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   OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19   

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https://dejure.org/2020,9104
OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19 (https://dejure.org/2020,9104)
OLG Schleswig, Entscheidung vom 05.03.2020 - 5 U 162/19 (https://dejure.org/2020,9104)
OLG Schleswig, Entscheidung vom 05. März 2020 - 5 U 162/19 (https://dejure.org/2020,9104)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • openjur.de
  • Betriebs-Berater

    Verpflichtung eines Kreditgebers zur Akzeptanz eines zumutbaren Ersatzkreditnehmers

  • RA Kotz

    Nichtakzeptanz Ersatzkreditnehmer bei Darlehensvertrag - Schadensersatz

Kurzfassungen/Presse (2)

  • anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)

    Muss ein Kreditgeber einen zumutbaren Ersatzkreditnehmer akzeptieren?

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Pflicht eines Kreditgebers zur Akzeptanz eines zumutbaren Ersatzkreditnehmers

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2020, 813
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (5)

  • BGH, 06.05.2003 - XI ZR 226/02

    Wirksamkeit einer Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Ablösung eines

    Auszug aus OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19
    Es steht dem Kreditgeber grundsätzlich frei, ob und gegebenenfalls gegen welches Vorfälligkeitsentgelt er sich auf eine vorzeitige Darlehensablösung einlässt (BGH, Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 13).

    Eine Vereinbarung der Vertragspartner über die Höhe des Vorfälligkeitsentgelts - hier die Aufhebungsvereinbarung - unterliegt keiner Angemessenheitskontrolle, sondern ist - solange die Grenzen des § 138 BGB gewahrt sind - grundsätzlich rechtswirksam (BGH, Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 13).

    Nur ausnahmsweise gilt etwas anderes, wenn der Kreditgeber zur Einwilligung in die vorzeitige Darlehensablösung gegen eine angemessene Vorfälligkeitsentschädigung verpflichtet ist (BGH, Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 12).

    In diesem Fall unterliegt eine von ihm in Rechnung gestellte Vorfälligkeitsentschädigung der Überprüfung auf ihre Angemessenheit (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 22; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 12; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 41; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 110; Seifert in: Soergel, BGB, 13. Aufl. Stand 2014, § 490 Rn. 40; Knops, WM 2000, 1427, 1429.

    In diesem Fall ist es dem Kreditgeber verwehrt, sich zur Rechtfertigung eines das angemessene Maß übersteigenden Vorfälligkeitsentgelts auf eine vertragliche Vereinbarung mit dem Kreditnehmer zu berufen (BGH, Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 12).

    Insoweit braucht sich der Darlehensgeber allerdings nicht ohne Weiteres auf eine solche Vertragsmodifikation - vorzeitige Darlehensablösung gegen Vorfälligkeitsentschädigung - einzulassen; er hat vielmehr grundsätzlich einen Anspruch auf die unveränderte Einhaltung der Vertragspflichten (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 19; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 11).

    Der Grundsatz der Vertragsfreiheit erfährt jedoch bei Dauerschuldverhältnissen, hier dem Darlehensvertrag, dann Ausnahmen, wenn berechtigte Interessen eines Vertragsteils dies gebieten (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 19; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 11).

    Der Darlehensgeber ist insbesondere dann aufgrund berechtigter Interessen des Darlehensnehmers verpflichtet, in eine vorzeitige Ablösung des Darlehens gegen Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung einzuwilligen, wenn ansonsten die wirtschaftliche Handlungsfreiheit des Darlehensnehmers betroffen wäre, der ohne Kreditablösung das belastete Grundstück nicht veräußern könnte (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 20; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 11; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 42 u. 25; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 111; Knops, WM 2000, 1427, 1430).

  • BGH, 01.07.1997 - XI ZR 267/96

    Vorzeitige Auflösung eines Festzinskredits; Bemessung der

    Auszug aus OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19
    In diesem Fall unterliegt eine von ihm in Rechnung gestellte Vorfälligkeitsentschädigung der Überprüfung auf ihre Angemessenheit (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 22; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 12; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 41; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 110; Seifert in: Soergel, BGB, 13. Aufl. Stand 2014, § 490 Rn. 40; Knops, WM 2000, 1427, 1429.

    Insoweit braucht sich der Darlehensgeber allerdings nicht ohne Weiteres auf eine solche Vertragsmodifikation - vorzeitige Darlehensablösung gegen Vorfälligkeitsentschädigung - einzulassen; er hat vielmehr grundsätzlich einen Anspruch auf die unveränderte Einhaltung der Vertragspflichten (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 19; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 11).

    Der Grundsatz der Vertragsfreiheit erfährt jedoch bei Dauerschuldverhältnissen, hier dem Darlehensvertrag, dann Ausnahmen, wenn berechtigte Interessen eines Vertragsteils dies gebieten (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 19; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 11).

    Der Darlehensgeber ist insbesondere dann aufgrund berechtigter Interessen des Darlehensnehmers verpflichtet, in eine vorzeitige Ablösung des Darlehens gegen Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung einzuwilligen, wenn ansonsten die wirtschaftliche Handlungsfreiheit des Darlehensnehmers betroffen wäre, der ohne Kreditablösung das belastete Grundstück nicht veräußern könnte (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 20; Urteil vom 6. Mai 2003 - XI ZR 226/02, juris Rn. 11; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 42 u. 25; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 111; Knops, WM 2000, 1427, 1430).

    Hingegen scheidet ein berechtigtes Interesse des Darlehensnehmers, einen Ersatzkreditnehmer zu stellen, aus, wenn der Grund für die vorzeitige Darlehensablösung allein in seiner Person liegt (vgl. BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 12; OLG Köln, Urteil vom 4. Dezember 2002 - 13 U 82/02, juris Rn. 12 [Wunsch nach Umschuldung und Liquiditätszufluss]).

    Denn die (weitere) Verwendbarkeit des Darlehens fällt allein in den Risikobereich des Darlehensnehmers (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 12); auch ein Wegfall der Geschäftsgrundlage kommt in diesem Fall nicht in Betracht (BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 12).

  • BGH, 30.11.1989 - III ZR 197/88

    Berechnung des Schadens des Darlehensgebers bei Nichtabnahme der Darlehensvaluta

    Auszug aus OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19
    Selbst wenn die Beklagte den von der Klägerin angebotenen Ersatzkreditnehmer hätte akzeptieren müssen, läge hierin keine Verpflichtung ihrerseits, sondern nur eine Obliegenheit (BGH, Urteil vom 30. November 1989 - III ZR 197/88, juris Rn. 16 und 18; OLG Frankfurt, Urteil vom 3. Mai 2013 - 19 U 227/12, juris Rn. 19; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 44; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 110; Seifert in: Soergel, BGB, 13. Aufl. Stand 2014, § 490 Rn. 42; Knops, WM 2000, 1427, 1436).

    Vgl. auch: BGH, Urteil vom 30. November 1989 - III ZR 197/88, juris Rn. 18 [verortet in § 254 Abs. 2 Satz 1 BGB]).

    Der Kreditgeber ist verpflichtet, einen Ersatzkreditnehmer zu akzeptieren, wenn der Kreditnehmer ein berechtigtes Interesse hat, sich von dem Vertrag zu lösen und es dem Kreditgeber zuzumuten ist, den Ersatzkreditnehmer zu akzeptieren (BGH, Urteil vom 30. November 1989 - III ZR 197/88, juris Rn. 18 [verortet in § 254 Abs. 2 Satz 1 BGB]; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 42; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 111; Seifert in: Soergel, BGB, 13. Aufl. Stand 2014, § 490 Rn. 41; Knops, WM 2000, 1427, 1430 f.).

  • OLG Frankfurt, 03.05.2013 - 19 U 227/12

    Rückzahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung nach Kündigung von Darlehen

    Auszug aus OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19
    Selbst wenn die Beklagte den von der Klägerin angebotenen Ersatzkreditnehmer hätte akzeptieren müssen, läge hierin keine Verpflichtung ihrerseits, sondern nur eine Obliegenheit (BGH, Urteil vom 30. November 1989 - III ZR 197/88, juris Rn. 16 und 18; OLG Frankfurt, Urteil vom 3. Mai 2013 - 19 U 227/12, juris Rn. 19; Berger in: Münchener Kommentar zum BGB, 8. Aufl. 2019, § 490 Rn. 44; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 110; Seifert in: Soergel, BGB, 13. Aufl. Stand 2014, § 490 Rn. 42; Knops, WM 2000, 1427, 1436).

    Wenn eine derartige Verpflichtung bestand und der Kreditgeber einen Ersatzkreditnehmer ohne nähere Prüfung kategorisch ablehnt, kann dies nicht nur zur Kürzung, sondern auch zum völligen Wegfall des Anspruchs auf die Vorfälligkeitsentschädigung führen (OLG Frankfurt, Urteil vom 3. Mai 2013 - 19 U 227/12, juris Rn. 19; Mülbert in: Staudinger, BGB, Neubearbeitung 2015, § 490 Rn. 110; Knops, WM 2000, 1427, 1438).

  • OLG Köln, 04.12.2002 - 13 U 82/02

    Keine Geltung der Grundsätze zur Vorfälligkeitsentschädigung bei einvernehmlicher

    Auszug aus OLG Schleswig, 05.03.2020 - 5 U 162/19
    Hingegen scheidet ein berechtigtes Interesse des Darlehensnehmers, einen Ersatzkreditnehmer zu stellen, aus, wenn der Grund für die vorzeitige Darlehensablösung allein in seiner Person liegt (vgl. BGH, Urteil vom 1. Juli 1997 - XI ZR 267/96, juris Rn. 12; OLG Köln, Urteil vom 4. Dezember 2002 - 13 U 82/02, juris Rn. 12 [Wunsch nach Umschuldung und Liquiditätszufluss]).
  • LG Bonn, 19.01.2021 - 5 S 88/20
    Vielmehr fällt die (weitere) Verwendbarkeit des Darlehens in den Risikobereich des Darlehensnehmers (BGH, NJW 1997, 1997, 2875; s. auch OLG Schleswig, NJW-RR 2020, 813, 814).
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