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   OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22   

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OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22 (https://dejure.org/2022,33854)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 19.10.2022 - 10 U 603/22 (https://dejure.org/2022,33854)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 19. Oktober 2022 - 10 U 603/22 (https://dejure.org/2022,33854)
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Wird zitiert von ... (30)Neu Zitiert selbst (14)

  • OLG Köln, 13.05.2022 - 20 U 295/21

    Wirksamkeit von Beitragserhöhungen in einer privaten Krankenversicherung;

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Gründe, die den Verlust der Unterlagen entschuldigen könnten, hat die Klägerin nicht vorgetragen (vgl. OLG München, E-CLI:OLGMUN:2021:1124:14U6205.21.0A, r+s 2022, 94 Rn. 44-48; großzügiger, aber dennoch gegen einen Auskunftsanspruch OLG Köln, ECLI:DE:OLGK:2022:0513.20U295.21.00, r+s 2022, 397 Rn. 36).

    Der Anspruch scheitert ferner nicht an der von der Beklagten erhobenen Einrede der Verjährung, denn eine Verjährung der Ansprüche aus Art. 15 DS-GVO kommt, solange die Ansprüche weiterhin bei der Beklagten gespeichert sind, nicht in Betracht, OLG Köln, ECLI:DE:OLGK:2022:0513.20U295.21.00, r+s 2022, 397 Rn. 57.

    Nach Ansicht des OLG Köln sind alle Informationen personenbezogen, aus denen sich ergibt, "mit welchem Inhalt und zu welchen Konditionen" für eine bestimmte Person Versicherungsschutz besteht (OLG Köln, ECLI:DE: OLGK:2022:0513.20U295.21.00, r+s 2022, 397 Rn. 42).

    Ob aber allein dies den Wortlaut zu einem personenbezogenen Datum macht (so wohl OLG Köln, ECLI:DE:OLGK:2022:0513.20U295.21.00, r+s 2022, 397 Rn. 43) erscheint fraglich.

    Eine extensive Auffassung will dem Art. 15 Abs. 3 DS-GVO ein Recht auf eine Kopie (oder "grafische Nachbildung") der Daten in der Form entnehmen, in der sie beim Verpflichteten vorliegen, d.h. in der so genannten "Rohfassung" (dafür OLG Köln, ECLI:DE:OLGK:2022: 0513.20U295.21.00, r+s 2022, 397 Rn. 47; OVG NRW, ECLI:DE:OVGNRW:2021 :0608:16A1582.20.0A, ZD 2022, 174 Rn. 75-105; BeckOK DatenschutzR, 41. Ed., 1.8.22, Art. 15 Rn. 85; OLG München, ECLI:DE:OLGMUEN:2021:1004.3U2906.20.0A, ZD 2022, 39 Rn. 21; Lembke/Fischels, NZA 2022, 513, 514; Engeler/Quiel, NJW 2019, 2201, 2202; Kühling/Buchner/Bäcker, DSGVO, 2. Auflage 2018, Art. 15 Rn. 39).

  • OLG München, 24.11.2021 - 14 U 6205/21

    Auskunftsklage wegen behauptet unwirksamer Prämienanpassungen

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Mit der Neuausstellung des Versicherungsscheins hätte die Klägerseite nicht den Zweck erreicht, den ihr Auskunftsantrag verfolgt und der sich ausweislich der insbesondere begehrten Angaben darauf richtet, die Beitragserhöhungen unterlagenmäßig und in strukturierter Form neu aufbereitet zu erhalten (so auch OLG München, ECLI:OLGMUN:2021:1124:14U6205.21.0A, r+s 2022, 94 Rn. 36).

    Die Übermittlung strukturiert zusammengestellter und systematisch aufbereiteter Unterlagen ist mit einem Akteneinsichtsrecht, wie es § 810 BGB gewährt, weder identisch noch ist das eine zum anderen ein wie auch immer geartetes Minus (OLG München, ECLI:OLGMUN:2021:1124:14U6205.21.0A, r+s 2022, 94 Rn. 49 f.).

    Gründe, die den Verlust der Unterlagen entschuldigen könnten, hat die Klägerin nicht vorgetragen (vgl. OLG München, E-CLI:OLGMUN:2021:1124:14U6205.21.0A, r+s 2022, 94 Rn. 44-48; großzügiger, aber dennoch gegen einen Auskunftsanspruch OLG Köln, ECLI:DE:OLGK:2022:0513.20U295.21.00, r+s 2022, 397 Rn. 36).

    Soweit Versicherer zur Aufbewahrung von Unterlagen verpflichtet sind, verfolgt der Gesetzgeber damit nicht primär die Interessen des Versicherungsnehmers; die Aufbewahrungspflicht bezieht nicht etwa ihren Sinn allein aus dem Anliegen, dem jeweiligen Geschäftsgegner späterhin die Durchsetzung eigener Rechte ermöglichen zu sollen (vgl. OLG München, ECLI: OLGMUN:2021:1124:14U6205.21.0A, r+s 2022, 94 Rn. 52 f.).

    Diese Auffassung hat das OLG München vertreten, wenn es ausführt, Daten dazu, was eine Person "für den Versicherungsschutz ausgibt", seien nicht personenbezogen, weil sie nicht den "individualisierten Versicherungsschutz" beträfen, sondern nur Aufschluss darüber gäben, "welche[n] Preis die durch den Versicherungsvertrag verwirklichte Vorsorge hat" (OLG München, ECLI:OLGMUN:2021:1124:14U6205.21.0A, r+s 2022, 94 Rn. 39).

  • EuGH, 17.07.2014 - C-141/12

    Y.S. - Vorabentscheidungsersuchen - Schutz natürlicher Personen bei der

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    In seinem Urteil vom 17. Juli 2014, Rs. C-141/12 und C-372/12 (ECLI:EU:C:2014:2081, ZD 2014, 515) Rn. 46-48 hat der Gerichtshof (zur RiL 95/46/EG und zu Art. 8 GrCh) ausgeführt, dass rechtliche Erwägungen einer Behörde im Entwurf einer Verwaltungsentscheidung nicht als personenbezogene Daten anzusehen sind.

    Im Hinblick auf ihre nur indirekten Auswirkungen auf die Rechtsverhältnisse der Klägerin sind die Begründungen deshalb mit den rechtlichen Erwägungen im Entwurf einer Verwaltungsentscheidung zu vergleichen, die nach dem Urteil des Gerichtshofes vom 17. Juli 2014, Rs. C-141/12 und C-372/12 (ECLI:EU:C:2014:2081, ZD 2014, 515 Rn. 45) nicht zu den personenbezogenen Daten zu rechnen sind.

    Für die restriktivere Ansicht spricht, dass der Gerichtshof schon in seiner bereits zitierten Entscheidung von 2014 zwischen personenbezogenen Daten einerseits und dem Text, in dem solche Daten enthalten sind, andererseits unterschieden hat: So wurde in dem Fall des Urteils vom 17. Juli 2014, Rs. C-141/12 und C-372/12, ECLI:EU:C:2014:2081, ZD 2014, 515 Rn. 45, die Entwurfsschrift einer Behördenentscheidung deutlich von den in der Schrift enthaltenen Daten unterschieden.

    So wie nach der Entscheidung vom 17. Juli 2014, Rs. C-141/12 und C-372/12, ECLI:EU:C:2014:2081, ZD 2014, 515 Rn. 46 die Richtlinie 95/46 nicht darauf gerichtet war, ein allgemeines Recht auf Zugang zu Verwaltungsdokumenten einzuführen, kann auch nicht angenommen werden, dass die DS-GVO ein allgemeines Recht auf Zugang zu Dokumenten im Besitz eines Vertragspartners und Prozessgegners gewährt.

  • BGH, 02.03.2000 - III ZR 65/99

    Rechtschutzbedürfnis für Stufenklage

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Die erhobene Stufenklage ist zwar ohnehin als unzulässig zu erachten, weil die auf der ersten Stufe geforderten Auskünfte entgegen § 254 ZPO nicht nur der Bezifferung der auf der zweiten Stufe gestellten Zahlungsansprüche dienen, sondern vor allem den Zweck haben zu ermitteln, ob der Klägerin dem Grunde nach Ansprüche gegen die Beklagte zustehen (vgl. nur BGH, Urteil vom 2. März 2000, III ZR 65/99, NJW 2000, 1645; auch BGH, Urteil vom 18. April 2002, VII ZR 260/01, NJW 2002, 2925 und BGH, Urteil vom 29. März 2011, VI ZR 117/10, NJW 2011, 1815 ).

    Die Unzulässigkeit der Stufenklage führt aber nur zur Abweisung der unbestimmt gestellten Feststellungsbegehren (vgl. BGH, Urteil vom 2. März 2000, III ZR 65/99, NJW 2000, 1645; OLG Dresden, ECLI:DE:OLGDRES:2022:0329:4U1905.21.00, ZD 2022, 462 Rn. 35; OLG Hamm, ECLI:DE:OLGHAM:2021:1115:20U269.21.0A, r+s 2022, 93, vgl. auch OLG Celle Urteil vom 27. Januar 2022, 8 U 219/21).

    Hingegen ist der auf der ersten Stufe geltend gemachte Auskunftsanspruch nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH, Urteil vom 2. März 2000 , III ZR 65/99, NJW 2000, 1645) in eine selbständige Auskunftsklage umzudeuten, die als solche zulässig ist.

  • BGH, 29.03.2022 - VI ZR 1352/20

    Vorabentscheidungsersuchen zur Auslegung der Datenschutz-Grundverordnung:

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Die Frage, ob ein Anspruch nach Art. 15 Abs. 3 DS-GVO auch dann besteht, "wenn der Betroffene die Kopie nicht zur Verfolgung der in Erwägungsgrund 63 Satz 1 zur DS-GVO genannten Zwecke begehrt, sich der Verarbeitung seiner personenbezogenen Daten bewusst zu werden und deren Rechtmäßigkeit überprüfen zu können, sondern einen anderen - datenschutzfremden, aber legitimen - Zweck [...] verfolgt", ist bereits Gegenstand einer Vorlage des Bundesgerichtshofs (ECLI:DE:BGH:2022:290322BVIZR1352.20.0, VersR 2022, 929 Rn. 13-19).

    EU C 431 vom 25. Oktober 2021 S. 8 f.) und des Vorabentscheidungsersuchens des Bundesgerichtshofs vom 29. März 2022 (ECLI:DE:BGH:2022:290322BVIZR1352.20.0, VersR 2022, 929 Rn. 36-41).

  • OLG Hamm, 15.11.2021 - 20 U 269/21

    Feststellung der Unwirksamkeit von noch näher zu bezeichnenden Prämienerhöhungen

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Die Unzulässigkeit der Stufenklage führt aber nur zur Abweisung der unbestimmt gestellten Feststellungsbegehren (vgl. BGH, Urteil vom 2. März 2000, III ZR 65/99, NJW 2000, 1645; OLG Dresden, ECLI:DE:OLGDRES:2022:0329:4U1905.21.00, ZD 2022, 462 Rn. 35; OLG Hamm, ECLI:DE:OLGHAM:2021:1115:20U269.21.0A, r+s 2022, 93, vgl. auch OLG Celle Urteil vom 27. Januar 2022, 8 U 219/21).

    Eine solche Beschränkung wird auch von zahlreichen Stimmen in Rechtsprechung und Schrifttum für richtig gehalten (z.B. OLG Hamm, ECLI:DE:OLGHAM:2021:1115.20U269.21.0A, r+s 2022, 93 Rn. 9-11; Lang, BKR 2022, 268, 270; Lembke, NJW 2020, 1841, 1845).

  • BGH, 26.10.2006 - III ZB 2/06

    Pflicht eines Notars zur Vorlage von Urkunden

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Ungeachtet der Zivilprozessreform des Jahres 2001 kennt das deutsche Zivilprozessrecht weiterhin keine "allgemeine prozessuale Aufklärungspflicht der nicht darlegungs- und beweispflichtigen Partei" (BGH, Beschluss vom 26.10.2006, III ZB 2/06, NJW 2007, 155 Rn. 7).
  • BGH, 15.06.2021 - VI ZR 576/19

    Reichweite des Auskunftsanspruchs nach Art. 15 Abs. 1 DS-GVO gegen eine

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs sind personenbezogene Daten alle Informationen, die "aufgrund ihres Inhalts, ihres Zwecks oder ihrer Auswirkungen mit einer bestimmten Person verknüpft" sind (so - noch zu Art. 2 lit. a der Richtlinie 95/46/EG - EuGH, Urteil vom 20. Dezember 2017 - Rs. C-434/16, NJW 2018, 767 Rn. 33-35; BGH, ECLI:DE:BGH:2021:150621UVIZR576.19.0, NJW 2021, 2692 Rn. 22).
  • EuGH, 20.12.2017 - C-434/16

    Die in einer berufsbezogenen Prüfung gegebenen schriftlichen Antworten und

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs sind personenbezogene Daten alle Informationen, die "aufgrund ihres Inhalts, ihres Zwecks oder ihrer Auswirkungen mit einer bestimmten Person verknüpft" sind (so - noch zu Art. 2 lit. a der Richtlinie 95/46/EG - EuGH, Urteil vom 20. Dezember 2017 - Rs. C-434/16, NJW 2018, 767 Rn. 33-35; BGH, ECLI:DE:BGH:2021:150621UVIZR576.19.0, NJW 2021, 2692 Rn. 22).
  • LAG Niedersachsen, 09.06.2020 - 9 Sa 608/19

    Benennung eines Datenschutzbeauftragten; Erteilung einer Kopie der gespeicherten

    Auszug aus OLG Koblenz, 19.10.2022 - 10 U 603/22
    Demgegenüber soll der Anspruch nach der restriktiveren Gegenauffassung lediglich auf eine Auflistung der von Art. 15 Abs. 1 DS-GVO aufgeführten Daten gerichtet sein, deren Form im einzelnen dem Verpflichteten überlassen ist (in diesem Sinne LAG Niedersachen, E-CLI:DE:LAGNI:2020:0609.9SA608.19.0A, NZA-RR 2020, 571 Rn. 45; Paal/Pauly, DSGVO, 3. Auflage, 2021, Art. 15 Rn. 33; Lindner, NZM 2022, 633, 639; Pauly/Mende, CCZ 2022, 28, 30).
  • BGH, 02.12.2015 - IV ZR 28/15

    Kapitalbildende Lebensversicherung: Auskunftsanspruch des Versicherungsnehmers

  • EuGH, 28.07.2016 - C-423/15

    Kratzer - Vorlage zur Vorabentscheidung - Sozialpolitik - Richtlinie 2000/78/EG -

  • BGH, 29.03.2011 - VI ZR 117/10

    Gefährdungshaftung nach dem Arzneimittelgesetz: Zulässigkeit eines Teilurteils

  • BGH, 18.04.2002 - VII ZR 260/01

    Anspruch des Auftraggebers auf Erstattung der Mehrkosten nach Kündigung durch den

  • BGH, 27.09.2023 - IV ZR 177/22

    Zum Auskunftsanspruch über frühere Prämienanpassungen in der privaten

    Nach diesen Grundsätzen kommt vorliegend eine Stufenklage nicht in Betracht, denn wie das Berufungsgericht zutreffend erkannt hat, geht es dem Kläger nicht um die Bezifferung eines sich aus einer Rechnungslegung ohne weiteres ergebenden Anspruchs, sondern um eine Prüfung, ob überhaupt ein Anspruch besteht (vgl. OLG Celle VersR 2023, 429 [juris Rn. 120-122]; OLG Karlsruhe VersR 2023, 99 [juris Rn. 35 f.]; OLG Koblenz r+s 2023, 62 Rn. 8; OLG Naumburg VersR 2023, 436 [juris Rn. 44]; OLG Dresden r+s 2023, 66 Rn. 5-7; OLG Hamm r+s 2022, 93 Rn. 5; OLG München, Beschluss vom 24. November 2021 - 14 U 6205/21, juris Rn. 69-71 [insoweit nicht abgedruckt in r+s 2022, 94]; a.A. im Hinblick auf den dort zu entscheidenden Einzelfall OLG Schleswig VersR 2022, 1489 [juris Rn. 68-70]).

    Weitere Anhaltspunkte dafür, dass der Kläger die Auskunftsklage auch isoliert erhoben hätte, sind entgegen der Auffassung der Revision nicht erforderlich (vgl. auch OLG Celle VersR 2023, 429 [juris Rn. 123]; OLG Dresden r+s 2023, 66 Rn. 13; OLG Hamm r+s 2022, 93 Rn. 6; OLG Koblenz r+s 2023, 62 Rn. 10; OLG Karlsruhe VersR 2023, 99 [juris Rn. 37]; OLG Naumburg VersR 2023, 436 [juris Rn. 45]).

    Ob der Versicherungsnehmer in der privaten Krankenversicherung nach diesen Grundsätzen vom Versicherer Auskunft über vergangene Beitragserhöhungen verlangen kann, wird in der obergerichtlichen Rechtsprechung - teils anknüpfend an besondere Umstände im Einzelfall - unterschiedlich beurteilt (bejahend OLG Naumburg VersR 2023, 436 [juris Rn. 47 ff.]; im Grundsatz auch OLG Karlsruhe VersR 2023, 99 [juris Rn. 43 ff.]; OLG Stuttgart, Urteil vom 18. November 2021 - 7 U 244/21, juris Rn. 80 ff. [insoweit nicht abgedruckt in MDR 2022, 370]; verneinend OLG Dresden r+s 2023, 66 Rn. 17-20; OLG Hamm r+s 2022, 93 Rn. 13-15; OLG Koblenz, Beschluss vom 19. Oktober 2022 - 10 U 603/22, juris Rn. 20 [insoweit nicht abgedruckt in r+s 2023, 62]; OLG Köln, Urteil vom 13. Mai 2022 - 20 U 198/21, juris Rn. 65 ff.; OLG München r+s 2022, 94 Rn. 44 f.; vgl. auch OLG Schleswig VersR 2022, 1489 [juris Rn. 50 ff.]).

    Der Versicherungsnehmer ist nicht schon dann entschuldbar über seine Rechte im Ungewissen, wenn er die Unterlagen über die Beitragsanpassungen nicht mehr besitzt und zu den Gründen des Verlusts nicht weiter vorträgt (vgl. OLG Dresden r+s 2023, 66 Rn. 19 f.; OLG Hamm r+s 2022, 93 Rn. 15; OLG Koblenz, Beschluss vom 19. Oktober 2022 - 10 U 603/22, juris Rn. 20 [insoweit nicht abgedruckt in r+s 2023, 62]; OLG München r+s 2022, 94 Rn. 46; Boetius, r+s 2023, 193, 201).

    bb) § 3 Abs. 4 Satz 1 VVG bezieht sich nur auf eigene Erklärungen des Versicherungsnehmers, nicht solche des Versicherers, und scheidet deshalb ebenfalls als Anspruchsgrundlage aus (vgl. OLG Koblenz r+s 2023, 62 Rn. 13; MünchKomm-VVG/Armbrüster, 3. Aufl. § 3 Rn. 51).

    cc) Auch auf § 810 BGB kann der Anspruch nicht gestützt werden, da er lediglich die Gestattung der Einsichtnahme in eine in fremdem Besitz befindliche Urkunde ermöglicht (vgl. OLG Hamm r+s 2022, 93 Rn. 17; OLG Koblenz, Beschluss vom 19. Oktober 2022 - 10 U 603/22, juris Rn. 18 [insoweit nicht abgedruckt in r+s 2023, 62]; OLG München, Beschluss vom 24. November 2011 - 14 U 6205/21, juris Rn. 62 f. [insoweit nicht abgedruckt in r+s 2022, 94]; OLG Schleswig VersR 2022, 1489 [juris Rn. 39 f.]; Boetius, r+s 2023, 193, 201).

    Nach teilweise vertretener Ansicht stellt Art. 15 Abs. 3 Satz 1 DSGVO eine eigenständige Anspruchsgrundlage dar, nach welcher der betroffenen Person vom Verantwortlichen grundsätzlich sämtliche verarbeiteten personenbezogenen Daten in der bei ihm vorliegenden "Rohfassung" als Kopie zu übermitteln sind (vgl. zum Auskunftsanspruch hinsichtlich Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung OLG Köln, Urteil vom 13. Mai 2022 - 20 U 198/21, juris Rn. 79 m.w.N.; OLG Celle r+s 2023, 160 Rn. 81 m.w.N.; vgl. ferner OLG München ZD 2022, 39 Rn. 19 f. m.w.N.; Engeler/Quiel, NJW 2019, 2201 ff.; mit zahlreichen weiteren Nachweisen im Hinblick auf die diesbezüglichen Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH: BGH, Beschluss vom 29. März 2022 - VI ZR 1352/20, VersR 2022, 954 Rn. 40 sowie OLG Koblenz r+s 2023, 62 Rn. 43; offenlassend BVerwG NVwZ 2023, 346 Rn. 23-28).

    Art. 15 Abs. 3 Satz 1 DSGVO regele lediglich eine besondere Form der nach Art. 15 Abs. 1 DSGVO zu erteilenden Auskunft (vgl. OLG Stuttgart ZD 2022, 45 Rn. 43, 45 m.w.N.; wiederum mit zahlreichen weiteren Nachweisen BGH, Beschluss vom 29. März 2022 - VI ZR 1352/20, VersR 2022, 954 Rn. 38 f. und OLG Koblenz r+s 2023, 62 Rn. 45).

    (3) Dahinstehen kann nach alledem, inwieweit der Kläger - etwa im Hinblick auf Art. 12 Abs. 5 Satz 2 Buchst. b DSGVO und Erwägungsgrund 63 Satz 1 zur DSGVO - mit seinem Anspruch ausgeschlossen wäre, weil er datenschutzfremde Zwecke verfolgt (vgl. BGH, Beschluss vom 29. März 2022 - VI ZR 1352/20, VersR 2022, 954 Rn. 15 m.w.N.; im Hinblick auf Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung vgl. OLG Koblenz r+s 2023, 62 Rn. 23 ff.; OLG Hamm r+s 2022, 93 Rn. 9-11; OLG Schleswig VersR 2022, 1489 [juris Rn. 43 f.]; OLG Celle r+s 2023, 160 Rn. 77; OLG Köln, Urteil vom 13. Mai 2022 - 20 U 198/21, juris Rn. 86).

  • OLG Dresden, 22.12.2022 - 4 U 1415/22

    1. Die Anforderungen an den Vortrag greifbarer Anhaltspunkte für den

    Diese "KBA- Felduntersuchungen" umfassten insgesamt 56 Messungen an 53 Fahrzeugmodellen mit dem Ziel, u. a. die Motorvarianten des Typs EA 288 dahingehend zu überprüfen, ob sie unzulässige Abschalteinrichtungen oder unzulässige Prüfstands- oder Zykluserkennungen, wie die in den Motoren des Typs EA 189 verbaute "Umschaltlogik", enthielten (vgl. nur OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 05. März 2021, Az.: 9a U 410/20 - juris).

    Aber selbst wenn der Senat den Vortrag des Klägers, die Abgasrückführung werde unterhalb von 17 Grad Celsius schrittweise und unter 5 Grad Celsius ganz ausgeschaltet, als richtig unterstellt, wäre dem kein gezielter Zuschnitt auf den Prüfstand zu entnehmen, zumal der Kläger zugleich selbst angibt, der Temperaturbereich des Prüfstandes betrage 20 bis 30 Grad Celsius (vgl. nur BGH, Urteil vom 16. September 2921, Az.: VII ZR 190/20 - juris; OLG Köln, Urteil vom 27. Januar 2022, Az.: 15 U 11/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Denn hinsichtlich der von der Außentemperatur abhängigen Steuerung der Abgasrückführung setzt die Annahme objektiver Sittenwidrigkeit voraus, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Urteil vom 24. März 2022, Az.: III ZR 263/20 - juris; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021, Az.: VI ZR 433/19; OLG Schleswig, Urteil vom 17. Mai 2022, Az.: 7 U 180/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Deshalb kann auch nicht angenommen werden, dass die Beklagte beim Einbau des "Thermofensters" die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 bewusst missachtet hat (vgl. OLG Schleswig, a.a.O.; OLG Koblenz, Urteil vom 25. Juli 2022, Az.: 12 U 12/22, BeckRS 2022, 17989; OLG Köln, Beschluss vom 13. Oktober 2022, Az.: 27 U 20/21, BeckRS 2022, 28270; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Denn ein Schadensersatzanspruch nach § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 263 StGB scheidet von vornherein aus, wenn - wie hier - der Käufer eines Gebrauchtwagens den Fahrzeughersteller wegen Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen auf Schadensersatz in Anspruch nimmt, da es jedenfalls an der erforderlichen Stoffgleichheit des nach klägerischer Darstellung erstrebten rechtswidrigen Vermögensvorteils mit einem etwaigen Vermögensschaden auf Käuferseite fehlt (vgl. nur BGH, Urteil vom 30. Juli 2020, Az.: VI ZR 5/20; OLG Hamm, Urteil vom 18. August 2022, Az.: 28 U 98/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

  • OLG Hamm, 06.02.2024 - 20 U 43/23
    Daraus folgt, dass der Gesetzgeber mit der Aufbewahrungspflicht des Kaufmanns keinen Auskunftsanspruch geschaffen hat (OLG München, Beschluss vom 24.11.2021, 14 U 6205/21, r+s 2022, 94 f., Rn. 65 ff.; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.10.2022, 10 U 603/22, r+s 2023, 62 ff., Rn. 21).
  • OLG Hamm, 14.11.2023 - 20 U 43/23
    Daraus folgt, dass der Gesetzgeber mit der Aufbewahrungspflicht des Kaufmanns keinen Auskunftsanspruch geschaffen hat (OLG München, Beschluss vom 24.11.2021, 14 U 6205/21, r+s 2022, 94 f., Rn. 65 ff.; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.10.2022, 10 U 603/22, r+s 2023, 62 ff., Rn. 21).
  • OLG Dresden, 31.01.2023 - 4 U 1263/22

    Rechte des Käufers eines angeblich vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw

    Diese "KBA-Felduntersuchungen" umfassten insgesamt 56 Messungen an 53 Fahrzeugmodellen mit dem Ziel, u. a. die Motorvarianten des Typs EA 288 dahingehend zu überprüfen, ob sie unzulässige Abschalteinrichtungen oder unzulässige Prüfstands- oder Zykluserkennungen, wie die in den Motoren des Typs EA 189 verbaute "Umschaltlogik", enthielten (vgl. nur OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 05. März 2021, Az.: 9a U 410/20 - juris).

    Denn selbst wenn der Senat den Vortrag der Klägerin, die Abgasrückführung werde unterhalb von 17 Grad Celsius schrittweise und unter 5 Grad Celsius ganz ausgeschaltet (S. 21 Klageschrift), als richtig unterstellt, ist dem kein gezielter Zuschnitt auf den Prüfstand zu entnehmen (vgl. nur BGH, Urteil vom 16. September 2921, Az.: VII ZR 190/20 - juris; OLG Köln, Urteil vom 27. Januar 2022, Az.: 15 U 11/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Denn hinsichtlich der von der Außentemperatur abhängigen Steuerung der Abgasrückführung setzt die Annahme objektiver Sittenwidrigkeit voraus, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Urteil vom 24. März 2022, Az.: III ZR 263/20 - juris; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021, Az.: VI ZR 433/19; OLG Schleswig, Urteil vom 17. Mai 2022, Az.: 7 U 180/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Deshalb kann auch nicht angenommen werden, dass die Beklagte beim Einbau des "Thermofensters" die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 bewusst missachtet hat (vgl. OLG Schleswig, a.a.O.; OLG Koblenz, Urteil vom 25. Juli 2022, Az.: 12 U 12/22; BeckRS 2022, 17989; OLG Köln, Beschluss vom 13. Oktober 2022, Az.: 27 U 20/21; BeckRS 2022, 28270; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

  • OLG Dresden, 20.12.2022 - 4 U 1004/22

    1. Die Anforderungen an den Vortrag greifbarer Anhaltspunkte für den

    Diese "KBA-Felduntersuchungen" umfassten insgesamt 56 Messungen an 53 Fahrzeugmodellen mit dem Ziel, u. a. die Motorvarianten des Typs EA 288 dahingehend zu überprüfen, ob sie unzulässige Abschalteinrichtungen oder unzulässige Prüfstands- oder Zykluserkennungen, wie die in den Motoren des Typs EA 189 verbaute "Umschaltlogik", enthielten (vgl. nur OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 05. März 2021, Az.: 9a U 410/20 - juris).

    Aber selbst wenn der Senat den - letztlich auch widersprüchlichen - Vortrag des Klägers, die Abgasrückführung werde unterhalb von 17 bzw. 15 Grad Celsius ganz abgeschaltet bzw. unter 15 Grad Celsius signifikant, nämlich um 30 % reduziert, (jeweils) als richtig unterstellt, wäre dem kein gezielter Zuschnitt auf den Prüfstand zu entnehmen, zumal der Kläger zugleich selbst angibt, der Temperaturbereich des Prüfstandes betrage 20 bis 30 Grad Celsius (vgl. nur BGH, Urteil vom 16. September 2021, Az.: VII ZR 190/20 - juris; OLG Köln, Urteil vom 27. Januar 2022, Az.: 15 U 11/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Denn hinsichtlich der von der Außentemperatur abhängigen Steuerung der Abgasrückführung setzt die Annahme objektiver Sittenwidrigkeit voraus, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Urteil vom 24. März 2022, Az.: III ZR 263/20 - juris; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021, Az.: VI ZR 433/19; OLG Schleswig, Urteil vom 17. Mai 2022, Az.: 7 U 180/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Deshalb kann auch nicht angenommen werden, dass die Beklagte beim Einbau des "Thermofensters" die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 bewusst missachtet hat (vgl. OLG Schleswig, a.a.O.; OLG Koblenz, Urteil vom 25. Juli 2022, Az.: 12 U 12/22 - BeckRS 2022, 17989; OLG Köln, Beschluss vom 13. Oktober 2022, Az.: 27 U 20/21 - BeckRS 2022, 28270; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

  • OLG Dresden, 14.11.2023 - 4 U 2637/22

    Berufungsbegründung unzulänglich: Keine Heilung nach Fristablauf!

    Aber selbst wenn der Senat den Vortrag der Klägerin, die Abgasrückführung werde unterhalb von 17 Grad Celsius schrittweise oder ganz ausgeschaltet, als richtig unterstellt, wäre dem kein gezielter Zuschnitt auf den Prüfstand zu entnehmen, zumal der Temperaturbereich des Prüfstandes 20 bis 30 Grad Celsius beträgt (vgl. nur BGH, Urteil vom 16. September 2921, Az.: VII ZR 190/20 - juris; OLG Köln, Urteil vom 27. Januar 2022, Az.: 15 U 11/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Denn hinsichtlich der von der Außentemperatur abhängigen Steuerung der Abgasrückführung setzt die Annahme objektiver Sittenwidrigkeit voraus, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Urteil vom 24. März 2022, Az.: III ZR 263/20 - juris; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021, Az.: VI ZR 433/19; OLG Schleswig, Urteil vom 17. Mai 2022, Az.: 7 U 180/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Deshalb kann auch nicht angenommen werden, dass die Beklagte beim Einbau eines "Thermofensters" die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 bewusst missachtet hat (vgl. OLG Schleswig, a.a.O.; OLG Koblenz, Urteil vom 25. Juli 2022, Az.: 12 U 12/22, BeckRS 2022, 17989; OLG Köln, Beschluss vom 13. Oktober 2022, Az.: 27 U 20/21, BeckRS 2022, 28270; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

  • OLG Dresden, 20.12.2022 - 4 U 2742/21

    1. Die Anforderungen an den Vortrag greifbarer Anhaltspunkte für den

    Diese "KBA-Felduntersuchungen" umfassten insgesamt 56 Messungen an 53 Fahrzeugmodellen mit dem Ziel, u. a. die Motorvarianten des Typs EA 288 dahingehend zu überprüfen, ob sie unzulässige Abschalteinrichtungen oder unzulässige Prüfstands- oder Zykluserkennungen, wie die in den Motoren des Typs EA 189 verbaute "Umschaltlogik", enthielten (vgl. nur OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 05. März 2021, Az.: 9a U 410/20 - juris).

    Denn hinsichtlich der von der Außentemperatur abhängigen Steuerung der Abgasrückführung setzt die Annahme objektiver Sittenwidrigkeit voraus, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Urteil vom 24. März 2022, Az.: III ZR 263/20 - juris; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021, Az.: VI ZR 433/19; OLG Schleswig, Urteil vom 17. Mai 2022, Az.: 7 U 180/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Deshalb kann auch nicht angenommen werden, dass die Beklagte beim Einbau des "Thermofensters" die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 bewusst missachtet hat (vgl. OLG Schleswig, a.a.O.; OLG Koblenz, Urteil vom 25. Juli 2022, Az.: 12 U 12/22 - BeckRS 2022, 17989; OLG Köln, Beschluss vom 13. Oktober 2022, Az.: 27 U 20/21 - BeckRS 2022, 28270; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

  • OLG Hamm, 03.05.2023 - 20 U 146/22
    Ob diese Frage bei letztinstanzlicher Entscheidung ein Vorabentscheidungsersuchen gemäß Art. 267 Buchst. b) des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union erforderlich macht (so OLG Koblenz, Beschluss vom 19.10.2022, 10 U 603/22, r+s 2023, 62 ff.), lässt der Senat offen; er ist zu einer solchen Vorlage an den Gerichtshof jedenfalls wegen der Anfechtbarkeit seiner Entscheidung nicht verpflichtet.

    Daraus folgt, dass der Gesetzgeber mit der Aufbewahrungspflicht des Kaufmanns keinen Auskunftsanspruch geschaffen hat (OLG München, Beschluss vom 24.11.2021, 14 U 6205/21, r+s 2022, 94 f., Rn. 65 ff.; OLG Koblenz, Beschluss vom 19.10.2022, 10 U 603/22, r+s 2023, 62 ff., Rn. 21).

  • OLG Dresden, 25.04.2023 - 4 U 1911/22

    Ansprüche des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw; Beginn

    Denn hinsichtlich der von der Außentemperatur abhängigen Steuerung der Abgasrückführung setzt die Annahme objektiver Sittenwidrigkeit voraus, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Urteil vom 24. März 2022, Az.: III ZR 263/20 - juris; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021, Az.: VI ZR 433/19; OLG Schleswig, Urteil vom 17. Mai 2022, Az.: 7 U 180/21 - juris; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

    Deshalb kann auch nicht angenommen werden, dass die Beklagte beim Einbau des "Thermofensters" die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 bewusst missachtet hat (vgl. OLG Schleswig, a.a.O.; OLG Koblenz, Urteil vom 25. Juli 2022, Az.: 12 U 12/22, BeckRS 2022, 17989; OLG Köln, Beschluss vom 13. Oktober 2022, Az.: 27 U 20/21, BeckRS 2022, 28270; OLG Dresden, Urteil vom 15. August 2022, Az.: 10 U 603/22 - juris).

  • OLG Brandenburg, 16.06.2023 - 11 U 9/23

    Zulässigkeit von Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung;

  • OLG Rostock, 29.08.2023 - 4 U 166/22

    Auskunft über und Wirksamkeit von Prämienanpassungen zu einer privaten

  • OLG Rostock, 18.07.2023 - 4 U 46/22

    Zulässigkeit einer Stufenklage bei Rückerstattungsverlangen von Beitragsanteilen

  • OLG Dresden, 17.01.2023 - 4 U 1262/22

    Rechte des Käufers eines angeblich vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw;

  • OLG Dresden, 23.05.2023 - 4 U 1465/22

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw; Umfang des

  • OLG Dresden, 07.11.2023 - 4 U 1712/22
  • OLG Dresden, 06.11.2023 - 4 U 1970/22

    Zulässigkeit der Klage auf Feststellung der Verpflichtung zum Ersatz des sog.

  • OLG München, 11.05.2023 - 35 U 7434/22

    Keine Ansprüche gegen Audi wegen des dort entwickelten, hergestellten und

  • OLG München, 29.11.2022 - 35 U 912/22

    Keine Haftung des Automobilherstellers gemäß § 823 Abs. 2 BGB wegen Verwendung

  • OLG Dresden, 14.03.2023 - 4 U 577/22

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw;

  • OLG Dresden, 13.10.2022 - 18a U 2475/21

    Ansprüche des Käufers eines angeblich vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen

  • OLG Dresden, 20.12.2022 - 18a U 2475/21
  • OLG Brandenburg, 27.09.2023 - 11 U 135/23
  • OLG Dresden, 17.01.2023 - 4 U 1039/22

    Rechte des Käufers eines angeblich vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw;

  • OLG Dresden, 15.12.2022 - 18a U 2385/21

    Ansprüche des Käufers eines angeblich vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen

  • OLG Dresden, 01.09.2022 - 18a U 1768/21

    Ansprüche des Käufers eines angeblich vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen

  • OLG Dresden, 15.05.2023 - 4 U 1970/22

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw; Umfang des

  • OLG Dresden, 15.08.2023 - 4 U 2087/22
  • OLG Naumburg, 09.02.2023 - 4 U 146/22

    Erwerb eines Diesel-Gebrauchtwagens mit einem Motor EA 288:

  • LG Wuppertal, 19.09.2023 - 16 O 40/23
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