Rechtsprechung
OLG Stuttgart, 08.11.1989 - 8 RE Miet 3/88 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- grundeigentum-verlag.de(Abodienst, Leitsatz frei)
Laufende Aufwendungen des Vermieters; Wirtschaftsstrafgesetz; Zinsenberechnung
- rechtsportal.de
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)
Begriff der "laufenden Aufwendungen" gemäß § 5 Abs. 1 S. 3 Wirtschaftsstrafgesetz (WiStG); Stichtag für fiktive Eigenkapitalkosten als "laufende Aufwendungen" bei Altbauwohnungen; Berechnung der marktüblichen Zinsen für "laufende Aufwendungen"
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
WiStG § 5 Abs. 1 S. 3
Verfahrensgang
- AG Stuttgart - 34 C 10070/85
- OLG Stuttgart, 30.09.1988 - 8 REMiet 1/88
- LG Stuttgart, 02.11.1988 - 5 S 351/86
- OLG Stuttgart, 08.11.1989 - 8 RE Miet 3/88
- LG Stuttgart, 28.02.1990 - 5 S 351/86
Papierfundstellen
- NJW-RR 1990, 150
- ZMR 1990, 111
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (1)
- OLG Stuttgart, 30.09.1988 - 8 REMiet 1/88
Begriff der "laufenden Aufwendungen" des Vermieters gemäß § 5 Abs. 1 S. 3 …
Auszug aus OLG Stuttgart, 08.11.1989 - 8 REMiet 3/88
Der Senat hatte im vorliegenden Rechtsstreit bereits einen Rechtsentscheid (RE) erlassen (WuM 88, 395 = ZMR 88, 463, hier: I ( 133) 352 a) und ausgeführt, daß unter dem Begriff »laufende Aufwendungen« des Vermieters i. S. des § 5 WiStG auch fiktive Eigenkapitalkosten in Höhe der marktüblichen Zinsen zu berücksichtigen seien.
- OLG Hamburg, 27.06.1994 - 4 U 176/93
Berechnung der bei den laufenden Aufwendungen zu berücksichtigenden …
"Sind bei der Ermittlung der Höhe der laufenden Aufwendungen des Vermieters im Sinne des § 5 Abs. 1 S 3 WiStG a.F. die Eigenkapitalkosten in Übereinstimmung mit den Rechtsentscheiden des OLG Stuttgart vom 30.09.1988 (NJW-RR 1989, 11 = WuM 1988, 395 = ZMR 1988, 463 = 8 REMiet 1/88) und vom 08.11.1989 (NJW-RR 1990, 150 = WuM 1990, 11 = ZMR 1990, 111 = 8 REMiet 3/88) in Höhe der marktüblichen Zinsen für erste Hypotheken - bezogen auf den gesamten Eigenkapitalbetrag - anzusetzen, oder ist hiervon abweichend die Eigenkapitalverzinsung lediglich in Anlehnung des § 20 Abs. 2 S 2 Hs. 1 und Hs. 2 Buchstabe b) der Zweiten Berechnungsverordnung vorzunehmen?".Nach dem Rechtsentscheid des OLG Stuttgart vom 8.11.1989 (8 REMiet 3/88) könne die Eigenkapitalverzinsung in Höhe der marktüblichen Zinsen für erste Hypotheken im Zeitpunkt des Mietvertragsbeginns angesetzt werden.
Es qualifiziert § 5 Abs. 1 S. 3 WiStG a.F. als Ausnahmevorschrift, die auch nach der allgemeinen Zweckrichtung des Gesetzes - nämlich der Gewährleistung einer wirksamen Begrenzung des Mietanstiegs - eng auszulegen sei, und lehnt demgemäß die vom OLG Stuttgart im Rechtsentscheid vom 8.11.1989 (a.a.O.) vorgenommene Erweiterung ab.
Hinsichtlich der Vorlagefrage Nr. 2 will das Landgericht in Abweichung von den Rechtsentscheiden des OLG Stuttgart vom 30.09.1988 (NJW-RR 1989, 11 = WuM 1988, 395 = ZMR 1988, 463 = 8 REMiet 1/88) und vom 08.11.1989 (NJW-RR 1990, 150 = WuM 1990, 11 = ZMR 1990, 111 = 8 REMiet 3/88) die Eigenkapitalverzinsung lediglich in Anlehnung an § 20 Abs. 2 S. 2 Hs. 1 und Hs. 2 Buchstabe b) II. BV vornehmen.
Das Landgericht will mit der von ihm beabsichtigten Entscheidung von der im Rechtsentscheid vom 8.11.1989 niedergelegten Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Stuttgart (NJW-RR 1990, 150 = WuM 1990, 11 = ZMR 1990, 111 = 8 REMiet 3/88 = MieWoE § 5 WiStG Nr. 14) abweichen.
Die Rechtsauffassung des Landgerichts weicht somit von den tragenden Gründen des Rechtsentscheids des OLG Stuttgarts vom 08.11.1989 (a.a.O.) ab.
Der Senat stimmt bei der Vorlagefrage Nr. 1 mit der Rechtsauffassung des Landgerichts überein, will also von dem Rechtsentscheid des OLG Stuttgart vom 8.11.1989 (NJW-RR 1990, 150 = WuM 1990, 11 = ZMR 1990, 111 = 8 REMiet 3/88 = MieWoE § 5 WiStG Nr. 14) abweichen.
Der Zweck auch des in § 5 Abs. 1 WiStG a.F. eingefügten Satz 3 ist es letztlich, das Angebot an Mietwohnungen zu erhöhen, den Inhaber von Eigenkapital verstärkt zur Schaffung von Mietwohnungen zu motivieren (vgl. OLG Stuttgart, RE vom 8.11.1989 a.a.O.).
- BGH, 05.04.1995 - VIII ARZ 4/94
Höhe der zu berücksichtigenden Eigenkapitalkosten
Sind bei der Ermittlung der Höhe der laufenden Aufwendungen des Vermieters im Sinne des § 5 Abs. 1 S. 3 WiStG a.F. die Eigenkapitalkosten in Übereinstimmung mit den Rechtsentscheiden des OLG Stuttgart vom 30.09.1988 (NJW-RR 1989, 11 = WuM 1988, 395 = ZMR 1988, 463 = 8 REMiet 1/88) und vom 08.11.1989 (NJW-RR 1990, 150 = WuM 1990, 11 = ZMR 1990, 111 = 8 REMiet 3/88) in Höhe der marktüblichen Zinsen für erste Hypotheken - bezogen auf den gesamten Eigenkapitalbetrag - anzusetzen, oder ist hiervon abweichend die Eigenkapitalverzinsung lediglich in Anlehnung des § 20 Abs. 2 S. 2 Hs. 1 und Hs. 2 Buchstabe b) der Zweiten Berechnungsverordnung vorzunehmen?". - LG Berlin, 23.02.1993 - 64 S 306/92 a) Kapitalkosten: Fremdkapitalkosten - fiktive Eigenkapitalkosten (OLG Stuttgart WuM 1990, 11 ), Kaufpreis für den Kauf des Hauses oder der Eigentumswohnung (Schmidt-Futterer (Blank, S. 952);.
Insoweit war davon auszugehen, dass das Eigenkapital zur Begleichung des Kaufpreises der Wohnung benötigt wurde (OLG Stuttgart - Beschluss vom 08.11.89 - 8 RE Miet 3/88 - WuM 1990, 11 ).
- OLG Hamburg, 06.07.1995 - 4 U 176/93
Berechnung der laufenden Aufwendungen im Sinne des § 5 Abs. 1 Satz 3 WiStrG
"Sind bei der Ermittlung der Höhe der laufenden Aufwendungen des Vermieters im Sinne des § 5 Abs. 1 S. 3 WiStG a.F. die Eigenkapitalkosten in Übereinstimmung mit den Rechtsentscheiden des OLG Stuttgart vom 30.09.1988 (NJW-RR 1989, 11 = WuM 1988, 395 = ZMR 1988, 463 = 8 REMiet 1/88) und vom 08.11.1989 (NJW-RR 1990, 150 = WuM 1990, 11 = ZMR 1990, 111 = 8 REMiet 3/88) in Höhe der marktüblichen Zinsen für erste Hypotheken - bezogen auf den gesamten Eigenkapitalbetrag - anzusetzen, oder ist hiervon abweichend die Eigenkapitalverzinsung lediglich in Anlehnung des § 20 Abs. 2 S. 2 Hs. 1 und Hs. 2 Buchstabe b) der Zweiten Berechnungsverordnung vorzunehmen?".