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   OLG Brandenburg, 01.03.2017 - (1B) Ss-OWi 50/17   

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OLG Brandenburg, 01.03.2017 - (1B) Ss-OWi 50/17 (https://dejure.org/2017,71590)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 01.03.2017 - (1B) Ss-OWi 50/17 (https://dejure.org/2017,71590)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 01. März 2017 - (1B) Ss-OWi 50/17 (https://dejure.org/2017,71590)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (15)

  • BGH, 08.05.2013 - 4 StR 336/12

    Vorlageverfahren (entsprechende Anwendung des § 121 Abs. 2 GVG für die

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Eine nach Eingang der Rechtsbeschwerde des Betroffenen vom 28. September 2016 infolge der Zustellungsfehler weiterhin denkbare nachträgliche Ergänzung der Urteilsgründe wäre nach nunmehr höchstrichterlicher und obergerichtlicher Rechtsprechung (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, abgedruckt in: BGHSt 58, 243; OLG Saarbrücken, Beschluss vom 06. September 2016, Ss Bs 53/2016 (24/16 OWi); OLG Bamberg, Beschluss vom 06. Juni 2016, 3 Ss OWi 646/16; jeweils zit. n. juris; Senatsbeschluss vom 17. November 2011, VRS 122, 151) unzulässig.

    Liegt jedoch ein sog. Protokollurteil vor, gelten die Fristen für die Urteilsabsetzung nach § 275 Abs. 1 StPO nicht (ausführlich BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, abgedruckt in: BGHSt 58, 243).

    Es entspricht gefestigter Rechtsprechung und einer verbreiteten Meinung in der Literatur, dass die nachträgliche Ergänzung eines Urteils grundsätzlich nicht zulässig ist - und zwar auch nicht innerhalb der Urteilsabsetzungsfrist des § 275 Abs. 1 Satz 2 StPO -, wenn es bereits aus dem inneren Dienstbereich des Gerichts herausgegeben worden ist (BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 13. März 1997, 4 StR 455/96, BGHSt 43, 22, 26 jeweils m.w.N.).

    Die Entscheidung, ob ein Urteil als verfahrensabschließend gewollt ist und deshalb aus dem inneren Dienstbetrieb herausgegeben werden soll, trifft der erkennende Richter (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 6. August 2004, 2 StR 523/03, BGHSt 49, 230, 234).

    Der Richter muss sich bewusst für eine derart abgekürzte Fassung des Urteils entschieden haben (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 6. August 2004, 2 StR 523/03, BGHSt 49, 230, 234; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; KG, NZV 1992, 332).

    Für die Annahme einer Zustellung im Sinne von § 41 StPO durch Vorlegung der Urschrift des Urteils ist dann kein Raum, weil auf Seiten des Tatrichters ein entsprechender Zustellungswille fehlen und dies in der Zuleitungsverfügung auch deutlich zum Ausdruck kommen würde (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; OLG Celle, VRS 75, 461, 462; NStZ-RR 2000, 180; NZV 2012, 45, 46; Göhler/Seitz, OWiG, 16. Aufl., § 77b Rn. 3, 8; KK-Senge, OWiG, 3. Aufl., § 77b Rn. 5, 15).

  • OLG Celle, 30.08.2011 - 311 SsRs 126/11

    Rechtsfolgen der Zustellung eines Bußgeldurteils an die Staatsanwaltschaft durch

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Es genügt, dass das Hauptverhandlungsprotokoll - wie hier - alle für den Urteilskopf nach § 275 Abs. 3 StPO erforderlichen Angaben sowie den vollständigen Tenor einschließlich der angewendeten Vorschriften enthält und von dem erkennenden Richter unterzeichnet ist (BGH a.a.O.; OLG Bamberg aaO.; vgl. auch OLG Celle NZV 2012, 45 f.; OLG Oldenburg NZV 2012, 352).

    Für das Bußgeldverfahren folgt daraus, dass ein vollständig in das Sitzungsprotokoll aufgenommenes, nicht mit Gründen versehenes Urteil, das den inneren Dienstbereich des Gerichts bereits verlassen hat, nicht mehr verändert werden darf, es sei denn, die nachträgliche Urteilsbegründung ist gemäß § 77b Abs. 2 OWiG im Wege der Wiedereinsetzung zulässig (vgl. Senatsbeschluss vom 17. November 2011, VRS 122, 151; OLG Dresden, NZV 2012, 557; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; StraFo 2010, 468; OLG Celle NStZ-RR 2000, 180; OLG Celle NZV 2012, 45; OLG Oldenburg, NZV 2012, 352, 353).

    Für die Annahme einer Zustellung im Sinne von § 41 StPO durch Vorlegung der Urschrift des Urteils ist dann kein Raum, weil auf Seiten des Tatrichters ein entsprechender Zustellungswille fehlen und dies in der Zuleitungsverfügung auch deutlich zum Ausdruck kommen würde (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; OLG Celle, VRS 75, 461, 462; NStZ-RR 2000, 180; NZV 2012, 45, 46; Göhler/Seitz, OWiG, 16. Aufl., § 77b Rn. 3, 8; KK-Senge, OWiG, 3. Aufl., § 77b Rn. 5, 15).

  • BGH, 06.08.2004 - 2 StR 523/03

    Rechtsbeschwerde (Einlegungsfrist); Urteilsverkündung (abwesender Betroffener);

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Auch ein Urteil ohne Urteilsgründe entfaltet Rechtswirksamkeit (vgl. BGH NJW 2004, 3643) und kann folglich mit der Rechtsbeschwerde angefochten werden.

    Die Entscheidung, ob ein Urteil als verfahrensabschließend gewollt ist und deshalb aus dem inneren Dienstbetrieb herausgegeben werden soll, trifft der erkennende Richter (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 6. August 2004, 2 StR 523/03, BGHSt 49, 230, 234).

    Der Richter muss sich bewusst für eine derart abgekürzte Fassung des Urteils entschieden haben (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 6. August 2004, 2 StR 523/03, BGHSt 49, 230, 234; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; KG, NZV 1992, 332).

  • OLG Celle, 19.04.1988 - 3 Ss OWi 70/88
    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Voraussetzung für die Annahme der Herausgabe eines nicht begründeten Protokollurteils ist der erkennbar zum Ausdruck gebrachte Wille des Gerichts, dass es von den Möglichkeiten des § 77b Abs. 1 OWiG sowie des § 275 Abs. 1 Satz 1 StPO in Verbindung mit § 71 Abs. 1 OWiG Gebrauch macht, also von einer schriftlichen Begründung des Urteils gänzlich absieht und das Urteil allein durch Aufnahme in das Hauptverhandlungsprotokoll fertigt (vgl. OLG Celle, VRS 75, 461, 462).

    Für die Annahme einer Zustellung im Sinne von § 41 StPO durch Vorlegung der Urschrift des Urteils ist dann kein Raum, weil auf Seiten des Tatrichters ein entsprechender Zustellungswille fehlen und dies in der Zuleitungsverfügung auch deutlich zum Ausdruck kommen würde (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; OLG Celle, VRS 75, 461, 462; NStZ-RR 2000, 180; NZV 2012, 45, 46; Göhler/Seitz, OWiG, 16. Aufl., § 77b Rn. 3, 8; KK-Senge, OWiG, 3. Aufl., § 77b Rn. 5, 15).

  • OLG Oldenburg, 10.04.2012 - 2 SsBs 59/12

    Bußgeldverfahren; Nachträgliche Urteilsbegründung nach Zustellung des

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Es genügt, dass das Hauptverhandlungsprotokoll - wie hier - alle für den Urteilskopf nach § 275 Abs. 3 StPO erforderlichen Angaben sowie den vollständigen Tenor einschließlich der angewendeten Vorschriften enthält und von dem erkennenden Richter unterzeichnet ist (BGH a.a.O.; OLG Bamberg aaO.; vgl. auch OLG Celle NZV 2012, 45 f.; OLG Oldenburg NZV 2012, 352).

    Für das Bußgeldverfahren folgt daraus, dass ein vollständig in das Sitzungsprotokoll aufgenommenes, nicht mit Gründen versehenes Urteil, das den inneren Dienstbereich des Gerichts bereits verlassen hat, nicht mehr verändert werden darf, es sei denn, die nachträgliche Urteilsbegründung ist gemäß § 77b Abs. 2 OWiG im Wege der Wiedereinsetzung zulässig (vgl. Senatsbeschluss vom 17. November 2011, VRS 122, 151; OLG Dresden, NZV 2012, 557; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; StraFo 2010, 468; OLG Celle NStZ-RR 2000, 180; OLG Celle NZV 2012, 45; OLG Oldenburg, NZV 2012, 352, 353).

  • OLG Bamberg, 06.06.2016 - 3 Ss OWi 646/16

    Zur Zulässigkeit der nachträglichen Ergänzung der Urteilsgründe im

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Eine nach Eingang der Rechtsbeschwerde des Betroffenen vom 28. September 2016 infolge der Zustellungsfehler weiterhin denkbare nachträgliche Ergänzung der Urteilsgründe wäre nach nunmehr höchstrichterlicher und obergerichtlicher Rechtsprechung (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, abgedruckt in: BGHSt 58, 243; OLG Saarbrücken, Beschluss vom 06. September 2016, Ss Bs 53/2016 (24/16 OWi); OLG Bamberg, Beschluss vom 06. Juni 2016, 3 Ss OWi 646/16; jeweils zit. n. juris; Senatsbeschluss vom 17. November 2011, VRS 122, 151) unzulässig.

    Wenn sich die nach § 275 Abs. 3 StPO erforderlichen Angaben bereits aus dem Protokoll ergeben, ist ein besonderer Urteilskopf jedoch entbehrlich (BGH a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 06. Juni 2016, 3 Ss OWi 646/16; zit. n. juris, dort Rdnr. 6 ff.).

  • OLG Bamberg, 16.12.2008 - 3 Ss OWi 1060/08

    Bußgeldverfahren: Zulässigkeit der nachträglichen Ergänzung eines abgekürzten

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Für das Bußgeldverfahren folgt daraus, dass ein vollständig in das Sitzungsprotokoll aufgenommenes, nicht mit Gründen versehenes Urteil, das den inneren Dienstbereich des Gerichts bereits verlassen hat, nicht mehr verändert werden darf, es sei denn, die nachträgliche Urteilsbegründung ist gemäß § 77b Abs. 2 OWiG im Wege der Wiedereinsetzung zulässig (vgl. Senatsbeschluss vom 17. November 2011, VRS 122, 151; OLG Dresden, NZV 2012, 557; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; StraFo 2010, 468; OLG Celle NStZ-RR 2000, 180; OLG Celle NZV 2012, 45; OLG Oldenburg, NZV 2012, 352, 353).

    Der Richter muss sich bewusst für eine derart abgekürzte Fassung des Urteils entschieden haben (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 6. August 2004, 2 StR 523/03, BGHSt 49, 230, 234; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; KG, NZV 1992, 332).

  • KG, 07.10.1991 - 3 Ws (B) 153/91
    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Der Richter muss sich bewusst für eine derart abgekürzte Fassung des Urteils entschieden haben (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 6. August 2004, 2 StR 523/03, BGHSt 49, 230, 234; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; KG, NZV 1992, 332).
  • OLG Bamberg, 30.06.2010 - 3 Ss OWi 980/10

    Bußgeldverfahren wegen Verkehrsordnungswidrigkeit: Ergänzung eines ohne Gründe

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Für das Bußgeldverfahren folgt daraus, dass ein vollständig in das Sitzungsprotokoll aufgenommenes, nicht mit Gründen versehenes Urteil, das den inneren Dienstbereich des Gerichts bereits verlassen hat, nicht mehr verändert werden darf, es sei denn, die nachträgliche Urteilsbegründung ist gemäß § 77b Abs. 2 OWiG im Wege der Wiedereinsetzung zulässig (vgl. Senatsbeschluss vom 17. November 2011, VRS 122, 151; OLG Dresden, NZV 2012, 557; OLG Bamberg, ZfS 2009, 175; StraFo 2010, 468; OLG Celle NStZ-RR 2000, 180; OLG Celle NZV 2012, 45; OLG Oldenburg, NZV 2012, 352, 353).
  • BGH, 13.03.1997 - 4 StR 455/96

    Zulässige Nachholung der Urteilsgründe im Bußgeldverfahren unter Einhaltung der

    Auszug aus OLG Brandenburg, 01.03.2017 - Ss OWi 50/17
    Es entspricht gefestigter Rechtsprechung und einer verbreiteten Meinung in der Literatur, dass die nachträgliche Ergänzung eines Urteils grundsätzlich nicht zulässig ist - und zwar auch nicht innerhalb der Urteilsabsetzungsfrist des § 275 Abs. 1 Satz 2 StPO -, wenn es bereits aus dem inneren Dienstbereich des Gerichts herausgegeben worden ist (BGH, Beschluss vom 8. Mai 2013, 4 StR 336/12, BGHSt 58, 243; BGH, Beschluss vom 13. März 1997, 4 StR 455/96, BGHSt 43, 22, 26 jeweils m.w.N.).
  • BGH, 10.05.2000 - 1 StR 617/99

    Anwesenheit des Angeklagten bei Verkündung; Anwendung des Zweifelssatzes beim

  • BayObLG, 04.05.1993 - 3 ObOWi 37/93
  • OLG Stuttgart, 13.12.1985 - 4 Ws 374/85

    Berufungseinlegung; Fristbeginn; Urteilszustellung; Eigenmächtiges Entfernen;

  • BGH, 02.12.1960 - 4 StR 433/60
  • OLG Dresden, 21.08.2012 - Ss 524/12

    Bußgeldverfahren - Zulässigkeit einer nachträglichen Urteilsbegründung

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