Rechtsprechung
OLG Stuttgart, 04.04.2000 - 14 U 63/99 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Judicialis
- Bt-Recht(Abodienst, Leitsatz frei)
Suizidgefahr, Überwachungs- und Sicherungspflichten einer psychiatrischen Klinik
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Sorgfaltspflichten psychiatrischer Kliniken - Schutz bei Selbsttötungsgefahr - Maßnahmen bei Fernbleiben nach Ausgang
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)
Psychiatrische Klinik; Patientenschutz; Akute Selbstmordgefahr; Geschlossene Station; Unbegleiteter Ausgang
Verfahrensgang
- LG Stuttgart, 20.08.1999 - 15 O 270/98
- OLG Stuttgart, 04.04.2000 - 14 U 63/99
Papierfundstellen
- NJW-RR 2001, 1250
Wird zitiert von ... (6)
- OLG Dresden, 24.10.2017 - 4 U 1173/17
Haftung einer psychiatrischen Einrichtung wegen Selbstverletzung einer Patientin …
Maßgebend ist dabei, ob eine solche Gefährdung ex ante für die behandelnden Ärzte oder das Pflegepersonal erkennbar war (vgl. BGH VersR 00, 1240; OLG Stuttgart NJW-RR 1995, 662; OLG Stuttgart VersR 1994, 731 und Urteil vom 04. April 2000 - 14 U 63/99 -, Rn. 26, juris; OLG Oldenburg VersR 1997, 117; OLG Köln VersR 1993, 1156; BGH, Urteil v. 23.09.1993 III ZR 107/92, VersR 1994, 50 = NJW 1994, 794). - OLG Frankfurt, 27.10.2009 - 8 U 170/07
Unterbringung eines psychotischen Patienten zur Verhinderung von Suizid
Eine latent vorhandene Selbstmordgefahr verlangt es nicht, jede Gelegenheit zu einer Selbstschädigung auszuschließen (…BGH a.a.O., OLG Hamburg, OLG R 2003, 267; OLG Stuttgart, MedR 2002, 198; OLG Zweibrücken, MedR 2003, 188; OLG Stuttgart, ZfSch 2001, 488; OLG Frankfurt am Main, VersR 1993, 1271; OLG Hamm, VersR 1991, 302;… Martis/Winkhart, Arzthaftungsrecht, 2. Aufl., 2. Teil, suizidgefährdete Patienten). - OLG Hamm, 20.01.2010 - 3 U 64/09
Haftung eines Behandelnden Arztes bei durch den Patienten begangenem Suizid
Bei der stationären Aufnahme wegen einer Erkrankung mit Suizidtendenzen ergibt sich daher zwar neben der eigentlichen Behandlungsaufgabe die Verpflichtung der Krankenhausärzte und des Pflegepersonals, die nach den Umständen (erkennbar) erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um den Patienten vor von ihm gewollten Selbstschädigungen zu bewahren; jedoch erscheint eine lückenlose Überwachung und Sicherung zur Suizidvermeidung nicht denkbar und nach moderner Auffassung unter medizinisch-therapeutischen Gesichtspunkten auch nicht angezeigt (so auch: OLG Stuttgart, aaO m.w.N. und MedR 2002, 198 ff.).Entsprechend ist in der obergerichtlichen Rechtsprechung (vgl. etwa: OLG Stuttgart, MedR 2002, 198 ff.) zu Recht ausgeführt worden, dass es für die Erforderlichkeit und den Umfang von Sicherungsmaßnahmen bzgl. des Patienten darauf an kommt, ob das Krankheitsbild suizidale Handlungen befürchten lässt.
- LG Mainz, 03.02.2005 - 2 O 271/01
Krankenhaushaftung: Anforderungen an die Verkehrssicherungspflichten bei der …
Lediglich in einer geschlossenen Abteilung - was vorliegend ebenfalls nicht gegeben ist, da eine Intensivstation hiermit nicht vergleichbar ist - sind konkrete Maßnahmen zum Schutz des Patienten bei erkennbar akuter oder konkreter Selbstmordgefahr erforderlich (vergl. OLG Stuttgart, NJW-RR 2001, 1250). - KG, 10.02.2014 - 20 U 236/12
Suizidgefährdung - Unterbringung im 6. Stock - Sachverständigengutachten - § 448 …
Bei einer latent bestehenden Suizidgefahr ist eine ständige Überwachung und Sicherung gerade nicht geschuldet (vgl. BGH, Urteil vom 20. Juni 2000 - VI ZR 377/99 = NJW 2000, 3425; OLG Stuttgart, Urteil vom 04. April 2000 - 14 U 63/99 = NJW-RR 2001, 1250, OLG Frankfurt, Urteil vom 27. Oktober 2009 - 8 U 170/07 = BtPrax 2010, 41). - LG Gießen, 03.05.2012 - 4 O 198/09
Haftung eines Wohnheimträgers gegenüber einer gesetzlichen Krankenversicherung …
Bei einer nur latent bestehenden Suizidgefahr ist eine ständige Überwachung und Sicherung gerade nicht geschuldet (vgl. OLG Stuttgart, NJW-RR 01, 1250, OLG Frankfurt, BtPrax 10, 41).