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   OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12   

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https://dejure.org/2013,5535
OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12 (https://dejure.org/2013,5535)
OLG Nürnberg, Entscheidung vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12 (https://dejure.org/2013,5535)
OLG Nürnberg, Entscheidung vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12 (https://dejure.org/2013,5535)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Aufhebung eines zur Rückgewinnungshilfe angeordnete und vollzogene strafprozessuale dinglichen Arrests nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • zip-online.de (Leitsatz)

    Aufhebung des zur Rückgewinnungshilfe angeordneten strafprozessualen dinglichen Arrests mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das arretierte Vermögen

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Dinglicher Arrest zur Rückgewinnungshilfe ist mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über arretiertes Vermögen aufzuheben

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2013, 748 (Ls.)
  • NZI 2013, 552
  • WM 2013, 1238
  • NZG 2013, 952
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (18)

  • OLG Köln, 08.08.2003 - 2 Ws 433/03

    Auswirkungen der Insolvenz einer --nicht unmittelbar am Strafverfahren

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Die Beschwerde des Insolvenzverwalters ist unzulässig (§ 304 Abs. 1 StPO), Das Rechtsmittel ist zwar statthaft, da auch dem nicht unmittelbar Verfahrensbeteiligten, durch eine Arrestanordnung jedoch Betroffenen die Möglichkeit der Rechtsmitteleinlegung gegeben sein muss (OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 10 nach juris).

    Im Gegensatz zur Rechtslage bei der Beschlagnahme geht die herrschende Meinung in Rechtsprechung und Literatur davon aus, dass dann, wenn vom Staat im Wege der Rückgewinnungshilfe rechtzeitig vor Stellung des Insolvenzantrags (s. dazu unten dd.) aufgrund eines dinglichen Arrestes gemäß § 111b Abs. 2, § 111d StPO i.V.m. § 930 ZPO ein beweglicher Gegenstand oder eine Forderung gepfändet wird, für den Staat ein Arrestpfandrecht oder ein Pfändungspfandrecht (§ 804 ZPO) entsteht, das in der Schuldnerinsolvenz wirksam bleibt und nach §§ 49, 50 InsO i.V.m. § 80 Abs. 2 Satz 2, §§ 165 ff. InsO grundsätzlich zu einer abgesonderten Befriedigung berechtigt (vgl. OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 42 ff. nach juris, mit zustimm.

    Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris; KG NZI 2008, 691 Rdn. 3 nach juris; OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 14 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris; Meyer-Goßner, StPO, 55. Aufl., § 111d Rdn. 15a; Gercke, in: Gercke/Julius/Temming/Zöller, StPO, 5. Aufl., § 111d Rdn. 18; Hees/Albeck ZIP 2000, 871, 875; Greier ZInsO 2007, 953, 955; FK-InsO/Imberger, 7. Aufl., § 50 Rdn. 36; von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1159; weitere Nachweise bei Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 Fn. 70; zweifelnd Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 ff.).

    Der strafprozessuale dingliche Arrest ist somit insolvenzfest, wenn durch dessen Vollziehung ein zur Absonderung im Insolvenzverfahren berechtigendes Arrestpfandrecht oder Pfändungspfandrecht entsteht (vgl. OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14 und 41 nach juris).

    Auf den strafprozessualen dinglichen Arrest und dessen Vollstreckung finden - wie bereits aufgezeigt - gemäß § 111d Abs. 2 StPO im Wesentlichen die Vorschriften der Zivilprozessordnung Anwendung (OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 43 nach juris; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris).

    Eine solche ist nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 89 Abs. 1 InsO unzulässig (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 9 nach juris; OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14 nach juris; KG NJW 2005, 3734, Rdn. 5, 9, 13 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris, bestätigt durch OLG Saarbrücken ZInsO 2009, 1704 Rdn. 21 nach juris; Meyer-Goßner, aaO., § 111d Rdn. 1).

    Er wäre aufzuheben, da er wegen § 89 Abs. 1 InsO nicht mehr vollzogen werden könnte (vgl. OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14, 42, 55 nach juris; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 und 13 nach juris; Breuer, in: MünchKommInsO, aaO., § 89 Rdn. 13).

    Wegen der Subsidiarität des Verfalls gegenüber Ansprüchen der Verletzten (§ 73 Abs. 1 Satz 2 StGB) habe der Staat keine eigene Rechte gesichert (vgl. KG NJW 2005, 3734 Rdn. 13 nach juris; LG Neubrandenburg ZInsO 2000, 676; LG Saarbrücken NStZ-RR 2004, 274, Rdn. 6 nach juris; LG Köln ZIP 2006, 1059 Rdn. 34 nach juris; von Gleichenstein ZIP 2008, 1551, 1155; Greier ZInsO 2007, 953, 957; Hees ZIP 2004, 298, 299; Meyer-Goßner, aaO., § 111b Rdn. 6; Moldenhauer/Momsen wistra 2001, 456, 457 f.; s.a. OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 35, 55 nach juris).

    Auch wenn die Regelung des § 39 Abs. 1 Nr. 3 InsO über den Nachrang staatlicher Ansprüche im Insolvenzverfahren keine Anwendung findet, wenn diese bereits durch wirksame Pfändungen gesichert sind (OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 47 nach juris m. zustimm. Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NZI 2008, 691 Rdn. 4 nach juris; Lohse, in: AnwaltKommentar StPO, aaO., Vor §§ 111b ff. Rdn. 19), und lediglich die Befriedigungsreihenfolge nach Eröffnung des Verfahrens betrifft (OLG Schleswig wistra 2001, 312 Rdn. 4 nach juris), kann ihr die gesetzgeberische Wertung entnommen werden, dass fiskalische Interessen hinter diejenigen der normalen Insolvenzgläubiger zurücktreten.

    Mittelbar bringe das Insolvenzverfahren dem Täter indes durchaus Vorteile, da er bei einer (Teil-) Befriedigung seiner Gläubiger von Schulden entlastet werde, und zwar, würde man sämtliche staatlichen Ansprüche zurückstellen, auf Kosten des Staates (OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 53 nach juris).

  • OLG Oldenburg, 23.02.2012 - 1 U 39/11

    Rechtswirkungen eines Veräußerungsverbots des Verletzten im Strafverfahren bei

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    § 111c Abs. 5 StPO knüpft an die strafprozessuale Beschlagnahme gemäß § 111b Abs. 1 und 5, § 111c StPO lediglich ein solches relatives Veräußerungsverbot (vgl. BGH NJW 2007, 3350, Rdn. 13 ff. nach juris mit zustimm. Anm. Malitz, EWiR 2007, 693 f.; OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 57 nach juris; Ott/Vuia, in: MünchKommInsO, 2. Aufl., § 80 Rdn. 154 m.w.N.; FK-InsO/App, 7. Aufl., § 80 Rdn. 33).

    Auch die Anordnung und Vollziehung eines dinglichen Arrestes zugunsten des Staates zur Sicherung der den Verletzten aus einer Straftat erwachsenen zivilrechtlichen Ansprüche (§ 111b Abs. 2 und 5, §§ 111d, 111e StPO) begründet lediglich ein relatives Veräußerungsverbot im Sinne von § 136 BGB (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 12 f. nach juris; SK-StPO/Rogall, 4. Aufl., Vor § 111b ff. Rdn. 48; § 111i Rdn. 8; s.a. OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 57 nach juris).

    Auch in diesem Fall muss sich das insolvenzrechtliche Verteilungsverfahren gegenüber der Rückgewinnungshilfe durchsetzen, um eine Masseschmälerung und damit eine Verletzung des Grundsatzes der Gläubigergleichbehandlung zu vermeiden (OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 54 nach juris; Hees ZIP 2004, 298, 301; Rönnau ZInsO 2012, 509, 511 m.w.N.).

    Die strafprozessuale Anordnung der Rückgewinnungshilfe lässt das zivilprozessuale Sicherungsbedürfnis nicht entfallen (KG NStZ-RR 2010, 179 Rdn. 5 nach juris; OLG Oldenburg NStZ 2012, 348, Rdn. 4 nach juris), da sie nicht die umfassende Realisierung von Schadensersatzansprüchen des Verletzten gewährleistet, sondern diesen lediglich innerhalb des vom Zivilrecht vorgegebenen Rahmens bei der Durchsetzung seiner Ansprüche unterstützen kann (vgl. die Begründung zum Regierungsentwurf des Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten, BT-Drucks 16/700, S. 14; dem folgend OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271 Rn. 51).

    Hierbei kommt es entscheidend auf den Zeitpunkt der Vollstreckung an, denn die Wirkungen der Pfändung und eines damit begründeten Pfändungspfandrechts treten mit der Zustellung des Arrestpfändungsbeschlusses ein (OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271 Rn. 35 nach juris), nicht auf den Zeitpunkt des Zulassungsbeschlusses (§ 111g Abs. 2; § 111h Abs. 2 StPO), die Rückwirkungsfiktion (§ 111g Abs. 3 StPO) oder die Rangänderung (§ 111h Abs. 1 StPO; vgl. Lohse, in: AnwaltKommentarStPO, 2. Aufl., Vor §§ 111b ff. Rdn. 19; Von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1158).

    Denn im Insolvenzfall scheidet eine Rückwirkung auf den Zeitpunkt der früheren strafprozessualen Arrestvollziehung nach § 111d StPO aus und ist vor allem auch nicht aus § 111g Abs. 3 StPO herzuleiten (vgl. hierzu ausführlich OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271 Rn. 36 ff. nach juris m.w.N.).

    Auch wenn etwa § 111g StPO der Privilegierung der durch die Tat verletzten Gläubiger vor anderen Gläubigern dient, stellt dies nicht den grundsätzlichen Vorrang des insolvenzrechtlichen Grundprinzips der Gleichbehandlung aller Gläubiger in Frage (OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 54 nach juris; Hees/Albeck ZIP 2000, 871, 876; Malitz NStZ 2002, 337, 341).

    Insoweit ist eher darauf abzustellen, dass die gesetzlichen Mittel, welche die Strafprozessordnung einsetzt, solche der zivilrechtlichen Zwangsvollstreckung, und zwar der Einzelzwangsvollstreckung sind, die im Falle der Insolvenz wegen des Grundsatzes der Gleichbehandlung der Gläubiger zurücktreten (vgl. OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 54 nach juris; von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1155).

  • BGH, 24.05.2007 - IX ZR 41/05

    Wirksamkeit der strafprozessualen Beschlagnahme von Geld in der Insolvenz des

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    § 111c Abs. 5 StPO knüpft an die strafprozessuale Beschlagnahme gemäß § 111b Abs. 1 und 5, § 111c StPO lediglich ein solches relatives Veräußerungsverbot (vgl. BGH NJW 2007, 3350, Rdn. 13 ff. nach juris mit zustimm. Anm. Malitz, EWiR 2007, 693 f.; OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 57 nach juris; Ott/Vuia, in: MünchKommInsO, 2. Aufl., § 80 Rdn. 154 m.w.N.; FK-InsO/App, 7. Aufl., § 80 Rdn. 33).

    Denn die gemäß § 111c Abs. 3 Satz 2 StPO sinngemäß anzuwendenden Vorschriften der Zivilprozessordnung betreffen nur den Pfändungsvorgang als solchen, während die Rechtsfolgen der Pfändung in § 111c Abs. 5 StPO abweichend von der Zivilprozessordnung (statt Pfändungspfandrecht nur Veräußerungsverbot) geregelt sind (BGH NJW 2007, 3350, Rdn. 21 ff. nach juris).

    Im Ergebnis verliert somit auch eine zunächst wirksame Beschlagnahme gemäß § 80 Abs. 2 Satz 1 InsO mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens ihre Wirkung (BGH NJW 2007, 3350, Rdn. 20 nach juris).

    Vorrechte (auch) des Fiskus sollten mit der Einführung der Insolvenzordnung gerade beseitigt werden (so ausdrücklich BGH NJW 2007, 3350, Rdn. 20 nach juris unter Hinweis auf BT-Drucks. 12/2443, S. 92 - richtig: S. 90; s.a. S.106 f.).

    Dies steht auch im Einklang mit der zitierten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Nichtanwendbarkeit des § 80 Abs. 2 Satz 2 InsO bei der Beschlagnahme (BGH NJW 2007, 3350, Rdn. 21 ff. nach juris).

    Soweit in der Literatur die Ansicht vertreten wird, die Argumentation des Bundesgerichtshofs in seiner Entscheidung vom 24.5.2007 (NJW 2007, 3350) lasse vermuten, dass er unter Geltung des neuen Rechts die Vorverlegung auf den Zeitpunkt der Arrestvollziehung gemäß § 111d StPO zugunsten eines Verletzten mit der Folge bejahen würde, dass dieser sich auf ein wirksames und unanfechtbares Absonderungsrecht berufen könnte, wenn seine Vollstreckung oder Vollziehungsmaßnahme nach, die staatliche Arrestvollziehung aber vor den insolvenzrechtlich relevanten Zeitpunkten erfolgten (vgl. von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1155), kann dem angesichts der klaren Gesetzesbegründung nicht beigetreten werden.

  • KG, 06.07.2005 - 5 Ws 299/05

    Arrest in der Insolvenz: Unzulässiger Vollzug eines strafprozessualen dinglichen

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris; KG NZI 2008, 691 Rdn. 3 nach juris; OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 14 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris; Meyer-Goßner, StPO, 55. Aufl., § 111d Rdn. 15a; Gercke, in: Gercke/Julius/Temming/Zöller, StPO, 5. Aufl., § 111d Rdn. 18; Hees/Albeck ZIP 2000, 871, 875; Greier ZInsO 2007, 953, 955; FK-InsO/Imberger, 7. Aufl., § 50 Rdn. 36; von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1159; weitere Nachweise bei Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 Fn. 70; zweifelnd Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 ff.).

    Auf den strafprozessualen dinglichen Arrest und dessen Vollstreckung finden - wie bereits aufgezeigt - gemäß § 111d Abs. 2 StPO im Wesentlichen die Vorschriften der Zivilprozessordnung Anwendung (OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 43 nach juris; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris).

    Demgemäß kann der strafprozessuale dingliche Arrest ausschließlich durch eine Einzelzwangsvollstreckung vollzogen werden kann (KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris; s.a. Meyer-Goßner, aaO., § 111d Rdn. 12a).

    Eine solche ist nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 89 Abs. 1 InsO unzulässig (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 9 nach juris; OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14 nach juris; KG NJW 2005, 3734, Rdn. 5, 9, 13 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris, bestätigt durch OLG Saarbrücken ZInsO 2009, 1704 Rdn. 21 nach juris; Meyer-Goßner, aaO., § 111d Rdn. 1).

    Er wäre aufzuheben, da er wegen § 89 Abs. 1 InsO nicht mehr vollzogen werden könnte (vgl. OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14, 42, 55 nach juris; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 und 13 nach juris; Breuer, in: MünchKommInsO, aaO., § 89 Rdn. 13).

    Wegen der Subsidiarität des Verfalls gegenüber Ansprüchen der Verletzten (§ 73 Abs. 1 Satz 2 StGB) habe der Staat keine eigene Rechte gesichert (vgl. KG NJW 2005, 3734 Rdn. 13 nach juris; LG Neubrandenburg ZInsO 2000, 676; LG Saarbrücken NStZ-RR 2004, 274, Rdn. 6 nach juris; LG Köln ZIP 2006, 1059 Rdn. 34 nach juris; von Gleichenstein ZIP 2008, 1551, 1155; Greier ZInsO 2007, 953, 957; Hees ZIP 2004, 298, 299; Meyer-Goßner, aaO., § 111b Rdn. 6; Moldenhauer/Momsen wistra 2001, 456, 457 f.; s.a. OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 35, 55 nach juris).

  • OLG Frankfurt, 03.06.2009 - 3 Ws 214/09

    Eröffnung des Insolvenzverfahrens: Vorrang vor einem strafprozessualen Arrest von

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Auch die Anordnung und Vollziehung eines dinglichen Arrestes zugunsten des Staates zur Sicherung der den Verletzten aus einer Straftat erwachsenen zivilrechtlichen Ansprüche (§ 111b Abs. 2 und 5, §§ 111d, 111e StPO) begründet lediglich ein relatives Veräußerungsverbot im Sinne von § 136 BGB (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 12 f. nach juris; SK-StPO/Rogall, 4. Aufl., Vor § 111b ff. Rdn. 48; § 111i Rdn. 8; s.a. OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271, Rdn. 57 nach juris).

    Auch die Begründung zum Regierungsentwurf des Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten spricht für diese Auffassung (vgl. OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 13 nach juris).

    Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris; KG NZI 2008, 691 Rdn. 3 nach juris; OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 14 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris; Meyer-Goßner, StPO, 55. Aufl., § 111d Rdn. 15a; Gercke, in: Gercke/Julius/Temming/Zöller, StPO, 5. Aufl., § 111d Rdn. 18; Hees/Albeck ZIP 2000, 871, 875; Greier ZInsO 2007, 953, 955; FK-InsO/Imberger, 7. Aufl., § 50 Rdn. 36; von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1159; weitere Nachweise bei Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 Fn. 70; zweifelnd Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 ff.).

    Eine solche ist nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 89 Abs. 1 InsO unzulässig (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 9 nach juris; OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14 nach juris; KG NJW 2005, 3734, Rdn. 5, 9, 13 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris, bestätigt durch OLG Saarbrücken ZInsO 2009, 1704 Rdn. 21 nach juris; Meyer-Goßner, aaO., § 111d Rdn. 1).

    An dieser Meinung, wonach der für die Zwecke der Rückgewinnungshilfe angeordnete dingliche Arrest lediglich Platzhalterfunktion hat, ist nach Auffassung des Senats auch für die durch die Neufassung des § 111i Abs. 5 StPO geschaffene Rechtslage festzuhalten (so im Ergebnis auch OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 14 nach juris, ohne jedoch auf die Problematik des Auffangrechtserwerbs einzugehen; Mayer, in: KMR StPO § 111d Rdn. 28; zweifelnd Meyer-Goßner, aaO. § 111i Rdn. 16).

  • LG Saarbrücken, 22.04.2009 - 2 Qs 8/09

    Rechtmäßigkeit von Arrestbeschlüssen zum Zwecke der Rückgewinnungshilfe;

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris; KG NZI 2008, 691 Rdn. 3 nach juris; OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 14 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris; Meyer-Goßner, StPO, 55. Aufl., § 111d Rdn. 15a; Gercke, in: Gercke/Julius/Temming/Zöller, StPO, 5. Aufl., § 111d Rdn. 18; Hees/Albeck ZIP 2000, 871, 875; Greier ZInsO 2007, 953, 955; FK-InsO/Imberger, 7. Aufl., § 50 Rdn. 36; von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1159; weitere Nachweise bei Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 Fn. 70; zweifelnd Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 ff.).

    Eine solche ist nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 89 Abs. 1 InsO unzulässig (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 9 nach juris; OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14 nach juris; KG NJW 2005, 3734, Rdn. 5, 9, 13 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris, bestätigt durch OLG Saarbrücken ZInsO 2009, 1704 Rdn. 21 nach juris; Meyer-Goßner, aaO., § 111d Rdn. 1).

    Diese Rechtsprechung ist aber auf den vorliegenden Fall nicht übertragbar, da sie die Anordnung eines dinglichen Arrestes in das Vermögen des Mitgesellschafters einer insolventen GbR betraf, also nicht in das (Sonder-) Vermögen der insolventen GbR selbst (vgl. die Vorinstanz LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 30 nach juris).

  • OLG Saarbrücken, 29.07.2009 - 1 Ws 118/09

    Dinglicher Arrest zur Rückgewinnungshilfe bei Betrugshandlung zu Lasten der

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Eine solche ist nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 89 Abs. 1 InsO unzulässig (OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 9 nach juris; OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 14 nach juris; KG NJW 2005, 3734, Rdn. 5, 9, 13 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris, bestätigt durch OLG Saarbrücken ZInsO 2009, 1704 Rdn. 21 nach juris; Meyer-Goßner, aaO., § 111d Rdn. 1).

    Dies gelte etwa dann, wenn nicht gewährleistet sei, dass der Insolvenzverwalter innerhalb eines bestimmten Zeitraums durch eigenes Tätigwerden eine dem strafprozessualen Arrest gleichwertige Sicherheit erlangen kann (ZInsO 2009, 1704 Rdn. 27 nach juris), aber (etwa aufgrund der Angaben im Arrestbeschluss, der Arrest werde "zur Sicherung der den Verletzten aus der Straftat erwachsenen Ansprüche" angeordnet) sichergestellt sei, dass die im Weg des dinglichen Arrestes erlangte Sicherung keine Sondervorteile zugunsten einzelner Gläubiger eröffnet (aaO. Rdn. 22 nach juris).

    Der bevorzugte Zugriff auf das staatlich sichergestellte Vermögen setzt voraus, dass der Tatgeschädigte selbst die Zwangsvollstreckung oder Arrestvollziehung betreibt und zudem die strafgerichtliche Zulassung i.S.d. § 111g Abs. 2 oder § 111h Abs. 2 StPO erwirkt (OLG Saarbrücken ZInsO 2009, 1704 Rdn. 26 nach juris; OLG München NJW 2004, 1119 Rdn. 13; Rönnau ZInsO 2012, 509, 512).

  • BGH, 07.02.2008 - 4 StR 502/07

    Keine Verlängerung der Rückgewinnungshilfe und kein Auffangrechtserwerb des

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Der Bundesgerichtshof sieht hierin einen durch die Nichtgeltendmachung von Ansprüchen des Verletzten (innerhalb der Frist des § 111i Abs. 3 StPO) aufschiebend bedingten Verfallsanspruch des Fiskus (BGH NJW 2008, 1093 Rdn. 15 nach juris).

    Ein solches Ergebnis sollte mit der Neufassung des § 111i StPO vermieden werden (BGH NJW 2008, 1093 Rdn. 13 nach juris; vgl. hierzu etwa Greier ZInsO 2007, 953, 958), wie sich aus der Begründung des Gesetzgebers eindeutig ergibt:.

  • KG, 11.07.2008 - 3 Ws 137/08

    Dinglicher Arrest: Wirkung des strafrechtlichen Arrestes im Insolvenzverfahren

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NJW 2005, 3734 Rdn. 9 nach juris; KG NZI 2008, 691 Rdn. 3 nach juris; OLG Frankfurt ZIP 2009, 1582 Rdn. 14 nach juris; LG Saarbrücken ZIP 2009, 1638 Rdn. 27 nach juris; Meyer-Goßner, StPO, 55. Aufl., § 111d Rdn. 15a; Gercke, in: Gercke/Julius/Temming/Zöller, StPO, 5. Aufl., § 111d Rdn. 18; Hees/Albeck ZIP 2000, 871, 875; Greier ZInsO 2007, 953, 955; FK-InsO/Imberger, 7. Aufl., § 50 Rdn. 36; von Gleichenstein ZIP 2008, 1151, 1159; weitere Nachweise bei Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 Fn. 70; zweifelnd Rönnau ZInsO 2012, 509, 516 ff.).

    Auch wenn die Regelung des § 39 Abs. 1 Nr. 3 InsO über den Nachrang staatlicher Ansprüche im Insolvenzverfahren keine Anwendung findet, wenn diese bereits durch wirksame Pfändungen gesichert sind (OLG Köln ZIP 2004, 2013 Rdn. 47 nach juris m. zustimm. Anm. Schmerbach EWiR 2005, 357, 358; KG NZI 2008, 691 Rdn. 4 nach juris; Lohse, in: AnwaltKommentar StPO, aaO., Vor §§ 111b ff. Rdn. 19), und lediglich die Befriedigungsreihenfolge nach Eröffnung des Verfahrens betrifft (OLG Schleswig wistra 2001, 312 Rdn. 4 nach juris), kann ihr die gesetzgeberische Wertung entnommen werden, dass fiskalische Interessen hinter diejenigen der normalen Insolvenzgläubiger zurücktreten.

  • OLG Oldenburg, 14.04.2011 - 1 Ws 109/11

    Keine Beteiligung des potenziell Geschädigten an einem strafprozessualen

    Auszug aus OLG Nürnberg, 15.03.2013 - 2 Ws 561/12
    Eine Beteiligung der Tatgeschädigten am Beschwerdeverfahren oder deren Anhörung kommt nicht in Betracht, da diese keine Verfahrensbeteiligten sind (OLG München NJW 2004, 1119 Rdn. 12 ff. nach juris; OLG Oldenburg NStZ 2012, 348 Rdn. 4 nach juris).

    Die strafprozessuale Anordnung der Rückgewinnungshilfe lässt das zivilprozessuale Sicherungsbedürfnis nicht entfallen (KG NStZ-RR 2010, 179 Rdn. 5 nach juris; OLG Oldenburg NStZ 2012, 348, Rdn. 4 nach juris), da sie nicht die umfassende Realisierung von Schadensersatzansprüchen des Verletzten gewährleistet, sondern diesen lediglich innerhalb des vom Zivilrecht vorgegebenen Rahmens bei der Durchsetzung seiner Ansprüche unterstützen kann (vgl. die Begründung zum Regierungsentwurf des Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten, BT-Drucks 16/700, S. 14; dem folgend OLG Oldenburg ZInsO 2012, 1271 Rn. 51).

  • OLG München, 06.11.2003 - 2 Ws 583/03

    Voraussetzungen eines Nachverfahrens nach Anordnung des Verfalls des

  • LG Neubrandenburg, 26.10.2000 - 1 Qs 164/00

    Voraussetzungen für die Beschlagnahme eines Fahrzeugs; Vorliegen der

  • KG, 07.01.2010 - 23 W 1/10

    Arrestbefehl trotz im Strafverfahren angeordneter Rückgewinnungshilfe

  • LG Köln, 21.02.2006 - 5 O 288/05
  • LG Saarbrücken, 19.05.2003 - 8 Qs 86/03
  • OLG Schleswig, 22.01.2001 - 2 Ss 342/00
  • BGH, 11.05.2006 - 1 StR 23/06

    Verfall (entgegenstehende Ansprüche der Geschädigten; Einleitung einer gesetzlich

  • BVerfG, 19.10.1983 - 2 BvR 485/80

    Sozialplan

  • BGH, 04.12.2014 - 4 StR 60/14

    Verfall (entgegenstehende Ansprüche Dritter: Voraussetzungen einer Feststellung

    Dabei bedarf keiner Entscheidung, welche Auswirkungen und Folgen die Beantragung oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens auf einen - wie hier - bereits angeordneten Arrest hat (vgl. dazu - aus neuerer Zeit - einerseits OLG Nürnberg, Beschlüsse vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12 u.a., ZWH 2013, 225 m. Anm. Mahler/Tekin; vom 8. November 2013 - 2 Ws 508/13, Anm. Neußner, EWiR 2014, 199; andererseits KG, Beschluss vom 10. Juni 2013 - 2 Ws 190/13 u.a., wistra 2013, 445, Anm. Hansen, EWiR 2014, 99; OLG Hamm, NStZ 2014, 344; ferner OLG Karlsruhe, Beschluss vom 27. November 2013 - 3 Ws 327/13, ZWH 2014, 236 m. Anm. Bittmann = ZInsO 2014, 608 m. Anm. Weyand; sowie Markgraf, NZG 2013, 1014; Bittmann, ZWH 2014, 135).

    Steht mithin ein laufendes Insolvenzverfahren einer Verfallanordnung nach §§ 73, 73a StGB nicht entgegen, so kann während eines Insolvenzverfahrens erst Recht jedenfalls dann eine Feststellung gemäß § 111i Abs. 2 StPO getroffen werden, wenn diese lediglich einen Zahlungsanspruch des Staates aufschiebend bedingt begründet (vgl. zu letzterem BGH, Urteil vom 7. Februar 2008 - 4 StR 502/07, NJW 2008, 1093, 1094; Beschlüsse vom 19. Februar 2008 - 1 StR 596/07, wistra 2008, 221; vom 19. Februar 2008 - 1 StR 503/07, StV 2008, 226; vom 23. Oktober 2008 - 1 StR 535/08, NStZ-RR 2009, 56 f.; vom 17. Februar 2010 - 2 StR 524/09, BGHSt 55, 62, 64; vom 2. Juli 2009 - 3 StR 219/09; vgl. auch Rogall in SK-StPO, aaO, § 111i Rn. 41 f.; anders ders. in Rn. 40 für den hier nicht zu entscheidenden Fall des Eigentumserwerbs; zur Beschlagnahme auch OLG Nürnberg, Beschluss vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12 u.a., NZI 2013, 552, 557).

  • OLG Hamm, 28.07.2015 - 1 Ws 102/15

    Aufrechterhaltung eines dinglichen Arrestes trotz Eröffnung des

    Nach den in den Gesetzesmaterialien zum Ausdruck kommenden Wertungen müssten somit im Spannungsverhältnis zwischen staatlichem Auffangrechtserwerb und Insolvenzrecht die zu Gunsten des Staates entstandenen Sicherungsrechte zurücktreten (vgl. OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12 - und Beschluss - vom 08.11.2013 - 2 Ws 508/13 - BeckRS 2013, 20113, mit dem die vorgenannte Entscheidung bestätigt wird).

    Diesem Gesichtspunkt, der in der Begründung des Gesetzentwurfs als primärer Anlass für die angestrebte Änderung der Regelungen zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten angegeben wird, misst der Gesetzgeber ersichtlich eine erhebliche Bedeutung zu, wobei aber nicht etwa, wie das Oberlandesgericht Nürnberg noch in seinem Beschluss vom 15.03.2013 ( - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12 -, zitiert nach juris) angenommen hatte, mit der Neufassung des § 111i StPO nur die Erzielung von Einkünften durch den Staat angestrebt wird.

  • OLG Nürnberg, 08.11.2013 - 2 Ws 508/13

    Strafprozessuale Rückgewinnungshilfe: Aufhebung des dinglichen Arrests bei

    Der zur Rückgewinnungshilfe angeordnete und vollzogene strafprozessuale dingliche Arrest und die hierauf beruhenden Pfändungsmaßnahmen sind auch unter Berücksichtigung der Vorschriften über den staatlichen Auffangrechtserwerb mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das arretierte Vermögen aufzuheben (Festhalten an Senatsrechtsprechung, Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, NZG 2013, 952 = NZI 2013, 552 = NZWiSt 2013, 297= WM 2013, 1238 = ZInsO 2013, 882 = ZWH 2013, 225; entgegen KG, Beschluss vom 10.06.2013 - 2 Ws 190/13; OLG Hamm, Beschluss vom 20.06.2013 - 2 Ws 80/13, ZInsO 2013, 1790) .

    Zur Begründung bezieht sie sich im Wesentlichen auf die Rechtsprechung des Kammergerichts (Beschluss vom 10.06.2013 - 2 Ws 190/13, in juris) und des Oberlandesgerichts Hamm (Beschluss vom 20.06.2013 - 2 Ws 80/13, ZInsO 2013, 1790), wonach abweichend von der Rechtsprechung des Senats (Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12 und 590/12) trotz Eröffnung des Insolvenzverfahrens der dingliche Arrest bei insolvenzfesten Pfandrechten des Staates aufrecht zu erhalten sei.

    Zur Begründung nimmt der Senat auf seinen - einen gleichgelagerten Sachverhalt aus demselben Tatkomplex betreffenden - Beschluss vom 15.03.2013 (Az. 2 Ws 561/12 und 590/12, ZInsO 2013, 882 = WM 2013, 1238 = NZG 2013, 952 = NZI 2013, 552 mit ablehnender Anm. Köllner; zustimmend Markgraf NZG 2013, 1014) Bezug.

    Im Ausgangspunkt besteht Übereinstimmung darin, dass dann, wenn vom Staat im Wege der Rückgewinnungshilfe "rechtzeitig" vor Stellung des Insolvenzantrags aufgrund eines dinglichen Arrestes gemäß § 111b Abs. 2, § 111d StPO i.V.m. § 930 ZPO eine Forderung gepfändet wird, für den Staat ein Arrestpfandrecht oder ein Pfändungspfandrecht (§ 804 ZPO) entsteht, das in der Schuldnerinsolvenz wirksam bleibt und nach §§ 49, 50 InsO i.V.m. § 80 Abs. 2 Satz 2, §§ 165 ff. InsO grundsätzlich zu einer abgesonderten Befriedigung berechtigt (vgl. Senatsbeschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 590/12, Rdn. 47 nach juris mwN.; KG, Beschluss vom 10.06.2013 - 2 Ws 190/13, Rdn. 12 nach juris; OLG Hamm, Beschluss vom 20.06.2013 - 2 Ws 80/13, Rdn. 21 nach juris).

  • OLG Schleswig, 06.10.2016 - 1 Ws 81/16

    Vermögensabschöpfung: Eröffnung des Insolvenzverfahrens; dinglicher Arrest

    Ein solcher Vorrang lässt sich auch nicht aus dem Verhältnis von lex specialis zu lex generalis herleiten (OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, 2 Ws 590/12, Rz. 98 - juris, NZWiSt 2013, 297, 305; a. A., allerdings wohl nur für den Fall der Beschlagnahme, Malitz, NStZ 2002, 337, 341 f.; Meyer-Goßner, StPO, 58. Auflage 2015, § 111c Rn. 12a, ohne auf die jüngere OLG-Rechtsprechung einzugehen).

    Der Umstand, dass der in einem früheren Gesetzesentwurf (BT-Drs. 13/9742, 19) vorgesehene umfassende Schutz der Opferansprüche im Fall der Insolvenz des Täters aufgrund des Diskontinuität nicht Gesetz wurde, erlaubt ebenfalls keinen Schluss auf einen Vorrang insolvenzrechtlicher Regelungen (so aber OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, Rz. 101 - juris, NZWiSt 2013, 297, 305).

    Weder ist eine eigene Sicherung des Verletzten entbehrlich, noch wirkt sie auf den Zeitpunkt der staatlichen Sicherung zurück (OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013-2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, Rz. 74 - juris, NZWiSt 2013, 297, 302; Hansen, Die Rückgewinnungshilfe 2013, S. 329).

    Zwar wird vertreten, dass ein Arrest aufzuheben sei, wenn seine Vollziehung wegen des Zwangsvollstreckungsverbots gemäß 89 InsO unmöglich geworden ist (OLG Hamm, Beschluss vom 20.06.2013 - 2 Ws 80/13, Rz. 18 - juris, NStZ 344, 345; OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, Rz. 51 - juris, NZWiSt 2013, 297, 300).

    Derartige Pfändungspfandrechte haben gemäß § 80 Abs. 2 S. 2 InsO unabhängig von der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Beschuldigten Bestand und berechtigen gemäß §§ 49, 50 InsO i. V. m. §§ 165 ff. InsO zu einer abgesonderten Befriedigung (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 28.7.2015 - 1 Ws 102/15, Rz. 22 - juris, NZI 2015, 904, 904; OLG Hamm, Beschluss vom 20.06.2013 - 2 Ws 80/13, Rz. 21 - juris, NStZ 2014, 344, 345; OLG Nürnberg, Beschluss vom 8.11.2013 - 2 Ws 508/13, NZI 2014, 89, 90; OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013 - 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, Rz. 47-49 - juris, NZWiSt 2013, 297, 299 f.; KG, Beschluss vom 10.06.2013 - 2 Ws 190/13, Rz. 12 - juris, wistra 2013, 445, 445; Hansen, Die Rückgewinnungshilfe 2013, S. 272 ff., 323 ff.; Schmidt, NZWiSt 2015, 401, 408; Wilk/Stewen, wistra 2013, 409, 417; Janca/Schroeder/Baron, wistra 2015, 409, 410).

  • OLG Nürnberg, 16.04.2013 - 2 Ws 533/12

    Vermögensabschöpfung: Arrestgrund für einen der Rückgewinnungshilfe dienenden

    69 Diese sowie die gegen die Versagung der Zulassung der Zwangsvollstreckung weiterer Antragsteller durch Nr. V des angefochtenen Beschlusses gerichtete sofortige Beschwerde der Staatsanwaltschaft ist entgegen einer in der Kommentarliteratur vertretenen Meinung (vgl. Schäfer, aaO., § 111g Rdn. 15; Mayer, aaO., § 111g Rdn. 16; Rogall, aaO., § 111g Rdn. 22) mangels eigener Beschwer der Staatsanwaltschaft jedoch unzulässig (vgl. Senat, Beschl. v. 15.3.2013 - 2 Ws 561/12; 590/12, Rdn. 111 nach juris).
  • LG Frankfurt/Main, 15.01.2015 - 24 KLs 13/14
    Das entspricht ganz herrschender Meinung in Rechtsprechung und Literatur (OLG Nürnberg Beschluss vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12 - zitiert nach juris Rz. 47 mit weiteren Nachweisen; KG Berlin Beschluss vom 10. Juni 2013 - 2 Ws 190/13 - zitiert nach juris Rz. 12; OLG Hamm Beschluss vom 20. Juni 2013 - III-2 Ws 80/13 - zitiert nach juris Rz. 21; OLG Frankfurt am Main Beschluss vom 3. Juni 2009 - 3 Ws 214/09 - zitiert nach juris Rz. 10; Röhnau ZInsO 2012, 509, 516 mit weiteren Nachweisen) , Gründe dafür, die Rechtslage anders zu beurteilen, sieht die Kammer nicht.

    Im Übrigen enthalte die Gesetzesbegründung keine Hinweise darauf, dass fiskalischen Interessen im Insolvenzfall der Vorrang vor denen der Insolvenzgläubiger gebühren solle (OLG Nürnberg Beschluss vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12 - zitiert nach juris Rz. 94ff.) .

    Da es sich bei der Forderung der "T. GmbH" gegen die "m. GmbH" um den einzigen von der Pfändungsanordnung der Staatsanwaltschaft umfassten Vermögensgegenstand handelt, ist dieser auch hinreichend konkret bezeichnet, so dass auch der sachenrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz nicht berührt wird (vgl. hierzu OLG Nürnberg Beschluss vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12 - zitiert nach juris Rz. 107).

  • KG, 10.06.2013 - 2 Ws 190/13

    Dinglicher Arrest und Insolvenzverfahren

    Selbst wenn man § 39 Abs. 1 Nr. 3 InsO eine gesetzgeberische Wertung dahingehend entnimmt, dass fiskalische Interessen grundsätzlich hinter diejenigen der "normalen" Insolvenzgläubiger zurückzutreten haben (vgl. Beschluss des OLG Nürnberg vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12 juris Rdn. 100), so greift dieses Argument hier nicht.

    Die Gefahr eines Rückfalls der Vermögenwerte an den Täter im Insolvenzfall ist bei Massenbetrugsfällen in der Praxis auch nicht äußerst selten (so aber OLG Nürnberg vom 15. März 2013 - 2 Ws 561/12, juris Rdn. 93, 107), sondern stellt den Regelfall dar.

  • OLG Hamm, 20.06.2013 - 2 Ws 80/13

    Eröffnung des Insolvenzverfahrens kein Aufhebungsgrund eines dinglichen Arrestes

    Zwar ist ein Arrest aufzuheben, wenn seine Vollziehung wegen des Zwangsvollstrekkungsverbots in § 89 InsO unmöglich geworden ist (OLG Nürnberg, Beschluss vom 15.03.2013, 2 Ws 561/12, 2 Ws 590/12, juris, Rn. 51; Breuer, in: MüKo-InsO, 2. Aufl., § 89, Rn. 13 m.Nachw.).
  • OLG Karlsruhe, 27.11.2013 - 3 Ws 327/13

    Strafprozessuale Rückgewinnungshilfe im Verfahren wegen Kapitalanlagebetrugs:

    Zwar ist mit dem Beschwerdeführer von einem Vorrang der insolvenzrechtlichen Sicherstellung vor der strafrechtlichen Rückgewinnungshilfe auszugehen (OLG Nürnberg, NZI 2013, 552; LG Saarbrücken, NStZ-RR 2004, 274; eingehend Hansen, Die Rückgewinnungshilfe, 2013, S. 193 ff.).

    Denn für eine zum Zwecke der Rückgewinnungshilfe angeordnete Sicherungsmaßnahme und die damit verbundene privilegierte Rangstellung wäre kein Raum mehr, wenn die Sicherungsmaßnahme aufgrund des Vorrangs des Insolvenzrechts ihre Platzhalterfunktion für Ansprüche der Verletzten ohnehin nicht mehr erfüllen könnte (OLG Nürnberg, NZI 2013, 552; LG Saarbrücken, NStZ-RR 2004, 274).

  • OLG Frankfurt, 09.07.2015 - 3 Ws 355/15

    Aufhebung des insolvenzfesten Pfandrechts

    Bei rein dogmatischer Betrachtungsweise gibt es ebenfalls keine Gründe, die einer Inanspruchnahme des gepfändeten Vermögens durch Geltendmachung des Absonderungsrechts entgegenstünden (dies räumt auch das OLG Nürnberg in seiner Entscheidung vom 15. März 2013 - 3 Ws .../12, ZinsO 2013, 882 -892 (Rdnr. 87) zitiert über Juris ein; vgl. hierzu auch Markgraf NZG 2013, 1014 (1016)).
  • KG, 30.12.2015 - 1 Ws 86/14

    Dinglicher Arrest: Staatlicher Auffangrechtserwerb nach Eröffnung des

  • LG Frankfurt/Main, 12.12.2014 - 12 KLs 14/12
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