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   OLG Hamm, 20.02.2018 - II-4 UF 243/16   

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OLG Hamm, 20.02.2018 - II-4 UF 243/16 (https://dejure.org/2018,6202)
OLG Hamm, Entscheidung vom 20.02.2018 - II-4 UF 243/16 (https://dejure.org/2018,6202)
OLG Hamm, Entscheidung vom 20. Februar 2018 - II-4 UF 243/16 (https://dejure.org/2018,6202)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Bestimmung des Volljährigkeitsalters eines guineischen Staatsbürgers

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • FamRZ 2018, 1089
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (12)

  • OLG Hamm, 12.07.2017 - 12 UF 217/16

    Bestimmung der Volljährigkeit in Guinea (in Abgrenzung zu OLG Brandenburg,

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    So ist der Geltungsbereich des am 01.01.2011 in Kraft getretenen Haager Kinderschutzübereinkommens vom 19.10.1996 (KSÜ), wonach das Recht des Aufenthaltsstaates für Maßnahmen zum Schutz des Kindes Anwendung findet, nicht eröffnet, weil der Beschwerdeführer unstreitig über 18 Jahre alt ist, weshalb das Übereinkommen nach Art. 2 KSÜ, nach dem nur Kinder bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres vom Anwendungsbereich erfasst werden, nicht anwendbar ist (vgl. OLG Hamm FamRZ 2015, 1635; NZFam 2017, 866).

    b)Die Vorfrage, ob die als Mündel in Betracht kommende Person minderjährig oder im Sinne voller Geschäftsfähigkeit volljährig ist, ist selbständig anzuknüpfen (MünchKomm-BGB/Lipp, 6. Aufl. 2015, Art. 24 EGBGB, Rn. 27) und richtet sich nicht zwangsläufig nach dem gleichen Recht wie die Voraussetzungen für die Vormundschaft (vgl. OLG Karlsruhe, FamRZ 2015, 1820 m.w.N.).Vorliegend richtet sich die Frage der Volljährigkeit gem. Art. 7 EGBGB nach dem Recht Guineas (OLG Hamm NZFam 2017, 866).

    bb)Das Kollisionsrecht des Art. 7 EGBGB wird auch weder durch das Haager Abkommen zum Schutz von Erwachsenen vom 02.10.2000 (ESÜ) noch das Haager Kinderschutzabkommen vom 01.11.2011(KSÜ), das das Haager Minderjährigenschutzabkommen (MSA) nahezu insgesamt abgelöst hat, verdrängt, da diese Abkommen bezüglich der Regelung der Volljährigkeit keine einschlägigen unmittelbar anwendbaren völkerrechtliche Vereinbarungen, die innerstaatlich vorgehen (Art. 3 Nr. 2 EGBGB), enthalten (OLG Hamm NZFam 2017, 866).

    Denn auch nach dem gem. Art. 7 EGBGB anwendbaren Recht Guineas tritt Volljährigkeit bereits mit Vollendung des 18. Lebensjahres ein (so OLG Hamm NZFam 2017, 866 und in Abgrenzung zu OLG Brandenburg, InfAuslR 2016, 463; OLG Bremen FamRZ 2016, 990).

    Mit Vollendung des 18. Lebensjahres kann eine Person demzufolge allein handeln und ist mithin voll geschäftsfähig (im Einzelnen dazu OLG Hamm BeckRS 2017, 120615 = NZFam 2017, 866).

    (b)Die anderslautende Regelung in Art. 443 Code Civil, wonach Volljährigkeit mit Vollendung des 21. Lebensjahres eintritt ("La majorité est fixéé à vingt et un accomplis; à cet age on est capable de tous les actes de la vie civile"), greift entgegen der Auffassung des Beschwerdeführers nicht ein, da sie durch die zeitlich jüngere Regelung des Art. 168 Code de l"enfant gem. Art. 442 Code de l"enfant i.V.m. Art. 6 der Einführungsbestimmungen des Code Civil stillschweigend aufgehoben worden ist (OLG Hamm BeckRS 2017, 120615 = NZFam 2017, 866).Art. 442 Code de l"enfant ordnet nämlich an, dass sämtliche vorangehenden Bestimmungen, die denen des vorliegenden Gesetzes widersprechen, außer Kraft gesetzt werden.

  • OLG Zweibrücken, 18.12.2015 - 6 UF 94/15

    Hinzufügung des bisherigen Familiennamens des Angenommenen bei der Adoption eines

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Zum Zwecke der Vereinfachung und Beschleunigung ist in diesen Konstellationen für die Zuständigkeit zu unterstellen, dass das betroffene Mündel, hier also der Beschwerdeführer, noch minderjährig ist (vgl. BGH NJW 2010, 873; OLG Bremen FamRZ 2016, 990).

    Denn auch nach dem gem. Art. 7 EGBGB anwendbaren Recht Guineas tritt Volljährigkeit bereits mit Vollendung des 18. Lebensjahres ein (so OLG Hamm NZFam 2017, 866 und in Abgrenzung zu OLG Brandenburg, InfAuslR 2016, 463; OLG Bremen FamRZ 2016, 990).

    Anders als das KSÜ ist der Code de l"enfant jedoch kein reines Kinderschutzgesetz (so aber OLG Bremen FamRZ 2016, 990.).

    Der Senat hat die Rechtsbeschwerde zugelassen, weil er mit seiner Entscheidung von den Entscheidungen des OLG Bremen vom 23.02.2016 - 4 UF 186/15 - (FamRZ 2016, 990), des OLG Karlsruhe vom 07.09.2017 - 18 WF 62/17 und des OLG Brandenburg vom 26.04.2016 - 13 UF 40/16- (StAZ 2017, 111) sowie des BGH vom 20.12.2017 - XII ZB 333/17 - (BeckRS 2017, 140085) abweicht, so dass zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erforderlich ist.

  • BGH, 20.12.2017 - XII ZB 333/17

    Vormundschaft für einen minderjährigen, aber über 18 Jahre alten, unbegleiteten

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Es handelt sich insoweit um eine doppelrelevante Tatsache, bei der die Bejahung des Anspruchs begrifflich diejenige der Zuständigkeit mit einschließt (ebenso, im Ergebnis allerdings weitergehend BGH, Beschluss vom 20.12.2017, Az. XII ZB 333/17, Rn. 9 ff.).

    Etwas anderes folgt auch nicht aus der Entscheidung des BGH vom 20.12.2017, Az. XII ZB 333/17 (BeckRS 2017, 140085).Darin hat der BGH zwar ausgeführt, dass die dortige Vorinstanz -der 6. Familiensenat des OLG Hamm - in seiner Entscheidung vom 15.05.2017 (Az. 6 UF 175/16) ohne ausreichende Ermittlungen zu dem Ergebnis gelangt sei, dass die Volljährigkeit (auch) nach dem Recht der Republik Guinea mit der Vollendung des 18. Lebensjahres eintrete (BGH, a.a.O., Rn. 27) und deshalb die Einholung eines aussagekräftigen Sachverständigengutachtens geboten sei (BGH, a.a.O., Rn. 29).Diese Entscheidung ist im Hinblick auf die nunmehr vorliegenden Rechtsauskünfte für den vorliegenden Fall aus Sicht des Senats aber nicht (mehr) einschlägig.

    Der Senat hat die Rechtsbeschwerde zugelassen, weil er mit seiner Entscheidung von den Entscheidungen des OLG Bremen vom 23.02.2016 - 4 UF 186/15 - (FamRZ 2016, 990), des OLG Karlsruhe vom 07.09.2017 - 18 WF 62/17 und des OLG Brandenburg vom 26.04.2016 - 13 UF 40/16- (StAZ 2017, 111) sowie des BGH vom 20.12.2017 - XII ZB 333/17 - (BeckRS 2017, 140085) abweicht, so dass zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erforderlich ist.

  • OLG Karlsruhe, 23.07.2015 - 5 WF 74/15

    Beendigung der Vormundschaft für einen unbegleitet eingereisten algerischen

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    b)Die Vorfrage, ob die als Mündel in Betracht kommende Person minderjährig oder im Sinne voller Geschäftsfähigkeit volljährig ist, ist selbständig anzuknüpfen (MünchKomm-BGB/Lipp, 6. Aufl. 2015, Art. 24 EGBGB, Rn. 27) und richtet sich nicht zwangsläufig nach dem gleichen Recht wie die Voraussetzungen für die Vormundschaft (vgl. OLG Karlsruhe, FamRZ 2015, 1820 m.w.N.).Vorliegend richtet sich die Frage der Volljährigkeit gem. Art. 7 EGBGB nach dem Recht Guineas (OLG Hamm NZFam 2017, 866).

    cc)Ob das Personalstatut des Beschwerdeführers sich hier in Anwendung von Art. 12 Abs. 1 der Genfer Flüchtlingskonvention ergibt, wonach sich das Personalstatut jedes Flüchtlings nach dem Recht des Wohnsitz- bzw. Aufenthaltsstaates, also hier nach deutschem Recht richtet, kann der Senat dahinstehen lassen.Ebenso kann dahinstehen, ob Art. 12 der Konvention den Bereich der Volljährigkeit überhaupt erfasst (hierzu eingehend OLG Karlsruhe FamRZ 2015, 1820 f.) und ob es sich bei dem Beschwerdeführer um einen Flüchtling im Sinne der Konvention handelt.

  • OLG Karlsruhe, 07.09.2017 - 18 WF 62/17

    Vormundschaft: Aufhebung einer Vormundschaft im Falle eines guineischen

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Der Senat hat die Rechtsbeschwerde zugelassen, weil er mit seiner Entscheidung von den Entscheidungen des OLG Bremen vom 23.02.2016 - 4 UF 186/15 - (FamRZ 2016, 990), des OLG Karlsruhe vom 07.09.2017 - 18 WF 62/17 und des OLG Brandenburg vom 26.04.2016 - 13 UF 40/16- (StAZ 2017, 111) sowie des BGH vom 20.12.2017 - XII ZB 333/17 - (BeckRS 2017, 140085) abweicht, so dass zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erforderlich ist.
  • BGH, 04.07.2013 - V ZB 197/12

    Freiwillige Gerichtsbarkeit: Begründung von Revision oder Rechtsbeschwerde mit

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Dabei verkennt der Senat nicht, dass nach der Rechtsprechung des BGH die Rechtsbeschwerde nicht auf die Verletzung ausländischen Rechts, sondern nur auf eine unzureichende oder fehlerhafte Ermittlung des ausländischen Rechts gestützt werden kann (BGH FGPrax 2013, 239), die aus Sicht des Senats allerdings im vorliegenden Fall nicht gegeben ist.
  • OLG Bremen, 23.02.2016 - 4 UF 186/15

    Maßgebliches Alter für die Beendigung der Vormundschaft eines ausländischen

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Der Senat hat die Rechtsbeschwerde zugelassen, weil er mit seiner Entscheidung von den Entscheidungen des OLG Bremen vom 23.02.2016 - 4 UF 186/15 - (FamRZ 2016, 990), des OLG Karlsruhe vom 07.09.2017 - 18 WF 62/17 und des OLG Brandenburg vom 26.04.2016 - 13 UF 40/16- (StAZ 2017, 111) sowie des BGH vom 20.12.2017 - XII ZB 333/17 - (BeckRS 2017, 140085) abweicht, so dass zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erforderlich ist.
  • OLG Brandenburg, 26.04.2016 - 13 UF 40/16

    Aufhebung der Vormundschaft für einen unbegleiteten Ausländer mit Eintritt der

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Der Senat hat die Rechtsbeschwerde zugelassen, weil er mit seiner Entscheidung von den Entscheidungen des OLG Bremen vom 23.02.2016 - 4 UF 186/15 - (FamRZ 2016, 990), des OLG Karlsruhe vom 07.09.2017 - 18 WF 62/17 und des OLG Brandenburg vom 26.04.2016 - 13 UF 40/16- (StAZ 2017, 111) sowie des BGH vom 20.12.2017 - XII ZB 333/17 - (BeckRS 2017, 140085) abweicht, so dass zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erforderlich ist.
  • BGH, 30.10.2008 - III ZB 54/08

    Überwachung der Ausführung einer Weisung an das Kanzleipersonal durch den

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Dabei verkennt der Senat nicht, dass in Fällen, in denen - wie vorliegend - (noch) keine Anerkennung als Flüchtling oder Asylbewerber gegeben ist, die Flüchtlingseigenschaft grundsätzlich vom Zivilgericht eigenständig zu prüfen ist (BGH, FamRZ 2009, 109 ff.; MünchKomm-BGB /v. Hein, EGBGB Art. 5 Anh. II Rn. 75).
  • BGH, 27.10.2009 - VIII ZB 42/08

    Beweiserfordernis doppelrelevanter Tatsachen bei der Prüfung der

    Auszug aus OLG Hamm, 20.02.2018 - 4 UF 243/16
    Zum Zwecke der Vereinfachung und Beschleunigung ist in diesen Konstellationen für die Zuständigkeit zu unterstellen, dass das betroffene Mündel, hier also der Beschwerdeführer, noch minderjährig ist (vgl. BGH NJW 2010, 873; OLG Bremen FamRZ 2016, 990).
  • OLG Hamm, 30.01.2015 - 6 UF 155/13

    Zulässige Altersbestimmung mit einer Röntgenuntersuchung

  • OLG Hamm, 23.10.2001 - 2 WF 474/01

    Formelle Beteiligung eines Kindes im Sorgerechtsverfahren bzw. Umgangsverfahren

  • OLG Hamm, 02.11.2018 - 6 UF 91/18

    Volljährigkeitsalter eines guineischen Staatsangehörigen

    Das Haager Kinderschutzübereinkommen vom 19.10.1996 und das Haager Abkommen zum Schutz von Erwachsenen vom 02.10.2000 verdrängen das deutsche Kollisionsrecht nicht, weil beide Abkommen hinsichtlich der Regelung der Volljährigkeit keine unmittelbar anwendbaren völkerrechtlichen Vereinbarungen enthalten, die dem innerstaatlichen Recht vorgehen (OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 15 - zitiert nach juris).

    b) Nach dem maßgeblichen Recht der Republik Guinea tritt die Volljährigkeit mit der Vollendung des 18. Lebensjahres ein (OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 19 ff. - zitiert nach juris; OLG Oldenburg, Beschluss vom 05.09.2017, 13 WF 76/17, NZFam 2017, 1165; a.A. OLG Bremen, Beschluss vom 23.02.2016, 4 UF 186/15, FamRZ 2016, 990 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 07.09.2017, 18 WF 62/17, Rn. 28 ff. - zitiert nach juris; OLG Brandenburg, Beschluss vom 26.04.2016, 13 UF 40/16, Rn. 14 - zitiert nach juris; offengelassen BGH, Beschluss vom 20.12.2017, XII ZB 333/17, FamRZ 2018, 457 ff.).

    Nach Art. 168 des Code de l´Enfant der Republik Guinea aus dem Jahr 2008, der besagt, dass ein Kind unter 18 Jahren nur mit Zustimmung seiner Eltern bzw. des Inhabers der elterlichen Gewalt Verträge abschließen kann, ist zu folgern, dass es mit 18 Jahren alleinverantwortlich handeln kann (eingehend hierzu OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 21 - zitiert nach juris).

    Zeitlich nach der Abfassung dieser offiziellen Auskünfte der Republik Guinea haben sich mehrere Obergerichte (OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 19 ff.; OLG Hamm, Beschluss vom 21.08.2018, 12 UF 224/16, Rn. 17 ff. - Zitiert nach juris, OLG Nürnberg, Beschluss vom 19.07.2018, 11 UF 368/18, Rn. 3 [nach Zurücknahme der dortigen Beschwerde im Anschluss an die Einholung eines Sachverständigengutachtens]) der auch hier vertretenen Auffassung angeschlossen, dass ein Staatsbürger der Republik Guinea mit der Vollendung des 18. Lebensjahres volljährig wird.

  • OLG Hamm, 02.11.2018 - 6 UF 50/18

    Volljährigkeitsalter eines guineischen Staatsangehörigen

    Das Haager Kinderschutzübereinkommen vom 19.10.1996 und das Haager Abkommen zum Schutz von Erwachsenen vom 02.10.2000 verdrängen das deutsche Kollisionsrecht nicht, weil beide Abkommen hinsichtlich der Regelung der Volljährigkeit keine unmittelbar anwendbaren völkerrechtlichen Vereinbarungen enthalten, die dem innerstaatlichen Recht vorgehen (OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 15 - zitiert nach juris).

    b) Nach dem maßgeblichen Recht der Republik Guinea tritt die Volljährigkeit mit der Vollendung des 18. Lebensjahres ein (OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 19 ff. - zitiert nach juris; OLG Oldenburg, Beschluss vom 05.09.2017, 13 WF 76/17, NZFam 2017, 1165; a.A. OLG Bremen, Beschluss vom 23.02.2016, 4 UF 186/15, FamRZ 2016, 990 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 07.09.2017, 18 WF 62/17, Rn. 28 ff. - zitiert nach juris; OLG Brandenburg, Beschluss vom 26.04.2016, 13 UF 40/16, Rn. 14 - zitiert nach juris; offengelassen BGH, Beschluss vom 20.12.2017, XII ZB 333/17, FamRZ 2018, 457 ff.).

    Nach Art. 168 des Code de l´Enfant der Republik Guinea aus dem Jahr 2008, der besagt, dass ein Kind unter 18 Jahren nur mit Zustimmung seiner Eltern bzw. des Inhabers der elterlichen Gewalt Verträge abschließen kann, ist zu folgern, dass es mit 18 Jahren alleinverantwortlich handeln kann (eingehend hierzu OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 21 - zitiert nach juris).

    Zeitlich nach der Abfassung dieser offiziellen Auskünfte der Republik Guinea haben sich mehrere Obergerichte (OLG Hamm, Beschluss vom 20.02.2018, 4 UF 243/16, Rn. 19 ff.; OLG Hamm, Beschluss vom 21.08.2018, 12 UF 224/16, Rn. 17 ff. - Zitiert nach juris, OLG Nürnberg, Beschluss vom 19.07.2018, 11 UF 368/18, Rn. 3 [nach Zurücknahme der dortigen Beschwerde im Anschluss an die Einholung eines Sachverständigengutachtens]) der auch hier vertretenen Auffassung angeschlossen, dass ein Staatsbürger der Republik Guinea mit der Vollendung des 18. Lebensjahres volljährig wird.

  • OLG Düsseldorf, 07.09.2018 - 3 WF 97/18

    Zulässigkeit der Beschwerde des Vormundes gegen die gerichtliche Feststellung der

    Maßgeblich für die Frage der Volljährigkeit sei Art. 1 des Code de l'Enfant guineen vom 19.08.2008 sowie die Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm vom 20.02.2018 (II-4 UF 243/16), auf welche vollumfänglich Bezug genommen werde.

    Der nach der Zurückverweisung durch Beschluss vom 20.12.2017 nunmehr zuständige 4. Familiensenat des Oberlandesgerichts Hamm hat mit Beschluss vom 20.02.2018 (II-4 UF 243/16) die Rechtsauffassung des 6. Familiensenats im Beschluss vom 15.05.2017 (II-6 UF 175/16) bekräftigt, dass nach geltendem Recht des Staates Guinea die Volljährigkeit mit Vollendung des 18. Lebensjahres eintritt.

  • LG Ingolstadt, 26.07.2018 - 33 T 1074/18

    Altersdiagnostik zur Feststellung eines Abschiebungshindernisses

    Auf Grundlage des Beschlusses des Oberlandesgerichtes Hamm vom 20.02.2018, Aktenzeichen 4 UF 243/16 (Blatt 38 folgende der Akte) ist zu berücksichtigen, dass die Botschaft der Republik Guinea unter Korrektur früherer Auskünfte die Volljährigkeit eines Staatsangehörigen mit Vollendung des 18. Lebensjahres feststellt.
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