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   OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21   

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OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 (https://dejure.org/2021,2652)
OLG Hamm, Entscheidung vom 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 (https://dejure.org/2021,2652)
OLG Hamm, Entscheidung vom 08. Februar 2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 (https://dejure.org/2021,2652)
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Kurzfassungen/Presse

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm zum "Ansammlungsverbot" nach der Coronaschutzverordnung ... - Corona-Virus

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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (20)

  • OLG Hamm, 28.01.2021 - 4 RBs 3/21

    "Ansammlungsverbot" gemäß CoronaSchVO NRW rechtsgültig

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Zwar hat sich der hiesige 4. Strafsenat in zwei jüngst ergangenen Entscheidungen zu den aufgeworfenen Rechtsfragen geäußert und diese im gleichen Sinne entschieden, wie der Senat es tun will (vgl. Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und zu III-4 RBs 3/21).

    Nach diesen Maßstäben genügt die Verordnungsermächtigung - jedenfalls für das hier in Rede stehende Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum - dem Bestimmtheitsgebot aus Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG und dem Parlamentsvorbehalt (vgl. auch OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21).

    Auch der Bundesgesetzgeber verwendet im Normtext des § 28 Abs. 1 IfSG nur den Begriff "Ansammlungen von Menschen", versteht hierunter aber "alle Zusammenkünfte von Menschen" (vgl. BT-Drs. 14/2530, S. 74 f.; vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 34, juris, zu dem mit § 12 Abs. 1 Satz 1 CoronaSchVO vergleichbaren § 2 Abs. 3 Satz 2 der Niedersächsischen CoronaSchVO vom 08. Mai 2020).

    Dementsprechend wird vom Wortlaut des Begriffes "Ansammlung" in § 28 Abs. 1 Satz 2 IfSG n.F. eine Menschenmenge von mindestens drei Personen erfasst (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 53 ff., juris; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 43, beck-online; Merz, a.a.O., m.w.N.; Pschorr, a.a.O., m.w.N.; Kießling, IfSG, 1. Aufl., § 28 Rn. 39).

    Denn eine Änderung aus Gründen der Normenklarheit schließt eine inhaltliche Änderung keineswegs aus, weil die Notwendigkeit, eine Norm im Hinblick auf ihre Bestimmtheit und Verständlichkeit anzupassen, auch eine inhaltliche Änderung erfordern kann (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; Merz, a.a.O.).

    8/2468, S. 27; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 13. November 2020 - 1 B 350/20 -, Rn. 38, beck-online; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 S 925/20 -, Rn. 33, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23. März 2020 - 11 S 12/20 -, Rn. 6, beck-online).

    Im Falle eines hochansteckenden Krankheitserregers, der bei einer Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer tödlich verlaufenden Erkrankung führen würde, drängt sich angesichts der schwerwiegenden Folgen auf, dass die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit eines infektionsrelevanten Kontakts genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, Rn. 32, juris; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; Merz, a.a.O.).

    In Anbetracht dessen hätte durch ein Tätigwerden allein gegenüber (positiv festgestellten) Störern eine effektive Gefahrenabwehr nicht gewährleistet werden können (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; Merz, a.a.O., m.w.N.).

    Die Regelung des § 12 Abs. 1 CoronaSchVO entspricht schließlich auch dem in § 28 Abs. 1 IfSG zum Ausdruck kommenden Gebot strikter Verhältnismäßigkeit (vgl. auch: OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 68 ff., juris, zu der CoronaSchVO in der Fassung vom 15. Mai 2020).

  • OLG Hamm, 28.01.2021 - 4 RBs 446/20

    "Ansammlungsverbot" gemäß CoronaSchVO NRW rechtsgültig

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Zwar hat sich der hiesige 4. Strafsenat in zwei jüngst ergangenen Entscheidungen zu den aufgeworfenen Rechtsfragen geäußert und diese im gleichen Sinne entschieden, wie der Senat es tun will (vgl. Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und zu III-4 RBs 3/21).

    Nach diesen Maßstäben genügt die Verordnungsermächtigung - jedenfalls für das hier in Rede stehende Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum - dem Bestimmtheitsgebot aus Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG und dem Parlamentsvorbehalt (vgl. auch OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21).

    Auch der Bundesgesetzgeber verwendet im Normtext des § 28 Abs. 1 IfSG nur den Begriff "Ansammlungen von Menschen", versteht hierunter aber "alle Zusammenkünfte von Menschen" (vgl. BT-Drs. 14/2530, S. 74 f.; vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 34, juris, zu dem mit § 12 Abs. 1 Satz 1 CoronaSchVO vergleichbaren § 2 Abs. 3 Satz 2 der Niedersächsischen CoronaSchVO vom 08. Mai 2020).

    Dementsprechend wird vom Wortlaut des Begriffes "Ansammlung" in § 28 Abs. 1 Satz 2 IfSG n.F. eine Menschenmenge von mindestens drei Personen erfasst (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 53 ff., juris; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 43, beck-online; Merz, a.a.O., m.w.N.; Pschorr, a.a.O., m.w.N.; Kießling, IfSG, 1. Aufl., § 28 Rn. 39).

    Denn eine Änderung aus Gründen der Normenklarheit schließt eine inhaltliche Änderung keineswegs aus, weil die Notwendigkeit, eine Norm im Hinblick auf ihre Bestimmtheit und Verständlichkeit anzupassen, auch eine inhaltliche Änderung erfordern kann (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; Merz, a.a.O.).

    8/2468, S. 27; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 13. November 2020 - 1 B 350/20 -, Rn. 38, beck-online; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 S 925/20 -, Rn. 33, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23. März 2020 - 11 S 12/20 -, Rn. 6, beck-online).

    Im Falle eines hochansteckenden Krankheitserregers, der bei einer Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer tödlich verlaufenden Erkrankung führen würde, drängt sich angesichts der schwerwiegenden Folgen auf, dass die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit eines infektionsrelevanten Kontakts genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, Rn. 32, juris; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; Merz, a.a.O.).

    In Anbetracht dessen hätte durch ein Tätigwerden allein gegenüber (positiv festgestellten) Störern eine effektive Gefahrenabwehr nicht gewährleistet werden können (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; Merz, a.a.O., m.w.N.).

    Die Regelung des § 12 Abs. 1 CoronaSchVO entspricht schließlich auch dem in § 28 Abs. 1 IfSG zum Ausdruck kommenden Gebot strikter Verhältnismäßigkeit (vgl. auch: OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 68 ff., juris, zu der CoronaSchVO in der Fassung vom 15. Mai 2020).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 19.05.2020 - 13 B 557/20

    Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen bis auf Weiteres rechtmäßig

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Soweit es bereits oberverwaltungsgerichtliche Entscheidungen insbesondere zu der Verfassungsgemäßheit der Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gibt (vgl. etwa die Beschlüsse des OVG Münster vom 06.04.2020 - 13 B 398/20.NE -, vom 15.04.2020 - 13 B 440/20.NE - sowie vom 19.05.2020 -13 B 557/20.NE -, jeweils veröffentlicht bei juris) sind diese sämtlich im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes ergangen, bei dem lediglich eine summarische Prüfung der Rechtslage vorgenommen worden ist.

    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG verstößt nach Auffassung des Senats - insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE - Rn. 45 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum] unter Bezugnahme auf OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20 NE -, Rn. 38 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Bayrischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2020 - 20 NE 20/1067 - Rn. 24 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.] unter Bezugnahme auf Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 40 ff. [Ausgangsbeschränkungen]; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. April 2020 - 1 S 1046/20 -, Rn. 17 [Verbot von Ansammlungen im öffentlichen Raum u.a.] sowie Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20 -, Rn. 25 ff., 70 [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.]; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 26 [Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum]; OVG Bautzen, Beschluss vom 11. Mai 2020 - 13 B 173/20 -, Rn. 13 ff. [Kontaktbeschränkungen und Ansammlungsverbote] unter Bezugnahme auf OVG Bautzen, Beschluss vom 29. April 2020 - 3 B 144/20 -, Rn. 17 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 24 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Hessischer VGH, Beschluss vom 07. April 2020 - 8 B 892/20.N -, Rn. 34 ff. [Einschränkung der Religionsausübung], jeweils bei juris; die sämtlich die Verfassungsgemäßheit der Norm bejahen).

    Dementsprechend wird vom Wortlaut des Begriffes "Ansammlung" in § 28 Abs. 1 Satz 2 IfSG n.F. eine Menschenmenge von mindestens drei Personen erfasst (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 53 ff., juris; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 43, beck-online; Merz, a.a.O., m.w.N.; Pschorr, a.a.O., m.w.N.; Kießling, IfSG, 1. Aufl., § 28 Rn. 39).

    Die angesichts der bereits laufenden Pandemie in Kenntnis der Diskussion um die rechtlichen Voraussetzungen für bereits angeordnete Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote vorgenommene Streichung der früheren Tatbestandsvoraussetzung "einer größeren Anzahl" legt insofern nahe, dass der Gesetzgeber damit zum Ausdruck bringen wollte, dass auch Zusammenkünfte und Ansammlungen weniger einzelner Personen von der Ermächtigungsnorm erfasst werden sollen (vgl. OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20, Rn. 43, beck-online; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 53 ff., juris, das im Zweifel auf die Generalklausel in § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 zurückgreifen will; Merz, a.a.O.; im Ergebnis auch Rau, in: Schmidt, COVID-19, Rechtsfragen zur Corona-Krise, 2. Aufl., § 19 Straf- und Strafprozessrecht, Rn. 23; Kießling, IfSG, 1. Aufl., § 28 Rn. 39).

    8/2468, S. 27; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 13. November 2020 - 1 B 350/20 -, Rn. 38, beck-online; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 S 925/20 -, Rn. 33, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23. März 2020 - 11 S 12/20 -, Rn. 6, beck-online).

    In Anbetracht dessen hätte durch ein Tätigwerden allein gegenüber (positiv festgestellten) Störern eine effektive Gefahrenabwehr nicht gewährleistet werden können (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; Merz, a.a.O., m.w.N.).

    Die Regelung des § 12 Abs. 1 CoronaSchVO entspricht schließlich auch dem in § 28 Abs. 1 IfSG zum Ausdruck kommenden Gebot strikter Verhältnismäßigkeit (vgl. auch: OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 68 ff., juris, zu der CoronaSchVO in der Fassung vom 15. Mai 2020).

    Insbesondere stand im Frühjahr 2020 weder ein Impfstoff zur Verfügung noch erschien zumindest kurzfristig eine großflächige gezielte Nachverfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten realistisch, zumal aufgrund der frühen Infektiosität bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolgt, so dass diese durch eine Verhaltensänderung des Betroffenen (wie eine Selbstquarantäne) nicht verhindert werden können (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 -13 B 398/20.NE -, Rn. 97 f. unter Hinweis auf Robert-Koch-Institut, Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2, Welchen Vorteil bringt Abstand halten bzw. die Beschränkung sozialer Kontakte? abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/ NCOV2019/FAQ_Liste.html; Stand: 26. März 2020, sowie Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 105, jeweils bei juris).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 06.04.2020 - 13 B 398/20

    Eilantrag gegen die Schließung von Einzelhandelsgeschäften erfolglos

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Soweit es bereits oberverwaltungsgerichtliche Entscheidungen insbesondere zu der Verfassungsgemäßheit der Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gibt (vgl. etwa die Beschlüsse des OVG Münster vom 06.04.2020 - 13 B 398/20.NE -, vom 15.04.2020 - 13 B 440/20.NE - sowie vom 19.05.2020 -13 B 557/20.NE -, jeweils veröffentlicht bei juris) sind diese sämtlich im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes ergangen, bei dem lediglich eine summarische Prüfung der Rechtslage vorgenommen worden ist.

    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG verstößt nach Auffassung des Senats - insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE - Rn. 45 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum] unter Bezugnahme auf OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20 NE -, Rn. 38 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Bayrischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2020 - 20 NE 20/1067 - Rn. 24 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.] unter Bezugnahme auf Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 40 ff. [Ausgangsbeschränkungen]; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. April 2020 - 1 S 1046/20 -, Rn. 17 [Verbot von Ansammlungen im öffentlichen Raum u.a.] sowie Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20 -, Rn. 25 ff., 70 [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.]; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 26 [Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum]; OVG Bautzen, Beschluss vom 11. Mai 2020 - 13 B 173/20 -, Rn. 13 ff. [Kontaktbeschränkungen und Ansammlungsverbote] unter Bezugnahme auf OVG Bautzen, Beschluss vom 29. April 2020 - 3 B 144/20 -, Rn. 17 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 24 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Hessischer VGH, Beschluss vom 07. April 2020 - 8 B 892/20.N -, Rn. 34 ff. [Einschränkung der Religionsausübung], jeweils bei juris; die sämtlich die Verfassungsgemäßheit der Norm bejahen).

    Dies kann es auch rechtfertigen, die nähere Ausgestaltung des zu regelnden Sachbereichs dem Verordnungsgeber zu überlassen, der die Regelungen rascher und einfacher auf dem neuesten Stand zu halten vermag als der Gesetzgeber (vgl. zum Ganzen OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 -13 B 398/20.NE-, Rn. 38 ff., juris, mit Nachweisen zur Rspr. des BVerfG).

    Allerdings erfährt die Generalklausel durch § 28 Abs. 1 Satz 2 IfSG, wonach die zuständige Behörde unter den Voraussetzungen von Satz 1 "Veranstaltungen oder sonstige Ansammlungen von Menschen beschränken oder verbieten und Badeanstalten oder in § 33 genannte Gemeinschaftseinrichtungen oder Teile davon schließen" kann, eine Konkretisierung (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 46, juris; Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.611 -, Rn. 16, juris; Merz [Oberstaatsanwalt und Dezernent bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm], "Social distancing in Dortmund - coronabedingte Kontaktverbote wirksam und damit bußgeldlos?", COVuR 2021, S. 14 ff., m.w.N.; BeckOK InfSchR/Johann/Gabriel, 2. Ed. 1.12.2020, IfSG § 28 Rn. 12; a.A. Pschorr, jurisPR-StrafR 24/2020 Anm. 4, der von einem Spezialitätenverhältnis zwischen § 28 Abs. 1 Satz 1 und Satz 2 IfSG ausgeht) und ist danach zumindest insoweit hinreichend bestimmt gefasst, als dass Beschränkungen oder Verbote von Ansammlungen nach dem ausdrücklich erklärten Willen des Gesetzgebers als mögliche Schutzmaßnahmen gegenüber der Allgemeinheit in Betracht kommen können.

    Da nach Ansicht des Senats somit eine hinreichend bestimmte Ermächtigungsgrundlage für das hier in Rede stehende Ansammlungsverbot vorhanden ist, bedarf es vorliegend keiner Entscheidung, ob zum Zeitpunkt des Erlasses der Verordnung im März 2020 zur Vermeidung nicht mehr vertretbarer Schutzlücken aus übergeordneten Gründen des Gemeinwohls für einen Übergangszeitraum ein Rückgriff auf eine den verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht genügende Generalklausel möglich gewesen wäre (vgl. hierzu: OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 59 ff., juris, m.w.N.; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 33 f., juris).

    Ungeachtet dessen besteht - soweit ersichtlich - in der oberverwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung aber auch Einigkeit, dass nach der Neufassung des § 28 Abs. 1 IfSG zum 28. März 2020 gerade der sogar allgemeine Ausgangs- und Betretungsverbote ermöglichende Wortlaut des § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 IfSG dafür spricht, dass bei Erfüllung der tatbestandlichen Voraussetzungen aus § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 IfSG auch allgemeine oder gleichsam flächendeckende Verbote erlassen werden können, wenn sich diese als verhältnismäßig erweisen (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 50 ff., juris; Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 46, juris; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20-, Rn. 29, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 31, juris).

    Insbesondere stand im Frühjahr 2020 weder ein Impfstoff zur Verfügung noch erschien zumindest kurzfristig eine großflächige gezielte Nachverfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten realistisch, zumal aufgrund der frühen Infektiosität bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolgt, so dass diese durch eine Verhaltensänderung des Betroffenen (wie eine Selbstquarantäne) nicht verhindert werden können (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 -13 B 398/20.NE -, Rn. 97 f. unter Hinweis auf Robert-Koch-Institut, Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2, Welchen Vorteil bringt Abstand halten bzw. die Beschränkung sozialer Kontakte? abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/ NCOV2019/FAQ_Liste.html; Stand: 26. März 2020, sowie Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 105, jeweils bei juris).

  • OVG Niedersachsen, 11.06.2020 - 13 MN 192/20

    Ansammlungsverbot; Corona; Kontaktbeschränkung; Normenkontrolleilantrag;

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG verstößt nach Auffassung des Senats - insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE - Rn. 45 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum] unter Bezugnahme auf OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20 NE -, Rn. 38 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Bayrischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2020 - 20 NE 20/1067 - Rn. 24 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.] unter Bezugnahme auf Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 40 ff. [Ausgangsbeschränkungen]; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. April 2020 - 1 S 1046/20 -, Rn. 17 [Verbot von Ansammlungen im öffentlichen Raum u.a.] sowie Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20 -, Rn. 25 ff., 70 [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.]; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 26 [Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum]; OVG Bautzen, Beschluss vom 11. Mai 2020 - 13 B 173/20 -, Rn. 13 ff. [Kontaktbeschränkungen und Ansammlungsverbote] unter Bezugnahme auf OVG Bautzen, Beschluss vom 29. April 2020 - 3 B 144/20 -, Rn. 17 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 24 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Hessischer VGH, Beschluss vom 07. April 2020 - 8 B 892/20.N -, Rn. 34 ff. [Einschränkung der Religionsausübung], jeweils bei juris; die sämtlich die Verfassungsgemäßheit der Norm bejahen).

    Dass es sich bei dem Coronavirus SARS-CoV-2 um eine übertragbare Krankheit im Sinne des § 2 Nr. 3 IfSG handelt, unterliegt keinem Zweifel (vgl. hierzu ausführlich OVG Lüneburg, Beschluss 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 43 ff., juris) und wird von den Verfahrensbeteiligten im hiesigen Verfahren auch nicht in Abrede gestellt.

    Auch der Bundesgesetzgeber verwendet im Normtext des § 28 Abs. 1 IfSG nur den Begriff "Ansammlungen von Menschen", versteht hierunter aber "alle Zusammenkünfte von Menschen" (vgl. BT-Drs. 14/2530, S. 74 f.; vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 34, juris, zu dem mit § 12 Abs. 1 Satz 1 CoronaSchVO vergleichbaren § 2 Abs. 3 Satz 2 der Niedersächsischen CoronaSchVO vom 08. Mai 2020).

    Dementsprechend wird vom Wortlaut des Begriffes "Ansammlung" in § 28 Abs. 1 Satz 2 IfSG n.F. eine Menschenmenge von mindestens drei Personen erfasst (vgl. OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 53 ff., juris; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 43, beck-online; Merz, a.a.O., m.w.N.; Pschorr, a.a.O., m.w.N.; Kießling, IfSG, 1. Aufl., § 28 Rn. 39).

    Die angesichts der bereits laufenden Pandemie in Kenntnis der Diskussion um die rechtlichen Voraussetzungen für bereits angeordnete Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote vorgenommene Streichung der früheren Tatbestandsvoraussetzung "einer größeren Anzahl" legt insofern nahe, dass der Gesetzgeber damit zum Ausdruck bringen wollte, dass auch Zusammenkünfte und Ansammlungen weniger einzelner Personen von der Ermächtigungsnorm erfasst werden sollen (vgl. OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20, Rn. 43, beck-online; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 53 ff., juris, das im Zweifel auf die Generalklausel in § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 zurückgreifen will; Merz, a.a.O.; im Ergebnis auch Rau, in: Schmidt, COVID-19, Rechtsfragen zur Corona-Krise, 2. Aufl., § 19 Straf- und Strafprozessrecht, Rn. 23; Kießling, IfSG, 1. Aufl., § 28 Rn. 39).

    Dies kann nicht der Wille des Verordnungsgebers gewesen sein (vgl. hierzu auch OVG Lüneburg, Beschluss vom 11.06.2020 - 13 MN 192/20 -, das den Begriff der Zusammenkunft oder Ansammlung dahingehend auslegt, dass hierunter nur jedes gezielte Zusammensein von Menschen an einem Ort um der kollektiven Ansammlung willen, nicht aber jede bloß zufällige gleichzeitige Anwesenheit mehrerer Menschen, zu verstehen ist).

  • BVerwG, 22.03.2012 - 3 C 16.11

    Anhörung; Anhörungsmangel; Absehen von der Anhörung; Gefahr im Verzug; Heilung

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Zwar ist die Befugnisnorm des § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG zumindest im ersten Halbsatz als offene Generalklausel ausgestaltet, um den Infektionsschutzbehörden bzw. über den Verweis in § 32 Satz 1 IfSG dem Verordnungsgeber ein möglichst breites Spektrum an geeigneten Schutzmaßnahmen, deren Bandbreite sich bei Auftreten einer übertragbaren Krankheit im Vorfeld nicht bestimmen lässt, zu eröffnen (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, juris, Rn. 24).

    Die Vorschrift ermöglicht Regelungen gegenüber einzelnen wie auch mehreren Personen (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, Rn. 26, juris).

    Aber auch Dritte ("Nichtstörer") können nach § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG Adressat von Maßnahmen sein, um sie vor Ansteckung zu schützen oder wenn ein Tätigwerden allein gegenüber Kranken, Krankheitsverdächtigen, Ansteckungsverdächtigen oder Ausscheidern eine effektive Gefahrenabwehr nicht gewährleisten würde (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, Rn. 26, juris, unter Hinweis auf BT-Drs.

    Im Falle eines hochansteckenden Krankheitserregers, der bei einer Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer tödlich verlaufenden Erkrankung führen würde, drängt sich angesichts der schwerwiegenden Folgen auf, dass die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit eines infektionsrelevanten Kontakts genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, Rn. 32, juris; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; Merz, a.a.O.).

  • OVG Bremen, 09.04.2020 - 1 B 97/20

    Verordnung zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vom

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG verstößt nach Auffassung des Senats - insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE - Rn. 45 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum] unter Bezugnahme auf OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20 NE -, Rn. 38 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Bayrischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2020 - 20 NE 20/1067 - Rn. 24 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.] unter Bezugnahme auf Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 40 ff. [Ausgangsbeschränkungen]; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. April 2020 - 1 S 1046/20 -, Rn. 17 [Verbot von Ansammlungen im öffentlichen Raum u.a.] sowie Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20 -, Rn. 25 ff., 70 [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.]; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 26 [Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum]; OVG Bautzen, Beschluss vom 11. Mai 2020 - 13 B 173/20 -, Rn. 13 ff. [Kontaktbeschränkungen und Ansammlungsverbote] unter Bezugnahme auf OVG Bautzen, Beschluss vom 29. April 2020 - 3 B 144/20 -, Rn. 17 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 24 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Hessischer VGH, Beschluss vom 07. April 2020 - 8 B 892/20.N -, Rn. 34 ff. [Einschränkung der Religionsausübung], jeweils bei juris; die sämtlich die Verfassungsgemäßheit der Norm bejahen).

    Da nach Ansicht des Senats somit eine hinreichend bestimmte Ermächtigungsgrundlage für das hier in Rede stehende Ansammlungsverbot vorhanden ist, bedarf es vorliegend keiner Entscheidung, ob zum Zeitpunkt des Erlasses der Verordnung im März 2020 zur Vermeidung nicht mehr vertretbarer Schutzlücken aus übergeordneten Gründen des Gemeinwohls für einen Übergangszeitraum ein Rückgriff auf eine den verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht genügende Generalklausel möglich gewesen wäre (vgl. hierzu: OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 59 ff., juris, m.w.N.; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 33 f., juris).

    Ungeachtet dessen besteht - soweit ersichtlich - in der oberverwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung aber auch Einigkeit, dass nach der Neufassung des § 28 Abs. 1 IfSG zum 28. März 2020 gerade der sogar allgemeine Ausgangs- und Betretungsverbote ermöglichende Wortlaut des § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 IfSG dafür spricht, dass bei Erfüllung der tatbestandlichen Voraussetzungen aus § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 IfSG auch allgemeine oder gleichsam flächendeckende Verbote erlassen werden können, wenn sich diese als verhältnismäßig erweisen (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 50 ff., juris; Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 46, juris; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20-, Rn. 29, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 31, juris).

  • OVG Niedersachsen, 05.05.2020 - 13 MN 119/20

    Corona; Folgenabwägung; Infektionsschutzrecht; Maske; Mund-Nasen-Bedeckung;

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    8/2468, S. 27; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE -, Rn. 66, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 13. November 2020 - 1 B 350/20 -, Rn. 38, beck-online; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 S 925/20 -, Rn. 33, juris; OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23. März 2020 - 11 S 12/20 -, Rn. 6, beck-online).

    Im Falle eines hochansteckenden Krankheitserregers, der bei einer Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer tödlich verlaufenden Erkrankung führen würde, drängt sich angesichts der schwerwiegenden Folgen auf, dass die vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit eines infektionsrelevanten Kontakts genügt (vgl. BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16.11 -, Rn. 32, juris; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021 zu III-4 RBs 446/20 und III-4 RBs 3/21; OVG Lüneburg, Beschluss vom 05. Mai 2020 - 13 MN 119/20 -, Rn. 41, juris; Merz, a.a.O.).

  • VGH Bayern, 30.03.2020 - 20 NE 20.632

    Keine Außervollzugsetzung der Bayerischen Verordnung über befristete

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG verstößt nach Auffassung des Senats - insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE - Rn. 45 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum] unter Bezugnahme auf OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20 NE -, Rn. 38 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Bayrischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2020 - 20 NE 20/1067 - Rn. 24 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.] unter Bezugnahme auf Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 40 ff. [Ausgangsbeschränkungen]; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. April 2020 - 1 S 1046/20 -, Rn. 17 [Verbot von Ansammlungen im öffentlichen Raum u.a.] sowie Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20 -, Rn. 25 ff., 70 [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.]; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 26 [Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum]; OVG Bautzen, Beschluss vom 11. Mai 2020 - 13 B 173/20 -, Rn. 13 ff. [Kontaktbeschränkungen und Ansammlungsverbote] unter Bezugnahme auf OVG Bautzen, Beschluss vom 29. April 2020 - 3 B 144/20 -, Rn. 17 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 24 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Hessischer VGH, Beschluss vom 07. April 2020 - 8 B 892/20.N -, Rn. 34 ff. [Einschränkung der Religionsausübung], jeweils bei juris; die sämtlich die Verfassungsgemäßheit der Norm bejahen).

    Ungeachtet dessen besteht - soweit ersichtlich - in der oberverwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung aber auch Einigkeit, dass nach der Neufassung des § 28 Abs. 1 IfSG zum 28. März 2020 gerade der sogar allgemeine Ausgangs- und Betretungsverbote ermöglichende Wortlaut des § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 IfSG dafür spricht, dass bei Erfüllung der tatbestandlichen Voraussetzungen aus § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 IfSG auch allgemeine oder gleichsam flächendeckende Verbote erlassen werden können, wenn sich diese als verhältnismäßig erweisen (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 50 ff., juris; Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 46, juris; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20-, Rn. 29, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 31, juris).

  • VGH Baden-Württemberg, 13.05.2020 - 1 S 1314/20

    Corona-Epidemie; Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und nicht öffentlichen

    Auszug aus OLG Hamm, 08.02.2021 - 1 RBs 2/21
    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG verstößt nach Auffassung des Senats - insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. hierzu auch: OVG Münster, Beschluss vom 19. Mai 2020 - 13 B 557/20.NE - Rn. 45 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum] unter Bezugnahme auf OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20 NE -, Rn. 38 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Bayrischer VGH, Beschluss vom 26. Mai 2020 - 20 NE 20/1067 - Rn. 24 ff. [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.] unter Bezugnahme auf Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 40 ff. [Ausgangsbeschränkungen]; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 23. April 2020 - 1 S 1046/20 -, Rn. 17 [Verbot von Ansammlungen im öffentlichen Raum u.a.] sowie Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20 -, Rn. 25 ff., 70 [Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum u.a.]; OVG Lüneburg, Beschluss vom 11. Juni 2020 - 13 MN 192/20 -, Rn. 26 [Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum]; OVG Bautzen, Beschluss vom 11. Mai 2020 - 13 B 173/20 -, Rn. 13 ff. [Kontaktbeschränkungen und Ansammlungsverbote] unter Bezugnahme auf OVG Bautzen, Beschluss vom 29. April 2020 - 3 B 144/20 -, Rn. 17 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 24 ff. [Schließung von Einzelhandelsgeschäften]; Hessischer VGH, Beschluss vom 07. April 2020 - 8 B 892/20.N -, Rn. 34 ff. [Einschränkung der Religionsausübung], jeweils bei juris; die sämtlich die Verfassungsgemäßheit der Norm bejahen).

    Ungeachtet dessen besteht - soweit ersichtlich - in der oberverwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung aber auch Einigkeit, dass nach der Neufassung des § 28 Abs. 1 IfSG zum 28. März 2020 gerade der sogar allgemeine Ausgangs- und Betretungsverbote ermöglichende Wortlaut des § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 IfSG dafür spricht, dass bei Erfüllung der tatbestandlichen Voraussetzungen aus § 28 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 IfSG auch allgemeine oder gleichsam flächendeckende Verbote erlassen werden können, wenn sich diese als verhältnismäßig erweisen (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 06. April 2020 - 13 B 398/20.NE -, Rn. 50 ff., juris; Bayrischer VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, Rn. 46, juris; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 13. Mai 2020 - 1 S 1314/20-, Rn. 29, juris; OVG Bremen, Beschluss vom 09. April 2020 - 1 B 97/20 -, Rn. 31, juris).

  • OVG Bremen, 13.11.2020 - 1 B 350/20

    Zwanzigste Coronaverordnung, § 4 Abs. 2 Nr. 5; Schließung von

  • VGH Baden-Württemberg, 09.04.2020 - 1 S 925/20

    Einstweilige Anordnung im Normenkontrollverfahren betreffend die Untersagung des

  • OVG Berlin-Brandenburg, 23.03.2020 - 11 S 12.20

    Eilantrag gegen Coronavirus-Verordnung Brandenburg vom 22. März 2020 erfolglos

  • OLG Stuttgart, 26.08.2002 - 1 Ss 230/02

    Bußgeldverfahren wegen Geschwindigkeitsüberschreitung: Zulässigkeit des Einsatzes

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.04.2020 - 13 B 440/20

    Fitnessstudios bleiben in Nordrhein-Westfalen weiterhin geschlossen

  • OLG Stuttgart, 16.12.2008 - 1 Ss 679/08

    Verkehrsordnungswidrigkeit: Verfallsanordnung wegen Inbetriebnahme eines nicht

  • BGH, 10.01.1978 - 2 StR 654/77

    Einordnung einer vom Berichterstatter vorweg unterzeichneten Urkunde -

  • VGH Baden-Württemberg, 23.04.2020 - 1 S 1046/20

    § 3 Abs. 1 und 2 CoronaVO voraussichtlich rechtmäßig

  • OVG Sachsen, 29.04.2020 - 3 B 144/20

    Großflächiger Einzelhandel, Einkaufszentrum

  • VGH Hessen, 07.04.2020 - 8 B 892/20

    Vierte Hessische Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus (CoronaVV HE4)

  • AG Wuppertal, 29.03.2021 - 82 OWi 2/21

    Corona, CoronaschutzVO NRW, Wirksamkeit, Kontaktverbot

    Die Entscheidung des OLG Hamm (Beschluss vom 08.02.2021, 1 RB 2, 4-5/21) ist bekannt.
  • OLG Hamm, 21.06.2022 - 4 RBs 88/22

    Verbot von Partys nach der Coronaschutzverordnung 2021

    Gerade bei komplexen Regelungsgegenständen sinkt daher das verfassungsrechtlich gebotene Maß gesetzgeberischer Regelungsdichte (zu vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 16.12.2021 - III-4 RBs 387/21 - Beschluss vom 28.01.2020 - III-4 RBs 3/21 - Beschluss vom 08.02.2021 - III-1 RBs 2, 4-5/21 - OVG Münster, Beschluss vom 06.04.2020 - 3 B 398/20.

    Auf diese Dynamik kann daher regelmäßig die Exekutive aufgrund ihrer Handlungsflexibilität zeitnah reagieren, so dass gewährleistet ist, dass die Behörden bei einer Pandemie flexibel, an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und damit effektiver reagieren können (zu vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 16.12.2021 - III-4 RBs 387/21 - OLG Hamm, Beschluss vom 28.01.2020 - III-4 RBs 3/21 - Beschluss vom 08.02.2021 - III-1 RBs 2, 4 - 5/21 - OVG Münster vom 15.12.2020 - 13 B 1731/20.NE - OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 18.11.2020 - OVG 11 Ss 104/20 - Martini/Thiessen/Ganter, NJOZ 2020, 929, 930).

  • OLG Hamm, 07.09.2021 - 5 RBs 224/21

    Betriebsuntersagung; Prostitutionsstätte; Massagesalon; Dokumentation

    Die Verordnungsermächtigung des § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG verstößt nach der inzwischen als gefestigt anzusehenden Rechtsprechung, welcher der Senat beitritt, insbesondere mit Blick auf die Bestimmtheit der getroffenen Regelungen und deren Vereinbarkeit mit dem Vorbehalt des Gesetzes in seiner Ausprägung als Parlamentsvorbehalt - nicht gegen höherrangiges Recht (statt aller: OLG Hamm 1. Bußgeldsenat, Beschluss vom 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 -, juris; OLG Hamm 4. Bußgeldsenat, Beschluss vom 28.01.2021 - III-4 RBs 3/21 -, juris; jeweils mit zahlreichen Nachweisen).

    Die in formeller Hinsicht ordnungsgemäß zustande gekommene CoronaSchVO (OLG Hamm 1. Bußgeldsenat, Beschluss vom 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 -, juris; OLG Hamm 4. Bußgeldseant, Beschluss vom 28.01.2021 - III-4 RBs 3/21 -, juris) untersagt in § 10 Abs. 1 Nr. 5 CoronaSchVO auch in materieller Hinsicht rechtmäßig den Betrieb von Prostitutionsstätten.

    Durch das Coronavirus SARS-CoV-2 werden seit März 2020 unzweifelhaft im gesamten Bundesgebiet übertragbare Krankheiten im Sinne von § 2 Nr. 3 IfSG bei einer Vielzahl von Menschen ausgelöst (statt aller: OLG Hamm 1. Bußgeldsenat, Beschluss vom 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 -, juris m.w.N.).

  • OLG Hamm, 16.12.2021 - 4 RBs 387/21

    Maskenpflicht nach der Coronaschutzverordnung 2020

    Gerade bei komplexen Regelungsgegenständen sinkt daher das verfassungsrechtlich gebotene Maß gesetzgeberischer Regelungsdichte (zu vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 28.01.2020 - III-4 RBs 3/21 - Beschluss vom 08.02.2021 - III-1 RBs 2, 4-5/21 - OVG Münster, Beschluss vom 06.04.2020 - 13 B 398/20.NE - Beschluss vom 15.04.2020 - 13 B 440/20.NE - OVG Bremen, Urteil vom 13.11.2020 - 1 B 350/20 - OVG Lüneburg, Beschluss vom 18.11.2020 - 13 MN 448/20 - ohne Corona-Bezug: BVerfG, Beschluss vom 21.09.2016 - 2 BvL 1/15 - vgl. auch Martini/Thyiessen/Ganter, NJOZ 2020, 929, 930).

    Auf diese Dynamik kann daher regelmäßig die Exekutive aufgrund ihrer Handlungsflexibilität zeitnah reagieren, so dass gewährleistet ist, dass die Behörden bei einer Pandemie flexibel, an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und damit effektiver reagieren können (zu vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 28.01.2020 - III-4 RBs 3/21 - Beschluss vom 08.02.2021 - III-1 RBs 2, 4-5/21 - OVG Münster, Beschluss vom 15.12.2020 - 13 B 1731/20.NE - OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 18.11.2020 - OVG 11 S 104/20 - Martini/Thiessen/Ganter, NJOZ 2020, 929, 930).

  • OLG Stuttgart, 21.04.2021 - 4 Rb 24 Ss 7/21

    Schutzmaßnahmen gegen Coronavirus in Baden-Württemberg: Verfassungsmäßigkeit der

    Daher ermächtigt die Vorschrift nach dem Willen des Gesetzgebers ausdrücklich auch zu Maßnahmen gegenüber Nichtstörern (OLG Hamm, Beschluss vom 8. Februar 2021 - 1 RBs 2, 4-5/21, juris Rn. 36 mwN; VGH Mannheim, Beschluss vom 9. April 2020 - 1 S 925/00, juris Rn. 33; BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16/11, juris Rn. 26).
  • OLG Oldenburg, 15.03.2021 - 2 Ss OWi 68/21

    Rechtmäßigkeit der Niedersächsischen Corona-Verordnung vom 7.April 2020;

    Das Amtsgericht hat sich bei seiner Entscheidung möglicherweise an einem Urteil des Amtsgerichts Dortmund vom 02.11.2020 (733 OWI 64/20, juris) zur Nordrhein-Westfälischen Rechtslage orientiert, das allerdings vom OLG Hamm mit Beschluss vom 08.02.2021 (1 RBs 2, 4-5/21, juris) aufgehoben worden ist.
  • OLG Schleswig, 17.05.2021 - I OLG 86/21
    Dass es sich bei dem Coronavirus SARS-CoV-2 um eine übertragbare Krankheit im Sinne des § 2 Nr. 3 IfSG handelt, unterliegt keinem Zweifel (so auch unter Verweis auf OVG Lüneburg, Beschl. v. 11. Juni 2020. Az.:13 MN 192/20, juris Rn. 43 ff.: OLG Hamm, Beschl. v. 8. Februar 2021, Az.: 1 RBs 2, 4-5/21, juris Rn. 27­28).

    Darunter ist eine Zusammenkunft einer Menschenmenge von mindestens drei Personen zu verstehen (vgl. OLG Hamm, Beschl. v. 8. Februar 2021, Az.: 1 RBs 2, 4-5/21, juris Rn. 32 ff.).

    Insbesondere führt der weitere Adressatenkreis der Verfügung, die sämtliche Personen, die sich im Kreis ... im maßgeblichen Zeitraum aufhielten, erfasst, nicht zu ihrer materiellen Rechtswidrigkeit (vgl. zu dieser Problematik ausführlich: OLG Hamm, Beschl. v. 8. Februar 2021, Az.: 1 RBs 2, 4-5/21, juris Rn. 36 ff. m.w.N.).

  • OLG Hamm, 31.03.2021 - 1 RBs 45/21

    Verbotswidrige Ansammlung von drei Personen nach CoronaSchVo; Bei privaten

    Der Senat verweist insofern auf seine zu dem in § 12 Abs. 1 CoronaSchVO in der Fassung vom 30. März 2020 bestimmten Verbot von Zusammenkünften und Ansammlungen im öffentlichen Raum von mehr als zwei Personen ergangene Entscheidung vom 08. Februar 2021 (III-1 RBs 2, 4-5/21 - veröffentlicht bei juris).

    Entgegen der Ansicht des Amtsgerichts kann das Zusammensein von (nur) drei Personen im öffentlichen Raum eine verbotswidrige Ansammlung im Sinne des § 1 Abs. 2, 3 CoronaSchVO darstellen, wenn weder die Erlaubnistatbestände des § 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 CoronaSchVO noch die Ausnahmetatbestände des § 1 Abs. 3 CoronaSchVO erfüllt sind und auch die übrigen Voraussetzungen für die Annahme einer "Versammlung" im Sinne der CoronaSchVO vorliegen, nämlich ein gezieltes Zusammensein ohne Einhaltung einer derartig deutlichen räumlichen Trennung bzw. Distanz, dass von vornherein die typische Gefahr der Unterschreitung eines ein Infektionsrisiko ausschließenden Mindestabstands zu verneinen wäre (vgl. zu dieser einschränkenden Auslegung des Begriffs der Ansammlung: Senatsbeschluss vom 08. Februar 2021 - III-1 RBs 2, 4-5/21 -, juris; OLG Hamm, Beschlüsse vom 28. Januar 2021, - III-4 RBs 446/20 - sowie - III-4 RBs 3/21 -, juris).

  • AG Stuttgart, 09.06.2021 - 18 OWi 243 Js 37200/21

    Geldbuße bei grundlosem Verstoß gegen nächtliche Ausgangssperre nach der CoronaVO

    Das Gericht ist ebenso wie die weit überwiegende verfassungsgerichtliche, verwaltungsgerichtliche und fachgerichtliche Rechtsprechung (vgl. nur OLG Stuttgart, Beschluss vom 21.04.2021, 4 Rb 24 Ss 7/21 (juris und BeckRS 2021, 9986); OLG Karlsruhe, Beschluss vom 30. März 2021 - 2 Rb 34 Ss 2/21 -, juris und BeckRS 2021, 6532; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 11. Juni 2021 - 2 Rb 35 Ss 94/21 (juris und BeckRS 2021, 14281); OLG Hamm, Beschluss vom 28.01.2021 - 4 RBs 446/20 (juris und BeckRS 2021, 1231); OLG Hamm, Beschluss vom 08.02.2021 - 1 RBs 2, 4-5/21 (juris und BeckRS 2021, 2237); OLG Oldenburg, Beschluss vom 15.03.2021 - 2 Ss(OWi) 68/21 (juris und BeckRS 2021, 5229); OLG Koblenz, Beschluss vom 08.03.2021 - 3 OWi 6 SsRs 395/20 (juris und BeckRS 2021, 5203)) davon überzeugt, dass die zugrundeliegenden Normen des Infektionsschutzgesetzes und der Corona-Verordnung rechtmäßig und verfassungskonform sind.
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