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   OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15   

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https://dejure.org/2018,4348
OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15 (https://dejure.org/2018,4348)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 31.01.2018 - 2 U 30/15 (https://dejure.org/2018,4348)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 31. Januar 2018 - 2 U 30/15 (https://dejure.org/2018,4348)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Haftung des Halters eines in einer Jugendhilfeeinrichtung zum heilpädagogischen Reiten eingesetzten Pferdes; Annahme eines Haftungsausschlusses bei Bestehen einer Tierhalterhaftpflichtversicherung

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 833
    Unanwendbarkeit des Nutztierprivilegs auf ein von einer gemeinnützigen GmbH zum heilpädagogischen Reiten eingesetztes Pferd

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 833 S. 1; BGB § 833 S. 2
    Haftung des Halters eines in einer Jugendhilfeeinrichtung zum heilpädagogischen Reiten eingesetzten Pferdes

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Reiterin stürzt vom Therapiepferd - Der Arbeitgeber der Reiterin muss als Tierhalter die Behandlungskosten erstatten

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Haftung des Tierhalters für einen Reitunfall

  • tertius-online.de (Leitsatz/Kurzinformation/Zusammenfassung)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • VersR 2018, 1143
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (24)

  • BGH, 14.02.2017 - VI ZR 434/15

    Tierhalterhaftung: Entlastung von der Gefährdungshaftung bei wirtschaftlichem

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Die Tierhalterhaftung erfordert die Verwirklichung einer typischen Tiergefahr, die sich in einem der tierischen Natur entsprechenden unberechenbaren und selbstständigen Verhalten des Tieres äußert (BGH, Urteile vom 14. Februar 2017 - VI ZR 434/15, NJW-RR 2017, 725 Rn. 9; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 467/13, NJW 2015, 1824 Rn. 12; vom 6. Juli 1976 - VI ZR 177/75, BGHZ 67, 129, 132).

    Dieser Zweck muss allerdings stets ein wirtschaftlicher sein (so ausdrücklich BGH, Urteil vom 14. Februar 2017 - VI ZR 434/15, NJW-RR 2017, 725 Rn. 11).

    Unter Erwerbstätigkeit i.S. des § 833 Satz 2 BGB ist dabei jede Tätigkeit zu verstehen, die auf Gewinnerzielung gerichtet ist (BGH, Urteil vom 14. Februar 2017, aaO, Rn. 13).

    Die entscheidungserheblichen Rechtsfragen sind in der höchstrichterlichen Rechtsprechung, insbesondere in den Urteilen des Bundesgerichtshofs vom 21. Dezember 2010 (VI ZR 312/09, NJW 2011, 1961) und vom 14. Februar 2017 (VI ZR 434/15, NJW-RR 2017, 725), geklärt.

  • BGH, 14.07.1977 - VI ZR 234/75

    Erwerb eines Pferdes als Kapitalanlage - Schadensersatz wegen eines Reitunfalls -

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Das kann etwa der Fall sein, wenn ein Tier erkennbar böser Natur ist oder erst zugeritten werden muss oder wenn der Ritt als solcher spezifischen Gefahren unterliegt, wie beispielsweise beim Springen oder bei der Fuchsjagd (BGH, Urteil vom 19. November 1991 - VI ZR 69/91, NJW 1992, 907, 908; vom 14. Juli 1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158).

    Er bedarf im Allgemeinen einer eindeutigen Abrede (BGH, Urteil vom 14. Juli 1977 - VI ZR 234/75, NJW 1977, 2158, 2159 mwN) und ist in dem zwischen der Beklagten und der Zeugin K. geschlossenen Honorarvertrag vom 29. Mai 2009 (Anlage K 1) nicht enthalten.

    Besondere Umstände, die vorliegend eine andere Beurteilung rechtfertigen könnten, werden von der Beklagten, welche die Darlegungs- und Beweislast für die zum Ausschluss der Haftung nach § 833 BGB führenden Umstände trägt (BGH, Urteil vom 14. Juli 1977, aaO), nicht aufgezeigt.

  • BGH, 09.06.1992 - VI ZR 49/91

    Tierhalterhaftung bei Gefälligkeit

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Denn ein Haftungsverzicht, der lediglich den Versicherer entlastet, entspricht in der Regel nicht dem Willen der Beteiligten und ihrem wohlverstandenen Interesse (vgl. BGH, Urteil 9. Juni 1992 - VI ZR 49/91, NJW 1992, 2474, 2475 mwN).

    In diesem Fall muss sich aber das bei § 833 BGB zu prüfende Mitverschulden am Haftungsmaßstab des § 834 BGB orientieren (BGH, Urteil vom 9. Juni 1992 - VI ZR 49/91, NJW 1992, 2474, 2475).

    Der Haftungsmaßstab des § 834 BGB wirkt sich im Rahmen des § 833 BGB dergestalt aus, dass der verletzte Tieraufseher die gegen ihn gerichtete Verschuldens- und Verursachungsvermutung zu widerlegen hat (vgl. BGH, Urteil vom 9. Juni 1992, aaO, S. 2476; Palandt/Sprau, aaO, § 833 Rn. 21).

  • BGH, 17.03.2009 - VI ZR 166/08

    Voraussetzungen eines Ausschlusses der Tierhalterhaftung wegen Handelns auf

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Ein genereller Ausschluss der Tierhalterhaftung sowohl unter dem Gesichtspunkt des Handelns auf eigene Gefahr als auch unter Schutzzweckerwägungen ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung jedenfalls für Fallgestaltungen abgelehnt worden, in denen sich Personen der Tiergefahr aus beruflichen Gründen vorübergehend aussetzen, ohne dabei die vollständige Herrschaft über das Tier zu übernehmen (BGH, Urteile vom 25. März 2014 - VI ZR 372/13, NJW 2014, 2434 [Betreiber einer Hundepension]; vom 17. März 2009 - VI ZR 166/08, VersR 2009, 693, 694 mwN [Tierarzt]; vom 28. Mai 1968 - VI ZR 35/67, VersR 1968, 797, 798 [Hufschmied]).

    bb) Im Übrigen kann von einem Handeln auf eigene Gefahr im Rechtssinn nur dann die Rede sein, wenn sich jemand in eine Situation drohender Eigengefährdung begibt, obwohl er die besonderen Umstände kennt, die für ihn eine konkrete Gefahrenlage begründen, ohne dass dafür ein triftiger - rechtlicher, beruflicher oder sittlicher - Grund vorliegt (BGH, Urteil vom 17. März 2009, aaO, Rn. 9; vom 14. März 1961 - VI ZR 189/59, BGHZ 34, 355, 358).

    c) Für ein die Haftung minderndes Mitverschulden (§ 254 BGB) des Geschädigten, für das im Anwendungsbereich des § 833 BGB der Tierhalter - also die Beklagte - darlegungs- und beweispflichtig ist (BGH, Urteil vom 17. März 2009 - VI ZR 166/08, VersR 2009, 693 Rn. 22 mwN), ergeben sich, wie bereits ausgeführt, keine Anhaltspunkte.

  • BGH, 21.12.2010 - VI ZR 312/09

    Zur Haftung eines Vereins für Reittherapie von Behinderten für einen Unfall bei

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    a) Für die Einordnung als so genanntes "Nutztier" i.S. des § 833 Satz 2 BGB ist auf die allgemeine Zweckbestimmung abzustellen, die dem Tier von seinem Halter gegeben worden ist (BGH, Urteile vom 21. Dezember 2010 - VI ZR 312/09, NJW 2011, 1961 Rn. 8; vom 27. Mai 1986 - VI ZR 275/85, NJW 1986, 2501, 2502; vom 26. November 1985 - VI ZR 9/85, NJW-RR 1986, 572, 573).

    aa) Der Bundesgerichtshof hat bereits entschieden, dass die von einem nicht wirtschaftlichen Verein (§ 21 BGB) zur Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben zur Reittherapie von Behinderten gehaltenen Pferde - ebenso wie die eines nicht wirtschaftlichen allgemeinen Reitsportvereins - nicht unter das Nutztierprivileg des § 833 Satz 2 BGB fallen (BGH, Urteil vom 21. Dezember 2010, aaO).

    Die entscheidungserheblichen Rechtsfragen sind in der höchstrichterlichen Rechtsprechung, insbesondere in den Urteilen des Bundesgerichtshofs vom 21. Dezember 2010 (VI ZR 312/09, NJW 2011, 1961) und vom 14. Februar 2017 (VI ZR 434/15, NJW-RR 2017, 725), geklärt.

  • BGH, 25.03.2014 - VI ZR 372/13

    Tierhalterhaftung wegen Hundebiss: Ausschlussgrund des Handelns auf eigene Gefahr

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Ein genereller Ausschluss der Tierhalterhaftung sowohl unter dem Gesichtspunkt des Handelns auf eigene Gefahr als auch unter Schutzzweckerwägungen ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung jedenfalls für Fallgestaltungen abgelehnt worden, in denen sich Personen der Tiergefahr aus beruflichen Gründen vorübergehend aussetzen, ohne dabei die vollständige Herrschaft über das Tier zu übernehmen (BGH, Urteile vom 25. März 2014 - VI ZR 372/13, NJW 2014, 2434 [Betreiber einer Hundepension]; vom 17. März 2009 - VI ZR 166/08, VersR 2009, 693, 694 mwN [Tierarzt]; vom 28. Mai 1968 - VI ZR 35/67, VersR 1968, 797, 798 [Hufschmied]).

    Selbst eine etwaige Nutzung des Tieres durch den Dritten auch für eigene Zwecke steht dem nicht entgegen, solange sich nicht der Schwerpunkt der Nutzung des Tieres auf den Dritten verlagert (BGH, Urteil vom 25. März 2014, aaO, Rn. 11; vom 19. Januar 1988 - VI ZR 188/87, NJW-RR 1988, 655, 656), wofür hier nichts ersichtlich ist.

    Die Haftung des Tierhalters nach § 833 BGB greift grundsätzlich auch dann ein, wenn ein Tieraufseher im Rahmen seiner Aufsichtsführung durch das betreute Tier verletzt wird (BGH, Urteil vom 25. März 2014 - VI ZR 372/13, NJW 2014, 2434 Rn. 6 mwN).

  • BGH, 12.01.1982 - VI ZR 188/80

    Anspruch auf Schadensersatz für einen Unfall mit einem zu einem Verein gehörenden

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Abgesehen davon, dass für diese Möglichkeit nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme nichts spricht, könnte dieser Gesichtspunkt allenfalls ein Mitverschulden der Reiterin begründen, nicht aber dazu führen, dass sich eine spezifische Tiergefahr nicht verwirklicht hat (vgl. BGH, Urteil vom 12. Januar 1982 - VI ZR 188/80, NJW 1982, 763, 764).

    Tiere, die aus Liebhaberei oder zu sonstigen ideellen Zwecken wie zum Beispiel zur Ausübung des Reitsports gehalten werden, ohne dass der Halter aus ihrer Nutzung - der Vermietung, Erteilung von Reitunterricht, Zucht oder dergleichen - seinen Erwerb bezieht, werden von der Vorschrift nicht erfasst (BGH, aaO; Urteile vom 30. Juni 2009 - VI ZR 266/08, NJW 2009, 3233 Rn. 7; vom 12. Januar 1982 - VI ZR 188/80, NJW 1982, 763, 764).

  • BGH, 30.06.2009 - VI ZR 266/08

    Vereinbarkeit der Haftungsprivilegierung des Nutztierhalters mit Art. 3 Abs. 1

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Tiere, die aus Liebhaberei oder zu sonstigen ideellen Zwecken wie zum Beispiel zur Ausübung des Reitsports gehalten werden, ohne dass der Halter aus ihrer Nutzung - der Vermietung, Erteilung von Reitunterricht, Zucht oder dergleichen - seinen Erwerb bezieht, werden von der Vorschrift nicht erfasst (BGH, aaO; Urteile vom 30. Juni 2009 - VI ZR 266/08, NJW 2009, 3233 Rn. 7; vom 12. Januar 1982 - VI ZR 188/80, NJW 1982, 763, 764).

    Nach der Gesetzesbegründung (zit. nach BGH, Urteil vom 30. Juni 2009 - VI ZR 266/08, NJW 2009, 3233 Rn. 7) soll die Haftungsprivilegierung im Wesentlichen dem Schutz kleinerer Landwirte und Gewerbetreibender dienen und insbesondere dazu beitragen, Härten infolge der bei diesen Tierhaltern häufig bestehenden Versicherungslücken zu vermeiden.

  • BGH, 16.01.2001 - VI ZR 381/99

    Feststellungsinteresse bei Klage auf Ersatz künftigen Schadens

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Das Feststellungsinteresse (§ 256 Abs. 1 ZPO) für eine Klage auf Feststellung der Verpflichtung zum Ersatz künftiger Schäden ist nur zu verneinen, wenn aus der Sicht des Geschädigten bei verständiger Würdigung kein Grund gegeben ist, mit dem Eintritt eines Schadens wenigstens zu rechnen (BGH, Urteil vom 16. Januar 2001 - VI ZR 381/99, NJW 2001, 1431, 1432; Beschluss vom 9. Januar 2007 - VI ZR 133/06, NJW-RR 2007, 601 Rn. 5 jew. mwN).
  • RG, 13.07.1904 - VI 199/04

    Tierschade bei Vertragsverhältnis

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 31.01.2018 - 2 U 30/15
    Ob ein stillschweigend vereinbarter Haftungsausschluss regelmäßig schon dann anzunehmen ist, wenn der Verletzte eine unmittelbare Einwirkungsmöglichkeit auf das Tier im überwiegend eigenen Interesse oder zur Berufsausübung erhält, ist streitig (bejahend etwa RGZ 58, 410, 412 [hauptberuflicher Trainer von Trabrennpferden]; Palandt/Sprau, BGB, 77. Aufl., § 833 Rn. 11; RGRK/Kreft, BGB, 12. Aufl., § 833 Rn. 67; aA Erman/Wilhelmi, BGB, 15. Aufl., § 833 Rn. 6; Staudinger/Eberl-Borges, BGB [2018], § 833 Rn. 196), kann aber - ebenso wie die Frage, ob diese Voraussetzung im Streitfall erfüllt ist - dahinstehen.
  • OLG Saarbrücken, 17.02.1988 - 1 U 31/86

    Eigenschaft als Tierhalter; Schmerzensgeld wegen Zeugungsunfähigkeit nach

  • BGH, 19.11.1991 - VI ZR 69/91

    Tierhalterhaftung bei Verletzung auf einer Fuchsjagd

  • BGH, 30.04.2013 - VI ZR 13/12

    (Tierhalterhaftung: Unfall beim Reiten eines Pferdes ohne Einverständnis des

  • BGH, 20.12.2005 - VI ZR 225/04

    Ausschluss der Tierhalterhaftung bei Handeln auf eigene Gefahr

  • BGH, 14.03.1961 - VI ZR 189/59

    Einwilligung in Körperverletzung bei Mitfahrt mit einem als fahruntüchtig

  • BGH, 30.09.1986 - VI ZR 161/85

    Begriff des Tierhalters; Begriff des Tierhüters

  • BGH, 09.01.2007 - VI ZR 133/06

    Zulässigkeit einer Klage auf Festsetzung der deliktischen Verpflichtung eines

  • BGH, 19.01.1988 - VI ZR 188/87

    Voraussetzungen der Haftung eines Pferdehalters

  • BGH, 28.05.1968 - VI ZR 35/67

    Übernahme der mit einem Hufbeschlag verbundenen Tiergefahr bei Abschluß eines

  • BGH, 26.11.1985 - VI ZR 9/85

    Tierhalterhaftung wegen eines Reitunfalls - Anspruch auf Schmerzensgeld und

  • BGH, 26.06.1972 - III ZR 32/70

    Teilnahme an einem Lehrgang für Polizeischutzhundführer - Transport eines

  • BGH, 27.05.1986 - VI ZR 275/85

    Vermietung von Reitpferden

  • BGH, 27.01.2015 - VI ZR 467/13

    Regressklage einer Tierhalterversicherung gegen Gesamtschuldner: Reichweite einer

  • BGH, 06.07.1976 - VI ZR 177/75

    Tierhalterhaftung für Deckakte

  • AG Brandenburg, 17.01.2020 - 31 C 278/18

    Gefährdungshaftung des Tierhalters - entgangenes Arbeitsentgelt

    Ein genereller Ausschluss der Tierhalterhaftung sowohl unter dem Gesichtspunkt des Handelns auf eigene Gefahr als auch unter Schutzzweckerwägungen ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung jedenfalls für Fallgestaltungen abgelehnt worden, in denen sich Personen der Tiergefahr nur vorübergehend aussetzen, ohne dabei die vollständige Herrschaft über das Tier zu übernehmen ( BGH , Urteil vom 25.03.2014, Az.: VI ZR 372/13, u.a. in: NJW 2014, Seite 2434; BGH , Urteil vom 17.03.2009, Az.: VI ZR 166/08, u.a. in: VersR 2009, Seiten 693 f.; BGH , Urteil vom 28.05.1968, Az.: VI ZR 35/67, u.a. in: VersR 1968, Seiten 797 f.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ).

    Selbst eine etwaige Nutzung des Tieres durch den Dritten auch für eigene Zwecke steht dem nicht entgegen, solange sich nicht der Schwerpunkt der Nutzung des Tieres auf den Dritten verlagert ( BGH , Urteil vom 25.03.2014, Az.: VI ZR 372/13, u.a. in: NJW 2014, Seite 2434; BGH , Urteil vom 19.01.1988, Az.: VI ZR 188/87, u.a. in: NJW-RR 1988, Seiten 655 f.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143, 656), wofür hier aber nichts ersichtlich ist.

    Im Übrigen kann von einem Handeln auf eigene Gefahr im Rechtssinn nur dann die Rede sein, wenn sich jemand in eine Situation drohender Eigengefährdung begibt, obwohl er die besonderen Umstände kennt, die für ihn eine konkrete Gefahrenlage begründen, ohne dass dafür ein triftiger - rechtlicher, beruflicher oder sittlicher - Grund vorliegt ( BGH , Urteil vom 17.03.2009, Az.: VI ZR 166/08, u.a. in: VersR 2009, Seiten 693 f.; BGH , Urteil vom 14.03.1961, Az.: VI ZR 189/59, u.a. in: BGHZ 34, Seiten 355 ff.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ).

    Das kann etwa der Fall sein, wenn ein Tier erkennbar böser Natur ist oder erst zugeritten werden muss oder wenn der Ritt als solcher spezifischen Gefahren unterliegt, wie beispielsweise beim Springen oder bei der Fuchsjagd ( BGH , Urteil vom 19.11.1991, Az.: VI ZR 69/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 907 f.; BGH , Urteil vom 14.07.1977, Az.: VI ZR 234/75, u.a. in: NJW 1977, Seite 2158; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ).

    Das Bewusstsein der besonderen Gefährdung ist dabei jedoch stets Voraussetzung, um ein Handeln des Geschädigten auf eigene Gefahr annehmen zu können ( BGH , Urteil vom 30.04.2013, Az.: VI ZR 13/12, u.a. in: NJW 2013, Seite 2661; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ).

    Er bedarf im Allgemeinen einer eindeutigen Abrede ( BGH , Urteil vom 14.07.1977, Az.: VI ZR 234/75, u.a. in: NJW 1977, Seiten 2158f.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ).

    Dessen Vorliegen entscheidet sich nach Inhalt und Zweck des Vertrags in Verbindung mit den Umständen des Einzelfalls ( OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143; OLG Saarbrücken , Urteil vom 17.02.1988, Az.: 1 U 31/86, u.a. in: NJW-RR 1988, Seiten 1492 f. ).

    Denn ein Haftungsverzicht, der lediglich den Versicherer entlastet, entspricht in der Regel nicht dem Willen der Beteiligten und ihrem wohlverstandenen Interesse ( BGH , Urteil 09.06.1992, Az.: VI ZR 49/91, u.a. in: NJW 1992, Seiten 2474 f.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ).

    Besondere Umstände, die vorliegend eine andere Beurteilung rechtfertigen könnten, werden von dem Beklagten, welcher die Darlegungs- und Beweislast für die zum Ausschluss der Haftung nach § 833 BGB führenden Umstände trägt ( BGH , Urteil vom 14.07.1977, Az.: VI ZR 234/75, u.a. in: NJW 1977, Seiten 2158f.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 31.01.2018, Az.: 2 U 30/15, u.a. in: VersR 2018, Seite 1143 ), im Übrigen hier auch nicht aufgezeigt, so dass vorliegend mit der Zeugin S... weder ein ausdrücklicher noch ein stillschweigender Haftungsausschluss vereinbart wurde.

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