rz. 25), was durch den BGH uneingeschränkt - und unter Fortführung älterer Entscheidungen - bestätigt worden ist (BGH…, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 15: "Zur Darlegung der Forderung ist es ausreichend, wenn der Kläger die Insolvenztabelle vorlegt mit festgestellten Forderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können (BGH…, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, juris Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, juris Rz. 20, und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -,NJW 1990, 1109, 1111).").Ob das Gesellschaftsvermögen die vom Kommanditisten aufgebrachte Haftsumme deckt oder verlustbedingt nicht deckt, ist aufgrund einer Erfolgsbilanz mit fortgeschriebenen Buchwerten zu beurteilen (Thüringer Oberlandesgericht…, Urteil vom 11. April 2018 - 2 U 375/16 -, juris Rz. 54; BGH, Urteil vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -, juris Rz. 10; OLG München…, Urteil vom 26. August 2015 - 7 U 3400/14 -, juris Rz. 29).
Im Verhältnis zu den Gläubigern hat der Kommanditist nämlich Vermögen, das die geleistete Haftsumme abdeckt, der Gesellschaft ebenso zu belassen wie Gewinne, die benötigt werden, um eine verlustbedingte Unterdeckung der geleisteten Haftsumme auszugleichen gem. § 172 Abs. 4 HGB (BGH, Urteil vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -, BGHZ 109, 334-344 und juris, Rz. 10).
Für die substantiierte Darlegung einer Forderung aus §§ 171 Abs. 2, 172 Abs. 4 HGB genügt es grundsätzlich, eine Insolvenztabelle mit festgestellten Insolvenzforderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können, vorzulegen und hierauf zu verweisen (BGH…, Urteil vom 20.02.2018, Az. II ZR 272/16, a. a. O., Leitsatz sowie Rz. 15; BGH…, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, a. a. O., Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, a. a. O., Rz. 20 und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 - a. a. O.).
Hierfür begründet bereits die Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine tatsächliche Vermutung, so dass die Darlegungs- und Beweislast einer fehlenden Erforderlichkeit den in Anspruch genommenen Kommanditisten trifft, während dem klagenden Insolvenzverwalter lediglich eine sekundäre Darlegungslast hinsichtlich des Bestandes der Masse zukommt (BGH, Urteil vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -, a. a. O., Rz. 15).
Selbst wenn die noch aufzubringenden Haftsummen der Kommanditisten nicht alle benötigt würden, um die Gläubiger der Gesellschaft zu befriedigen, wäre der Kläger nicht verpflichtet, den benötigten Betrag auf alle Gesellschafter (entsprechend den geschuldeten Haftsummen) zu verteilen und die noch rückständigen Haftsummen demgemäß von den Gesellschaftern in der Weise einzufordern, dass alle gleichmäßig belastet sind; die Entscheidung darüber, ob und in welchem Umfange er gegenüber den einzelnen Gesellschaftern rückständige Haftsummen geltend macht, steht vielmehr in seinem - pflichtgemäß auszuübenden - Ermessen (BGH, Urteil vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 - a. a. O., Rz. 16 m. w. N.).
- BGH, 18.10.2011 - II ZR 37/10
Insolvenz einer Publikums-Kommanditgesellschaft mit mittelbar beteiligten …
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Das Landgericht Ansbach hat mit Urteil vom 30. September 2016 erkannt, dass es im Rahmen der Darlegung durch den Insolvenzverwalter genügt, "wenn er die Tabelle i. S. d. § 175 InsO vorlegt" (LG Ansbach…, Urteil vom 30. September 2016 - 1 S 14/16 -, a. a. O., Rz. 25), was durch den BGH uneingeschränkt - und unter Fortführung älterer Entscheidungen - bestätigt worden ist (BGH…, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 15: "Zur Darlegung der Forderung ist es ausreichend, wenn der Kläger die Insolvenztabelle vorlegt mit festgestellten Forderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können (BGH, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, juris Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, juris Rz. 20, und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -,NJW 1990, 1109, 1111).").Stützt sich der den mittelbaren Kommanditisten/Treugeber als Sachwalter der Gläubiger aus abgetretenem Recht des Treuhandkommanditisten in Anspruch nehmende Insolvenzverwalter auf eine von ihm vorgelegte Forderungsaufstellung, nämlich eine Übersicht über die zur Insolvenztabelle festgestellten Forderungen, muss der mittelbare Kommanditist/Treugeber, will er sich gegen die Forderungsaufstellung mit Erfolg wenden, dieser substantiiert entgegengetreten (BGH, Beschluss vom 18.10.2011 - II ZR 37/10, a. a. O., Rz. 9).
Für die substantiierte Darlegung einer Forderung aus §§ 171 Abs. 2, 172 Abs. 4 HGB genügt es grundsätzlich, eine Insolvenztabelle mit festgestellten Insolvenzforderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können, vorzulegen und hierauf zu verweisen (BGH…, Urteil vom 20.02.2018, Az. II ZR 272/16, a. a. O., Leitsatz sowie Rz. 15; BGH, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, a. a. O., Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, a. a. O., Rz. 20 …und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 - a. a. O.).
Nach der Rechtsprechung des BGH ist allein maßgeblich, ob die Haftsumme zur Befriedigung der Gesellschaftsgläubiger benötigt wird (BGH, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10 -, a. a. O., Rz. 9, unmittelbar betreffend den Freistellungsanspruch eines Treuhandkommanditisten).
Auch der Bundesgerichtshof betont, dass die nach Insolvenzeröffnung vom Insolvenzverwalter einzuziehende Hafteinlage nur noch zur gleichmäßigen (anteiligen) Befriedigung der berechtigten Gläubiger verwendet werden darf (BGH, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10 -, juris Rz. 9 m. w. N.).
- OLG Stuttgart, 02.08.2019 - 20 U 44/18
Kommanditistenhaftung: Rückforderung nicht gedeckter Ausschüttungen durch …
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Dafür spricht auch, dass die Vorlage einer Insolvenztabelle durch hinreichend konkreten Vortrag ersetzt werden (OLG Stuttgart, Urteil vom 02. August 2019 - 20 U 44/18 -, juris Rz. 41m. w. N.; OLG Stuttgart…, Urteil vom 31. Juli 2019 - 20 U 36/18 -, juris Rz. 63).Im Falle der Abtretung des Kommanditanteils an einen früheren Treugeberkommanditisten - wie vorliegend dem Beklagten - spricht dafür zusätzlich, dass die Rückzahlung der Einlage diesem unmittelbar zugutegekommen ist (OLG Stuttgart, Urteil vom 02. August 2019 - 20 U 44/18 -, juris Rz. 36).
Ob und in welchem Umfang hinsichtlich der auf die Einlage beschränkten Haftung des Kommanditisten die herrschende Meinung zutrifft, wonach bei der Bestimmung der Unterdeckung offene Massekosten sowie neu begründete Masseverbindlichkeiten nicht einzubeziehen sind (OLG Koblenz, Urteil vom 06. November 2018 - 3 U 265/18 -, juris Rz.17 m. w. N.; OLG München, Beschl. v. 23.4.2019, 18 U 2990/18, ZIP 2019, 2072; OLG Stuttgart, Urteil vom 02. August 2019 - 20 U 44/18 -, juris Rz. 53, 57 m. w. N.), bedarf unter Berücksichtigung der hier streitgegenständlichen tatsächlichen Rahmenbedingungen keiner abschließenden Entscheidung.
Die Frage, ob Kommanditisten gemäß § 171 Abs. 1, § 172 Abs. 4 HGB auch wegen Masseverbindlichkeiten und -kosten (§§ 54, 55 InsO) in Anspruch genommen werden können, ist vom Bundesgerichtshof bislang nicht entschieden (OLG Stuttgart, Urteil vom 02. August 2019 - 20 U 44/18 -, juris Rz. 71).
- LG Gießen, 09.05.2019 - 4 O 198/17
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Die Berufung des Beklagten gegen das Urteil der 4. Zivilkammer des Landgerichts Gießen vom 09.05.2019, Aktenzeichen 4 O 198/17, wird zurückgewiesen.Wegen der weiteren Einzelheiten des erstinstanzlichen Vorbringens einschließlich der erstinstanzlich gestellten Anträge wird verwiesen auf den Tatbestand der angefochtenen Entscheidung der 4. Zivilkammer des Landgerichts Gießen vom 09.05.2019, Aktenzeichen 4 O 198/17, (Bl. 254 - 259 d. A.) durch das die Klage in vollem Umfang stattgegeben worden ist, da der Beklagte seine Hafteinlage in Höhe von EUR 50.000,00 zu keinem Zeitpunkt voll eingezahlt gewesen sei angesichts der Tatsache, dass ihm bereits 2003 ein anteiliger Verlust von EUR 4.966,68 zugewiesen und im Jahr 2004 ein Betrag in Höhe von EUR 5.000,00 entnommen worden sei, was sich als teilweise Rückzahlung der geleisteten Einlage darstelle.
das Urteil des Landgerichts Gießen vom 09.05.2019, zugestellt am 13.05.2019, Aktenzeichen 4 O 198/17, aufzuheben und abzuändern wie folgt:.
das angefochtene Urteil des Landgerichts Gießen vom 09.05.2019, zugestellt am 13.05.2019, Aktenzeichen 4 O 198/17, aufzuheben und die Sache zur weiteren Verhandlung und Entscheidung an das Landgericht Gießen zurückzuverweisen.
die Berufung des Beklagten gegen das Urteil des Landgerichts Gießen vom 09.05.2019, 4 O 198/17, zurückzuweisen.
- BGH, 22.03.2011 - II ZR 224/08
Zur Haftung von Treugebern einer Kommanditgesellschaft
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Der Umfang, in dem die Haftung des Kommanditisten nach § 172 Abs. 4 HGB wieder auflebt, ist zwar in dreifacher Hinsicht, nämlich durch die Haftsumme, die Höhe des ausgezahlten Betrags und durch das Ausmaß der dadurch gegebenenfalls entstehenden Haftsummenunterdeckung begrenzt (BGH, Urteil vom 22. März 2011 - II ZR 224/08 -, juris Rz. 19 m. w. N.).Insoweit ergibt sich auch aus dem Urteil des BGH vom 22. März 2011 - II ZR 224/08 -, nichts Anderes.
Die Haftung nach §§ 171 Abs. 1, 172 Abs. 4 HGB soll demgegenüber aber gewährleisten, dass die Haftsumme im Gesellschaftsvermögen gedeckt ist; auf mehr können die Gläubiger sich allerdings nicht vertrauen (BGH, Urteil vom 22. März 2011 - II ZR 224/08 -, juris Rz. 19 m. w. N.).
- OLG Frankfurt, 27.11.2018 - 5 U 65/18
Kommanditistenhaftung: Rückforderung nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter …
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Hier ist weder in tatsächlicher noch in rechtlicher Hinsicht eine wesentliche Veränderung in der Prozesslage eingetreten, insbesondere besteht keine Veranlassung, von der bisherigen, den Parteien bekannten und teilweise auch veröffentlichten Senatsrechtsprechung abzuweichen ( OLG Frankfurt, Urteil vom 27. November 2018 - 5 U 65/18 - juris; OLG Frankfurt, Urteil vom 29. Januar 2019 - 5 U 105/18 - nicht veröffentlicht).An der Prozessführungsbefugnis des Klägers würde im Grundsatz selbst eine etwaige Masseunzulänglichkeit nichts ändern, denn die uneingeschränkte Prozessführungsbefugnis des Insolvenzverwalters besteht grundsätzlich bis zum förmlichen Verfahrensabschluss, sei es durch Einstellung des Insolvenzverfahrens oder durch Aufhebung des Insolvenzverfahrens, fort ( OLG Frankfurt, Urteil vom 27. November 2018 - 5 U 65/18 -, juris Rz. 57 ).
- OLG Braunschweig, 26.04.2018 - 11 U 104/17
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
v. 26.04.2018 - 11 U 104/17 - ZInsO 2018, 1855 und juris Rz. 59 - Tabellenstatistik langt) ist nicht gleichbedeutend mit der Erforderlichkeit der Vorlage einer amtlichen Tabelle (so aber OLG Koblenz, Urteil vom 06. November 2018 - 3 U 265/18 -, juris Rz.11), sondern verweist zunächst nur auf den unterschiedlichen Aussagegehalt von angemeldeten und gegebenenfalls nachgemeldeten Forderungen einerseits und festgestellten Forderungen andererseits.Daher dürfe der absonderungsberechtigte Gläubiger in voller Höhe anmelden, und die Forderung sei auch in voller Höhe festzustellen (OLG Braunschweig, Hinweisbeschl. v. 26.04.2018 - 11 U 104/17 - ZInsO 2018, 1855).
- BGH, 22.03.2011 - II ZR 100/09
Zur Haftung von Treugebern einer Kommanditgesellschaft
Auszug aus OLG Frankfurt, 16.01.2020 - 5 U 154/19
Das Landgericht Ansbach hat mit Urteil vom 30. September 2016 erkannt, dass es im Rahmen der Darlegung durch den Insolvenzverwalter genügt, "wenn er die Tabelle i. S. d. § 175 InsO vorlegt" (LG Ansbach…, Urteil vom 30. September 2016 - 1 S 14/16 -, a. a. O., Rz. 25), was durch den BGH uneingeschränkt - und unter Fortführung älterer Entscheidungen - bestätigt worden ist (BGH…, Urteil vom 20. Februar 2018 - II ZR 272/16 -, a. a. O., Rz. 15: "Zur Darlegung der Forderung ist es ausreichend, wenn der Kläger die Insolvenztabelle vorlegt mit festgestellten Forderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können (BGH, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, juris Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, juris Rz. 20, und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 -,NJW 1990, 1109, 1111).").Für die substantiierte Darlegung einer Forderung aus §§ 171 Abs. 2, 172 Abs. 4 HGB genügt es grundsätzlich, eine Insolvenztabelle mit festgestellten Insolvenzforderungen, die nicht aus der Insolvenzmasse befriedigt werden können, vorzulegen und hierauf zu verweisen (BGH…, Urteil vom 20.02.2018, Az. II ZR 272/16, a. a. O., Leitsatz sowie Rz. 15; BGH, Beschluss vom 18. Oktober 2011 - II ZR 37/10, a. a. O., Rz. 9 m. w. N., Urteile vom 22. März 2011 - II ZR 100/09, a. a. O., Rz. 20 …und vom 11. Dezember 1989 - II ZR 78/89 - a. a. O.).
- BGH, 13.03.2018 - II ZR 243/16
Unmittelbarer Anspruch der Gesellschaft gegen einen Treugeber auf Leistung der …
- BGH, 24.09.2009 - IX ZR 234/07
Keine persönliche Haftung der oHG-Gesellschafter für Insolvenzverfahrenskosten
- OLG Jena, 11.04.2018 - 2 U 375/16
- LG Traunstein, 16.03.2018 - 5 O 589/17
Kommanditistenhaftung, Rückzahlungsanspruch, Forderungs-feststellungsverfahren, …
- OLG München, 26.08.2015 - 7 U 3400/14
Kommanditistenhaftung, Darlehen, Kommanditistenhaftung, Darlegungslast
- OLG München, 08.07.2019 - 21 U 3749/18
Außenhaftung des Kommanditisten in der Insolvenz der Gesellschaft - Darlegungs- …
- OLG München, 19.07.2019 - 23 U 4254/18
Inanspruchnahme eines Kommanditisten durch den Insolvenzverwalter
- LG Ansbach, 30.09.2016 - 1 S 14/16
Kommanditistenhaftung gegenüber Insolvenzverwalter
- OLG Hamm, 11.06.2018 - 8 U 124/17
Bei der Kapitalanlage in Schiffsfonds realisiert sich oftmals das …
- BGH, 17.12.2015 - IX ZR 143/13
Inanspruchnahme des persönlich haftenden Gesellschafters in der Insolvenz einer …
- BGH, 11.07.2017 - II ZR 127/16
Gesellschaftsvertrag einer Publikumspersonengesellschaft: Pflichten des …
- BGH, 16.07.2015 - IX ZR 197/14
Rechtsanwaltshaftung: Beweiserleichterung für den Ursachenzusammenhang zwischen …
- OLG Bamberg, 07.05.2019 - 5 U 99/18
Rückforderung von Ausschüttungen der insolventen Kommanditgesellschaft durch den …
- BGH, 27.06.2016 - II ZR 63/15
Publikums-KG: Anspruch einer Fondsgesellschaft auf Rückzahlung von Auszahlungen …
- OLG Schleswig, 20.06.2018 - 9 U 18/18
- OLG München, 26.04.2018 - 23 U 1542/17
Kommanditistenhaftung - Nachweis der Gläubigerforderung durch Insolvenztabelle
- BGH, 11.10.2011 - II ZR 242/09
Liquidation eines geschlossenen Immobilienfonds in Form einer OHG: …
- BGH, 03.02.2015 - II ZR 52/14
Anforderungen an eine ordnungsgemäße Aufklärung eines Kapitalanlegers; …
- LG Kassel, 27.10.2017 - 5 O 1781/16
- BGH, 08.02.1982 - II ZR 235/81
Unterbrechung der Sonderverjährung des § 159 Handelsgesetzbuchs (HGB) gegenüber …
- BGH, 22.09.2015 - II ZR 310/14
Auslegung des Gesellschaftsvertrags bei einer zweigliedrigen stillen …
- LG Stuttgart, 02.05.2018 - 1 S 32/17
- BGH, 22.03.2011 - II ZR 271/08
Zur Haftung von Treugebern einer Kommanditgesellschaft
- BGH, 17.03.2016 - III ZR 200/15
Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen: Wahrung der Klagefrist; …
- OLG München, 23.04.2019 - 18 U 2990/18
Rückforderung von Ausschüttungen durch den Insolvenzverwalter
- OLG Koblenz, 31.01.2019 - 6 U 229/18
- BGH, 04.05.2011 - VIII ZR 11/10
Zum Anspruch des Handelsvertreters auf kostenlose Überlassung von Hilfsmitteln
- LG Kempten, 11.10.2018 - 1 HKO 1039/17
Außenhaftung des Kommanditisten in der Insolvenz der Gesellschaft - Darlegung der …
- BGH, 29.06.1981 - II ZR 142/80
Öffentlicher Glaube des Handelsregisters in bezug auf die Erbringung von …
- OLG München, 28.03.2019 - 14 U 3954/18
- AG Emmendingen, 18.07.2018 - 7 C 110/18
Verfolgung der Rechte der Gläubiger durch die Insolvenzverwalter als gesetzliche …
- BGH, 22.01.2009 - IX ZR 3/08
Voraussetzung der ordnungsgemäßen Anmeldung von Forderungen im Insolvenzverfahren …
- OLG Hamm, 02.09.2019 - 8 U 3/19
Rückzahlung von Ausschüttungen eines Publikumsfonds nach dessen Insolvenz
- LG Rottweil, 10.08.2018 - 4 O 13/17
Rückzahlungsanspruch des Insolvenzverwalters gegen den Kommanditisten der …
- BGH, 21.03.1983 - II ZR 113/82
Umfang des Gutglaubenschutzes bei Unterbleiben einer Voreintragung
- OLG Frankfurt, 27.09.2018 - 11 SV 58/18
Zuständigkeitsstreit KfH / ZK