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   OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22   

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OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22 (https://dejure.org/2022,42761)
OLG Naumburg, Entscheidung vom 28.10.2022 - 7 U 47/22 (https://dejure.org/2022,42761)
OLG Naumburg, Entscheidung vom 28. Oktober 2022 - 7 U 47/22 (https://dejure.org/2022,42761)
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (75)

  • BGH, 25.05.2020 - VI ZR 252/19

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG überwiegend

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7 ff; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/29; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038).

    Insbesondere bei mittelbaren Schädigungen kommt es ferner darauf an, dass den Schädiger das Unwerturteil, sittenwidrig gehandelt zu haben, gerade auch in Bezug auf die Schäden desjenigen trifft, der Ansprüche aus § 826 BGB geltend macht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 11; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn, 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Solche Umstände liegen vor, wenn ein Automobilhersteller die grundlegende strategische Frage bei der Motorenentwicklung, mit welchen Maßnahmen er auf die Einhaltung der eingeführten Stickoxidgrenzwerte reagieren würde, im eigenen Kosten- und damit auch Gewinninteresse dahingehend entscheidet, von der Einhaltung dieser Grenzwerte im realen Fahrbetrieb vollständig abzusehen und durch bewusste und gewollte Täuschung dem KBA zwecks Erlangung der EG-Typengenehmigung mittels einer eigens zu diesem Zweck entwickelten Motorsteuerungssoftware wahrheitswidrig vorzuspiegeln, dass die von ihm hergestellten Dieselfahrzeuge die neu festgelegten Grenzwerte einhalten, und dazu die Motorsteuerungssoftware bewusst und gewollt so programmiert, dass die gesetzlichen Abgasgrenzwerte mittels einer unzulässigen Abschalteinrichtung nur auf dem Prüfstand eingehalten werden (sog. Umschaltlogik, vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2021 - VI ZR 252/19, NJW 2020, 1962 ff, Rdn. 16).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt die Behauptung des Klägers zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 39, NJW 2020, 1962; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623 m.w.N.; OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433, Rdn. 28; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

    c) Dem Kläger ist durch das sittenwidrige Verhalten der Beklagten dem Grunde nach auch ein Schaden entstanden, der in dem Abschluss des Kaufvertrages über das mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehene Fahrzeug liegt (vgl. nur BGH, Urteil des VI. Zivilsenates des BGH vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 44).

    Deshalb kann jemand - auch bei objektiver Werthaltigkeit von Leistung und Gegenleistung - dadurch einen Vermögensschaden erleiden, dass er durch ein haftungsbegründendes Verhalten zum Abschluss eines Vertrages gebracht worden ist, den er sonst nicht geschlossen hätte, und dass die Leistung für seine Zwecke nicht voll brauchbar ist (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; BGH, Urteil vom 28. Oktober 2014 - VI ZR 15/14 Rn. 9, NJW-RR 2015, 275, 276 m.w.N.; BGH, Urteil vom 21. Dezember 2004 - VI ZR 306/03, zitiert nach juris, Lehre vom subjektiven Schadenseinschlag).

    Der eine Haftung begründende Schaden ist auch nicht etwa dadurch kompensiert worden, dass die Beklagte ein Software-Update entwickelte und nach Freigabe durch das Kraftfahrtbundesamt dem Kläger zum Aufspielen angeboten hat, selbst wenn nach dem Freigabebescheid des Kraftfahrtbundesamtes keine negativen Auswirkungen des Updates auf die Motorkonfiguration zu befürchten sein sollen und sich durch die Entwicklung des Software-Updates und die Nachrüstung der betroffenen Fahrzeuge letztlich das Risiko eines Entzugs der Typengenehmigung in der Folge nicht verwirklichte (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19).

    Diese Umstände führen nämlich nicht dazu, dass der ungewollte Vertragsschluss rückwirkend zu einem gewollten wird (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; BGH, Urteil vom 26. Januar 2021 - VI ZR 405/19).

    Nach der allgemeinen Lebenserfahrung und der Art des zu beurteilenden Geschäfts kann für den Regelfall ausgeschlossen werden, dass ein Käufer einen Pkw erwirbt, dem eine Betriebsbeschränkung oder sogar eine Betriebsuntersagung droht und bei dem im Zeitpunkt des Erwerbs noch in keiner Weise absehbar war, ob dieses Problem behoben werden kann (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rdn. 49).

    Liegt die Schädigung in dem Abschluss eines Kaufvertrags über ein bemakeltes Kraftfahrzeug (vgl. BGH; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 44 ff.), ist der Geschädigte jedoch nicht darauf beschränkt, gegen die Erstattung des Kaufpreises unter Anrechnung einer Nutzungsentschädigung und sonstiger Vorteile die Kaufsache herauszugeben.

    (1) Die Grundsätze der Vorteilsausgleichung sind auch auf einen Schadensersatzanspruch aus sittenwidriger vorsätzlicher Schädigung gemäß § 826 BGB anwendbar (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316, Rdn. 66; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 17).

    Vor- und Nachteile müssen bei wertender Betrachtung gleichsam zu einer Rechnungseinheit verbunden sein (st. Rspr., BGH, Urteil vom 28. Juni 2007 - VII ZR 81/06, BGHZ 173, 83 Rn. 18; vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 65; vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20, WM 2021, 2056 Rn. 38, jeweils mwN).

    Dass nur ein allenfalls geringfügiger Minderwert in Betracht kommt, würde auch mit der Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofes vom 25. Mai 2020 (Geschäftsnummer VI ZR 252/19) in Einklang zu bringen sein, weil der Bundesgerichtshof in seinem Urteil hervorgehoben hat, dass der auf Rückabwicklung des ungewollten Kaufvertrages gerichtete Schadensersatzanspruch nach den Grundsätzen einer normativen Schadensbemessung selbst dann anzunehmen ist, wenn eine rechnerische Differenz zwischen Leistung und Gegenleistung nach Maßgabe der Differenztheorie gar nicht vorliegen würde, sondern von einer Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung auszugehen wäre.

    Diese seit längerer Zeit (vgl. etwa BGH, Urteil vom 26. Juni 1991 - VIII ZR 168/90, BGHZ 115, 47 ff.) anerkannte Berechnungsmethode, die vom Bundesgerichtshof für die hier in Rede stehende Fallkonstellation einer Schadensersatzhaftung nach §§ 826, 31 BGB revisionsrechtlich nicht beanstandet worden ist (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 80; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19 Rdn. 13), hat der Senat danach in zulässiger Weise im Rahmen einer tatrichterlichen Schätzung gemäß § 287 ZPO zugrunde legen können.

    Der Senat schätzt die Gesamtlaufleistung des Dieselfahrzeuges VW Touareg gemäß § 287 Abs. 1 ZPO auf 300.000 km (vgl. ebenso OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18, NJW 2019, 2237, gebilligt durch Urteil des BGH vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 83; OLG Köln, Beschluss vom 03. Januar 2019 - 18 U 79/18, zitiert nach juris; OLG Köln, Beschluss vom 01. Juli 2019 - 27 U 7/19, Rdn. 34 zitiert nach juris; OLG Köln, Urteil vom 10. März 2020 - 4 U 219/19; KG Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18; Schleswig-Holsteinisches OLG, Urteil vom 31. Januar 2020 - 17 U 95/19 zitiert nach juris; Schleswig-Holsteinisches OLG, Urteil vom 22. November 2019 - 17 U 44/19 - SchlHA 2019, 473 ff; OLG Naumburg, Urteil vom 27. September 2019 - 7 U 24/19; OLG Naumburg, Urteil vom 29. November 2019 - 7 U 56/19; OLG Naumburg, Urteil vom 29. Mai 2020 - 7 U 84/19; OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19, Rdn. 22, zitiert nach juris; LG Stuttgart, Urteil vom 17. Januar 2019 - 23 O 180/18, BeckRS 2019, 272).

    Denn weder §§ 6, 27 EG-FGV noch Art. 3 Nr. 10, Art. 5 Abs. 2 VO (EG) 715/2007 oder Art. 18 Abs. 1, Art. 26 Abs. 1, 46 der Richtlinie 2007/46 (EG) kann ein Schutzgesetzcharakter beigemessen werden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 72 ff., BGHZ 225, 316; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 Rn. 10 ff., ZIP 2020, 1715; BGH, Beschluss vom 13. Oktober 2021 - VII ZR 1279/21, Rdn. 28; BGH, Beschluss vom 12. Januar 2022 - VII ZR 391/21, Rdn. 15; BGH, Beschluss vom 10. Februar 2022 - III ZR 87/21 Rn. 8 ff, juris; BGH, Beschluss vom 04. Mai 2022 - VII ZR 733/21, Rdn. 14; BGH, Beschluss vom 04. Mai 2022 - VII ZR 656/21, Rdn. 3).

    Im Hinblick auf §§ 6 und 27 EG-FGV hat der Bundesgerichtshof in seinen Urteilen vom 25. Mai 2020 (VI ZR 252/19, Rdn. 76) sowie 30. Juli 2020 (VI ZR 5/20, Rdn. 10 ff; ZIP 2020, 1715) und vom 16. September 2021 (VII ZR 190/20, Rdn. 36) klargestellt, dass das wirtschaftliche Interesse des Klägers, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, von dem sachlichen Aufgabenbereich dieser Normen nicht umfasst ist.

    Wetter muss der konkret Geschädigte vom persönlichen Schutzbereich der verletzten Norm erfasst sein und zum Kreis derjenigen Personen gehören, deren Schutz die verletzte Norm bezweckt (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 73; BGH, Urteil vom 23. Juli 2019 - VI ZR 307/18, NJW 2019, 3003 Rn. 14 mwN; BGH, Urteil vom 27. Februar 2020 - VII ZR 151/18, juris Rn. 34 mwN).

    Außerdem muss die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruchs sinnvoll und im Lichte des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen, wobei in umfassender Würdigung des gesamten Regelungszusammenhangs, in den die Norm gestellt ist, zu prüfen ist, ob es in der Tendenz des Gesetzgebers liegen konnte, an die Verletzung des geschützten Interesses die deliktische Einstandspflicht des dagegen Verstoßenden mit allen damit zugunsten des Geschädigten gegebenen Haftungs- und Beweiserleichterungen zu knüpfen (st. Rspr., vgl. nur BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 73; BGH, Urteil vom 23. Juli 2019 - VI ZR 307/18, NJW 2019, 3003 Rn. 12 f. mwN; BGH, Urteil vom 27. Februar 2020 - VII ZR 151/18, juris Rn. 34 mwN).

    Denn es sind im Streitfall keinerlei Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der Gesetzes- und Verordnungsgeber mit den genannten Vorschriften einen Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit und speziell des wirtschaftlichen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Käufer bezweckte und an die - auch fahrlässige - Erteilung einer inhaltlich unrichtigen Übereinstimmungsbescheinigung einen gegen den Hersteller gerichteten Anspruch auf Rückerstattung einer Kaufpreisdifferenz im Hinblick auf den mit einem Dritten geschlossenen Kaufvertrag hätte knüpfen wollen (vgl. zum großen Schadensersatz: BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; BGH, Urteil vom 30. Juli 2021 - VI ZR 5/20 Rdn. 10; BGH, Beschluss vom 07. Juli 2021 - VII ZR 218/21, Rdn. 3 zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 36; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 33).

  • BGH, 24.01.2022 - VIa ZR 100/21

    Schadensersatz bei Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen Gebrauchtwagens:

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Dieser Anspruch umfasst grundsätzlich auch den Ersatz des hier vom Kläger zuletzt geltend gemachten Minderwertes als sog. "kleinen Schadensersatz" (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 06. Juli 2021 - VI ZR 40/20; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21).

    Da es sich hierbei nur um die Bemessung des verbliebenen Vertrauensschadens und nicht um die Frage einer Anpassung des Vertrags handelt, braucht der Geschädigte in diesem Fall nicht nachzuweisen, dass sich der Vertragspartner auf einen Vertragsschluss zu einem niedrigeren Preis eingelassen hätte (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 16 ff., 21; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 9).

    b) Für die Bemessung der Höhe des kleinen Schadensersatzes ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 23; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 15) allerdings Folgendes zu berücksichtigen:.

    Denn das Wertverhältnis der vertraglich geschuldeten Leistungen ändert sich nicht dadurch, dass eine der Leistungen nachträglich eine Auf- oder Abwertung erfährt; der Vertrag wird dadurch nicht günstiger oder ungünstiger (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 23; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 15).

    bb) Dies schließt eine schadensmindernde Berücksichtigung später eintretender Umstände im Rahmen der Vorteilsausgleichung jedoch nicht aus (vgl. BGH, Urteil vom 06. Februar 2018 - II ZR 17/17, NJW 2018, 1675, Rdn. 21; BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 23; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 15).

    (1) Die Grundsätze der Vorteilsausgleichung sind auch auf einen Schadensersatzanspruch aus sittenwidriger vorsätzlicher Schädigung gemäß § 826 BGB anwendbar (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316, Rdn. 66; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 17).

    Die Beweislast liegt insoweit bei der Beklagten (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 24; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 18).

    Hat sich dieses wertbestimmende Risiko bis zum Ende der Gesamtlaufzeit des Fahrzeugs nicht verwirklicht, muss dieser Umstand im Wege der Vorteilsausgleichung Berücksichtigung finden (vgl. BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, NJW-RR 2022, 1033, Rdn. 19, 20).

    Allerdings sind Nutzungsvorteile und der Restwert des Fahrzeugs auf den Anspruch auf kleinen Schadensersatz erst dann und nur insoweit schadensmindernd anzurechnen, als sie den tatsächlichen Wert des Fahrzeugs bei Abschluss des Kaufvertrags übersteigen (vgl. BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 22).

    In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass - anders als bei der Ermittlung des Schadens als solchen - maßgeblicher Zeitpunkt für die Bewertung der anzurechnenden Vorteile - sofern der Schuldner seine Ersatzpflicht nicht bereits vorher erfüllt - grundsätzlich der Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung ist (vgl. BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 23), wobei die Vorteilsanrechnung auch nicht etwa auf den Zeitraum bis zu einem etwaigen Eintritt des Schuldner- oder Annahmeverzuges der Beklagten beschränkt ist (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 23).

    Wie bereits ausgeführt, sind die von dem Kläger gezogenen Nutzungsvorteile und der Restwert des Fahrzeuges auf den Anspruch auf kleinen Schadensersatz allerdings erst dann und nur insoweit schadensmindernd anzurechnen, als sie den tatsächlichen Wert des Fahrzeugs bei Abschluss des Kaufvertrages übersteigen, wobei maßgeblicher Zeitpunkt für die Bemessung des Nutzungsvorteils derjenige der letzten mündlichen Verhandlung in der Tatsacheninstanz ist (vgl. BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 23).

    Unter Zugrundelegung dieser Zahlen und Werte wäre der Anspruch auf kleinen Schadensersatz durch die anzurechnenden Vorteile danach komplett ausgeglichen, was aus Rechtsgründen grundsätzlich nicht zu beanstanden wäre (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19, Rdn. 15, BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, NJW-RR 2022, 1033, Rdn. 24).

  • BGH, 06.07.2021 - VI ZR 40/20

    Anspruch auf Ersatz des "Minderwerts" bei Kauf eines VW-Diesels mit

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Dieser Anspruch umfasst grundsätzlich auch den Ersatz des hier vom Kläger zuletzt geltend gemachten Minderwertes als sog. "kleinen Schadensersatz" (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 06. Juli 2021 - VI ZR 40/20; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21).

    a) Gemäß § 249 BGB hat die Beklagte den Kläger so zu stellen, wie dieser ohne das schadensstiftende Ereignis, nämlich die Täuschung über die nicht gesetzeskonforme Motorsteuerungssoftware, gestanden hätte (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 13).

    Der durch eine unerlaubte Handlung Geschädigte hat grundsätzlich keinen Anspruch darauf, besser zu stehen, als er stünde, wenn der Schädiger die unerlaubte Handlung nicht begangen hätte (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021, aaO, Rn. 14 f.).

    Da es sich hierbei nur um die Bemessung des verbliebenen Vertrauensschadens und nicht um die Frage einer Anpassung des Vertrags handelt, braucht der Geschädigte in diesem Fall nicht nachzuweisen, dass sich der Vertragspartner auf einen Vertragsschluss zu einem niedrigeren Preis eingelassen hätte (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 16 ff., 21; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 9).

    b) Für die Bemessung der Höhe des kleinen Schadensersatzes ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 23; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 15) allerdings Folgendes zu berücksichtigen:.

    Denn das Wertverhältnis der vertraglich geschuldeten Leistungen ändert sich nicht dadurch, dass eine der Leistungen nachträglich eine Auf- oder Abwertung erfährt; der Vertrag wird dadurch nicht günstiger oder ungünstiger (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 23; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 15).

    bb) Dies schließt eine schadensmindernde Berücksichtigung später eintretender Umstände im Rahmen der Vorteilsausgleichung jedoch nicht aus (vgl. BGH, Urteil vom 06. Februar 2018 - II ZR 17/17, NJW 2018, 1675, Rdn. 21; BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 23; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 15).

    Die Beweislast liegt insoweit bei der Beklagten (vgl. BGH, Urteil vom 6. Juli 2021 - VI ZR 40/20, NJW 2021, 3041 Rn. 24; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 18).

  • BGH, 29.09.2021 - VII ZR 126/21

    Schadensersatzanspruch eines Käufers eines Gebrauchtfahrzeugs wegen

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7 ff; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/29; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038).

    Insbesondere bei mittelbaren Schädigungen kommt es ferner darauf an, dass den Schädiger das Unwerturteil, sittenwidrig gehandelt zu haben, gerade auch in Bezug auf die Schäden desjenigen trifft, der Ansprüche aus § 826 BGB geltend macht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 11; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn, 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Fehlt es hieran, ist bereits der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit nicht erfüllt (vgl. BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, BeckRS 2021, 4148; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 13 zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 12; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 16; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20, Rdn. 22; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 12; BGH, Beschluss vom 21. November 2021 - III ZR 202/20; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Wie der Bundesgerichtshof wiederholt ausgeführt hat, ist das Kriterium der Prüfstandbezogenheit grundsätzlich geeignet, um zwischen nur unzulässigen Abschalteinrichtungen und solchen, deren Implementierung die Kriterien einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung erfüllen können, zu unterscheiden (vgl. hierzu nur: BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038, Rdn. 18).

    (3) Der Senat verkennt nicht, dass ein verpflichtender Rückruf seitens des KBA allein das Vorliegen einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung gemäß §§ 826, 31 BGB wegen der Implementierung einer unzulässigen Abschalteinrichtung, über die das KBA bei Erteilung der Typgenehmigung getäuscht worden sein müsse, noch nicht zu begründen vermag (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038, Rdn. 14).

    Damit dieser eine Haftung der Beklagten wegen einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung gemäß § 826 BGB auslösen kann, müssen - nach dem Vorgesagten - weitere Umstände hinzutreten, die das Verhalten der für die Beklagten handelnden Personen als besonders verwerflich erscheinen lassen (vgl. nur: BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038 m.w.N.; OLG Hamm, Beschluss vom 28. Dezember 2021 - 7 U 64/21, BeckRS 2021, 44474; OLG Düsseldorf, Urteil vom 15. Juli 2021 - I-5 U 88/20, Rdn. 51, juris).

    Diese besonderen Umstände liegen vor, wenn über die bloße Kenntnis von dem Einbau einer Einrichtung mit der in Rede stehenden Funktionsweise in den streitgegenständlichen Fahrzeugmotor hinaus zugleich Anhaltspunkte dafür erkennbar wären, dass dies von Seiten der Beklagten in dem Bewusstsein geschah, hiermit möglicherweise gegen die gesetzlichen Vorschriften zu verstoßen und dieser Gesetzesverstoß billigend in Kauf genommen wurde (vgl. BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038 m.w.N; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19, Rdn. 19, ZIP 021, 297; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 28, VersR 2021, 661).

    Die Tatsache, dass eine Manipulationssoftware ausschließlich im Prüfstand die Abgasreinigung verstärkt aktiviert, indiziert jedoch eine arglistige Täuschung der Genehmigungsbehörden (vgl. BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038).

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 5/20

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG bei

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7 ff; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/29; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038).

    Insbesondere bei mittelbaren Schädigungen kommt es ferner darauf an, dass den Schädiger das Unwerturteil, sittenwidrig gehandelt zu haben, gerade auch in Bezug auf die Schäden desjenigen trifft, der Ansprüche aus § 826 BGB geltend macht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 11; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn, 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Denn weder §§ 6, 27 EG-FGV noch Art. 3 Nr. 10, Art. 5 Abs. 2 VO (EG) 715/2007 oder Art. 18 Abs. 1, Art. 26 Abs. 1, 46 der Richtlinie 2007/46 (EG) kann ein Schutzgesetzcharakter beigemessen werden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 72 ff., BGHZ 225, 316; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20 Rn. 10 ff., ZIP 2020, 1715; BGH, Beschluss vom 13. Oktober 2021 - VII ZR 1279/21, Rdn. 28; BGH, Beschluss vom 12. Januar 2022 - VII ZR 391/21, Rdn. 15; BGH, Beschluss vom 10. Februar 2022 - III ZR 87/21 Rn. 8 ff, juris; BGH, Beschluss vom 04. Mai 2022 - VII ZR 733/21, Rdn. 14; BGH, Beschluss vom 04. Mai 2022 - VII ZR 656/21, Rdn. 3).

    Im Hinblick auf §§ 6 und 27 EG-FGV hat der Bundesgerichtshof in seinen Urteilen vom 25. Mai 2020 (VI ZR 252/19, Rdn. 76) sowie 30. Juli 2020 (VI ZR 5/20, Rdn. 10 ff; ZIP 2020, 1715) und vom 16. September 2021 (VII ZR 190/20, Rdn. 36) klargestellt, dass das wirtschaftliche Interesse des Klägers, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, von dem sachlichen Aufgabenbereich dieser Normen nicht umfasst ist.

    Entsprechendes gilt für den sachlichen Schutzbereich des Art. 5 Abs. 1 VO 715/2007/EG (vgl. hierzu: BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, Rdn. 12 ff).

    Denn es sind im Streitfall keinerlei Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der Gesetzes- und Verordnungsgeber mit den genannten Vorschriften einen Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit und speziell des wirtschaftlichen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Käufer bezweckte und an die - auch fahrlässige - Erteilung einer inhaltlich unrichtigen Übereinstimmungsbescheinigung einen gegen den Hersteller gerichteten Anspruch auf Rückerstattung einer Kaufpreisdifferenz im Hinblick auf den mit einem Dritten geschlossenen Kaufvertrag hätte knüpfen wollen (vgl. zum großen Schadensersatz: BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; BGH, Urteil vom 30. Juli 2021 - VI ZR 5/20 Rdn. 10; BGH, Beschluss vom 07. Juli 2021 - VII ZR 218/21, Rdn. 3 zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 36; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 33).

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 190/20

    Schadensersatzansprüche gegen die Daimler AG im Zusammenhang mit dem sogenannten

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7 ff; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/29; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038).

    Insbesondere bei mittelbaren Schädigungen kommt es ferner darauf an, dass den Schädiger das Unwerturteil, sittenwidrig gehandelt zu haben, gerade auch in Bezug auf die Schäden desjenigen trifft, der Ansprüche aus § 826 BGB geltend macht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 11; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn, 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Fehlt es hieran, ist bereits der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit nicht erfüllt (vgl. BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, BeckRS 2021, 4148; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 13 zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 12; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 16; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20, Rdn. 22; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 12; BGH, Beschluss vom 21. November 2021 - III ZR 202/20; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Diese besonderen Umstände liegen vor, wenn über die bloße Kenntnis von dem Einbau einer Einrichtung mit der in Rede stehenden Funktionsweise in den streitgegenständlichen Fahrzeugmotor hinaus zugleich Anhaltspunkte dafür erkennbar wären, dass dies von Seiten der Beklagten in dem Bewusstsein geschah, hiermit möglicherweise gegen die gesetzlichen Vorschriften zu verstoßen und dieser Gesetzesverstoß billigend in Kauf genommen wurde (vgl. BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038 m.w.N; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19, Rdn. 19, ZIP 021, 297; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 28, VersR 2021, 661).

    Im Hinblick auf §§ 6 und 27 EG-FGV hat der Bundesgerichtshof in seinen Urteilen vom 25. Mai 2020 (VI ZR 252/19, Rdn. 76) sowie 30. Juli 2020 (VI ZR 5/20, Rdn. 10 ff; ZIP 2020, 1715) und vom 16. September 2021 (VII ZR 190/20, Rdn. 36) klargestellt, dass das wirtschaftliche Interesse des Klägers, nicht zur Eingehung einer ungewollten Verbindlichkeit veranlasst zu werden, von dem sachlichen Aufgabenbereich dieser Normen nicht umfasst ist.

    Denn es sind im Streitfall keinerlei Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass der Gesetzes- und Verordnungsgeber mit den genannten Vorschriften einen Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit und speziell des wirtschaftlichen Selbstbestimmungsrechts der einzelnen Käufer bezweckte und an die - auch fahrlässige - Erteilung einer inhaltlich unrichtigen Übereinstimmungsbescheinigung einen gegen den Hersteller gerichteten Anspruch auf Rückerstattung einer Kaufpreisdifferenz im Hinblick auf den mit einem Dritten geschlossenen Kaufvertrag hätte knüpfen wollen (vgl. zum großen Schadensersatz: BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19; BGH, Urteil vom 30. Juli 2021 - VI ZR 5/20 Rdn. 10; BGH, Beschluss vom 07. Juli 2021 - VII ZR 218/21, Rdn. 3 zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 36; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 33).

  • OLG Koblenz, 30.08.2021 - 12 U 1835/19

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    (2) Der Senat legt seiner Entscheidung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrtbundesamt als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sog. Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrtbundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, ebenfalls als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 VO Nr. 715/2007/EG (vgl. hierzu: OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433; OLG Karlsruhe, Urteil vom 29. Juli 2021 - 8 U 59/20, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 20. April 2021 - 16a U 71/20; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22. Juli 2021 - 6 U 108/20; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

    In diesem Fall kann aber nicht ernsthaft angenommen werden, dass diese Funktion im realen Straßenverkehr überhaupt eine echte schadstoffmindernde Wirkung erzielen sollte (ebenso: OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Köln, Urteil vom 04. November 2021 - 12 U 28/29, Rdn. 36 zitiert nach juris).

    Der Senat gelangt deshalb im Rahmen einer umfassenden Würdigung der zugrundeliegenden Umstände zu dem Ergebnis, dass durch die Verwendung der Aufwärmstrategie im Motor des klägerischen Fahrzeuges, was das Kraftfahrtbundesamt zu einem verpflichtenden Rückruf auch des streitgegenständlichen Pkw veranlasste, die Erwerber im Ergebnis daher genauso getäuscht wurden wie durch Verwendung der Kippschalter-Logik mit Prüfstanderkennung in dem Motor EA 189, der der Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 25. Mai 2020 zugrunde lag (vgl. ebenso: OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433; OLG Karlsruhe, Urteil vom 29. Juli 2021 - 8 U 59/20, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 20. April 2021 - 16a U 71/20; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22. Juli 2021 - 6 U 108/20; OLG Köln, Urteil vom 04. November 2021 - 12 U 28/20, Rdn. 36, zitiert nach juris; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21; OLG Naumburg, Urteil vom 25. März 2022 - 7 U 59/21).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt die Behauptung des Klägers zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 39, NJW 2020, 1962; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623 m.w.N.; OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433, Rdn. 28; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

    Gleichwohl kann auch der Käufer eines solchen Fahrzeuges erwarten, dass das von ihm erworbene Fahrzeug die einzuhaltenden gesetzlichen Vorgaben erfüllt und nicht mit einem Mangel einer unzulässig eingebauten Abschalteinrichtung mittels einer Prüfstanderkennungssoftware versehen ist (vgl. OLG Oldenburg, Urteil vom 16.10.2020 - 11 U 2/20, Rdn. 105; OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623 Rn. 46).

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 354/19

    "VW-Dieselverfahren": Nutzungsvorteile können Schadensersatzanspruch vollständig

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass - anders als bei der Ermittlung des Schadens als solchen - maßgeblicher Zeitpunkt für die Bewertung der anzurechnenden Vorteile - sofern der Schuldner seine Ersatzpflicht nicht bereits vorher erfüllt - grundsätzlich der Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung ist (vgl. BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 23), wobei die Vorteilsanrechnung auch nicht etwa auf den Zeitraum bis zu einem etwaigen Eintritt des Schuldner- oder Annahmeverzuges der Beklagten beschränkt ist (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322; BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, Rdn. 23).

    Diese seit längerer Zeit (vgl. etwa BGH, Urteil vom 26. Juni 1991 - VIII ZR 168/90, BGHZ 115, 47 ff.) anerkannte Berechnungsmethode, die vom Bundesgerichtshof für die hier in Rede stehende Fallkonstellation einer Schadensersatzhaftung nach §§ 826, 31 BGB revisionsrechtlich nicht beanstandet worden ist (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 80; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19 Rdn. 13), hat der Senat danach in zulässiger Weise im Rahmen einer tatrichterlichen Schätzung gemäß § 287 ZPO zugrunde legen können.

    Unter Zugrundelegung dieser Zahlen und Werte wäre der Anspruch auf kleinen Schadensersatz durch die anzurechnenden Vorteile danach komplett ausgeglichen, was aus Rechtsgründen grundsätzlich nicht zu beanstanden wäre (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19, Rdn. 15, BGH, Urteil vom 24. Januar 2022 - VIa ZR 100/21, NJW-RR 2022, 1033, Rdn. 24).

    Eine Begrenzung der Vorteilsanrechnung - etwa auf den Wertverlust des Fahrzeuges - ist nicht angezeigt (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19, Rdn. 15; OLG Brandenburg, Urteil vom 20. Juli 2022 - 4 U 163/21, Rdn. 19 zitiert nach juris).

    Denn mit der Vorteilsanrechnung wird weder die Präventionswirkung des Deliktsrechts verfehlt noch das Gebot unionsrechtskonformer Rechtsanwendung verletzt und die Beklagte unangemessen entlastet und gesetzliche Wertungen missachtet (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 354/19).

  • BGH, 09.03.2021 - VI ZR 889/20

    Erste Entscheidung zum Software-Update der Volkswagen AG bei einem Kauf nach

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7 ff; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/29; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038).

    Insbesondere bei mittelbaren Schädigungen kommt es ferner darauf an, dass den Schädiger das Unwerturteil, sittenwidrig gehandelt zu haben, gerade auch in Bezug auf die Schäden desjenigen trifft, der Ansprüche aus § 826 BGB geltend macht (vgl. BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 5/20, ZIP 2020, 1715 Rn. 29; BGH, Urteil vom 08. Dezember 2020 - VI ZR 244/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, ZIP 2020, 1179 Rn. 15; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 12 ff; BGH, Urteil vom 23. März 2021 - VI ZR 1180/20, 10 ff; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - VI ZR 276/20, Rdn. 7; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 11; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn, 13; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Fehlt es hieran, ist bereits der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit nicht erfüllt (vgl. BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, BeckRS 2021, 4148; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 13 zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 12; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 16; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20, Rdn. 22; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 12; BGH, Beschluss vom 21. November 2021 - III ZR 202/20; BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Diese besonderen Umstände liegen vor, wenn über die bloße Kenntnis von dem Einbau einer Einrichtung mit der in Rede stehenden Funktionsweise in den streitgegenständlichen Fahrzeugmotor hinaus zugleich Anhaltspunkte dafür erkennbar wären, dass dies von Seiten der Beklagten in dem Bewusstsein geschah, hiermit möglicherweise gegen die gesetzlichen Vorschriften zu verstoßen und dieser Gesetzesverstoß billigend in Kauf genommen wurde (vgl. BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, BeckRS 2021, 33038 m.w.N; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20; BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19, Rdn. 19, ZIP 021, 297; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, Rdn. 28, VersR 2021, 661).

  • OLG Frankfurt, 24.02.2021 - 4 U 274/19

    Dieselskandal: Nur auf dem Prüfstand wirkende schadstoffmindernde schnelle

    Auszug aus OLG Naumburg, 28.10.2022 - 7 U 47/22
    (2) Der Senat legt seiner Entscheidung die Beurteilung der Motorsteuerungssoftware durch das Kraftfahrtbundesamt als zutreffend zugrunde und bewertet die Verwendung der sog. Aufwärmstrategie in Übereinstimmung mit dem Kraftfahrtbundesamt und mehreren Oberlandesgerichten, die vergleichbare Fälle zu entscheiden hatten, ebenfalls als unzulässige Abschalteinrichtung nach Art. 5 Abs. 2 S. 1 VO Nr. 715/2007/EG (vgl. hierzu: OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433; OLG Karlsruhe, Urteil vom 29. Juli 2021 - 8 U 59/20, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 20. April 2021 - 16a U 71/20; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22. Juli 2021 - 6 U 108/20; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

    Der Senat gelangt deshalb im Rahmen einer umfassenden Würdigung der zugrundeliegenden Umstände zu dem Ergebnis, dass durch die Verwendung der Aufwärmstrategie im Motor des klägerischen Fahrzeuges, was das Kraftfahrtbundesamt zu einem verpflichtenden Rückruf auch des streitgegenständlichen Pkw veranlasste, die Erwerber im Ergebnis daher genauso getäuscht wurden wie durch Verwendung der Kippschalter-Logik mit Prüfstanderkennung in dem Motor EA 189, der der Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 25. Mai 2020 zugrunde lag (vgl. ebenso: OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433; OLG Karlsruhe, Urteil vom 29. Juli 2021 - 8 U 59/20, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19; OLG Stuttgart, Urteil vom 20. April 2021 - 16a U 71/20; OLG Düsseldorf, Urteil vom 22. Juli 2021 - 6 U 108/20; OLG Köln, Urteil vom 04. November 2021 - 12 U 28/20, Rdn. 36, zitiert nach juris; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21; OLG Naumburg, Urteil vom 25. März 2022 - 7 U 59/21).

    Mangels entsprechenden Vortrags der Beklagten gilt die Behauptung des Klägers zur Kenntnis des Vorstands der Beklagten nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, Rdn. 39, NJW 2020, 1962; OLG Frankfurt, Urteil vom 24. Februar 2021 - 4 U 274/19, zitiert nach juris; OLG Koblenz, Urteil vom 30. August 2021 - 12 U 1835/19, NZV 2021, 623 m.w.N.; OLG Karlsruhe, Urteil vom 11. Januar 2022 - 8 U 85/20, BeckRS 2022, 433, Rdn. 28; OLG Naumburg, Urteil vom 02. März 2022 - 5 U 151/21).

  • OLG Köln, 10.03.2020 - 4 U 219/19

    Vom Dieselskandal betroffenes Kfz mit Motor EA 189

  • OLG Karlsruhe, 11.01.2022 - 8 U 85/20

    Sittenwidrige Schädigung durch Entwicklung und Einsatz einer so genannten

  • OLG Brandenburg, 20.07.2022 - 4 U 163/21

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Polo V mit einem Motor der Baureihe

  • OLG Frankfurt, 16.12.2021 - 3 U 83/21

    VW-Dieselskandal: Keine Ansprüche wegen Software-Update

  • OLG Hamburg, 21.12.2022 - 5 U 151/21

    Abweisung der Klage wegen Verletzung eines Designs für Schalungsbretter, da die

  • BGH, 06.12.2012 - VII ZR 84/10

    Architektenhaftung: Schätzung eines merkantilen Minderwerts eines Gebäudes nach

  • OLG Naumburg, 27.09.2019 - 7 U 24/19

    Abgasskandal: Käufer eines Gebrauchtwagens Schadenersatz gegenüber VW zugebilligt

  • Generalanwalt beim EuGH, 02.06.2022 - C-100/21

    Unzulässige Abschalteinrichtungen in Diesel-Fahrzeugen: Nach Ansicht von

  • BGH, 08.05.2012 - VI ZR 37/11

    Schadenersatz bei Beschädigung von Versorgungsleitungen: Auslagenpauschale für

  • BGH, 23.07.2019 - VI ZR 307/18

    Bewertung des § 43a Abs. 5 Satz 2 BRAO als Schutzgesetz iSd § 823 Abs. 2 BGB

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 192/20

    Zur Bewertung des Nutzungsvorteils bei Leasingfahrzeugen im sogenannten

  • BGH, 16.12.1963 - III ZR 47/63
  • OLG Köln, 03.01.2019 - 18 U 70/18

    Abgasskandal - Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung des Kunden

  • BGH, 27.02.2020 - VII ZR 151/18

    Zur Haftung der "Benannten Stelle" gegenüber Patientinnen im Zusammenhang mit dem

  • OLG Stuttgart, 20.04.2021 - 16a U 71/20

    Sekundäre Darlegungslast beim Dieselskandal und Vorteilsausgleichung

  • OLG Düsseldorf, 22.07.2021 - 6 U 108/20

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Touareg Rückrufbetroffenheit eines

  • OLG Karlsruhe, 29.07.2021 - 8 U 59/20

    Schadensersatz wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung im Zusammenhang mit

  • BGH, 15.09.2021 - VII ZR 2/21

    Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs gegen den Hersteller eines mit einer

  • BGH, 19.01.2021 - VI ZR 433/19

    Erste BGH-Entscheidung zum Daimler-Thermofenster: Zurückverweisung wegen

  • BGH, 13.07.2021 - VI ZR 128/20

    Weitere Entscheidung zum Daimler-Thermofenster

  • BGH, 21.03.2022 - VIa ZR 334/21

    Deliktische Haftung des Kfz-Herstellers im Rahmen des sog. Abgasskandals:

  • BGH, 23.03.2021 - VI ZR 1180/20

    Ermittlung des Gesamtcharakters in einer Gesamtschau für die Bewertung eines

  • BGH, 08.12.2020 - VI ZR 244/20

    VW haftet nicht bei Kauf eines Gebrauchtwagens nach Aufdeckung des Dieselskandals

  • BGH, 13.04.2021 - VI ZR 276/20

    Anspruch auf Schadensersatz gegen Motorenhersteller wegen Verwendung einer

  • OLG Stuttgart, 29.05.2007 - 6 U 45/07

    Finanzierungsleasing: Verwertung eines Leasinggegenstandes zum Restwert nach

  • OLG Karlsruhe, 06.11.2019 - 13 U 37/19

    Deliktischer Schadensersatzanspruch des Käufers eines vom sog. VW-Diesel-Skandal

  • OLG München, 04.08.2022 - 27 U 2107/22

    Keine Aussetzung von sog. Diesel-Verfahren

  • BGH, 26.01.2021 - VI ZR 405/19

    Schadensersatzanspruch wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung im

  • OLG Düsseldorf, 15.07.2021 - 5 U 88/20

    Erwerb eines vermeintlich vom Dieselskandal betroffenen Audi A6 Avant quattro mit

  • OLG Stuttgart, 24.09.2019 - 10 U 11/19

    Schadensersatz für einen vom Diesel-Abgasskandal betroffenen VW-Gebrauchtwagen

  • BGH, 04.05.2022 - VII ZR 733/21

    Haftung des Fahrzeugherstellers wegen sittenwidriger vorsätzlicher Schädigung

  • OLG Köln, 04.11.2021 - 12 U 28/20

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Touareg V6 TDI mit einem Motor der

  • OLG München, 19.05.2022 - 24 U 4614/21

    Bemessung des kleinen Schadensersatzanspruchs wegen Erwerbs eines

  • OLG Oldenburg, 16.10.2020 - 11 U 2/20

    Begriff der unzulässigen Abschalteinrichtung i.S. von Art. 5 Abs. 2 S. 2 VO (EG)

  • BGH, 08.03.2021 - VI ZR 505/19

    Dieselskandal: Audi muss sich VW-Wissen nicht zurechnen lassen

  • BGH, 17.05.1995 - VIII ZR 70/94

    Zurechnung des Wissens des Geschäftsführers der Komplementär-GmbH einer

  • BGH, 12.01.2022 - VII ZR 391/21

    Schadensersatz wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung eines Fahrzeugs;

  • BGH, 26.06.1991 - VIII ZR 198/90

    Berechnung des Werts nach Wandelung eines Kaufvertrages herauszugebender

  • OLG Schleswig, 04.01.2022 - 7 U 59/21

    Unfallregulierung: Obliegenheiten des Geschädigten zur Vorfinanzierung der

  • BGH, 04.05.2022 - VII ZR 656/21

    Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision (hier: Einordnung eines

  • OLG Schleswig, 31.01.2020 - 17 U 95/19

    Haftung des Motorenherstellers gemäß § 826 BGB für das Inverkehrbringen von

  • OLG Köln, 01.07.2019 - 27 U 7/19

    Schadensersatzanspruch wegen des Inverkehrbringens eines Kfz mit einer

  • OLG München, 15.01.2020 - 20 U 3219/18

    VW-Abgasskandal: Anspruch des Käufers gegen den Hersteller gem. § 826 BGB i.V.m.

  • OLG Hamm, 28.12.2021 - 7 U 64/21

    Darlegungslast; EA896Gen2; OBD-System

  • OLG Frankfurt, 25.09.2019 - 17 U 45/19

    Deliktische Haftung des Herstellers im Abgasskandal

  • BGH, 06.02.2018 - II ZR 17/17

    Beitritt eines Anlegers als Kommanditist einer Anlagegesellschaft aufgrund

  • BGH, 05.06.1991 - VIII ZR 168/90

    Anwendung der Differenztheorie auf Sukzessivlieferungsverträge

  • OLG Köln, 06.09.2019 - 19 U 51/19

    Schadensersatz nach Erwerb eines vom Abgasskandal betroffenen Kraftfahrzeugs

  • LG Stuttgart, 17.01.2019 - 23 O 180/18

    Gebrauchtwagenkauf: Deliktische Haftung des Kfz-Herstellers bei einem nicht vom

  • BGH, 20.07.2021 - VI ZR 533/20

    Schadensersatzanspruch nach Weiterverkauf eines vom sogenannten Dieselskandal

  • KG, 26.09.2019 - 4 U 77/18
  • BGH, 07.07.2021 - VII ZR 218/21

    Zurückweisung der Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision

  • BGH, 19.07.2004 - II ZR 402/02

    Persönliche Haftung der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft für

  • BGH, 28.06.2007 - VII ZR 81/06

    Begründetheit von Gewährleistungsansprüchen des Nachunternehmers gegen seinen

  • BGH, 11.03.2004 - VII ZR 339/02

    Schätzung von Mängelbeseitungungskosten

  • BGH, 21.12.2004 - VI ZR 306/03

    Begriff des Schadens bei Erschleichung von Subventionen

  • OLG Koblenz, 12.06.2019 - 5 U 1318/18

    Schadensersatz gegen VW wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung im

  • BGH, 10.02.2022 - III ZR 87/21

    Keine Haftung der Bundesrepublik Deutschland im sog. Diesel-Skandal für eine

  • BGH, 28.10.2014 - VI ZR 15/14

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung: Schadenseintritt bei Erschleichung eines

  • OLG Schleswig, 22.11.2019 - 17 U 44/19

    Haftung der Volkswagen AG wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung im

  • OLG Celle, 22.01.2020 - 7 U 445/18

    Schadensersatz anlässlich des Erwerbs eines Kraftfahrzeugs des VW-Konzerns;

  • OLG Oldenburg, 21.10.2019 - 13 U 73/19

    Haftung des Fahrzeugherstellers im Abgasskandal: Rückabwicklung des mit Drittem

  • OLG Köln, 17.07.2019 - 16 U 199/18

    Vom Dieselskandal betroffenes Kraftfahrzeug mit einem Dieselmotor des Typs EA 189

  • BGH, 23.09.2021 - III ZR 200/20

    Haftung für unzulässige Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung

  • BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20

    Anspruch auf Schadensersatz wegen Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen

  • BGH, 24.07.2023 - VIa ZR 752/22

    Bemessung von Nutzungsvorteilen aus dem Gebrauch eines vom sogenannten

    Ob das Berufungsgericht, sollte es Nutzungsvorteile der Klägerin nach der linearen Berechnungsmethode bewerten wollen, bei der Bemessung dieser Vorteile vom Brutto- oder vom Nettokaufpreis ausgeht, wird es gemäß dem ihm tatrichterlich eingeräumten Ermessen selbst zu entscheiden haben (für eine Bewertung der Nutzungsvorteile anhand des Bruttokaufpreises auch im Falle der Vorsteuerabzugsberechtigung des Käufers OLG Dresden, Urteil vom 11. Juli 2022 - 5a U 57/22, BeckRS 2022, 38016 Rn. 60; OLG Karlsruhe, Urteil vom 13. Dezember 2022 - 8 U 282/21, juris Rn. 29 ff.; OLG München, Beschluss vom 11. Mai 2023 - 35 U 7434/22, juris Rn. 17; OLG Oldenburg, Urteil vom 4. März 2021 - 14 U 185/20, juris Rn. 52; für eine Bewertung anhand des Nettokaufpreises dagegen OLG Brandenburg, Urteil vom 14. Juli 2021 - 4 U 157/20, juris Rn. 64 f.; OLG Celle, Urteil vom 17. August 2022 - 16 U 8/22, juris Rn. 25 f.; OLG Hamburg, Urteil vom 24. Juni 2021 - 15 U 204/20, juris Rn. 14; OLG Hamm, Urteil vom 14. Oktober 2020 - 8 U 35/20, juris Rn. 95; Urteil vom 5. Juli 2021 - 8 U 201/20, juris Rn. 57; OLG Köln, Urteil vom 8. Dezember 2021 - 11 U 73/21, juris Rn. 7; OLG München, Urteil vom 23. Februar 2022 - 7 U 5748/21, juris Rn. 39 f.; Urteil vom 20. Juni 2022 - 21 U 560/20, juris Rn. 42 f.; Urteil vom 18. April 2023 - 5 U 6046/22, juris Rn. 34; OLG Naumburg, Urteil vom 28. Oktober 2022 - 7 U 47/22, juris Rn. 85, 88; OLG Oldenburg, Urteil vom 14. Januar 2021 - 1 U 160/20, juris Rn. 76; OLG Stuttgart, Urteil vom 19. Februar 2020 - 4 U 149/19, juris Rn. 43, 87; Urteil vom 13. April 2021 - 16a U 718/20, juris Rn. 83, 90).
  • OLG München, 24.10.2023 - 8 U 719/23

    Kein Schadensersatzanspruch des Erwerbers eines Diesel-Fahrzeugs mit

    Sofern mangels greifbarer Anhaltspunkte eine Grundlage nicht zu gewinnen ist und das richterliche Ermessen vollends in der Luft hängen würde, wenn also eine Schätzung nach § 287 Abs. 1 ZPO nicht möglich ist, bleibt es bei der Regel, dass den Kläger die Beweislast für die klagebegründenden Tatsachen trifft und deren Nichterweislichkeit ihm schadet (vgl. BGH, Urteil vom 06.12.2012 - VII ZR 84/10, NJW 2012, 2267; BGH, Urteil vom 16.12.1963 - III ZR 47/63; BGH, Urteil vom 11.03.2004 - VII ZR 939/02, BauR 2004, 1290, Greger in Zöller, ZPO, 34. Aufl., Rdn. 4 zu § 287 ZPO OLG Naumburg Urt. v. 28.10.2022 - 7 U 47/22, BeckRS 2022, 36548 Rn. 66, beck-online).
  • OLG Bremen, 20.09.2023 - 1 U 96/22

    Schadensersatz im Diesel-Abgasskandal: Gesamtlaufleistung von 250.000 km als

    Während einige Oberlandesgerichte sich hier auf eine Laufleistung von 250.000 km festgelegt haben (siehe OLG Dresden, Beschluss vom 02.02.2021 - 17 U 1492/19, juris Rn. 14; OLG Karlsruhe, Urteil vom 13.12.2022 - 8 U 282/21, juris Rn. 33, Beschluss vom 27.03.2023 - 25 U 55/22, juris Rn. 37; OLG Koblenz, Urteil vom 30.08.2021 - 12 U 1835/19, juris Rn. 73), überwiegt für derartige höherwertig motorisierte Fahrzeuge die Annahme einer Laufleistung im höheren Teil dieses Bereichs, d.h. von bis zu 300.000 km (siehe OLG Brandenburg, Beschluss vom 20.04.2023 - 10 U 50/22, juris Rn. 60; OLG Celle, Beschluss vom 10.05.2023 - 16 U 420/22, juris Rn. 134; OLG Frankfurt, Urteil vom 24.02.2021 - 4 U 257/19, juris Rn. 47; Urteil vom 09.08.2022 - 6 U 100/21, juris Rn. 34; Hanseatisches OLG Hamburg, Urteil vom 24.06.2021 - 15 U 204/20, juris Rn. 15; OLG Hamm, Urteil vom 08.08.2022 - 8 U 77/21, juris Rn. 53; OLG Karlsruhe, Urteil vom 16.07.2021 - 8 U 32/20, juris Rn. 47; OLG Köln, Urteil vom 21.09.2021 - 3 U 38/21, juris Rn. 44; Urteil vom 28.10.2021 - I-28 U 14/21, juris Rn. 42; Beschluss vom 30.03.2023 - 24 U 171/22, juris Rn. 6; OLG Naumburg, Urteil vom 28.10.2022 - 7 U 47/22, juris Rn. 86; OLG Nürnberg, Beschluss vom 11.04.2023 - 17 U 4341/21, juris Rn. 22; OLG Oldenburg, Urteil vom 16.10.2020 - 11 U 2/20, juris Rn. 113; Urteil vom 14.01.2021 - 1 U 160/20, juris Rn. 71; OLG Schleswig, Urteil vom 15.02.2022 - 7 U 41/21, juris Rn. 41; offengelassen in OLG Düsseldorf, Urteil vom 15.07.2021 - I-5 U 88/20, juris Rn. 46).
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