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   OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19   

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https://dejure.org/2020,6742
OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19 (https://dejure.org/2020,6742)
OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 16.03.2020 - 1 U 16/19 (https://dejure.org/2020,6742)
OLG Karlsruhe, Entscheidung vom 16. März 2020 - 1 U 16/19 (https://dejure.org/2020,6742)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • RA Kotz

    Verkehrsunfall - Schadenersatz wegen unfallbedingt vereitelter Eigenleistungen?

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Schadenersatz wegen unfallbedingt vereitelter Eigenleistungen?

Kurzfassungen/Presse

  • anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)

    Verkehrsunfall: Ersatzfähigkeit von vereitelten handwerklichen Eigenleistungen

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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (56)

  • BGH, 20.01.2004 - VI ZR 46/03

    Umfang des Schadensersatzes bei Querschnittslähmung; Umbau eines Motorrades

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    a) Der Begriff der "Vermehrung der Bedürfnisse" umfasst nach der Rechtsprechung des BGH alle unfallbedingten Mehraufwendungen, die den Zweck haben, diejenigen Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten in Folge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH VersR 1956, 22 [23]; VersR 1958, 454; VersR 1970, 899; VersR 1974, 162; VersR 1982, 238; NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195, sub II 1 = VersR 2004, 482 Rn. 4; NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 22).

    Da dies bei irreversiblen körperlichen Beeinträchtigungen - wie hier - unmöglich ist, hat der Schädiger grundsätzlich dafür zu sorgen, dass die materielle Lebensqualität des Geschädigten nicht unter den früheren Standard sinkt (BGH NJW-RR 2004, 671 [672] mwN).

    Wirtschaftlich auszugleichen sind verletzungsbedingte Defizite gegenüber dem bisherigen Lebenszuschnitt (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195.

    Rn. 9; BeckOK BGB/Spindler/Bamberger/Roth/Hau/Poseck, Stand: 1.11.2019, § 843 BGB Rn. 23: Der Mehrbedarf, der zur Aufrechterhaltung des Lebensstandards vor der Verletzung erforderlich ist), also im Vergleich zum Lebensbedarf eines unbeeinträchtigten Menschen in Folge des haftungsbegründenden Geschehens erhöhte oder zusätzlich anfallende Lasten in Folge eines Sonderbedarfs sowie wegen erforderlicher Hilfen oder Hilfsmittel zur Aufrechterhaltung der Kommunikation und Mobilität, angesichts häuslicher Belange oder auch zur Freizeit sowie Urlaubsgestaltung (zu Recht im Einzelfall abl. zur Urlaubsbegleitung OLG Düsseldorf NJW-RR 1994, 352 = VersR 1995, 548), zur Teilnahme am Kulturleben oder wegen erforderlicher Betreuung und Pflege, nicht jedoch allgemeine Lebenshaltungskosten wie sie auch unabhängig von der Schädigung angefallen wären (vgl. BGH NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195; Geigel-Pardey, Haftpflichtprozess, 28. Aufl. 2020, 4. Kap. Rn. 61 u. 64 mwN).

    Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Anspruch auf Ersatz vermehrter Bedürfnisse einen Ausgleich für die Nachteile schaffen soll, die dem Geschädigten in Folge dauernder Störungen seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125; NJW-RR 2004, 671; Zoll NJW 2014, 967).

    Auch insoweit dient der Anspruch gem. § 843 BGB (nur) dazu, dem Geschädigten seinen Lebenszuschnitt von vor der Schädigung so weit wie möglich zu bewahren (BGH NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195 Rn. 9).

    Dies bestimmt sich nach den konkreten Umständen des Einzelfalls (BGH NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195).

  • BGH, 28.08.2018 - VI ZR 518/16

    Zugehörigkeit der Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson und der

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    a) Der Begriff der "Vermehrung der Bedürfnisse" umfasst nach der Rechtsprechung des BGH alle unfallbedingten Mehraufwendungen, die den Zweck haben, diejenigen Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten in Folge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH VersR 1956, 22 [23]; VersR 1958, 454; VersR 1970, 899; VersR 1974, 162; VersR 1982, 238; NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195, sub II 1 = VersR 2004, 482 Rn. 4; NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 22).

    Zu den vermehrten Bedürfnissen gehören gegebenenfalls sowohl die Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson als auch der Betreuungsaufwand naher Angehöriger, der über die üblicherweise im Krankheitsfall zu erwartende persönliche Zuwendung innerhalb der Familie hinausgeht (vgl. BGHZ 140, 39 = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 Rn. 13 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGHZ 189, 158 = NJW 2011, 2357 = NZV 2011, 436 Ls.; BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125 = VersR 1982, 238; NJW 1999, 2819 = VersR 1999, 1156 Rn. 7, 14; NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; Zoll NJW 2014, 967 [970]).

    Sofern etwa für Haushalts- oder Pflegetätigkeiten eine Hilfskraft - tatsächlich - eingestellt wird, bemisst sich ein entsprechender Schadensersatzanspruch brutto anhand der tatsächlich erbrachten Zahlungen; anderenfalls - etwa bei (unbezahlten) Hilfen durch Angehörige - nach dem Nettolohn einer vergleichbaren, entgeltlich eingesetzten Kraft (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; BGHZ 140, 39 [44 f.] = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; NJW 2019, 2607 = r + s 2019, 608 Rn. 14).

    Der ersatzfähige Aufwand zur Befriedigung vermehrter Bedürfnisse, insbesondere eines Pflegebedarfs, bestimmt sich dabei nach den Dispositionen, die ein verständiger Geschädigter in seiner besonderen Lage treffen würde (vgl.; BGHZ 163, 351 = NJW 2006, 1271 = NZM 2005, 914 = NZV 2005, 629 Rn. 31), dh grundsätzlich danach, was ein verständiger Geschädigter an Mitteln aufwenden würde, wenn er diese selbst zu tragen hätte und tragen könnte (vgl. Senat VersR 1971, 1045 Rn. 15; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 20 mwN).

    Kommen zum Ausgleich der Pflegebedürftigkeit verschiedene Möglichkeiten mit unterschiedlichem Kostenaufwand in Betracht (zB Einstellung einer Pflegekraft, Unterbringung in einem Pflegeheim oder Versorgung durch einen Familienangehörigen), so bestimmt sich die Höhe des Anspruchs danach, welcher Bedarf in der vom Geschädigten in zumutbarer Weise gewählten Lebensgestaltung tatsächlich anfällt (vgl. BGHZ 163, 351 = NJW 2006, 1271 = NZM 2005, 914 = NZV 2005, 629 = VersR 2005, 1559 Rn. 31; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 20).

    Insofern muss sich - mit Blick auf die Zumutbarkeit - ein Schwerstgeschädigter betreffend Pflege, sofern er dies nicht will, grundsätzlich selbst dann nicht auf die Möglichkeit der Pflege in einer stationären Einrichtung verweisen lassen, wenn dies kostengünstiger wäre; es sei denn, dass die häusliche Pflege mit unverhältnismäßigen, für den Schädiger auch unter Berücksichtigung der Belange des Geschädigten nach Treu und Glauben nicht zumutbaren Aufwendungen verbunden ist, wovon grundsätzlich erst dann auszugehen ist, wenn die Kosten der häuslichen Pflege in keinem vertretbaren Verhältnis mehr zu der Qualität der Versorgung des Geschädigten stehen (vgl. OLG Bremen NJW-RR 1999, 1115; Zoll NJW 2014, 967 [969 f.]; Staudinger/Vieweg, BGB, § 843 Rn. 21; BeckOK BGB/Spindler, § 843 Rn. 23; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 21).

    Zudem hängt die Ersatzfähigkeit davon ab, ob die Dispositionen auch ein verständiger Geschädigter in der besonderen Lage des Kl. getroffen hätte; namentlich, was ein verständiger Geschädigter an Mitteln aufwenden würde, wenn er diese selbst zu tragen hätte und tragen könnte (so vgl. BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 20; BGHZ 163, 351 = NJW 2006, 1271 = NZM 2005, 914 = NZV 2005, 629).

  • BGH, 06.06.1989 - VI ZR 66/88

    Ersatz für Hilfeleistungen unfallbedingter Beeinträchtigungen - Verrichtung von

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Nach zutreffender Ansicht des BGH, der auch der Senat folgt, entgeht der verletzten Person jedenfalls ein entsprechender Gewinn iSv § 252 S. 1 BGB (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [388] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.), sub II 4 mit zust. Anm. Grunsky; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480 [481]; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480; Greger/Zwickel, Haftungsrecht des Straßenverkehrs, 5. Aufl. 2014, § 29 Rn. 191).

    Allerdings sind nach zutreffender gefestigter höchstrichterlicher Rechtsprechung und allgemeiner Ansicht an ein Schadensersatzbegehren dieser Art strenge Beweisanforderungen zu stellen, um uferlose Schadenskonstruktionen abzuwehren und das Schadensersatzrecht nicht über den Bereich des Ausgleichs realer Schäden hinaus in den Bereich bloß vorstellbarer Entwicklungen auszudehnen (so wörtlich BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] Rn. 19 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; vgl. auch NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8; KG NZV 1997, 232; OLG Düsseldorf Urt. v. 3.7.1997 - 13 U 316/88, BeckRS 1997, 15695; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656) bzw. den Schadensersatz nicht "zum Ausgleich von Träumen werden zu lassen" (so Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 28. Aufl. 2020, 4. Kap. Rn. 201 Greger/Zwickel, Haftungsrecht, § 29 Rn. 191).

    Der Tatrichter muss jedoch aufgrund konkreter Anhaltspunkte, insbesondere bereits vor dem Unfall eingeleiteter Schritte, die Überzeugung davon gewinnen, dass das Bauvorhaben tatsächlich angegangen worden und dass es (zeitlich wie fachlich) realisierbar gewesen wäre und der Verletzte dabei Eigenleistungen erbracht hätte (stRspr; vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NZV 1989, 389 Rn. 19 = NJW-RR 1989, 1253 Ls. m. zust. Anm. Grunsky; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 18; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170, sub I; Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 4. Kap. Rn. 201; Huber VersR 2007, 1330, sub F II 2 c).

    Schließlich ist vom Kl. auch schon für irgendeine, erst Recht eine konkrete Ehe- und/oder Familien-/Partnerschaftsplanung im Unfallzeitpunkt nichts dargetan worden ebenso wenig etwa dafür, dass er schon - mit Blick auf eine etwaige "Sesshaft-Werdung" - zB einen Bausparvertrag angespart oder sonstige Rücklagen hierfür gebildet und damit entsprechende Immobilien-Ambitionen dokumentiert hätte (vgl. zu solchen möglichen, indiziellen Aspekten etwa auch BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8 ff.; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 17 ff.; OLG Hamm NZV 1989, 72; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480, sub I; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656 Rn. 29; KG NZV 1997, 232; Huber VersR 2007, 1330).

    Sofern etwa für Haushalts- oder Pflegetätigkeiten eine Hilfskraft - tatsächlich - eingestellt wird, bemisst sich ein entsprechender Schadensersatzanspruch brutto anhand der tatsächlich erbrachten Zahlungen; anderenfalls - etwa bei (unbezahlten) Hilfen durch Angehörige - nach dem Nettolohn einer vergleichbaren, entgeltlich eingesetzten Kraft (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; BGHZ 140, 39 [44 f.] = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; NJW 2019, 2607 = r + s 2019, 608 Rn. 14).

    Wirtschaftlich auszugleichen sind verletzungsbedingte Defizite gegenüber dem bisherigen Lebenszuschnitt (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195.

  • OLG Hamm, 28.06.1995 - 13 U 12/95

    Ausfall von Eigenleistungen: Arbeitskraft-Ausfall für zukünftiges Bauvorhaben,

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Nach zutreffender Ansicht des BGH, der auch der Senat folgt, entgeht der verletzten Person jedenfalls ein entsprechender Gewinn iSv § 252 S. 1 BGB (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [388] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.), sub II 4 mit zust. Anm. Grunsky; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480 [481]; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480; Greger/Zwickel, Haftungsrecht des Straßenverkehrs, 5. Aufl. 2014, § 29 Rn. 191).

    Der Tatrichter muss jedoch aufgrund konkreter Anhaltspunkte, insbesondere bereits vor dem Unfall eingeleiteter Schritte, die Überzeugung davon gewinnen, dass das Bauvorhaben tatsächlich angegangen worden und dass es (zeitlich wie fachlich) realisierbar gewesen wäre und der Verletzte dabei Eigenleistungen erbracht hätte (stRspr; vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NZV 1989, 389 Rn. 19 = NJW-RR 1989, 1253 Ls. m. zust. Anm. Grunsky; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 18; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170, sub I; Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 4. Kap. Rn. 201; Huber VersR 2007, 1330, sub F II 2 c).

    Auch wenn sich der Verletzte erst nach seiner Schädigung entschließt, ein Haus zu erwerben, kann er nicht wegen nun verhinderter Eigenleistungen Ersatz verlangen (vgl. KG NZV 1997, 232; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480), um konstruierte Schäden und eine schadensrechtlich nicht vorgesehene Bereicherung auf Kosten des Schädigers zu vermeiden (Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 4. Kap. Rn. 204; vgl. auch Jahnke in Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke, StVR, 26. Aufl. 2020, § 842 BGB Rn. 24).

    Schließlich ist vom Kl. auch schon für irgendeine, erst Recht eine konkrete Ehe- und/oder Familien-/Partnerschaftsplanung im Unfallzeitpunkt nichts dargetan worden ebenso wenig etwa dafür, dass er schon - mit Blick auf eine etwaige "Sesshaft-Werdung" - zB einen Bausparvertrag angespart oder sonstige Rücklagen hierfür gebildet und damit entsprechende Immobilien-Ambitionen dokumentiert hätte (vgl. zu solchen möglichen, indiziellen Aspekten etwa auch BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8 ff.; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 17 ff.; OLG Hamm NZV 1989, 72; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480, sub I; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656 Rn. 29; KG NZV 1997, 232; Huber VersR 2007, 1330).

  • KG, 11.07.1996 - 12 U 4464/94

    Wirksamkeit einer Verzichtserklärung vor Inkrafttreten des Zivilgesetzbuchs der

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Allerdings sind nach zutreffender gefestigter höchstrichterlicher Rechtsprechung und allgemeiner Ansicht an ein Schadensersatzbegehren dieser Art strenge Beweisanforderungen zu stellen, um uferlose Schadenskonstruktionen abzuwehren und das Schadensersatzrecht nicht über den Bereich des Ausgleichs realer Schäden hinaus in den Bereich bloß vorstellbarer Entwicklungen auszudehnen (so wörtlich BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] Rn. 19 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; vgl. auch NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8; KG NZV 1997, 232; OLG Düsseldorf Urt. v. 3.7.1997 - 13 U 316/88, BeckRS 1997, 15695; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656) bzw. den Schadensersatz nicht "zum Ausgleich von Träumen werden zu lassen" (so Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 28. Aufl. 2020, 4. Kap. Rn. 201 Greger/Zwickel, Haftungsrecht, § 29 Rn. 191).

    Der Tatrichter muss jedoch aufgrund konkreter Anhaltspunkte, insbesondere bereits vor dem Unfall eingeleiteter Schritte, die Überzeugung davon gewinnen, dass das Bauvorhaben tatsächlich angegangen worden und dass es (zeitlich wie fachlich) realisierbar gewesen wäre und der Verletzte dabei Eigenleistungen erbracht hätte (stRspr; vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NZV 1989, 389 Rn. 19 = NJW-RR 1989, 1253 Ls. m. zust. Anm. Grunsky; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 18; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170, sub I; Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 4. Kap. Rn. 201; Huber VersR 2007, 1330, sub F II 2 c).

    Auch wenn sich der Verletzte erst nach seiner Schädigung entschließt, ein Haus zu erwerben, kann er nicht wegen nun verhinderter Eigenleistungen Ersatz verlangen (vgl. KG NZV 1997, 232; OLG Hamm NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480), um konstruierte Schäden und eine schadensrechtlich nicht vorgesehene Bereicherung auf Kosten des Schädigers zu vermeiden (Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 4. Kap. Rn. 204; vgl. auch Jahnke in Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke, StVR, 26. Aufl. 2020, § 842 BGB Rn. 24).

    Schließlich ist vom Kl. auch schon für irgendeine, erst Recht eine konkrete Ehe- und/oder Familien-/Partnerschaftsplanung im Unfallzeitpunkt nichts dargetan worden ebenso wenig etwa dafür, dass er schon - mit Blick auf eine etwaige "Sesshaft-Werdung" - zB einen Bausparvertrag angespart oder sonstige Rücklagen hierfür gebildet und damit entsprechende Immobilien-Ambitionen dokumentiert hätte (vgl. zu solchen möglichen, indiziellen Aspekten etwa auch BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8 ff.; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 17 ff.; OLG Hamm NZV 1989, 72; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480, sub I; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656 Rn. 29; KG NZV 1997, 232; Huber VersR 2007, 1330).

  • BGH, 24.06.1993 - III ZR 43/92

    Rechtskraft der Abweisung einer Schadensersatzklage wegen Amtspflichtverletzung

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Streiten sich die Parteien in einem Folgeprozess über einen anderen Gegenstand, ist aber die im Vorprozess rechtskräftig festgestellte Rechtsfolge im Folgeprozess vorgreiflich (Präjudizialität), so ist das Gericht im Folgeprozess an die rechtskräftige Entscheidung aus dem Vorprozess gebunden, ist damit der Inhalt der rechtskräftigen Entscheidung aus dem Vorprozess ohne Sachprüfung zugrunde zu legen (vgl. zu alledem bspw.: BGH NJW 1993, 3204 Rn. 7 ff., 13 ff. = NJW-RR 1994, 127 Ls.; NJW 1995, 2993 Rn. 8 = NJW-RR 1996, 57 Ls. = NVwZ 1996, 97 Ls.; NJW 2017, 893 Rn. 13 ff.; BAG NZA 2017, 593 [595] Rn. 39 ff. = AP ZPO § 322 Nr. 44 = NJW 2017, 1500 Ls.; BeckOK ZPO/Gruber, § 322, vor Rn. 1; Musielak in Musielak/Voit, ZPO, § 322 Rn. 1-3; Rosenberg/Schwab/Gottwald, ZPO, 18. Aufl. 2018, § 152 Rn. 3 ff., 10 ff.; Saenger in Saenger, ZPO, 8. Aufl. 2019, 322, 13 ff. Stein/Jonas/Althammer, ZPO, 23. Aufl. 2018, § 322 Rn. 185 ff.; Thomas/Putzo/Seiler, ZPO, 40. Aufl. 2019, § 322 Rn. 1 Wieczorek/Schütze-Büscher, ZPO, 4. Aufl. 2015, § 322 Rn. 50 ff.; Zöller/Vollkommer, ZPO, vor § 322 Rn. 22, jew. mwN).

    Zur Bestimmung des Streitgegenstands ist dabei der so genannte zweigliedrige prozessuale Streitgegenstand, dh der jeweils zur Entscheidung gestellte Antrag einerseits sowie der diesem zugrunde liegende, aus "natürlicher" Sicht zu bestimmende (vgl. BGH NJW 1993, 3204 Rn. 12 = NJW-RR 1994, 127 Ls.) Lebenssachverhalt andererseits maßgeblich (vgl. BGH NJW 2001, 3713; Rosenberg/Schwab/Gottwald, ZPO, § 152 Rn. 88 mwN).

    Konkret ist bei einer klageabweisenden Entscheidung dabei der ausschlaggebende Abweisungsgrund Teil des in Rechtskraft erwachsenden Entscheidungssatzes und nicht allein ein Element der Entscheidungsbegründung (vgl. BGH NJW 1993, 3204 Rn. 16 = NJW-RR 1994, 127 Ls.; BAG NZA 2014, 653 Rn. 29 = AP KSchG § 2 Nr. 159 = NJW 2014, 2523 Ls.; NZA 2017, 595 Rn. 40 = AP ZPO § 322 Nr. 44 = NJW 2017, 1500 Ls.; Musielak in Musielak/Voit, ZPO, § 322 Rn. 10 f.; Rosenberg/Schwab/Gottwald, ZPO, § 154 Rn. 26; Thomas/Putzo/Seiler, ZPO, § 322 Rn. 17 mwN).

    Das etwaige (Nicht-)Eingreifen entgegenstehender Rechtskraft ist im Übrigen - als negative Prozessvoraussetzung - vom Gericht von Amts wegen zu beachten (vgl. BGH NJW 1993, 3204 [3205]; Saenger in Saenger, ZPO, § 322 Rn. 16).

  • BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79

    Umfang des Schadensersatzes zur Abgeltung vermehrter Bedürfnisse eines

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    a) Der Begriff der "Vermehrung der Bedürfnisse" umfasst nach der Rechtsprechung des BGH alle unfallbedingten Mehraufwendungen, die den Zweck haben, diejenigen Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten in Folge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH VersR 1956, 22 [23]; VersR 1958, 454; VersR 1970, 899; VersR 1974, 162; VersR 1982, 238; NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195, sub II 1 = VersR 2004, 482 Rn. 4; NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 22).

    Es muss sich demnach grundsätzlich um Mehraufwendungen handeln, die dauernd und regelmäßig erforderlich sind und die zudem nicht - wie etwa Heilungskosten - der Wiederherstellung der Gesundheit dienen (vgl. BGH VersR 1956, 22 [23]; VersR 1982, 238).

    Zu den vermehrten Bedürfnissen gehören gegebenenfalls sowohl die Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson als auch der Betreuungsaufwand naher Angehöriger, der über die üblicherweise im Krankheitsfall zu erwartende persönliche Zuwendung innerhalb der Familie hinausgeht (vgl. BGHZ 140, 39 = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 Rn. 13 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGHZ 189, 158 = NJW 2011, 2357 = NZV 2011, 436 Ls.; BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125 = VersR 1982, 238; NJW 1999, 2819 = VersR 1999, 1156 Rn. 7, 14; NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; Zoll NJW 2014, 967 [970]).

    Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Anspruch auf Ersatz vermehrter Bedürfnisse einen Ausgleich für die Nachteile schaffen soll, die dem Geschädigten in Folge dauernder Störungen seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125; NJW-RR 2004, 671; Zoll NJW 2014, 967).

  • BGH, 24.10.1989 - VI ZR 263/88

    Schadensersatz - Heilbehandlungskosten - Babysitter - Krankenbesuch

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Der Schaden ist dann messbar an den Lohnkosten einschließlich der Mehrwertsteuer, die für die betreffenden Arbeiten durch Beauftragung fremder Arbeitskräfte aufgewendet worden sind (BGH NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8; OLG Düsseldorf Urt. v. 3.7.1997 - 13 U 316/88, BeckRS 1997, 15695).

    Allerdings sind nach zutreffender gefestigter höchstrichterlicher Rechtsprechung und allgemeiner Ansicht an ein Schadensersatzbegehren dieser Art strenge Beweisanforderungen zu stellen, um uferlose Schadenskonstruktionen abzuwehren und das Schadensersatzrecht nicht über den Bereich des Ausgleichs realer Schäden hinaus in den Bereich bloß vorstellbarer Entwicklungen auszudehnen (so wörtlich BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] Rn. 19 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; vgl. auch NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8; KG NZV 1997, 232; OLG Düsseldorf Urt. v. 3.7.1997 - 13 U 316/88, BeckRS 1997, 15695; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656) bzw. den Schadensersatz nicht "zum Ausgleich von Träumen werden zu lassen" (so Geigel-Pardey, Der Haftpflichtprozess, 28. Aufl. 2020, 4. Kap. Rn. 201 Greger/Zwickel, Haftungsrecht, § 29 Rn. 191).

    Schließlich ist vom Kl. auch schon für irgendeine, erst Recht eine konkrete Ehe- und/oder Familien-/Partnerschaftsplanung im Unfallzeitpunkt nichts dargetan worden ebenso wenig etwa dafür, dass er schon - mit Blick auf eine etwaige "Sesshaft-Werdung" - zB einen Bausparvertrag angespart oder sonstige Rücklagen hierfür gebildet und damit entsprechende Immobilien-Ambitionen dokumentiert hätte (vgl. zu solchen möglichen, indiziellen Aspekten etwa auch BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8 ff.; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 17 ff.; OLG Hamm NZV 1989, 72; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480, sub I; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656 Rn. 29; KG NZV 1997, 232; Huber VersR 2007, 1330).

  • BGH, 10.11.1998 - VI ZR 354/97

    Rentenversicherungsbeiträge für die Pflegeperson sich als ersatzpflichtiger

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Zu den vermehrten Bedürfnissen gehören gegebenenfalls sowohl die Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson als auch der Betreuungsaufwand naher Angehöriger, der über die üblicherweise im Krankheitsfall zu erwartende persönliche Zuwendung innerhalb der Familie hinausgeht (vgl. BGHZ 140, 39 = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 Rn. 13 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGHZ 189, 158 = NJW 2011, 2357 = NZV 2011, 436 Ls.; BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125 = VersR 1982, 238; NJW 1999, 2819 = VersR 1999, 1156 Rn. 7, 14; NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; Zoll NJW 2014, 967 [970]).

    Sofern etwa für Haushalts- oder Pflegetätigkeiten eine Hilfskraft - tatsächlich - eingestellt wird, bemisst sich ein entsprechender Schadensersatzanspruch brutto anhand der tatsächlich erbrachten Zahlungen; anderenfalls - etwa bei (unbezahlten) Hilfen durch Angehörige - nach dem Nettolohn einer vergleichbaren, entgeltlich eingesetzten Kraft (vgl. BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; BGHZ 140, 39 [44 f.] = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; NJW 2019, 2607 = r + s 2019, 608 Rn. 14).

    Insofern muss sich - mit Blick auf die Zumutbarkeit - ein Schwerstgeschädigter betreffend Pflege, sofern er dies nicht will, grundsätzlich selbst dann nicht auf die Möglichkeit der Pflege in einer stationären Einrichtung verweisen lassen, wenn dies kostengünstiger wäre; es sei denn, dass die häusliche Pflege mit unverhältnismäßigen, für den Schädiger auch unter Berücksichtigung der Belange des Geschädigten nach Treu und Glauben nicht zumutbaren Aufwendungen verbunden ist, wovon grundsätzlich erst dann auszugehen ist, wenn die Kosten der häuslichen Pflege in keinem vertretbaren Verhältnis mehr zu der Qualität der Versorgung des Geschädigten stehen (vgl. OLG Bremen NJW-RR 1999, 1115; Zoll NJW 2014, 967 [969 f.]; Staudinger/Vieweg, BGB, § 843 Rn. 21; BeckOK BGB/Spindler, § 843 Rn. 23; BGH NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 21).

  • OLG Hamm, 20.09.1988 - 9 U 22/88

    Entgangene Vorteile

    Auszug aus OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
    Teilweise wird hierin eine Minderung der Erwerbstätigkeit gesehen (vgl. OLG Hamm NZV 1989, 72 = VersR 1989, 152; OLG München NJW-RR 1986, 194 = DAR 1985, 354) die für Werkleistungen am eigenen Heim eingesetzte Arbeitskraft soll danach wie beim Hauptberuf als Erwerbsschaden zu behandeln sein, die Höhe richte sich nach dem angemessenen Werklohn eines Handwerkers (vgl. OLG München).

    Zuletzt ist zudem auch weder nachvollziehbar dargetan noch sonst ersichtlich, dass und wie der Kl. das Bauvorhaben wirtschaftlich ohne den Unfall ow - ohne den inzwischen erhaltenen Förderkredit - tatsächlich so, wie inzwischen geschehen, hätte realistischerweise umsetzen, konkret auch die erforderlichen Geldmittel (zB für den Architekten, wie auch das Bau-Material) beschaffen, also finanzieren können (vgl. zu diesem Gesichtspunkt: OLG Hamm NZV 1989, 72).

    Schließlich ist vom Kl. auch schon für irgendeine, erst Recht eine konkrete Ehe- und/oder Familien-/Partnerschaftsplanung im Unfallzeitpunkt nichts dargetan worden ebenso wenig etwa dafür, dass er schon - mit Blick auf eine etwaige "Sesshaft-Werdung" - zB einen Bausparvertrag angespart oder sonstige Rücklagen hierfür gebildet und damit entsprechende Immobilien-Ambitionen dokumentiert hätte (vgl. zu solchen möglichen, indiziellen Aspekten etwa auch BGH NJW 1989, 2539 = NZV 1989, 387 [389] = NJW-RR 1989, 1253 Ls.; NJW 1990, 1037 = NZV 1990, 111 Rn. 8 ff.; KG NZV 1997, 232; OLG Frankfurt a. M. Urt. v. 22.8.2012 - 4 U 35/12, BeckRS 2013, 1698 Rn. 17 ff.; OLG Hamm NZV 1989, 72; NJW-RR 1996, 170 = NZV 1995, 480, sub I; OLG München Urt. v. 19.10.2007 - 10 U 1662/06, BeckRS 2007, 17656 Rn. 29; KG NZV 1997, 232; Huber VersR 2007, 1330).

  • BGH, 12.07.2005 - VI ZR 83/04

    Unbeschränkte Haftung von Kapitän, Schiffseigner und Reiseveranstalter für

  • BGH, 22.05.1984 - III ZR 18/83

    Vorrang der Belange einer land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung

  • BAG, 15.06.2016 - 4 AZR 485/14

    Entgeltansprüche - Auslegung einer Bezugnahmeklausel - anderweitige

  • OLG Frankfurt, 22.08.2012 - 4 U 35/12

    Schadensumfang: Schadenersatz für infolge Unfalls nicht mehr mögliche

  • LG Karlsruhe, 19.05.2017 - 10 O 23/16

    Zur Verteilung der Darlegungs- und Beweislast im Anwaltsregressprozess

  • OLG München, 19.10.2007 - 10 U 1662/06

    Verkehrsunfall - Schadensersatzanspruch wegen unterlassener Eigenleistungen an

  • BGH, 19.11.1955 - VI ZR 134/54

    Umfang der Ersatzfähigkeit verletzungsbedingt vermehrter Bedürfnisse

  • OLG Düsseldorf, 03.07.1997 - 13 U 316/88
  • BGH, 18.12.2012 - VI ZR 316/11

    Schadensersatz beim Kfz-Unfall: Zu- oder Abschläge auf den Normalpreis bei

  • OLG Hamm, 11.09.2002 - 9 W 7/02

    Personenschaden; Schmerzensgeld; Bemessungsgesichtspunkte im Fall sehr schwerer

  • BayObLG, 23.09.1963 - RReg. 1 Z 115/61
  • BGH, 26.11.1986 - VIII ZR 260/85

    Schätzung des entgangenen Gewinns; Aufklärungspflicht des Geschäftsverkäufers

  • BGH, 08.05.2012 - VI ZR 37/11

    Schadenersatz bei Beschädigung von Versorgungsleitungen: Auslagenpauschale für

  • BAG, 26.09.2012 - 10 AZR 370/10

    Schadensersatz - tatrichterliche Schätzung - unlautere Abwerbung von Mitarbeitern

  • BAG, 10.04.2014 - 2 AZR 812/12

    Ordentliche Änderungskündigung aus Gründen in der Person des Arbeitnehmers

  • OLG Düsseldorf, 19.11.1993 - 22 U 135/93

    Schadensersatz wegen Knieverletzung einer Schülerin infolge eines Reitunfalls

  • BGH, 22.09.2016 - V ZR 4/16

    Umfang der aus der Rechtskraft abgeleiteten Tatsachenpräklusion: Abweisung einer

  • OLG Hamm, 23.08.1990 - 6 U 114/89

    Umfang der Ersatzpflicht; Mehraufwendungen aufgrund von unfallbedingter

  • BGH, 08.06.1999 - VI ZR 244/98

    Ersatz für Betreuungsleistungen der Eltern eines geschädigten Kindes

  • BGH, 17.05.2001 - IX ZR 256/99

    Anderweitige Rechtshängigkeit

  • OLG Koblenz, 07.11.2011 - 12 U 480/10

    Schadenersatz nach Verkehrsunfall: Vermögensschaden unter dem Gesichtspunkt

  • BGH, 14.07.1995 - V ZR 171/94

    Rechtskraft eines eine altrechtliche Wegedienstbarkeit verneinenden

  • BGH, 12.04.2011 - VI ZR 158/10

    Gesetzlicher Forderungsübergang auf Sozialversicherungsträger: Zeitpunkt des

  • BGH, 16.10.2001 - VI ZR 408/00

    Erstattungsfähigkeit des an den Geschäftsführer einer GmbH aufgrund bestrittener

  • BGH, 13.07.1971 - VI ZR 260/69

    Berechnung des ersatzfähigen Unterhaltsschadens eines Kindes bei Tötung seiner

  • OLG München, 27.09.1988 - 5 U 6599/87
  • BGH, 25.01.1972 - VI ZR 75/71

    Bewertung eines Unternehmens bei unfallbedingter Erwerbsunfähigkeit des Inhabers

  • BGH, 09.04.2019 - VI ZR 377/17

    Umfang der vermehrten Bedürfnisse des Geschädigten nach einem Verkehrsunfall

  • BAG, 27.05.2015 - 5 AZR 88/14

    Annahmeverzug - Rücksichtnahmepflicht - Schadensersatz

  • BGH, 11.02.1992 - VI ZR 103/91

    Vermehrte Bedürfnisse und Erwerbsschaden bei erhöhten Ausbildungskosten und

  • BGH, 20.05.1958 - VI ZR 130/57

    Rechtsmittel

  • BGH, 11.11.1994 - V ZR 46/93

    Umfang der Rechtskraft und Präklusion von Tatsachen durch anderweitige

  • BGH, 30.06.1970 - VI ZR 5/69

    Klage auf Schadensersatz wegen Verursachung eines Verkehrsunfalls - Rückgriff der

  • OLG München, 16.04.1985 - 5 U 5606/84

    Ersatzfähigkeit; Einsparungen; Handwerkliche Arbeiten; Vermögenswerte Arbeiten

  • BGH, 22.06.2004 - VI ZR 112/03

    Umfang des Schadensersatzes bei Tötung eines Angehörigen; Ersatz von

  • BGH, 25.09.1973 - VI ZR 49/72

    Begriff der vermehrten Bedürfnisse eines Unfallverletzten

  • BGH, 24.06.2008 - VI ZR 234/07

    Ersatzfähigkeit von Mietwagenkosten zu einem Unfallersatztarif

  • OLG Köln, 10.01.1990 - 26 U 41/87

    Eigenleistung beim Hausbau; Ausfall der Eigenleistung beim Hausbau;

  • BGH, 11.01.2007 - III ZR 116/06

    Mitverschulden eines Bauherrn gegenüber der Bauaufsichtsbehörde

  • BGH, 07.06.2006 - XII ZR 47/04

    Darlegungs- und Beweislast bei Schäden an Sachen des Mieters aufgrund eines

  • BGH, 17.06.2009 - XII ZB 75/07

    Stellung des potenziell biologischen Vaters i.R.e. Beitritts zur beklagten Partei

  • BAG, 26.04.2018 - 8 AZN 974/17

    Nebenintervenient - "Partei" iSv. § 547 Nr. 4 ZPO

  • BVerfG, 12.06.2003 - 1 BvR 2285/02

    Verletzung rechtlichen Gehörs durch Zurückweisung von Beklagtenvorbringen als

  • BVerfG, 19.05.1992 - 1 BvR 986/91

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Übergehen

  • BVerfG, 29.05.1991 - 1 BvR 1383/90

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliche Gehör bei Überspannung der Anforderungen

  • BGH, 19.01.2010 - VI ZB 36/08

    Rechtsanwaltsgebühr: Tätigkeit für Auftraggeber als Partei und zugleich als

  • OLG Frankfurt, 10.09.2021 - 4 U 195/18

    Schmerzensgeld für Verletzungen infolge Kletterunfalls

    Soweit beides in der Rechtsprechung teilweise vermischt wird (OLG Hamm MDR 1995, 1126; OLG Karlsruhe, Urteil vom 16. März 2020 - 1 U 16/19 -, Rn. 86, juris), vermag dies nicht zu überzeugen.

    Es geht an dieser Stelle nicht um entgangenen Gewinn (darauf aber ausdrücklich abstellend OLG Karlsruhe, Urteil vom 16. März 2020 - 1 U 16/19 -, Rn. 86, juris), sondern um einen Erwerbsschaden nach § 843 Abs. 1 1. Alt. BGB (siehe etwa Wilhelmi in: Erman, BGB, 16. Aufl. 2020, § 843 BGB, Rn. 5; Palandt/Sprau, BGB, 80. A. 2021, § 843 BGB Rn. 2 mit Verweis auf Rn. 8 und dortigem Verweis auf BGH NJW 1989, 2539; Doukoff in: Freymann/Wellner, jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 1. Aufl., § 843 BGB (Stand: 19.06.2019), Rn. 74).

    Da BGH VI ZR 263/88 auf BGH VI ZR 66/88 verweist, könnte man die Rechtsprechung des BGH abweichend vom hiesigen Ergebnis und trotz der Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde gegen das oben zitierte Urteil des OLG Zweibrücken (dort: voller Ersatz trotz hälftigen Eigentums) auch so verstehen, dass es auch in der Konstellation des durchgeführten Bauvorhabens auf den entgangenen Gewinn und auf das Eigentum ankommt (dann wären die Handwerkerkosten eine Ausgabe, die den Gewinn schmälert und die ohne den Unfall unterblieben wäre; so wohl OLG Karlsruhe, Urteil vom 16. März 2020 - 1 U 16/19 -, Rn. 86, juris, allerdings nicht tragend, weil davon auszugehen war, dass der Entschluss zum Bau dort erst nach dem Unfall gefasst wurde).

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