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   OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13   

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OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13 (https://dejure.org/2017,29536)
OLG Nürnberg, Entscheidung vom 29.03.2017 - 4 U 1162/13 (https://dejure.org/2017,29536)
OLG Nürnberg, Entscheidung vom 29. März 2017 - 4 U 1162/13 (https://dejure.org/2017,29536)
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Volltextveröffentlichungen (10)

  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung PDF (Volltext/Leitsatz)

    Unfall beim Ausritt mit dem Pferd der Halterin - Querschnittslähmung als Folge - entgeltliche Reitbeteiligung zwischen Pferdehalterin und Geschädigter - Krankenkasse macht Anspruch aus § 116 SGB X geltend - Haftung der Pferdehalterin aus § 833 S. 1 BGB in Höhe von 50% - kein ...

  • rewis.io

    Haftung des Pferdehalters bei entgeltlicher Reitbeteiligung

  • ra.de
  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 254 Abs, 1; BGB § 833 S. 1; BGB § 834 S. 1
    Haftung der Pferdehalterin gegenüber der Reiterin im Rahmen einer Reitbeteiligung bei Fehlen von Versicherungsschutz

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB §§ 833 S. 1, 834 S. 1, 254 Abs. 1
    Rechtsfolgen der Vereinbarung einer Reitbeteiligung zwischen einer Pferdehalterin und einer Reiterin hinsichtlich der Tierhalterhaftung; Haftung der Pferdehalterin bei einem Unfall der Reiterin bei einem selbständigen Ausritt

  • rechtsportal.de

    BGB §§ 833 S. 1, 834 S. 1, 254 Abs. 1
    Rechtsfolgen der Vereinbarung einer Reitbeteiligung zwischen einer Pferdehalterin und einer Reiterin hinsichtlich der Tierhalterhaftung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (12)

  • bayern.de (Pressemitteilung)

    Pferdehalter haftet auch bei einer Reitbeteiligung für Unfälle, welche durch das Pferd verursacht werden

  • christmann-law.de (Kurzinformation)

    Reitbeteiligung: Pferdeeigentümerin haftet für Unfall der Reiterin mit

  • lto.de (Kurzinformation)

    Halterhaftung bei Unfällen der Reitbeteiligung: Die spezifische Gefahr des Tieres

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Reitbeteiligung und die Tierhalterhaftung bei einem Unfall

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Pferdehalter haftet auch bei einer Reitbeteiligung für Unfälle, welche durch das Pferd verursacht werden

  • versr.de (Kurzinformation)

    Haftung der Pferdehalterin gegenüber der Reiterin im Rahmen einer Reitbeteiligung bei Fehlen von Versicherungsschutz

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Haftung des Pferdehalters bei entgeltlicher Reitbeteiligung

  • haerlein.de (Kurzinformation)

    Pferdehalter, die mit anderen eine Reitbeteiligung abgeschlossen haben oder abschließen wollen, sollten

  • tp-presseagentur.de (Kurzinformation)

    Pferdehalter haftet auch bei einer Reitbeteiligung für Unfälle, welche durch das Pferd verursacht werden

  • kurzschmuck.de (Kurzinformation)

    Haftung des Pferdehalters bei Reitbeteiligung

  • kurzschmuck.de (Kurzinformation)

    Haftung des Pferdehalters bei Reitbeteiligung

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Pferdehalterhaftung - auch bei Reitbeteiligung?

Besprechungen u.ä. (3)

  • Alpmann Schmidt | RÜ(Abo oder Einzelheftbestellung) (Fallmäßige Aufbereitung - für Studienzwecke)

    Tierhalterhaftung bei Reitbeteiligung

  • Ruhr-Universität Bochum (Entscheidungsbesprechung)

    Haftung des Pferdehalters bei entgeltlicher Reitbeteiligung

  • jurafuchs.de (Fallmäßige Aufbereitung - für Studienzwecke)

    Mithalter Reitbeteiligung

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2017, 1173
  • VersR 2017, 1222
 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (20)

  • BGH, 09.06.1992 - VI ZR 49/91

    Tierhalterhaftung bei Gefälligkeit

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    a) Unter dem Gesichtspunkt des Handelns auf eigene Gefahr oder der freiwilligen Risikoübernahme kann die Haftung des Pferdehalters dann entfallen, wenn sich der Geschädigte bewusst einer besonderen Gefahr aussetzt, die über die normalerweise mit dem Reiten verbundene Gefahr hinausgeht (BGH, Urteil vom 9.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 20.12.2005, NJW-RR 2006, 813; Urteil vom 30.04.2013, BeckRS 2013, 09464; OLG Hamm, Urteil vom 20.09.2000, NJW-RR 2001, 390).

    Die Vereinbarung einer Reitbeteiligung oder die Überlassung des Pferdes gefälligkeitshalber rechtfertigt im Wege ergänzender Vertragsauslegung auf der Grundlage von Treu und Glauben (§ 242 BGB) nur dann eine Haftungsfreistellung des Tierhalters, wenn die Überlassung des Tieres im besonderen Interesse des Geschädigten lag und dieser sich deshalb einem ausdrücklichen Ansinnen eines Haftungsverzichtes, wäre es an ihn gestellt worden, billigerweise nicht hätte verschließen können (BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474 m. v. N.; BGH, Urteil vom 26.04.2016, r+s 2016, 424; OLG Schleswig, Urteil vom 29.02.2012, BeckRS 2013, 02597).

    Diese Beweislastregel gilt zur Begrenzung der Tierhalterhaftung der Beklagten auch bei der Prüfung des Mitverschuldens der Geschädigten als Reiterin (vgl. BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611; OLG Karlsruhe, Urteil vom 22.10.2008, NJW-RR 2009, 453).

    Die Unaufklärbarkeit des Reitunfalles führt gem. § 834 Satz 1 BGB i. V. m. einer entsprechenden Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB hier dazu, dass das vermutete (Mit-)Verschulden der Geschädigten anspruchsmindernd zu berücksichtigen ist (vgl. BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 25.03.2014, NJW 2014, 640 [richtig: NJW 2014, 640 - d. Red.] ; OLG Hamm, Urteil vom 28.10.1974, VersR 1974, 865).

  • BGH, 22.12.1992 - VI ZR 53/92

    Schmerzensgeld für die Verletzung durch ein Tier

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die Haftung des Pferdehalters aus § 833 Abs. 1 BGB gilt grundsätzlich auch zugunsten des Reiters, der durch die Tiergefahr des Pferdes verletzt wird (ständige Rechtsprechung, vgl. BGH, Urteil vom 14.07.1977, NJW 1977, 2158; Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611; Urteil vom 30.04.2013, BeckRS 2013, 09464).

    Diese Beweislastregel gilt zur Begrenzung der Tierhalterhaftung der Beklagten auch bei der Prüfung des Mitverschuldens der Geschädigten als Reiterin (vgl. BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611; OLG Karlsruhe, Urteil vom 22.10.2008, NJW-RR 2009, 453).

    Die in entsprechender Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB anzustellende Abwägung der Verursachungsanteile führt hier dazu, dass die Haftung der Beklagten auf 50% beschränkt ist (so in ähnlichen Fällen auch OLG Frankfurt, Urteil vom 25.07.1995, r+s 1996, 137 und LG Bonn, Anerkenntnisurteil vom 21.10.2011, BeckRS 2013, 06187; vgl. auch BGH, Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611).

  • OLG Nürnberg, 27.06.2011 - 8 U 510/11

    Haftung des Pferdehalters: Reitunfall bei Wahrnehmung einer Reitbeteiligung;

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Anders als in der Fallgestaltung, die dem Urteil des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 27.06.2011 (8 U 510/11, MDR 2011, 1037) zugrunde lag, bestand vorliegend keine langjährige Reitbeteiligung im überwiegenden Interesse der Geschädigten mit untergeordneter Zahlungsverpflichtung der Geschädigten.

    Die tatsächlichen Umstände der vorliegenden Reitbeteiligung unterscheiden sich in wesentlichen Punkten (siehe oben unter B. II. 5. b) von der Fallgestaltung, die dem Urteil des OLG Nürnberg vom 27.06.2011 (a. a. O.) zugrunde lag.

  • BGH, 26.04.2016 - VI ZR 467/15

    Haftung für Wasserschaden im Zusammenhang mit der Bewässerung des Nachbargartens:

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die Vereinbarung einer Reitbeteiligung oder die Überlassung des Pferdes gefälligkeitshalber rechtfertigt im Wege ergänzender Vertragsauslegung auf der Grundlage von Treu und Glauben (§ 242 BGB) nur dann eine Haftungsfreistellung des Tierhalters, wenn die Überlassung des Tieres im besonderen Interesse des Geschädigten lag und dieser sich deshalb einem ausdrücklichen Ansinnen eines Haftungsverzichtes, wäre es an ihn gestellt worden, billigerweise nicht hätte verschließen können (BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474 m. v. N.; BGH, Urteil vom 26.04.2016, r+s 2016, 424; OLG Schleswig, Urteil vom 29.02.2012, BeckRS 2013, 02597).

    Bei den hierbei anzustellenden Billigkeitserwägungen ist auch zu berücksichtigen, ob der Pferdehalter gegen Haftpflicht versichert ist, denn eine Haftungsbeschränkung, die nicht den Schädiger, sondern den Haftpflichtversicherer entlastet, entspricht in der Regel nicht dem Willen der Beteiligten (BGH, Urteil vom 26.04.2016, r+s 2016, 424).

  • BGH, 30.04.2013 - VI ZR 13/12

    (Tierhalterhaftung: Unfall beim Reiten eines Pferdes ohne Einverständnis des

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die Haftung des Pferdehalters aus § 833 Abs. 1 BGB gilt grundsätzlich auch zugunsten des Reiters, der durch die Tiergefahr des Pferdes verletzt wird (ständige Rechtsprechung, vgl. BGH, Urteil vom 14.07.1977, NJW 1977, 2158; Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611; Urteil vom 30.04.2013, BeckRS 2013, 09464).

    a) Unter dem Gesichtspunkt des Handelns auf eigene Gefahr oder der freiwilligen Risikoübernahme kann die Haftung des Pferdehalters dann entfallen, wenn sich der Geschädigte bewusst einer besonderen Gefahr aussetzt, die über die normalerweise mit dem Reiten verbundene Gefahr hinausgeht (BGH, Urteil vom 9.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 20.12.2005, NJW-RR 2006, 813; Urteil vom 30.04.2013, BeckRS 2013, 09464; OLG Hamm, Urteil vom 20.09.2000, NJW-RR 2001, 390).

  • KG, 27.06.2013 - 20 U 19/12

    Verdacht auf Kindesmisshandlung

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die Unaufklärbarkeit des Reitunfalles führt gem. § 834 Satz 1 BGB i. V. m. einer entsprechenden Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB hier dazu, dass das vermutete (Mit-)Verschulden der Geschädigten anspruchsmindernd zu berücksichtigen ist (vgl. BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 25.03.2014, NJW 2014, 640 [richtig: NJW 2014, 640 - d. Red.] ; OLG Hamm, Urteil vom 28.10.1974, VersR 1974, 865).
  • LG Bonn, 21.10.2011 - 3 O 272/06

    Haftung eines Tierhalters bzgl. eines Reitpferdes nach Abwurf des Reiters durch

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die in entsprechender Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB anzustellende Abwägung der Verursachungsanteile führt hier dazu, dass die Haftung der Beklagten auf 50% beschränkt ist (so in ähnlichen Fällen auch OLG Frankfurt, Urteil vom 25.07.1995, r+s 1996, 137 und LG Bonn, Anerkenntnisurteil vom 21.10.2011, BeckRS 2013, 06187; vgl. auch BGH, Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611).
  • OLG Hamm, 26.09.1973 - 3 U 45/73
    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die Unaufklärbarkeit des Reitunfalles führt gem. § 834 Satz 1 BGB i. V. m. einer entsprechenden Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB hier dazu, dass das vermutete (Mit-)Verschulden der Geschädigten anspruchsmindernd zu berücksichtigen ist (vgl. BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 25.03.2014, NJW 2014, 640 [richtig: NJW 2014, 640 - d. Red.] ; OLG Hamm, Urteil vom 28.10.1974, VersR 1974, 865).
  • OLG Frankfurt, 25.07.1995 - 22 U 82/94

    Tierhalterhaftung: Schadenersatzersatzpflicht des Pferdehalters für Verletzungen,

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Die in entsprechender Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB anzustellende Abwägung der Verursachungsanteile führt hier dazu, dass die Haftung der Beklagten auf 50% beschränkt ist (so in ähnlichen Fällen auch OLG Frankfurt, Urteil vom 25.07.1995, r+s 1996, 137 und LG Bonn, Anerkenntnisurteil vom 21.10.2011, BeckRS 2013, 06187; vgl. auch BGH, Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611).
  • OLG Karlsruhe, 22.10.2008 - 9 U 75/07

    Haftung eines Reitlehrers: Sorgfaltspflicht beim Verleihen eines Pferdes zum

    Auszug aus OLG Nürnberg, 29.03.2017 - 4 U 1162/13
    Diese Beweislastregel gilt zur Begrenzung der Tierhalterhaftung der Beklagten auch bei der Prüfung des Mitverschuldens der Geschädigten als Reiterin (vgl. BGH, Urteil vom 09.06.1992, NJW 1992, 2474; Urteil vom 22.12.1992, NJW 1993, 2611; OLG Karlsruhe, Urteil vom 22.10.2008, NJW-RR 2009, 453).
  • BGH, 25.03.2014 - VI ZR 372/13

    Tierhalterhaftung wegen Hundebiss: Ausschlussgrund des Handelns auf eigene Gefahr

  • OLG Schleswig, 29.02.2012 - 7 U 115/11

    Haftung für Reitunfall bei Proberitt

  • BGH, 30.04.2013 - VI ZR 155/12

    Haftungsprivileg beim Arbeitsunfall: Verfahrenaussetzung wegen unterlassener

  • OLG Frankfurt, 25.02.2009 - 4 U 210/08

    Tierhalterhaftung: Anspruch wegen des Reitunfalls einer Zwölfjährigen unter

  • OLG Saarbrücken, 17.02.1988 - 1 U 31/86

    Eigenschaft als Tierhalter; Schmerzensgeld wegen Zeugungsunfähigkeit nach

  • BGH, 14.07.1977 - VI ZR 234/75

    Erwerb eines Pferdes als Kapitalanlage - Schadensersatz wegen eines Reitunfalls -

  • OLG Schleswig, 21.06.2007 - 7 U 50/06

    Keine Tierhaltereigenschaft des Inhabers einer Reitbeteiligung

  • OLG Hamm, 20.09.2000 - 13 U 78/98

    Tierhalterhaftung; Ausschluss; Handeln auf eigene Gefahr; Dressurreiten;

  • BGH, 20.12.2005 - VI ZR 225/04

    Ausschluss der Tierhalterhaftung bei Handeln auf eigene Gefahr

  • BGH, 06.07.1999 - VI ZR 170/98

    Haftung aufgrund spezifischer Tiergefahr

  • AG Brandenburg, 17.01.2020 - 31 C 278/18

    Gefährdungshaftung des Tierhalters - entgangenes Arbeitsentgelt

    Die Vereinbarung einer derartigen un entgeltlichen "Reitbeteiligung" ändert nämlich in der Regel nichts an der Haltereigenschaft des Beklagten und begründet ebenso wie der Reitvorgang als solcher keine (Mit-)Haltereigenschaft ( OLG Nürnberg , Urteil vom 29.03.2017, Az.: 4 U 1162/13, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1173 f.; OLG Frankfurt/Main , Beschluss vom 25.02.2009, Az.: 4 U 210/08, u.a. in: NJW-RR 2009, Seite 894; OLG Schleswig , Urteil vom 21.06.2007, Az.: 7 U 50/06, u.a. in: BeckRS 2008, Nr. 02817 ).

    Der Grund für die strenge Tierhalterhaftung liegt jedoch gerade in der typischen Tiergefahr, das heißt in dem der Natur des Tiers entsprechenden unberechenbaren selbstständigen Verhalten und der dadurch hervorgerufenen Gefährdung von Rechtsgütern Dritter ( BGH , Urteil vom 25.03.2014, Az.: VI ZR 372/13, u.a. in: NJW 2014, Seiten 2434 f.; OLG Nürnberg , Urteil vom 29.03.2017, Az.: 4 U 1162/13, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1173 f. ).

    Eine spezifische Tiergefahr kann für einen Reitunfall sogar dann ursächlich sein, wenn der Unfall nicht unmittelbar durch das tierische Verhalten, sondern dadurch herbeigeführt worden ist, dass der Reiter aufgrund einer durch das tierische Verhalten hervorgerufenen und anhaltenden Verunsicherung vom Pferd fällt ( BGH , Urteil vom 0 6.07.1999, Az.: VI ZR 170/98, u.a. in: NJW 1999, Seiten 3119 f.; OLG Nürnberg , Urteil vom 29.03.2017, Az.: 4 U 1162/13, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1173 f.; OLG Hamm , Urteil vom 24.01.2000, Az.: 13 U 166/99, u.a. in: VersR 2002, Seite 1519 = BeckRS 2000, Nr. 5595 ).

    Dadurch, dass das hier streitbefangene Pferd entsprechend dem Ergebnis der Beweisaufnahme somit - auch aus Sicht der geschädigten Reiterin - ohne erkennbaren Grund plötzlich stehen geblieben ist, den Kopf nach unten nahm und "buckelte", entstand für die geschädigte Reiterin aus diesem konkreten Verhalten des Pferdes eine schwer beherrschbare und zudem plötzlich hervorgerufene Gefahr, die sich schließlich in ihrem Sturz von diesem Pferd verwirklichte, so dass sich vorliegend auch eine typische Tiergefahr verwirklicht hat ( OLG Nürnberg , Urteil vom 29.03.2017, Az.: 4 U 1162/13, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1173 f. ).

    Aber selbst ein etwaiger - hier aber nicht bewiesener - Reitfehler der geschädigten Zeugin S..., der zu einem abrupten Stehenbleiben und dem "buckeln" des Pferdes evtl. geführt haben könnte, würde nichts an der Verwirklichung der spezifischen Tiergefahr hier ändern und könnte ggf. nur bei der Prüfung des Mitverschuldens des Reiters zu berücksichtigen sein ( BGH , Urteil vom 0 6.07.1999, Az.: VI ZR 170/98, u.a. in: NJW 1999, Seiten 3119 f.; OLG Nürnberg , Urteil vom 29.03.2017, Az.: 4 U 1162/13, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1173 f. ).

  • OLG Schleswig, 19.03.2021 - 17 U 142/20

    Reitbeteiligung: Wirksamkeit eines vereinbarten Haftungsauschlusses betreffend

    So wie ein Geschädigter sich die Tiergefahr, die von seinem eigenen Tier ausgeht und den Schaden mitverursacht hat, auch bei der Haftung unterschiedlicher Tierhalter untereinander entsprechend § 254 BGB anrechnen lassen muss (Sprau in: Palandt, § 833 Rn. 13 m. w. N.), obliegt es dem Tieraufseher gegenüber dem in Anspruch genommenen Tierhalter, sich gemäß § 834 Satz 2 BGB zu exkulpieren, denn diese Beweisregel dient der Beschränkung der Tierhalterhaftung (OLG Nürnberg, Urteil vom 29. März 2017, 4 U 1162/13, bei juris; OLG Schleswig a. a. O.).
  • LG Bielefeld, 06.08.2021 - 1 O 339/17
    Die vorliegende Konstellation zeigt nämlich einen klassischen Fall, in dem sich die typische Tiergefahr i. F. e. unberechenbaren, selbstständigen Verhaltens des Tieres (vgl. BGH, Urt. v. 30.04.2013, VI ZR 13/12, in: r + s 2013, 356 f., Rdn. 8; OLG Nürnberg, Urt. v. 29.03.2017, 4 U 1162/13, in: NJW-RR 2017, 1173 ff., Rdn. 25) verwirklicht hat.

    Eine Reitbeteiligung liegt vor, wenn der Pferdehalter und der Reiter eine Vereinbarung treffen, die es dem Reiter erlaubt, gegen Zahlung eines regelmäßigen Entgelts und Mithilfe im Stall an festgelegten Tagen selbstständige Ausritte mit dem Pferd machen zu dürfen (vgl. OLG Nürnberg, Urt. v. 29.03.2017, 4 U 1162/13, in: NJW-RR 2017, 1173 ff., Ls. 1).

    Unabhängig davon begründet auch eine Reitbeteiligung keine Mithalter-Eigenschaft (vgl. OLG Nürnberg, Urt. v. 29.03.2017, 4 U 1162/13, in: NJW-RR 2017, 1173 ff., Ls. 1).

    Dass ein sonstiger Grund für die Annahme eines Haftungsausschlusses der Beklagten als Pferdehalterin vorgelegen hätte, wie z. B. dass sich die Klägerin einer außergewöhnlichen Gefahr ausgesetzt hätte oder dass gem. § 242 BGB auf Grund der Umstände ein stillschweigender Haftungsausschluss anzunehmen gewesen wäre, ist nicht ersichtlich (vgl. OLG Nürnberg, Urt. v. 29.03.2017, 4 U 1162/13, in: NJW-RR 2017, 1173 ff., Rdn. 22, 28 ff.).

  • LG Würzburg, 04.05.2020 - 14 O 1455/19

    Tierhalterhaftung nach Sturz von schreckendem Pferd

    Wegen der weitreichenden Konsequenzen ist ein konkludenter Haftungsausschluss zwischen Pferdehalter und Reiter grundsätzlich nur im Ausnahmefall anzunehmen (vgl. OLG Nürnberg, NJW-RR 2017, 1173 (1174)).
  • OLG Hamm, 04.02.2022 - 9 U 21/21

    Ansprüche nach einem Reitunfall; Typische Tiergefahr; Handeln auf eigene Gefahr;

    Ernsthaft zu diskutieren ist allein, ob hier die Tierhalterhaftung aus dem Gesichtspunkt des Handelns auf eigene Gefahr etwa von vornherein ausgeschlossen war, weil die Klägerin sich bewusst besonders erhöhten - über die normale Tiergefahr hinausgehenden - Gefahren ausgesetzt hat (vgl. dazu allgemein nur OLG Nürnberg, VersR 2017, 1222, dort Rn. 29 bei juris; Grüneberg/Sprau, a.a.O., § 833, Rn. 8 m. w. Nachw.).
  • OLG Hamm, 12.04.2022 - 7 U 55/21

    Schadensersatz nach einem Reitunfall; Begriff des "Verlasspferdes"; Aufsteigen

    Die in entsprechender Anwendung des § 254 Abs. 1 BGB anzustellende Abwägung der Verursachungsbeiträge würde demnach zu einer Haftungsquote von 50:50 führen (vgl. dazu auch OLG Nürnberg Urt. v. 29.3.2017 - 4 U 1162/13, Rn. 42, beck-online).
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