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   OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07   

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OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 14.03.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 14. März 2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Anspruch eines Insolvenzverwalters gegen die Krankenkasse eines Insolvenzschuldners auf Rückzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen wegen Insolvenzanfechtung; Gläubigerbenachteiligung aufgrund der Pfändbarkeit des Anspruchs eines Bankkunden gegen sein Kreditinstitut auf ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2008, 749
 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (21)

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 93/06

    Prüfung der Zahlungsunfähigkeit - Keine Berücksichtigung der von einem

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dabei sind bei einem kongruenten Deckungsgeschäft, bei dem der Schuldner dem Gläubiger nur das gewährt, worauf dieser einen Anspruch hat, erhöhte Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Benachteiligungsvorsatzes zu stellen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 21.01.1999 - IX ZR 329/97 -, ZIP 1999, 406; MünchKommInsO, a.a.O., § 133 Rn. 13 m.w.N.).

    Gemäß § 133 Abs. 1 S. 2 InsO wird diese Kenntnis vermutet, wenn der andere Teil im Zeitpunkt der Vornahme der Handlung wusste, dass die Zahlungsunfähigkeit des Schuldners drohte und dass die Handlung die Gläubiger benachteiligte (BGH v. 20.12.2007 - IX Zr 93/06 - WM 2008, 452, 454).

    Hiervon ausgenommen sind solche Verpflichtungen, die von Gläubigern gestundet werden, wozu auch ein bloßes Stillhalteabkommen zählt (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452, 454; MünchKommInsO, a.a.O., § 17 Rn. 7).

    In Rechtsprechung und Literatur ist anerkannt, dass die Bitte um Stundung fälliger Verbindlichkeiten ein "weiterer Umstand" sein kann, der die Kenntnis des Sozialversicherungsträgers von der Zahlungseinstellung des Schuldners mitbegründen kann (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 - WM 2008, 452, 455).

    Insofern obliegt es der Beklagten, die von der einmal eingetretenen Zahlungsunfähigkeit wusste, darzulegen und zu beweisen, warum sie davon ausging, die Schuldnerin habe ihre Zahlungen allgemein wieder aufgenommen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 - WM 2008, 452, 455).

  • BGH, 20.11.2001 - IX ZR 48/01

    Insolvenzanfechtung nach erledigtem Eröffnungsantrag; Beseitigung einer einmal

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Denn erfahrungsgemäß sind Unternehmer schon wegen der Strafandrohung des § 266a StGB bestrebt, solche Beitragsrückstände zu vermeiden (BGH v. 10.07.2003 - IX 89/02 -, WM 2003, 1776; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    So hat der Bundesgerichtshof einen Beitragsrückstand von vier Monaten in einem Fall für ausreichend erachtet, in dem der Schuldner den Sozialversicherungsträger mit uneingelösten Versprechungen vertröstet hatte, fruchtlose Pfändungsversuche unternommen worden waren und trotz eines sodann gestellten Gläubigerantrags auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Beitragsrückstände weiter angestiegen waren (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Diese Erfahrungswerte verbieten einen Schluss des Gläubigers dahin, dass - nur weil er selbst Zahlungen erhalten hat - der Schuldner seine Zahlungen auch im Allgemeinen wieder aufgenommen habe (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 190 [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01]; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]).

  • BGH, 13.05.2004 - IX ZR 190/03

    Darlegungs- und Beweislast im Hinblick auf die Kenntnis vom

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dabei sind bei einem kongruenten Deckungsgeschäft, bei dem der Schuldner dem Gläubiger nur das gewährt, worauf dieser einen Anspruch hat, erhöhte Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Benachteiligungsvorsatzes zu stellen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 21.01.1999 - IX ZR 329/97 -, ZIP 1999, 406; MünchKommInsO, a.a.O., § 133 Rn. 13 m.w.N.).

    Zudem liegt es für einen Sozialversicherungsträger auf der Hand, dass ein gewerblich tätiger Schuldner nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Gläubigern Verbindlichkeiten haben wird, zumal die für die Arbeitnehmer abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge wegen der Strafandrohung von § 266a StGB üblicherweise vorrangig bedient werden (BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02-, NJW 2003, 3347; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der der Senat folgt, kann die Kenntnis des Anfechtungsgegners von dem Benachteiligungsvorsatz des Schuldners schon dann gem. § 133 Abs. 1 S. 2 InsO vermutet werden, wenn die Verbindlichkeiten des Schuldners bei dem späteren Anfechtungsgegner über einen längeren Zeitraum hinweg ständig in beträchtlichem Umfang nicht ausgeglichen wurden und jenem den Umständen nach bewusst ist, dass es noch weitere Gläubiger mit ungedeckten Ansprüchen gibt (BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 17.02.2004 - IX ZR 318/01 -, ZIP 2004, 186).

  • BGH, 25.10.2001 - IX ZR 17/01

    Benachteiligung der Gläubiger durch Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, der der Senat folgt (BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; 513 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 08.12.2005 - IX ZR 182/01 -, NJW 2006, 1348 [BGH 08.12.2005 - IX ZR 182/01]).

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Diese Erfahrungswerte verbieten einen Schluss des Gläubigers dahin, dass - nur weil er selbst Zahlungen erhalten hat - der Schuldner seine Zahlungen auch im Allgemeinen wieder aufgenommen habe (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 190 [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01]; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]).

  • BGH, 17.07.2003 - IX ZR 272/02

    Anforderungen an den Gläubigerbenachteilungsvorsatz

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Einem Schuldner, der weiß, dass er nicht alle seine Gläubiger befriedigen kann und der Forderungen eines einzelnen Gläubigers vorwiegend deshalb erfüllt, um diesen von der Stellung eines Insolvenzantrages abzuhalten, kommt es nicht in erster Linie auf die Erfüllung seiner gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten, sondern auf die Bevorzugung dieses einzelnen Gläubigers an; damit nimmt er die Benachteiligung der anderen Gläubiger im Allgemeinen in Kauf (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560; BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02 -, NJW 2003, 3347).

    Er nimmt dies jedenfalls dann billigend in Kauf, wenn er damit den begünstigten Gläubiger von der Stellung eines Insolvenzantrages abhalten will (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560).

  • BGH, 10.07.2003 - IX ZR 89/02

    Gläubigerbenachteiligung durch Abführung von Beiträgen zur Sozialversicherung;

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Denn erfahrungsgemäß sind Unternehmer schon wegen der Strafandrohung des § 266a StGB bestrebt, solche Beitragsrückstände zu vermeiden (BGH v. 10.07.2003 - IX 89/02 -, WM 2003, 1776; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Dementsprechend kann eine halbjährige Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen bereits hinreichend auf eine Zahlungseinstellung hindeuten (BGH v. 10.07.2003 - IX ZR 89/02 -, WM 2003, 1776 ff.).

  • BGH, 27.05.2003 - IX ZR 169/02

    Anfechtbarkeit von Zahlungen zur Abwendung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Einem Schuldner, der weiß, dass er nicht alle seine Gläubiger befriedigen kann und der Forderungen eines einzelnen Gläubigers vorwiegend deshalb erfüllt, um diesen von der Stellung eines Insolvenzantrages abzuhalten, kommt es nicht in erster Linie auf die Erfüllung seiner gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten, sondern auf die Bevorzugung dieses einzelnen Gläubigers an; damit nimmt er die Benachteiligung der anderen Gläubiger im Allgemeinen in Kauf (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560; BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02 -, NJW 2003, 3347).

    Zudem liegt es für einen Sozialversicherungsträger auf der Hand, dass ein gewerblich tätiger Schuldner nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Gläubigern Verbindlichkeiten haben wird, zumal die für die Arbeitnehmer abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge wegen der Strafandrohung von § 266a StGB üblicherweise vorrangig bedient werden (BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02-, NJW 2003, 3347; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512).

  • BGH, 13.06.2006 - IX ZB 238/05

    Anforderungen an die Glaubhaftmachung der Zahlungsunfähigkeit; Rechtsfolgen von

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Die strafbewehrte Sanktion lässt das Vorliegen einer bloßen Zahlungsunwilligkeit als unwahrscheinlich erscheinen, insbesondere bei einer monatelangen Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05 -, ZIP 2006, 1457).

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

  • BGH, 12.10.2006 - IX ZR 228/03

    Anforderungen an die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dass nicht lediglich eine Zahlungsstockung vorlag, ist im Nachhinein ohne weiteres feststellbar (BGH v. 12.10.2006 - IX ZR 228/03 -, ZIP 2006, 2222, 2224).

    In seinem Urteil vom 12.10.2006 (IX ZR 228/03, ZIP 2006, 2222, 2223) hat der BGH zur Frage der Kenntnis der Zahlungseinstellung gem. § 17 Abs. 2 S. 2 InsO ausgeführt:.

  • BGH, 25.01.2001 - IX ZR 6/00

    Gutschriften auf debitorisch geführtem Konto

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Schon die Nichtbezahlung einer einzelnen, für die Verhältnisse des Schuldners erheblichen Schuld kann die Zahlungseinstellung zum Ausdruck bringen (BGH v. 25.01.2001 - IX ZR 6/00 -, NJW 2001, 689), wobei als unwesentlich allenfalls ein Anteil von weniger als 10% angesehen werden kann.
  • BGH, 11.12.2003 - VII ZB 14/03

    Unterbrechung des selbständigen Beweisverfahrens durch die Insolvenz einer Partei

  • BGH, 11.01.2007 - IX ZR 31/05

    Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten

  • BGH, 17.02.2004 - IX ZR 318/01

    Anfechtung der Pfändung von Ansprüchen des Schuldners aus einem vereinbarten

  • BGH, 21.01.1999 - IX ZR 329/97

    Nachweis der Gläubigerbenachteiligungsabsicht des Schuldners

  • BVerwG, 31.01.1997 - 1 B 2.97

    Erwerb der Staatsangehörigkeit durch Geburt - Nichteheliches Kind eines deutschen

  • BVerfG, 08.07.1976 - 1 BvL 19/75

    Contergan

  • BGH, 08.12.2005 - IX ZR 182/01

    Anfechtung der Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen

  • BGH, 26.02.1953 - III ZR 214/50

    Revision. Berücksichtigung neuen Rechts

  • LG Hamburg, 12.01.2007 - 303 O 209/06
  • BAG, 07.03.2001 - GS 1/00

    Zinsen auf Bruttolohn

  • BVerfG, 31.03.1965 - 2 BvL 17/63

    Verschollenheitsrente

  • LG Dortmund, 29.05.2009 - 3 O 90/09
    Die mit der Gesetzesänderung vom 19. Dezember 2007 zum 01. Januar 2008 in Kraft getretene Neuregelung des § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV, wonach die vom Arbeitgeber abgeführten Arbeitnehmeranteile als aus dem Vermögen des Beschäftigten erbracht gelten, wirkt nicht auf Zeiträume vor ihrem in Kraft treten zurück (BGH IX ZR 210/07 Beschluss vom 27.03.2008, OLG München 19 U 5187/07 Beschluss vom 11.03.2008, OLG Hamburg 1 U 19/07 Urteil vom 14.03.2008, a. A. LG Stendal 22 S 136/08 Urteil vom 07.05.2009).

    Da ohne diese Anordnung die Rechtsfolge eine andere wäre, hat der Gesetzgeber das Recht ändern wollen (BGH IX ZR 210/07), und zwar ab 01.01.2008 (OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 37 ff.).

    Das bedeutet, dass die Fiktion des § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV nicht für Anfechtungsansprüche eingreift, die aufgrund von Zahlung von Arbeitnehmeranteilen zur Sozialversicherung aus dem Vermögen des Arbeitgebers vor dem 01.01.2008 entstanden sind (OLG Hamburg 1 U 19/07, OLG München 19 U 5187/07).

    Dahinstehen kann, ob sich aus der Begründung des Gesetzentwurfes zu § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV oder der Entstehungsgeschichte des Gesetzes eine Rückwirkung herleiten lässt (verneinend OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 39 - 44 des Urteils), denn die Rückwirkung eines Gesetzes ist die Ausnahme von der Regel, wonach Gesetze nur für die Zeit nach ihrer Verkündung gelten und so für gegenwärtige und künftige Rechtsverhältnisse zur Anwendung kommen.

    Demgemäß muss der Wille des Gesetzgebers, dass der Geltungsbereich des Gesetzes auch auf in der Vergangenheit liegende Vorgänge erstreckt werden soll, im Gesetz selbst zum Ausdruck kommen (OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 45 des Urteils) was vorliegend nicht der Fall ist.

  • LG Rostock, 29.07.2009 - 1 S 51/09

    Arbeitgeberinsolvenz: Anfechtung der Überweisung von Arbeitnehmerbeiträgen zur

    Vielmehr werden auch Arbeitnehmeranteile am Gesamtsozialversicherungsbeitrag - ebenso wie der Nettoarbeitslohn - aus dem Vermögen des Arbeitgebers gezahlt, soweit und solange sie nicht ausnahmsweise durch den Arbeitgeber von dessen Vermögen getrennt treuhänderisch verwaltet werden ( vgl. nur BGH, NJW 2006, 1348; OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 35; OLG München, Beschluss vom 11.03.2008 - 19 U 5187/07, juris-Rn. 7; Kirchhof in Münchener Kommentar zur Insolvenzordnung, 2. Aufl. 2008, § 129 Rn. 78c, § 143 Rn. 5a; Dauernheim in Wimmer, FK-InsO, 5. Aufl 2009, § 129 Rn. 47a, § 143 Rn. 14).

    Sie entfaltet keine Rückwirkung ( vgl. BGH, NJW 2008, 1535; OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 34, 36; OLG Koblenz, ZIP 2008, 1987, juris-Rn. 22; OLG München, Beschluss vom 11.03.2008 - 19 U 5187/07, juris-Rn. 4; LG Hamburg, ZInsO 2008, 277; aA. Blank, ZInsO 2008, 1).

    Allein hierauf kommt es an, nicht auf den Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung und damit der Vollendung des Anfechtungstatbestandes ( vgl. Bräuer, ZInsO 2008, 781; Brinkmann/Luttmann, ZIP 2008, 901; Büchler, EWiR 2008, 113; von der Heydt, ZInsO 2008, 178; Kreft, aaO., § 129 Rn. 5; O. Bauer/Esser, ZInsO 2008, 296; obiter dicta OLG Koblenz, ZIP 2008, 1987, juris-Rn. 22; LG Hamburg, ZInsO 2008, 277; undeutlich OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 37; aA.

  • OLG Hamburg, 24.07.2009 - 1 U 23/09

    Insolvenzanfechtung: Voraussetzungen der Zahlungsunfähigkeit einer GmbH; Nachweis

    Nach der Rechtsprechung des BGH (Urteil vom 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03, a.a.O.), der der Senat folgt (Urteil vom 14. März 2008, 1 U 19/07, hier zitiert nach juris), ist eine Liquiditätsbilanz jedoch nicht erforderlich, wenn anderweitig festgestellt werden kann, dass der Schuldner einen wesentlichen Teil seiner fälligen Verbindlichkeiten nicht bezahlen konnte.
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