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   OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19   

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OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19 (https://dejure.org/2021,36892)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19 (https://dejure.org/2021,36892)
OLG Koblenz, Entscheidung vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19 (https://dejure.org/2021,36892)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw Anforderungen an die Darlegung der Anspruchsvoraussetzungen Zulässigkeit einer Feststellungsklage Berechnung des vom Anspruch in Abzug zu bringenden Nutzungsersatzes bei geringer Jahreslaufleistung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
  • juris (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Audi haftet bei Fahrzeugen mit 3-Liter-Dieselmotoren im Abgasskandal auf Schadenersatz

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Audi im Abgasskandal erneut zu Schadensersatz verurteilt

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NZV 2021, 623
 
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Wird zitiert von ... (7)Neu Zitiert selbst (29)

  • OLG Koblenz, 05.06.2020 - 8 U 1803/19

    Abgasskandal: Schadenersatz bei Audi SQ5 TDI mit 3-Liter-Motor

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Die Beklagte ist demnach als Herstellerin des Motors ohne weiteres als passivlegitimiert anzusehen (vgl. bereits OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19,S. 21 juris; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 53).

    Der Senat legt insoweit seiner Entscheidungsfindung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrt-Bundesamt als unzulässige Abschalteinrichtung als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sogenannten Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007, welche neben einer erhöhten Belastung der Umwelt mit Stickoxiden auch - wie die verpflichtenden Rückrufe und die Anforderung eines Updates durch das Kraftfahrt-Bundesamt zeigen - mit der Gefahr einherging, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung hinsichtlich der betroffenen Fahrzeuge hätte erfolgen können (vgl. BGH Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16, 19; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris; Urteil vom 12. März 2021, 8 U 859/20; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris; OLG Hamm, Urteil vom 23. November 2020, 8 U 43/20, BeckRS 2020, 41423).

    Nach der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung sind Fahrzeuge, die mit einer nach Art. 5 Abs. 2 VO 715/2007/EG unzulässigen Abschalteinrichtung versehen sind, auch dann "nicht vorschriftsmäßig" i. S. v. § 5 Abs. 1 FZV, wenn der Halter einer Aufforderung zur Entfernung der Abschalteinrichtung mittels eines von der zuständigen Typengenehmigungsbehörde zugelassenen Software-Updates nicht Folge leistet, da ein solches Fahrzeug entgegen den in § 3 Abs. 1 S. 2 FZV normierten Zulassungsvoraussetzungen keinem genehmigten Typ (mehr) entspricht (vgl. BGH, Beschluss vom 08. Januar 2019, VIII ZR 225/17, juris; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 28).

    Dies hat die Beklagte zu 2. zu ihrem wirtschaftlichen Vorteil ausgenutzt (vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 40 ff.).

    Damit musste sie zwangsläufig davon ausgehen, dass dem Fahrzeug eine Betriebsuntersagung drohte, wenn dem nicht nachgekommen werden würde, so dass auch diese Schädigungsfolgen vom Vorsatz der Beklagten zu 2. erfasst waren (vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 55 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019, 5 U 1218/18, juris).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt der Vortrag der Klägerseite zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten zu 2. nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 39; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, juris Rdnr. 57 ff.; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, juris Rdnr. 29 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 63 ff.).

    Damit muss es sowohl bei der Annahme umfassender Kenntnisse des Vorstandes der Beklagten zu 2. als auch bei der Anwendung des § 31 im Sinne einer Zurechnung bleiben (vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris Rdnr. 66; OLG Koblenz, Urteil vom 16. September 2019, 12 U 61/19, juris Rdnr. 66; OLG Köln, Beschluss vom 03. Januar 2019, 18 O 70/18, juris Rdnr. 35).

    Der Schaden ist auch nicht durch die Entwicklung und die Möglichkeit des Aufspielens des Software-Updates beseitigt worden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 44 ff., insbesondere 53, 58; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 60; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris Rdnr. 67).

    Es kann nach allgemeiner Lebenserfahrung davon ausgegangen werden, dass der Kläger vom Erwerb des Fahrzeugs Abstand genommen hätte, wenn ihm bekannt gewesen wäre, dass dieses zwar formal über eine EG-Typengenehmigung verfügt, aber wegen Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung diese nicht hätte erhalten dürfen, weshalb Maßnahmen der die Typengenehmigung erteilenden Behörde und dem folgend der Zulassungsstelle bis gegebenenfalls hin zur Stilllegung drohten (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 49 ff.; OLG Sachsen-Anhalt Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 61, OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 77).

    Zwar war das bei dem Beklagten zu 1. erworbene Fahrzeug sowohl zum Zeitpunkt des Gefahrübergangs als auch zum Zeitpunkt der Rücktrittserklärung mit einem Sachmangel behaftet, da der Motor des Fahrzeugs mit einer nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 VO (EG) 715/2007 unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattet war, so dass es sich nicht zur gewöhnlichen Verwendung im Sinne des § 434 Abs. 1 S. 1 BGB eignete (vgl. BGH, Beschluss vom 08. Januar 2019, juris Rdnr. 6 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 O 1803/19 BeckRS 2020, 17355, Rdnr. 90; OLG Braunschweig, Urteil vom 13. Juni 2019, 7 U 289/18, juris Rdnr. 80 f; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 05. März 2019, 13 U 142/18, juris Rdnr. 14; OLG Köln, Beschluss vom 03. Januar 2019, 18 U 70/18, juris Rdnr. 24).

    Da das vom KBA freigegebene Software-Update offenbar auch nach dessen Einschätzung geeignet ist, den bei dem streitgegenständlichen Fahrzeug bestehenden Mangel zu beheben, ist eine Nacherfüllung möglich und für den Kläger auch zumutbar (ebenso OLG Saarbrücken, Beschluss vom 31. August 2020, 2 U 66/20, BeckRS 2020, 44017, Rdnr. 27; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a. a. O. Rdnr. 93).

    Diesen Maßstab zugrunde gelegt, ist der hier vorliegende Kaufvertrag der Parteien selbst bei einem unterstellten Verstoß des Beklagten zu 1. gegen § 27 Abs. 1 EG-FGV nicht gemäß § 134 BGB nichtig (vgl. bereits Senatsurteil vom 27. April 2020, 12 U 800/19, nicht veröffentlicht, S. 18; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a. a. O. Rdnr. 106 ff; so auch OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019, 17 U 204/18, juris; OLG Hamburg, Urteil vom 21. Dezember 2018, 11 U 55/18, juris; OLG Stuttgart, Beschluss vom 01. August 2018, 12 U 179/17, juris; OLG München, Beschluss vom 29. August 2019, 8 U 1449/19, juris).

    Eine solche Schlechterstellung des Fahrzeugkäufers ist nach dem Schutzzweck des § 27 EG-FGV nicht geboten (vgl. Senatsurteil vom 27. April 2020 a. a. O. und OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a. a. O.).

    Durch den Beklagten zu 1. wurde auch kein Rechtsschein gesetzt, der eine Zurechnung rechtfertigen würde (vgl. BGH, Urteil vom 24. Oktober 2018, VIII ZR 66/17, juris Rdnr. 97; OLG Koblenz, Urteil vom 28. September 2017, 1 U 302/17, juris; Urteil vom 06. Juni 2019, 1 U 1552/18, juris; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a. a. O. Rdnr. 110; Senatsurteil vom 27. April 2020, 12 U 800/19, S. 16 f).

  • BGH, 25.05.2020 - VI ZR 252/19

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG überwiegend

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Der Anspruch auf Rückabwicklung des Kaufvertrages ist problemlos bezifferbar, auch unter Einbeziehung der dem Kläger nach gefestigter obergerichtlicher und inzwischen bestätigter höchstrichterlicher Rechtsprechung anzurechnenden Nutzungsvorteile im Fall der Rückgabe des Fahrzeugs (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris).

    aa) Im Streitfall liegen die Voraussetzungen vor, unter denen die Beklagte nach der vom Bundesgerichtshof - nach Erlass des hier angegriffenen landgerichtlichen Urteils - getroffenen Grundsatzentscheidung (BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris) wegen der Entwicklung eines Motors mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung gegenüber dem Fahrzeugkäufer aus vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung haftet.

    Das Inverkehrbringen eines Fahrzeugs, dessen Motorsteuerungssoftware bewusst und gewollt so programmiert ist, dass die gesetzlichen Abgasgrenzwerte mittels einer unzulässigen Abschalteinrichtung nur auf dem Prüfstand eingehalten werden, so dass das Kraftfahrt-Bundesamt infolge einer grundlegenden strategischen Entscheidung bei der Motorenentwicklung systematisch getäuscht wurde, stellt sich als objektiv sittenwidrig dar (BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16).

    Der Senat legt insoweit seiner Entscheidungsfindung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrt-Bundesamt als unzulässige Abschalteinrichtung als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sogenannten Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007, welche neben einer erhöhten Belastung der Umwelt mit Stickoxiden auch - wie die verpflichtenden Rückrufe und die Anforderung eines Updates durch das Kraftfahrt-Bundesamt zeigen - mit der Gefahr einherging, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung hinsichtlich der betroffenen Fahrzeuge hätte erfolgen können (vgl. BGH Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16, 19; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris; Urteil vom 12. März 2021, 8 U 859/20; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris; OLG Hamm, Urteil vom 23. November 2020, 8 U 43/20, BeckRS 2020, 41423).

    Das von der Beklagten zu 2. verfolgte, an sich erlaubte Ziel der Erhöhung des Gewinns wird im Verhältnis zu dem Käufer eines der betroffenen Fahrzeuge dann verwerflich, wenn es, wie hier, auf der Grundlage einer strategischen Unternehmensentscheidung durch arglistige Täuschung der zuständigen Typengenehmigungs- und Marktüberwachungsbehörde - das KBA - erreicht werden soll und dies mit einer Gesinnung verbunden ist, die sich sowohl im Hinblick auf die für den einzelnen Käufer möglicherweise entstandenen Folgen und Schäden als auch im Hinblick auf die insoweit geltenden Rechtsvorschriften, insbesondere zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und der Umwelt, gleichgültig zeigt (vgl BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 22; OLG Koblenz a. a. O. Rdnr. 49 ff.; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511, Rdnr. 27).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt der Vortrag der Klägerseite zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten zu 2. nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 39; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, juris Rdnr. 57 ff.; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, juris Rdnr. 29 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 63 ff.).

    Der Schaden ist auch nicht durch die Entwicklung und die Möglichkeit des Aufspielens des Software-Updates beseitigt worden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 44 ff., insbesondere 53, 58; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 60; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris Rdnr. 67).

    Es kann nach allgemeiner Lebenserfahrung davon ausgegangen werden, dass der Kläger vom Erwerb des Fahrzeugs Abstand genommen hätte, wenn ihm bekannt gewesen wäre, dass dieses zwar formal über eine EG-Typengenehmigung verfügt, aber wegen Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung diese nicht hätte erhalten dürfen, weshalb Maßnahmen der die Typengenehmigung erteilenden Behörde und dem folgend der Zulassungsstelle bis gegebenenfalls hin zur Stilllegung drohten (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 49 ff.; OLG Sachsen-Anhalt Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 61, OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 77).

  • OLG Naumburg, 18.09.2020 - 8 U 39/20

    Deliktshaftung des Herstellers eines vom sog. Dieselabgasskandal betroffenen

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Die Beklagte ist demnach als Herstellerin des Motors ohne weiteres als passivlegitimiert anzusehen (vgl. bereits OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19,S. 21 juris; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 53).

    Der Senat legt insoweit seiner Entscheidungsfindung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrt-Bundesamt als unzulässige Abschalteinrichtung als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sogenannten Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007, welche neben einer erhöhten Belastung der Umwelt mit Stickoxiden auch - wie die verpflichtenden Rückrufe und die Anforderung eines Updates durch das Kraftfahrt-Bundesamt zeigen - mit der Gefahr einherging, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung hinsichtlich der betroffenen Fahrzeuge hätte erfolgen können (vgl. BGH Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16, 19; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris; Urteil vom 12. März 2021, 8 U 859/20; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris; OLG Hamm, Urteil vom 23. November 2020, 8 U 43/20, BeckRS 2020, 41423).

    Im Rahmen einer zusammenfassenden Würdigung kommt der Senat deshalb zu dem Ergebnis, dass durch die Verwendung der Aufwärmstrategie im Motor des Fahrzeugs, die das KBA zu einem verpflichtenden Rückruf auch des streitgegenständlichen Fahrzeugs veranlasste, die Erwerber im Ergebnis daher genauso getäuscht wurden wie durch Verwendung der Kippschalter-Logik mit Prüfstandserkennung in dem Motor EA 189, der der Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 25. Mai 2020 zugrunde lag (ebenso OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20 und die weiteren eingangs zitierten obergerichtlichen Entscheidungen).

    Der Schaden ist auch nicht durch die Entwicklung und die Möglichkeit des Aufspielens des Software-Updates beseitigt worden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 44 ff., insbesondere 53, 58; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 60; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris Rdnr. 67).

    Es kann nach allgemeiner Lebenserfahrung davon ausgegangen werden, dass der Kläger vom Erwerb des Fahrzeugs Abstand genommen hätte, wenn ihm bekannt gewesen wäre, dass dieses zwar formal über eine EG-Typengenehmigung verfügt, aber wegen Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung diese nicht hätte erhalten dürfen, weshalb Maßnahmen der die Typengenehmigung erteilenden Behörde und dem folgend der Zulassungsstelle bis gegebenenfalls hin zur Stilllegung drohten (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 49 ff.; OLG Sachsen-Anhalt Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris Rdnr. 61, OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 77).

  • OLG Frankfurt, 24.02.2021 - 4 U 274/19

    Dieselskandal: Nur auf dem Prüfstand wirkende schadstoffmindernde schnelle

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Seine Argumentation, es sei noch keine abschließende Entscheidung darüber getroffen, ob der Kläger das Fahrzeug zurückgebe oder behalte, verfängt daher nicht und wäre auch nicht geeignet, ein Feststellungsinteresse zu begründen, weil es sich insoweit um einen allein von seiner Willensentschließung abhängigen Umstand handelt, die ihm heute ebenso möglich ist wie in der Zukunft (vgl. OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329, Rdnr. 39).

    Denn aufgrund des vom KBA genehmigten Software-Updates (siehe die von dem Beklagten zu 1. als Anlage B2 und von der Beklagten zu 2. Als Anlage B6 vorgelegte Bestätigung) bestehen keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass ein Entzug der Typengehmigung ernstlich drohte (vgl. ebenso OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329, Leitsatz 1).

    Der Senat legt insoweit seiner Entscheidungsfindung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrt-Bundesamt als unzulässige Abschalteinrichtung als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sogenannten Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007, welche neben einer erhöhten Belastung der Umwelt mit Stickoxiden auch - wie die verpflichtenden Rückrufe und die Anforderung eines Updates durch das Kraftfahrt-Bundesamt zeigen - mit der Gefahr einherging, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung hinsichtlich der betroffenen Fahrzeuge hätte erfolgen können (vgl. BGH Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16, 19; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris; Urteil vom 12. März 2021, 8 U 859/20; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris; OLG Hamm, Urteil vom 23. November 2020, 8 U 43/20, BeckRS 2020, 41423).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt der Vortrag der Klägerseite zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten zu 2. nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 39; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, juris Rdnr. 57 ff.; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, juris Rdnr. 29 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 63 ff.).

  • OLG Frankfurt, 24.02.2021 - 4 U 257/19

    Dieselskandal: Nur auf dem Prüfstand wirkende schadstoffmindernde schnelle

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Der Senat legt insoweit seiner Entscheidungsfindung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrt-Bundesamt als unzulässige Abschalteinrichtung als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sogenannten Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007, welche neben einer erhöhten Belastung der Umwelt mit Stickoxiden auch - wie die verpflichtenden Rückrufe und die Anforderung eines Updates durch das Kraftfahrt-Bundesamt zeigen - mit der Gefahr einherging, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung hinsichtlich der betroffenen Fahrzeuge hätte erfolgen können (vgl. BGH Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16, 19; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris; Urteil vom 12. März 2021, 8 U 859/20; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris; OLG Hamm, Urteil vom 23. November 2020, 8 U 43/20, BeckRS 2020, 41423).

    Das von der Beklagten zu 2. verfolgte, an sich erlaubte Ziel der Erhöhung des Gewinns wird im Verhältnis zu dem Käufer eines der betroffenen Fahrzeuge dann verwerflich, wenn es, wie hier, auf der Grundlage einer strategischen Unternehmensentscheidung durch arglistige Täuschung der zuständigen Typengenehmigungs- und Marktüberwachungsbehörde - das KBA - erreicht werden soll und dies mit einer Gesinnung verbunden ist, die sich sowohl im Hinblick auf die für den einzelnen Käufer möglicherweise entstandenen Folgen und Schäden als auch im Hinblick auf die insoweit geltenden Rechtsvorschriften, insbesondere zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und der Umwelt, gleichgültig zeigt (vgl BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 22; OLG Koblenz a. a. O. Rdnr. 49 ff.; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511, Rdnr. 27).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt der Vortrag der Klägerseite zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten zu 2. nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 39; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, juris Rdnr. 57 ff.; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, juris Rdnr. 29 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a.a.O. Rdnr. 63 ff.).

  • OLG Oldenburg, 16.10.2020 - 11 U 2/20

    Begriff der unzulässigen Abschalteinrichtung i.S. von Art. 5 Abs. 2 S. 2 VO (EG)

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Der Senat legt insoweit seiner Entscheidungsfindung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrt-Bundesamt als unzulässige Abschalteinrichtung als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sogenannten Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 der Verordnung (EG) Nr. 715/2007, welche neben einer erhöhten Belastung der Umwelt mit Stickoxiden auch - wie die verpflichtenden Rückrufe und die Anforderung eines Updates durch das Kraftfahrt-Bundesamt zeigen - mit der Gefahr einherging, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung hinsichtlich der betroffenen Fahrzeuge hätte erfolgen können (vgl. BGH Urteil vom 25. Mai 2020, VI ZR 252/19, juris Rdnr. 16, 19; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, juris; Urteil vom 12. März 2021, 8 U 859/20; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 257/19, BeckRS 2021, 2511; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021, 4 U 274/19, BeckRS 2021, 4329; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18. September 2020, 8 U 39/20, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris; OLG Hamm, Urteil vom 23. November 2020, 8 U 43/20, BeckRS 2020, 41423).

    Gleichwohl kann auch der Käufer eines solchen Fahrzeugs erwarten, dass das von ihm erworbene Fahrzeug die einzuhaltenden gesetzlichen Vorgaben erfüllt und nicht mit dem Mangel einer unzulässig eingebauten Abschalteinrichtung mittels einer den Prüfstand erkennenden Software versehen ist (vgl. auch OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Oktober 2020, 11 U 2/20, juris Rdnr. 105).

  • OLG Karlsruhe, 18.07.2019 - 17 U 204/18

    Inanspruchnahme des Vertragshändlers eines Automobilkonzerns wegen des Verkaufs

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Diesen Maßstab zugrunde gelegt, ist der hier vorliegende Kaufvertrag der Parteien selbst bei einem unterstellten Verstoß des Beklagten zu 1. gegen § 27 Abs. 1 EG-FGV nicht gemäß § 134 BGB nichtig (vgl. bereits Senatsurteil vom 27. April 2020, 12 U 800/19, nicht veröffentlicht, S. 18; OLG Koblenz, Urteil vom 05. Juni 2020, 8 U 1803/19, a. a. O. Rdnr. 106 ff; so auch OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019, 17 U 204/18, juris; OLG Hamburg, Urteil vom 21. Dezember 2018, 11 U 55/18, juris; OLG Stuttgart, Beschluss vom 01. August 2018, 12 U 179/17, juris; OLG München, Beschluss vom 29. August 2019, 8 U 1449/19, juris).
  • OLG Stuttgart, 09.05.2019 - 7 U 169/19
    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Wie der Senat bereits mehrfach entschieden hat (vgl. u.a. Urteil vom 27. April 2020, 12 U 1052/19, BeckRS 2020, 7855, Rdnr. 47 ff., Urteil vom 25. Mai 2020, 12 U 1833/19, BeckRS 2020, 24227 Rdnr. 49 ff.,), kann von der üblichen rein linearen Berechnung des Nutzungsersatzes nur nach gefahrenen Kilometern und technisch möglicher Gesamtlaufleistung abgewichen werden, wenn ein Fahrzeug nur in verhältnismäßig geringem Umfang, also mit einer auffallend geringen durchschnittlichen Jahreslaufleistung genutzt wird, so dass innerhalb der Gesamtnutzungsdauer eines Fahrzeugs die grundsätzlich technisch mögliche Gesamtlaufleistung voraussichtlich nicht erreicht wird und die übliche Berechnungsweise die aus der Nutzung des Fahrzeugs gezogenen Vorteile nicht vollständig abbildet (ebenso OLG München, Urteil vom 26. Januar 2021, 5 U 2386/20, BeckRS 2021, 600, Rdnr. 54 ff.; OLG Schleswig, Urteil vom 16. Juli 2020, 7 U 169/19, BeckRS 2020, 17081, Rdnr. 52; Ring, SVR 2020, 124, 130).
  • BGH, 19.12.2012 - VIII ZR 96/12

    Gewährleistung beim Kaufvertrag: Pflicht des Käufers zur Einräumung der

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    In dem Bestreiten von Mängeln kann eine endgültige Nacherfüllungsverweigerung nur dann gesehen werden, wenn weitere Umstände hinzutreten, die die Annahme rechtfertigen, dass der Schuldner über das Bestreiten der Mängel hinaus bewusst und endgültig die Erfüllung seiner Vertragspflichten ablehnt und es damit ausgeschlossen erscheint, dass er sich von einer Fristsetzung umstimmen lässt (BGH, Urteil vom 19. Dezember 2012, VIII ZR 96/12, juris Rdnr. 22).
  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 5/20

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG bei

    Auszug aus OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19
    Die Sittenwidrigkeit war - anders als in den Fällen betreffend den Motor EA 189 (BGH, Urteil vom 30. Juli 2020, VI ZR 5/20, juris Rdnr. 38) zum Zeitpunkt des nach September 2015 erfolgten Vertragsschlusses vom 21. Dezember 2016 nicht entfallen, denn die Beklagte hat ihre strategische unternehmerische Entscheidung, im eigenen Kosten- und Gewinninteresse das Kraftfahrt-Bundesamt und letztlich die Fahrzeugkäufer zu täuschen, zu diesem Zeitpunkt betreffend den streitgegenständlichen Motor nicht durch eine Strategie ersetzt, an die Öffentlichkeit zu treten.
  • BGH, 24.10.2018 - VIII ZR 66/17

    Anspruch eines Neuwagenkäufers auf Ersatzlieferung eines mangelfreien Fahrzeugs

  • OLG Köln, 03.01.2019 - 18 U 70/18

    Abgasskandal - Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung des Kunden

  • OLG München, 26.01.2021 - 5 U 2386/20

    Repräsentatenhaftung der Audi AG für den von der VW AG entwickelten, in

  • OLG Koblenz, 06.06.2019 - 1 U 1552/18

    Kauf eines vom sog. "Diesel-Skandal" betroffenen Fahrzeugs vom Autohändler:

  • BGH, 13.09.2004 - II ZR 276/02

    Begriff des Repräsentanten einer ausländischen Investmentgesellschaft; Haftung

  • OLG Koblenz, 16.09.2019 - 12 U 61/19

    Deliktshaftung der Vorstandsmitglieder eines Automobilkonzerns gegenüber dem

  • OLG Koblenz, 28.09.2017 - 1 U 302/17

    Vertragshändler haftet nicht für etwaige Täuschungshandlung des Herstellers

  • OLG Hamm, 23.11.2020 - 8 U 43/20

    Diesel-Abgasskandal, unzulässige Abschalteinrichtung, Sittenwidrigkeit;

  • BGH, 08.01.2019 - VIII ZR 225/17

    Dieselskandal: Zur Frage des Anspruchs des Käufers eines mangelhaften

  • OLG Braunschweig, 13.06.2019 - 7 U 289/18

    Keinerlei Ansprüche aus dem VW-Abgasskandal

  • OLG Koblenz, 27.04.2020 - 12 U 1052/19
  • OLG Koblenz, 28.08.2019 - 5 U 1218/18
  • OLG Hamburg, 21.12.2018 - 11 U 55/18

    Kauf eines vom sog. Dieselskandal betroffenen Neuwagens: Anspruch auf

  • OLG Stuttgart, 01.08.2018 - 12 U 179/17

    Kauf eines Fahrzeugs mit einem Dieselmotor EA-189: Wirksamkeit eines

  • BGH, 14.12.1999 - X ZR 34/98

    Beschenkter Sparkassenangestellter

  • OLG Karlsruhe, 05.03.2019 - 13 U 142/18

    VW-Abgasskandal, vorsätzliche sittenwidrige Schädigung, Rückzahlung des

  • OLG München, 29.08.2019 - 8 U 1449/19

    Versuch der Ausweitung des Dieselskandals auf andere Hersteller - hier: BMW

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 354/19

    "VW-Dieselverfahren": Nutzungsvorteile können Schadensersatzanspruch vollständig

  • BGH, 19.04.2016 - VI ZR 506/14

    Zulässigkeit einer einheitlichen Feststellungsklage bei bereits bezifferbarem

  • OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw; Berechnung

    (2) Der Senat legt seiner Entscheidung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrtbundesamt als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sog. Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrtbundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, ebenfalls als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 VO Nr. 715/2007/EG (vgl. hierzu: OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433; OLG Karlsruhe, Urteil vom 29. Juli 2021 - 8 U 59/20, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 20. April 2021 - 16a U 71/20; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22. Juli 2021 - 6 U 108/20; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

    In diesem Fall kann aber nicht ernsthaft angenommen werden, dass diese Funktion im realen Straßenverkehr überhaupt eine echte schadstoffmindernde Wirkung erzielen sollte (ebenso: OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Köln, Urteil vom 04. November 2021 - 12 U 28/29, Rdn. 36 zitiert nach juris).

    Der Senat gelangt deshalb im Rahmen einer umfassenden Würdigung der zugrundeliegenden Umstände zu dem Ergebnis, dass durch die Verwendung der Aufwärmstrategie im Motor des klägerischen Fahrzeuges, was das Kraftfahrtbundesamt zu einem verpflichtenden Rückruf auch des streitgegenständlichen Pkw veranlasste, die Erwerber im Ergebnis daher genauso getäuscht wurden wie durch Verwendung der Kippschalter-Logik mit Prüfstanderkennung in dem Motor EA 189, der der Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 25. Mai 2020 zugrunde lag (vgl. ebenso: OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433; OLG Karlsruhe, Urteil vom 29. Juli 2021 - 8 U 59/20, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 20. April 2021 - 16a U 71/20; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22. Juli 2021 - 6 U 108/20; OLG Köln, Urteil vom 04. November 2021 - 12 U 28/20, Rdn. 36, zitiert nach juris; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21; OLG Naumburg, Urteil vom 25. März 2022 - 7 U 59/21).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt die Behauptung des Klägers zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 39, NJW 2020, 1962; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623 m.w.N.; OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433, Rdn. 28; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

    Gleichwohl kann auch der Käufer eines solchen Fahrzeuges erwarten, dass das von ihm erworbene Fahrzeug die einzuhaltenden gesetzlichen Vorgaben erfüllt und nicht mit einem Mangel einer unzulässig eingebauten Abschalteinrichtung mittels einer Prüfstanderkennungssoftware versehen ist (vgl. OLG Oldenburg, Urteil vom 16.10.2020 - 11 U 2/20, Rdn. 105; OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623 Rn. 46).

  • OLG Karlsruhe, 30.01.2024 - 14 U 199/22

    Zum Erfordernis einer Anschlussberufung im Falle der Umstellung von einer

    Der Senat legt für die Schätzung gemäß § 287 ZPO im vorliegenden Fall eine regelmäßige Gesamtnutzungsdauer des streitgegenständlichen Fahrzeugtyps von 15 Jahren zugrunde (so für einen VW Tiguan auch OLG Schleswig, Urteil vom 20.3.2020 - 17 U 101/19, Rn. 24, beck-online; ähnlich OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19, Rn 71 f., juris).
  • OLG Düsseldorf, 21.02.2022 - 9 U 63/20

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Touareg mit einem Motor der

    Dass es sich bei der vom KBA festgestellten Aufheizstrategie um eine unzulässige Abschalteinrichtung handelte, sehen auch andere Oberlandesgerichte so (vgl. nur OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19, sowie OLG Karlsruhe, Urteil vom 29.07.2021 - 8 U 59/20 zur Verwendung des Motors in einem Audi).

    Entsprechend bejahen inzwischen auch andere Oberlandesgerichte eine Haftung der Beklagten für das Inverkehrbringen des mit einer verbotenen Abschalteinrichtung versehenen Motors des Typs EA 897 (vgl. nur OLG Köln, Urteil vom 04.11.2021 - 12 U 28/20, OLG Hamm, Urteile vom 14.07.2021 - 8 U 124/20, 23.11.2020 - 8 U 43/20 und 14.10.2020 - 8 U 35/20; OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19; siehe auch die Hinweisbeschlüsse des OLG Karlsruhe vom 22.08.2019 - 17 U 294/18 und 17 U 257/18).

  • OLG Hamm, 25.09.2023 - 22 U 32/23

    Diesel; Afa; Schaden; Vorteilsausgleichung

    Die Klägerin nutzt den Wagen mit einer Laufleistung von rund 15.000 km im Jahr, sodass für eine Anpassung der Nutzungsentschädigung aufgrund einer atypisch geringen Laufleistung kein Raum ist, vgl. zu diesem Gesichtspunkt OLG München, Urteil vom 26. Januar 2021 - 5 U 2386/20 -, juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19 - Rn. 51; OLG Koblenz, Urteil vom 16. Dezember 2019 - 12 U 696/19 - MDR 2020, 409; OLG Schleswig, Urteil vom 20. März 2020 - 17 U 101/19 - BeckRs 2020, 22695; Brandenburgisches Oberlandesgericht, Urteil vom 13. April 2021 - 2 U 108/20 -, juris Rn.34.
  • OLG Bremen, 20.09.2023 - 1 U 96/22

    Schadensersatz im Diesel-Abgasskandal: Gesamtlaufleistung von 250.000 km als

    Während einige Oberlandesgerichte sich hier auf eine Laufleistung von 250.000 km festgelegt haben (siehe OLG Dresden, Beschluss vom 02.02.2021 - 17 U 1492/19, juris Rn. 14; OLG Karlsruhe, Urteil vom 13.12.2022 - 8 U 282/21, juris Rn. 33, Beschluss vom 27.03.2023 - 25 U 55/22, juris Rn. 37; OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19, juris Rn. 73), überwiegt für derartige höherwertig motorisierte Fahrzeuge die Annahme einer Laufleistung im höheren Teil dieses Bereichs, d.h. von bis zu 300.000 km (siehe OLG Brandenburg, Beschluss vom 20.04.2023 - 10 U 50/22, juris Rn. 60; OLG Celle, Beschluss vom 10.05.2023 - 16 U 420/22, juris Rn. 134; OLG Frankfurt, Urteil vom 24.02.2021 - 4 U 257/19, juris Rn. 47; Urteil vom 09.08.2022 - 6 U 100/21, juris Rn. 34; Hanseatisches OLG Hamburg, Urteil vom 24.06.2021 - 15 U 204/20, juris Rn. 15; OLG Hamm, Urteil vom 08.08.2022 - 8 U 77/21, juris Rn. 53; OLG Karlsruhe, Urteil vom 16.07.2021 - 8 U 32/20, juris Rn. 47; OLG Köln, Urteil vom 21.09.2021 - 3 U 38/21, juris Rn. 44; Urteil vom 28.10.2021 - I-28 U 14/21, juris Rn. 42; Beschluss vom 30.03.2023 - 24 U 171/22, juris Rn. 6; OLG Naumburg, Urteil vom 28.10.2022 - 7 U 47/22, juris Rn. 86; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.04.2023 - 17 U 4341/21, juris Rn. 22; OLG Oldenburg, Urteil vom 16.10.2020 - 11 U 2/20, juris Rn. 113; Urteil vom 14.01.2021 - 1 U 160/20, juris Rn. 71; OLG Schleswig, Urteil vom 15.02.2022 - 7 U 41/21, juris Rn. 41; offengelassen in OLG Düsseldorf, Urteil vom 15.07.2021 - I-5 U 88/20, juris Rn. 46).
  • OLG Bamberg, 12.01.2022 - 3 U 334/20

    Haftung von Audi für den entwickelten, hergestellten und eingebauten

    Aus diesen Gründen steht fest, dass die Beklagte die Klagepartei als Erwerberin des streitgegenständlichen Fahrzeugtyps vorsätzlich sittenwidrig geschädigt (ebenso OLG Stuttgart, Urteil vom 13.04.2021 - 16a U 718/20 Rn. 40; OLG Frankfurt, Urteil vom 24.02.2021 - 4 U 257/19 Rn. 25; OLG Koblenz, NZV 2021, 623 Rn. 32; s. a. BGH, Urteil vom 16.12.2021 - VII ZR 389/21 auf OLG Celle, Urteil vom 31.03.2021 - 7 U 27/20).
  • OLG Frankfurt, 17.12.2021 - 4 U 85/21

    Diesel-Skandal: Berechnung der Nutzungsentschädigung und Anrechnung auf den

    Grundsätzlich kann bei der typischen Nutzung eines Diesel-KfZ von einer jährlichen Fahrleistung im Bereich zwischen 15.000 - 25.000 km pro Jahr ausgegangen werden (vgl. etwa OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021, Az. 12 U 1835/19, Rz. 51 m.w.N.).
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